Ankunft in Zaibach
Das Gespräch mit dem Kapitän war, wie auch die Gespräche davor, nur von enorm kurzer Dauer. Der Kapitän hatte noch immer keine Zeit, aber vor allem kein Interesse, sich mit jemanden über die komplexe Konstruktion eines Luftschiffes und dessen Flugverhalten zu reden.
Dementsprechend wandte sich Van Merle zu, als sich das Schiff in einem unweigerlich langsamen Tempo Richtung Boden bewegte und sich langsam dem Landeplatz näherte. Inzwischen der ganzen Industriegebäude, die mitunter eine beachtliche Höhe inne hatten, war der Landeplatz nur sehr schwer auszumachen. Das einzige was eigentlich darauf deutete, war die Tatsache, dass dort schon einige andere Luftschiffe paltziert waren, jedoch alle nicht aus Zaibach. Diese hatten ihren eigen Hafen für ihre Luftschiffe, was Van auch recht einleuchtend fand. Wer liesse sich schon gerne in die Karten schauen, wenn man schon technologisch weiter war, als die anderen Königreiche die sich um Zaibach herum befanden.
"Wir werden bald da sein." sagte Van, mit einem gewissen vorfreudigen Klang in seiner Stimme. Schliesslich gab es nicht sehr häufig die Gelegenheit, seine Fähigkeiten unter Beweiss zu stellen. Dies hatte auch einen grossen politischen Einfluss, würde man vor dem Siegerland einen enormen Respekt haben.
Ein dumpfes Geräusch zeigte den Aufprall an, gefolgt von weiterem Lärm, der beim Antauen des Luftschiffes entstand. Ebenso wie der Startvorgang, bergte der Landevorgang einige Risiken, die dazu führen konnten, dass das Schiff vornüber in den Boden krachte. An die Schäden die dabei entstehen konnten wollte natürlich keiner denken, weshalb auch alles mit genauster Präzision ausgeführt wurde. Somit gelang auch dieser Landevorgang ohne Probleme und Schäden.
Wieder auf der Brücke, wich nun erstmals der ernste Gesichtsausdruck des Kapitäns und wurde durch einen erleichterten ersetzt. Die gesamte Anspannung entwich ihm, was für alle Beteiligten ein Segen war. So war er nämlich um einiges angenehmer.
Auch Vargas schien diese Erleichterung zu teilen. Für einen alten Kämpfer wie ihn, war die Erde doch der bessere Ort. Zumindest schien es Van so, obwohl Vargas immer noch den selben, nahezu undurchdringlichen Blick hatte.
"Mein Prinz, wir sollten die uns zugeteilten Quartiere suchen. Ich bin sicher unsere Leute werden sich vorbildlich um euren Guymelef kümmern."
"Ihr habt wohl recht Vargas, lasst uns aufbrechen."
Von Vargas gefolgt, lief Van in die Richtung, in der sich der Ausstieg befand. Wie immer hing Merle dabei an seinem Arm und blickte ihn freudig an.
Im Lagerraum dröhnte noch immer die Lautstärke der Motoren. Hitomi, sowie die Dienerin hatten ihre Kapuzen wieder über den Kopf gezogen, diesmal jedoch weniger um unerkannt zu bleiben, sondern um einen,zwar erbärmlichen, Lärmschutz zu haben. Doch waren zumindest keine Wachen mehr hier unten, was anunfürsich recht verwunderlich war. Durch Handzeichen deuteten sie, dass sie aus dem Schiff verschwinden mussten, desto früher desto besser. Sie rannten den unbewachten Gang entlang, ihre Schritte wurden glücklicherweise vom Lärm geschluckt, in Richtung "Ausgang". Sie würden das Schiff so verlassen, wie sie es betreten hatten.