So, ich ähm bin nicht NICHT

langsam. Nur zum Veständnis... Bla, nein, es tut mir leid, aber ich hatte echt keine Ahnung wie es weitergehen sollte, vor allem weil Myle ja auch mal wieder an der Reihe war, etwas von ihr zu berichten. Ich weiß nicht. Jetzt hab ich zwar den Teil fertig, aber nun ja. Zufrieden ist was anderes. ^^
@Kleine Magierin Lili: Woah, danke. Eine neue Leserin und das nach dieser Zeit. ^^ Danke danke. =) Und es freut mich, dass es dir gefällt. Wirklich.
@Genesus: Und gleich noch einer. Oh man. Auch dir vielen lieben Dank. ^^
@Lady Alessia: Oh-ha. Hallo again ^^ Hätt ich ja nicht gedacht noch was von dir zu hören, aber es freut mich, ehrlich. =) Und ja, die Gefängnisse hast du so schon ganz richtig beschrieben und auch ja, die Narben kommen von der Vergewaltigung, kannst dir also vorstellen, dass die dann auch gerne mal ein Messer oder eine Peitsche benutzen... Aber was das mit Andani und Myle und den Versuchsobejekten angeht: *nääät* Falsch. ^^
Aber jetzt erstmal viel Spaß mit dem nächsten Teil, der zu meinem Bedauern nicht gerade super lang geworden ist. Vadammt. Oo
***
Ihre Tränen waren getrocknet, ihr Gesicht noch ganz feucht und auch ihre Hände wollten noch nicht ganz aufhören zu zittern, aber ein leises Schaben verlangte schließlich ihre Aufmerksamkeit. Es kam von links, anscheinend von einer anderen Zelle.
„Hallo?“, flüsterte jemand.
Myle setzte sich auf und wandte ihren Blick der Stimme entgegen.
„Hallo?“ Diesmal war es etwas lauter.
Myle kroch zu der blauen Wand hin und legte die Hand darauf.
„Wer ist da?“, fragte sie.
„Ist das nicht egal?“, wurde zurückgefragt.
Myle stutzte. Na gut, dann war es egal. „Was willst du?“, fragte sie weiter.
„Hier raus. Genau wie all die anderen Seelen. Hilfst du uns?“, fragte die Stimme und eine Hand, nicht viel größer als die von Myle wurde sichtbar in der blauen Wand.
„Wie soll ich euch denn helfen? Ich sitze doch selber hier fest und weiß nicht wie ich hinauskommen soll!“ Myle rief diese Worte fast empört in den Raum, besann sich aber schnell und sprach sie leiser.
„Doch, du kannst das. Nimm meine Hand“, befahl die Stimme. Myle zögerte kurz, nahm sie dann aber und im selben Augenblick verschwand die blaue wabbelnde Wand und vor Myle wurde ein blonder Junge sichtbar mit strubbeligem schulterlangem Haar. Seine blauen Augen leuchteten Myle entgegen voll verzücken und anscheinend auch Dankbarkeit, doch da war Myle sich nicht so ganz sicher, schließlich war er genau eine Zelle weiter gekommen.
„Und was hat dir das jetzt gebracht?“, fragte sie ihn.
„Siehst du das nicht? Du kannst diese Wände öffnen!“ Er lachte sie an und deutete auf die Rückwand der Zelle.
Myle konnte sich nicht ganz entscheiden ob sie ihm nun entgeisterte oder verstörte Blicke zuwerfen sollte.
„Und wieso ich? Kannst ja auch du gewesen sein?“
„Dann wäre ich schon lange nicht mehr hier, oder?“, sagte er ihr mit einem Grinsen. „Los, versuch es mal!“, forderte er sie auf und deutete erneut auf die Wand. Myle machte einen Schritt auf die Wand zu, blieb dann aber doch stehen und schaute sich den Kerl an. Er stand vor ihr mit seiner zerrissenen Hose und seinem dreckigem Pulli, beides viel zu klein und lächelte sie nun an, als ob sie ein Engel oder etwas Ähnliches wäre.
„Kannst du mir mal verraten, wie du auf einmal darauf gekommen bist, dass ich so etwas vielleicht tun könnte?“, fragte sie ihn und stemmte die Hände in die Hüfte.
„Ich habe das Gespräch zwischen dem Fremden und Oceana mitbekommen, sowie auch ihre vorigen Gespräche. Du schienst jemand besonderes zu sein, denn nie sprachen sie über Gefangene und nie bebte Oceanas Stimme fast vor Erfurcht. Ich wusste sofort, dass du jemand bist, der besondere Fähigkeiten hat. Vielleicht eine Magierin oder so etwas. Du kannst uns alle hier rausholen!“ Der Junge klatschte in die Hände und strahlte sie immer mehr an.
Myle schüttelte bloß den Kopf und packte ihn an den Schultern.
„Jetzt sag ich dir mal was: Ich bin keine Magierin und ich bin auch niemand Besonderes. Ich bin eigentlich eine… nun ja „Nutte“, was aber wohl auch schon lange zurückliegt. Dann war ich ein Flüchtling. Ich habe meine Stadt verlassen, weil meine Freundin wohl ermordet wurde und ich dachte, die Cassar hat einen guten Freund von mir und weil sie hinter mir her ist, war, was auch immer. Ich habe die Mönche gesehen und sie überlebt. Oceana hat mich an Andani weitergereicht, der über mich wachen sollte, denn niemand sollte wohl etwas über die Mönche und diese Zeitgeister erfahren, ihm bin ich aber entwischt. Andani hat mich gejagt, Oceana hat mich gejagt und das nur, weil ich Einblicke in das Weltgeschehen bekommen habe. Ich bin quasi eine Bedrohung für das System in dem wir leben, auch wenn es kein gutes System zu sein scheint, ich habe überall Feinde und werde überall gejagt. Ich bin eine Verstoßene auf der Flucht. Du hast nicht gerade einen guten Zeitpunkt abgepasst, mich um meine Hilfe zu bitten, weil ich dir nicht helfen kann.“ Myle ließ von dem Jungen ab, setzte sich auf den Boden und lehnte sich an die Wand.
Der Junge sank ebenfalls zu Boden. Seine Knie zitterten und seine Lippen bebten.
„Das kann doch nicht sein! Nein“, schluchzte er und hielt sich die Hände vors Gesicht. „Alle haben gesagt, dass du was Besonderes bist. Ich war der Glückspilz der die Zelle neben dir hatte! Jetzt sag mir nicht so was!“ Wut kochte in ihm hoch. Er sprang auf die Füße und näherte sich Myle. Kräftig schlug er neben ihr gegen die Wand, presste auch den anderen Arm gegen die Wand, sodass er sie eingekesselt hatte. Myle zuckte zusammen.
„Mach sie weg!“, sagte er. Sie sah ihn an.
„Das kann ich nicht“, flüsterte sie.
„Mach sie weg!“, schrie er sie nun an.
„Ich kann das nicht, ok!“, schrie sie zurück.
„MACH – SIE – WEG!!“, brüllte er aus Leibeskräften.
Myle schubste ihn weg, sodass sie aufstehen konnte. „Ich kann das nicht! Ich beherrsche keinen Hokuspokus der Wände wegzaubert! Ich habe keine besonderen Fähigkeiten! Ich bin nichts weiter als ICH!“ Sie war wütend, schrie ihn an. Doch im selben Moment tat es ihr schon wieder leid. Der Junge kauerte auf dem Boden, den Kopf zwischen den Knien. Wer wusste schon, wie lange er schon hier drin war. Wer konnte ihr sagen, was er schon alles durchmachen musste. Irgendwie hatte er ja auch gar nicht so Unrecht, schließlich war in der Wand zwischen ihren Zellen jetzt ein Loch. Ein ziemlich großes sogar. Aber sie war das nicht. Zauber muss man spüren, doch sie spürte nichts. Es MUSS der Junge gewesen sein.
Sie kniete sich vor ihm hin.
„Sagst du mir deinen Namen?“, fragte sie ihn.
„Jael“, flüsterte er.