Leos Atem ging rasselnd und sein ganzer Körper schmerzte. In seinen Ohren verstummte das Gemurmel des Bächleins, Stille. Plötzlich war da nichts mehr. Die Angst verschwand, der Schmerz, die Müdigkeit. Um ihn herum existierte nur noch eine weiche, schwarze Decke, die ihn in eine Welt voller wohliger Wärme führte. Er liess es um sich geschehen, die Decke trug ihn hinfort...
Er wachte wieder auf. Seine Haut war nass und kalt und Hände und Arme aufgeschürft. Müde sah er sich um. Er lag auf einer kleinen Lichtung, die ersten Sonnenstrahlen blendeten ihn und Vögel zwitscherten. Ein wundervoller Morgen... Wie war er hierher gekommen? Gestern Abend... Hier war er nicht gestürzt, er konnte sich trotz der Finsternis ein wenig an die Umgebung erinnern. Wie war er hierher gekommen?
Er erhob sich mühevoll. Seine Glieder schmerzten und ihm war schwindlig. Er taumelte gegen einen Baum, klammerte sich fest, schlich wie geschlagen davon. Alle Bäume sehen im Wald gleich aus, jeder Stein gleicht dem anderen und ein Fluss ist einfach nur ein Fluss. Verirrt und benebelt begann er zu rennen, er wollte raus hier, vorallem aber musste er raus hier! Sofort!
Er rannte blind durch den Wald. Äste zerkratzen sein Gesicht, er schlug sich Hände und Knie an rauen Steinen auf.
Plötzlich war er draussen. Die Bäume lichteten sich schlagartig, der Himmel belächelte ihn in einem grausigen Blau. Leon konnte es nicht fassen! Noch eben war er wie ein Wahnsinniger gerannt und nun, plötzlich, schien die Welt zu sein wie immer. Vögel zwitscherten und Menschen überquerten Strassen, kleine Kinder stritten sich um einen Ball. Niemand wusste von seiner Qual und niemand interessierte sich für sie. Er war nur noch ein... etwas verprügelt aussehender junger Mann, der sein Geschicht bald wieder einmal waschen sollte.
Mit dem letzten Baum hatte er auch seine fürchterliche Angst abgestreift. Etwas verwirrt und benommen lief er die Strassen hinab. Er kannte sogar den Weg, wohnte nicht weit entfernt von hier...
Die Sonne schien brennend auf die Menschenmengen herab. Von oben sah alles aus wie ein riesiger Bienenstock. Sie alle wurden zusammen zu einem Meer, im Endeffekt sieht man höchstens noch die einzigen Wellen, nie aber die winzigen Wassertröpfchen... Leon war eins dieser Wassertröpfchen, bewusstlos liess er sich von der Menge treiben, bis seine Wellen an einer Klippe zerschellte, er in die Lüfte flog, auf sein Ende hoffte, wieder mitgerissen wurde. Es zog ihn zurück in die Tiefe, schwappte ihn wieder hervor, glitt ans heisse Ufer, verdampfte glücklich und wurde unglücklich wieder herabgeregnet... Wir sterben nie...
Leonard schloss Haustür auf, sah in den Briefkasten, überflog die Rechnungen, ging nach oben, schloss die Tür zu seiner Wohnung auf. Er musste an den ersten Brief zurückdenken.
Er ging duschen, versuchte sich den Gestank des Todes vom Leib zu kratzen. Das Wasser prasselte heiss auf seine zusammengezogenen Schultern, drückte ihn fast zu Boden. Er war schwach. Doch schien ihn das Wasser auch auf eine Art und Weise zu heilen, liess ihn ein wenig von der Gegenwart vergessen und brachte Träume mit sich. Träume von dem Meer. Es musste glücklich sein, das Meer...
Es war draussen noch hell, als Leon sich schlafen legte. Die letzten Tage hatten ihm schwer zugesetzt und alles, was er nun noch wollte war ein tiefer, traumloser Schlaf in seinem weichen Bett.
Grosse Augen sahen ihn schmerzverzerrt an, eine rote Träne quoll aus ihnen heraus, wurde zu einem kleinen Rinnsal, der immer und immer weiter floss, wurde immer grösser, reissender, überflutete Städte, Länder, die Welt war nur noch ein winziger roter Fleck, wurde verschwinden klein, wurde zu roten Lippen, roten Lippen, die ihn küssen wollten, ihn dann doch bissen in sein Hand, die plötzlich schmaler und heller wurde, war plötzlich die einer Frau, hatte plötzlich nur noch vier Finger...
Leon sass aufrecht in seinem Bett, schweissgebadet mit weit aufgerissenen Augen. Draussen begann es zu dämmern, es war kurz vor sieben.
Für einige Sekunden hatte er alles vergessen, doch nun war es für ihn unmöglich weiter zu schlafen. Er stand auf, wusch sich das verschwitzte Gesicht und zog sich schnell an.
Noch etwas verschlafen taumelte er hinaus auf die Strasse. Ein kühler Wind zerzauste seine Haare und liess ihn erschaudern. Autos sausten an ihm vorbei und zwei Kinder spielten in einer Nebengasse. Am Kiosk stand eine alte Frau, die aus sicherer Entfernung skeptisch die "Männerzeitschriften" musterte. Die Sonne spiegelte sich in den Fenstern des Supermarkts gegenüber, dessen Neon-Buchstaben willkürlich blinkten und flackerten. Ein weiteres Auto sauste an der tristen Szene vorbei. Leon war ein Teil von ihr. Starr stand er vor einem Gullideckel, blickte auf ihn herab, zählte die kleinen Quadrate auf ihm. Ihm war flau im Magen, er hatte nicht den Mut sein Vorhaben in die Wirklichkeit umzusetzten. Also zählte er die eingeprägten Quadrate eines Gullideckels. Eine Frau mit Kinderwagen rempelte ihn an, entschuldigte sich flüchtig, sagte ihm, dass er doch bitte nicht so im Weg stehen solle. Leon starrte sie leer an und grinste abwesend.
Sekunden später übergab er sich an die bereits verdreckte Hausfassade. Nun musste er wirklich gehen...
Langsam, fast schleichend begann er seine Reise, noch immer war ihm übel. Er beobachtete seine Füsse dabei, wie sie sich langsam hoben und ein Stück weiter vorn wieder sicher am Boden landeten. Ein trostloses Schauspiel, aber es war besser als in die Zukunft zu blicken und den Kopf zu heben.
Als er dann doch den Kopf hob stand er bereits vor seinem Ziel. Ein gepflegtes Haus, hohe, furchteinflössende Mauern umgrenzten es und die Fassade schimmerte bläulich im lauen Abendlicht.
Er klingelte und ihm wurde automatisch die Tür geöffnet. Er lief ein ebenso gepflegtes Treppenhaus hinauf, bis er in der obersten Etage vor einer Tür inne hielt. Sie war einen Spalt geöffnet, Leon trat herein.
once again with feeling o.o wie das kleine brainlein zu sagen pflegte... er war zu klein, um den fernseher aus dem fenster zu schmeissen, der grosse schwede half ihm O__o ist es ein schwede? aber immerhin weiss ich, er ist gross und er ist schwul
tut mir übrigens leid, wenn ich ein wenig abgehackt schreibe oder unverständlich, ich machs nicht immer mit absicht o.o aber wenigstens schreib ich immer schön schnell wieder nen nächsten teil, oder? ^^
ich bin ein wenig traurig, denn mein armer, kleiner leon wird immer weichlicher (hoffentlich bekommt das der echte leon nie zu gesicht, aber die zwei haben nicht viel gemeinsam, nur den namen und das aussehen

und sonst noch ein paaaaar kleine details)
mit dem teil hatt ich so gewisse problemchen, ich hab ihn nicht in einem rutsch geschrieben (was ich sonst bei den meisten mach) und deswegen hats vielleicht kleine unstimmigkeiten, weil ich nicht noch mal alles durchlesen wollte, ich weiss, ich bin ein faules faultier, aber ich muss ja auch noch andre sachen machen, als meine kleinen geschichtchen zu schreiben, vermutlich... abgesehn davon find ich den teil zu lang

jedenfalls siehts bei meinem schreibprogramm lang aus, bei solchen teilen stellts mir immer die lust ab, wenn ich die weiss auf schwarz (adb-style) lesen muss, ich kann das eh nich so haben, da hab ich doch lieber meinen me oder ein schönes, altes buch, dass nicht zu schwer ist, falls ich beim lesen einschlaf (sofies welt hätt mich beinah mal erstickt, aber ich mag das buch auch leider gar nicht

)
zum letzten teil und noch ein wenig dafür, um meine wahre tiefgründigkeit zu demonstrieren:
es geht um den schönen schein und um die harte wirklichkeit. in einem moment magst du die welt vielleicht lieben, aber dann hat es sicher auch wieder zeiten, in denen es ganz anders aussieht. und dann, auch wenn du versuchst zu kämpfen, kannst du einfach nicht gewinnen. alles ist grauenvoll und die schöne vergangenheit ist vergessen. man denkt, dass das leben immer so war, dass es einem noch nie gut ging. doch dann öffnet sich plötzlich eine möglichkeit. es wird wieder alles schön. aber wenn man genau hinsieht ist und wird es nicht schön sein, nie und nimmer. menschen, die dich zu lieben scheinen verletzen dich nur wieder...
ich sollte aufpassen, das mein kommentar zum geschreibsel nich länger wird als das geschreibsel selbst
danke für die kommentare, freu mich immer halb tot ^^
grüsschen ju