Ein Schritt entfernt [Original, Fantasy]

Hallo????? :lookaroun

Schreibst du deine ff überhaupt noch weiter???
Denk an meine Drohung :redhot: :laugh:
Ach schreib doch bitte bald weiter, ich will wissen wie es weitergeht :bawling:
 
Es tut mir leid. Ich beeile mich schon so gut es geht. Das Problem ist nur, dass es momentan ein wenig hakt bei mir und ich nicht recht weiß, wie es nun wirklich weiter geht. Ideen habe ich schon, nur leider zu viele.
Ich versuche schnell weiterzuschreiben... Tut mir wirklich leid. *in eine Ecke kriech*
 
Schon gut Entschuldigung angenommen :D und komm wieder aus der Ecke raus damit du weiterschreiben kannst :D
Kannst ja nix dafür,wenn du grad net so wirklich weißt wie´s in deiner ff weitergehen soll. Hab mich nur gewundert weil man so gar nix mehr von dir gehört hat.
Also lass dir ruhig so viel Zeit wie du brauchst :D ich will dich ja nich hetzen :rolleyes:

bye
 
Huhu ^^ Ich lebe noch und ich hab euch etwas mitgebracht: Einen neuen Teil. *g*

@VegetaGirly1505: Danke nochmal für deinen Commie ( :kiss: ) und was Hoheb und Chantal angeht: Nun, lies und staune (oder auch nicht. ^^)

@KaAnor: Danke dir für deinen Commie und vor allem für deine Geduld, sie wird jetzt belohnt :D (auch wenn der Teil zu meinen vorigen um vieles, vieles kürzer ist. Aber ich wollte ja nicht noch länger warten ^^")

@Mopzi: Macht nichts. Wie du siehst, bin ich auch nicht gerade die Schnellste. ^^ Danke dir auch noch mal.

***

Myle hatte sich ein wenig verschätzt, was den Abstand der beiden Häuser anging und so bekam sie gerade noch eben den Balkon zu fassen. Mit einer Hand hing sie nun fast fünf Meter über dem Boden. Sie versuchte, auch mit der anderen Hand nach dem Balkon zu fassen, was sie nach einigen Versuchen auch schaffte. Bevor sie den Versuch startete, sich über das Geländer ganz auf den Balkon zu hieven, warf sie einen Blick auf die andere Häuserzeile. Andani und sein seltsamer Begleiter waren verschwunden. Zum Glück für Myle. Keuchend strampelte sie mit den Beinen um eines auf den äußeren Rand zu legen, doch irgendwie gelang es ihr nicht so recht. Ob sie sich fallen lassen sollte? Verunsichert schaute sie nach unten. Eigentlich war es ihr zu hoch und sie wollte sich auch nicht unbedingt noch ein Bein brechen. Also versuchte sie es erneut, doch es half nichts. Sollte sie hängen bleiben?
Bei dem Gedanken musste Myle unwillkürlich ein wenig Schmunzeln.
„Hallo? Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ein älterer Mann, der Myle ganz verdutzt ansah.
Schon etwas irritiert schauten sich beide kurz verwundert an, ehe Myle überhaupt reagieren konnte.
„Äh, ja, also. Es wäre sehr freundlich, wenn sie mir hoch helfen würden“, sagte sie schließlich.
Der Mann lehnte sich über das Geländer und streckte ihr eine Hand entgegen.
„Kannst du sie greifen?“, fragte er und versuchte sich so weit es nur ging, hinunter zu lehnen. Myle versuchte, die Hand des Mannes zu fassen, doch sie war zu hoch für sie und so verfehlten sie sich um Zentimeter.
„Ich schaff es nicht“, sagte sie zähneknirschend, als sie abermals ihre Hand in die Höhe streckte.
„Noch ein bisschen“, meinte der Mann und lehnte sich noch tiefer.
Doch alles half nichts. Myles andere Hand wurde derweil immer feuchter und allmählich merkte sie, dass sie den Halt verlor. Sie versuchte sich noch einmal richtig festzuhalten oder um das Geländer zu fassen. Doch dieser Versuch ging daneben und Myle fiel in die Tiefe.
Hart prallte sie auf. Ihre Beine und Arme, mit denen sie versucht hatte, den Fall etwas abzufangen, schmerzten, doch sie glaubte nicht, dass etwas gebrochen war, denn sie konnte noch alles bewegen.
„Alles in Ordnung?“, rief der Mann von oben herunter.
Myle nickte kurz und der alte Mann zuckte mit den Schultern und verschwand wieder in seiner Wohnung.
„Seltsamer Kauz“, murmelte Myle und stand auf. Sie rieb sie über die schmerzende Stelle an ihrem Arm und schaute nach links, wo es wieder hinaus auf die Hauptstraße ging. Diese wollte sie vorerst meiden, weil sie dort wohl am wahrscheinlichsten auf Andani treffen würde.
Sie wollte sich trotz allem beeilen, hier weg zu kommen, denn wer wusste schon, wann Andani die Absicht hatte, hier wieder aufzutauchen.
Allerdings fragte Myle sich, warum er ihr nicht gefolgt ist. Er hätte den Sprung besser hinbekommen als sie, denn er hätte mehr Anlauf nehmen können, außerdem war er viel größer.
Sie schenkte dem Dach, vom welchem sie gesprungen war, einen letzten Blick und entfernte sich dann in die entgegengesetzte Richtung der Hauptstraße. Die Gassen, durch welche sie ging, wurden schmaler und schmutziger. Ratten liefen ihr über den Weg oder nagten an undefinierbaren Essensresten. Ein Gestank von Fäulnis lag in der Luft und Myle hielt sich die Hand vor den Mund um diese verpestete Luft nicht direkt einatmen zu müssen.
Sie beschleunigte ihren Schritt etwas um schneller weg zu kommen. Die Häuser um sie herum wurden mit der Zeit immer flacher und waren einfacher gestrickt bis sie sich auf einmal auf einer mehr oder weniger grünen Wiese wieder fand. Myle lief unermüdlich weiter. Wie lange hatte sie kein Gras mehr gespürt, geschweige denn gesehen. Glücklich ließ sie sich in das kniehohe Gras fallen.
Ihr Blick wanderte wieder zu Milwooh. Von weitem sah die Stadt gewaltig und wunderschön aus, doch auch sie hatte ihre dunklen Geheimnisse, wie jede Stadt. Irgendwo da drin lungerten Mädchen mit dem gleichen Schicksal wie Myle es hatte herum.
Eine schwarze Gestalt huschte plötzlich vor ihr über die Häuser. So schnell und so unauffällig, dass, hätte Myle gezwinkert, sie gar nicht hätte wahr genommen. Angestrengt schaute Myle noch einmal die Dächer entlang, doch sie tauchte nicht wieder auf.
Mühselig stand sie schließlich wieder auf und lief weiter. Sitzen bleiben war noch keine gute Idee, denn wer wusste schon, ob Andani sie nicht schon längst wieder gesichtet hätte. Und wer konnte ihr sagen, dass diese Gestalt nicht Andani war?
In der Wiese war eine Senke und diese führte zu einem kleinen Fluss. Wirklich frisch und klar war das Wasser nicht, aber es war kalt und für die Füße reichte es allemal. Vorsichtig hielt Myle ihre Füße hinein und ließ sie vom Wasser umspülen. Der Fluss stank etwas seltsam, doch dass interessierte Myle jetzt nicht.
Plötzlich hörte sie Stimmen. Sie kamen von Flussaufwärts, doch was gesagt wurde, verstand Myle nicht, denn das Plätschern des Wassers war zu laut. Neugierig stand sie auf und folgte dem Fluss zu der Quelle der Stimmen.
Der Fluss beschrieb eine Kurve und dahinter mussten die Personen sein, denn die Stimmen waren mittlerweile sehr laut, doch immer noch verstand Myle sie nicht, denn sie musste enttäuscht feststellen, dass eine andere Sprache gesprochen wurde.
Vorsichtig lugte sie um die Ecke. Ein Abwasserkanaleingang war dort aus dem der Fluss hinaus kam, was natürlich den Gestank erklärte. In dem Eingang saßen ein Junge und ein Mädchen. Der Junge kletterte öfter sie Senke hinauf um nach irgendetwas zu sehen. Myle wüsste zu gerne, was sie sagten.
Plötzlich bildete sich eine riesige schattenhafte Gestalt oben auf der Wiese ab. Myle konnte nicht erkennen, wer das war, denn er hatte die Sonne im Rücken, die sie zusätzlich noch blendete.
„’Tschuldigung, ging nicht schneller“, brummte die Gestalt laut zu den beiden.
Myle konnte nicht glauben, was sie gerade vernommen hatte.
Langsam kam sie um die Biegung herum und zeigte sich den Dreien. Der Junge und das Mädchen versteckten sich hinter der Gestalt, welche sich nun zu Myle umdrehte.
Ihr stockte der Atem und Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Hoheb“, flüsterte sie und hielt sich eine Hand vor den Mund.
Dieser lächelte sie an und kam auf sie zu. „Musst ja nicht weinen. Ist doch alles in Ordnung“, sagte er und klatschte ihr leicht auf den Rücken.
„Man! Ich dachte schon, dich hätten sie auch erwischt. Alles sah so nach einer plötzlichen Flucht aus“, schrie Myle, etwas wütend, dass er ihr keinen einzigen Hinweis gegeben hatte, aber auch freudig, dass es ihrem Freund gut ging.
„Nun. Es war auch eine plötzliche Flucht, aber sie haben mich verloren. Ich bin einfach zu gut“, meinte Hoheb und lachte. „Ach, und wenn ich dir vorstellen darf? Aya und Marlo. Sie leben hier.“ Hoheb deutete in den Abwasserkanal, der hier so hoch war, dass Hoheb bequem durchgehen könnte.
„Hier?“, fragte Myle leicht verwirrt und stellte sich vor, neben dem Abwasser zu schlafen. Ein leichtes Grummeln im Magen machte ihr noch deutlicher, dass sie diese Art von Behausung nicht wirklich mochte.
„Und bevor ich es vergesse: Das ist Myle. Wir kennen uns aus Bradaccio. Nettes Mädel, wirklich“, sagte Hoheb zu Aya und Marlo. Myle schätzte die beiden vielleicht auf gerade fünfzehn Jahre, aber kein Stück älter und fragte sich, warum sie in einem Abwasserkanal lebten und nicht bei ihrer Familie.
Kopfschüttelnd über das Elend der Welt folgte Myle den Dreien, die nun in dem Kanalsystem verschwanden. Es stank erbärmlich nach einem Mischmasch aus allem Möglichen und Myle wollte gar nicht erst anfangen, die einzelnen Sachen heraus zu riechen, wahrscheinlich würde ihr dabei noch schlechter werden, als ihr sowieso schon war.
Ab und an kreuzten ein paar Ratten ihren Weg, die teilweise wohl eine Pest mit sich herum trugen, denn an vielen Stellen hatten sie Fell verloren und es quoll mal eine Auge unnatürlich hervor.
Myle achtete ansonsten nicht weiter auf den Weg und würde alleine auch nicht mehr hinausfinden, denn sie hatten schon sämtliche Ecken hinter sich gebracht, haben an Kreuzungen schon einige Abwässer übersprungen und steckte vermutlich schon viel zu tief drin, als dass auch nur irgendwer hier hinein kommen würde um sie zu suchen. Wahrscheinlich würden hier nicht einmal die Schnüffler der Casstellar herein kommen, weil sie am Gestank verrecken würde, da ihre Schrauben rosten und ihr Metall verätzen würde. Allerdings erleichterte Myle dieser Gedanke ein wenig, auch wenn dies wahrscheinlich nicht stimmte.
„Wir sind gleich da“, sagte Aya, die vorgelaufen war und sie nun herbei winkte. Sie stand vor einem hell erleuchteten Loch in der Wand aus dem leise Stimmen zu ihnen drangen.
Aya, Marlo und Hoheb verschwanden vor Myle darin und sie folgte ihnen neugierig. Sie war schon sehr erstaunt, als sie plötzlich von einer ganzen Schar von Menschen umgeben war, die lustig miteinander quatschten und denen der Dreck und Gestank anscheinend nichts ausmachten.
 
hallöchen...^^
ein neuer Teil... toll toll, nein... dieser Teil war überhaupt nicht so lang wie die anderen... *tz tz*, also ich finde schon, aber ich freu mich echt, dass ich endlich erfahren konnte wie es weiter geht... es war wirklich ein toller Teil, muss ich schon sagen, Myle ist also diesen Andani und diesen anderen komischen Typen entkommen und Hoheb ist wieder da *freu*, ist ja klasse, er konnte noch mal davon gekommen, super! Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage, ob auch Chantal so viel Glück hatte, aber ich denke das werde ich noch früh genug erfahren... aber jetzt gucke ich erst mal was es wirklich mit Aya und Marlo auf sich hat... also es verspricht noch viel spannender zu werden... ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil... also dann man sieht sich...^^ :D
 
Wirklich nicht übel, hst gut geschrieben, is auch nette story, auch wenn ich eigendlich mehr auf animes (ratet mal welcher genau) stehe, is das auch ne geile story. kann kaum erwarten wies weitergeht. Darf ich mir n paar chars, oder zumindest ihre Namen, für meinen FF "Der schatten der Bestien" ausborgen? Du weißt ja bestimmt auch, wie schwer es ist, gute Namen zu finden. wäre sehr erfreut.
 
Ich verfolge deine Geschichte schon eine Weile, hatte aber leider nie die Zeit zu antworten.

Deine Story ist wirklich fantastisch. An dem inhaltlichen Aufbau gefällt mir, dass er zügig verläuft, ohne die Charaktere durch die Handlung zu schleifen. Was ich damit meine ist, dass man die Reaktionen der Akteure nachvollziehen kann und das sie schön logisch verknüpft sind.
Allein schon die Idee diese Geschichte, mit diesen Charakteren zu schreiben ist beindruckend.
Es wirkt irgendwie holbeinmäßig und lässt noch viel erwarten.

Mach bitte weiter so. Auch wenn ich nicht regelmäßig schreiben werde, kannst du sicher sein, dass ich bei Gelegenheit immer mal wieder einen Blick reinwerfe.
 
Hi

Man muss dir immer erst ein bisschen Feuer unterm Hintern machen damit du weiterschreibst :rolleyes: :D
Der Teil war gut und dass er kürzer als die bisherigen ist macht nix :D

Da hat Myle aber grad nochmal Glück gehabt, dass das Dach nicht so hoch war und sie sich beim Absturz nix gebrochen hat.
Bin ja schon gespannt wer Aya, Marlo und die ganzen anderen Menschen in diesem Abwasserkanal sind. Also ich würde nich so gerne in einem Abwasserkanal leben :rolleyes: :D

So dann bin ich ja mal gespannt wann der nächste Teil kommt :D
Ich hoffe du hast deine Ideen geordnet und es dauert nicht allzulang

bye
 
So, endlich im Urlaub angekommen, kann ich euch trotzdem schon einen neuen Teil präsentieren. ^^ Ich habe ihn ganz fleißig per Hand am Strand ( :p ) vorgeschrieben und nun abgetippt. Hoffe, er gefällt euch. Ein Rechtschreibprogramm konnte ich jetzt leider nicht drüber laufen lassen, da dieses Board keins besitzt ^^" ... daher hoffe ich, dass ihr mir Vertippser verzeihen könnt, die ich trotz zweiten lesens nicht gefunden habe. ...

@VegetaGirly1505: Tut mir leid, aber dieser Teil ist auch nicht viel länger als der Vorige. Nun ja... die gegebenden Umstände tuen ihr Übriges dazu. =) Was Chantal angeht, kann ich schon mal soviel verraten, dass du noch Geduld haben musst. ^^ Ich hoffe nun, in diesem Teil erfahrt ihr vorerst genug über Aya und Marlo. Aber es kommen ja noch weitere (interessante -höhö- ) Teile. *g*

@Raoul: Dafür, dass du sonst eigentlich nur auf Animes stehts, danke ich dir natürlich gerne, dass du meine Geschichte trotzdem gelesen hast. ^^

@Scherben: Erstmal: Schade, dass du nicht öfter schreiben kannst. Ich freue mich immer über jeden Commie. ^^ Zweitens: Schön, dass ich eine weitere Leserin habe, die meine Geschichte mag. ^^

@Leiges: Danke für deinen Commie. Schön, gleich eine zweite Leserin begrüßen zu dürfen. ^^ Natürlich geht es jetzt weiter ( auch wenn das nicht selbstverständlich ist, dass es so schnell geht ( wobei "schnell" hier relativ ist ^^ ))

@KaAnor: Jaah, ein bisschen Feuer kann nie schaden. :D Es geht ja auch schon wieder weiter...
Ich stimme dir zu, in einem Abwasserkanal will wohl niemand gerne leben, aber es hat ja seine Gründe ^^ ... die du zur Hälfte, anstatzweise, oder was auch immer, schon hier erfahren wirst. ^^ Viel Spaß. =D

So, genug gelabert ... aber das passiert, wenn man sich über fünf Leser freuen kann. *freu* *freu* *happy* *smile*

Aber jetzt geht es endlich weiter.

***

Anstatt aber stehen zu bleiben um endlich zu erklären, warum Aya und Marlo auf Hoheb gewartet hatten, durchquerten sie den Raum ohne den Leuten ihre Beachtung zu schenken und verschwanden durch ein weiteres Loch auf der anderen Seite des Raumes. Myle blieb kurz stehen und schaute sich um. Die Leute, die hier hausten mussten ebenfalls wie sie aus der untersten Schicht stammen, wenn nicht sogar noch schlimmer. Teilweise saßen sie noch in ihrem eigenen Dreck, hatten bloß eine durchlöcherte Decke, um sich zu wärmen – was man hier unten wirklich musste, denn es war, im Vergleich zu draußen, unangenehm kühl.
Der große Raum war in der Mitte noch einmal optisch abgetrennt durch eine große runde Öffnung, durch die man auch nicht hindurch steigen musste. Eigentlich sah man auch nur die beiden Hälften rechts und links von der Öffnung. In dem anderen Teil brannte noch Licht, welches sie sich wahrscheinlich von den Abwasserröhren hergeholt haben, denn ihr Weg bis hierher wurde begleitet von flackernden, elektronischen, total veralteten Lichtröhren an der Decke.
Hier flackerte die gleiche Lichtröhre über ihren Köpfen und versuchte die Gemüter ein wenig zu erhellen. Rechts neben Myle spielten zwei kleine Kinder mit Kieselsteinen. Sie versuchten ihre kleinen Steine in die nähe des großen zu werfen.
Schließlich hatte auch sie die andere Seite des Raumes erreicht und verschwand durch das Loch. Dahinter fand sie sich in einem kleineren Raum wieder, der ebenfalls ein flackerndes Licht an der Decke hatte, doch hier waren noch zwei Matten auf den Boden gelegt als Bett. Von hier aus gab es nur noch eine weitere Tür ihr schräg gegenüber. Sie war mehr oder weniger rechteckig. Vermutlich wurde sie nachträglich von diesen Leuten hier in die Wand geschlagen.
Dahinter vernahm Myle Stimmen, welche Hoheb, Aya und Marlo gehören müssten.
Vorsichtig trat sie hindurch, wurde aber direkt von Hoheb aufgefordert sich zu setzen. Also nahm sie an einem niedrigen Tisch auf einer kleinen, bunten Decke Platz. Sie saß zusammen mit Hoheb an einer Längsseite. Am Tischende, welches der Tür zugewandt war, saß niemand und Hoheb und Myle gegenüber hatten Aya, Marlo und noch eine weitere Person Platz genommen. Am Kopf des Tisches saß ein weiterer Myle unbekannter Mann. Während die Person neben Aya noch recht jung wirkte, vielleicht Myles Alter, also so um die zwanzig, war der andere Mann schon relativ alt. Sein schütteres weißes Haar hing herunter und auf dem Kopf hatte er schon eine kleine Glatze. Ansonsten war seine Haut ziemlich dunkel und vor allem knitterig. Es schien, als hätte dieser Mann an jeder Stelle seines Körpers Falten.
Er stützte gerade seinen Kopf auf seinem rechten Arm ab, als Myle den Raum betreten hatte und an dieser Position hatte sich noch nichts geändert. Der Rest schien sie überhaupt nicht bemerkt zu haben, denn sie starrten alle den alten Mann an.
„Ich denke, wir sollten noch warten“, sagte dieser schließlich und leckte sich mit seiner Lippe einmal über die spröden Lippen.
„Noch warten? Immer noch? Warum?“ Der junge Mann neben Aya war aufgesprungen, als er die Worte des Alten vernahm. „Viele von den Unsrigen müssen sterben und das nur, weil wir noch warten sollen… Das glaub ich einfach nicht!“
Beruhigend packte Aya ihm am Bein und zog ihn sanft wieder hinunter. „Dann warten wir eben“, sagte sie und schüttelte den Kopf, als er etwas erwidern wollte. „Glaub mir, Atreju, es ist so besser.“
Genervt und anscheinend auch etwas beleidigt nahm er schließlich wieder Platz. „Finde ich nicht, aber egal“, murmelte er noch vor sich her.
„Es ist noch nicht soweit. Wir müssen den richtigen Zeitpunkt abwarten, um zuzuschlagen. Jaromir weiß doch schließlich, wovon er redet.“ Marlo hatte sich eingemischt und bei den letzten Worten versucht, Augenkontakt zu dem alten, bärtigen Mann aufzunehmen.
„Die Zeit wird kommen“, murmelte Jaromir, verschränkte die Arme vor dem Bauch und ließ den Kopf auf die Brust sinken.
„Alles in…“, fing Hoheb an, doch Aya winkte schnell ab. Dann hob sie die Zeigefinger an ihre Lippen und deutete zu dem Durchgang. Leise folgten ihr alle durch die Öffnung in den vorderen Raum. Atreju stampfte sofort weiter.
„Das kann und will ich einfach nicht glauben!“, rief er noch Aya zurück, bevor er auch den großen Raum verlassen hatte. Aya stand bereits am Eingang und alle Blicke der dort Sitzenden wandten sich nun ihr zu.
„Schön gemacht, Atreju, jetzt darf ich wieder alles erklären“, murmelte sie zu sich selbst. Ein etwas älterer Mann war aufgestanden und kam auf Aya zu.
„Was ist los? Was hat der Weise gesagt? Ziehen wir denn nicht bald los? Der junge Atreju war so aufgelöst.“
„Ähm, also, wie soll ich sagen? Noch nicht. Der Weise…“, fing Aya stotternd an zu erklären, doch sie wurde von Ivan unterbrochen. Er baute sich vor ihr auf und man merkte, wie die Luft unter seiner Wut anfing zu zittern.
„Immer noch nicht?“, schrie er. „Ich glaub das einfach nicht! Was soll das denn?“ Wütend ging er auf Aya los, doch Myle stellte sich dazwischen.
„Jetzt ist aber mal gut hier! Könnte mir vielleicht erstmal einer erklären, worum es eigentlich geht, bevor ihr euch alle umbringen wollt?“ Sie hatte lauter gesprochen, aber mit fester Stimme, sodass Ivan kurz etwas zurückwich.
„Wer bist du überhaupt?“, fragte er sie und musterte sie herabwürdigend.
„Sie ist eine Freundin von mir. Hast du ein Problem damit?“, mischte sich nun auch Hoheb ein.
Ivan wandte dem, ihn um drei Köpfe überragendem Mann nur einen kurzen Blick zu, schüttelte dann den Kopf und gesellte sich wieder zu den beiden anderen Männern, bei denen er vorher gesessen hatte.
Aya, Marlo, Myle und Hoheb wollten den Raum durch dieselbe Öffnung verlassen, durch die sie gekommen waren. Doch jemand versperrten ihnen den Weg. Es war Atreju. Selbstgefällig stand er vor dem Loch, bis er ihnen den Durchgang gewährte.
„Na? Habe ich es nicht gesagt? Die Leute wollen nicht mehr warten! Sie wollen ihre Freiheit wieder. Langsam aber sicher schwindet euer Einfluss. Seid euch dessen bewusst“, sagte Atreju grinsend, während er das Loch verschloss.
„Aber mit niemand anderem redet der Weise! Sie müssen auf uns hören“, rief Aya verzweifelt. Selbstverständlich hatte sie die Unruhe in den Reihen bemerkt und natürlich machte sie sich Sorgen.
„Aber die Leute wollen auch nicht mehr auf den Weisen hören! Er ist schließlich nichts weiter als ein alter Knacker, der hin und wieder mal irgend so ein Zeug labert um kurz darauf wieder einzupennen. Woher wollen wir wissen, ob er überhaupt weiß, was wir von ihm wollen? Und davon mal ganz ab: Woher weiß er, was draußen los ist, wann die Zeit gekommen ist, wenn er sein stilles Kämmerlein doch nie verlässt? Kannst du mir das beantworten? Kannst du das? Und ich möchte nicht, dass du mir damit ankommst, dass er doch der Weise ist. Nun?“ Atreju tippte mit dem Fuß auf den Boden, während er ungeduldig auf eine Antwort wartete. Doch es kam keine. Aya wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und Marlo noch weniger. Atreju hatte Recht. Wie konnten sie sich so sicher sein, was die Aussagen des Weisen angehen?
„Wie ich sehe, wisst ihr selber keine Antwort. Vermutlich habt ihr ebenso wie ich den Glauben längst aufgegeben. Dann sollten wir uns zusammen tun!“, sagte Atreju siegessicher, doch Aya schüttelte den Kopf.
„Nein. Der Weise hat sich noch nie geirrt…“
„So? Dann seht zu wo ihr bleibt!“, herrschte Atreju sie an, drehte sich um und ging.
Verzweifelt sah Aya ihm hinterher.
Myle indessen hatte zwar etwas mehr Licht in der Sache bekommen, hatte aber immer noch nicht wirklich begriffen, um was es eigentlich genau ging. Doch als sie sah, das Aya den Tränen nahe war, wollte sie die Arme nicht auch noch mit Fragen überrollen. So folgte sie Aya, Marlo und Hoheb einfach, die durch das Kanalsystem irgendwo hingingen. Myle wusste nicht wohin, da sie sich nicht auskannte, doch bald konnte sie feststellen, dass sie wieder durch die große Öffnung hinausgehen würden, durch die sie auch hineingekommen waren.
Frischer Wind fegte über das grüne Gras und den Abwasserfluss, auf dem sich neue, kleine Wellen bildeten. Irgendwo zwitscherte ein Vogel, der Myle den Glauben gab, dass alles in Ordnung sei. Doch die letzten Minuten sollten ihr klar gemacht haben, dass es alles andere als friedlich zu sein schien in Milwooh.
 
huhu...^^
ein neuer Teil... juhu *freu*
ich weiß gar nicht was du manchmal hast, der Teil war gar nicht kurz, ganz im Gegenteil, und wehe du widersprichst mir da wieder, dann gibts haue... >.Ô
also ich fand es wieder einmal klasse, echt spannend... fantastisch, siehste mir fehlen schon wieder die Worte, ich weiß schon gar nicht mehr wie ich sagen soll, dass dieser Teil, genau wie all die anderen, einfach spitze war... :D
yoa, aber mir ist da was aufgefallen:

„Ich denke, wir sollten noch warten“, sagte dieser schließlich und leckte sich mit seiner Lippe einmal über die spröden Lippen.

find ich lustig^^ würde ich auch gern können, mit meiner Lippe über meine Lippen lecken... nein, Spaß beiseite, ich denke du meintest eher: leckte sich mit seiner Zunge einmal über die spröden Lippen... oder täusch ich mich da jetzt?

yoa, jetzt habe ich auch mal was kritisiert, obwohl es nur ein ganz ganz kleiner Fehler war, aber immerhin ;)... okay ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil... also dann, man sieht sich... >.Ô
 
Hi

Hey der Teil war ja schon wieder etwas länger :p

Zitat von antivirus
Myle indessen hatte zwar etwas mehr Licht in der Sache bekommen, hatte aber immer noch nicht wirklich begriffen, um was es eigentlich genau ging.

geht mir genauso :rolleyes: :D

Die Geschichte wird immer spannender und verzwickter. Bin ja schon gespannt was es mit diesen Leuten im Abwasserkanal auf sich hat.

Der kleine Fehler mit "den Lippen über die spröden Lippen lecken" fand ich auch witzig. Is aber nich weiter schlimm. Wir wissen ja was du meinst.
Oder???:confused:

Also bis zum nächsten Teil

bye
 
Es wird ja immer spannender hier. Die Luft knistert schon :D Der kleine Fehler ist natürlich süß - dass du sowas überlesen hast *tsetse* ^^

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der dann hoffentlich etwas über Chantal verrät. Du hast es ja schon anklingen lassen in den Antworten. *gespannt ist* =D
 
So, hab mal wieder was fertig bekommen. ^^

@VegetaGirly1505: Danke, danke für dein ganzes Lob. ^^ Und ok, ich sag ja schon gar nichts. Im Übrigen hast du natürlich recht, es sollte "Zunge" heißen. :rolleyes:

@Leiges: Danke auch dir und ich mach ja schon. ^^

@KaAnor: Ein Dankeschön an dich. ^^ Im Abwasserkanal geht es erst später weiter. Hier etwas über Chantal, über die ihr ja sicher, auch noch was erfahren wollt. =)

@Mopzi: Thx - und ja, hier kommt Chantal. *Fanfahre tröt* Im Übrigen kannst du auch mal wieder deine CD abholen <<"

Genug gelabert, hier der neue Teil. :D

***

Nur schwerfällig konnte sie ihre Augen öffnen. Kurz blinzelte sie, doch es brachte nichts. Ihre Umgebung blieb dunkel. Ihr Kopf brummte leicht und Chantal rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. Nein, ihr Sichtfeld blieb schwarz.
Langsam bekam sie Panik. War sie erblindet? Erschrocken wollte sie aufstehen, doch nach nur wenigen Zentimetern ging es schon nicht mehr. Sie drehte sich auf den Rücken und tastete mit ihren Hände nach oben. Sie hatte ihre Arme nicht viel vom Körper entfernt, da stieß sie schon auf Widerstand. Ängstlich tastete Chantal weiter am Stein entlang. Rechts von ihr fühlte sie Gitterstäbe, ziemlich dick und kalt. Dahinter, nach wenigen Zentimetern, war wieder Wand. Auf der anderen Seite waren keine Stäbe, aber Wand. Angst machte sich in ihr breit. Wo war sie?
Plötzlich vernahm sie ein Wimmern und Schluchzen. Vorsichtig schob sie sich zwischen den Steinplatten in Richtung der Gitterstäbe und versuchte etwas zu erkennen nach oben oder unten. Die Gitterstäbe waren genau soweit auseinander, dass der Kopf durchpasste und sie waren auch noch ausreichend von der Wand entfernt, sodass Chantal gut nach oben gucken konnte. Sie hatte ihren Kopf gegen die Steinwand gelehnt und tastete mit ihrer zittrigen Hand nach oben.
Sie fühlte etwas Weiches, was sich als Haare heraus stellte.
„Hallo?“, flüsterte Chantal.
Etwas raschelte, die Haare verschwanden und eine Hand tastete nach der ihrigen.
„Wer bist du?“, flüsterte eine Frauenstimme zurück.
„Chantal“, antwortete sie. „Wo sind wir hier?“
„In einem Gefängnis…“, murmelte die Frau und zog die Hand wieder zurück. Ein lautes Geräusch, als ob Eisen zerbrach, ertönte.
„Schnell! Geh zurück!“, sagte die Frau lauter. Chantal zog sich schnell wieder hinter die Gitterstäbe zurück, als sie mit einem Rück tiefer befördert wurde. Sie stieß sich den Kopf an der Decke, da der Fall sehr plötzlich kam. Etwas Warmes floss in dünnen Fäden über ihr Gesicht. Sie blutete. Vorsichtig tastete sie mit der Hand danach. Ihre Wunde war nicht groß, schmerzte aber. Sie fühlte ihren Rock bis zum Saum ab und merkte, dass er sowieso schon in Fetzen gerissen worden war. Warum, wollte sie gar nicht wissen. Kräftig riss sie einen weiteren Streifen ab und wickelte ihn um ihren Kopf. Sie wollte nicht, dass sich die Wunde jetzt entzündete.
Wieder raschelten Ketten und es Klirrte laut durch den schmalen Tunnel. Doch es dröhnte nur noch von weit weg in Chantals Ohren. Sie merkte, wie ihr schwindelig wurde und schließlich blieb sie bewusstlos auf dem kalten Stein liegen.

Licht umspielte ihre Augen und weckte Chantal wieder auf. Leicht blinzelte sie, ehe sie wieder bei vollem Bewusstsein war. Ein Schreck durchlief sie, als sie merkte, dass das Gefängnis kein Traum war. Sie drehte ihren Kopf in Richtung der Lichtquelle, doch diese stellte sich bloß als eine einzelne Glühbirne heraus. Sie musste noch einiges nach unten gerutscht sein, denn Licht hatte sie bevor sie bewusstlos geworden war, keines gesehen.
„Alles ok?“, fragte plötzlich eine männliche Stimme. Chantal sah sich um und musste erschaudernd feststellen dass gegenüber der Glühbirne weitere Gefängnisse waren. Wie Schubladen stapelten sie sich übereinander und zwischen denen und Chantals war ein breiter Gang, an dessen Decke die einzelne Glühbirne im leichten Wind schwang.
Der Mann, der sie gefragt hatte, war mit Chantal und der Birne auf einer Höhe. Er hatte einen Arm durch die Gitterstäbe gehangen und seinen Kopf auf den anderen gelegt. Er hatte strubbelige, braune Haare und einen Bartansatz.
Chantal nickte ihm als Antwort und robbte auch näher an die Gitterstäbe. Sie legte sich auf den Bauch und stützte ihren Kopf mit den Händen ab. Plötzlich tropfte vor ihr etwas herunter. Neugierig verfolgte sie den Tropfen mit ihren Augen. Sie steckte ihren Kopf durch die Gitterstäbe und sah nach unten.
Keuchend wich sie zurück. Der Tropen war in einer riesigen Blutlache untergetaucht. Chantal würgte kurz und sah dann noch einmal nach.
Etwas Warmes lief plötzlich ihren Nacken herunter. Ehe Chantal begriff, was das war, fing sie an zu schreien und zog sich wieder von den Gitterstäben zurück.
„Schrei doch nicht so“, murmelte der Mann von gegenüber wieder.
Chantal warf ihm nur einen kurzen Blick zu, ehe sie mit der Hand ihren Nacken abfuhr. Ihre Finger waren rot. Blut. Erneut steckte sie Kopf durch die Gitterstäbe und sah nach oben.
Die Quelle des Blutes war schnell gefunden. Über ihr waren beide Steinplatten zusammengerutscht. Schwarzes, wellendes Haar hing noch an der Seite etwas heraus. Die Frau. Sie war tot.
„Was… Warum?“, flüsterte Chantal und fing mit einem Finger einen weiteren Tropfen auf. Das Blut der Frau war nicht das einzige, was sich dort unten als Lache sammelte. Unter ihr aus der Zelle tropfte ebenfalls Blut.
„So was passiert halt. Meine Güte“, seufzte der Mann.
„Was meinst du damit?“, fragte Chantal ihn nun.
„Was ich damit meine? Dass das hier alle paar Stunden passiert, dass die Steinplatten sich einfach mal langsam zusammenschieben. Leider hab ich es schon zu oft gesehen.“ Wieder seufzte er. „Die Cassar hat lange keine Männer mehr gefangen genommen und so kann ich mir das hier schon seit zwei Tagen ansehen. Immer wieder werden die hübschesten Frauen einfach platt gemacht. Natürlich nicht, ohne das die Cassar vorher noch ihren Spaß mit ihnen gehabt hat.“
„Was?“, rief Chantal plötzlich ängstlich. „Mit allen?“
„Oh… du hast es nicht mitbekommen? Sei froh. Hm. Was glaubst du eigentlich, warum du zwischen deinen Beinen so aussiehst?“, sagte der Mann und kreiste mit seinem Finger einmal durch die Luft.
Vorsichtig hob Chantal ihren Rock etwas hoch, doch als sie die ersten Narben sehen konnte, zog sie ihn schnell wieder runter. Sie spürte nichts, also wollte sie auch gar nicht wissen, was man alles mit ihre gemacht hatte.
Der Mann hatte sie neugierig beobachtet.
„Und? Schlimm, hm? Ach weißt du, du gewöhnst dich in diesem Loch hier irgendwie an alles. Warte nur zwei Tage ab, falls du solange überleben solltest. Vielleicht holen sie dich auch noch mal raus. Wer weiß.“ Und wieder seufzte der Mann und legte sich auf den Rücken.
„Na und? Von den Mädchen ist aber noch keines wiedergekommen“, grummelte plötzlich eine andere Stimme. „Dabei hätte ich auch noch gerne was zu sehen bekommen. Die da drüber ist ja seit langem die Erste, die noch lebend hier ankommt.“ Ein alter Mann wurde im Licht sichtbar. Sein weißes Haar war gewachsen, wie auch sein Bart. Seine Kleidung deutete daraufhin, dass er anscheinend mal sehr reich gewesen sein musste.
„Ach, halt die Klappe, Bent“, rief der Mann hinunter zu seinem Leidensgenossen. „Aber, Mädchen, sag mal, wie heißt du denn?“, wandte er sich an Chantal.
„Chantal“, sagte diese. „Und dein Name?“
„Josseh“, murmelte dieser knapp. „Warum bist du hier?“, fragte er weiter.
Chantal sah ihn an und überlegte dann. Genau wusste sie es gerade selber nicht. Ihr Kopf schmerzte noch wegen ihrer Wunde. Überhaupt wüsste sie gerne, wie lange sie schon hier war.
„Ich weiß nicht genau“, meinte sie schließlich.
„Die meisten Weiber landen hier, weil sie Nutten sind“, plapperte Bent von unten. „Sind in der Öffentlichkeit aufgefallen und so.“
Da überkam es Chantal wieder. Sie war mit Myle am Weideplatz gewesen und auf dem Heimweg wurde sie aufgesammelt von der Casstellar. Doch an mehr konnte sie sich nicht erinnern. Vermutlich hatten sie sie längst bewusstlos geschlagen, was auch ihre blauen Flecke an den Armen erklären würde. Doch wenn sie davon kamen, konnte sie noch nicht so lange hier drin sein, schließlich schmerzten sie teilweise noch etwas.
„Ja“, sagte Chantal schließlich.
Josseh horchte auf. „Was ‚ja’“?, fragte er.
„Ich bin eine Prostituierte und nachdem ich mit einer Freundin am Weideplatz war, hat man mich aufgesammelt. Ich bin am Tage in einer Kneipe unangenehm aufgefallen“, erklärte sie.
„Siehste? Da hast du es! Alle gleich! Das ganze Pack!“, kreischte Bent und rüttelte vergebens an den Gitterstäben. „Und nur wegen so was bin ich hier! Wenn ich dieses Ding noch einmal in die Hände bekommen, bring ich es um!“
Fragend sah Chantal ihn an, doch Josseh übernahm das antworten, da Bent noch wütend an den Gitterstäben rüttelte und vor sich her fluchte.
„Männer, die mit Prostituierten weggehen und das auffällt, werden auch von der Cassar aufgesammelt und hierher gebracht. Ich bin wohl etwas zu laut aus der Wohnung von dieser… Myle, oder so, gestürmt.“ Als Chantal große Augen machte, fügte er hinzu: „Du kennst sie?“
Chantal nickte. „Das ist die Freundin, die mich zum Weideplatz geführt hat. Sie hat sich die ganze Zeit um mich gekümmert“, sagte sie leise und fragte sich, was Myle wohl gerade machte.
„Das ist nett von ihr“, meinte Josseh.
„Tse“, grummelte Bent nur und zog sich wieder in die Dunkelheit seiner kleinen Zelle zurück.
„Chantal?“, wandte sich Josseh wieder an sie und ignorierte Bent und seine Nörgeleien.
„Hm?“
„Wir müssen hier raus!“
___________________
Na, wem ist es aufgefallen? *g* Beide Männer kamen in der Geschichte schon mal vor. Der Eine ist leicht, der andere nur, wenn man aufmerksam gelesen hat (oder auch nicht ... oO).

Nun ja, Fehler können auch viele drin sein, denn in der Stimmung, noch mal drüber zu lesen, bin ich gerade nicht... Sorry. Trotzdem hoffe ich, dass euch der Teil gefallen hat. ^^ Bis zum nächsten Mal. *wink*
 
Wieder ein schöner Teil, im Sinne von 'schauerlich'.
Bis auf einige kleinere Rechtschreibfehler sehr gelungen.
Aber die Vorstellung dieser Szenerie wird mir einige Schlaflose Nächte bereiten.

Werden die Steinplatten heruntergelassen, um die Insassen zu zerquettschen oder passiert dies auf Grund einer etwas wackeligen Architektur?

Josseh war doch der Freier, der die Zeche geprellt hat und Bent war der in der Nacht vor dem Morgen, an dem die Flugblätter mit Myles Gesicht ausgeteilt wurden? Und die Gute hatte sich noch so über die 5 extra gefreut, von denen sie endlich mal Obst und Fisch kaufen wollte.
So etwas nenne ich wirklich Unglück.

Aber die Geschichte wird immer spannender, mysteriöser und vielschichtiger. Es macht richtig Spass sie zu lesen, wenn man nicht grade damit beschäftigt ist, die etwas ekelhaften Beschreibungen zu verdauen und die Würgereflexe zu unterdrücken.
Also, ich freue mich auf den nächsten Teil.


Nun zum Abschluss doch noch mal eine Frage: die Cassar wirken wie eine Art Cyborgs auf mich, halb Mensch-halb Maschine (wurden von den blinden Mönchen erschaffen, werden aber mit dem Geld der Bürger versorgt?), wird das noch irgendwann geklärt?
 
Der Teil war aber schon wieder sehr kurz :nono: :D
Hätte nich gedacht dass man von Chantal nochmal was hört, dachte die wär schon tot. Das Gefängnis is ja echt gruselig.

Josseh war der erste Freier in der Geschichte, der nich zahlen wollte. Aber an den Namen Bent kann ich mich net erinnern.:sweatdrop

In diesem Teil schreibst du die ganze Zeit Cassar. In den früheren Teilen hast du diese Dinger aber Casstellar genannt. Oder ist das jetzt was anderes?

Freu mich schon auf den nächsten Teil :wavey:
 
Hi ^^

Es tut mir leid, aber ich es habe es noch nicht geschafft einen neuen Teil fertig zu stellen. Ich wollte mich nur vorerst verabschieden, da ich bis zum 15.07. im Urlaub bin. Ich hoffe, dass ihr mir trotzdem erhalten bleibt und nachher wieder fleißig mitlest. Ich versuche auch im Urlaub was auf die Beine zu stellen, sodass ich danach wieder posten kann.
Noch mal SORRY und Bye, bye!

antivirus *schmatz*
 
huhu...^^
ohoh... erneut bin ich wieder richtig spät, aber irgendwie ist das bei mir völlig untergegangen, dass du schon vor einiger Zeit einen neuen Teil gepostet hast, sorry, tut mir wirklich voll leid, kannst du mir noch mal verzeihen...? :(
und das mit der Zunge, ich fands lustig...^^ :D aber guck mal, so hab ich bei dir auch mal einen Fehler gefunden, denn sowas zu finden, erweist sich nicht immer als sehr einfach bei dir...^^
hm... und was kann ich zu diesem Teil denn noch so großartiges sagen, was nicht schon erwähnt wurde, er war genial, endlich hat man mal wieder etwas von Chantal gehört... *freu* gut das sie noch lebt, die kleine... aber ihr Gefängnis, echt unheimlich, das ist echt gruselig... ich hoffe mal das nicht mit Chantal dasselbe passiert wie mit dieser Frau, echt ein grausamer Tod...
aber sonst war es wieder einmal echt klasse, echt flüssiger Schreibstil, und mir hat mit Abstand dieser Teil am besten gefallen...! sehr gelungen...
naja das wirste ja erst lesen wenn du wieder da bist, aber ich hoffe du hattest einen schönen Urlaub und lass dir mit dem nächsten Teil ruhig Zeit, schließlich soll er doch genauso gut werden wie dieser, ne?^^
also dann ich freu mich dann schon jetzt auf das nächste Mal, also dann, bis bald... bye^^

edit: erneut Erste auf dieser Seite...^^ hehe... :D
 
Zurück
Oben Unten