einsame wölfin
Träumerin in den Zeiten
So ich hab mich nocheinmal an einer X FF versucht. Diesesmal allerings eine selbstausgedachte Situation und mit Kamui in der Hauptrolle
Hm, wichtig hier ist das Gespräch zum Schluss und ich weiß nicht ob es mir geglückt ist.
Wie immer würde ich mich grade bei FFs die nichts mit DBZ zu tun haben, sehr über Kommis und Kritik freuen!
viel Spaß beim Lesen
Fluchtgedanken der verlorenen Hoffnung
Eine schmale Gestalt hastete durch die Dichtgedrängten Menschenmengen der Hauptstraße. Schwarzes Haar fiel ihm verschwitzt und nass vom weißen Winterschnee in die Stirn. In den grau-blauen Augen lag ein kleiner Funken Wahnsinn vermischt mit einer grausamen Verzweiflung und Hilflosigkeit, die ihn langsam verzehrte.
Er rannte einfach nur. Nur weg, weg von all den Erinnerungen und Schuldgefühlen. Er hielt es nicht mehr aus, wollte nicht mehr zurückschauen, vergessen… Einfach nur fort.
Rücksichtslos stieß er Menschen zur Seite, achtete nicht auf die empörten Rufe, nur fort…
Sein Atem ging stoßweise und verwandelte sich vor seinem Gesicht in kleine Wölkchen, die dem grauen Winterhimmel entgegen flogen.
Kurz drehte er den Kopf, um hinter sich schauen zu können und erblickte genau das, was er nicht hatte sehen wollen. Wütend biss er sich auf die Lippe und schritt schneller aus. Sorata sollte ihn endlich in Ruhe lassen, begriff dieser Baka denn nicht, dass er seine Ruhe wollte?!
Angestrengt konzentrierte er sich wieder auf seinen Fluchtweg, der ihm gerade von zwei Passanten verstellt wurde, im letzten Moment konnte er ausweichen und so einem Zusammenstoß entgehen. Keuchend taumelte er um die beiden herum und eilte weiter. Er wollte nichts hören, nichts! Nicht von Sorata oder sonst wem! Was wussten sie schon? Was wussten sie von seinem Schmerz? Dieser Schmerz, der sich jedes Mal seines Herzens bemächtigte, wenn er Fuma sah, wenn er in diese harten, kalten Augen sah. Nichts, sie wussten rein gar nichts. Aber er konnte nicht mehr, hielt es nicht mehr aus. Dieser Schmerz, war Folter. Jeder körperliche Schmerz geriet in Vergessenheit, wenn er Fuma sah. Egal was Fuma mit ihm tat, wie sehr er ihn quälte. Das was ihn langsam aber sicher zu vernichten begann, waren die Worte des ehemaligen Freundes. Worte, so grausam, Blicke, so abwertend. Er war nicht mehr als sein Spielzeug, eine hilflose Marionette, die sich ihrem Herrn nicht entziehen konnte. Es gab keine Hoffnung mehr für ihn.
Fuma zurückzuholen, das war sein Wunsch gewesen. Doch dieser Wunsch wurde mit jedem Treffen des Erddrachen blasser, durchsichtiger. Er hatte keine Kraft mehr, keine Energie, um sich ein weiteres Mal dieser Qual zu stellen.
Nicht noch einmal in diese Augen sehen, nicht noch einmal…
Keiner seiner Freunde konnte verstehen, was in ihm vorging. Wie sollten sie auch… aber er selbst hatte die Befürchtung, dass er bei einem weiteren Zusammentreffen… nicht mehr kämpfen würde… Sein Wunsch nach Ruhe und Frieden würde irgendwann übermächtig werden. Wenn es Fuma sein würde der seinen Tod herbeiführen würde, dann war es eben so… vielleicht war es auch genau das was er wollte…
„Kamui, bleib stehen!“
Die Stimme Soratas hallte scharf in seinen Ohren wieder. Wütend drehte sich der schwarzhaarige Junge um, die Augen blitzen gefährlich.
„Lass mich in Ruhe Sorata! Hau ab!“
Er sah, wie sich das Gesicht seines Freundes zu einer traurigen und mitleidigen Maske verzog. Verdammt noch mal er brauchte kein Mitleid! Das half ihm auch nicht weiter. Niemand konnte ihm helfen, sie sollten ihn in Frieden lassen. War das denn so schwer zu akzeptieren?
Sein rechter Arm begann wieder zu schmerzen, wahrscheinlich gebrochen… Wenn er sich nicht konzentrierte würde ihn der Schmerz wahrscheinlich schnelleR einholen, als Sorata. Sicherlich war das auch der Grund, warum Sorata immer noch nicht aufgegeben hatte. Sein Zustand war alles andere als rosig. Fuma hatte getan, was er immer tat. Aber es war einmal zuviel gewesen. Mühsam konzentrierte er sich darauf sein Tempo beizubehalten, aber er spürte bereits die herannahende Schwäche.
Ein weiterer Blick nach hinten, versicherte ihm nach wie vor Soratas „Beistand“.
Er sah zu spät die Person, die ihm, in einen weiß gehaltenem Mantel, den Weg versperrte.
Er prallte gegen den jungen Mann und versuchte sich fast augenblicklich loszureißen. Vergeblich… Starke Hände hielten ihn fest!
Ihre Augen trafen aufeinander. Blau auf Blau. Der Griff des Ying und Yang Meisters lockerte sich leicht, allerdings nicht so sehr, dass Kamui die Chance hatte, erneut wegzulaufen.
„Lass mich los Subaru!“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren unsicher und viel zu verzweifelt. Er wollte nicht mehr, begriffen sie das denn nicht, konnten sie das denn nicht verstehen? Sie hatten doch keine Ahnung! Aber sie hatten auch nicht das Recht ihn aufzuhalten!
„Ist ja gut, Kamui, ist ja gut.“ Er wurde einfach wieder in eine Umarmung gezogen, fand sich an der Brust Subarus wieder, spürte die Arme, die sich vorsichtig um seinen verletzten Körper legten und empfing endlich Wärme. Wärme, nach der er sich so sehr sehnte, wie Licht und Hoffnung. Aber es besaß es nicht mehr. So viele Menschen waren wegen ihm gestorben, er hatte so viel Schuld auf seinen Schultern, dass es ihn zu erdrücken drohte. Nur noch Dunkelheit… Hoffnung? Woher sollte er sie noch nehmen? Woher? Jedes Mal, wurde sie erneut zerschlagen, von ihm, demjenigen dem seine Hoffnung galt. Wieso? Wieso musste alles um ihn herum zerbrechen? Wieso opferten sich so viele Menschen, wegen ihm? Er schaffte es ja noch nicht Mal, einen Bannkreis zu errichten, um die zu beschützen, die er liebte. Nicht einmal dazu war er in der Lage und doch, gaben sie nicht auf, setzten all ihre Hoffnung in ihn. In ihn, der es nicht würdig war, der an der Verantwortung scheitern würde. Er würde sie enttäuschen, er würde verlieren… er konnte Fuma nicht töten…
Wussten sie das denn nicht?
Er spürte, wie sich langsam eine nasse Tränenspur aus seinen Augen löste, vergrub beschämt den Kopf in Subarus Mantel, klammerte sich an ihn, suchte verzweifelt halt, schrie innerlich nach Rettung, während er langsam in dem Meer aus Gefühlen und Erinnerungen ertrank.
Zitternd drückte er sich an den Freund, wollte für immer so festgehalten werden.
Immer diese Wärme fühlen dürfen…
Eine Hand Subarus strich zärtlich durch seine nassen Haare, spielte kurz mit einer schwarzen Strähne und glitt dann sanft zu seinem Kinn hinab. Mit zärtlichem Druck, brachte Subaru ihn dazu, in seine Augen zu sehen. Aber er wollte nicht, dass er die Tränen sah. Er war immer nur schwach, immer musste Subaru ihn trösten, ihn wieder aufbauen, doch er selbst konnte fast nie etwas für den Freund tun. Er war eine ständige Last…
„Es ist okay Kamui, es ist okay. Weine soviel du willst, es ist okay. Tränen bedeuten, dass du noch Gefühle hast, es ist gut so. Lass es raus, du wirst sehen, danach geht es dir wieder besser. Es ist okay…“
Wie konnte ihn diese Stimme nur so beruhigen? Aber sie änderte nichts an seinen Gefühlen, an seiner Angst.
„Ich, ich will nicht mehr Subaru. Ich halt es nicht mehr aus! Ich kann den Gedanken nicht ertragen, ein weiteres Mal auf ihn zu treffen, ein weiteres Mal… ich kann nicht mehr, bitte…“
Die behandschuhte Hand fuhr leicht de Konturen seiner Lippen nach, strich über seine Wange. Soviel Mitgefühl…
„Und du meinst, wenn du wegläufst wird es besser? Glaubst du das wirklich Kamui? Es wird nur schlimmer werden. Du wirst spüren, wie wir alle nacheinander sterben werden, du wirst dank deiner Fähigkeiten zusehen müssen. Und du wirst zu weit weg sein, um helfen zu können, du wirst dich verfluchen, dich hassen. Aber das ist es nicht, was du willst! Kamui! Du bist der Einzige, der diese Welt retten kann. Die Last die du zu tragen hast kann dir niemand von uns abnehmen. Aber wenn wir es könnten, würden wir es tun! Wir sind Freunde, wir brauchen einander. Du kannst nicht ohne uns und wir nicht ohne dich. Jeder von uns hat seinen Weg, hat sein Schicksal. Aber wir können uns gegenseitig begleiten, beistehen, da sein. Nur wenn wir zusammen halten, könne wir es schaffen Kamui!“
Weitere Tränenbahnen zogen Spuren über das blasse Gesicht, ein ersticktes Schluchzen, entrang sich seiner Kehle.
„Aber ich, ich kann ihn nicht töten, ich kann es nicht Subaru… ich kann es einfach nicht!“
Wieder diese Hand, die ihm beruhigend durch das Haar strich, die Stimme so sanft und verständnisvoll. Konnte es Menschen wie Subaru überhaupt geben?
„Und wer hat von dir verlangt, dass du ihn töten sollst? Niemand Kamui. Keiner von uns weiß, was falsch oder richtig ist. Du nicht, ich nicht. Du hast einmal gesagt, dass du die Zukunft selbst bestimmen möchtest. Dann tu das auch! Du allein entscheidest letztendlich über das Schicksal der Welt. Du allein! Keiner von uns weiß, ob du Fuma deshalb töten musst, oder nicht. Es gibt nicht immer nur eine Lösung. Wir müssen offen für anderes sein, unseren Blick auf das dahinter werfen und nicht nur das offensichtliche sehen. Deine Zukunft und die von Fuma, über die wirst du bestimmen Kamui. Aber wer sagt, dass es nicht auch noch eine Hoffnung für euch gibt? Denk an deinen Wunsch Kamui, du darfst ihn niemals vergessen. Er ist alles was du hast, er erhält dich am Leben. Verlierst du ihn, sind wir alle verloren. Aber du bist nicht alleine auf deinem Weg! Wir sind an deiner Seite, so wie du an unserer bist. Du darfst nur deinen Wunsch, niemals vergessen, niemals!“
Sein Wunsch… Fuma zurückzuholen… Ja, er war dabei gewesen ihn aufzugeben, seine Hoffnung zu verlieren und damit das letzte bisschen, was ihn vor dem Tod bewahrte. Aber konnte Subaru Recht haben? Konnte es nicht noch eine andere Möglichkeit geben, als die, Fuma zu töten? Hatte er vielleicht irgendetwas übersehen, winzige Hinweise, die sich in ihrer Gesamtheit zu einer anderen Lösung aufmachen würden? Hatten sie eine Chance? Hatten sie wirklich noch eine Chance? Alleine nicht, alleine würde er nicht die Kraft finden, das alles weiterhin zu überstehen. Aber… er war nicht alleine. Das war er nicht! Der Beweis war Subaru, der ihn immer noch fest in seinen Armen hielt, der Beweis war Sorata, der in einigem Abstand zu ihnen stand und nicht aufgeben hatte… er war nicht alleine!
Aber Fuma war es… irgendwo tief in dem Erdrachen musste er sein, hilflos und alleine. Ihr Versprechen… er würde ihn retten! Und wenn es sein Leben kosten würde. Er durfte den Fuma nicht aufgeben, den er zu lieben gelernt hatte, der immer für ihn da gewesen war, mit dem er so viele Dinge erlebt hatte und der für ihn seine Hand ins Feuer gelegt hätte. Fuma… sein Freund… nicht Kamui der Erddrache… NEIN, Fuma!
„Komm Kamui, gehen wir nach Hause, deine Wunden müsse behandelt werden. Denk über meine Worte einfach nach und dann entscheide dich, was du machen willst. Ich werde dich kein zweites Mal aufhalten, aber wenn du wirklich gehen willst, dann möchte ich, dass du es bewusst tust. Nicht aus Reflex und Chaos. Wenn du gehst und darüber nachgedacht hast, werde ich das akzeptieren. Wenn das dein Wunsch ist, dann erfülle ihn dir, hast du noch deinen anderen Wunsch, dann erfülle diesen!“
[Ende]
lg wölfin

Hm, wichtig hier ist das Gespräch zum Schluss und ich weiß nicht ob es mir geglückt ist.
Wie immer würde ich mich grade bei FFs die nichts mit DBZ zu tun haben, sehr über Kommis und Kritik freuen!
viel Spaß beim Lesen
Fluchtgedanken der verlorenen Hoffnung
Eine schmale Gestalt hastete durch die Dichtgedrängten Menschenmengen der Hauptstraße. Schwarzes Haar fiel ihm verschwitzt und nass vom weißen Winterschnee in die Stirn. In den grau-blauen Augen lag ein kleiner Funken Wahnsinn vermischt mit einer grausamen Verzweiflung und Hilflosigkeit, die ihn langsam verzehrte.
Er rannte einfach nur. Nur weg, weg von all den Erinnerungen und Schuldgefühlen. Er hielt es nicht mehr aus, wollte nicht mehr zurückschauen, vergessen… Einfach nur fort.
Rücksichtslos stieß er Menschen zur Seite, achtete nicht auf die empörten Rufe, nur fort…
Sein Atem ging stoßweise und verwandelte sich vor seinem Gesicht in kleine Wölkchen, die dem grauen Winterhimmel entgegen flogen.
Kurz drehte er den Kopf, um hinter sich schauen zu können und erblickte genau das, was er nicht hatte sehen wollen. Wütend biss er sich auf die Lippe und schritt schneller aus. Sorata sollte ihn endlich in Ruhe lassen, begriff dieser Baka denn nicht, dass er seine Ruhe wollte?!
Angestrengt konzentrierte er sich wieder auf seinen Fluchtweg, der ihm gerade von zwei Passanten verstellt wurde, im letzten Moment konnte er ausweichen und so einem Zusammenstoß entgehen. Keuchend taumelte er um die beiden herum und eilte weiter. Er wollte nichts hören, nichts! Nicht von Sorata oder sonst wem! Was wussten sie schon? Was wussten sie von seinem Schmerz? Dieser Schmerz, der sich jedes Mal seines Herzens bemächtigte, wenn er Fuma sah, wenn er in diese harten, kalten Augen sah. Nichts, sie wussten rein gar nichts. Aber er konnte nicht mehr, hielt es nicht mehr aus. Dieser Schmerz, war Folter. Jeder körperliche Schmerz geriet in Vergessenheit, wenn er Fuma sah. Egal was Fuma mit ihm tat, wie sehr er ihn quälte. Das was ihn langsam aber sicher zu vernichten begann, waren die Worte des ehemaligen Freundes. Worte, so grausam, Blicke, so abwertend. Er war nicht mehr als sein Spielzeug, eine hilflose Marionette, die sich ihrem Herrn nicht entziehen konnte. Es gab keine Hoffnung mehr für ihn.
Fuma zurückzuholen, das war sein Wunsch gewesen. Doch dieser Wunsch wurde mit jedem Treffen des Erddrachen blasser, durchsichtiger. Er hatte keine Kraft mehr, keine Energie, um sich ein weiteres Mal dieser Qual zu stellen.
Nicht noch einmal in diese Augen sehen, nicht noch einmal…
Keiner seiner Freunde konnte verstehen, was in ihm vorging. Wie sollten sie auch… aber er selbst hatte die Befürchtung, dass er bei einem weiteren Zusammentreffen… nicht mehr kämpfen würde… Sein Wunsch nach Ruhe und Frieden würde irgendwann übermächtig werden. Wenn es Fuma sein würde der seinen Tod herbeiführen würde, dann war es eben so… vielleicht war es auch genau das was er wollte…
„Kamui, bleib stehen!“
Die Stimme Soratas hallte scharf in seinen Ohren wieder. Wütend drehte sich der schwarzhaarige Junge um, die Augen blitzen gefährlich.
„Lass mich in Ruhe Sorata! Hau ab!“
Er sah, wie sich das Gesicht seines Freundes zu einer traurigen und mitleidigen Maske verzog. Verdammt noch mal er brauchte kein Mitleid! Das half ihm auch nicht weiter. Niemand konnte ihm helfen, sie sollten ihn in Frieden lassen. War das denn so schwer zu akzeptieren?
Sein rechter Arm begann wieder zu schmerzen, wahrscheinlich gebrochen… Wenn er sich nicht konzentrierte würde ihn der Schmerz wahrscheinlich schnelleR einholen, als Sorata. Sicherlich war das auch der Grund, warum Sorata immer noch nicht aufgegeben hatte. Sein Zustand war alles andere als rosig. Fuma hatte getan, was er immer tat. Aber es war einmal zuviel gewesen. Mühsam konzentrierte er sich darauf sein Tempo beizubehalten, aber er spürte bereits die herannahende Schwäche.
Ein weiterer Blick nach hinten, versicherte ihm nach wie vor Soratas „Beistand“.
Er sah zu spät die Person, die ihm, in einen weiß gehaltenem Mantel, den Weg versperrte.
Er prallte gegen den jungen Mann und versuchte sich fast augenblicklich loszureißen. Vergeblich… Starke Hände hielten ihn fest!
Ihre Augen trafen aufeinander. Blau auf Blau. Der Griff des Ying und Yang Meisters lockerte sich leicht, allerdings nicht so sehr, dass Kamui die Chance hatte, erneut wegzulaufen.
„Lass mich los Subaru!“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren unsicher und viel zu verzweifelt. Er wollte nicht mehr, begriffen sie das denn nicht, konnten sie das denn nicht verstehen? Sie hatten doch keine Ahnung! Aber sie hatten auch nicht das Recht ihn aufzuhalten!
„Ist ja gut, Kamui, ist ja gut.“ Er wurde einfach wieder in eine Umarmung gezogen, fand sich an der Brust Subarus wieder, spürte die Arme, die sich vorsichtig um seinen verletzten Körper legten und empfing endlich Wärme. Wärme, nach der er sich so sehr sehnte, wie Licht und Hoffnung. Aber es besaß es nicht mehr. So viele Menschen waren wegen ihm gestorben, er hatte so viel Schuld auf seinen Schultern, dass es ihn zu erdrücken drohte. Nur noch Dunkelheit… Hoffnung? Woher sollte er sie noch nehmen? Woher? Jedes Mal, wurde sie erneut zerschlagen, von ihm, demjenigen dem seine Hoffnung galt. Wieso? Wieso musste alles um ihn herum zerbrechen? Wieso opferten sich so viele Menschen, wegen ihm? Er schaffte es ja noch nicht Mal, einen Bannkreis zu errichten, um die zu beschützen, die er liebte. Nicht einmal dazu war er in der Lage und doch, gaben sie nicht auf, setzten all ihre Hoffnung in ihn. In ihn, der es nicht würdig war, der an der Verantwortung scheitern würde. Er würde sie enttäuschen, er würde verlieren… er konnte Fuma nicht töten…
Wussten sie das denn nicht?
Er spürte, wie sich langsam eine nasse Tränenspur aus seinen Augen löste, vergrub beschämt den Kopf in Subarus Mantel, klammerte sich an ihn, suchte verzweifelt halt, schrie innerlich nach Rettung, während er langsam in dem Meer aus Gefühlen und Erinnerungen ertrank.
Zitternd drückte er sich an den Freund, wollte für immer so festgehalten werden.
Immer diese Wärme fühlen dürfen…
Eine Hand Subarus strich zärtlich durch seine nassen Haare, spielte kurz mit einer schwarzen Strähne und glitt dann sanft zu seinem Kinn hinab. Mit zärtlichem Druck, brachte Subaru ihn dazu, in seine Augen zu sehen. Aber er wollte nicht, dass er die Tränen sah. Er war immer nur schwach, immer musste Subaru ihn trösten, ihn wieder aufbauen, doch er selbst konnte fast nie etwas für den Freund tun. Er war eine ständige Last…
„Es ist okay Kamui, es ist okay. Weine soviel du willst, es ist okay. Tränen bedeuten, dass du noch Gefühle hast, es ist gut so. Lass es raus, du wirst sehen, danach geht es dir wieder besser. Es ist okay…“
Wie konnte ihn diese Stimme nur so beruhigen? Aber sie änderte nichts an seinen Gefühlen, an seiner Angst.
„Ich, ich will nicht mehr Subaru. Ich halt es nicht mehr aus! Ich kann den Gedanken nicht ertragen, ein weiteres Mal auf ihn zu treffen, ein weiteres Mal… ich kann nicht mehr, bitte…“
Die behandschuhte Hand fuhr leicht de Konturen seiner Lippen nach, strich über seine Wange. Soviel Mitgefühl…
„Und du meinst, wenn du wegläufst wird es besser? Glaubst du das wirklich Kamui? Es wird nur schlimmer werden. Du wirst spüren, wie wir alle nacheinander sterben werden, du wirst dank deiner Fähigkeiten zusehen müssen. Und du wirst zu weit weg sein, um helfen zu können, du wirst dich verfluchen, dich hassen. Aber das ist es nicht, was du willst! Kamui! Du bist der Einzige, der diese Welt retten kann. Die Last die du zu tragen hast kann dir niemand von uns abnehmen. Aber wenn wir es könnten, würden wir es tun! Wir sind Freunde, wir brauchen einander. Du kannst nicht ohne uns und wir nicht ohne dich. Jeder von uns hat seinen Weg, hat sein Schicksal. Aber wir können uns gegenseitig begleiten, beistehen, da sein. Nur wenn wir zusammen halten, könne wir es schaffen Kamui!“
Weitere Tränenbahnen zogen Spuren über das blasse Gesicht, ein ersticktes Schluchzen, entrang sich seiner Kehle.
„Aber ich, ich kann ihn nicht töten, ich kann es nicht Subaru… ich kann es einfach nicht!“
Wieder diese Hand, die ihm beruhigend durch das Haar strich, die Stimme so sanft und verständnisvoll. Konnte es Menschen wie Subaru überhaupt geben?
„Und wer hat von dir verlangt, dass du ihn töten sollst? Niemand Kamui. Keiner von uns weiß, was falsch oder richtig ist. Du nicht, ich nicht. Du hast einmal gesagt, dass du die Zukunft selbst bestimmen möchtest. Dann tu das auch! Du allein entscheidest letztendlich über das Schicksal der Welt. Du allein! Keiner von uns weiß, ob du Fuma deshalb töten musst, oder nicht. Es gibt nicht immer nur eine Lösung. Wir müssen offen für anderes sein, unseren Blick auf das dahinter werfen und nicht nur das offensichtliche sehen. Deine Zukunft und die von Fuma, über die wirst du bestimmen Kamui. Aber wer sagt, dass es nicht auch noch eine Hoffnung für euch gibt? Denk an deinen Wunsch Kamui, du darfst ihn niemals vergessen. Er ist alles was du hast, er erhält dich am Leben. Verlierst du ihn, sind wir alle verloren. Aber du bist nicht alleine auf deinem Weg! Wir sind an deiner Seite, so wie du an unserer bist. Du darfst nur deinen Wunsch, niemals vergessen, niemals!“
Sein Wunsch… Fuma zurückzuholen… Ja, er war dabei gewesen ihn aufzugeben, seine Hoffnung zu verlieren und damit das letzte bisschen, was ihn vor dem Tod bewahrte. Aber konnte Subaru Recht haben? Konnte es nicht noch eine andere Möglichkeit geben, als die, Fuma zu töten? Hatte er vielleicht irgendetwas übersehen, winzige Hinweise, die sich in ihrer Gesamtheit zu einer anderen Lösung aufmachen würden? Hatten sie eine Chance? Hatten sie wirklich noch eine Chance? Alleine nicht, alleine würde er nicht die Kraft finden, das alles weiterhin zu überstehen. Aber… er war nicht alleine. Das war er nicht! Der Beweis war Subaru, der ihn immer noch fest in seinen Armen hielt, der Beweis war Sorata, der in einigem Abstand zu ihnen stand und nicht aufgeben hatte… er war nicht alleine!
Aber Fuma war es… irgendwo tief in dem Erdrachen musste er sein, hilflos und alleine. Ihr Versprechen… er würde ihn retten! Und wenn es sein Leben kosten würde. Er durfte den Fuma nicht aufgeben, den er zu lieben gelernt hatte, der immer für ihn da gewesen war, mit dem er so viele Dinge erlebt hatte und der für ihn seine Hand ins Feuer gelegt hätte. Fuma… sein Freund… nicht Kamui der Erddrache… NEIN, Fuma!
„Komm Kamui, gehen wir nach Hause, deine Wunden müsse behandelt werden. Denk über meine Worte einfach nach und dann entscheide dich, was du machen willst. Ich werde dich kein zweites Mal aufhalten, aber wenn du wirklich gehen willst, dann möchte ich, dass du es bewusst tust. Nicht aus Reflex und Chaos. Wenn du gehst und darüber nachgedacht hast, werde ich das akzeptieren. Wenn das dein Wunsch ist, dann erfülle ihn dir, hast du noch deinen anderen Wunsch, dann erfülle diesen!“
[Ende]
lg wölfin