Dragon Ball - All Together (AT)

Rattale

New Member
Autor: Rattale
Titel: Dragon Ball All Together (AT)
Teile: 24 Kapitel, Eine Einleitung
Genre: Abenteuer, ein bisschen Romantik, aber auch ein, zwei eher schwer verdauliche Dinge (aber nicht darkfic).
Serie: Spielt 12 Jahre nach Dragon Ball GT
Pairing: Viele! Die Jungen aus GT haben alle geheiratet und teilweise auch schon Kinder. Sonst das Übliche, V/B, Son Goten/ Videl usw. Näheres in der Einleitung!
Disclaimer: Alle Charaktere, bis auf die von mir neu erfundenen, gehören rechtmäßig Akira Toryama. Ich habe sie mir für diese Geschichte nur geliehen und versuche sie, so weit es dem Handlungsverlauf folgend möglich ist, wieder unbeschadet zurück zu geben. Ich möchte kein Geld mit dieser Geschichte verdienen und freue mich nur auf viele Leser!


Ich poste zuerst einmal die Einleitung und das erste Kapitel. Die anderen folgen dann jeweils in 2-er Paketen! Rattale

Einleitung


Die Hauptfiguren dieser Geschichte sind Pan, Trunks, deren Eltern, Geschwister und andere Verwandte, auch Freunde und Bekannte, Kurzum alle, die aus dem Dragon Ball Universum bekannt sind. Im Laufe der Handlung treten einige andere Personen auf, die jedoch erst später genannt werden um nicht zu viel zu verraten.
Diese Geschichte spielt zwölf Jahre nach den Ereignissen von Dragon Ball GT. Wir schreiben 801, und das Leben der Sayajin hat sich verändert. Eine so lange Periode des Friedens hat es lange nicht gegeben, und vielleicht hängt das damit zusammen, dass die Dragon Balls nicht mehr existieren. Die Erinnerung an Son Goku der mit Shen Long verschwunden ist lebt in seinen Angehörigen weiter. Shen Long hat sein Versprechen, dass ruhige Zeiten auf die Erde zukommen, bisher gehalten. Die Familien von Son Goku und Vegeta sind bisher in keine neuen Auseinandersetzungen verwickelt worden, bis auf die wenigen Kampfturniere, an denen einige von ihnen, allen voran Pan und Vegeta, mit Begeisterung teilnehmen.
Bulma, deren Haare inzwischen grau sind, hat sich zur Ruhe gesetzt und verbringt ihre Zeit mit Vegeta - wenn dieser nicht trainiert. Auch der Prinz der Sayajin hat einige graue Strähnen in seine schwarzen Haare bekommen, die er jedoch sorgsam färbt, wenn niemand hinsieht. Da die beiden seit vier Jahren Großeltern sind, passen sie auch öfters auf ihre Enkelkinder auf.
Trunks leitet seit mittlerweile acht Jahren die Capsule Corporation als Präsident, seit dem Zeitpunkt an dem seine Mutter aus dieser Funktion zurückgetreten ist. Er ist, neben den anderen Aufgaben, die er als Präsident hat, auch zuständig für den großen Firmenzweig Forschung und Entwicklung. Seit drei Jahren ist er verheiratet.
Seine Schwester Bra ist Vizepräsidentin und hat die Teile Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation übernommen. Ihre erfolgreichen Werbestrategien und Programme haben die Capsule Corporation endgültig zum Marktführer der Branche gemacht. Sie hat vor vier Jahren einen Arbeitskollegen von Son Goten, den Piloten Eccon, einen jungen, schwarzhaarigen Mann, geheiratet und vierjährige Zwillinge, ein Mädchen und einen Jungen, die Kaya und Vegeta heißen. Kaya hat Bras Haar- und Augenfarbe, Vegeta ähnelt sowohl seinem Vater, als auch seinem Großvater Vegeta sehr.
Son Goten arbeitet als Pilot für die Capsule Corporation und fliegt seit sieben Jahren Passagiermaschinen quer über den Globus. Er ist seit elf Jahren mit Valese verheiratet und gemeinsam haben sie eine neunjährige Tochter namens Merve und einen einjährigen Sohn namens Son Goku. Merve besucht eine Elite-Grundschule in Valeses Luxus-Heimatstadt, in die auch Son Goten umgezogen ist. Er ist daher nur sehr selten in der Westlichen Hauptstadt zu Gast, gerade einmal, wenn er ein Flugziel in seiner alten Heimatstadt hat.
Pan hat, wie von ihrem Großvater Mr. Satan gewünscht, seine Nachfolge angetreten. Sie ist eine Tenkaichi Budokai Kämpferin geworden, und dabei ziemlich erfolgreich. Allerdings betreibt sie diesen Sport nur nebenbei, hauptsächlich ist sie Bürgermeisterin der Stadt. Da es schon Sommer ist, hatte sie gerade ihren 22. Geburtstag gefeiert. Manchmal ärgert die Arbeit sie ganz ordentlich, aber die meiste Zeit über tut sie gern, was man von ihr erwartet. Sie ist seit drei Jahren verheiratet.
Son Gohan und Videl, die beide als Wissenschaftler arbeiten, haben neben Pan einen mittlerweile elf Jahre alten Sohn. Zwar ist er der erste Junge, der nach Son Gokus Tod in die Familie geboren wurde, aber Videl zu Liebe trägt er den Namen ihres Großvaters, und heißt Son Urian. Er ist weit weniger kampfbegabt als der Rest der Familie. Sein Spezialgebiet sind Mathematik und Physik. Er besucht zurzeit ein Elite-Internat in der Heimatstadt von Valese.
Großmutter Chichi wohnt bei Son Gohan und Videl im Haus. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist mittlerweile Stricken oder Kochen, und auf ihre jüngsten Enkel, Merve und Goku, aufzupassen, wenn Valese zu ihr auf Besuch kommt.


1.Kapitel: Pan

Pan, die mit ihren 22 Jahren als jüngste Bürgermeisterin aller Zeiten galt, streckte sich durch. Den ganzen Tag über war sie nun schon im Büro. Es war kein schreckliches Büro, sie mochte die mahagonifarbenen, etwas altmodischen Möbel sehr gerne und die im gleichen Holz vertäfelten Wände strahlten eine behagliche Atmosphäre aus. Aber trotzdem, einen ganzen Tag lang im Bürosessel, da konnte er so bequem sein, wie er wollte. Sie musste raus, und sich bewegen. Sie sehnte sich nach ihrer allabendlichen Runde Training, und wollte schnell noch die letzten Berichte der Stadträte durchlesen. Da aber auch bei diesen alles in Ordnung war, konnte sie es sich wohl leisten, an diesem Freitag das Büro schon zwei Stunden früher zu verlassen, als üblich.
Es war sowieso meistens alles in bester Ordnung, nur selten gab es in der Stadt Streit und Ärger. Das schlimmste Problem war vor einem halben Jahr aufgetreten, als sich jene Bewohner, die genau in der Einflugschneise des Flughafens der Capsule Corporation wohnten, über den Lärm beschwert hatten. Doch auch dafür hatte es eine Lösung gegeben, man hatte einfach ein wenig Geld mobilisiert und die Häuser die am stärksten betroffen waren so weit umgebaut, dass sie den Schall und die Erschütterungen absorbierten und die Bewohner wieder Ruhe hatten. Seither hatte es nur geringfügige Probleme gegeben einmal einen Streik der Müllabfuhr, aber der war auch schnell geregelt gewesen.
Sie streckte sich wieder. Es war ein wunderschöner Sommertag und heiß genug, um auch jetzt, am späten Nachmittag, noch schwimmen zu gehen oder sich in der Sonne auszuruhen. Daher stand sie auf, und rief ins Interkom nach ihrer Sekretärin: »Miss Melody, wir machen das Büro für heute zu. Schicken Sie die Leute heim. Ich brauche heute keinen Fahrer, ich werde zur Trainingshalle laufen.«
Rasch kam ein: »Okay.« zurück und man konnte nur wenige Minuten später von draußen hektisches Aufbrechen hören. Alle wollten, obwohl sie ihre Arbeit mit Bürgermeisterin Pan schätzten, so rasch wie möglich weg und auch Pan ließ sich nicht mehr lange Zeit. Sie zog sich noch im Büro um, mit ihrem guten, hellgrauen Kostüm und den eleganten Schuhen wollte und konnte sie gar nicht richtig laufen. Wie immer hatte sie ihr Trainingsgewand mit, und zum Schluss band sie sich noch die langen Haare zu einem Knoten zusammen. Als sie das Gebäude verließ war nur noch der Portier da, der sowieso immer hier saß und aufpasste. Der Mann mittleren Alters winkte ihr höflich zu und strich sich dann den Schnurrbart glatt.
Rasch hängte sie ihre Trainingstasche um und begann die Straße hinunter zu laufen. Die große Trainingshalle, wo es alles gab was das Herz begehrte, befand sich in ungefähr drei Kilometern Entfernung, aber sie konnte, da sie jetzt zu Fuß unterwegs war, durch den Park laufen und würde recht schnell da sein. Vielleicht würde sie als erstes gleich das Kampftraining machen, wenn sie schon aufgewärmt hinkam, und dann, zum Abschluss, noch eine Runde schwimmen.
Langsam wurde sie das Laufen wieder gewohnt und der lange Arbeitstag, von dem sie steif geworden war, ließ sich vergessen. Sie mochte ihre Arbeit, aber im Büro sitzen war immer noch ungewohnt und manchmal anstrengend für sie.
Mit einem Mal fuhr ein Auto näher und der Fahrer verlangsamte auf ihre Geschwindigkeit, um parallel mit ihr zu bleiben.
Das Fenster wurde heruntergekurbelt Es handelte sich bei dem Fahrer um einen eher dunkelhäutigen Mann mit Sonnenbrille und für einen Moment dachte sie, er würde ihr ein Taxi anbieten wollen.
Dankend lehnte sie ab, noch bevor er ein Wort sagte: »Nein, ich laufe weiter, ich brauche keinen Fahrer. Ich biege gleich ab in den Park und dann bin ich auch schon da, wo ich hin will.«
Der Fahrer wandte sich ihr nicht zu, aber eine Stimme aus dem Fond des Wagens fragte: »Miss Pan?«
Sie nickte: »Ja, das bin ich. Es tut mir Leid, ich habe das Büro heute früher geschlossen. Kommen Sie doch am Montag wieder, wenn Sie ein Anliegen haben. Da können Sie gleich…« Jetzt merkte sie, dass etwas nicht stimmte. Alle Menschen rund herum hatten aufgehört sich zu bewegen, auch die Autos standen still und ein Vogel hing bewegungslos in der Luft. »Was…?« fragte sie betreten.
Weiter kam sie nicht. Die Autotür flog auf, und ein starker Arm riss sie ins Innere des Wagens. Von dem Ruck rutschte die Tasche von ihrer Schulter und hing ebenfalls für einige Sekunden unbeweglich in der Luft. Der Wagen beschleunigte sehr rasch, und kaum war er um die nächste Straßenecke verschwunden, kehrte das Leben in die Passanten zurück. Die Tasche plumpste auf den Gehsteig und blieb unbeachtet neben einer Mülltonne liegen.
Der Arbeitstag war so etwas von lang gewesen, das hatte es seit Monaten nicht mehr gegeben. Trunks rückte sich gähnend die Brille zurecht und hängte danach den weißen Labormantel an den Haken im Umkleideraum. Er hatte den Prototyp ein neues Raumschiff angesehen, das seine Top-Wissenschaftler nach seinen Plänen entwickelt hatten. Es bestand zum Teil aus künstlichen Nervenfasern, durch deren blitzartige Leitung alle Befehle noch schneller ausgeführt wurden. Die Besichtigung hatte sehr viel Zeit in Anspruch genommen, da er die Computerfunktionen selbst einzeln noch einmal geprüft hatte, weil ihn die ganze Idee sehr faszinierte. Er war ausgesprochen zufrieden mit der Leistung seiner Ingenieure.
Gähnend setzte er sich wenig später in den Firmenwagen. Jetzt nur nach Hause. Es war schon stockfinster draußen und das wollte etwas heißen, denn es war Hochsommer und die Tage sehr lang. Er konnte nicht abschätzen, wie spät es war, daher sah er nach, es war fast halb zwölf. Seufzend nahm er die Brille kurz ab und rieb sich die übermüdeten Augen. Der Fahrer grinste freundlich, als er seinen Chef schon wieder gähnen hörte.
Als die große, schwarze Limousine endlich vor seinem Haus hielt, erwartete er im ersten Moment ein gutes Abendessen, dann sah er dass alles finster war, und die Stimmung schlug um in Scheußliches-Donnerwetter-in-Aussicht. Der Fahrer wünschte ihm schelmisch lächelnd eine: »Gute Nacht.« worauf Trunks mit einem ermatteten Schnaufen reagierte.
Vorsichtig sperrte er auf und ging leise in den Flur. »Pan?« fragte er flüsternd, aber es kam keine Antwort. Nun gut. Er schaltete das Licht an und entdeckte gleich darauf am Küchentisch das Essen, das die Haushälterin hergerichtet hatte.
Zwei Menüs standen am Tisch, es war aber alles schon kalt und noch unberührt. Ob sie so sauer war? Da Pan im ganzen Haus nicht zu finden war, und auch nicht aus einem Versteck heraussprang, um ihm den Kopf abzureißen, konnte er sich erst einmal entspannen. Bestimmt war sie noch zu ihren Eltern und ihrer Großmutter gefahren als sie gemerkt hatte, dass keiner nach Hause kam und die Haushälterin hatte wohl aus reiner Gewohnheit das Essen hingestellt.
Es war jetzt weit nach Mitternacht. Trunks hatte beide Teller leer gegessen und war vorm Fernseher beinahe eingeschlafen. Er kannte Pan und wusste dass sie ganz schön stur sein konnte, wenn sie wollte. Trotzdem ging er zum Kalender und sah nach. Keine Besprechung und keine Versammlung waren von ihrer Arbeit aus angesetzt. Wieder gähnend griff er nach dem Telefon, nahm es mit ins Bett. Von dort aus rief er bei Bra an. Vielleicht war Pan dort, möglicherweise hatte seine Schwester um Hilfe mit den Zwillingen gebeten.
Kaya und Vegeta konnten schwierig werden, wenn sie wollten. Zwar waren beide nur Viertel-Sayajin, aber trotzdem entwickelten die beiden vierjährigen langsam Fähigkeiten, die alle ziemlich nerven konnten. Und wenn Eccon, Bras Ehemann, nicht daheim war, hielten sie es oft besonders schlimm, wenn sie es auch nicht bösartig meinten.
Es klingelte lange und das war sogar richtig einschläfernd.
Als Bra endlich abhob, klang sie wütend: »Was störst du mich, Trunks, es ist nach Mitternacht und die Kinder sind gerade eingeschlafen. Reicht es dir nicht wenn wir uns morgen wieder zur Werbekampangne-Besprechung treffen?«
Trunks antwortete ungerührt: »Richte Pan doch bitte aus, dass es mir Leid tut, dass ich nicht angerufen habe.«
»Pan? Warum sollte sie bei uns sein. Hattet ihr Streit? Dann ist sie bestimmt zu Videl und Son Gohan gefahren.« damit legte sie auf.
»Streit, wir hatten keinen Streit.« brummte Trunks, gähnte wieder und überlegte ob er jetzt noch bei seinen Schwiegereltern anrufen sollte. Warum eigentlich nicht. Er und Son Gohan verstanden sich immer noch hervorragend. Im Gegensatz zu Eccon und Vegeta. Er musste grinsen, wenn er daran dachte. Eccon hatte es einmal gewagt, Vegeta mit: »Hallo Opa.« anzusprechen. Das war ein Fehler gewesen. Der junge Mann hatte es nie wieder getan.
Es klingelte erneut. Son Gohan klang so verschlafen wie man nur klingen konnte und hörte offenbar nicht richtig zu, er murrte nur etwas von: »Ich hab keine Pizza bestellt, danke.«
»Nein, hör mir zu, gib mir mal Pan!«
Videl ging in die Leitung und erklärte ruhig: »Pan ist nicht da und könnten wir jetzt bitte weiterschlafen, Trunks?« Damit war auch diese Verbindung unterbrochen.
Okay, jetzt wurde es langsam unheimlich. Da bei seiner eigenen Familie niemand ans Telefon ging, nahm er an, sein Vater hatte nach dem ersten Klingeln das Kabel aus der Wand gerissen um Ruhe zu haben. Das half aber auch nicht gegen das unheimliche Gefühl.
Trunks stand wieder auf, holte das Adressverzeichnis seiner Frau aus dem Schreibtisch und telefonierte als erstes mit dem Fitnesscenter, das rund um die Uhr geöffnet war. Keiner hatte Pan an diesem Tag dort gesehen. Dann rief er beim Bürgermeisterbüro an, und der Wachmann sagte, sie wäre rund eineinhalb Stunden früher gegangen als üblich, zu Fuß, im Jogginganzug, und Richtung Trainingshalle gelaufen. Das sie dort aber nie angekommen war, musste am Weg hin etwas geschehen sein. Aber was konnte der kampfbegabten Pan schon passieren…?

Zu wach um jetzt zu schlafen zog er sich wieder an und setzte sich ins Auto. Rasch war er beim Bürgermeisterbüro und stellte den Wagen dort ab. Der Portier bestätigte noch einmal, dass Pan definitiv gegangen war und zeigte die Richtung an.
Trunks begann die Strecke abzugehen. Was sollte aber geschehen sein. Pan konnte sich doch schließlich wehren und keiner konnte ihr ernsthaft etwas tun. Er kam beim Fitnesscenter an, auch dort war sie auf keinen Fall gewesen, man kannte sie als Stammgast und heute war ihre Karte nicht benutzt worden. Trunks machte wieder kehrt und ging einen ein bisschen anderen Weg in Richtung seines Autos zurück. Mit einem Mal bremste er sich ein. An einer Laterne lehnte ein Betrunkener, der offenbar dort dagegen getaumelt war und sich mit dieser Stütze aufrecht hielt. Von seinen Schultern baumelte eine Tasche, die das Capsule Corporation Logo trug. Das war Pans Trainingstasche.
»Wo haben Sie die denn her?« fragte Trunks den Betrunkenen.
»Oh die lag an ner Straßenecke da weiter vorn nem nen Abfall. Magst sie abkaufen, Jungchen, ich tausch gegen was. Is nämlich nur Fraunseug drin das ich nich brauch.«
Trunks gab ein paar Geldscheine her und der Trinker wankte sofort auf die nächste Bar zu. Tatsächlich handelte es sich um Pans Tasche. Es war ihr graues Kostum darin und er roch auch das Parfum, das sie heute im Bad benutzt hatte. Das bestätigte definitv, dass hier etwas nicht stimmte. So vermessen, dass er glaubte, laut nach ihr zu rufen würde helfen, war er nicht. Daher machte er kehrt und sprang hoch, um fliegend schneller zu seinem Ziel zu kommen.
Alles im Haus seiner Eltern war finster, und aufs Klopfen reagierte lange keiner, bis endlich die Tür nach innen aufgerissen wurde und sein Vater wutschnaubend im Türrahmen stand.
»Wen muss man eigentlich k.o. schlagen um endlich mal Ruhe zu haben!« brüllte er laut. »Ich dachte ich hätte euch Lieferanten gesagt…ach, du bist es, Sohn. Was treibt dich denn so spät noch hierher?«
»Ist Pan bei euch?« erkundigte sich Trunks rasch.
»Nein, was sollte sie hier machen?« war die Stimme seiner Mutter zu hören. Sie schob Vegeta sanft zur Seite und bat ihren Sohn erst einmal herein.
»Ich suche sie schon überall. Das einzige was ich gefunden habe ist ihre Trainingstasche. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt.«
Stille breitete sich im Raum aus. Es war aber sofort klar, dass in diesem Haushalt jetzt keiner mehr schlaf finden würde und dass auch die anderen keine ruhige Nacht verbringen würden.
 
Hi,

ich hatte jetzt nicht die Zeit alles zu lesen, aber da ich ja alles mal überfliegen muss, fallen mir schon immer einige Dinge auf.
Aber keine Sorge, bei Dir bin ich regelrecht erleichtert! Keine merklichen Rechtschreib oder Grammatik Fehler und auch mal eine Story, die druchdacht zu sein scheint und nicht nur aus Spaß am Ausprobieren geschrieben wurde.

Wie gesagt, ich hab nur mal schnell angelesen und überflogen und da ich auch kein Fan von GT bin, weiß ich nicht, ob ich mich dem noch intensiver widmen möchte, aber ich beglückwünsche Dich schonmal zu einem gelungenen Anfang und hoffe, Du behälst Länge und Inhalt bei, denn ich finde Deine Beschreibungen sehr schön ausführlich und bildlich, das hatten wir in letzter Zeit leider recht selten!

Gruß, Smarti
 
...was ich bis jetzt gelesen habe gefällt mir sehr gut.....

...schreib mal weiter ich möchte wissen was noch so passiert....

lg Bonnie
 
So, Leute! Nach dem Wochenende stelle ich nun die nächsten 2 Kapitel herein. Danke SSJSmarti für das nette Kommentar und ich freu mich über xbonniex als Leser!
Rattale

2. Kapitel: Der Planet Senar

Pan kam mit leichten Kopfschmerzen wieder zu sich. Sie lag in einem Bett das sie nicht kannte, in einer Umgebung die sie nicht mochte. Über ihr war eine leicht gewölbte Glasplatte – oder war es etwas anderes, jedenfalls transparentes Material – und durch diese durchsichtige Decke konnte man lila Wolken sehen, die wie Dunstschwaden gemischt mit rötlichen Schlieren über den Himmel zogen. War das überhaupt Himmel? Eher nicht, denn es sah rund herum so aus, als wäre die Atmosphäre des Ortes hier allgemein so dicht. Nur hin und wieder konnte man aus diesem Fenster, das wie ein Ring um den ganzen Raum herum lief, den Boden des Planeten erkennen. Er war kahl, steinig und leblos.
Was war das hier für ein Platz? Seltsam. Das Zimmer, in dem sie sich befand, war nicht ganz der oberste Stock, das war nun zu erkennen. Sie befand sich wohl in der zweiten Ebene von oben, denn weiter drinnen in der Kuppel begann statt der Fortsetzung des gewölbten Fensters eine feste Decke aus undurchsichtigen Stahlplatten. An einer Seite war eine Luke zu erkennen durch die man das andere Glasdach sehen konnte, und eine Treppe führte hoch, in den obersten Stock.
Ebenso gab es, an einem Rand dieser Schlafzimmer-Ebene, Treppen nach unten. Wo diese hinführten war Pan nicht klar, aber als sie hinunter sah, entdeckte sie eine Küchenzeile mit Herd und Kühlschrank. Sollte das etwa ein Haus sein? Auf so einem ungastlichen Planeten? Was für einen Geschmack hatte denn der Erbauer dieser Kuppel! Sich gerade hier niederzulassen…
»Wo bin ich hier?« wollte sie von den Wänden im wissen.
Sie erschrak furchtbar als mit männlicher Stimme eine Antwort kam: »Ah, du bist aufgewacht. Das ist nett. Würdest du mir wohl Gesellschaft leisten, ich bin im Observatorium im obersten Stock.«
Pan kannte die Stimme des Mannes nicht, der da sprach. War das ein übler Alptraum? Trotzdem, um etwas heraus zu finden musste sie wohl nach dort oben gehen. Kampfbereit und wachsam stieg sie die metallenen Treppen hoch und kam in einer Art Wohnzimmer an, das als ganzes eine Glasdecke hatte. Dann und wann konnte man, wenn man gerade hinauf sah, eine Dreifach-Sonne aufblitzen sehen. Das war definitiv nicht die Erde.
»Wo bin ich? Wieso wurde ich hergebracht?« herrschte sie den Wohnraum an. In diesem befanden sich ein großer Fernseher, mehrere bequeme Sessel, und ein niederer Couchtisch aus Glas. Noch hatte sie den Mann, der vorher mit ihr geredet hatte, nicht gesehen.
Dieser erhob sich aus einem breiten Lehnstuhl. Er sah ein wenig seltsam aus, aber da Pan schon viele Nicht-Menschen in ihrem Leben gesehen hatte, machte ihr das wenig. Seine grobe Gestalt war eindeutig menschlich, er war schlank und groß, mit weißblonden Haaren. Die Hautfarbe allerdings war ein leichtes grün, und die Ohren zugespitzt. Er hatte eine lange, rot-goldene Toga an und darunter eine schwarze Hose.
»Guten Tag, so sagt man doch zuerst.« meinte er höflich, aber in seiner Stimme schwang etwas mit, das nicht halb so freundlich klang wie er tat. »Ich werde all deine Fragen beantworten, und mich dir vorstellen. Dann wird dir alles klar sein. Setz dich erst einmal.«
»Nein, werde ich nicht.« murrte Pan. »Erstens, ich will wissen wo ich bin, zweitens, ich will wissen wie ich hergekommen bin, drittens, ich will wieder heim. Mehr interessiert mich nicht. Weder dein Name noch was du von mir willst.«
»Ich hab gesagt setzen.« wiederholte der Fremde strenger, und war so schnell herangehuscht, dass es aussah als würde er Teleportation beherrschen. Mit dem Zeigefinger tippte er der überraschten jungen Frau gegen die Stirn. Sofort sackten ihre Beine unter ihr weg und sie landete plumpsend in einem der weichen Sessel. Mit dem Typ stimmte garantiert etwas nicht.
»Jetzt hörst du zu.« sagte er lächelnd und setzte sich ebenfalls.
Pan hatte das dringende Bedürfnis, ihn sofort zu verprügeln, aber ihr Körper war wie gelähmt. Sie konnte wirklich nur zuhören.
Der Fremde begann: »So unbekannt, wie du denkst, sind wir einander nicht. Es ist nur schon lange her und unter anderen Umständen passiert. Aber die Umstände haben sich geändert, wie auch ich meine Pläne geändert habe. Ich hatte lange genug Zeit mir etwas auszudenken, dass mir am meisten nützt und allen von euch am meisten schadet.«
Spinnt der, dachte Pan. Sie wollte ihn laut anschreien, aber das ging auch nicht. Was hatte er nur mit ihr gemacht! Über welche Kräfte verfügte er? Wohl oder übel musste sie dem unheimlichen Gerede des Fremden weiter zuhören.
»Ich hatte zwölf Jahre lang Zeit mich hierauf vorzubereiten. Es wäre kürzer auch gegangen, aber wie gesagt, Pläne müssen gut sein, und ich wollte erst dass hier alles perfekt ist. Außerdem musste ich lange trainieren um wieder so stark zu werden wie früher. Du fragst dich jetzt sicher, woher ich dich kenne. ich kenne nicht nur dich sondern auch deinen Großvater, sehr gut sogar, und all deine liebe Familie. Wieso ich gerade dich geholt habe, willst du wissen. Weil du mir am meisten nützt. Ich hätte auch deine Schwägerin, Bra, holen können, aber meine Idee war, eine Erbin des stärksten Sayajin aller Zeiten zu bekommen. Und das bist nun einmal du.«
Bra? Woher kennt der Kerl Bra? Und was heißt holen? Wofür holen? Ihre Gedanken überschlugen sich. Woher kannte er sie bloß?
Der Fremde fuhr fort: »Es ist jetzt nicht mehr mein Bestreben einfach jemanden zu übernehmen. Ich habe dann seinen Körper, gut und schön, aber ich kann daraus vertrieben werden. Nein, mein Wunsch ist es mich mit jemandem zu verbinden, in einer Art und Weise, dass ich wirklich ein Teil dieses Körpers bin. Dazu brauche ich aber hervorragendes Material für die Gegenseite, denn nur so wird mein Erbe unbesiegbar sein. Ich weiß, ich bin es nicht. Aber er wird es sein. Und er wird herrschen.«
Endlich brachte Pan Stimme zusammen und fragte laut: »Und was willst du von mir? Ich meine, Verrücktheit hin oder her. Irgendeine klare Antwort musst du doch geben können.«
»Den Erben, Pan. Mit deinen Sayajin-Kräften und meinem Tsufurianer-Potential wird er der stärkste Krieger im Universum.«
Pan erschrak: »Jetzt kenne ich dich. Du bist dieser Mutant, aber warum lebst du noch… Großvater hat dich in die Sonne geschossen!«
»Hat er, hat er. Das muss ich ihm auch noch heimzahlen. Aber ich erreichte rechtzeitig die Rettungskapsel. Das Schott schloss sich jedoch zu schnell, und nur meine rechte Hand entkam der Sonne. Aber wie du weißt, reicht eine meiner Zellen aus, um mich vollständig neu zu erschaffen. Ich stecke jetzt in diesem Körper, seit ich auf dem Planeten dieser Rasse gelandet bin. Übrigens kannst du, wenn du willst, den Namen Furion für mich verwenden. Ewig König zu sagen wird dir vielleicht mal langweilig, und langweilen möchte ich dich nicht. Ich forsche schon lange, und ein Sayajin-Tsufuru Mischling ist das perfekte Wesen, das die Galaxie beherrschen wird. Mit ihm werden die Träume der Vergangenheit wieder aufstehen.« Er lachte.
Pan hingegen lachte nicht, sie hatte wieder Kontrolle über ihren Körper und sprang den ihrer Meinung nach völlig verrückt gewordenen Tsufurianer an. Nach ein paar kräftigen Schlägen und Tritten lag dieser am Boden, aber er kicherte nur belustigt.
Pan hingegen knurrte laut, und rannte die Treppe hinunter. »Ich werde sicherlich nicht hier drauf warten was dir in den Sinn kommt.« rief sie hinauf.
Der eigenwillige Mutant tauchte plötzlich wieder vor ihr auf und erklärte lächelnd: »Wir sind mit Momentaner Teleportation hierher gekommen, und nur so können wir weg. Besser gesagt ich kann. Du bleibst schön hier, und lass dir nicht einfallen da hinaus zu gehen, oder die Kuppel einzuschlagen. Die Atmosphäre des Planeten ätzt alles weg bis auf Glas und Metall, also auch den Stoff von Raumanzügen, oder die Haut, geschweige denn, dass du so lange atmen könntest bis das passiert ist. Du siehst, ich habe mir einen schönen Platz ausgesucht, und keiner wird dich hier finden. Aber mach dir keine Sorgen, du musst nur bis zu dem Zeitpunkt hier bleiben, bis ich dich nicht mehr brauche.«
Pan zischte: »Und dann?«
»Dann, meine kleine Sayajin, kannst du rausgehen.«
»Fein. Na das sind ja gute Aussichten. Glaubst du, ich hab jetzt Angst? Ich bin kein kleines Mädchen mehr und mit dir werde ich schon fertig. Du wirst sehen.«
Der Mutant lachte sardonisch auf und zog sich wieder in den oberen Stock zurück.
»Warte nur, wer zuletzt lacht.« flüsterte Pan und ließ sich auf einen der unbequemen Küchenhocker nieder. »Ich komm hier raus und zwar schneller als du denkst. Das verspreche ich dir bar auf die Hand. Und ich steh dir nicht für deine Ideen zur Verfügung. Das verhindere ich schon.« Grimmig verschränkte sie die Arme und trotzte kurz vor sich hin. Das konnte sie noch ziemlich gut. Egal wie alt man war, so etwas verlernte man wohl nie.
Dann begann es in ihrem Kopf aber zu arbeiten. Mit Trotz und ihrer Kampflust allein würde sie hier nicht weit kommen. Hier war Hirn gefragt. Sie hatte vorhin eine Kostprobe seiner Kräfte erhalten. Er konnte sie lähmen und bestimmt auch kontrollieren, wenn er wollte. Igitt, schoss ihr in den Kopf. Leg bloß keine Eier oder sonst was in mir ab. Iieh…was hatte er gesagt? Einen Erben? Wollte er sie etwa mit Ablegern übernehmen? Das war ja ein scheußlicher Gedanke. Wage es ja nicht. Sie schüttelte sich angeekelt durch. Es gab eines hier, dass sie ihm uneingeschränkt glaubte. Nämlich, dass die Atmosphäre draußen giftig war, und zwar enorm giftig. So sah sie schon aus. Trotzdem. Sie war nicht umsonst schon seit sie denken konnte mit Bulma und Trunks bekannt. Langsam strich ihr Blick über die verschiedensten Küchengeräte. Kurz kam ihr die spinnerte Idee, den Ofen als Raumkapsel zu verwenden. Sie verwarf die selbstmörderische Theorie wieder, aber irgendetwas davon hatte sich ziemlich in ihren Überlegungen festgebissen.
Hm. brummte sie leise und ging zu diesem Küchengerät hin. Es handelte sich um einen Gasofen, der mit schönen, blauen Flammen brannte. Das Gas und eine bodenständige Kame-Hame-Ha? Könnte das reichen um sie außerhalb dieser Atmosphäre zu bringen? Aber wo hin dann? Na egal, erst einmal weg hier, weg… Ein Raumanzug. Das fehlte noch. Und ein Ding…
Schritte auf der Treppe lenkten ihre Aufmerksamkeit ab. »Was brütest du hier so herum?« fragte der Mutant gemein lächelnd. »Komm doch rauf, im Fernsehen läuft eine interessante Sendung. Es wäre mir eine Freude, wenn du dir das anschauen würdest.«
Pan fuhr ihn an: »Was dir eine Freude wäre kratzt mich wenig! Rat mal was mir eine Freude wäre! Mutant, oder Furion, oder wie auch immer. Ich mag dich nicht. Und ich bleibe nicht im selben Raum wie du. Davon träumst du nur!«
Der König von Tsufuru grinste noch immer so gemein und fuhr fort: »Tja, dann nicht. Bleib du hier unten und ich sehe mir das Fernsehprogramm an, das mir meine Kameras von der Erde senden.«
Pan runzelte die Stirn. »Von der Erde? Was hast du da gemacht? Wehe du hast meiner Familie etwas getan!« Die Wut darüber machte sie mit einem mal so aggressiv, dass sie eine kleine Energiekugel auf ihren Gegner abfeuerte.
Dieser streckte einfach nur die Hand vor und fing das leuchtende Geschoß ab. »Oh, das kribbelt schön.« ätzte er gemein. »Und wie vorher gesagt. Ich habe einen Plan ausgeheckt, der euch am meisten schadet und mir am meisten nutzt. Wenn du es sehen willst, komm nach oben. Sie sind wirklich besorgt um dich.«
Pan knurrte und setzte sich demonstrativ wieder auf den Küchenhocker. »Ich schau mir das nicht an. Das willst du doch nur.«
Der Mutant meinte hinterhältig: »Glaubst du, dass ich das will? Vielleicht will ich auch, dass du hier sitzt und dir nur ausmalst, was auf der Erde los ist. Ist das nicht noch ein wenig schlimmer als es wirklich zu wissen? Oder will ich, dass du es dir ansiehst weil du gar nicht weißt wie arg es wirklich ist, und du es dir gar nicht vorstellen könntest?« Damit ging er hinauf und kam nicht mehr herunter.
Pan saß zwei Stunden lang auf der Treppe, dann verspürte sie den unbändigen Drang rasch ein Badezimmer zu finden. Die ganze Sache hatte ihr übel auf den Magen geschlagen.
Mit einem langen, eindringlichen Blick auf den Kühlschrank – den schönen, großen, fast riesigen Kühlschrank – verließ sie nachher die Küchenebene und ging doch ins Wohnzimmer hinauf.
»Wusste ich doch dass du kommst.« lachte der Tsufurianer und bot ihr einen bequemen Sessel an. Zögernd setzte sie sich und sah den Bildern zu, die sich im Fernseher abspielten.

3. Der Besucher im Bett

Es war mittlerweile Mittag. Alle hatten sich in Bulmas Haus versammelt, warum, das war auch klar. Von hier aus gab es die einfachste Möglichkeit, mit allen in Verbindung zu bleiben, da sie im Erdgeschoß einen immens großen Kommunikations- und Technikraum eingerichtet hatte.
Son Goten war schon verständigt, er war auf dem Flug nach Hause. Seine Frau Valese saß mit ihrem Sohn Goku am Schoß angespannt im Wohnraum, hatte das erste Flugzeug das es gegeben hatte hierher genommen. Ihre Tochter Merve spielte im Nebenzimmer mit Bras alten Puppen. Das Mädchen war im Vergleich zu den Zwillingen sehr pflegeleicht.
Valese mochte Pan sehr, und hatte ihren reichen Vater gebeten, alle möglichen Privatdetektive auf ihre Spur anzusetzen. Auch Eccon, Bras Mann, war gerade angekommen, und er versprach sofort, in die mittlere Hauptstadt zu fliegen um auch dort eine Vermisstenanzeige aufzugeben und persönlich Flugzettel zu verteilen.
Die Polizei der ganzen Stadt war verständigt, aber laut ihren Regeln konnten sie erst dann eine offizielle Suche starten, wenn die Vermisste zwei Tage abgängig war. Das war der Familie viel zu wenig. Keiner wollte so lange warten.
Pans Eltern, Son Gohan und Videl, waren außer sich vor Sorge und Großvater Satan hatte alle paar Minuten wechselnde Stimmungsschwankungen, mal brüstete er sich damit, dass er sie sicher finden würde, dann jammerte er minutenlang tränenüberströmt in einer Ecke vor sich hin. Chichi hatte alle Hände voll zu tun, ihn halbwegs unter Kontrolle zu halten.
Bulma und Bra saßen fast ständig vor dem Kommunikationsgerät und hofften auf irgendeinen Hinweis. Sie hatten nicht einmal Zeit, etwas Essen zu kommen, und daher brachten Valese und Merve ihnen etwas hinüber.
Die Zwillinge Kaya und Vegeta versuchten Trunks aufzuheitern, der sich zum Fenster gestellt hatte und gedankenverloren hinaus sah. Er hatte seit Stunden kaum ein Wort gesprochen, und keiner der anderen hatte ihn jemals so derart niedergeschmettert gesehen. Er wirkte fast hilflos in seiner Angst, unfähig dazu wie Videl seine Sorgen offen zu zeigen, aber auch zu still, um in Wut auszubrechen.
Kaya, das Mädchen mit den blaugrauen Haaren und grünen Augen, schaffte es schon, abzuheben und zischte über seinem Kopf hin und her, währenddessen jonglierte sie kleine Energiekugeln. Vegeta, der schwarze Haare wie sein Vater hatte, wollte seinem Onkel einen kleinen Zweikampf abringen, in den dieser irgendwann einwilligte. Wenigstens für ganz kurze Zeit herrschte eine fröhlichere Stimmung.

Vegeta hingegen war der ganze Trubel zu viel geworden. Eine Weile lang hatte er in der Stadt Patrouille geflogen um zu versuchen, Pans Aura irgendwo zu finden, aber da war kein anderer Sayajin außer denen, die er in seinem Haus zurück gelassen hatte. In einer neuen Eingebung machte er sich auf den Weg zu Dende, in den weit über der Erde schwebenden Palast Gottes.
Dende hatte natürlich schon von Pans Verschwinden erfahren und sich umgehört, doch auch ihm war das alles ein Rätsel, es war, als wäre Pan nicht mehr auf der Erde. In Gedanken schweifte sein Blick zu den Dragon Balls der Erde, die sich, in Steinkugeln verwandelt, in einer Schale neben seinem Thron befanden. Vegeta sah im gleichen Moment zur anderen Seite des Thrones, wo die Black Star Dragon Balls, ebenfalls in Stein gebannt, aufbewahrt wurden. Von den sieben Kugeln kam also auch keine Hilfe.
Dende dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf: »Die namekianischen Dragon Balls können wir auch nicht verwenden, weil wir sie zuletzt vor zwölf Jahren eingesetzt haben. Andere Planeten haben, meinem Wissen nach, keine, weil sie offiziell nur den Namekianern erlaubt sind. Somit bleibt uns diese Möglichkeit verschlossen. Wer Pan wohl entführt hat?«
Vegeta brummte drohend: »Du glaubst sie ist entführt worden? Aus was für einem Grund? Wer könnte so stark sein, gerade Pan zu kidnappen?«
»Ich glaube, den Grund könntest du schon kennen, aber du willst ihn genau so wenig wahrhaben wie ich. Sicher ist nur, Pan ist nicht mehr hier auf der Erde. Sie wurde irgendwo hin verschleppt, wo ich sie nicht spüren kann. Und zu den Kaioshin kann ich keinen Kontakt aufnehmen. Sie nehmen Kontakt mit mir auf, wenn sie möchten.«
»So ist das also. Wir haben demnach keine Möglichkeit und kaum eine Chance, sie zu finden. Macht es dann überhaupt Sinn, wenn meine Familie auf der Erde weiter nach ihr sucht?«
Dende schüttelte traurig den Kopf: »Ich denke nicht.«
Damit musste sich der Sayajin-Prinz zufrieden geben und nickte daher. In Gedanken knurrte er: Kakarott hat mich gebeten auf alle aufzupassen. Das habe ich ja wunderbar hinbekommen. Im Eiltempo verließ er den Palast Gottes wieder und kehrte zu seinem Haus zurück. Dort herrschte genau der Trubel, den er so sehr hasste.
Reporter waren da, von allen möglichen Fernsehsendern, Leute, die glaubten etwas über die Entführung zu wissen, Polizei, irgendwelche Schaulustige, Mitfühlende, und wer auch immer noch. Das alles half aber rein gar nichts.
Da er es einfach hatte, flog er über die Menschenmassen weg und landete auf seiner Terrasse. Grimmig und vielleicht ein wenig emotionslos marschierte er von dort aus mitten in den Raum hinein, wo alle gerade versuchten, wenigstens ein gemeinsames Abendessen hinunter zu bringen, das Chichi, Videl und Valese gekocht hatten, um sich abzulenken. Alle Blicke wandten sich ihm zu.
»Keine Chance.« sagte Vegeta hart, ganz in Sayajin-Manier. »Wir werden sie hier nicht finden. Pan ist nicht mehr auf der Erde. Sie wurde irgendwo anders hin verschleppt, wo wir sie nicht wahrnehmen können. Sie ist weg. Wir haben sie verloren.«
Alle anderen waren in der Bewegung erstarrt, die sie gerade machen wollten. Trunks war kalkweiß geworden und starrte seinen Vater schockiert an. Auch die übrigen wussten nicht, was sie jetzt sagen sollten. Diese kalten Worte hatten sie voll erwischt.

Pan war die einzige, der etwas dazu einfiel: »Boah, wie gemein! Vegeta, wie kannst du die Armen nur so anfahren. Das gibt’s doch gar nicht. Sag jetzt was Aufmunterndes. Und zwar sofort.« Sie war nahe an den Bildschirm heran gesprungen und erlebte fast haargenau mit, wie schockiert ihre Eltern, ihr Mann und alle ihre Freunde waren.
»Du fieser, mieser Mutant!« keifte sie mit leichten Tränen in den Augenwinkeln den lächelnden Kerl hinter ihrem Rücken an. »Das war genau deine Absicht, oder?«
Er grinste hochmütig und seine Stimme troff vor Sarkasmus: »Ich kenne die Sayajin. Sie lieben den Kampf mehr als alles andere. Doch wenn sie lernen, ihre Familie zu lieben…dann lassen sie sich hinreißen. Ich krieg euch alle…«
»Ach halt den Mund. Ich will das nicht hören.«
In diesem Moment der Stille sagte Vegeta noch einen Satz: »Darum werden wir sie wohl wieder finden müssen.« Er kehrte seiner verstörten Familie den Rücken zu und trat ans Fenster. »Und wenn wir dafür die ganze Galaxie umkrempeln müssen.«
Pans Mutter Videl begann leise zu weinen, etwas, das überhaupt nicht zu ihr passte. Sonst lachte sie immer viel lieber.
Bulma stand auf und ging zu ihrem Mann hin. »Das ist eine gute Idee.« sagte sie. »Ich helfe euch sofort.«
Trunks sprang auf und rief: »Los, Vater, packen wir. Je schneller wir aufbrechen desto eher finden wir sie.«
Die Blicke aller wandten sich ihm zu.
»Du nicht.« begann Son Gohan mit bemüht gefasster Stimme. »Du wirst nicht mitkommen.«
»Was?« fragte Trunks verwirrt. »Wieso sollte ich das nicht?«
Son Goten, der noch nicht all zu lang da war, aber schon genug mitbekommen hatte, sagte gedämpft: »Weil es dich zu sehr angeht. Okay? Deswegen. Du…du…ich glaube, das ist nicht gut für dich.«
Trunks regte sich auf: »Jetzt sagt mal bloß nicht, dass ihr beide nicht davon betroffen seid! Immerhin bist du, Son Gohan, ihr Vater, und du, Son Goten, ihr Onkel. Ihr liebt sie doch auch und wollt sie wieder haben!«
Die beiden Angesprochenen nickten.
»Ja, das stimmt schon.« begann Son Gohan. »Sie ist meine Tochter, und ich liebe sie über alles. Ich weiß es ist schwer zu verstehen, warum wir dich lieber nicht mitnehmen wollen. Ich kann es auch nicht ausreichend erklären. Aber glaub mir, es ist besser so. Daher werde ich eines der Raumschiffe fliegen, mit denen wir sie suchen. Ich nehme meinen Sohn mit, als Begleitung.«
Son Goten verschränkte die Arme: »Ich werde auch aufbrechen, schließlich bin ich Pilot. Falls Eccon will, kann er mit mir mitkommen. Außer Bra braucht ihn wegen Kaya und Vegeta.«
Vegeta erklärte: »Nein, nein, nein. Tante Pan ist uns sehr wichtig. Wir werden uns benehmen und ganz lieb sein, bis sie wieder da ist. Papa kann ruhig los fliegen.«
Videl fragte giftig: »Und ich soll Zuhause sitzen und warten, bis ihr Nachrichten bringt? Ganz sicher nicht. Ich fahre mit dir mit, mein lieber Ehemann. Zu dritt sind wir sicher besser.«
Trunks wollte erneut protestieren, aber seine Mutter fuhr ihm dazwischen und klatschte in die Hände: »Gut, dann haben wir ja unsere Mannschaften. Ich habe ja immer noch meine guten Verbindungen und ihr werdet rasch Raumschiffe haben. In spätestens drei Tagen könnt ihr fliegen.«
Bra sagte: »Ich baue euch das neue Kommunikationssystem ein, und lasse den besseren Antrieb montieren, der macht euch schneller.«
Wieder wollte Trunks sich in die Diskussion einmischen, aber diesmal ließ ihn sein Vater nicht anfangen zu reden. Er stoppte ihn ab indem er ihm eine Hand auf die Schulter legte und sagte: »Ich werde hier bleiben und aufpassen, dass er keinen Unfug anstellt.«
Zustimmend nickten alle, die wegfliegen würden.
Trunks flüsterte, und jetzt endlich ließen ihn die anderen ausreden: »Ich verstehe euch ja. Ich liebe Pan über alles, und…vielleicht ist es doch besser, wenn ich hier warte, ob sich etwas tut. Es kann ja immer noch sein, dass sie ihren Entführer k.o. haut und dann fröhlich hier herein spaziert. Und was wenn keiner da ist, um sie zu begrüßen und zu bewundern.«
Son Gohan begann zu lachen. Dabei klang er aber wirklich ehrlich, und sagte dann: »Damit könntest du gut Recht haben. Wir ziehen wie die Kometen da draußen unsere Kreise, und Pan denkt bestimmt wir sind völlig übergeschnappt und trauen ihr gar nichts mehr zu. Nun ja, nichts desto trotz, wir sollten packen. Goten, kannst du bitte Son Urian aus der Schule abholen? Du kannst meinen Privatjet nehmen.«
»Mach ich gleich. Valese, kommst du mit, oder bleibst du noch hier, bei meiner Mutter?«
»Oh, Ich werde heimfahren, Merve muss am Nachmittag wieder in die Schule, und ich kann Papa davon berichten, was wir besprochen haben.« sagte die junge Frau und verabschiedete sich rasch. Auf irgendeine Art und Weise herrschte doch wieder bessere Stimmung.

»Grr, ha, ha!« sagte Pan triumphierend. »So sind sie halt, das ist meine Familie. Die geben nicht so schnell auf. Und ich auch nicht. Tschüss jetzt. Ich geh schlafen.« Mit Schwung drehte sie sich am Absatz um und marschierte ins Schlafzimmer hinunter.
Über den verstörten und leicht benebelten Ausdruck am Gesicht ihres Entführers musste sie noch im Einschlafen lachen. Schlaf war in dieser Umgebung vielleicht gefährlich und unachtsam, doch sie wusste gut, dass sie die Kraft noch brauchen würde, und übermüdet hatte auch kämpfen keinen sinn. Außerdem war sie im Traum ja auch frei und konnte machen was sie wollte. Daher träumte sie sich einfach auf die Erde, in ihr eigenes, kuscheliges, weiches Bett, mit angenehmen Kissen und einer flauschigen Decke. Sie seufzte und streckte sich einmal. Fast war sie so weit, dass sie sich vorstellen konnte, nicht allein in diesem Bett zu sein, sondern zu zweit, denn ein zweites Leben in ihrer unmittelbaren Nähe war fast spürbar. War sie so sehr mit Trunks verbunden, dass sie sogar eine Bewegung…
Und kalte Zehen….kalte Zehen? Ehrlich gesagt eisige Zehen, so frostig, dass sie davon zitterte. Sie mochte diesen Teil des Traumes nicht. Das war kein Traum. Sie hatte tatsächlich kalte Zehen, und nicht von ungefähr. Irgendetwas hatte sich allen Ernstes zu ihr ins Bett geschlichen. Etwas Kaltes. Hoffentlich nicht…
Sie schlug die Decke zurück und quiekte im Dunkel kurz auf. Zuerst sah es aus wie ein runzeliger Stein oder eine halb vertrocknete, große Rübe. Aber es war kalt und hatte eine schleimige Unterseite, wie eine Schnecke, mit der es quer über ihre Füße hockte.
Erschrocken zog sie die Beine an und das Ding plumpste auf die Matratze. Erbost von der Störung klappte das Wesen die Augen auf. Sie waren groß und saßen, nebeneinander, genau in der Mitte der geschrumpelten Gestalt. Es bot den Anblick, als würde dieses Ding zum Großteil aus diesen riesigen, blauen Augen mit langen Wimpern bestehen. Böse sah es aber nicht aus.
Am unteren Rand, knapp über der schleimigen Sohle, öffnete sich ein kleines Maul ohne Zähne, und das Ding stieß einen Laut aus, der wie das fragende: »Mau?« einer Katze klang.
»Oh, toll, super. Tierische Bettrüben überfallen mich.« stellte Pan fest, und gähnte. »Na gut, wenn du willst kannst du im Bett bleiben, aber nicht auf meinen Zehen, ja?« Sie setzte die Bettrübe, wie sie das Tier fortan nennen wollte, ein bisschen abseits hin.
Die Bettrübe glubschte sie mit ihren großen Augen noch eine kurze Zeit lang an, dann machte sie noch einmal: »Mau.« und ging anscheinend wieder schlafen. Auch Pan legte sich um und war sofort eingenickt.
 
Der nächste Teil!

4. Auf zu fremden Sternen

Obwohl alle mittlerweile todmüde waren, arbeiteten sie die ganze Nacht über durch, und auch am folgenden Morgen noch, so lange, bis alles in die Raumschiffe geladen wurde, was nötig war. Die eine Mannschaft bestand aus Son Gohan, Videl und dem jungen Son Urian. Der elfjährige war ein hervorragender Mathematiker und würde sich mit Freuden um alle Berechnungen kümmern, die im Laufe der Reise anfallen würden.
Das andere Team war aus Eccon und Son Goten zusammengesetzt. Da beide Piloten waren. konnten sie sich die Flugarbeit aufteilen und so eine Menge Zeit und Energie sparen. Der Autopilot fraß nämlich einen Gutteil der Reserven und man konnte auch nicht mit voller Kraft fliegen. Sie waren zwar nur zu zweit, aber dafür waren sie bestimmt schneller unterwegs.
Trotzdem gab es schon vor dem Abflug Probleme, denn sie mussten sich eine Route aussuchen, auf der sie für die Raumschiffe nachtanken konnten, wenn es nötig wurde. Das war recht schwierig, denn es gab so viele Planeten da draußen, die sie in sinnvoller Reihenfolge anfliegen wollten. Und dabei war auf der Sternenkarte, die Son Goku, Pan und Trunks damals angefertigt hatten, noch nicht einmal jeder verzeichnet.
»Es gibt viel zu tun.« sagte Son Gohan und rieb sich die Hände. Videl schob ihren Sohn ins Raumschiff und ging dann zu Trunks hinüber, der ein wenig abseits stand.
»Was denkst du?« fragte sie ihn vorsichtig.
»Vieles.« antwortete der Mann, »Einiges davon gefällt mir, aber die meisten Bilder würde ich lieber nicht im Kopf haben. Vor allem…ich weiß nicht, wer sie aus welchem Grund hat…und was er mit ihr macht, um sie so ruhig zu stellen.«
»Ich auch.« sagte Videl. »Das schlimme daran ist dass wir sie nicht wahrnehmen können…«
»Ja. Doch ich glaube auch, Pan würde uns ganz schön anschreien, wenn sie wüsste, wie wir hier stehen und Trübsal blasen.«
Videl lächelte: »Du kennst sie wirklich in- und auswendig. Ja, das würde sie wohl machen. Und ich bin sicher, dass sie, wo auch immer sie festgehalten wird, ihrem Entführer das Leben ganz schön schwer macht.« Sie drehte um und ging Richtung Raumschiff.
Da auf diesem Planeten weder Tag noch Nacht klar zu unterscheiden waren, war Pan aufgestanden, als sie ausgeschlafen war. Die Bettrübe hatte sich noch immer neben ihr befunden, aber während sie sich langsam anzog, marschierte die kleine Kreatur davon. Sie bewegte sich recht rasch, und gleitend, wie eine Schnecke.
Es gab sonst nichts anderes zu tun, daher folgte Pan der Bettrübe leise und entdeckte mit Erstaunen, dass dieses Tier offenbar ganz genau wusste, was es tat. Erst glitt es hinunter in die Küche und suchte vor dem Kühlschrank und nahe des Herdes nach etwas Fressbarem, fand aber nichts. Die Bettrübe sah ein wenig enttäuscht aus, und schlurfte wieder wo anders hin. Das Tierchen öffnete sich mit einem seiner spitzen Körperenden die Abfallklappe und ließ sich hinein gleiten. Sein Körper erwies sich dabei als sehr deformierbar.
Für Pan war dieses Loch weit zu klein, aber es passierte etwas sehr seltsames. Kaum hatte sich die Klappe wieder geschlossen, war kurz ein starker Sog zu hören. Die Küche war ebenerdig, und – Pan erschrak nur kurz – die Bettrübe machte sich am graubraunen Boden außerhalb der Kuppel auf und davon. Das Gas konnte ihr nichts anhaben. Ob das an der Haut der Bettrübe lag? Pan setzte sich nachdenkend hin. Konnte sie vielleicht damit was machen? Hm.
Wieder schwenkte ihr Blick hinüber zum Kühlschrank. Es waren viele Vorräte darin, und daher gab es genug Platz. Auch die Gefriertruhe war so geräumig, dass man da den Antrieb…irre Idee.
Sie verwünschte sich selbst. Warum hatte sie nie wirklich zugehört, wenn Trunks etwas von seiner Arbeit erzählt hatte. Nein, sie hatte ihn viel lieber mit anderen Dingen abgelenkt. Oder warum war sie nie als Kind bei Bulma gewesen wenn diese irgendein Raumschiff oder sonst ein technisches Gerät zusammengeschraubt hatte?
Und vor allem, wie konnte sie hier etwas bauen, ohne dass der Mutant oder Furion oder wie auch immer er sich nannte, etwas davon mitbekam. Sie wollte erst einmal das Haus erkunden, erstarrte aber, als sie in den ersten Stock hinauf ging, wo das große Schlafzimmer lag. Der verrückte Mutant hatte sich auf ihr Bett gesetzt und strich interessiert über den Kopfpolster. Das war ja eine Zumutung! Den wollte sie nicht in ihrer Nähe haben, nicht einmal im selben Raum, und schon gar nicht in ihrem Bett. Was tat er denn da überhaupt?
Pan duckte sich hinter das Treppengeländer. Er bemerkte sie nicht. Stattdessen hob er sehr erfreut lachend einen für sie unsichtbaren Gegenstand hoch, den er zwischen zwei Fingern spannte. Es musste ein Haar sein. Was für ein Anblick! Saß der auf ihrem Bett und suchte Haare…Moment…Haare hatten Zellen…Ihre Zellen.
Lautlos fluchte sie in sich hinein, und ließ sich langsam schwebend die Treppe hinunter gleiten, um in der Küche zu Essen zu beginnen. So viel verstand sie schon von der Technik, die diesem Verrückten zur Verfügung stand. Er konnte sich für seine Experimente einfach Zellen von ihr nehmen. Ein Haar reichte vielleicht nicht aus. Aber es würde ihn einen Schritt weiter bringen.
Sie musste unbedingt verhindern, dass er sich der Sayajin-Anteile in ihrem Körper bemächtigte! Was würde dieser Wahnsinnige dann für einen Krieger erschaffen können? Sie musste ihn so lange hinhalten bis sie eine Fluchtmöglichkeit hatte, bevor er drauf kam, dass er sie nicht mehr brauchte. Verdammt noch mal. Das würde schwieriger werden als gedacht. Noch ein Problem blieb. Ihre Familie und ihre Freunde würden nach ihr suchen, und sich womöglich in Gefahr begeben oder gar in eine Falle, die dieser Mutant geplant hatte. Rache war bekanntlich ein unbändiger, wilder Motor für Vorhaben und Pläne.
Von diesen Gedanken geplagt rebellierte wieder ihr Magen und sie schloss sich im Badezimmer ein. Das war im Endeffekt eine sehr gute Entscheidung gewesen, denn der Mutant kam in die Küche, gerade als Pan wieder die Tür öffnen wollte. Er sah sich verstohlen um, war aber mit seinen Gedanken so sehr bei dem Haar, das er in den Fingern hielt, dass er Pans neugierigen Blick durch den Türspalt nicht bemerkte. Sie aber sah ihm ganz genau zu.
Er stellte sich vor den großen Spiegel gegenüber der Treppe…und ging dann einfach durch. Hielt er Pan etwa für ganz dumm? Früher oder später wäre sie doch auch hinter dieses Geheimnis gekommen. Oder hatte er gar nicht vor, sie so lange zu behalten? Was war behalten überhaupt für ein Wort?
Vorsichtig schlich sie hin und streckte eine Hand durch den getarnten Durchgang, dann sah sie auch noch nach. Es gab hier einen Keller. Einen großen Keller. Mit Maschinen…hellem Licht…damit konnte man sicher etwas anfangen.
Etwas berührte sie am Bein. Im ersten Moment hätte sie beinahe aufgeschrieen, aber es war nur die Bettrübe…dieselbe wie zuvor. War die etwa wieder herein gekommen? Bestimmt, sonst wäre sie ja nicht da. Vorsichtig berührte Pan die Haut des Wesens, sie fühlte sich an wie Pergament, oder trockenes Leder. Was der konnte, konnte sie schon lange. Wenn sie der Bettrübe ein paar Hautzellen abknöpfte, vielleicht konnte sie sich dann ein künstliches Leder züchten das sich als Raumanzug für da draußen eignete! Es war zumindest einen Versuch wert. Nichtstun passte nicht zu ihr.
Sie nahm die Bettrübe hoch und eilte rasch in den obersten Stock. Dort setzte sie das Tierchen in ein kuscheliges Nest aus einer Decke, und gab ihm zwei Stück Gemüse, es sah aus wie Karotten. Die Bettrübe fraß schnell und schlief dann ein. Ein witziges Wesen.
Pan schaltete den Fernseher ein. Wieder lieferte er Überwachungsbilder von der Erde. Es war dort hell, aber da sie die Sonne nicht sehen konnte, war schwer zu sagen ob es Nachmittag war oder erst Morgen.
Wie hatte es dieser Mutant geschafft, Kameras die sogar den Ton und Farbbilder übertrugen, in alle Häuser zu schmuggeln? Wieso fielen diese Dinger keinem auf? Konnte man sie vielleicht so steuern, dass sie einem von ihren Freunden eine Botschaft senden konnte? Vielleicht irgendwie lenken? Möglicherweise Buchstaben damit fliegen? Verrückte Gedanken, doch irgendetwas musste sie ja versuchen. Wieso ließ der Mutant sie eigentlich hier so frei herumlaufen? War er wirklich so siegessicher? Was plante er denn noch? Oder hatte er vor, sie so schnell abzuschieben, dass ihr sowieso nichts nutzen würde?
Das war schwierig zu sagen, denn der Kerl war ein Verrückter und von Rache getrieben, um seine Aktionen zu verstehen musste sie wahrscheinlich auch verrückt werden, und das wollte sie nicht.
Pan sah sich die Fernbedienung genauer an. Mit den Programmtasten konnte man umschalten. Der Mutant Furion war wirklich nicht zu unterschätzen. Es liefen drei Kameras, einer bei Pan daheim, in ihrem eigenen Haus – gute Güte, wann war der in meinem Haus! Dann eine bei Ihrem Vater, bestimmt um zu beobachten wann und wie oft sie sich dort aufhielt. Und natürlich die Kamera bei ihren Schwiegereltern, wo die Versammlung stattgefunden hatte.
Bei ihrem Vater daheim war niemand, alle schienen ausgeflogen zu sein. Waren die etwa schon weg, um sie zu suchen? Wieso hatten sie nicht gewartet, bis Pan ihnen ein Signal hätte senden können! Bei ihr selbst Zuhause war auch nichts los. Kein Wunder. Sie wäre auch nicht allein daheim geblieben wenn man Trunks entführt hätte. Da wäre sie bestimmt zu ihren Eltern gegangen. So war es auch, in Bulmas und Vegetas Haus war am meisten los. Eigentlich war die halbe Familie dort versammelt. Ihre eigenen Eltern, Eccon und Valese waren nicht da. Bra saß vor dem Fernseher, und sah mit ihren Kindern einen Trickfilm an. Im Hintergrund waren noch andere Geräusche zu hören, das Klappern von Messern. Offenbar kochte Bulma gerade. Chichi half ihr, denn ihre Stimme war auch zu hören.
Pan sah wieder auf die Fernbedienung. Da gab es auch Pfeiltasten, nach oben, unten, links und rechts. »Wouw.« stellte sie erstaunt fest, als sie eine davon drückte. die Kamera schwenkte um und zeigte einen anderen Teil des Zimmers. »Ist ja irre.« In der Mitte der Pfeiltasten war eine nach allen Richtungen bewegliche Kugel angebracht. Konnte das etwa…sie drückte kurz auf diese Kugel, dann begann sich das Fernsehbild zu ändern, es war nicht mehr ruhig, sondern folgte der Bewegung ihres Fingers mit der Kugel, die Kamera flog! Das war ja eine Entdeckung!
Schritte und ein lauter Fluch ließen sie zusammenfahren. Da kam der Mutant! Sie steuerte die Kamera schlagartig wieder rückwärts, bis sie irgendwo anstieß, klickte noch einmal auf die Kugel und hielt die Fernbedienung dann ruhig.
Der Tsufurianer begann gehässig: »Glaub nur ja nicht, dass ich nicht weiß was du gerade getan hast. Wenn ich nicht gewollt hätte, dass du das herausfindest hätte ich diese Fernbedienung hier nicht liegen gelassen.« Er setzte sich in seinen Sessel.
Pan fragte: »Was soll ich mit dieser Information anfangen?«
»Denk dir, was du willst, Pan. Denk dir was du willst.«
War das jetzt beruhigend, oder das genaue Gegenteil? Gehörte das etwa auch zu seinem Plan? Wenn er bloß leichter zu durchschauen wäre! »Mir ist langweilig.« begann Pan. »Kann ich vielleicht etwas kochen, das dir auch schmeckt? Ich meine, essen musst du ja, oder nicht? Zumindest dein Körper braucht Nahrung.«
»Wie meinst du das jetzt? Hast du vor mich zu vergiften?«
Pan grinste und antwortete: »Wenn ich es könnte, würde ich es tun. Da ich es aber nicht kann, wieso sollte ich, wenn ich schon koche, nicht auch für zwei etwas machen? Das bin ich doch gewohnt. Also, was hättest du denn gerne. Im Kühlschrank ist ja alles. Hat dich denn noch nie jemand so etwas gefragt?«
Der Mutant war zum ersten Mal seit langem recht erstaunt und nickte: »Nein, das hat noch keiner gefragt. Aber von mir aus. Koch doch, was du auch magst. Bitte nicht allzu scharf.«
Eine Stunde später saßen beide beim Esstisch in der Küche. Pan hatte Gemüse, Reis und eine Sorte Fleisch mit süß-saurer Sauce gemacht. Das Essen war recht gut gelungen, und in der Zubereitungszeit hatte Pan schon wieder einige Ideen gehabt, wie sie Herd und Kühlschrank nutzen konnte. Bulma würde wahrscheinlich in tagelanges Lachen ausbrechen, wenn sie wüsste, dass Pan ernsthaft Gedanken daran verschwendete sich in einem Kühlschrank und mithilfe eines Gasherdes in den Orbit zu katapultieren.
»Pan?« fragte Furion in diesem Moment und riss sie aus ihren Gedanken. Sie sah ihn verwundert an, weil dieses eine Wort ausnahmsweise einmal halbwegs normal und nicht hasserfüllt oder süffisant geklungen hatte. »Ja?«
»Das hat gut geschmeckt. Danke.«
»Ich danke auch für das Lob.« erwiderte sie kühl und begann die Teller wegzuräumen, die schon leer waren. Egal wie kurz diese Unterhaltung auch gewesen war, sie hatte ihr eine ganz andere Seite an diesem Mutanten gezeigt, die sie gar nicht kannte.
Nach dem Essen verschwand der Entführer wieder. Er war im ganzen Haus nicht zu finden, wie schon zuvor einmal. Beherrschte er wirklich Momentane Teleportation? Und wo ging er hin? Was hatte er dort zu tun? Wieso nahm er sie nicht mit und ließ sie hier allein? Damit sie langsam überschnappte?
Egal, Pan nutzte die Gelegenheit und kehrte zum Fernseher zurück, der eigentlich nicht mehr war als ein gemeiner Spion in ihre Welt. Jetzt war es dämmrig geworden, hatte sie etwa so lange gekocht? Keiner war im Wohnzimmer, aber aus der Essecke kamen Stimmen. Na klar, Abendessen. Sie ließ die Kamera schwenken und konnte durch die Tür Vegetas Rücken sehen. Langsam steuerte sie das Gerät in den anderen Raum.

5. Unendlichkeit

»Komm doch herein, und iss auch etwas. Ich hab mir solche Mühe gegeben. Außerdem musst du einmal wieder etwas essen.« beschwerte sich Bulma gerade.
Vegeta nickte und stimmte zu: »Ja, es ist wirklich gut.«
»Schau, wenn sogar dein Vater das sagt. Komm jetzt.«
»Nein, keinen Hunger.« meldete sich Trunks melancholisch.
Vegeta, Bras kleiner Sohn, belehrte ihn: »Onkel, du musst aber was essen. Sonst wirst du krank und Tante Pan schimpft mit dir.«
Seine Schwester Kaya stimmte ihm zu: »Mama schimpft auch immer wenn wir unser Gemüse nicht aufessen. Obwohl es so grün schmeckt.«
Bulma begann herzerheiternd zu lachen. »Es schmeckt grün…das habt ihr auch immer gesagt, Trunks und du, Bra! Könnt ihr euch noch erinnern…besonders wenn es um Kohl ging!«

Pan ließ die Kamera weiter fliegen und entdeckte Trunks am Balkon, er lehnte mit dem Rücken zu seiner Familie am Geländer.
»Wie unhöflich!« regte sich Pan auf. »Na dem werd ich was erzählen, wenn ich wieder daheim bin. Die machen sich alle Sorgen um ihn und er schaut sie nicht mal an.«
Wutentbrannt steuerte sie die Kamera vielleicht ein bisschen zu schnell Richtung Balkon und übersah beinahe die Glastür. Im letzten Moment riss sie das Gerät herum und erwischte den offenen Türflügel. Was war das für eine Kamera. Wieso nahmen weder Bulma noch einer der anderen etwas von dem Ding wahr? Sie flog doch mitten durch den Raum! Konnte es so etwas überhaupt geben? Vor allem ihre Schwiegermutter, die musste doch jedes technische Gerät am Summen erkennen!
Jetzt war sie am Balkon und umrundete Trunks, der fast regungslos in den orange gewordenen Himmel sah. Bis auf sein leichtes Atmen war sein Körper ganz ruhig. Aber sie merkte gleich, dass es ihm nicht gut ging. So verzweifelt kannte sie ihn gar nicht. Lag ihm etwa so viel an ihr? Sie verkrampfte sich innerlich. Sie hatte sich bisher nur Gedanken über sich selbst gemacht, nie daran gedacht, wie es ihm gehen konnte, und er? Er schien ausschließlich an sie zu denken. Sie hatte ihn noch nie so zerbrechlich erlebt, das war ihr neu. In diesem Moment bekam sie richtig Angst um ihn. Was mochte er jetzt wohl denken? Ihr kamen bei dem hilflosen Blick, den er hatte, jedenfalls die Tränen. Sie ließ die Kamera seitlich vor seinem Gesicht stehen, und sah ihn minutenlang einfach nur an.
»Trunks.« flüsterte sie leise, und mit einem Mal war ihr, als würde er sie direkt ansehen. Als hätte ihr leises Wort geholfen. Langsam drehte er sich vom Horizont weg, in ihre Richtung.
Ja, er sah sie an, oder besser gesagt, die Kamera, und man merkte förmlich, wie sein brillanter Verstand zu arbeiten begann. Langsam bekam sein Gesicht einen nachdenklichen, fast scharfen Ausdruck, und er legte den Kopf schief.
Pan bewegte die Kamera in der einzigen Form, die ihr im Moment einfiel: Eine liegende Acht, und Trunks folgte der Bewegung mit den Augen, sonst regte sich nichts an ihm. In diesem Moment hätte rechts von ihm eine Bombe explodieren können, er hätte den Blick nicht von dieser Kamera abgewandt. Pan musste lächeln. Sie fuhr mit der liegenden Acht noch ein paar Mal fort.
Dann sagte Trunks plötzlich: »Unendlichkeit.«
»Ja, ja, genau das meine ich! Du hast es verstanden, Schatz!« rief Pan laut und fuhr mit der Kamera auf und ab.
»Mama!« rief Trunks mit völlig verändertem Gesichtsausdruck. »Schau dir das mal an!« Er schnappte mit einer Hand so rasch nach der Kamera, dass es Pan beim Zusehen schwindelig wurde. Kurz war es dunkel. War die Kamera denn so klein, dass sie voll in seine Hand passte? Respekt dem Mutanten und seiner Technik!
Es wurde wieder hell und ein bizarres Bild tauchte auf, als die Kamera auf scharf gestellt hatte. »Uah!« erschrak Pan, als sie Bulmas, durch eine Lupe riesenhaft vergrößertes, Auge sah.
»Das ist ja fabelhaft!« rief diese verzückt aus.
Nacheinander sahen alle durch die Lupe. Vegeta fragte: »Eine Kamera? Ich dachte im ersten Moment das wäre eine Fliege.«
Bulma beschwerte sich: »Eine Fliege in meiner Wohnung? Ich muss doch sehr bitten. Und außerdem das ist ein Marienkäfer. Die gibt es hier zu Tausenden. Da fällt einer mehr nicht auf. Ich kann nicht feststellen wo er gemacht wurde, und von wem, und wann. Es hilft uns nicht viel. Wir haben eine Spionkamera im Haus, das ist klar. Es ist wohl besser, wir lassen sie wieder frei. Wenn ich richtig vermute, dann hat Pans Entführer diese hier gelassen, um unsere Bewegungen zu überwachen.«
Vegeta brauste auf: »Dann hauen wir sie kaputt! Glaubt ihr ich will die Kamera eines Verrückten in meinem Haus haben, der mich anstarrt, egal was ich mache?«
»Nein!« mischte sich Trunks ein. »Das ist die einzige Möglichkeit mit diesem Kerl in Verbindung zu bleiben. Und außerdem…« er schob die Lupe weg, stellte sich genau vor die Kamera und schrie das Gerät an: »Falls er es wagen sollte Pan auch nur ein Haar zu krümmen, kann ich für nichts mehr garantieren!«
Für den Blitz einer Sekunde lang verwandelte er sich in einen Super-Sayajin und brüllte noch lauter: »Mach dich auf was gefasst und lass ja die Finger von meiner Frau!«

»Aaaah!« mit diesem entsetzten Aufschrei fuhr Pan, die sich ganz knapp vor den Bildschirm gesetzt hatte, einige Meter weit zurück und stieß dort gegen einen Sessel. So wütend hatte sie ihn kaum je erlebt…besser gesagt eigentlich noch nie. Er war immer eher ruhig, fast sanft gewesen. Aber das? Doch gut, da konnte er schreien so viel er wollte, wenn dieser Mutant ihr wirklich ein Haar krümmen sollte, würde sie ihn bestimmt selbst fertig machen. Moment, er hatte ihr ja bereits ein Haar gekrümmt, das war zwar schon ausgefallen gewesen, aber doch…Rache!
»Ich kann euch jetzt nicht mehr zuschauen!« rief sie in den Fernseher hinein, als könne man sie drüben hören. »Ich muss weg.«
Eilig lief sie hinunter ins Badezimmer, und bürstete sich gründlich durch, nahm dann ein langes Bad und verheizte sämtliche Haare die sie finden konnte in der Gasflamme. »Ha, du kriegst mich nicht. Keine einzige Zelle lass ich dir für deine Experimente.« fluchte sie den nicht vorhandenen Mutanten an. Die Bettrübe machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Vor dem Schlafengehen kam ihr Kidnapper noch einmal vorbei, da Pan aber die Kamera, die Bulma zum Glück frei gelassen hatte, wieder am selben Platz verankert hatte, konnte sie nur hoffen, dass der Mutant dachte, es wäre nichts passiert.

Eine Woche war seit dem Start vergangen. Son Goten und Eccon befanden sich in einer Ecke der Galaxie, wo anscheinend überhaupt keine Planeten zu finden waren. Sie hatten, während des letzten Funkfensters, natürlich von der Kamera auf der Erde erfahren, und auch bei Bulma nachgefragt, ob man die Wellen, die sie aussandte, nicht doch zurückverfolgen konnte. Das wäre hervorragend gewesen, denn so hätte sich dieser Verbrecher verraten.
Doch so einfach machte es ihnen Pans Entführer natürlich nicht, er benutzte versteckt einen ihrer eigenen Satelliten – und noch dazu einen von der Capsule Corp. – um das Signal über tausend und mehr Ecken umzuleiten. Außerdem wurde es auch von anderen Planeten immer wieder neu codiert und weiter gesandt.
Allerdings stellte sich Bulma die Frage, ob diese Verbindung permanent existierte, oder ob diese Kamera auch auf das Auftreten von so genannten Funkfenstern angewiesen war. Diese stellten die einzige Möglichkeit dar, mit ihren Freunden im All in Kontakt zu treten und stellten sich nur ein, wenn die Rotation der Planeten zwischen der Erde und dem Raumschiff genau so übereinstimmte, dass ihre Sendestationen miteinander kommunizieren konnten.
Bulma und Bra hatten mehrere Tage lang nachgeforscht und waren schlussendlich drauf gekommen, dass ein elfstelliger Code die genaue Position des Empfängers verbarg. Das bedeutete eine geradezu überwältigende Unmenge an Möglichkeiten, wie man die Symbole anordnen konnte. Was noch erschwerend dazu kam war, dass es nicht nur Ziffern waren, die verwendet werden konnten, sondern auch alle Buchstaben des irdischen Alphabets, und die Satzzeichen, sowohl groß als auch klein geschrieben.
Nur wenn man den Code vollständig eingab, konnte man erkennen ob alle Positionen richtig waren, und weiter gelangen. Und das war wahrscheinlich auch nur die erste Hürde, wenn sie wusste wohin das Signal ging, dann war immer noch nicht klar, ob das nur eine Umschaltzentrale war oder der direkte Standort.
Um diese Kombination zu entschlüsseln konnte man Wochen bis Monate brauchen, selbst mit den besten Computern. Trunks hatte natürlich einen Supercomputer in der Capsule Corp. darauf angesetzt. Außerdem schien er sich ganz langsam ein wenig zu erholen, er ging wieder arbeiten und ließ das neue Raumschiff durch die ersten Testphasen laufen. Vegeta sagte am Funkgerät, dass er genau dieser Sache nicht so ganz traute.
Son Goten hatte ihm zugestimmt, und gemeint, dass man Trunks eher nicht in die Nähe eines Raumschiffes lassen sollte, aber was konnte er schon ausrichten, und vor allem anderen, es war seine Arbeit, sich mit derartigen Fahrzeugen zu beschäftigen.
Eccon zeigte in diesem Moment nach vorn, auf den Bildschirm: »Schau mal, Goten. Da ist ein Sonnensystem. Der Computer sagt man kann auf einem der Planeten Leben finden.«
Son Goten nickte. »Das ist schon einmal ein Anfang. Ich sehe, wir werden morgen da sein. Sicherheitshalber sollten wir die unbewohnten Welten auch anschauen. Wer weiß, vielleicht hat irgendwo jemand ein Geheimversteck gebaut. Eine Raumstation kann man ja mittlerweile mit allem tarnen, und wenn er tief genug im Planeteninneren sitzt könnten auch unsere Scanner getäuscht werden.«
Eccon war einverstanden: »Ja, das machen wir. Noch was: Schaust du einmal schnell nach hinten, zum Antrieb? Ich glaube das Ventil ist nicht ganz offen. Wenn wir mit mehr Druck fliegen könnten, sind wir schneller da. Vielleicht schon in zehn, statt in siebzehn Stunden. Das ist nicht viel, aber immerhin ein Vorsprung, und vielleicht eine Überraschung. Sieben Stunden sind sieben Stunden. Deinen Geschichten nach sind Welten in weniger als sieben Stunden vernichtet worden.«
Son Goten stand auf: »Das mache ich sofort. Aber ich gehe nicht in den roten Bereich, das sage ich dir gleich. Das probiere ich lieber mal wo aus wo es uns nicht zerlegt wenn das Raumschiff explodiert.«
Eccon lachte: »He, sprich für dich selbst. Mich zerlegt es doch überall, wenn wir in die Luft fliegen. Du mit deinen Superkräften und dem Sayajin-Körper hingegen…« Sie mussten beide lachen. Da sie jedoch jetzt schneller voran kamen verkürzte sich die Zeit bis zu dem Planeten um gute acht Stunden.
Bald waren sie im Orbit. Von oben aus sah der Planet recht harmlos aus, und man konnte keine größeren Ansiedlungen erkennen. Weiße Wolken zogen über einen vage rosa gefärbten Planetenhintergrund. Das Leben hier war vielleicht eher nur primitiv. Sie gingen mit ihrem Raumschiff tiefer und tauchten in die Atmosphäre ein.
»Kannst du Pans Aura spüren?« fragte Eccon interessiert.
»Ich bin nicht sicher. Landen wir einmal und ich sehe mich draußen um.«
Es handelte sich um eine hauptsächlich sumpfige Welt mit Grünlich-rosafarbenem Himmel und weißen Wolken. Noch im Fliegen öffnete Eccon die Luke. Während Son Goten im Eiltempo davon zischte um sich einen guten Eindruck über den Planeten zu verschaffen, machte sich Eccon nach der Landung erneut an den Maschinen zu schaffen. Jede Prise mehr Geschwindigkeit konnte nur helfen. Müde und wegen der hohen Luftfeuchte verschwitzt kam er stunden später aus dem Maschinenraum und tankte Frischwasser.
Son Goten kam zurück, als es dunkel wurde. »Nichts.« sagte er. »Sie ist nicht hier. Fliegen wir weiter zu den anderen Planeten dieses Sonnensystems.« Innerlich seufzte er.
Diese Suche konnte, genau so wie die Entschlüsselung des Codes, ausgesprochen lang dauern. Und was, wenn ihr Entführer ihre Aura überschatten konnte? Oder wenn er sie bereits… er schüttelte energisch den Kopf. An so etwas wollte Son Goten gar nicht denken, denn dann konnte er gleich aufgeben.
 
Die nächsten 2 Kapitel

6. Wer ist diese Frau?

Pan ging diese ewige Gleichförmigkeit der Tage schon langsam auf die Nerven. Sie war jetzt schon über zwei Wochen hier…so weit sie das am Kalender in Bulmas Haus sehen konnte. Hier gab es keine Parameter, an denen man die Tage auseinander zu halten vermochte. Tag für Tag sorgte sie sehr penibel dafür, dass kein einziges Haar von ihr irgendwo zurück blieb, wo der Tsufurianer es finden konnte. Sie putzte und schrubbte mindestens zwei Mal am Tag alle Räume, in denen sie sich aufhielt und ließ alles sorgsam verschwinden.
Die Bettrübe leistete ihr meistens Gesellschaft, und mittlerweile waren sie recht gute Freunde geworden. Pan fütterte die Bettrübe mit allen möglichen Gemüsestückchen aus dem Kühlschrank, und diesem Wesen schien es nichts auszumachen, dass Pan ihr hin und wieder mit einer Pinzette Hautschüppchen abzupfte, um sie für ihre eigenen Experimente zu verwenden.
Schon vor einer Woche hatte Pan damit begonnen, sich in den Keller zu schleichen. Dort standen zwar nur kleine Geräte für eine erste Analyse, aber es half. Sie hatte sich richtig gedacht, dass die Haut von Bettrübe das Gas in der Atmosphäre dieses Planeten aushielt und auch noch als Leder für Schutzanzüge brauchbar war. Wie konnte man das nun weiter verfolgen? Pan hatte eine Menge Zeit für sich allein, daher war sie auch bereit, völlig verrückten Ideen nachzugehen.
Der Mutant war besonders in der letzten Woche so wenig da gewesen, dass sie schon fast vergessen hatte, dass es ihn auch noch gab. Manchmal war er zum Essen gekommen, aber gleich darauf wieder verschwunden. Wo er sich wohl aufhielt, wenn er nicht hier war? Irgendeinen sehr miesen Plan hatte er, das war sicher. Vielleicht war dieser Plan größer, als Pan sich vorstellen konnte. Sie wusste nur eins, sie war mitten drin.
Noch etwas gefiel ihr nicht. Ihre Familie hatte sich aufgeteilt. Das war in so einer Situation weniger bis gar nicht gut. Sie erinnerte sich noch gut daran wie leicht der Tsufurianer beim ersten Zusammentreffen mit ihnen fertig geworden war, und damals waren sie nicht getrennt gewesen.
Mit viel Geschick war er jetzt bestimmt stärker geworden. Und er hatte gemeinere Ideen. So weit sie mitbekommen hatte, waren ihre Eltern und ihr Bruder in einem Raumschiff unterwegs, in einem anderen Son Goten und Eccon. Das machte jeweils nur einen Halb-Sayajin pro Raumschiff. Eccon konnte gar nicht kämpfen, seine Stärke war das Fliegen. Ihre Mutter Videl war zwar eine Kämpferin, aber lange nicht so trainiert wie ihr Vater, und ihr jüngerer Bruder Son Urian war in dem Zusammenhang völlig fehl am Platze, manchmal schien es, als hätte er genau die Nicht-Sayajin Hälfte seines Vaters abbekommen. Das war geradezu leichtsinnig. Bestimmt war das ein Teil vom Plan gewesen. Wollte er sie sich einzeln vornehmen? Die Familie zerpflücken und langsam vernichten? Verdammt, das war sogar sehr wahrscheinlich.
Und Zuhause? Daheim waren nur Vegeta, Trunks und Bra. Na gut, immerhin mehr zusammen als im Weltall. Wie immer, wenn sie darüber nachdachte, wurde ihr schlecht und sie machte sich auch diesmal wieder auf ins Bad. Und wieder tauchte ihr Entführer genau in diesem Augenblick in der Kuppel auf.
Zwei Wochen, überlegte Pan im abgeschlossenen Bad. Zwei Wochen, und mir wird immer genau zum richtigen Zeitpunkt schlecht. Eigentlich ganz nett. Vielleicht sollte ich mehr auf meinen Bauch hören. Immerhin hat er mich jetzt schon ein paar Mal aus brenzligen Situationen gerettet.
Vor drei Tagen war ihr plötzlich übel geworden, während sie gerade den Kühlschrank ausgemessen hatte und ausprobieren wollte, ob sie hinein passte. Sie hatte ihr Vorhaben gerade rechtzeitig aufgegeben, als der Tsufurianer mit einem Mal hinter ihr stand und etwas zu essen wollte. Seltsame Sache das, aber recht hilfreich.
Sie ging aus dem Bad und fragte: »Sag mal, Furion, wohin verschwindest du immer? Mir wird in diesem Haus langweilig und du amüsierst dich irgendwo. Wieso bist du nicht öfter hier?«
Der Angesprochene runzelte die Stirn und antwortete verwirrt: »Entschuldige bitte, aber das wird mein Geheimnis bleiben. Fehle ich dir etwa, wenn ich nicht hier bin?«
Pan musste nicht lange überlegen: »Natürlich.«
Das verwunderte den Entführer noch mehr und er erkundigte sich zweifelnd: »Ich fehle dir wirklich? Aus welchem Grund?«
Pan stemmte die Hände in die Hüften: »Wenn du da bist hab ich wenigstens jemanden zum Anschreien. Außerdem weiß ich dann, wo du dich aufhältst, und dass du in diesen Momenten meiner Familie nichts tun kannst. Ich will hier nicht dauernd allein sein. Wieso nimmst du mich nicht einmal mit an den Ort, den du aufsuchst. Wenn du das mit Momentaner Teleportation machst, dann geht das ja einfach. Ich sitze hier den ganzen Tag über herum, jetzt schon wochenlang, und du tauchst nur hin und wieder zum Essen auf und verlässt mich dann ohne ein Wort. Was ist das für ein Benehmen? So was macht man mit niemandem!«
Der Mutant war sich nicht ganz sicher, was dieser Auftritt zu bedeuten hatte. Mit so einer Situation hatte er überhaupt nicht gerechnet. Pan motzte ihn an, als wären sie ein altes Ehepaar und er ein überbeschäftigter Workaholic, und sie die frustrierte Hausfrau. Unsicher lächelnd erklärte er: »Diese Diskussion ist beendet. Ich hole mir schon von dir, was ich brauche, wenn ich es brauche. Genau so wie das Essen, das dir heute wieder sehr gelungen ist, muss ich zugeben. In der Zwischenzeit muss ich mich ja nicht in dieser trostlosen Gegend aufhalten. Da bin ich lieber da, wo ich sonst bin.«
Pan grollte: »Danke, sehr fein. Ich werd sicher nicht hier warten bis du kommst und irgendwas mit mir anstellst, oder bis du meiner Familie was tust. Du wirst noch dein blaues Wunder erleben, mit mir. Sei dir deswegen gewiss. Ich an deiner Stelle wäre dauernd hier, und hätte mich sehr scharf im Auge. Das kann dein Untergang sein.«
Der Mutant lächelte jetzt wieder siegessicherer: »Ich glaube nicht. Im Augenblick läuft mein Plan nämlich hervorragend. Ich gehe hin, wo es mir passt und stelle in der Zwischenzeit mit deiner Familie an, was ich möchte.« Damit tippte er sich mit einer leichten Geste gegen die Brust und war, mit dem Teller in der Hand, verschwunden.
Pan nahm sich das Essen und die Bettrübe, die sich wohlweißlich auch versteckt gehabt hatte, mit ganz hinauf und wollte vor dem Fernseher essen. Ein Blick nach Hause konnte nicht schaden, vor allem nicht nach dieser unheimlichen Ankündigung. Erstaunt stellte sie fest, dass es auf der Erde schon wieder Nacht war.
Bei Großmutter Chichi war nicht viel los, sie war nicht Zuhause. Bestimmt war sie bei Bulma, und das stimmte auch. Die beiden älteren Frauen saßen vor dem Fernseher und tranken Tee. Bulma sah überarbeitet aus. Pan wusste nicht, dass sie die letzten Stunden vor dem Computer verbracht hatte. Sonst war keiner bei Bulma. Um die Zeit ging Vegeta immer trainieren. Klar, dass er weg war. Und Bra war wahrscheinlich wieder daheim, mit ihren Kindern. Von Trunks auch keine Spur, der war bestimmt auch einmal Zuhause.
Sie schaltete um. Tatsächlich, in der Wohnung brannte Licht, wenn es auch schummrig und halbdunkel war. Im Wohnzimmer, wo die Kamera im Moment saß, war keiner. Da Pan mittlerweile gut wusste, wie sie die Kamera steuern konnte, ließ sie das Ding losfliegen, wie eine Motte dem Licht entgegen. Das Licht kam aus dem Badezimmer, was bei der Tageszeit durchaus nicht ungewöhnlich war. Na, da konnte sie schon einen Blick riskieren. Sie lächelte.
Die Tür stand einen Spalt offen und die Dusche lief auf Hochtouren. Dampf hatte alles beschlagen und machte erst auch die Kamera trüb. Pan war jedoch nicht ungeschickt und flog kurz gegen ein Handtuch, dann war die Sicht wieder klar und enthüllte hinter der beschlagenen Duschwand…die Gestalt einer Frau, die da in ihrem Badezimmer frisch fröhlich duschte.
»Was!« schrie Pan so laut auf, dass sie die Bettrübe aus dem Zimmer vertrieb. »Wer ist diese Frau!«
Wütend fuhr sie mit der Kamera dicht vor der Scheibe der Duschkabine auf und ab. Manchmal stieß sie auch unabsichtlich dagegen, bis sich mit einem Mal eine Hand an die Scheibe legte. Pan flog ein Stück zurück und stellte überrascht fest, dass sie mit der Kamera Spuren im Beschlag der Gläser hinterlassen hatte. Doch dieses Detail entging ihr für den Moment, da sich ein ihr seltsam bekannter Kopf aus der Duschkabine streckte. War das nicht eine Arbeitskollegin von Trunks, mit der er öfters Geschäftsessen hatte?
Die dunkelblonde Frau stieß einen hohen Schrei aus und brüllte: »Igitt, eine Motte! Eine Motte! Igitt! Igitt! Igitt!« und ging mit einem Handtuch als Schlagwaffe auf Pans Kamera los. Zuerst wurde die Geräuschübertragung sonderbar, dann wackelte auch das Bild. Knapp bevor die Motten-Kamera den vernichtenden Schlag erhielt, hörte sie eine verzerrte Männerstimme fragen: »Was ist denn hier los, meine Zuckerschnute?« Dann war nur mehr Schneetreiben zu sehen.
»Ja gibt’s das auch!« plärrte sie so laut, dass ihr selbst davon die Ohren klangen. Sie hatte solch eine Wut im Bauch, dass ein unbekanntes Brausen durch ihren Körper flutete. Aber auch auf das konnte sie sich nicht konzentrieren. Sauer über alles ließ sie sich in einen der Sessel plumpsen und schaltete auf Bulmas Haus um. Frechheit, so was! Unerhört!
Und dann war da trotz all der Wut plötzlich eine Idee. Eine gute Idee. Eine hervorragende Idee! Jetzt wäre sie der Fremden in ihrem Bad am liebsten um den Hals gefallen. Ohne diese Frau als Eindringling wäre sie nie darauf gekommen. Niemals.
Auch in dieser Wohnung kam jetzt Licht aus dem Badezimmer. Pan nahm es sich heraus, hinein zu fliegen und entdeckte mit Freude, dass der Spiegel beschlagen war. Im Moment interessierte es sie wenig, wer das Bad benutzte. Sie flog auf den Spiegel zu und rammte die Kamera dagegen. Das Bild ruckelte und zeigte fast nur dunkel, dann, als sie einen Buchstaben fertig geschrieben hatte, flog sie zurück und begutachtete ihr Werk. Ja, das konnte man gelten lassen. Ein nettes, wackeliges I. Sie brummte zufrieden und machte weiter. Nur im Weitwinkel konnte sie sehen, dass sich jemand dem Spiegel näherte. Rasch drehte sie sich um und erkannte ihren Schwiegervater, im Bademantel und mit sehr verwirrtem Gesicht, so etwas kam bei Vegeta selten vor. Sie verstand ihn aber. Ihre Botschaft war fertig, bis auf ein Rufzeichen, aber das musste ja nicht sein. Abwartend parkte sie die Kamera an der Wand über dem Spiegel.

Vegeta sah das lästige Kamera-Insekt mit bösartigen Gedanken an. Er hasste dieses Ding in der Wohnung bis aufs Blut. Am liebsten hätte er es gleich gesprengt. Wer mochte schon gerne beobachtet werden. Noch dazu im Bad. Dann wandte er sich wieder dem Spiegel zu. »Ich bin’s, Pan.« stand darauf in wackeligen Lettern geschrieben.
Er brummte grollend, dann holte er, rot werdend, Luft und schrie die Kamera an: »Sag mal und sonst geht’s noch? Was fliegst du mir hier ins Bad nach! Ich meine, die Idee ist nicht schlecht, sogar recht gut, aber kriegt man von euch Kindern vielleicht mal eine Warnung, bevor ihr irgendwo auftaucht?«
Pan musste lachen. Sie sah ihm sehrwohl an, dass er erleichtert war. Rasch schrieb sie Sorry an den Spiegel. Jetzt war er voll.
Ihr Schwiegervater brüllte weiter: »Na toll, es tut dir Leid. Kannst du mir wenigstens sagen, wo du steckst, wenn du schon Zeit für solche Kameratricks hast?« Wohlweißlich schaltete er das heiße Wasser wieder an und wartete auf neuen Dampf am Spiegel. Pan schrieb mühsam Nein an die glatte Fläche. Langsam schien die Linse der Kamera zu zerkratzen, denn das Bild wurde unschärfer.
Bulma rief jetzt von draußen: »Kannst du bitte weniger herumbrüllen? Hier gibt’s Leute die gerne schlafen würden.«
Vegeta fuhr sie laut, aber freundlich an: »Ich rede gerade mit Pan, wär’s vielleicht möglich, das zu Ende zu bringen, bevor ich wieder leise sein muss? Aber du hast Recht, es geht auch halblaut.« Er wandte sich wieder der Kamera: »Gleich sind sie alle da. Geht’s dir auch wirklich gut, oder bist du gezwungen, das zu sagen?«
Pan schrieb: Ja, alles klar an den Spiegel.
Bulma riss die Tür auf und kalte Luft kam herein. Der Spiegel wurde wieder klar. »Was hast du gesagt? Du redest mit Pan?«
»Ja. Sie steuert die Kamera da und hat mir einiges auf den Spiegel geschrieben. Ich glaube, das hat das kleine Käferding aber ziemlich mitgenommen, es fliegt jetzt ganz lahm.«
Bulma schlug vor: »Wir könnten ihr Ja- oder Nein Fragen stellen. Dann braucht sie nur auf und ab oder links und rechts zu schwenken.« Sie wandte sich an die Kamera: »Pan bist du das wirklich? Dann flieg rauf und runter.«
Sie tat, was ihre Schwiegermutter wollte. Diese begann breit zu grinsen. »Komm mit ins Wohnzimmer, dort können wir uns besser unterhalten. Vegeta, kommst du dann nach?«
Wenige Sekunden später waren sie im Wohnzimmer angekommen. Bulma begann zu sprechen: »Ich nehme an du hörst jedes Wort, das ich sage. Ich weiß nicht genau, ob das die einzige Möglichkeit für uns sein wird, mit dir zu reden, und wie viel Zeit wir haben. Daher stelle ich dir nur die wichtigsten Fragen. Okay?« Ja. »Weißt du, wo du bist?« Nein. »Hast du herausgefunden, wer dein Entführer ist?« Ja. »Kennen wir ihn?« Ja. »Ich zähle jetzt ein paar Kandidaten auf, du nickst, wenn ich den richtigen treffe.« Ja.
Während Bulma mit der Liste begann, kam in Pan ein sehr unangenehmes Gefühl hoch. War es überhaupt richtig, ihrer Familie mitzuteilen, wer sie geholt hatte? Die würden doch alle durchdrehen und sich Hals über Kopf in noch größere Gefahr begeben. Halt, Moment… ihr lief ein Schauer über den Rücken. So war das gedacht. So und nicht anders. Sie selbst, Pan, sollte diejenige sein, die ihre Familie auslieferte. Doppelt böse gedacht. Denn dann war sie in der Gewissheit, für deren Schicksal verantwortlich zu sein, und ihre Angehörigen würden verrückt werden vor Besorgnis, denn mit diesem Gegner war nicht zu spaßen. Sobald sie wussten, wer dahinter steckte, waren sie nicht mehr sicher. Dann würden sie auch herausfinden, wo er zu finden war, und die Falle konnte zuschnappen.
Gemein gedacht, aber brillant und schwer zu durchschauen. Der Tsufurianer wog Pan in trügerischer Sicherheit, wollte sie glauben lassen, dass er nicht dahinter kam was sie anstellte, aber in Wahrheit wollte er das sogar. Warum sonst hätte er die Fernbedienung herumliegen lassen. Warum sonst war dieses kleine Labor im Keller so schlecht bewacht. Warum sonst war er nie hier. So dumm konnte er nicht sein. Er musste es wissen. Er beobachtete sie. Er wartete nur auf den richtigen Augenblick für den finalen Schlag. Das würde sie nicht zulassen. Sie wollte diesen Mutanten selbst erledigen und dann hier weg, ohne ihre Familie noch weiter mit hinein zu ziehen.
Bulma war mit ihrer Liste fertig, zu Pans Glück war der Name des Mutanten nicht gefallen. Sie konnte Nein sagen. Enttäuscht fragte Bulma weiter: »War nicht dabei? Seltsam. Dabei habe ich sogar die aufgezählt, die im Jenseits sind. Hm. Lass mich überlegen. Wen habe ich vergessen…Und Pan! Sobald es für dich zu riskant wird mit mir zu reden hör auf, ja? Wir können uns später wieder unterhalten. Man soll nur nicht drauf kommen, was du machst.«
Mit einem Mal schien auch Bulma in Überlegungen zu verfallen. Pan konnte ihr das genau ansehen. Es waren ähnliche Gedanken wie die, die sie selbst vorhin gehabt hatte. Wenige Augenblicke lang war die ältere Frau ganz still, dann fragte sie: »Sag mal, ich nehme an, wir kennen deinen Entführer gut, und er ist ein sehr unangenehmer Zeitgenosse. Er kann aber nicht dumm sein, denn sonst wäre ihm so etwas wie das hier nie gelungen. Glaubst du auch, dass das für dich alles zu einfach ist? Ich meine, mit uns zu kommunizieren, und uns möglicherweise verraten, wer dich mitgenommen hat, und wo hin?«
Pan nickte. Ihre Schwiegermutter war an Intelligenz wohl kaum zu überbieten. »Dachte ich mir.« sagte Bulma. »Allerdings wirft das ein Problem auf. Du wirst mir nicht sagen, wer dich hat, nicht wahr, weil wir dann zum Schluss in noch größerer Gefahr schweben. Auch du. Habe ich nicht Recht? Pan?« Wieder ein Nicken.
Bulma runzelte betroffen die Stirn. »Das ist wirklich schwer, meine Kleine. Aber ich verstehe dich gut. Vegeta hat auch zugehört, und er nickt ebenfalls. Mach was du für richtig hältst, wir vertrauen dir da ganz und gar. Pass nur auf dich auf, verstanden?« Ja.
Plötzlich unterbrach ein lautes Geräusch das Gespräch, die Tür flog auf und Trunks rief in den schwach beleuchteten Raum hinein: »Papa, Mama. Ihr seid ja noch wach. Tut mir Leid, dass ich spät bin, ich war noch kurz daheim, um…« mit diesem Wort brach er ab und sagte nur mehr: »Au, was war das denn!« Mit einer Hand hielt er sich das schmerzende Auge, mit dem noch heilen fixierte er die kleine Kamera, die wieder Anlauf nahm und ihn attackierte. Wie ein kleiner Kampfroboter schoss die Kamera um seinen Kopf herum und rammte ihn manchmal. »Ist das Ding verrückt geworden?« fragte er verwirrt.
Pan saß an der Fernbedienung und rief: »Und da, und da, und da, ich geb dir gleich ein ich bin noch daheim gewesen, Trunks! Und noch eins, und hier, und da, und grr!« Sie konnte es nicht fassen. Hatte der tatsächlich eine Frau daheim? Etwa zu einem so genannten Geschäftsessen? Ha! »Da, da, da und da hast du noch eine!«
Bulma sah dem Schauspiel eine geraume Zeit lang abschätzend zu, dann brach sie in helles Lachen aus. »Ihr zwei seid sogar verrückt nacheinander, wenn ihr Lichtjahre getrennt seid. Das ist zu komisch!«
»Mama? Hallo? Ich komme gerade zur Tür herein und werde so empfangen. Was soll ich damit anfangen?« beschwerte sich Trunks, der die irre Kamera nicht erwischte und sicherheitshalber wieder die Brille aufsetzte, um sie nicht noch einmal so rasch im Auge zu haben.
Vegeta erklärte ruhig: »Pan sitzt da hinter dem Steuer. Ich weiß nicht, was du ihr getan hast, dass sie dir eine verpassen möchte, aber irgendetwas wird es schon gewesen sein.« Damit war für ihn diese Diskussion zu Ende und er marschierte ins Schlafzimmer davon.
»Pan fliegt diese Kamera?« wollte Trunks noch einmal bestätigt haben. Seine Mutter nickte, und ging auch weg. Über die Schulter rief sie zurück: »Vielleicht liegt es daran, dass Marietta bei euch wohnt. Ich nehme ja an, dass dort auch eine Kamera ist.« Wieder begann sie zu lachen, dann machte sie die Tür hinter sich zu.
Trunks kratzte sich am Kinn und murmelte: »Hä? Marietta? Was hat die damit zu tun?« Pan knallte ihm einmal voll gegen die Brille.
»Woah, entschuldige!« rief er mit leicht erhobenen Händen. »Wie hätte ich dir das denn sagen sollen! Marietta - du erinnerst dich doch an sie. Das ist Bras beste Schulfreundin. Sie war weggezogen, ist aber jetzt wieder in der Stadt um zu studieren. Unser Haus steht doch im Moment leer und bei Bra ist wegen den Kindern immer so viel Trubel…da hat Bra mich gebeten sie bei uns wohnen zu lassen, bis sie eine eigene Unterkunft hat.« Er holte Luft und sprach weiter: »Ich war heute nur da weil ihr Freund Marco die Garagentür verklemmt hat. Ist jetzt alles klar, und wir können uns normal unterhalten?«
Pan war nur halbwegs zufrieden. Trotzdem nickte sie.
Trunks ließ sich aufs Sofa fallen. Er wusste, dass sie nur auf Ja und Nein antworten konnte. Aber es war besser als nichts! Sie lebte, es ging ihr so gut, dass sie sich diese Kamera zunutze machen konnte. Sie unterhielten sich, als würden sie direkt nebeneinander stehen.

Mit einem Mal ließ Pan die Fernbedienung los. Sie fuhr herum. Der Mutant stand lächelnd hinter ihr. »Oh. Du hast einen Weg gefunden, dich mit ihnen zu unterhalten.« stellte er bösartig fest. »Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Na gut, dann machen wir deinem lieben Mann einmal ein paar Sorgen. Gib die Fernbedienung her.«
»Hast du sie nicht mehr alle?« Pan nahm ohne Umschweife die Batterien aus der Fernbedienung und sah am Bildschirm, dass die Kamera absackte und Trunks sie auffing. »Offenbar aus.« brummte er reichlich wenig besorgt und legte die Kamera auf den Tisch. Dann war er aus dem Blickfeld verschwunden.
Der Mutant hingegen kam nicht so einfach davon. Pan ging mit all ihrer Energie auf ihn los und diesmal musste er einige sehr harte Treffer einstecken, bevor er sich schleunigst aus dem Staub machte, um der Kame-Hame-Ha zu entgehen, die Pan ihm hinterher schickte.
Aber es hatte keinen Sinn, das Unglück war schon angerichtet. Sie hatte es heraufbeschworen und nun kam es nur mehr darauf an, den Schaden zu minimieren. Sie würde sich nicht mehr mit ihnen unterhalten und diese blöde Kamera in Ruhe lassen.
Über eine ganze Woche lang ging das gut, und die Leute Zuhause wirkten auch nicht auffälliger als sonst. Nur hin und wieder sah jemand zur Kamera hoch, aber das war schnell vorbei. Pan sah auch seltener zu, was sich abspielte. Sie wollte sich gar nicht mehr im Wohnzimmer aufhalten. Die meiste Zeit über war sie im Keller, bis…
Bis sie etwas Unglaubliches mitbekam. Das war so unfassbar, dass sie einige Zeit lang brauchte, um die Situation einordnen zu können. Sie hörte Stimmen von oben, lauter als sonst, und eilte rasch hinauf. Es sah im Fernseher so aus, als würden sich Trunks, Oma Chichi und die Kamera unterhalten. Ihr blieb vor Schreck kurz der Mund offen stehen. Unterhielt sich der Mutant etwa in ihrem Namen mit ihren Angehörigen? War er jetzt total übergeschnappt? Er war aber nicht in diesem Raum, er musste die Kameras von wo anders steuern. Das konnte doch nicht ganz wahr sein.
Noch dazu schien es, als würden sie sich königlich amüsieren. Sie sprachen über…nein, das war zu erschreckend. Sie unterhielten sich doch tatsächlich darüber, wie es hier zuging, dass der Entführer so beschäftigt war, dass er nicht mitbekam wie sie die Kamera immer wieder und wieder benutzte, um mit ihnen zu reden, und ihn so austrickste. Und auch, wie leicht es war, ihn mit ein paar Energieladungen in Schach zu halten, und dass sie glaubte, er wäre eigentlich ein armes Würstchen, dass sich hilflos an ihnen rächen wollte, und dass sie nur darauf wartete, ihn im richtigen Moment zu erwischen. Sie lachten Tränen, und Trunks sah richtig glücklich aus. Das war so gemein, dass ihr schlecht wurde. Wie konnte man einen Menschen derart quälen, und er wusste es nicht einmal?
Dann war Schluss mit der Konversation, als müsste sie ihr Geheimnis bewahren. Dieser Mutant war wirklich überaus hinterhältig. Rasch griff sie nach der Fernbedienung – aber hätte es sie gewundert? Die hier funktionierte nicht mehr.
Aber über eines hatte er noch nicht die Kontrolle, nämlich über ihr Experiment im Keller. Das hatte er wirklich noch nicht bemerkt, denn in der Ahnung, dass irgendwo eine Kamera sein musste, hatte sie den ganzen Raum abgesucht und alle verdächtigen Stellen mit dem zähen Schleim von Bettrübes Sohle zugekleistert. Versteckt in einem Schrank war ein Stück Probe-Raumanzug im Entstehen. Das Nachzüchten der Hautzellen von Rübe hatte hervorragend geklappt, und als Unterlage hatte Pan einen kleinen Flicken aus ihrer Unterwäsche verwendet. Die künstliche Bettrüben-Haut wuchs in der Nährlösung langsam über den Stoff. Sie wollte nachher testen, ob sie eine geschlossene Hülle daraus nähen konnte und das ganze Gewebe noch beweglich war, auch wenn es trocknete. Es war möglicherweise ihre einzige Chance, hier abzuhauen, und ein Schutzanzug konnte dann nur behilflich sein.
Aber ihre Gedanken wurden immer mehr abgelenkt, denn sie wusste nicht, was der Mutant ihrer Familie glauben machte, so lange sie keine Zeit hatte, zuzuschauen. Wog er sie in trügerischer Sicherheit um ihnen dann den finalen Schlag zu verpassen? Das nagte sehr an ihren Nerven. Noch dazu ahnte sie, dass das bei weitem nicht alles war. Irgendetwas bahnte sich an, und das war nicht angenehm, vielleicht das Unangenehmste, was sie in ihrem Leben bisher durchmachen musste.

7. Der Erbe ist Bereit

Plötzlich änderte sich alles. Die Situation wurde unübersichtlich, und spitzte sich zu. Son Gohan stand breitbeinig und voll konzentriert vor seinem Sohn, und Videl hatte sich auf der anderen Seite von Son Urian aufgestellt. Beide keuchten schon von den vielen Bewegungen, die sie in den letzten Minuten hatten machen müssen, und noch war es ihnen nicht gelungen, sich bis zum Raumschiff durchzuschlagen.
Es waren nur zweihundert Meter, aber das würden weite zweihundert Meter werden. Von überall her waren die Kreaturen aufgetaucht. Sie sahen aus wie riesige, schwarze Skorpione mit je einem leuchtend roten Auge auf der Stirn und benahmen sich auch so. Mit ihren Giftstacheln hieben sie unablässig durch die Luft, und der hart gepanzerten Haut machten Videls Tritte und Schläge überhaupt nichts aus. Die Frau hatte nur dann eine Chance, wenn sie genau die Augen traf, aber das war reine Glückssache. Son Gohan konnte sie mit gezielten Attacken in Schach halten, aber auch ihm ging jetzt langsam die Kraft aus. Ein Giftstachel hatte ihn gestreift, als er seinen Sohn aus dem Weg geschubst hatte, und schon die kleine Menge reichte aus, um ihn zu schwächen.
Der Planet war so und so sehr ungastlich. Alles bestand nur aus schwarzem, porösem Gestein, in dem sich viele große Höhlen befanden, in denen diese Skorpione lebten. Die Luft war schlecht und sie hatten provisorische Atemmasken auf. Sie hatten sich nur hierher begeben, weil sich angeblich eine versteckte Sendeanlage hier befand. Vom Raumschiff aus hatte Son Urian die Signale geortet, und da die Frequenz mit der, die die Kamera aussandte, korrelierte, waren sie gelandet. Der Sender hatte sich schon beim ersten Ansehen als taube Nuss herausgestellt, und die Enttäuschung war noch größer geworden, als diese kleine Attrappe mit einem leisen Knall explodierte und einen Zettel frei gab, auf dem: Das ist eine Falle geschrieben stand. Und im selben Moment waren auch diese riesigen Skorpione aufgetaucht und hatten sie umzingelt. Etwa hundert, vielleicht hundertfünfzig Meter hatten sie schon geschafft, aber die letzten zweihundert zum Raumschiff hin…das stand in den Sternen.
Wieder hackte einer zu. Son Gohan kickte den Stachel weg, aber im selben Moment wurde ein Raum zwischen ihm und seinem Sohn frei, der sofort von einem der Skorpione genutzt wurde. Er schnappte sich Son Urian brutal mit einer seiner Scheren und wollte ihn wegziehen. Son Gohan trennte die Schere des Skorpions mit einer Kame-hame-Ha. ab. Sie polterte auf den Boden. Der Junge, den es genau an der Brust erwischt hatte, war bewusstlos und blutete stark. Videl stemmte sich in die Schere, ungeachtet dessen, dass sie sich an den scharfen Kanten selbst verletzte, und holte ihren Sohn heraus.
Son Gohan brüllte laut auf und verwandelte sich zum Super-Sayajin. »Pass auf, Videl!« rief er. »Ich putz da eine Bahn frei zum Raumschiff, dann komme ich und nehme euch mit. halt Son Urian gut fest.« Er sammelte so viel Energie wie möglich, aber eine Genkidama konnte hier nicht funktionieren, da es rund um ihn herum nur Hass gab, und für eine Jakudama, die diese Emotion ausnutzen würde, war Son Gohan nicht bereit. Für nichts in der Welt hätte er so eine Attacke gesetzt. Er hetzte eine gleißend helle Spur in die Gegner, hob dann ab, nahm Videl und seinen Sohn hoch und zischte zum Raumschiff. Kurz bevor er es erreichte, streifte ihn noch ein Giftstachel.
Seine Kraft reichte noch, die Tür zu öffnen, und wieder zu schließen. Sofort übernahm Videl das Kommando, hob erst einmal ab, denn die Tiere griffen die Kapsel an. Mit ihren äußerst kräftigen Scheren konnten sie bestimmt Schaden anrichten. Rasch gewannen sie an Höhe. Videl, die selbst nicht unerheblich in Mitleidenschaft gezogen war, knallte den Autopiloten hinein und kümmerte sich dann sofort um ihre beiden Begleiter. Es sah nicht sehr gut um ihren Sohn aus, er musste sehr schnell Hilfe bekommen. Son Gohan hatte nun eine noch größere Menge Gift im Körper, aber er strengte sich an, das Raumschiff auf Hochtouren zu bringen und Videl zu helfen.
»Wir müssen schnell einen Planeten erreichen.« sagte Videl mit beschlagener Stimme. »Sonst verlieren wir ihn.«
Son Gohan schluckte schwer und sah sich Pans Sternenkarte an. »Pital ist in der Nähe. Wir sind in acht Stunden da, wenn wir uns beeilen. Wir haben wohl Glück im Unglück.« Er setzte Kurs und gab Vollgas. Einige Minuten lang war es ganz ruhig im Raumschiff.
Dann sagte Son Gohan leise: »Videl, ich glaube du wirst uns nach Pital bringen müssen. Diese Stiche sind unangenehmer als ich dachte.« Mit diesen Worten verlor er langsam das Bewusstsein und sackte im Pilotensessel zusammen.
»Ich krieg das hin.« versprach Videl. »Wir sind bestimmt bald da. Haltet durch.«
Lautlos hatte sich der Mutant im Raum materialisiert. Mit leisen Schritten ging er auf Pan zu, die im Fernsehsessel eingeschlafen war. Die Bettrübe gab ein warnendes Geräusch von sich, davon wachte Pan auf, und gewann gerade die nötigen Augenblicke, um sich kampfbereit zu machen. Irgendetwas war am Grinsen des Mutanten jetzt anders. Unangenehmer. Aber wenn sie ihn angriff…würde sie auch den Wirt töten. Wollte sie das wirklich? Daher zögerte sie.
In den nächsten Momenten passierte so viel gleichzeitig, dass manche Wochen auf der Erde damit nicht mithalten konnten. Es war wirklich schwer für Pan, das alles zu überblicken, vor allem, da sie sich auch noch gegen ihren Entführer zur Wehr setzen musste.
»Was willst du hier?« giftete sie ihn an.
»Es ist so weit.« entgegnete der Mutant äußert gemein lächelnd. »Jetzt brauche ich dich.«
»Schlag dir das mal lieber aus dem Kopf.« drohte Pan. Im Augenwinkel sah sie noch etwas Beunruhigendes. Bulma, die eben noch Staub gewischt hatte, sah alarmiert zur Kamera hoch. Können die mich hören? fragte sich Pan rasch. Was ist denn das jetzt wieder Neues? Dann musste sie sich wieder dem Gegner zuwenden, der direkt vor ihr stand.

Bulma glaubte in der ersten Sekunde, der Fernseher wäre versehentlich angesprungen. Dann erkannte sie aber deutlich Pans Stimme. Wieso konnte sie plötzlich etwas hören, und vorher nie? War das ein Trick? Pan hatte sich doch lange Zeit über nur über die Kamerabewegungen mit ihnen unterhalten. Außerdem waren das zwei Personen. Etwa sie und ihr Entführer?
»Ich kenne dein Geheimnis.« sagte die schnarrende, männliche Stimme in diesem Augenblick. »Ich bin dahinter gekommen, dass, und wie, du mit deinen Verwanden redest. Das wird jetzt aufhören. Ab jetzt hast du, frei nach meinen Wünschen, neue Verpflichtungen.«
Pan keifte: »Verpflichtungen! Dir? Da lach ich doch!«
»Seil bloß nicht so großmäulig, das werde ich dir schon austreiben. Einen Tsufurianer hintergeht man nicht so einfach.«

Bulma ließ den Staubwedel fallen. Das hatte sie wie ein Blitz getroffen. Pan war in noch größerer Gefahr, und in noch unangenehmerer Gesellschaft, als sie bisher angenommen hatte. Wie konnte sie das den anderen erklären? Und verflucht, die sollten diese eigenartige, bedrohliche Übertragung nicht hören! Bloß nicht! Sie begann mit einem Besen wie verrückt auf die Stelle in der Wand einzuschlagen, aus der die Stimmen am lautesten gedrungen waren. Just in dem Moment gingen zwei unterschiedliche Türen auf.
Vegeta wunderte sich mit einem belegten Brot in der Hand über die plötzliche Verrücktheit seiner Frau und beobachtete sie interessiert.
Trunks kam, in beiden Händen Säcke, vom Einkaufen zurück und fragte: »Mama, was machst du da?«
»Ich erschlage eine Fliege!« rief sie gehetzt zurück. Sie wusste sehrwohl, dass ihr diese Situation jetzt gleich über den Kopf wachsen würde, und drosch noch fester mit dem Besen an die Wand. Dann verharrte sie aber, als die Stimmen wieder kamen.

Pan war sofort klar, dass ihre Familie sie hören konnte. Der Mutant hatte ihnen preisgegeben, wer er war. Jetzt kam wohl das dicke Ende, daher war es auch schon egal. Sie würde ihn jetzt derart verkloppen, dass…aber…was ist mit dem Wirt? Sie hielt sich noch immer mühevoll vom Sprung zurück. »Kannst du mir wenigstens erklären, was du vorhast?« schrie sie ihn wutentbrannt an. »Warum lässt du sie nicht aus dem Spiel? Dann mach ich, was du sagst!« Natürlich hatte sie das nicht wirklich vor, aber sie wollte ihn für etwas anderes interessieren, ablenken, weg von seinem grausamen Spiel…
»Weil ich das nicht kann, Pan. Ich finde das recht amüsant. Sie sollen ruhig zuhören.« erklärte er. »Das ist ein Teil meiner Rache.«
Aus dem Fernseher kam Trunks Stimme: »Wer spricht da? Ist das Pan? Wer ist der andere? Was hat er mit ihr vor? Was will sie machen! Wozu zwingt er sie, Mama? Hat du Genaueres gehört?«
Pan sah schnell hin, er hatte die Einkaufstüten fallen gelassen, Bulma stand erstarrt mit dem Besen in der Hand da, antwortete nicht, und Vegeta überlegte angestrengt etwas.
»Ich versteh dich nicht!« beschwerte sich Pan. »Du bist echt mies! Wie kann man so mit Menschen umgehen! Jetzt dreh das endlich ab, oder ich kick dich weg!«
»Du bist jetzt dran.« schnitt der Tsufurianer ihr das Wort ab. »Ich habe meine Forschungen abgeschlossen und jetzt ist der Zeitpunkt, ab dem ich dich brauche. Und das wirst du für mich tun: Meinem Erben eine Entwicklungsatmosphäre bieten.«
»Was, wiederhol das noch mal. Ich glaube, ich habe mich verhört. Das kann es doch nicht ganz sein, oder?« Pan war baff.
»Oh, nein, du hast dich nicht verhört. Warum glaubst du, habe ich dich bisher noch nicht raus geschickt. Nur wegen deinem Essen? Nein. Mit dir als Hilfe brauche ich kein Labor, ich kann meinen Erben mitnehmen, wo hin ich will. Genial, nicht?«
»Wage es ja nicht! Das bekommt dir schlecht.« Pan ballte die Fäuste, und ging in Kampfstellung. Ein ängstlicher Seitenblick auf den Fernseher. Und der war zu wagemutig gewesen.
Der König von Tsufuru war so schnell heran gehuscht, dass sie sich erst wieder orientieren konnte, als er sie mit einer würgenden Hand an der Kehle gepackt hatte, und auf den Boden drückte. Auch der Schmerz davon, dass er sie unvorbereitet umgeworfen hatte, drang jetzt erst bis zu ihr vor. Ihr Hinterkopf tat scheußlich weh.
»Lass mich sofort los.« brachte sie mühsam und für ihren Geschmack viel zu leise heraus. Er schnürte ihr echt brutal die Luft ab. Ihre Toleranzgrenze war bald erreicht.
»Nein. Ich setze dir jetzt das ein, was ich geschaffen habe.« Er hielt eine verstoppelte Glasphiole hoch, in der sich, in einer gelblichen Lösung, ein undefinierbares, aber eindeutig hässliches Objekt befand. Es war graulila, mit rötlichen Linien überzogen, die leicht pulsierten, als hätte dieses Etwas ein Herz, das Blut durch Adern pumpte. Das war also der Erbe? Wie ekelhaft!
»Wenn du das wirklich machst…« keuchte Pan mühsam.
»Was dann? Du bist sowieso hilflos, wenn ich das will. Soll ich deine Sinne ausschalten?« Er entkorkte die Phiole und das Ding begann sich in seiner Nährlösung zuckend zu bewegen.
Pan gab einen gedämpften Laut des absoluten Missfallens von sich und trat heftig zu, gleichzeitig schlug sie nach der Phiole, Glas zerklirrte, schnitt ihr die Hand auf, das zuckende Ding platschte auf den Boden, näherte sich ihrem Kopf. Es konnte sich bewegen, glitschte auf sie zu und war offenbar ziemlich gierig auf ihr linkes Ohr…Igitt, Scheußlich.. »Tu das Ding sofort weg!« zischte sie knurrend. »Ich warne dich ein letztes Mal.« Es reichte vollkommen.
»Keine Sorge. Es ist gleich in dir drin, dann siehst du es nicht mehr.« versicherte der Tsufurianer. »Dauert nur ganz kurz.«
Halb im Blickfeld konnte sie ihre Familie sehen. Das Bild war schief, aber es zeigte mehr als genug. Alle waren mit schreckensbleichen Gesichtern verharrt. Nur Trunks zitterte leicht, und sah nicht einmal mehr so aus, als hätte er genug Kraft, um durchzuknallen. Er wirkte einfach völlig perplex und geschockt. Was mussten sie wohl denken? Sie bekamen ja kein Bild. Sie wussten nicht, was hier wirklich vorging. Sie konnten nur hören. Das war so etwas von unfassbar abscheulich. Es reichte mehr als absolut. Schluss damit!
Mit einem lauten Schrei stemmte Pan sich hoch, wunderte sich ein wenig, dass sie wirklich auf die Beine kam, dann ging sie auf den Tsufurianer los. Die nächsten Augenblicke gingen in Schlägen, Tritten, Ausweichen, Blocken, Energiefeuer und gelegentlichem Stöhnen auf beiden Seiten unter. Sie schlug sich die Arme und Beine schmerzend, holte sich an Möbelstücken, manchmal an der Wand oder der Decke Prellungen und Abschürfungen, zerkrachte den Glastisch in der Mitte des Raumes, bekam noch mehr Schnitte ab, war aber noch nicht einmal richtig in Fahrt. Jeder bei einem Wettkampf auf der Erde hätte schon aufgegeben. Der komische Kerl aber grinste noch immer. Frechheit! Jetzt aber noch mal Vollgas!
»Warte nur. Ich krieg dich schon.« zischte der Mutant leise. »Egal was du machst. Du kannst dich nicht gegen mich wehren.«
Pan antwortete darauf nicht. Sie wollte jetzt nicht reden. Schon gar nicht mit diesem Irren. Sie wollte das alles beenden, egal wie. Ihre Wut blieb präsent, und wollte gar nicht mehr abflauen. Sie kämpfte mit all ihrer Kraft. Doch das schien alles nicht zu reichen, er hatte nicht einen Kratzer abbekommen und lachte noch immer. Die Anstrengung begann der jungen Kämpferin langsam zu schaffen zu machen. Aber ein einziges, von Trunks nur schwach geflüstertes Wort gab ihr den emotionalen Rest.
»Pan…?«
Sie hörte und spürte deutlich, wie sehr er unter der Aktion hier litt. Im ersten Augenblick dachte sie, in ihrem Bauch würde etwas explodieren, und dann erkannte sie es. Die Energiewelle breitete sich über ihren ganzen Körper aus, und mit einem Mal war ihr etwas gelungen, das sie nie zuvor geschafft hatte. Sie war zur Super-Sayajin-Stufe aufgestiegen. Ihre Haare waren goldblond geworden und ihre Kraft übertraf alles, was sie bisher kannte. Zuerst fühlte sie sich fast sicher, und lächelte überheblich, dann verging ihr das Lachen aber.
»Ja, jetzt hab ich dich endlich da wo ich dich haben wollte. Darauf habe ich gewartet. Jetzt nehme ich dich…« Der Mutant klang höchst erfreut und lachte triumphierend.
Da schoss es Pan ein. Der Kerl wollte doch ihren Körper übernehmen, egal was er dann damit machte. Und das konnte er nur, wenn sie auf vollem Energielevel war. Und all diese Umgebung, die Show, die Bilder von der Erde, alles…alles hatte nur dazu gedient, sie so sehr in Wut zu bringen, dass sie die Verwandlung schaffte. Der Mutant löste sich als formlose Masse von seinem Wirtskörper und zischte auf sie zu, zielte auf die Wunde an ihrer Hand…kam rasend schnell näher. Pan schrie so laut und entsetzt auf, wie selten zuvor.

Bulma brüllte verzweifelt mit, hielt sich aber die Ohren zu: »Vegeta beende das endlich! Ich will das nicht mehr hören!«
Der Angesprochene zögerte nicht lange, hob die Hand und zerlegte mit einem Energieschub die Wand, aus der die Geräusche kamen. Es wurde mucksmäuschenstill. Staub regnete auf alle herunter, und das Licht des hellen Nachmittags kam ungehindert herein. Der Staub verzog sich langsam und Bulma konnte gerade noch wahrnehmen, wie Trunks, geschockt bis weit über die Schmerzgrenze, haltlos auf die Knie kippte und war mit einem Sprung vor ihm, um ihn abzufangen. Er war wie alles ringsum von einer dicken Staubschicht bedeckt, und seine Mutter legte ihn vorsichtig auf den mit Mauerstücken übersäten Boden.
Eine Weile lang sagte keiner etwas, dann begann Vegeta: »Also ich denke, das Putzen hättest du dir sparen können.«
Bulma seufzte; sie wusste, dass man ihn nicht ändern konnte, daher antwortete sie: »Ja, ich sehe ein, da hast du Recht. Hilf mir ihn in einen Raum zu bringen, der noch intakt ist.«

Pan hatte die Arme vor dem Gesicht verschränkt und die Augen fest geschlossen. Als sie jedoch merkte, dass nichts ringsum zu hören war und sie sich immer noch ganz gut fühlte, blinzelte sie langsam, und senkte dann die Arme.
Wo war sie da bloß hingekommen? Ringsum breitete sich eine Blumenwiese aus, in der Blumen in allen möglichen Pastellfarben standen, rosa, hellblau, gelblich, leicht lila, weiß. Das zarte Grün des Grases gab sein Übriges dazu. Der Himmel war von hellrosa Farbe mit weißen Wattewölkchen. Leichter, warmer Wind trieb diese Wolken vor sich her. Alles in allem machte den Eindruck, man würde in einer Zuckerwatte-Welt stehen. Sie befand sich in der Mitte eines kleinen Abhanges, der zu einem lilafarbenen Bächlein führte, in weiterer Entfernung standen Bäume, deren zartes Lindgrün richtig flauschig aussah. Wo auch immer sie war, sie war nicht mehr da wo sie zuvor gewesen war. Erschöpft ließ sie sich einfach nach hinten, ins weiche Blumenbett, fallen und sah lächelnd in den Himmel. Kurz darauf war sie eingeschlafen.

Der Mutant quiekte erschrocken auf, als er ohne Pan als Wirt wieder in sich selbst zusammenklatschte. Da wo Pan hätte sein sollen, war nichts mehr. Er zog sich wieder in den alten Körper zurück. Auch das Fernsehbild zeigte nur mehr Schnee. Gut. irgendetwas war hier jetzt absolut nicht so gelaufen, wie er eigentlich geplant gehabt hatte. Fluchend ließ er sich erst einmal in einen der Sessel fallen und brütete still vor sich hin. Dass die Bettrübe unterdessen mit Genuss sein wichtiges Forschungsobjekt zerkaute, bemerkte er nicht.
Als es ihm auffiel, war die Bettrübe schon längst wieder aus dem Abfallschacht in die Wildnis des Planeten gekrochen. Das Tier wusste gut, Pan war nicht mehr da und deshalb war auch diese Futterquelle versiegt. Der Tsufurianische König war so außer sich vor Raserei, dass er das ganze Haus in Brand setzte, bevor er sich auch wegteleportierte. Und irgendwo im All, auf dem Planeten Senar, explodierten die Sauerstofftanks des Hauses und rissen alles in Stücke. Doch das bemerkte niemand, denn die dicke Wolkendecke verbarg es.
 
....die Teile waren ja geil....
überhaupt Vegeta hat mir gefallen ..... seine
ANtworten.....waren schon geil....

schreib schnell weiter

glg Bonnie
 
Hallo! Noch schnell vor dem Wochenende die nächsten 2 Kapitel. Danke für das nette Kommentar, xBonniex, ich habe deine Fanfic auch zu lesen begonnen und werd jetzt gleich auch wieder rein schauen ob was Neues gekommen ist!

8. Adan

Pan wachte erfrischt wieder auf und fand sich schon wieder in einer neuen Umgebung. Sie war in einem frisch gemachten, angenehmen Bett und jemand hatte ihre verletzte Hand einbandagiert. Auch die anderen Schnitte fühlten sich behandelt an. Kaum hatte sie sich geregt, da tauchte eine Person neben ihrem Bett auf. Es handelte sich um eine alte Frau mit weiß gewordenen Haaren und rosafarbener Haut. Sie hatte graue Augen und leicht zugespitzte Ohren, und ein Kleid in lindgrüner Farbe an.
»Na schön dass du zu dir kommst, Fremde.« sagte sie freundlich.
Pan fragte: »Du kannst meine Sprache? Wo bin ich denn hier?«
Die Alte lächelte. »Ja, ich verstehe dich gut. Du hast im Schlaf viel geredet, und du hattest eine Menge Zeit dazu. Zwei Tage sind vergangen, seit mein Mann dich verletzt auf unserer Wiese gefunden hat. Du musst wirklich sehr erschöpft gewesen sein.«
Pan nickte: »Danke schön, liebe Frau.«
Die Alte brummte gütig: »Keine Ursache. Du kannst mich Adan nennen. Du hast gefragt, wo du bist. Das ist der Planet Thaioshti, und das Dorf heißt Relenni.«
Pan setzte sich leicht auf und war mit einem mal sehr angespannt: »Kann ich…kann ich vielleicht von hier irgendwo aus eine Nachricht zur Erde schicken?«
Adan drückte sie sanft, aber bestimmt wieder zurück. »Nein, leider, Mädchen, das kannst du nicht. Wir haben weder Raumschiffe noch Verbindungen für Kommunikation mit anderen Planeten. Wir haben nicht einmal Flugmaschinen. Früher, als ich noch ganz jung war, gab es das, habe ich mir sagen lassen. Aber das ist lange her. Du kannst leider nicht von hier aus mit anderen Planeten sprechen.«
»Oh.« sagte Pan niedergeschlagen. »Dann wissen sie ja wieder nicht, wo ich bin.« Große Tränen bildeten sich in ihren Augen. »Dabei mach ich mir solche Sorgen um sie.«
Adan nahm vorsichtig ihre gesunde Hand und tätschelte sie wie eine mitfühlende Großmutter. »Ich glaub dir das. Du hast im Schlaf von ihnen gesprochen. Von deiner Mutter, und deinem Vater und einem gewissen Trunks und von einer Bulma und so weiter. Du tust mir Leid. Aber es gibt keine Möglichkeit. Du hast doch aber auch gesagt, dass sie dich suchen.«
Pan nickte tränenüberströmt. »Sie würden mich nie aufgeben.«
»Na siehst du. Dann werden sie dich hier auch finden. Es kommt nur darauf an, wann.« meinte die Alte.
»Der Kaioshin kann meine Aura sicher orten.« begann Pan hoffnungsfroh. »Wenn ich sie hier nicht mehr verbergen muss.«
Adan schien richtig zu erschrecken: »Nein, tu mir den Gefallen und verbirg, dass du hier bist. Unser Herrscher hat etwas gegen Fremde von anderen Planeten. Wir behalten dich gerne hier, bis deine Familie dich findet, aber…« sie schien wirklich große Angst zu haben.
Pan beruhigte sie: »Wenn du das nicht willst, werde ich es nicht machen. Sei unbesorgt. Mein Name ist übrigens Pan, wenn du das noch nicht weißt. Kann ich schon aufstehen?«
Die alte Frau schüttele mild lächelnd den Kopf: »Nein, ich möchte noch nicht, dass du herumläufst. Du warst so müde, dass du so lange geschlafen hast. Überanstrenge dich nicht. Das ist nicht gut für dich. Nicht gut für euch beide.«
»Uns beide?« Pan runzelte die Stirn.
»Ja, euch beide. Sag bloß du hast das nicht gemerkt.«
Pan antwortete ehrlich: »Ich hatte etwas viel Stress in letzter Zeit…kein Wunder, dass mir da so einiges entgangen ist. Uff.« mit dem letzten Schnaufen ließ sie sich wieder zurück ins Bett sinken.
Adan sagte: »Irgendwann, wenn du willst, kannst du mir ja über diesen Stress erzählen. Und dann werde ich dir auch erzählen, warum du hier versteckt bleiben musst, so schwer es dir auch fallen wird. Jetzt trink aber erst mal den Tee, den ich dir gebracht habe, und ruh dich aus. Lies ein Buch oder versuch noch einmal zu schlafen.«
Pan nickte: »Mach ich gern. Das wird eine Geschichte…dann verstehst du bestimmt warum es mir so wichtig ist, rasch mit meiner Familie zu telefonieren. Oder sonst wie Kontakt aufzunehmen.« Sie kuschelte sich zu Recht und sah Adan winkend aus dem blau gestrichenen Zimmer hinausgehen. Uns beide…jetzt verstehe ich’s…ging ihr durch den Kopf, bevor sie erneut ins herrliche Land der Träume absackte.

Trunks sah im Moment keine andere Möglichkeit. Er hatte, nachdem er sich vom ersten Schock halbwegs erholt gehabt hatte, mit Dende gesprochen und schon versucht mit den Kaioshin Kontakt auf zu nehmen. Außerdem war die Nachricht, wer sie mitgenommen hatte, eingeschlagen wie eine Bombe. Seine Mutter hatte sie nur widerwillig an die Raumschiffe weitergegeben, aber sie wusste, dass es jetzt unvermeidlich war, dass alle wussten, wer hinter allem steckte.
Trotzdem, das half nicht. Eccon und Son Goten hatten schon an die zwanzig Planeten abgesucht und waren mehr als geschlaucht, und Son Gohan und seine Begleiter waren verletzt worden und hatten auf Pital notlanden müssen. Son Gohan hatte mitgeteilt, dass er Videl und seinen Sohn nach Hause bringen würde, sobald es ihnen besser gehen würde, um dann allein weiter zu suchen. Bis er aber wieder hier war würden auch gute drei Wochen vergehen und dann alles noch einmal von vorn…das dauerte viel zu lange.
Trunks hatte den guten Plan, mit Son Goku zu reden. Vielleicht konnte dieser mit den Kaioshin Kontakt aufnehmen. Vor allem, da er sogar ein paar Mal mit ihnen trainiert hatte. Da musste der Draht doch besser laufen. Das war der einzige, der ihm noch einfiel. Aber um zu dem zu gelangen…musste er erst einmal in den Himmel kommen. Denn er nahm nicht an, dass Pans Großvater in die Hölle verbannt worden war.
Wie kam man aber in den Himmel? Oder zumindest dort hin, wo einer wusste wo man Son Goku oder die Kaioshin treffen konnte. Vielleicht hatte einer von denen Ahnung, wo sich Pan befand. Er hatte sich, als er in Dendes Palast gewesen war, eines kleinen Fläschchens mit ausgesprochen giftigem Inhalt bemächtigt, und dieses als Notlösung einfach gleich mitgenommen. Ohne mit der Wimper zu zucken, beziehungsweise ohne überhaupt genauer nachzudenken, was dabei herauskommen würde, schnappte er sich das Fläschchen mit der grünen Flüssigkeit vom Tisch und leerte es in einem Zug.
Für einige Momente war er sich nicht sicher, was mit ihm geschah. Es war nur ausgesprochen unangenehm, wurde dunkel, doch dann klärte sich sein Blick wieder auf. Er stand in einem außergewöhnlich ungewöhnlichen Raum, der nach jeder Richtung weder einen Anfang noch ein Ende hatte, aber es gab so etwas wie zwei Ebenen die oben und unten kennzeichneten, beide in schwarz gehalten.
»Eh, hallo?« rief er stirnrunzelnd in die Stille. »Kann ich hier mit jemandem reden? Ich meine, mit Son Goku! Wo bin ich überhaupt?« Stille. Seine Stimme verhallte weit und ungehört. Stille, Stille und nochmals Stille. War da etwa was schief gelaufen?
Urplötzlich tauchte der alte Kaioshin, der jetzt einen Heiligenschein trug, vor ihm auf und fragte: »Was machst du denn hier? Bist du verrückt geworden?« Mit diesen Worten holte er aus und versetzte Trunks eine schallende, rechte Ohrfeige. Nach dieser schwer verstörenden Geste war er wieder verschwunden.
Trunks stand verwirrt da, als plötzlich der jetzige Kaioshin erschien. Ohne Worte baute sich der Gott und Bewahrer der Galaxie vor ihm auf und knallte ihm auch eine feste Linke auf die Backe. Er hatte mehr Kraft als der Alte vorhin. »Dummkopf!« sagte er dann.
»Aua!« beschwerte sich Trunks laut. »Ich dachte, ich bin in den Himmel gekommen, da wollte ich nämlich hin…wegen Son Goku, du weißt schon. Und ich dachte da tut nichts mehr weh. Und ich dachte, ihr würdet euch freuen, mich mal wieder zu sehen.«
Der Kaioshin ballte die Hände zu Fäusten, und fluchte: »Ah, du dachtest, ja? Manchmal ist Denken echt nicht so deine Stärke, besonders wenn du dir Sorgen machst! Du bist weder irgendwo noch im Himmel oder in der Hölle, du bist im Nirgendwo. Das ist eine Dimension in die eigentlich keiner Zutritt hat. Außerdem bist du nicht tot, noch nicht. Deine Mutter hat dich ins Krankenhaus bringen lassen. Du willst Son Goku treffen? Warum bitte? Er hat natürlich auch Schwierigkeiten hierher zu kommen. Weil hier eigentlich keiner hingehört. Ich werde, glaube ich, noch verrückt mit euch Menschen. Sayajin. Halb-Sayajin. Was auch immer.« Er seufzte und zählte ruhig bis zehn, um ein wenig von seinem Level herunter zu kommen. Dann wandte er sich wieder an den ungebetenen Besucher: »Also, hab nun die Güte, mir zu sagen um was es geht, ja?«
»Es geht um Pan. Wir können sie nicht finden. Sie ist spurlos verschwunden und Dende hat gesagt, ihr hättet allen Kontakt zur Erde eingestellt weil das besser so ist, und er wusste nicht wie man euch treffen kann. Ich wollte dich sowieso fragen ob du weißt wo sie ist, und Son Goku soll es auch erfahren. Vielleicht kann er sich umhören. Wenn ihr was wisst, dann sag ich es daheim meinen Eltern und die geben es an die Suchmannschaften weiter. Oder ich fliege selbst los um sie abzuholen.«
Der Kaioshin brummte: »Was meinst du, wo du hier gelandet bist? Das ist ja hier kein Ich-komm-mal-kurz-vorbei-und-geh-dann- wieder-Laden! Hältst du das hier für so eine Art Kaffeehaus, oder so etwas? Das ist das Nirgendwo, von hier kommt man nicht so einfach weg. Aber es ist wirklich sehr wichtig. Und jetzt versteh ich sogar die Idee dahinter. Völlig riskant, aber eine Lösung. Wart mal kurz hier ich hole Son Goku. Ausnahmsweise. Mach dich aber auf was gefasst. Solche Nachrichten hört man im Jenseits auch nicht gern.«
Er verschwand und tauchte nur eine Sekunde später wieder auf. Son Goku war dabei und er hatte sich überhaupt nicht verändert. Er sah noch immer so jung aus wie früher.
»Halt das mal.« wies er den Kaioshin tonlos an und griff nach seinem Heiligenschein, der wie eine kleine Ringlampe über seinem Kopf schwebte. Diesen überreichte er dem verdutzten Gott und holte dann zu einer so schwungvollen Rechten aus, dass es Trunks einen Meter nach hinten und auf den Boden setzte. Nun war auch die andere Backe rot und er rappelte sich grimmig hoch: »Womit habe ich die verdient, Son Goku?«
»Das weißt du nicht? Ich meine, Trunks! Schau dich an, wo du bist. Hier gehörst du doch nicht her. Und hast du mal überlegt wie du wieder zurückkommen sollst?«
»Ja, aber du hast es auch geschafft oder? Sogar ein paar Mal.«
»Das ist doch keine Ausrede, nach so was kann man nicht gehen! Du bist erstens nur Halb-Sayajin und zweitens, Trunks, etwas noch Blöderes ist dir wohl nicht eingefallen, oder? Und ich hatte dich immer für den Intelligentesten von unseren Freunden gehalten! Um was geht es, damit wir wenigstens nicht noch ins Streiten kommen.«
Kaum war alles erklärt, war Son Gokus Wut schon ein wenig abgeflaut, aber auch nur ein wenig. Er hatte im Himmel lange keine Nachrichten von der Erde bekommen und wusste weder, wer mit wem zusammen war und warum.
»Chichi.« brummte er. »Sie hätte ruhig mal wieder anrufen können. Das hätte mich schon interessiert vor allem dass ich jetzt eigentlich schon vierfacher Großvater bin und so. Warum hat sie mir das nicht gesagt? Hat sie mich denn ganz vergessen? Ich weiß ja nicht einmal, dass Son Goten verheiratet ist und das hätte ich mir denken können. Und du und Pan? Ist ja lustig. Ein Anruf wäre doch wohl nicht zu viel verlangt gewesen. Enmadaio hätte ihn mir durchgestellt.«
Trunks erkundigte sich verwirrt und geplättet: »Man kann im Himmel anrufen?«
»Ja, was denkst du denn, dass wir da hinter dem Mond leben oder was? Das Telefon steht bei Dende. Allerdings hat nicht jeder einen Anruf frei, sondern nur einen pro Jahr, wenn man einen sehr lieben Menschen verloren hat, und es geht nur, bis die Seele wiedergeboren wurde. Und man muss natürlich wissen dass es da ist. Aach, Chichi. Ich bin sicher, wenn sie gefragt hätte, hätte er sie anrufen lassen, damit sie mir etwas erzählt. Sollte ich etwa hier auf Neuigkeiten warten bis sie nachkommt, oder was? Diese Frauen!«
Der Kaioshin unterbrach den gekränkten Sayajin: »Hier.« damit gab er den Heiligenschein an Son Goku zurück und danach fragte er weiter: »Was ist nun mit Pan. Was können wir tun? Ich habe mich in der Zwischenzeit umgehört und weiß auch nichts. Ich spüre wo deine Söhne sind, Son Goku, auch Vegeta, Bra und ihre Kinder, und die Kinder von Son Goten sind wahrzunehmen, aber Pan ist wie ausradiert. Absichtlich oder unfreiwillig.«
Son Goku runzelte die Stirn. »Ich spüre sie auch nirgends in Reichweite. Und das ist ziemlich weit. Und ich spüre auch den Mutanten nicht. Die müssen sich sehr gut versteckt haben. Lass mich kurz überlegen…Außerdem bist du ja der Kaioshin, fällt dir nichts ein?« Nachdenkend und immer noch etwas überreizt übte er mit seinem Heiligenschein Zielschießen auf Trunks’ Kopf, aber der leuchtende Ring kam immer wieder wie ein Bumerang zurück. »Es gibt vielleicht eine Lösung für dieses Problem. Ich habe von Shen Long auf der Reise hierher davon erfahren. Kaioshin, erlaubst du?«
Der Angesprochene musste erst kurz überlegen, dann seufzte er. »Ich weiß nicht. Wenn ich bedenke was alles auf dem Spiel steht, und wie die Chancen stehen…«
Trunks fragte: »Was für eine Lösung? Was steht denn mehr auf dem Spiel als Pan, und sie ist das Wichtigste! Stellt euch vor dieser Mutant kommt an sein Ziel. Was wird dann aus ihr und der ganzen Galaxie? Und vor allem, es weiß keiner was er mit ihr macht! Vater hat das halbe Haus ruiniert und die Kamera ist hin. Ich halte das nicht aus! Er könnte ihr sonst was antun. Verrückt genug ist er ja.«
Son Goku nickte. »Ja. Da hat er Recht. Schlimmer als so kann es nicht enden, oder?«
»Kann es schon.« sagte der Kaioshin. »Nicht einmal ich weiß genau was passiert, wenn sich Tsufurianer und Sayajin verschmelzen. So etwas hat es noch nie gegeben, und schon gar nicht als Experiment. Wenn das eine natürlich entstehende Verbindung wäre, wäre es immer noch unberechenbar. Aber als gezielte Vereinigung? Puh.«
Er holte noch einmal Luft: »Erst mal voraus geschickt, Son Goku, egal was ist, du kannst die Erde nicht mehr betreten. Das hast du geschworen, als du mit Shen Long gegangen bist. Du müsstest auf einen anderen Planeten. Vielleicht Namek oder den Planeten der Kaioshin, aber den findet man nicht so schnell. Und dann haben wir das das Problem, dass es nur noch einen Satz Dragon Balls gibt der noch nicht in den letzten hundert Jahren verwendet wurde. Die irdischen Dragon Balls gibt es nicht mehr, die auf Namek wurden erst kürzlich benutzt. Bleiben nur die Green Globe Dragon Balls, die sich im Moment im Herz der Galaxie verbergen. Von denen hast du doch gesprochen, oder nicht?«
Son Goku nickte. »Ja. Sie sind dort alle beisammen. Und ich möchte Pan unbedingt helfen. Deshalb müsste ich auch hier weg. Und dann bleibt immer noch das Trunks-Problem, er ist weder am Leben noch tot, was geschieht mit ihm? Wenn ich alles so wünsche wie es vorher war, hilft das dann allen? Oh, mein Kopf. Ich glaube, ich bekomme einen Knoten in den Gedanken. Ich sollte mal ganz in Ruhe was essen. Aber hier bekommt man ja auch nichts.«
Der Kaioshin sagte: »So einfach ist das nicht. Die Green Globe Dragon Balls sind anders als alle zuvor. Sie tragen in ihrem Inneren nicht Sterne, sondern Kugeln, und sie sind nicht von den Namekianern erschaffen worden. Sie sind vom Drachen des Schwarzen Chaos gemacht worden, und daher auch alle im Zentrum der Galaxie eingeschlossen. Sie sind trügerisch. Der Drache erscheint zwar, aber als Bedingung für seinen Wunsch fordert er ein Opfer, das meist größer ist als jeder es zu geben vermag. Gibt man ihm beim Aussprechen des Wunsches kein Opfer bekannt, so nimmt er sich einfach etwas, von dem er glaubt es sei angemessen. Das kann alles Mögliche sein. Entweder ein Sonnensystem mit allen Bewohnern, oder ein einziges Lebewesen, oder ein Stern im Universum. Er könnte theoretisch auch den Himmel oder die Hölle verschlingen.«
Trunks meinte: »Er soll von mir aus mich nehmen. Ich möchte nur, dass Pan wieder nach Hause kommt. Warum diskutieren wir hier eigentlich so lange. Wir wissen was wir tun müssen, die Dragon Balls holen, den Wunsch aussprechen und alles wird wieder. Irgendwie. Hauptsache Pan ist in Sicherheit. Das wollen wir doch alle.«
Son Goku sagte: »Bleibt immer noch die Schwierigkeit: So lange du hier festhängst kannst du mich von Namek nicht abholen kommen, und meine Jungs sind zu weit weg, außerdem haben die mit sich selbst zu tun. Also, mach einen Vorschlag. Wieso hast du eigentlich nicht daran gedacht, einfach anzurufen?«
»Weil ich nicht wusste dass das geht, Son Goku! Keiner hat es mir gesagt.« Trunks verzweifelte langsam an allem.
Der Kaioshin meinte altklug: »Dann hast du wohl nicht gefragt.«
»Nein, habe ich nicht. Jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Aber wie komme ich hier weg? Das wird langsam anstrengend.«
Son Goku sagte ruhig: »Ich geh mal vor und warte auf Namek auf dich, ja? Lass dir nicht so viel Zeit, drück auf die Tube.« Er winkte und war mit einem Aufblitzen verschwunden.
Der Kaioshin stand noch überlegend da und grummelte: »Und was machen wir jetzt mit dir? Ah, ich weiß. Du hast das Gift von Dende geklaut und er wütet ziemlich herum deswegen, wie ich das so sehe. Trotzdem wird dir das Super-Heilige Wasser helfen. Aber das ist wirklich das letzte Mal, okay? Mach so was nicht wieder. Ich weiß nicht, wie oft das Gegenmittel noch hilft. Noch dazu bei einem Gift, das ein Gott aufbewahrt. Ich fürchte, deine menschliche Hälfte wird noch länger darunter leiden, du solltest dich also auf der Reise nach Namek ein wenig schonen. Warte hier bis du aufwachst.« Er war verschwunden.
Trunks rief: »Was tust du denn! Was hast du vor?« Aber er stand allein da und rieb seine schmerzenden Wangen, so lange, bis sich die Umgebung schon wieder wandelte und er auf die weiße Decke eines Krankenhauszimmers sah. Der Kaioshin war auch hier anwesend.
»Also, mach das nicht wieder, klar? Dende ist stocksauer. Er hat gesagt er würde dir am liebsten einen Blitz in den Allerwertesten jagen. Außerdem sollst du aufpassen. Das was ich vermutet habe trifft zu. Ohne den Sayajin in dir wärest du gestorben. Tritt ein bisschen kürzer in nächster Zeit.« erklärte der Kaioshin kurz noch, lachte, dann war er weg, um nicht von anderen gesehen zu werden.
Piepsend hielten die Instrumente Wache und die Sauerstoffmaske drückte auf sein Gesicht, das noch immer schmerzte. Dass sich so etwas bis hierher übertragen konnte? Das war eine seltsame Erfahrung gewesen. Aber hilfreich. Sie hatten Son Goku wieder. Welches Krankenhaus war das wohl? Wie weit war es bis zum Hangar und zu einem Raumschiff? Es musste jetzt schnell gehen. Schonen konnte er sich immer noch wenn sie abgehoben hatten.
Zuerst nahm er einmal die Sauerstoffmaske ab, dann setzte er sich auf und schaltete per brutalem Steckerzug alle anderen Geräte aus. Sie kamen nicht einmal dazu, warnend zu piepsen, um einen Arzt zu verständigen, dass da was nicht stimmte.
Und Trunks kam nicht einmal dazu, das Krankenzimmer zu verlassen, als ihn ein voller Schwinger, diesmal wieder von links, zurück in die vier weißen Wände beförderte. Er landete, um sich vom Sturz abzufangen, stehend vor dem Bett und setzte sich dann gleich.
»Und sonst stimmt in deinem Kopf noch alles?« herrschte sein Vater ihn mit Grabesstimme an, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er klang mühsam beherrscht und leise, aber der Unterton und die volle Linke verrieten, dass es wirklich todernst war. »Was denkst du eigentlich! Sei froh, dass der Kaioshin dieses Wasser zur Hand hatte, und Dende es beim Putzen nicht weggeschüttet hat. Weshalb der ganze Aufstand? Keine Ausreden.«
»Du weißt dass der Kaioshin hier war?«
»Natürlich. Oder glaubst du, dass ich mittlerweile taub und blind geworden bin. Also weshalb in aller Götter und Dämonen Namen, schluckst du Dendes Gift und landest dann beinah im Jenseits? Was hast du denn bloß erreichen wollen?«
»Genau da wollte ich hin gelangen.« begann Trunks. »Um…« Wieder war erklären angesagt, aber es lief besser als gedacht, der erwartete rechte Kinnhaken blieb aus, stattdessen kam von Vegeta ein:
»Gar kein so ein schlechter Plan, und zugegeben, jetzt verstehe ich auch die Idee dahinter. Ich komme mit. Einen Sayajin mehr kann man immer brauchen. Die Erde ist im Moment nicht in Gefahr, glaube ich, und Bra ist ja noch da. Jetzt komm. Gehen wir. Die Reise nach Namek dauert lang genug. Außerdem lasse ich Kakarott sicher nicht den ganzen Spaß. Davon träumt der doch nur.«
Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer, nur um draußen auf Bulma zu treffen, die gedöst hatte, jetzt aber erschrocken hochsprang und auf Vater und Sohn zurannte.
»Wuah!« mit diesem Schreckenslaut versuchte Trunks irgendwo Deckung zu finden und sich mit einer deutlichen Abwehrhaltung vor jeglichen Angriffen zu schützen. In letzter Zeit waren eindeutig zu viele Ohrfeigen auf ihn niedergegangen. Aber Bulma war nicht auf Zuschlagen aus, sondern auf eine feste Umarmung, eine Erklärung, und war dann sofort mit dem Plan einverstanden.

9. Mach bloß keinen Ärger…

Pan war nun schon den sechsten Tag bei Adan zu Gast. Mittlerweile durfte sie das Bett verlassen und sich in dem kleinen Haus frei bewegen. Sie hatte auch schon Tomam, den Hausherrn, kennen gelernt. Er war ein älterer, gemütlicher Mann mit weißem Rauschebart und meistens hellblauen Sachen an, die zu seinen Augen passten. Den Großteil des Tages ging er mit seinem Stock herum und erledigte mal hier, mal da eine Kleinigkeit, dann brachte er Holz zum Kochen oder fütterte die komischen vierbeinigen Hühner, die sich in einem kleinen Gatter hinter dem Haus befanden.
Pan spürte erst jetzt richtig die vielen Prellungen und blauen Flecken. Da die meisten sich schon herrlich zeigten, sah sie besonders an den Unterarmen aus als hätte sie sich angemalt, aber auch ihre Beine fühlten sich nicht besser an. Sie hatte Adan und Tomam schon von sich Zuhause erzählt und von dem Tsufurianer, der sie entführt hatte, woher sie ihn kannten, und warum er das getan hatte.
Im Gegenzug hatten die beiden älteren Leute ihr erzählt, dass der Planet seit gut fünfzig Jahren von einem Tyrannengeschlecht beherrscht wurde, der jeglichen Kontakt mit anderen Welten verboten hatte und von seinen Untertanen unabdingbare Treue verlangte.
»Ich mag solche Leute nicht. Wenn ich wieder topfit bin dann schau ich mir diese Kerle mal aus der Nähe an.« sagte Pan bestimmt. »Ihr habt mir geholfen, vielleicht kann ich mich revanchieren.«
Adan bat leise: »Mädchen, du weißt nicht auf was du dich da einlässt. Wir brauchen Hilfe, das ist klar. Aber du bist ganz allein. Was willst du gegen die Armee ausrichten, die unser Herrscher unter sich hat? Es sind so viele und sie haben Waffen.«
Pan grinste breit: »Beobachten. Ich habe ja gesagt, ich schaue mir den Kerl mal an. Mein Großvater hat immer gesagt, dass man seinen Gegner erst studieren muss, bevor man ihn angreift. Wenn ich mir sicher bin, dass ich für euch etwas tun kann, mach ich das. Wenn nicht, werde ich warten bis meine Familie kommt und dann putzen wir ihn gemeinsam weg.«
Tomam gestand: »Du gefällst mir, junge Sayajin. Ja, ehrlich, ich kenne euer Volk, aber ich dachte immer es gäbe euch gar nicht mehr.«
Pan erklärte: »Oh habe ich das etwa ausgelassen…tut mir Leid. Mein Großvater und der Vater von Trunks sind die einzigen überlebenden reinen Sayajin. Ich bin nur Viertel-Sayajin und mein Mann ein halber. So ist das…und das Blut wird immer mehr verdünnt, mit jeder Generation mehr. Aber es ist da. Nett, oder?«
Adan meinte: »Dein Kind…wenn man darüber nachdenkt, es könnte theoretisch ja sogar wieder dreiviertel Sayajin sein. Hast du dir das schon überlegt?«
Pan wiegte den Kopf hin und her: »Ja, hab ich. Doch das ist im Endeffekt doch völlig egal. Ich hab es lieb, egal was ist. Vielleicht ist es auch völlig Mensch, kann ja ebenso sein. Am besten ich warte ab. Wir sehen es ja dann. Auf jeden Fall wird es eine Überraschung. Ach…hab ich euch schon erzählt was mein Schwager Eccon für einen Mist gebaut hat, als er meinem Schwiegervater erzählte, dass Bra schwanger ist?« Sie lachte erheitert.
Adan und Tomam schüttelten die Köpfe. Sie waren sehr froh, endlich wieder einmal einen Gast im Haus zu haben der nicht bedrückt war, sondern einen, der so viel Lebensfreude ausstrahlte wie diese junge Frau.
Pan riss sich zusammen und erzählte: »Also, er kam an, in seiner frisch erworbenen Pilotenuniform, zur Feier des Tages und alles, mit einem Kuchen, mit Blumen und Pralinen für meine Schwiegermutter, jedenfalls das volle Programm. Vegeta öffnet also die Tür, über unerwarteten Besuch genau so unerfreut wie immer, und schaut dem über alles strahlenden Eccon ins Gesicht. Der beginnt, ohne wirklich abzuwarten, welche Reaktion Vegeta zeigt, zu plappern. ›Hallo Opa‹ ruft er!« Sie lachte wieder und beruhigte sich mühsam für das Ende der Geschichte: »Er sagt, von dem Zeitpunkt an fehlt ihm die Erinnerung. Er weiß nur noch, dass er einen Tag später oder so in einem Krankenbett wieder aufgewacht ist, und dass man ihm erzählte, ein reumütiger, älterer Herr hätte ihn per Luftpost eingeliefert. Mein Schwiegervater kann ganz schön durchknallen, besonders wenn es um seine Ehre oder seinen Stolz geht. Oder um sein Alter. Es hat schon Vorteile, wenn man Leute von Geburt an kennt. Da weiß man was man eher lassen sollte, oder was gerade noch durchgeht.«
Tomam fragte: »Er ist ein ziemlich stolzer Mann, dein Schwiegervater, oder? Dein Mann auch? Söhne geraten ja nicht selten nach ihren Vätern.«
Pan lächelte und schüttelte halb den Kopf, halb nickte sie: »Das kann man nicht so genau sagen. Natürlich hat jeder Sayajin seinen Stolz, wie ihn auch jeder Mensch hat. Aber Trunks ist bei weitem weniger hart im Umgang mit seinen Mitmenschen. Er ist eher vernünftig und ruhig…daher hat er schon manchmal den Schaden an den Hacken, und braucht für den Spott nicht zu sorgen. Ich mag ihn sehr. Wenn man ihn braucht, ist er da. Meistens. Wenn er nicht gerade bis spät in die Nacht arbeitet, aber das mache ich ja auch des Öfteren.«
Sie seufzte. »Ich hoffe mein Opa hat in meiner Abwesenheit die Geschäfte übernommen. Sonst regiert bald das Chaos daheim. Die Menschen lieben Opa Satan, und sie werden auf ihn hören. Aber er ist in letzter Zeit etwas konfus geworden…Und wer weiß wie er reagiert wenn ich ihm sage, dass er Ur-Opa wird.«
Es gab so viel über ihre Familie zu erzählen, und die beiden alten Leute hörten gerne zu. Ihre eigenen Kinder waren seit langem weit weg gezogen oder verschwunden, da brauchten sie jede Ablenkung, die sie bekommen konnten.

Bra hätte jetzt gerade auch gerne eine Ablenkung gehabt. Zugegeben, am liebsten hätte sie im Moment ganz laut geschrieen und so ziemlich alles in diesem Raum hier zu feinem Staub zerkickt. Allen voran diese vermaledeiten Telefone! Sie war, seit dieser ganzen unangenehmen Sache, wie selbstverständlich für Trunks eingesprungen, wann immer es ihr möglich gewesen war. Doch im Augenblick wuchs ihr das alles über den Kopf. Pausenlos klingelte hier ein Telefon, wollte da einer etwas, sollte sie sich dort etwas anschauen…Kaya und Vegeta aus dem Kindergarten holen und dann wieder eine Besprechung abhalten.
Zum Glück gab es jedoch Oma Chichi. Diese nahm die Kinder sehr gern zu sich, und so war ihre Mutter Bulma frei, sich auch ein wenig um die Capsule Corp. zu kümmern.
Was ihr Bruder, ihr Vater und ihre Mutter aber genau in diesem Moment wollten, war für einen Tag, an dem ungefähr tausend Leute angerufen hatten, schon etwas zu viel verlangt.
Trunks tippte sich selbst eine Ausnahmegenehmigung am Computer, damit er das neue, schnellere Raumschiff für seine Reise nehmen konnte, und Bulma telefonierte unterdessen mit allen möglichen Wissenschaftlern, ob das Gefährt auch wirklich sicher war.
Ihr Vater versuchte sich ausnahmsweise als hilfsbereiter Ersatzsekretär, was allerdings schwer misslang, da er jeden, der ihn zu sehr mit Fragen löcherte, quer durch das Telefon anschrie und ziemlich verängstigte. So hatte Bra dann noch zusätzlich eine Menge auszubügeln und Trunks beschloss lächelnd, ihr zu helfen. Am Ende dieses herausstehend stressigen Tages war klar, dass das Raumschiff zu seinem Jungfernflug starten konnte. Schnell begannen einige Hilfskräfte, das Gefährt zu beladen.
Schon um Mitternacht war das Raumschiff zum Start bereit. Trunks hatte sich entgegen der Ratschläge des Kaioshin noch keine ruhige Minute gegönnt und würde wohl auch nicht so bald dran denken, einmal abzuschalten, denn sobald das Raumschiff eingeschaltet war, war er der einzige, der es fliegen konnte. Im Moment machte er die Startkontrolle.
Bulma wandte sich besorgt an ihren Ehemann, der in seiner schwarzen, modischen Kleidung immer noch draußen stand: »Ich habe bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl. Das wächst sich langsam zu einen Problem aus, das wir vielleicht nicht unter Kontrolle bekommen. Stell dir nur mal vor, Baby hat wirklich Erfolg und es gibt einen Tsufurianischen Sayajin…ein Tsuyujin, ich möchte gar nicht daran denken, aber es spukt mir schon so lange im Kopf herum…was wenn Pan nicht mehr auf unserer Seite kämpft, wenn er sie zu seinem Spielball gemacht hat…Und Trunks…ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Er macht nachweislich Dummheiten, wenn er Angst hat. Kannst du dich bitte um ihn kümmern? Pass auf ihn auf.«
Vegeta lächelte, was bei ihm nicht allzu häufig vorkam, und er nahm Bulma in die Arme, was noch seltener der Fall war. »Ist das nicht meine Aufgabe?« fragte er. »Schließlich sind das meine Kinder. Die beschütze und verteidige ich mit meinem Leben.«
So etwas von ihm zu hören, war für Bulma und auch für Bra, die in der Nähe stand und von außen die Lichter kontrollierte, etwas ganz Neues. Sie hatten zwar immer gewusst, dass Vegeta bereit war für sie alles zu riskieren, aber dass er es so deutlich sagte…war schön, brachte aber auch einen bitteren Beigeschmack. Jeder wusste, wie ernst es war. Der Katastrophe damals waren sie nur mit knapper Not entgangen und keiner erinnerte sich gern daran.
Bulma schniefte und Bra winkte Trunks, dass alles in Ordnung war. Ohne weitere Worte verabschiedete sich die Familie voneinander und die Tür des Raumschiffes schloss sich.
Nun war schon ein drittes Schiff auf der Jagd nach Pan und ihrem Entführer. Obwohl…so war es eigentlich gar nicht. Es war viel komplizierter geworden.
Son Goten und Eccon suchten streng genommen als einzige wirklich nach Pan.
Son Gohan und seine Familie saßen auf Pital fest, bis es dem jüngsten Crewmitglied besser ging, dann würden sie heim, zur Erde, fliegen und sich neu formieren.
Trunks und sein Vater waren auf dem direkten Weg nach Namek, wo Son Goku wahrscheinlich schon mit Ungeduld wartete, und wollten dann ins Zentrum der Galaxie zu den Green Globe Dragon Balls. An Bord dieses Raumschiffes ging es derzeit wenig herzlich zu. Kaum hatten sie abgehoben, bat Vegeta: »He, Trunks, kannst du vielleicht kurz den Autopiloten einschalten? Ich muss etwas mit dir besprechen.«
»Ja, mach ich.« Er drückte rasch die notwendigen Tasten und fragte dann weiter: »Um was geht’s denn? Wie wir den Tsufurianer besiegen? Eine Taktik?«
»Nein.« entgegnete Vegeta düster. »Ich will dir nur eine Warnung aussprechen, Trunks.«
»Eine Warnung? An mich?«
»Ja. Mach mir bloß keinen Ärger.« mit diesen Worten hackte Vegeta, kalt lächelnd und völlig unvermutet, seine Handkante in den Nacken seines Sohnes. Er kannte den perfekten K.O. Punkt schon auswendig, und musste nicht einmal kräftig zuschlagen, um seinen Nachkommen in einen schlafähnlichen Zustand zu versetzen. Da der Autopilot mit voller Kraft flog, hatte Vegeta Zeit, die Bedienungsanleitung für das Raumschiff zu lesen. Man konnte ja nie wissen ob es nicht notwendig war, dass mehrere Personen dieses Schiff fliegen konnten…und Kakarott traute er dies nicht zu.

Son Goku hatte unterdessen eine sehr interessante Entdeckung gemacht. Das Essen auf Namek schmeckte größtenteils scheußlich. Das hatte sich seit seinem letzten Besuch her verändert. Vielleicht ein neuer Trend oder eine neue Art zu kochen… Er hatte zuvor irgendwann einmal von Piccolos Kochkünsten kosten können, aber die waren ja noch halbwegs irdisch im Zusammenhang und punkto Zutaten gewesen. Das hier übertraf alles, was Son Goku je befürchtet hatte. Am ehesten essen konnte er noch das so genannte Junk-Food, das aus den gewöhnlichsten, für Namekianer aber faden Zutaten bestand, Brötchen, Käse, Fleisch, ein wenig Gemüse.
Absolut scheußlich waren für ihn die exquisiten Menüs, die Namekianer über alles zu schätzen schienen. Einmal – und nur einmal – war er in einem Nobelrestaurant gewesen. Als Essensbezahlung hatte er Türsteherdienste angeboten. Aber es hatte ihm sowieso nicht geschmeckt.
Allein bemerkenswert war, dass, obwohl Namekianer zwittrige Lebewesen waren, sie sich trafen und ausgingen, als wären es Menschen. Es gab nun doch eindeutig männliche, und eindeutig weibliche Typen, und sie hatten eine Menge Spaß auf ihren Verabredungen. Von den Männern unterschieden sich die Kämpfer von den Heilern deutlich, die weiblichen kannte Son Goku noch gar nicht, aber für ihn sahen sie bis auf bunt gefärbte Turbane und ein wenig mehr Schminke alle gleich aus.
Trotzdem, all das konnte Son Goku nicht wirklich ablenken. Er dachte immer an Pan und an das was Trunks erzählt hatte. Seine kleine Enkelin in den Fingern dieses verrückten Mutanten? Knurrend schüttelte er den Kopf. Er musste vermeiden, sich zu viele Gedanken zu machen, denn seine innere Kraft war der unverwüstliche Optimismus, der ihn immer antrieb. Und wenn er den verlor, was war dann mit seiner Kampfkraft? Er wollte es lieber nicht riskieren.
Vegeta…sein Konkurrent und auch ein Mann, den er sehr schätzte. Ihn trieb das ständige Bestreben an, besser als Son Goku zu werden, oder zumindest mit ihm mit zu halten. Das ließ er sich auch jetzt noch nicht nehmen, obwohl er nun auch für einen Sayajin schon älter geworden war. Son Goku musste über den Gedanken lachen, der sich dazwischen schob. Nenn Vegeta einmal alt, und du findest dich im Tausend-Morgen-Land wieder, mit einem Trittsiegel im Hintern, das du nie wieder loswirst.
Und Trunks? Den Jungen hatte immer die Loyalität zu seinen Freunden angefeuert, egal ob damals, als er durch die Zeit gereist war, um seine eigene Zukunft zu ändern, oder auf der Suche nach den Black Star Dragon Balls. Für einen Sayajin war Liebe im Prinzip nicht unbedingt der richtige Motor, außer diese Liebe galt dem ewigen Kampf. Aber Trunks war ja auch kein voller Sayajin.
Ebenso waren Son Gohan und Son Goten nur Halb-Sayajin und ihre größte Zuneigung galt nicht dem Kampf, sondern ihren Familien. So sollte es auch sein. Son Goku schüttelte sich mit einem heftigen Beuteln aus den Gedanken und wandte sich dem netten, kleinen Strandcafe zu. Hoffnungsfroh eignete er sich eine Speisekarte an und wollte irgendetwas Leckeres…seine Hoffnungen sanken schlagartig.

Dann war da noch ein Raumschiff, das ungefähr zur gleichen Zeit los flog. Es handelte sich um den tsufurianischen König, der sich auf den Weg machte, sein verlorenes Stück des Plans wieder zu finden. Das ärgerte ihn sehr, denn Pan war ihm entkommen, ohne dass er eine einzige neue Zelle von ihr für seine Versuche bekommen hatte.
Zum Glück standen dem Mutanten mehrere Wege offen, und in seiner jetzigen Verfassung, wo er schon wusste, wie er die Kreuzung machen musste, war er recht frohgemut. Da Teil eins des Plans, seine Feinde zu zersplittern, gut funktioniert hatte, konnte er vielleicht zur Abwechslung auch einmal mit dem Teil drei des Planes weiter machen, und Teil zwei, sich eine Sayajin-Mutter für seinen Erben zu suchen, als Nebensache mitlaufen lassen. Immerhin gab es da noch jemanden außer Pan, zwei sogar. Sie stammten zwar nicht von Son Goku ab, aber immerhin waren es Sayajin. Obwohl die eine noch relativ klein war. Und ja, Moment, es gab doch auch ein Mädchen… Son Goten war der Vater, und der war ein Sohn von Goku. Da gab es ja doch recht viel Auswahl. Er musste nur herausfinden, wo sich die Kinder aufhielten. Aber er brauchte ja nur eine oder zwei Zellen von ihnen…Seine Laune stieg mit jedem Augenblick. Vielleicht, dachte er, ist es doch besser zuerst zur Erde zu fliegen, mir das zu holen was ich brauche, dann das Experiment zu Ende zu führen, und dann im Nebenbei mal kurz den groben Löschstift in der Familie meiner Feinde zu spielen. Er änderte den Kurs.

Pan ging es so gut, dass sie wieder angefangen hatte, zu trainieren. Täglich lief sie einige Kilometer durch die wunderschöne Natur des Zuckerwatteplaneten. Sie kämpfte gegen Stroh und Stoffpuppen, oder manchmal im tiefen Wald auch gegen Schattenkrieger, die sie sich mit geschlossenen Augen vorstellte. Trotz allem blieb sie bei Kampftechniken, die jeder Mensch einsetzen konnte. Sie flog nicht, feuerte keine Energiekugeln ab, kein Kame-Hame-Ha, und versuchte auch nicht, sich in einen Super-Sayajin zu verwandeln, ganz wie sie es Adan und Tomam versprochen hatte. So war sie auch an diesem Tag einige Stunden lang trainieren gewesen, bevor sie wieder umkehrte, damit sie Adan im Haushalt helfen konnte.
Gerade bog sie um die Ecke ins Dorf ein, als sich eine schier unfassbare Szene vor ihr ausbreitete. Zuerst blieb sie wie angewurzelt stehen, dann huschte sie aber hinter die Wand von einem der rund gebauten Häuschen und lugte nur vorsichtig um die Kurve.
Tomam war am Dorfplatz an einen Wagen gebunden, und eine andere Person schlug den alten Mann mit einer Peitsche. Dieser Folterknecht hatte im Gegensatz zu allen anderen gelbliche Haut und ein Gesicht, das wie die Kreuzung aus Schweinenase und vertrockneter Marille aussah. Außerdem war er in eine Rüstung gekleidet. Drei schwere Schläge trafen den Rücken Tomams.
Dann sprach ein weiterer Mann, dieser hatte ebenso gelbliche Haut, die gleichen Schnauzen-Marillen-Gesichtszüge, und Hauer wie von einem Wildschwein, die über die Unterlippe hinauf ragten. »Lass dir das eine Lehre sein, Alter. Wenn du das nächste Mal wieder zu wenig Rationen abgibst, werden wir deine verfressene Frau auch maßregeln müssen. Ich warne dich, der Herrscher mag keine Versager in seinem Reich. Du hast schon so oft seine milde Vergebung erfahren, dass es bald genug sein wird. Ich will nächsten Monat die volle Ration sehen, oder es wird Ärger geben.«
Damit winkte er, und der Folterknecht band Tomam los. Der alte, verletzte Mann brach auf Hände und Knie zusammen. Keiner wagte es, sich ihm zu nähern. Alle anderen Dorfbewohner machten einfach damit weiter, ihre Abgaben auf den großen Wagen zu laden. Dabei stießen einige unabsichtlich mit ihren Füßen an Tomam an, der noch immer nicht die Kraft hatte, aufzustehen.
Pan löste sich von der Hauswand und stapfte zwei Schritte wütend auf die Menge zu. So konnte man das doch nicht…!
Eine Hand griff nach ihrem Rücken, und im ersten Moment erschrak sie darüber. Vielleicht war das einer dieser Folterknechte, die hier alles kontrollierten? Sie fuhr herum, aber es war nur Adan, die mit Tränen in den Augen zu ihr hoch sah. Die alte Frau hatte ein großes Tuch um den Kopf gelegt, das ihr Gesicht ein bisschen verbarg, und sie hielt noch eines in der Hand.
»Nein.« sagte sie flehend. »Du kannst ihm nicht, helfen, du darfst nicht. Keiner darf das, so lange nicht, bis sie weg sind.«
Pan flüsterte ihr entsetzt zu: »Das kann doch nicht wahr sein, er ist schwer verletzt.« Adan sah bittend zu ihr hoch. Da nickte die junge Frau und nahm das Reservetuch aus Adans Hand. Sie schlang es sich um den Kopf und gemeinsam setzten sie sich auf einen Baumstamm, der als Bank beim Platzbrunnen gedacht war.
»Es ist meine Schuld.« sagte Pan gedrückt. »Ich hab das Essen gegessen, dass ihr hättet abgeben müssen, oder?«
Adan tätschelte ihr beruhigend das rechte Knie. »Nein. Die Rationen für die Händler werden von uns immer schon zuvor weggelegt. Egal wie viele bei uns im Haus sind, wir haben immer gleich viel. Mit dir teilen wir unser Essen aber gerne.«
Pan hatte immer noch den Kopf gesenkt: »Ich werde mir aber trotzdem diese Händler anschauen. Wenn Tomam wieder gesund ist, werde ich euch verlassen, damit ich euch nicht mit hinein ziehe.«
Adan nickte düster, aber wissend: »Ja. Ich hatte es vermutet, als Tomam dich mitbrachte. Du wirst hier einiges verändern. Und wir werden dich beide unterstützen. Nicht so wie damals, als…« Sie brach in stumme Tränen aus. Einige Augenblicke weinte sie wortlos, dann brachte die alten Frau stockend heraus: »Unser Sohn war in einer Widerstandsgruppe, ebenso seine Frau. Wir hatten beide sehr lieb, aber wir waren einfach zu feige…viel zu feige. Man verfolgte sie, und Aires, unser Sohn, wurde vor unserem Haus getötet, da wir vortäuschten, wir wären nicht Zuhause…wir haben ihn da draußen sterben lassen, obwohl er sich nur daheim verstecken wollte. Und das war noch nicht alles. Hattak, seine Frau, ein ganz liebes Mädchen…sie hatte sich versteckt und wollte nachkommen, mit ihrem Baby. Wir wussten das, unser Sohn hat es uns durch die Tür zugerufen…weil er wusste, dass wir da waren, und nur zu feige…dabei hat er uns keinen Vorwurf gemacht. Er wollte nur, dass wir Hattak beschützen, und vor einer Falle warnen…« sie schluchzte wieder heftig auf. »Aber wir haben uns auch das nicht getraut, und ihr gesagt wir hätten unseren Sohn nicht gesehen. Ich glaube bis heute, dass sie ahnte, dass wir sie anlogen. Sie gab uns das Baby und lief los um ihren Mann zu suchen. Wir haben sie nicht mehr lebend wieder gesehen…Erst ihre toten Körper am Dorfpranger…«
Pan fragte leise: »Was ist mit eurem Enkel passiert?«
»Wir haben ihn groß gezogen. Vor einigen Jahren ging er weit weg, wo man ihn hinbefohlen hat. Briefe und lange Reisen sind nicht erlaubt, daher wissen wir nicht, wie es ihm geht.«
Das war ja kaum zu glauben. Ein ganzer Planet, durch die Händler unter eiserner Kontrolle. Und Pan war hier allein. Was sollte sie denn gegen alle auf einmal anfangen? Die Einheimischen waren viel zu verängstigt, um sich in einen Aufstand mitreißen zu lassen, und außerdem würde das bestimmt vielen ihr Leben kosten. Aber halt…hatte Adan nicht etwas von Rebellen gesagt?
»Wo finde ich denn die Rebellen?« fragte Pan interessiert nach. »Zumindest kann ich mir bei denen Tipps holen, wo ich diese Mistkerle am besten kalt erwische.«
»Die Rebellen? Die findest du nicht. Wenn, dann finden sie dich. Wenn du, als Fremde, sie schon finden könntest, wie leicht hätten es dann die Händler? Nein, Pan, Tomam und ich werden nicht mehr feige sein. Wir werden ihnen eine Nachricht schicken, und sie auf dich aufmerksam machen. Wenn du das willst.«
Pan nickte. »Ja, ich will.« Unerwartete, völlig unpassende Bilder schossen ihr mit diesen drei Worten durch den Kopf, sie sah sich plötzlich auf ihrer Hochzeit stehen, und hörte sich diesen Satz selbst sagen. Trunks hatte auch in weiß geheiratet, mit einer roten Krawatte und einem Schnurrbart…zu dieser Zeit war er dem Irrtum erlegen, ein so ein Suppensieb würde ihm passen.
Daher war er auch auf dem Hochzeitsfoto mit dem Oberlippen-Kleiderbügel abgebildet. Als sie ihm daraufhin kalt mitgeteilt hatte er würde kratzen wie ein Heer von Kakteen und sie würde es eher bevorzugen mit einem Igel im selben Bett zu schlafen als mit ihm…der Bart war binnen ein paar Minuten abrasiert. Sie begann trotz der schauerlichen Szene vorhin zu kichern, und nach wenigen Augenblicken auch noch zu lachen. Mühsam stopfte sie sich das Tuch vor den Mund um ihren Lachkrampf möglichst leise zu halten.
Adan lächelte mit einem Mal auch. So eine heitere Person wie Pan hatte ihnen lange gefehlt, besser gesagt, sie fehlte dem ganzen Planeten. Dann wurde es wieder ruhig, denn die Händler schlossen ihren Wagen, und fuhren ab. Pan und Adan konnten nun endlich zu Tomam. Auch einige andere Dorfbewohner trauten sich nun zu dem verletzten alten Mann hingehen, zwei holten eine Trage und halfen mit, ihn nach Hause zu bringen.
 
...das war ja gut...
Trunks mit Schnurrbart...
ich roll immer noch vor lachen...
das kann ich mir sooo gut
vorstellen...

schreib schnell weiter....

glg Bonnie
 
Na gut, überredet, hier vor dem Wochenende doch noch zwei Kapitel. Eigentlich gut dass ich sie doch noch jetzt reinstelle, denn im 12. das am Montag kommt geht es dann richtig zur Sache...da sind 10 und 11 mal ein gutes Ende für diese Woche! Rattale

10. Ein neues Team

Son Gohan, Videl und Son Urian kamen etwa drei Wochen, nachdem Trunks und Vegeta aufgebrochen waren, auf der Erde an. Dem Jungen ging es schon wieder ein wenig besser, auf Pital hatte man ihm natürlich hervorragend helfen können. Trotzdem war er noch nicht gesund genug, wieder in die Schule zu gehen und die Reise hatte im zusätzlich zugesetzt. Endlich kam für Großmutter Chichi wieder Leben ins Haus. Sie wusste noch allerlei Heilmittel aus ihrer Jugend, mit denen sie versuchte, ihrem Enkel wieder auf die Beine zu helfen.
Videl war fast die ganze Zeit bei ihm, und würde wohl nicht mehr mit auf große Fahrt gehen. Obwohl sie sich Sorgen um Pan machte, sie wusste mit dem Instinkt einer Mutter, dass ihr Sohn sie im Moment mehr brauchte…und vor allem konnte sie ihm gut helfen.
Son Gohan hingegen war schon an dem Tag, an dem er ankam, wieder zur Abreise bereit. Er wusste schon aus den Funksprüchen, dass Vegeta und Trunks nicht mehr hier waren, und war daher wenig überrascht. Trotzdem, zwei Raumschiffe waren immer noch zu wenig. Er musste sofort wieder los, denn mittlerweile waren fast drei Monate um, und von Pan an sich fehlte noch jede Spur, bis auf diese völlig herzlose, letzte Übertragung aus dem Irgendwo. Er war nicht selbst dabei gewesen und wusste, dass Bulma, die in dieser Sache die Rädelsführerin geworden war, ihm nicht alles erzählt hatte. Er konnte sie auch nicht zwingen. Aber es musste schlimm gewesen sein, wenn Trunks so derartig durchknallte, dass Dende ihm noch Wochen später die übelsten Flüche an den Hals wünschte. Son Gohan hatte eine Ecke der Sternenkarte durch, und würde sich jetzt eine andere vornehmen.
Allerdings bremste Bra ihn völlig aus. Sie hatte sich das Raumschiff angesehen und einige gravierende Probleme festgestellt. Mit diesem Schiff würde so schnell keiner mehr abheben, außer er hatte Lust, sich in ungefähr drei Millionen Bröckchen über die ganze Atmosphäre zu verteilen.
Der Motor hatte einen schweren Schaden, da sie auf dem Rückflug von Pital nicht gerade nett mit ihm umgegangen waren. Um ein anderes Schiff herzurichten würde es einige Tage lang dauern. Also musste Son Gohan wohl oder übel bleiben. Wenigstens konnte er dann noch ein paar halbwegs ruhige Tage mit seiner Frau und seinem Sohn verbringen.
Überraschender Weise kamen Son Goten und Eccon von ihrer Tour gerade an jenem Tag zurück, als Son Gohan dann doch abfliegen wollte. Eccon konnte seine Reise nicht fortsetzen, da er sich einen Virus eingefangen hatte und im Krankenhaus bleiben musste.
Son Goten war aber sofort bereit mit seinem Bruder los zu fliegen, und ein dritter im Bunde gesellte sich auch dazu, nämlich Oob, der eigentlich in den Bergen wohnte, und zum ersten Start nur nicht rechtzeitig da gewesen war. So hatte sich rasch ein neues Team gebildet, und sie konnten mit neuer Hoffnung aufbrechen…obwohl… es war lange still jetzt und ob diese Ruhe wirklich so gut war…
Chichi flüsterte Videl und Bulma zu, als das Raumschiff abhob: »Jetzt ist außer Bra kein Sayajin mehr hier, der kämpfen kann und Oob auch nicht. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
Videl nickte ernst: »Ja, ich auch nicht. Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns auf eine unangenehme Überraschung vorbereiten. Diesem Tsufurianer traue ich alles zu.«
Jetzt war das Raumschiff aus ihrem Blickfeld verschwunden. Stille breitete sich aus. Unheimliche Stille, als ob sie schon die Ruhe vor dem Sturm wäre.

Indes hatten Trunks und Vegeta Namek erreicht. Son Goku wartete schon gespannt wie eine Feder auf die Ankunft des irdischen Raumschiffes. Er flog ihnen freudestrahlend entgegen.
Trunks landete in einem Wüstengebiet auf einer Steinplatte und klappte die Luke auf. Vegeta war sofort draußen und stellte sich Son Goku in den Weg. Anstatt einander halbwegs normal zu begrüßen, begannen die beiden sofort wieder zu kiebitzen.
Vegeta rief: »Sag mal Son Goku, du lebst doch sowieso nicht mehr…ich meine, hättest du uns nicht entgegenfliegen können? Dann hätten wir Zeit gespart.« Er klang aber nur halb so giftig wie sonst.
Son Goku antwortete: »Nun ja, zum Schluss hätte es mir doch was ausgemacht. Übrigens, die grauen Strähnen in deinen Haaren passen dir gut. Du siehst so weise aus...« Er lachte.
»Graue Strähnen?« brauste Vegeta auf: »Ich geb dir gleich graue Strähnen! Lass uns kämpfen und wir werden schon sehen.«
Son Goku lachte amüsiert auf: »Für einen kleinen Kampf bin ich immer zu haben. Lass uns da rüber gehen, sonst machen wir noch das Raumschiff kaputt.« Sie flogen ein paar hundert Meter weiter weg und postierten sich. Mit eindeutigen Kampfschreien nahmen beide die Verwandlung in Super-Sayajins auf sich und begannen nur unwesentlich später zu kämpfen.
Trunks hatte unterdessen genug mit den Landekontrollen des Raumschiffes zu tun und beschloss, die beiden Streithähne nur machen zu lassen. Das war nun einmal deren Art, sich nach langer Zeit wieder einmal zu begrüßen.
Als er endlich fertig war, kämpften die beiden noch immer. Rasch setzte er seine Brille wieder korrekt auf und ging dann zum Ausstieg. »Alles klar, Son Goku, Vater, wir können wieder starten sobald wir uns neue Vorräte geholt haben.«
Son Goku hob eine Hand und sagte zu seinem Kontrahenten: »Wart mal kurz, bitte. Ich hab mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen. Er hat mir einen ordentlichen Schrecken verpasst.«
Vegeta nickte. »Na von mir aus, wenn du schon aufgeben willst. Dann werde ich mal los ziehen und uns Vorräte besorgen. Ich war ja auch nicht einverstanden damit was er gemacht hat, aber hau ihn trotzdem nicht zu sehr.«
Son Goku grinste breit: »Ach, hegen wir plötzlich doch väterliche Gefühle, Vegeta? Das hätte ich dir nicht zugetraut. Aber keine Sorge, ich hab nur ein paar Fragen an ihn. Die tun nicht weh.«
Trunks, der dem Gespräch nur aus der Ferne gelauscht, und nicht jedes Wort verstanden hatte, bereitete sich auf eine unangenehme Erfahrung vor, als Son Goku in seinem blau-gelben Trainingsanzug und mit dem Heiligenschein über dem Kopf näher schwebte.
Er wich ins Raumschiff zurück, hob beschwörend die Hände und sagte jämmerlich: »Mann mit Brille!«
Worauf Son Goku zuerst verblüfft blinzelte, und dann einige Augenblicke lang einen herrlichen Lachkrampf durchlebte, der ihn sogar dazu zwang, auf Hände und Knie zusammen zu brechen. Als er sich endlich beruhigt hatte, stand Trunks ohne Brille und kampfbereit lächelnd da. »Aber für einen kleinen Spaß lege ich sie gerne ab.«
Son Goku stemmte sich hoch und sah mit einem Mal ziemlich ernst aus. Mit einem Finger tippte er Trunks gegen die Brust und fragte eisig: »Jetzt sag mal, wie kam es dazu, dass du mit Pan verheiratet bist? Ich als Großvater hab das Recht das zu wissen.«
»Das ist eine sehr lange Geschichte und ich erzähle sie dir, wenn wir wieder fliegen. Aber rat mal was Son Gohan dazu gesagt hat.«
»Hat er dir eine rein gehauen? Ich erinnere mich daran, als Son Goten von einem Date mit einem blauen Auge heim kam…« Son Goku lachte schon wieder, also konnte es ihm nicht allzu erst sein.
Trunks schüttelte den Kopf und grinste mit einem Mal auch, aber dieses Lächeln hatte etwas Beklemmendes an sich: »Nein, er hat mich nur streng angeschaut und von mir verlangt, dass ich schwöre, immer gut auf sie aufzupassen.« Mit diesen Worten senkte er den Blick und ballte die Hände zu Fäusten, so fest, dass seine Arme anfingen zu zittern. »Das hab ich nicht geschafft, wie man sieht…Entschuldige.«
»Ja aber Hallo.« sagte Son Goku leicht verwundert. »Manche Dinge kann man eben nicht verhindern. Und Pan ist stark, schließlich ist sie meine Enkelin. Außerdem hast du ja alles getan, was in deiner Macht stand, und sogar darüber hinaus.« Er räusperte sich. »Ich möchte von dir auch ein Versprechen haben.«
»Welches?« brachte Trunks mit zusammengebissenen Zähnen heraus. Er musste sich wirklich schwer zusammenreißen. Son Goku konnte die große Liebe, die Vegetas Sohn für seine Enkelin empfand, deutlich spüren. Er war stolz, gerade ihn an Pans Seite zu wissen.
»Ich will, dass du mir versprichst, so etwas nie wieder zu machen…was glaubst du würde Pan denn sagen, wenn nicht alles so gut ausgegangen wäre? Hast du darüber nachgedacht? Sie kennt dich so lange sie lebt. Setz das nächste Mal vor einer Entscheidung deinen Verstand ein. Du bist ja nicht umsonst Bulmas und Vegetas Sohn. Denken ist häufig nicht so meine Stärke, ich gebe es zu. Aber du? Und außerdem, wir werden wieder ein wenig miteinander trainieren müssen. Zwölf Jahre Arbeit haben sicher Spuren hinterlassen.«
Trunks nickte. »Mach ich...«
Son Goku fügte hinzu: »Und noch eins…« Ein Magenknurren unterbrach ihn, aber er fuhr fort: »Bitte…bitte sag mir wo in diesem Raumschiff der Kühlschrank steht.«
Jetzt mussten beide lachen, beruhigten sich aber schnell wieder. Son Goku ging etwas essen, Trunks flog schon einmal los um auch Proviant zu holen, und als Letzter verließ auch Son Goku das Raumschiff, um sich noch am Beladen zu beteiligen. Schon nach drei Stunden konnten sie, voll getankt und mit genug Essen für Wochen, wieder aufbrechen. Es zeigte sich aber schon nach wenigen Minuten, dass es keine besonders ruhige Reise werden würde. Die vergangenen zwölf Jahre hatten weder Vegeta noch Son Goku verändert.
»Mamaaa!« mit diesem lauten, weinerlichen Schrei warf sich Kaya in die Arme von Bra, die zum Kindergarten gekommen war. Der kleine Vegeta stand immer noch wütend daneben und sah sich erbost in der Gegend um, ganz genau so, wie es sein Großvater auch getan hätte. Kaya schluchzte, und vergrub sich tief in Bras Mantel.
»Was ist denn bitte passiert?« fragte die junge Frau besorgt. Ihr Sohn Vegeta begann loszubrüllen: »So ein Rowdy hat Kaya gestoßen, und ich hab ihr helfen wollen, und dann ist er auch noch auf mich los gegangen und hat meinen Pullover beinah kaputt gemacht…«
Die Kindergartentante, eine nette, ältere Dame, mischte sich in das verwirrende Gespräch ein: »Miss Bra, es war so. Die Kinder waren alle am Spielplatz draußen. Kaya war im Sandkasten und hat mit einem Bagger gespielt. Tommy, aus der anderen Gruppe, hat mit einem Mal darauf bestanden, dass der Bagger ihm gehören würde und wollte ihn ihr wegnehmen. Ich glaube, ein Wort hat das andere ergeben…und da ihre beiden Kleinen ja etwas ganz Spezielles sind, hat sich die Situation erst beruhigt, als wir beiden Tanten eingegriffen haben. Wir haben alle ins Krankenzimmer gebracht. Aber keinem fehlt etwas Ernstes. Ich möchte nur gerne, dass Sie noch einmal mit Ihren Kindern reden, dass sie ihre Superkräfte nicht gegen ihre Mitschüler einsetzen sollen.«
Bra sah den kleinen Vegeta streng an. »Hast du das gemacht, mein Sohn? Was soll denn dein Großvater davon halten, und dein Vater? Du enttäuscht mich.«
Vegeta begann jetzt auch zu weinen und bestand darauf: »Ja aber Mama. Tommy hat Kaya an den Haaren gezogen und auch gekratzt. Außerdem, mein Pullover, den mag ich doch so gern, und der wollte ihn kaputt reißen.«
Kaya hielt zu ihrem Bruder und zeigte ihren zerkratzen Arm vor. Nichts blutete, aber es waren deutliche rote Spuren darauf zu erkennen, wo ihr Gegner sie mit seinen Fingern erwischt hatte.
Bra wandte sich an die Kindergartentante: »Das nennen Sie nicht wirklich etwas passiert? Ich nenne das schon sehr ernst. Vielleicht sollten sch Tommys Eltern auch mal mit ihm unterhalten.«
Die Kindergartentante nickte: »Ja, ich habe sie auch angerufen. Sie sind gekommen, und haben Tommy abgeholt. Er hat gesagt, dass er sich an nichts erinnern kann, was er gemacht hat. Ich glaube er war ziemlich schockiert davon, dass er Kaya gekratzt hat. Wir haben ihn für eine Woche vom Kindergarten suspendiert. Es tut mir sehr leid, ich hoffe Sie können uns verzeihen. Aber das ging alles so schnell…«
Bra nickte düster. »Ja. Ich werde darüber hinwegsehen, und auch mit meinen Kindern reden. Vorerst werde ich sie jedoch nicht mehr in den Kindergarten bringen. Ich behalte sie daheim. Das liegt nicht an Ihnen, das ist versprochen. Aber ich habe das Gefühl das ist besser so. Im Moment ist es relativ schwierig, Sie wissen ja, dass die Frau meines Bruders verschollen ist.« Damit schob sie ihre Kinder ins Firmenauto, und ließ den Fahrer losfahren.
Während sich Kaya und Vegeta langsam beruhigten und schon wieder lachten, verfiel Bra ins Grübeln. Irgendetwas an diesem Angriff auf ihr kleines Mädchen war seltsam. Sie kannte Tommy, er war eigentlich ein ganz lieber Bursche und mochte Kaya recht gerne. Er war sogar auf der Geburtstagsfeier gewesen. Sie musste darüber unbedingt mit ihrer Mutter reden, und vielleicht auch ihren Bruder und ihren Vater fragen, was die davon hielten. Je länger sie darüber nachdachte, desto unheimlicher wurde ihr. Irgendetwas brannte da im Busch, und das Feuer war nicht zu löschen.

Son Goten flog das Raumschiff im Moment allein. Oob und sein großer Bruder hatten sich schlafen gelegt. Eigentlich hätte er auch schlafen sollen, doch daran war im Moment nicht zu denken. Das Radar hatte gerade rechtzeitig vor einem Meteoritenschwarm gewarnt, durch den er nun mit geübtem Geschick durchsteuerte. Die Bewegungen des Raumschiffes blieben dabei so gleichmäßig, dass keiner der andern gestört wurde.
Es war fast, wie in einem Video-Spiel zu fliegen und die Felsbrocken einfach zu umrunden. Sie befanden sich noch relativ nahe an der Erde, und die Zeit die sie brauchten um zu neuen Planeten zu kommen, war lang genug, auch ohne Meteoriten-Zwischenfall.
Mit einem Mal sah der Pilot jedoch erschrocken aus. Auf dem Radar war ein zweites Raumschiff zu sehen, das auch diesen Meteoritenschwarm durchquerte. Dies wäre ja noch normal gewesen. Ein zweiter Blick auf den Radarschirm machte jedoch klar, dass sich dieses neue Schiff auf direktem Abfangkurs zu ihnen befand. »Objekt nähert sich.« wurde er vom Computer leise informiert.
»Danke, das weiß ich mittlerweile.« sagte Son Goten säuerlich.
»Hättest du die Güte mich zu informieren, was für ein Raumschiff das ist? Oder können das die Sensoren nicht feststellen?«
»Keine Informationen.« kam prompt retour.
Weit draußen im Dunkel des Alls konnte er auch schon den Feuerstrahl des Antriebs ausnehmen. Das konnte nun mehreres bedeuten. Leider fielen Son Goten nur schlechte Dinge ein. Erstens, das war Bulma, oder Bra, oder einer ihrer Angestellten, die ihnen nachreisten um sie heim zu holen. Weil irgendetwas mit der Erde passiert war und man keinen Funkspruch senden konnte. Zweitens, es waren Trunks und Vegeta, die zurückkamen, weil sie Son Goku nicht gefunden hatten. Drittens, sie hatten Goku abgeholt und dann Pan bereits gefunden und es ging ihr so schlecht, dass sie keinen verständigt hatten, um niemandem unnötig lange Sorgen zu machen. Viertens…zu viertens kam er nicht mehr. Das Raumschiff war nicht nur auf Abfangkurs, sondern auf direktem Kollisionskurs, und es war keines von der Erde, zumindest keines von der Capsule Corporation.
»Hey!« funkte er es wütend an. »Was soll das, wir fliegen hier! Melden Sie sich. Sie donnern direkt auf uns zu! Können wir Ihnen helfen, haben Sie einen Schaden an Ihren Navigationssystemen? Hallo! Noch mal, wir werden zusammenkrachen!«
Keine Antwort. Sehr unheimlich. Es kam rasend schnell näher. Es bleiben nur Minuten. »Gohan! Oob! Aufwachen! Zieht eure Raumanzüge an, schnell!« brüllte er in das eigene Raumschiff. Auch er versuchte zu seinem Anzug zu kommen, dafür musste er aber die Kontrollen auslassen. Und das ging nicht, wie er feststellte. Zum Glück dachten sein Bruder und Oob gut mit und brachten seinen Anzug von der Schleuse mit herauf.
»Pass auf!« warnte Goten, als Oob das Steuer übernahm. »Weich den Meteoriten aus. Und dem Irren da in dem anderen Schiff.« Er schlüpfte so schnell es ging in seinen Schutzanzug und übernahm wieder die Kontrollen. Ein erschrockener Ausruf von Son Gohan ertönte knapp bevor das andere Raumschiff mit dem ihren zusammenknallte. Goten hatte alles versucht, um auszuweichen, aber der andere war einfach schneller und wendiger, egal woran es lag. Jedenfalls hatte er sie mit voller Absicht erwischt, denn er hatte sich jedem ihrer Ausweichversuche angepasst. Es war nur ein kleiner Rammstoß, den ihnen das andere Schiff verpasste, aber dieser reichte, um sie mit voller Wucht gegen einen Asteroiden zu schleudern.
Wortlos wie es gekommen war flog das unidentifizierte Raumschiff rasend schnell ins All davon.
Die Frontscheibe des Schiffes von der Erde zersplitterte, brach aber nicht. Man konnte nichts mehr von draußen erkennen, aber wenigstens wurde niemand ins All hinaus gerissen. Sie prallten hart vom Asteroiden ab und wurden gleich wieder ins Schwerkraftfeld eines anderen gezogen. Da das Glas völlig ruiniert und nur mehr trüb war, gab es aus dem Cockpit keine Chance, irgendetwas zu sehen.
Son Gohan eilte hinauf in die Observationskuppel, die zum Glück unbeschädigt war. »Goten, rechts rüber!« begann er zu schreien, und somit Kommandos zu geben, an die sich sein Bruder zu halten hatte. Oob war damit beschäftigt, sämtliche Kontrollen am Raumschiff zu machen, ob es Lecks gab, ob wichtige Teile fehlten, oder ob sie halbwegs gut zum nächsten Planeten kommen konnten.
»Was war das bloß für ein Angriff?« fragte sich Gohan, als sie endlich wieder im freien Raum waren und dem Autopiloten das Fliegen überlassen konnten.
»Du glaubst also, das war ein Angriff?« fragte Oob. »Ja, und was für einer.« brummte der ältere Mann. »Der hätte uns gut und gerne in Sternenstaub verwandeln können, wenn mein Bruder nicht so ein guter Pilot wäre.«
»Danke.« sagte Son Goten. »Auch ich glaube, dass das ein Angriff war. Und ich fürchte, es war nicht der letzte. Ich vermute sogar, das war absichtlich nur ein Streifschuss, sozusagen, um uns zu warnen. Hätte dieser Typ uns töten wollen, hätte er es bestimmt getan. Ich hoffe nur, Zuhause ist alles in Ordnung.«
Son Gohan flüsterte: »Das hofft jeder. Wir hätten uns aber auch denken können, dass Pans Entführung nur der Anfang von einem viel größeren Übel war. Und ich weiß nicht, was da auf uns zukommt.«

11. Pan, das Kriegermädchen

Es hatte fast einen Monat lang gedauert, bevor sich Tomam von der grausamen Bestrafung vollständig erholt hatte. Pan war jeden Tag mit Adan unterwegs gewesen und hatte Tomams Arbeiten übernommen. Dabei hatte sie festgestellt, dass diese viel zu schwer für einen so alten Mann waren. Die Zeit war schnell vergangen, nur, wenn sie der langsamen, fast stockenden Genesung ihres alten Freundes zugesehen hatte, waren ihr die Minuten lang vorgekommen. Dann hatte sie auch wieder an Zuhause gedacht. Sie spürte, dass alle in tiefer Sorge um sie waren. Als Frau, die immer geliebt worden war, wusste man so etwas, egal ob man nun Lichtjahre getrennt war oder nur einige Minuten weit. Sie schüttelte den Kopf und versuchte das zu verdrängen. Es gab hier etwas zu tun. Und sie musste es schnell erledigen, denn bald würde ihr die notwendige Beweglichkeit dafür fehlen.
Pan wandte sich an Adan: »Ich werde jetzt gehen, und mir diesen Herrscher ansehen, der euch so viele Schwierigkeiten macht. Vielleicht kann ich etwas für euch tun. Ich werde mich bemühen.«
Adan nickte schwer. »Pass auf dich auf, Kriegermädchen.«
Pan musste grinsen. »Ein Kriegermädchen? Das bin ich schon lang nicht mehr. Zumindest dachte ich das.«
Die alte Frau griff in ihre Kleidtasche und holte einen Bienenwachsblock heraus, in den etwas eingraviert war. »Das haben die Rebellen mir gegeben. Sie haben dich schon angesehen und denken, dass du ihnen helfen kannst. Das ist die Adresse. Lies sie dir durch und dann werfe ich den Block ins Feuer.«
Pan tat wie ihr geheißen, merkte sich die Adresse und sah zu, wie der Wachsblock im offenen Feuer des Kamins verzischte. Eine gute Methode um rasch Nachrichten zu zerstören.
Tomam kam nun auch zu den beiden und wandte sich ohne Umschweife an Pans Bauch: »Und du da drin, pass auf deine Mama auf. Wenn du so viel von deinem Papa hast wie ich hoffe, dann fällt dir das sicher nicht schwer.« Das war seine Art sich zu verabschieden, und Pan akzeptierte das lächelnd.
Rasch brach sie auf. Sie lief zu Fuß, Fliegen war ihr zu riskant. Der Weg bis zum Unterschlupf der Rebellen war nicht weit. Sie lief einen alten Waldpfad entlang, der zu einem versteckten Gehöft führte. Dieser alte Bauernhof war verlassen, das Dach des Hauptgebäudes bereits eingestürzt. Dort befand sich niemand. Sie hatte aber das untrügliche Gefühl dass sie doch hier warten musste, bis etwas geschah. Als ob alle Omen gegen sie stünden, begann es leicht zu regnen. Da der Stall noch ein intaktes Dach hatte, setzte sie sich dort hinein. Über mehrere Stunden hinweg war keine Seele zu sehen.
Sie verfiel in Gedanken. Damals hatte es auch geregnet. Damals an dem Tag, in den wenigen Minuten, die ihr Leben verändert hatten. Pan schloss die Augen und versuchte sich in diese Begebenheit hinein zu fühlen. Aber diese Zeit war so weit weg…obwohl es nur ungefähr vier, vielleicht viereinhalb Jahre her war. Erschreckender Weise schaffte sie es im Moment nicht einmal mehr, sich richtig zu erinnern, und je mehr sie es versuchte, desto weniger wollte es gelingen.
Erst als die Nacht hereinbrach, richtete sich aus einem Versteck eine Person auf. Dieses Versteck war eine in den Boden gegrabene Einbuchtung, über die man eine Strohmatte gelegt hatte, die wiederum von Erde bedeckt war. Nur ein Bambusrohr hatte dem Rebellen über die letzten Stunden hinweg genug Sauerstoff geliefert.
Der junge Mann bot Pan einen schwarzen Überwurf an, den diese sofort annahm. Ihre Gedanken an die Vergangenheit waren vergessen, sie musste sich auf ihre jetzige Aufgabe konzentrieren. Wie Schattengestalten huschten die beiden wortlos von Deckung zu Deckung, mal Bäume, dann alte Häuser, bis sie, am Ende eines Weges, an einem Heuwagen angekommen waren. Unter dem Heu war eine aus festeren Strohballen gemachte Höhle, in die beide krochen. Es war völlig dunkel dort drin. Bald darauf setzte sich der Wagen in Bewegung, und folgte dem holprigen Weg.
»Du bist also Pan, die Kriegerin von einem anderen Planeten?« fragte der Rebell jetzt vorsichtig. »Ich bin Rukal.«
Pan antwortete: »Ja. Ich versuche euch zu helfen, wenn es geht. Mein Großvater hat mir jedoch beigebracht, nie unvorbereitet in einen Kampf zu gehen, vor allem muss man seine Gegner kennen. Daher würde ich gerne etwas über die Händler erfahren. Bisher traute sich keiner, mir Genaueres zu berichten. Wichtig wäre, wie viele es sind, was für Waffen sie haben, oder ob sie etwas Besonderes können.«
Rukal sagte: »Ja. Das werden wir machen, wenn wir im Stützpunkt sind. Unsere Anführerin wird dir alles erklären.«
Pan rollte sich in eine halbwegs gemütliche Position, und war dank des Schaukelns des Wagens bald eingeschlafen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie einen unangenehmen Alptraum. Sie sah ihren Vater im Kampf mit einem ihr unbekannten Wesen, vielleicht dem Erben des Mutanten, diesem Tsufuru-Sayajin Mischling, und Son Gohan war restlos unterlegen. Er hielt sich aber tapfer aufrecht, obwohl er wissen musste, dass er nicht gewinnen konnte. Erst da fiel ihr auf, dass auch ihr Onkel Son Goten und Oob sich am Kampfplatz befanden, doch die beiden waren regungslos, entweder schwer verletzt, oder Schlimmeres.
Und…und der Mutant hatte noch eine Strategie, er beobachtete genau, wie sich Son Gohan bewegte und angriff. Und dann streckte der Schatten des Kämpfers einfach nur die Hand vor, und mit einem Mal war alles aus, in einem Lichtblitz ging ihre halbe Welt unter, und dieser Lichtblitz beleuchtete das Gesicht des Schattens, es war…es kam ihr so unheimlich bekannt vor, und doch konnte sie es nicht einordnen, weil irgendetwas nicht passte…und…und doch…es ging ihr nicht ein. Dann, viel zu schnell, war der Traum wieder vorbei. Sie schreckte hoch und traf mit dem Kopf das Strohballendach. Erst da wurde ihr bewusst, wo sie war. Solch einen Alptraum wollte sie nicht wieder haben. Da blieb sie lieber durchgehend wach.
Doch nur wenige Minuten später war sie schon wieder wo anders, denn der Wagen hielt und sie wurde in einen kleinen dunklen Wald geführt wo eine Art Tempel stand. Er hatte ovale Form, und sechzehn weiße Säulen trugen ein Kuppeldach. Kaum in die Mitte getreten ging eine Falltür vor Pan und Rukal auf, die eine Treppe freilegte. Sie gingen in einen schwach beleuchteten Raum hinunter.
Dort wurden sie schon erwartet. Eine ältere Frau mit gelockten, leicht ergrauten Haaren hieß die beiden willkommen. Ihre Hautfarbe war genau so wie die aller Einheimischen auf dem Planeten, und sie trug einen Hosenanzug aus strapaziertem Leder. Es war die Anführerin dieses Rebellenzirkels und sie hieß Huryn.
»Also was möchtest du wissen, Pan?« fragte sie gleich nach der Begrüßung. Rukal eilte los, um Tee zu machen.
Pan begann: »Also mich interessiert brennend, wer diese Händler sind. Was machen sie hier auf diesem Planeten?«
Huryn nickte. »Ja. Gut. Das ist ein guter Anfang. Also, pass auf. Die Händler kamen vor etwa fünfzig Jahren plötzlich hier an, mit drei großen Raumschiffen. Es gibt nicht viele von ihnen, aber sie sind mächtig, da sie Waffen besitzen von den wir keine Ahnung haben. Als erstes wurde die Raumflotte unseres Planeten zerstört, und auch die Händler legten ihre Schiffe so weit lahm, dass keiner fliehen konnte, der noch dazu fähig war, ein Raumschiff zu fliegen. Jegliche Kommunikation mit anderen Planeten wurde unterbunden. Wir wurden alle Gefangene in unserer eigenen Heimat. Niemand durfte mehr irgendetwas ohne die Erlaubnis der Händler. Sie zerstörten so viele Städte und Dörfer, dass nur genau so viele übrig blieben, dass sie sie gut kontrollieren können. Man darf nicht heiraten, ohne ihre Erlaubnis und auch keine Kinder bekommen. Jedes Dorf hat seine genau festgelegte Anzahl an Bewohnern. Stirbt jemand, kann ein Kind aufwachsen, oder, wenn das nicht geht, wird von einem anderen Dorf jemand umgesiedelt, und dort kann ein Kind bleiben. Es ist ihnen egal, ob sie dabei Familien auseinander reißen, sie machen es einfach.
Sie nehmen uns so viel Nahrung weg, dass wir gerade einmal überleben können, aber nicht genug haben um ernsthaft an einen Massenaufstand denken zu können. Nur, wir Rebellen geben nicht auf. Wir haben wenig, aber das nutzen wir. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, Nahrungskonvois zu überfallen und auszurauben. Manchmal greifen wir auch die Kontrollore der Händler an, um sie länger von unseren Heimatdörfern abzuhalten, so lange, bis alle wieder da sind, wo sie hingehören, damit kein Verdacht entsteht. Das ist unser Leben. Wirklich gefährlich können wir den Händlern leider nicht werden.«
Pan fragte verstört: »Aber…das ist ja unmenschlich…ich meine, du weißt schon. Unwürdig für jedes Lebewesen. Warum machen sie das denn? Was treibt sie an, euch so schlecht zu behandeln?«
Huryn versuchte zu erklären: »Sie sind Händler. Einmal pro Monat schießen sie von der Hauptstadt aus eine Rakete ins All, ich glaube, sie senden konservierte Waren an ihren Heimatplaneten oder an eine Handelsstation. Sie bekommen jedoch nichts dafür zurück, ich habe nie von einem landenden Raumschiff erfahren. Viele vertreten die Theorie, die Händler besetzen fremde Planeten, versklaven die Bevölkerung und nehmen sie so lange aus, bis nichts mehr da ist. Dann verlassen sie diesen Planeten wieder. Oder verkaufen sie ihn weiter, an jemanden noch schlimmeren. Früher erzählte man sich Legenden von einem Kriegervolk. Mächtige Krieger sollen es gewesen sein, die Planeten eroberten und dann an den meistbietenden verkauften. Viele schöne Welten gingen so zugrunde, manche endeten als tote Minen, andere wurden bis zur Zerstörung ausgebeutet.«
Pan schluckte. Sprach diese Frau etwa von den Sayajin? Waren ihre Vorfahren wirklich so grausam gewesen? So kriegerisch, dass sie jede Situation zum Kämpfen nutzten? Sie fragte: »Wie glaubst du, Huryn, kann man sie am Leichtesten bekämpfen, oder gar vertreiben? Für immer, meine ich. Ich möchte diesem Planeten gerne helfen, dabei aber nicht riskieren dass der Zorn der Händler sich nachher, wenn ich weg bin, zehnfach stark auf euch legt.«
Huryn schlug vor: »Da sollten wir uns an die Rebellen der Stadt Saliki wenden. Das ist die größte verbliebene Siedlung dieses Planeten und dort ist auch der Hauptsitz der Händler. Aber die Reise dauert lang und ist gefährlich. Mit unseren Möglichkeiten, und den Pausen, die wir zur Sicherheit machen müssen, und mit den vielen Umwegen und allem, werden wir sicher zwei Monate lang unterwegs sein.«
Pan schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Ich habe keine zwei Monate mehr. Es muss bald etwas geschehen, sonst falle ich für längere Zeit aus, und wir müssten warten bis meine Familie kommt. Ich habe einen anderen Vorschlag. Ich schaue mir einmal die Händler an, die hier Kontrollore genannt werden. Was sie können, was sie reden, wie sie sich verhalten. Danach können wir immer noch in die Hauptstadt fahren, wenn es nötig ist. Aber wie mein Großvater sagte, studiere deine Feinde, dann hast du die größte Chance.«
Huryn war über den Tatendrang der Fremden überrascht. Doch die Rebellenanführerin fühlte auch, dass, wenn es noch eine Chance für ihren Planeten gab, sie in dieser Kriegerin ruhte. Sie lächelte.

Es war langsam nicht mehr auszuhalten. Die ständigen Streitereien in die sich Vegeta und Son Goku verwickelten. waren teilweise mehr als verrückt. Der ärgste Krieg war schon in der ersten Nacht nach Namek ausgebrochen. Es ging um Son Gokus Heiligenschein, der wie eine kleine Lampe immer für Licht sorgte.
»Ich kann bei der Funzel nicht schlafen.« beschwerte sich Vegeta und fragte weiter: »Kannst du das Ding nicht einmal weglegen? Ich meine in eine Lade tun, oder abdecken?«
Son Goku blieb gelassen: »Aber darum heißt es ja Heiligen-Schein. Wenn er nicht leuchten würde wäre er doch ein Heiligen-Dunkel. Oder so ähnlich. Und ich kann ihn nicht einfach weggeben. Der hängt da oben fest.«
»Dann steck den Kopf unter den Polster.«
»Ich krieg keine Luft und ersticke, wenn ich das mache.«
Vegeta giftete zurück: »Darf ich dich daran erinnern, dass du bereits tot bist? Da kann man nicht mehr ersticken. Also nerv nicht rum. Sorg für Finsternis.«
Son Goku antwortete gewitzt: »Und darf ich dich daran erinnern, dass du auch mal einen Heiligenschein hattest? Ich hab nicht dauernd über dieses Teil gemeckert.«
»Ja, aber das ist Jahre her und ich bin damit nicht in deiner Nähe rumgegaukelt wenn du schlafen wolltest. Genauer gesagt ich hab mich so ziemlich von allen fern gehalten.«
Son Goku erkundigte sich: »Du schlägst also vor, dass ich mich von allen fernhalte. Wie soll ich euch dann helfen?«
Vegeta knurrte. Er konnte nicht einmal sagen, dass ihn keiner um Hilfe gebeten hatte, denn es war nun einmal so. Trotzdem, irgendetwas musste ihm als Antwort einfallen, daher grollte er: »Du hast dich durch deinen Tod und in den langen Jahren gar nicht verändert. Du bist immer noch so überdreht wie früher.«
Trunks ächzte wie gelähmt: »Leute, das ist ja zum Auswandern. Könntet ihr das vertagen? Ich bin hundemüde. Ich weiß, ihr habt euch zwölf Jahre lang nicht gesehen, müsst ihr alles heute nachholen?«
Vegeta fragte in die Hängematte hinauf: »Sag bloß du kannst bei der Helligkeit schlafen.«
»Um ehrlich zu sein könnt ich sogar im Angesicht der Sonne schlafen.« Wenige Minuten später war wirklich ein leises, ruhig gewordenes Atmen zu hören.
Son Goku brachte es nicht über Herz, nicht in schallendes Lachen auszubrechen, und drückte sich so lange den Polster aufs Gesicht, drehte sich nachher auf die andere Seite und zog den kleinen Bettvorhang hinter sich zu.
Jetzt verfiel er in Gedanken. Ihre Aufgabe war nicht leicht, schwer sogar, vielleicht die unangenehmste, die sie je hatten erledigen müssen. Noch nie war es vorgekommen dass einer aus ihrer Familie so lange und so spurlos verschwunden gewesen war. Und jetzt…Son Goku war aus dem Jenseits aufgebrochen, und wusste daher nicht, ob Pan nicht dort…Nein! An das wollte er gar nicht denken. Sie war gesund, ihr ging es gut. Gerade in so einer Situation durfte man die Hoffnung nicht verlieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt, hieß es immer.
Gerade wollte er lächelnd einschlafen, als unangenehme Geräusche ihn wieder aus der Ruhe rissen. Es klang als würde jemand leise flüstern und versuchen, etwas zu sagen, aber keine verständlichen Worte herausbringen. Erst einige Sekunden später wurde ihm klar, dass Trunks im Schlaf redete. Er setzte sich wieder auf und zog den Bettvorhang zurück. Sein Heiligenschein beleuchtete Vegeta, der auch aufrecht im Bett saß.
Grimmig sah der Prinz der Sayajin zu Son Goku hinüber. »Die Alpträume hat er schon seit wir von Zuhause weggeflogen sind. Ich kann mich auch nicht daran gewöhnen. Aber ich weiß nicht, was ich dagegen machen soll.«
Son Goku brachte zähneknirschend heraus: »Ich weiß es.«
»Ja, und?« Das war einer der wenigen Fälle in Vegetas Leben, in dem er sich wirklich für Son Gokus Meinung interessierte.
Der andere Sayajin sagte bestimmt: »Wir müssen Pan finden.«
»Dachte ich mir fast. Das wäre mein nächster Vorschlag gewesen.« Vegeta stand auf. »Ich kann im Moment nicht schlafen. Ich werde ein Stück fliegen, dann sind wir schneller. Gute Nacht.«

Die Zeit konnte gar nicht schnell genug vergehen. Der Mutant war schon wieder auf dem Planeten, den er übernommen hatte. Das Experiment mit Pan war zwar fehlgeschlagen, aber er hatte trotzdem wertvolle Schlüsse daraus gezogen und konnte jetzt viel schneller vorgehen. Außerdem hatte er jetzt wesentlich mehr Zellmaterial. Auf der Kleidung der kleinen Kaya hatte er glücklicherweise auch ein Haar von Bra entdeckt, das in seiner Farbe unverwechselbar war. Dafür hatte er das wütende Mädchen leider etwas zu lange festhalten müssen und ihr aufdringlicher Bruder war ihr zur Hilfe gekommen.
Doch nur gut so, denn so hatte er auch vom kleinen Vegeta unbemerkt ein paar Haare und sogar Hautzellen an sich bringen können. Er konnte sich darauf konzentrieren, aus jeder verfügbaren Zelle die optimalen sayajinschen Erbanlagen herauszuholen, den Rest würde er mit seinen eigenen auffüllen.
Da er aber drei verschiedene Individuen zusammen hatte, war der Anteil der Sayajin-Gene in Summa gar nicht einmal so klein. Aufgrund seiner ihm angeborenen genetischen Veränderung – Dank an Dr. Mu! – konnte er sich auch gut damit abfinden, dass nicht genau die Hälfte der Information von der fremden Zelle stammten, das konnte er ausgleichen. Aber das, was er diesmal geschaffen hatte, war perfekt. Es war sich wieder nur ein Geschöpf ausgegangen, doch dieses, sein Sohn, sein Erbe, würde ihn nicht enttäuschen, eher das Gegenteil. In seinem Brutkasten reifte sein Machwerk rasch heran. Im Gegensatz zu normaler Entwicklung würde es hier sehr schnell gehen.
Einige Wochen vielleicht, dann war er bereit, den Brutschrank als jugendliches Exemplar zu verlassen, und konnte mit seinem Training beginnen. Doch schon jetzt, während es noch reifte, redete der Schöpfer mit seinem perfekten Werk, erklärte ihm, wer es war, wer seine Feinde waren, wem der Erbe Treue zu schwören hatte. Ja, bald, bald würde dieses unwürdige Dasein ein Ende haben. Er setzte sich wieder hin und beobachtete seine Kreatur beim Wachsen.

Pan ließ sich müde auf das Feldbett sinken, das man ihr zur Verfügung gestellt hatte. Es war wieder einmal ein langer Tag gewesen. Sie hatte jetzt schon völlig den zeitlichen Überblick verloren, vor allem, da die Rebellen sich an keine Tageszeit hielten, sondern immer dann aktiv waren, wenn es am ungefährlichsten war. Es war oft genug vorgekommen, dass Pan am Tag geschlafen hatte, in der Dämmerung aufgewacht war, und dann gegen Mitternacht wieder in die Höhle gegangen war. Aber noch viele andere Versionen dieser die Tageszeit verdrehenden Aktionen hatten stattgefunden.
Auf dieser Welt waren die Tage ein wenig länger, dafür die Wochen kürzer, die Stunden und Minuten wieder länger, wohingegen die Monate nicht so viele Tage hatten. Außerdem waren die Zeiteinheiten nicht in Sechziger-Taktung unterteilt, sondern in Fünfziger-Einheiten, von denen jedoch eine insgesamt länger dauerte als die äquivalente Stunde der Erde. So und ähnlich kompliziert lief es mit den Tagen und den Wochen. Da die Bevölkerung aber ohnehin nur nach der Zeit bis zur nächsten Kontrolle rechnete, waren wieder andere Zeitgeber wichtig. Pan hatte es aufgegeben, mitzuzählen.
Aber es war schon einige Zeit vergangen. Sie stöhnte erneut und legte eine Hand auf ihren Bauch. Langsam begann sie zu merken, dass ihr die alten Kleidungsstücke, die sie bei ihrer Ankunft hier geschenkt bekommen hatte, zu eng wurden. Das konnte vielleicht der einzige Zeitgeber sein, der ihr wirklich blieb.
Das Wichtigste wusste sie jedoch jetzt schon. Die Händler waren eine sehr eigenartige Rasse von Weltraumvagabunden. Sie zogen mit einem riesigen Raumschiff durch die Galaxien und hielten bei wehrlosen Planeten an, um diese für eine Zeitlang auszubeuten, so lange sie etwas hergaben. Dabei begaben sich die stärkeren Männer auf den Planeten hinunter und versklavten die Bevölkerung, nahmen ihnen sämtliche Kommunikationsmittel und Waffen, und die weiblichen Händler blieben immer auf dem Schiff. Diesem Schiff schickten die Männer auch die Nahrungsvorräte. So weit Pan es nach einem Raketenstart abschätzen konnte, befand sich dieses Kolonie-Weltenschiff hinter dem größeren der Monde, immer im Solarschatten, damit man sie nicht erkannte. Nur zu den Raketenzeiten kamen sie kurz hervor und holten die Vorräte.
Pan und die Rebellen hatten auch erfahren, dass die Händler im Prinzip sehr feige waren. Um gut bewaffnete oder hoch technologische Planeten machten sie einen weiten Bogen. Und sobald ihnen einmal jemand Widerstand leistete, waren sie auch eher am Flüchten als am Kämpfen. Da dieser Planet, Thaioshti, jedoch noch reichlich Ressourcen bot und die Leute sehr eingeschüchtert waren, würde es wohl einen massiveren Angriff brauchen, um die Händler zu verjagen. Leicht würden sie es ihnen nicht machen.
Huryn näherte sich vorsichtig, sie wollte Pan nicht wecken, nur einen Tee bringen. Da Pan aber sowieso wach war, setzte sie sich auf und erklärte der Rebellenanführerin: »Hör zu, da wir jetzt genug wissen, schlage ich vor wir koordinieren den Angriff. Es tut mir Leid dir das sagen zu müssen, aber meine Zeit läuft langsam ab. Dann müssten wir wieder Monate warten, oder gar, bis meine Familie kommt und uns hilft. Aber ich möchte mein Kind nicht in einem Gefängnis bekommen. Es soll auf einem freien Planeten geboren werden. Und wenn ihr endlich frei seid, kann ich auch meine Aura wieder scheinen lassen, damit ich abgeholt werde und nach Hause komme. Vielleicht ist mein Mann da, bevor unser Kind geboren wird. Das würde ich mir so wünschen. Daher müssen wir schnell machen.«
Huryn nickte: »Ja. Das ist nur fair von uns, wenn wir jetzt in deinem Plan mitziehen. Du hast uns mit deinen Ideen und deinem Selbstbewusstsein sehr geholfen. Was sollen wir denn tun?«
»Ich werde mir den König vorknöpfen. Dazu muss ich aber in den Palast, und ich werde hin fliegen. Es ist dann auch schon egal, ob sie mich sehen, oder nicht. Ich schnappe mir die Wachen im Palast und diesen Diktator. Gleichzeitig sollten die einzelnen Rebellenzellen die Kontrollstationen angreifen. Wir werden ihnen eine Abreibung verpassen, aber ich möchte nicht dass jemand getötet wird.«
»Glaubst du, du schaffst das?« fragte die Rebellenanführerin zweifelnd. »Du ganz allein gegen alle Palastwachen?«
Pan grinste breit. »Ja. Ich musste doch bis jetzt meine Kräfte verbergen. Ich werde sie auch weiter verbergen, bis ich angreife. Aber du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Außerdem…« sie trank einen Schluck Tee und sagte dann verschwörerisch: »Ich habe ja auch ein wenig Hilfe mit dabei.«
Huryn legte den Kopf schief und sah verwundert aus: »Eh, ja? Welche Hilfe? Du bist doch allein.«
Pan erklärte schulterzuckend: »Gilt bei euch der Spruch: Reize niemals eine Schwangere etwa nicht?«
Huryn lachte laut auf und nickte. »Ja, das gibt es bei uns. Allerdings leider nicht allzu oft. Wann möchtest du loslegen?«
»Ich bin, wenn dann, sehr schnell in der Stadt Saliki. Ich richte mich da nach euch, bis alle Rebellen von dem Angriff wissen. Wie lange wird das zirka brauchen?«
»Ich schätze einmal mindestens zwei Wochen. Wir müssen vorsichtig vorgehen. Dann sollten es aber alle wissen. Fassen wir uns einmal den Tag des Festes der Flüsse als Datum ins Auge, das ist in zweieinhalb Wochen von heute an. Glaubst du, du schaffst das noch?«
»Ja und ob. Ich werde gleich wieder anfangen zu trainieren.«
Die zwei Wochen vergingen so schnell, dass Pan gar nicht mit ihrem Training nachkam. Sie fühlte sich nicht mehr zu hundert Prozent fit, und den Super-Sayajin hatte sie auch nicht mehr geschafft, seit sie auf so wundersame Weise vom Mutanten weggekommen war. Spontane Momentane Teleportation. Sie verstand das immer noch nicht ganz. Aber sie war entkommen, und das war nun schon so lange her.
Huryn gab das Startzeichen. Jetzt ging es aufs Ganze. Wenn alle Rebellen zusammenhielten, wie sie es versprochen hatten, konnten sie ihren Planeten zurück gewinnen und die Händler vertreiben. Sie mussten nur so gezielt und koordiniert zuschlagen, dass es wie eine Welle der Entschlossenheit über den ganzen Planeten schwappte. Und dann konnte Pan auch wieder ihre Aura zeigen, um ihrer Familie den Weg zu weisen. Oder…halt. Sie bremste mitten im Flug. Zum Überlegen brauchte sie ein paar ruhige Augenblicke, musste sie nachher eben schneller fliegen, um den Zeitplan einzuhalten.
Vielleicht…vielleicht sollte sie sich doch lieber verstecken, und schauen, ob sie sonst irgendwie heim kam. Das hatte mehrere Gründe. Erstens, der Mutant könnte sie spüren und wieder finden, und in nicht mehr all zu langer Zeit würde sie fast völlig kampfunfähig sein. Zweitens, wenn er her kam, stellte er eine erneute Bedrohung für diesen Planeten dar. Drittens, wenn er wusste, wo sie war, könnte er ihrer Familie eine Falle stellen. Sie schüttelte den Kopf. Nein, so einfach würde sie es ihm nicht machen! Nun stand aber die Beseitigung der Händler im Vordergrund. Sie gab wieder Gas.
Bald hatte sie die Hauptstadt, Saliki, wo der Königspalast war, erreicht. Getreu ihrer Art, nie etwas anbrennen zu lassen, landete sie ohne Umschweife vor dem Haupttor, innerhalb der Mauern. »Heraus mit dir du falscher Diktator! Du hast hier lang genug gewütet. Jetzt rechne ich mit dir ab, und lass dir nicht einfallen…«
Sie brach ab, da Soldaten der Händler mit kampfbereiten Waffen auf sie zustürmten. Sie kamen aus allen Richtungen, und zogen einen Kreis um die allein dastehende Sayajin-Kriegerin. »Genau das habe ich gemeint!« rief Pan immer noch sehr laut aus. »Lass dir nicht einfallen, deine Soldaten zu schicken, die dazu verdammt sind, deine Befehle zu befolgen. Ich will niemanden töten, außer ich muss.«
»Mädchen, was denkst du dir eigentlich.« fragte jemand überheblich aus einem hoch gelegenen Fenster. »Ich sehe nur dich allein. Ich glaube nicht, dass du noch eine Armee in deinem Hemdchen versteckt hast, die dir hilft, oder?«
Pan ächzte verzweifelt auf und ließ die Schultern fallen. Sie schüttelte den Kopf, konnte es nicht fassen. Sie seufzte noch einmal, und schrie dann mehr verzweifelt als wütend: »Wieso bei allen Kaios und Groß-Kaios und Kaioshins treffen wir immer auf Geistesschwache, Verrückte oder völlig abgedrehte Ich-will-die Weltherrschaft-Typen! Hat meine Familie das Vorrecht auf solche Begegnungen gepachtet, oder was?«
»Schrei hier nicht so herum du stehst vor dem Königspalast.« giftete der überhebliche König von oben herunter. Er war jetzt ans Fenster getreten und man konnte ihn sehen, es war ein fettleibiger Händler und hässlicher als alle. Oh je. Das Paradebeispiel.
Pan murmelte halblaut: »Das werden wir gleich sehen.« Sie wusste, dass sie um fast jeden Preis Eindruck schinden musste, suchte aber trotzdem jenen Weg für ihre Attacke, wo die wenigsten Personen zu schaden kommen würden. Im direkten Anschluss daran begann sie laut zu rufen: »Ka-Me-Ha-Me…« sie lächelte. »Haaa!«
Der Energieschub war so heftig, wie sie es gar nicht erwartet hatte, sie wurde auch nach hinten geschleudert. Was auch immer der Auslöser für die dreifache Stärke war, diese Attacke zerlegte nicht nur das Tor, wie sie eigentlich geplant hatte, sondern ebnete das ganze Erdgeschoß des Palastes ein, dadurch stürzten aber wohl oder übel auch die oberen Stockwerke mit. Pan rappelte sich wieder hoch.
»Oh Mist.« fluchte sie. »Das hätte gut Vegeta machen können. Oder Opa…Ich glaub, ich werde das lieber nicht mehr einsetzen.«
Sie brauchte das auch nicht mehr. Alle nur leichter verletzten Händler hatten sich schon aus den Trümmern heraus gegraben und starrten das Kriegermädchen, das sie zuvor so unterschätzt hatten, ungläubig an. Anscheinend war ihnen wirklich noch niemand begegnet, der ihnen ernsthaften Widerstand leistete. Das verpasste ihnen einen gehörigen Schock. Sie waren richtig kleinlaut geworden. Nichts mehr großspurigen Worten.
Pan stand langsam auf und klopfte sich den Staub ab. Alle wichen entsetzt von ihr zurück, die Wachen, die noch Waffen hatten, legten diese auf den Boden. Sie hob ab und flog auf die Trümmer zu, und rief: »Na kommt schon, los, helft mir. Graben wir eure Freunde aus und dann verlasst ihr diesen Planeten. Sofort.«
Endlich kam Bewegung in die schockierten Händler. Einige liefen schreiend davon, andere begannen tatsächlich graben zu helfen. Alle Anstrengung war zum Glück jedoch vergebens, man fand unter den Trümmern weder Tote noch Schwerverletzte.
Die Sklaven aus der hiesigen Bevölkerung hatten vom Rebellenaufstand gewusst, und sich, als Pan angekommen war, rasch in den sichersten Räumen des Palastes verschanzt. Einige Händler-Wachen waren ihnen gefolgt, um sie aufzuhalten, und so auch in den Genuss der festeren Mauern gekommen. Sie waren zwar alle sehr aufgeregt und verstört, aber gleichzeitig wussten sie, dass die Besatzungszeit des Planeten Thaioshti endlich beendet war.
 
Hi, ein Tip von mir am Rande: Lass Dir etwas mehr Zeit zum posten und warte ein paar Kommentare ab. So bekommst Du bestimmt noch ein paar Leser mehr, die auch mal einen Kommie hinterlassen. Zu viel Text auf einmal ist für viele Leser eher abschreckend.

Wäre echt schade, wenn Du weiterhin so wenig Leser hättest!

Gruß, Smarti
 
Ok, danke für den Tipp, SSJSmarti. Ich bin da nur von mir selbst ausgegangen, sorry, denn ich les auch von vielen Geschichten einige Kapitel bevor ich einen Kommentar dazu abgebe. Außerdem hab ich früher als "Gast" auch keine geschrieben und trotzdem die Geschichten genossen und mich gefragt...wann kommt endlich der nächste Teil???
Ich denk mal in diesem Archiv sind SOOO viele Fanfictions drinnen, dass es für mich eher ok war relativ wenige Leser zu haben, immerhin - so unglaublich mitreißend ist mein Titel ja auch wieder nicht, man kann sich wenig drunter vorstellen, was größtenteils Absicht ist, unter dieser Fülle an Lesestoff aber vielleicht ein wenig untergeht. Nun, man kann keinen zwingen was zu lesen... Ich steh jedenfalls zu meinem Geschreibsel, obwohl man sicher noch was verbessern kann, dass ich vielleicht erst durch Kommis erfahre.
Rattale
 
Wow einfach nur wow. Ich mag DragonBall GT nicht.
Aber was du hier vom Stapel lässt, Klasse.
Also echt bin beeindruckt.
Schreib weiter ja?

Wenn du lust hast lies doch die Story von BushidoGirl und mir durch.

Bad-Boy in Love
 
Danke fürs Kommi, freut mich dass du die Geschichte magst obwohl du kein GT Fan bist. Ich les mal in deine/eure rein!
Rattale
 
Hier kommen die nächsten 2 Kapitel!

14. Ein Geheimnis wird gelüftet

Son Gohan und Son Goten standen vor einem Rätsel. Sie hatten ihr Raumschiff wieder repariert, und waren dafür notgedrungener Weise auf die Erde zurück geflogen, da der nächste Planet gut einen Reisetag weiter entfernt gewesen wäre, und sie das vermutlich nicht geschafft hätten. Wieder war Zeit verloren gewesen.
Jetzt, für einen kurzen Moment war es besonders Son Gohan, als hätte er für einen halben Moment lang Pans Energie gespürt. Es war positive Emotion mitgekommen, sie freute sich über irgendetwas. Das war schon einmal sehr gut, doch viel zu kurz um sie genau zu lokalisieren.
»Sie lebt!« schrie er trotzdem laut auf. Alle, die um ihn herum standen, zuckten zusammen. Urian, dem es endlich wieder gut ging, fragte als erster: »Wer lebt. Ich hoffe, du redest von Pan?«
Son Gohan nickte. »Ja, ja. Ich konnte sie kurz spüren, aber sie verbirgt ihre Aura wieder. Warum, das weiß ich nicht.«
Goten brachte eine Idee vor: »Kann es nicht sein, dass sie fliehen konnte und sich verstecken muss? Dass sie deshalb ihre Aura verbirgt? Ich meine ja nur, der Mutant kennt sie jetzt. Er wird sie sicherlich genau so leicht oder schwer finden wie wir. Bestimmt jagt er sie, wenn sie von ihm fliehen konnte.«
Videl nickte: »Das kommt mir auch logisch vor. Wer würde es nicht so machen. Vielleicht schickt sie uns bald eine Nachricht, wo wir sie finden können…«
Mit einem harten Klock traf sie, genau in dieser Sekunde, etwas am Kopf. »Au!« rief Videl genervt aus, und fing das Objekt auf, das sie abbekommen hatte. Das runde Ding war nicht schwer, hatte aber trotzdem ordentlich wehgetan. Mit der anderen Hand hielt sie sich die schmerzende Stelle.
Son Gohan eilte heran und nahm sie kurz in den Arm. »Es blutet nicht, das wird nur eine Beule geben.« sagte er beruhigend, und nahm Videl das vom Himmel gefallene Ding aus der Hand.
Es war ein Dragon Ball, aber ein ganz seltsamer. Er war gleich schwer, und gleich groß, aber hellgrün statt orange, und in seinem Inneren befanden sich zwei runde, dunklere Kugeln, anstatt Sterne.
Videl beschwerte sich beim Himmel: »Entschuldigung noch mal, wieso trifft mich das Ding genau? Das gibt’s doch nicht. Und vor allem. Was sollen wir damit? Ich dachte, dass die drei Helden Pan hierher wünschen und nicht irgendwas mit den Dragon Balls anstellen. Seltsam, so was.«
Son Goten stimmte ihr zu: »Ja, das ist…«
Ein lauter Schrei von Bulma unterbrach jegliche Diskussion mit dem Himmel. Alle wandten sich dem Haus zu. »Kommt schnell her!«
»Was ist!« rief Oob und lief sofort los.
Keine Sekunde später starteten auch Videl, Gohan, Goten und Urian. Sie erreichten den Kommunikationsraum gerade rechtzeitig um eine verzerrte, aber verständliche Mitteilung zu bekommen. Es gab kein klares Bild, nur hin und wieder Fetzen von Farben, dann wieder Schnee und unförmiges Rauschen. Dafür war der Ton akzeptabel, und das genügte im Moment.
Trunks informierte sie: »Wir haben eine Spur. Wir müssen nur diese Green Globe Dragon Balls alle einsammeln, auf dem letzten Planeten den wir anfliegen, so hieß es, werden wir Pan finden.«
Während die anderen schon jubelten, fiel Bulma natürlich die Veränderung in der Stimme ihres Sohnes auf. Er klang, selbst bei diesen hervorragenden Neuigkeiten, eher tonlos, matt, fast desinteressiert. »Was hast du?« fragte sie ihn.
Laut brüllend kam es abwechselnd von Vegeta und Son Goku zurück: »Die Bezahlung des Drachen. Das hat er abbekommen.«
»Er hat’s vermasselt! Hätte er bloß still gehalten!«
»Ich glaube, er ist schwer verletzt worden!«
»Der Drache hat ihm seine größte Leidenschaft genommen.«
»Und er hat es zugelassen.«
»Was, ich? Warum ich? Hab ich etwa…«
»Entschuldige mal, du hattest diese glorreiche Idee.«
»Na toll, bin ich jetzt wieder schuld?«
Bulma konnte dank der zunehmenden Verzerrung keine Stimme wirklich deutlich erkennen. Es waren aber bestimmt Vegeta und Goku, die sich da stritten, denn die einzige halbwegs vernünftige Stimme gehörte Trunks, und der mischte sich erst jetzt ein: »Nun ist’s aber mal genug, ja? Seid bitte ruhig, das Funkfenster hält nur mehr einige Sekunden, und ich muss ihnen noch etwas wirklich Wichtiges sagen.« Selbst wenn er sich aufregte, klang er noch immer völlig kalt.
Stille.
Zuerst dachten die daheim gebliebenen, die Verbindung wäre schon weg, dann krachte es aber noch einmal in der Leitung: »Mama, habt ihr verstanden. Wir werden sieben grüne Dragon Balls suchen müssen. Das ist unsere Spur. Gut dass wir alle ein Radar mit haben.«
Son Goten mischte sich ein: »Trunks, es sind nur sechs, sechs Dragon Balls! Einer hat Videl am Kopf getroffen, der mit den zwei Kugeln. Wir brauchen nur mehr…« jetzt war die Verbindung weg, aber das wichtigste war zum Glück gesagt worden. Hoffentlich war es auch noch angekommen.
Son Gohan rief: »Also worauf warten wir noch? Trunks, Vegeta und Papa haben Gil dabei, wir haben das neue Radar von Bulma. Fliegen wir.«
Videl wandte sich besorgt an Bulma: »Was glaubst du haben sie gemeint, mit dem Preis an den Drachen? Davon hat mir keiner etwas gesagt. Außerdem, kam dir Trunks irgendwie komisch vor?«
»Ja, er kam mir etwas kühl vor. Doch im Augenblick war er der rationalste an Bord, daher vertraue ich darauf, dass alles gut wird.« begann Bulma. »Und zu diesem Preis…Mir haben sie es auch nicht gesagt. Typisch mein Mann und mein Sohn. Hätten die etwa gedacht, uns ginge das nichts an? Nun, im Moment kann ich mir keine Sorgen machen, ich habe keine Zeit dazu. Wir müssen den Start vorbereiten. Ich werde noch schnell das Dragon Ball Radar auf diese neuen Dragon Balls umstellen. Damit ihr sie präziser findet. Kommst du mit mir, Son Urian? Ich kann deinen klugen Kopf brauchen.«
Mit dem Zwei-Punkt Dragon Ball im Gepäck ging die Reise einen Tag später wieder los. Immerhin hatten sie jetzt ein Ziel.

Kaum war die Verbindung weg, schaltete Trunks das Interkom aus, und ließ sich in seinen Sessel zurücksacken. Bis zum nächsten Funkfenster würden noch Tage vergehen, so wie bis zu diesem hier.
Fünf Tage waren sie nun vom Schwarzen Planeten entfernt. Son Goku und Vegeta stritten manchmal schlimmer als üblich, dann waren sie die besten Freunde, ebenfalls wie nie zuvor, ein Extrem nach dem anderen. Sie versuchten mit allen Mitteln, Trunks wieder auf Normalbetrieb zu bekommen.
Seit ihrer Abreise, die ganzen Tage lang, bis zu dem Funkfenster jetzt, hatte er kaum mit ihnen gesprochen, noch sonst in irgendeiner Weise eine Emotion gezeigt, kein Lächeln, keinen Alptraum. Er hatte sich so oft es ging in irgendeinem extra Raum eingeschlossen und still vor sich hin gebrütet. Nicht einmal das Essen schien ihm zu schmecken, und das Fliegen tat er eher mechanisch als mit Spaß daran. Sie machten sich ernsthaft Sorgen. Hatte der Drache ihm etwa so viel weggenommen, dass er sich jetzt nicht einmal mehr an Pan erinnerte? An seine größte Liebe? Oder war es noch schlimmer, konnte er sich nicht einmal mehr an seine ganze Familie erinnern? Zwar noch so weit, dass sie da waren, aber nicht, dass sie ihn mochten und umgekehrt? Eine beängstigende Vorstellung.
Jetzt in dem Augenblick waren Son Goku und Vegeta aber wieder in ihren alten „aus Prinzip“ Streit verfallen. Dieser hatte nicht einmal mehr ein definiertes Thema. Hauptsache, sie waren nicht einer Meinung. Es wäre eigentlich komisch gewesen, wenn die Situation eine andere gewesen wäre.
Ein leiser, unnachahmbarer Ton, der entfernt wie ein Stöhnen klang, ließ sie jedoch auf die Sekunde gleichzeitig innehalten.
Trunks saß am Pilotensitz und atmete mit geschlossenen Augen tief ein und aus. Was hatte das zu bedeuten? Für einige Herzschläge lang war jeder der beiden Sayajin komplett perplex. Was war mit ihm los? Was hatte dieser Drache nur mit ihm gemacht?
»Ich habe euch einiges zu erklären.« begann Trunks in diesem Moment zu sprechen und zeigte auf Son Goku: »Es war alles seine Idee. Er hat mich drauf gebracht, weil er mich schwören hat lassen, dass ich keinen Unfug mehr anstelle.«
Sein Vater knurrte: »Ah ja. Keinen Unfug mehr. Dann hast du dich jetzt auf groben Schwachsinn spezialisiert, oder was?«
Son Goku blinzelte verwirrt. So eine Beschuldigung hatte er absolut nicht erwartet. War Trunks so stark verändert worden, dass er sie jetzt gegeneinander ausspielen wollte?
Rasch fuhr der Halb-Sayajin fort: »Nein, Son Goku hat gemeint, ich soll zuerst mein Hirn gebrauchen, bevor ich etwas tue. Das habe ich gemacht. Ichhab den Drachen extra bequatscht und auf mich aufmerksam gemacht, sodass er sich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit sienem Preis an mich wendet. Weil ich einen Plan hatte. So weit ist es gut gegangen. Tut mir Leid dass ich es euch nicht früher sagen konnte, und euch erschreckt habe. Aber mit einer Geschichte des Drachen bin ich nicht ganz klar gekommen. Ob er nur alles um seinen Planeten herum mitbekommt, wenn er materialisiert ist, oder ob die Dragon Balls ihm auch Information schicken, so lange sie reisen. Ich wollte nichts riskieren, und mit der Erklärung warten, bis wir den ersten gefunden haben.«
»Und da Videl ihn hat, kannst du uns jetzt sagen, was du gemacht hast. Irgendetwas hat sich der Drache doch von dir genommen, oder nicht?« fragte Son Goku.
Trunks nickte ernst: »Ja, hat er. Aber ich habe ihn nicht an meine Erinnerungen gelassen, sondern ihn fehl geleitet zu einer von mir improvisierten Sache. Ich habe ihn nicht mein Hirn durchsuchen lassen. Dass ich mich vor fremden Einflüssen abblocken kann, habe ich gemerkt, als Baby mich zum ersten Mal in Besitz nehmen wollte.«
Vegeta brummte: »Und weiter?«
»Ich habe ihn hingelenkt wo ich wollte, und er hat nichts davon gemerkt. Offensichtlich gefiel ihm meine einzig wahre, größte Leidenschaft sehr gut. Er war zumindest zufrieden.«
Goku fragte: »Sagst du uns was das war?.«
Trunks grinste breit und ohne den leichtesten Schimmer eines Zweifels sagte er: »Nun, das war einfach. Bei einer Felsformation in der Höhle fiel mir der alte Muten-Roshi ein und da kam mir die Idee, dass nun ja…also: Meine liebste Leidenschaft ist es, mich mit schmutzigen Heftchen im Bad einzuschließen, und eine gute Flasche Bier dabei zu haben. Der größte Reiz dabei ist, dass ich die Tür nicht versperre… das Risiko dass einer rein kommt, und mich ertappt, macht mich sehr kribbelig. Was habt ihr denn?« Er musste lachen.
Son Goku und Vegeta waren rot angelaufen. Wie konnte man so eine peinliche Geschichte nur so rasch erfinden? Noch dazu so glaubwürdig, dass es ihm der Drache abnahm?
»Das war wieder ganz die Mutter.« stellte Vegeta kalt lächelnd fest und begann dann aber doch auch zu lachen. »Und ich bin froh, dass sie dir einen so brillanten Kopf vermacht hat.«
Son Goku beruhigte sich aber erstaunlich schnell wieder vom Lachkrampf und brummelte: »Nun, wir sollten uns nicht zu sehr amüsieren. Immerhin ist es nicht gerade üblich, dass es jemand schafft, einen Shen Long herein zu legen. Das war eine riskante Sache. Es scheint gut gegangen zu sein, aber ich glaube, das bleibt besser unter uns. Wenn das noch geht.«

Langsam und gemütlich marschierte Pan los, geradewegs über die Wiese hinunter zu dem kleinen Obstbaumwäldchen, das an den Grenzen von Tomams Grundstück wuchs. Sie wollte ein paar der Äpfel holen, die gerade reif geworden waren, um vielleicht nachher einen Kuchen zu backen. Äpfel war vielleicht nicht der richtige Ausdruck, sie waren grün und ganz rund, und eher so groß wie Orangen. Aber sie schmeckten wie Äpfel.
Kaum hatte sie ein paar aufgehoben, stieß sie beim nächsten auf etwas Kaltes, Hartes. Es war auch rund, aber ganz sicher kein Apfel. Obwohl diese Kristallkugel ganz anders aussah, wusste sie es sofort, sie hatte einen Dragon Ball vor sich. War das einer dieses Planeten? Oder war er von wo anders gekommen? Sie hob ihn vorsichtig hoch, er war grünlich und hatte eine dunkelgrüne Kugel im Inneren. Dieser musste wohl dem Ein-Stern Dragon Ball entsprechen.
Konnte sie hier auf Thaioshti noch mehrere, vielleicht gar alle sieben, finden und sich nach Hause wünschen?
Rasch eilte sie zu Tomam, der nicht weit entfernt Holz hackte und zeigte ihm ihr Fundstück.
Der alte Mann schüttelte den Kopf: »Nein, Pan, da muss ich dich enttäuschen. Ich weiß nichts von Dragon Balls auf Thaioshti, so etwas kommt in keiner Legende vor. Du kannst noch beim Geschichtenerzähler nachfragen, und bei den Lehrern, die noch leben. Ich fürchte aber, er ist aus einer anderen Welt gekommen.«
Pan strahlte und erklärte vor Freude bebend: »Dann haben meine Freunde einen Wunsch an irgendeinen Shen Long vorgebracht, dass sie mich finden wollen. Warum sie mich nicht gleich heim geholt haben ist mir zwar schleierhaft, aber vielleicht konnte mich dieser Shen Long auch nicht finden. Wie auch immer. Sie haben Gil und Bulma hat ein neues Dragon-Radar, da wird es nicht mehr all zu lange dauern. Jetzt kann ich mich wirklich entspannen. Sie kommen bald her und holen mich ab. Dann lernt ihr sie kennen.« Sie ließ sich auf einen Baumstumpf sinken, den Tomam noch nicht zerhackt hatte. »Jetzt kann ich mich ganz um mein Baby kümmern.«
Nun, Pan, lieber nicht so voreilig. Was lehrt uns die Geschichte? Wachsam bleiben.



15. Das falsche Schiff

Es war mitten in der Nacht, als Son Goten alle mit einem Schrei aufweckte. Müde torkelten Oob und Gohan nach vor ins Cockpit.
»Was ist denn?« wollte Oob vom Piloten wissen.
»Ich hab ein Signal von einem Dragon Ball! Das wäre dann unser zweiter. Es kommt von dem Planetensystem da. Wir sollten in einigen Stunden da sein. Noch kann ich nicht genau sagen welcher der Planeten es ist, aber das wird sich bald klären. Ich wollte es nur gesagt haben.« erklärte Son Goten schnell. »Und außerdem, da ihr beide jetzt schon mal wach seid, würde ich mich gerne hinlegen. Schnapst aus, wer bis zum Sonnensystem fliegt, den Planeten ansteuert, und dann weckt ihr mich zum Landen. Okay?« Damit war er mit einem eleganten Sprung aus dem Pilotensitz, und gleich darauf auch aus dem Cockpit verschwunden.
Son Gohan meinte: »Ach, Oob, geh du nur wieder schlafen, ich mache das. Ich bin im Moment nicht so müde und außerdem ist gerade ein Funkfenster offen, da kann ich mit Videl und meinem Sohn ein wenig plaudern. Wenn es dir nicht allzu viel ausmacht.«
»Nein, nein, tu nur. Sag ihnen nur bitte, sie sollen meine Eltern und meine Frau grüßen. Ja?«
»Geht klar. Genieß die paar Stunden Ruhe noch. Ich habe irgendwie ein komisches Gefühl bei dieser Dragon Ball Suche.«
Oob blieb noch einmal stehen und fragte alarmiert nach: »Wie meinst du das?«
»Nun, wir wissen, dass der Tsufurianer, den wir Baby nennen, Pan entführt hat. Er spürt bestimmt auch die Dragon Balls. Entweder er stellt uns auf irgendeinem Planeten schon eine Falle, oder er wartet damit bis zum Schluss. Wir sollten in allen Fällen vorsichtig sein und uns auf unseren Ausflügen aus dem Raumschiff nicht mehr trennen. Wenn, dann haben wir nur gemeinsam eine Chance gegen ihn.«
Oob erkundigte sich zweifelnd: »Und wenn er die Zeit nutzt und die Erde angreift?«
»Daran habe ich auch schon gedacht. Aber…aber ich möchte eigentlich nicht daran denken. Nur Bra ist dort. Kaya und Vegeta sind noch zu klein um zu kämpfen. Mein Sohn hat auch keine besonders große Begabung für den Kampf. Und Son Gotens Kinder? Merve ist gerade neun, und Goku kann noch nicht einmal gerade stehen. Mein Schwiegervater Satan ist nun ja, du kennst ihn. Im Notfall müsste Dende einschreiten. Aber er ist kein Kämpfer, wie Piccolo, sondern nur Gott. Sie müssen sich etwas einfallen lassen. Wir versuchen so schnell es geht die Familie wieder zusammen zu bringen. Mehr können wir nicht tun.«
Oob nickte und verließ das Cockpit. Er wusste, dass Son Gohan mit seiner Frau noch über diese Angelegenheit reden würde. Bestimmt war es so am Besten. Wenn alle wieder beisammen waren, konnte nichts passieren. Nur leider wussten sie nicht abzuschätzen, wann das war. Sie hatten erst ihren zweiten Dragon Ball geortet, und noch keine Nachricht von der anderen Gruppe, ob diese überhaupt schon fündig geworden waren.

Es war mitten in der Nacht als Pan durch ein wohlbekanntes Geräusch aufschreckte. Sie hatte sich an alles gewöhnt, was hier auf dem Planeten üblich war, aber nicht daran, dass sie ein Flugzeug…oder ein Raumschiff! Hören würde. Das hätte sie wohl auch aus dem tiefsten Schlaf gerissen.
Sie rannte zum Fenster um nachzusehen und entdeckte gerade noch, dass der Feuerschweif des Antriebs im Wald hinter dem Hügel gegenüber niederging, nahe der Stelle wo Tomam sie gefunden hatte. War das etwa schon ihr Abholkommando?
Die Nacht war noch lau, sie lief im Nachthemd hinaus auf den Flur, und zog sich nicht einmal Schuhe an. Adan war auch aufgewacht und fragte verwirrt und ängstlich bei ihrer Zimmertür heraus: »Sind die Händler wieder da?«
»Nein, Adan, es ist ein kleines Raumschiff, ich glaube, dass es meine Angehörigen sind. Ich gehe schnell nachsehen und hole sie ab.« Damit war Pan aus dem Haus gerannt, und hob nach wenigen Schritten ab. Fliegen war einfach schneller, es war ihr egal, wer sie sah und wer sich wunderte. Mittlerweile wussten ja alle im Ort, dass sie etwas Besonderes war.
Schnell hatte sie die Stelle erreicht, wo das Raumschiff gelandet war. Doch sie erstarrte in der Luft. Das Raumschiff war gar nicht gelandet, es war abgestürzt. Es war zwar noch ganz, aber der Autopilot hatte es offenbar nur sehr grob gesteuert. War ihnen etwa etwas geschehen, und sie hatten nur noch den Kurs im Computer gespeichert gehabt?
Mit bis zum Hals pochendem Herz landete sie vorsichtig und ging behutsam durch die verstreuten, scharfkantigen Trümmer der Außenaufbauten auf die Tür zu. Jetzt ärgerte sie sich, dass sie keine Schuhe an hatte. Die Oberfläche des Schiffes war von der Reibungshitze der Atmosphäre derart verkohlt, dass sie nicht mehr erkennen konnte, ob es wirklich ein Schiff von der Erde war. Die Luke war beim Aufprall aufgebrochen. Pan bog die Scharniere vorsichtig zurück und trat ins Innere.
»Hallo?« fragte sie. Es war kein Schiff von der Erde, die Zeichen waren anders, sie konnte sie nicht lesen. Wer war es dann? Die Schrift der Händler war auch anders gewesen. Mit jetzt mehr Mut und Argwohn statt Besorgnis ging sie nach vor ins Cockpit. Blutspuren überall. Der Pilot war aus seinem Sessel gefallen und lag bewusstlos auf dem Boden. Sie erkannte ihn sofort und blieb stehen.
Es war dieser Mutant, schon wieder. Er steckte noch immer im gleichen Körper, aber dieser sah schrecklich mitgenommen aus. Grob gesagt, wenn man jemanden vor einen Zug wirft, konnte dieser nicht schlimmer aussehen. Blut hatte seine Kleidung an vielen Stellen getränkt und sein linker Arm war an der Schulter abgetrennt worden, die Wunde wirkte, als hätte er zu nahe an einer Bombe gestanden.
»Mist.« gestatte sich Pan einen Fluch. Sie hätte umdrehen können und gehen. Der Mutant sah so schlecht aus, dass er wahrscheinlich sterben würde. Aber wer hatte ihn so zugerichtet? Nicht einmal Son Goku hatte es geschafft, ihn so fertig zu machen, geschweige denn, dass er das gewollt hätte. Sie seufzte und bückte sich zu dem König von Tsufuru hinunter. Vorsichtig stupste sie ihn an, um fest zu stellen, ob er überhaupt noch am Leben war.
Er stöhnte leise auf und versuchte sie anzusehen. »Du?« brachte er ganz mühsam heraus und hustete dann einen Schwall Blut. »Ich wollte doch nur den Dragon…«
Pan antwortete: »Sprich jetzt nicht. Ich werde mich um dich kümmern. Entschuldige wenn ich dir beim Transport wehtue. Aber ich bin nicht mehr so gelenkig wie früher.«
Sie strengte sich an, den Schwerstverletzten hoch zu heben und trug ihn nach draußen, wo sie sofort abhob und Richtung Haus flog. Sie hatte schon oft Leute getragen, aber so einen unwillkommenen Fluggast hatte sie bei weitem noch nie.
Tomam und Adan schliefen natürlich nicht mehr, als sie beim Haus ankam. Sie erschraken auch nicht wenig, als sie den Verletzten sahen und ließen Pan schnell durch in das noch freie Schlafzimmer, das ihrem zweiten Sohn gehört hatte und seit langem nur mehr als Abstellkammer gedient hatte.
»Oh, hier ist es staubig!« stellte Adan erschrocken fest. »Leg ihn in dein Zimmer, wir werden dieses hier für dich herrichten.«
Pan nickte und ließ den Mutanten vorsichtig in ihr Bett fallen. Er ächzte auf, verlor aber fast sofort wieder das Bewusstsein. Rasch verband Adan den Arm des Verletzten und fragte leise: »Wie ist denn sein Name? Kennst du ihn?«
Pan nickte. »Ja, ich kenne ihn schon lang. Er ist ein alter Bekannter. Sein Name ist…Furion.« Sie hatte sich rechtzeitig erinnert.
Tomam rief zur Tür herein: »Das Feuer brennt, ich stelle Wasser hin, zum Abkochen, und dann hole ich den Dorfarzt.« Mit eiligen Schritten erledigte er alles und verließ dann das Haus.
Adan hatte den Arm erstversorgt und fragte jetzt: »Pan, das war doch nicht die ganze Wahrheit. Oder?«
»Nein. Dieser Mann war es der mich entführt hat, und er war es auch der meine Familie angegriffen hat. Er ist schuld daran, dass die Erde einmal explodiert ist und er hat viele Leben ausgelöscht.«
Die Alte war verwundert und entsetzt: »Weshalb hilfst du ihm?«
»Weil ich das möchte. Ich lasse keinen Verletzten im Stich.« Sie ging hinaus um zu schauen, ob das Wasser schon kochte und fand, dass es fürs erste grobe Reinigen warm genug war. Im Schrank war Tomams Schnaps, der musste dran glauben, sie mischte ihn eins zu eins mit dem Wasser und ging zu Adan zurück.
Diese sagte leise: »Ich bin ja auch nicht so. Aber ist das Risiko nicht groß, wenn wir ihn gesund pflegen und er wieder stark wird?«
»Das Risiko ist bestimmt da. Doch ich kann es einfach nicht. Vielleicht hältst du mich für verrückt, aber ich werde mich um ihn kümmern.« Sie begann das Gesicht des Verletzten abzuwischen.
Der Arzt kam bald, und traute seinen Augen nicht. Einen so brutal zugerichteten Körper hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen. Nicht einmal die Händler hatten irgendjemandem so etwas angetan. Entweder sie hatten ihn gleich hingerichtet, oder nur so weit bestraft, dass er überleben würde. »Ich hoffe diese Rasse hat gute Regenerationskräfte.« sagte er nach der Untersuchung. »Sonst wird er es nicht überleben. Er hat quer über den Körper verteilt Mehrfach-Knochenbrüche, einige innere Verletzungen und vor allem schaut es so aus als wäre seine Körperenergie, wir nennen es hier Chi, oder Ki, stark beeinträchtigt. Ich werde morgen wieder vorbei schauen.«
Für den Augenblick war der Mutant jedoch versorgt und Tomam und Adan gingen in ihr Zimmer zurück. Bestimmt würden sie noch reden, aber da Tomam ebenso einsichtig war wie seine Frau, würde es wohl keine weitere Diskussion um die Pflege des Tsufurianers geben.
Pan setzte sich in einen Sessel neben das Bett und sah sich den Mutanten noch einmal genau an. Der Körper sah zwar harmlos aus, aber sie wusste, dass das nicht stimmte. Er ächzte einmal auf und fragte leise, mit geschlossenen Augen: »Warum machst du das?«
»Hast du mir vorher nicht zugehört? Ich möchte mit einem reinen Gewissen einschlafen und am nächsten Morgen auch mit diesem reinen Gewissen aufwachen. Hätte ich dich angegriffen obwohl du dich nicht wehren kannst, wäre mir das nicht würdig, oder? Ich warne dich nur: Wage es ja nicht dich aus diesem Körper hinaus zu begeben und einen anderen zu übernehmen, das verzeihe ich dir nicht, und dann hast du auch mit keiner Gnade mehr zu rechnen. Verstanden? Aber schlaf jetzt.«
Sie stand auf und ging in das neu gemachte Zimmer hinüber. Rasch schlüpfte sie in ein neues, nicht blutbeschmiertes Nachthemd und legte sich hin. Wo würde das alles hinführen. In diesem Augenblick kam wieder etwas anderes dazwischen, und lenkte sie völlig von den Gedanken an den Mutanten ab.
Sie vermeinte eine Bewegung ihres Babys zu spüren, und einen Moment später noch eine. Bisher unbekannte Traurigkeit überkam sie wie eine riesige Welle, und sie begann stumm zu weinen.
»Oh bitte…« schluchzte sie leise und drehte sich auf die Seite, wo sie sich so eng zusammenrollte wie es nur ging. »Ich will nach Hause. Kommt doch endlich und holt mich ab. Ich will das hier nicht ganz allein durchmachen.«

Es war mitten in der Nacht, und die drei schleppten sich mühselig durch eine sumpfige Landschaft. Drei riesige Monde spendeten zwar angenehmes Licht, aber Tag wäre ihnen lieber gewesen. Nur, so schien es, ging die Sonne auf diesem Planeten nur äußerst selten wirklich voll auf, da die Monde, egal wie sie standen, immer den Sonnenweg für einige Stunden blockierten. Jetzt war alles in Allem trotzdem Nacht, und es wäre eigentlich recht kühl gewesen, wenn die geothermale Energie des Planeten nicht Wärme gespendet hätte.
Trunks stand, mit Gil, dem kleinen Roboter, in den Händen, bis zu den Knien im warmen Schlamm. Bestimmt zum dritten Mal fragte er: »Gil, bist du dir sicher, dass der Dragon Ball hier im Umkreis ist?«
»Ja, Positiv. Dragon Ball in fünf Meter Umkreis, genauere Bestimmung nicht möglich. Das Magnetfeld stört Empfang.«
»Er ist hier irgendwo, in einem Kreis höchstens fünf Meter um mich herum. Ich glaube, wir werden im Schlamm graben müssen.« Son Goku nickte und bückte sich. Fast sofort begann er wie ein Hund zu scharren und einen Kreis um Trunks herum zu ziehen.
»Glaubst du das bringt was?« fragte Vegeta und tippte missmutig den Schlamm an, der eine Konsistenz hatte, die er absolut scheußlich fand. »Der rinnt doch wieder zurück.«
»Dann müssen wir eben schnell machen. Grab mit, alter Freund, das stärkt die Muskeln, außerdem bin ich schon einmal um Trunks herum und du hast noch gar nicht angefangen.«
»Eh…hallo?« das waren die einzigen zwei Worte, die dem Mann in der Mitte des Kreises noch einfielen. Weiter kam er gar nicht.
Die beiden anderen gruben wie aufgezogen um die Wette. Bei denen wurde anscheinend alles zum Wettkampf gemacht, manchmal sogar das Essen. »Ich bin schneller, siehst du, Kakarott? Ich hab schon zwei Runden, und damit deine erste aufgeholt.«
»Gar nicht wahr ich hab die längere Strecke gemacht weil ich weiter draußen angefangen habe.«
»Meine Kreise sind aber exakter nebeneinander.«
»Warum muss ich dann immer noch undurchsuchtes Material auf die Seite schaufeln?«
»Was redest du da, ich übersehe nichts!«
»Ach, und was ist das da?« Son Goku zog eine verschrumpelte Moorleiche hoch, direkt aus einer Spur, die Vegeta gezogen hatte.
»Die liegt nur noch da weil ich sie nicht anfassen wollte!«
»Du hast sie übersehen. So war das.«
»Leute!« rief Trunks irgendwann dazwischen. »Darf ich auch mal was sagen?«
»Nein!« waren sich die anderen einig.
»Aber, ich…die hören mir nicht zu!« Er hob ab und sagte noch einmal lauter: »Ich fliege zum Raumschiff zurück, wenn ihr mit eurem Kampf fertig seid, kommt nach. Den Dragon Ball habe ich übrigens vor jetzt achtzehneinhalb Minuten gefunden.«
Schweigen breitete sich aus, und dann lachte Son Goku. Vegeta fiel in dieses Lachen mit ein, und gleichzeitig hoben sie ab. »Das wäre dann unser erster.« sagte er. »Welcher ist es denn?«
»Der mit den fünf Sternen.« erklärte Trunks und setzte Gil vorsichtig auf seine Schulter. Der kleine Roboter war zwar immer gut gewartet worden, aber mittlerweile doch schon recht in die Jahre gekommen, und so schnell zu fliegen wäre ihm nicht gut bekommen. Bald hatten sie das Raumschiff wieder erreicht.
»Was glaubt ihr?« fragte Son Goku dort. »Haben meine Söhne und Oob auch schon wieder einen gefunden? Oder vielleicht sogar zwei?« Er lächelte und nickte sich selbst zu. »Ich glaube, sie haben schon zwei neue gefunden. Aber egal, wir werden sie vielleicht irgendwann anfunken können, wenn sie in der Nähe von einem bewohnten Planeten sind.«
Vegeta sagte: »Wir müssen aber sowieso warten bis wir den letzten Dragon Ball finden. Da können sie gut auch schon vier gefunden haben und wir einen. Es macht kaum einen Unterschied, wenn der letzte zu weit weg ist, brauchen wir trotzdem lang. Eine teuflische Art einen Wunsch zu erfüllen.«
Ein Geräusch unterbrach ihn, und der Dragon Ball rollte quer durch das Cockpit vor Son Gokus Füße. Trunks hatte ihn offenbar fallen gelassen und hielt sich mit beiden Händen am Steuer an, das beim Startvorgang unnatürlich zitterte. »Ich möchte bei ihr sein.« murmelte er leise, kaum verständlich. »Sie fehlt mir.«
»Sie fehlt uns allen.« grummelte Vegeta düster. »Wir finden sie schon. Vielleicht nicht rechtzeitig, aber wir finden sie.«
Son Goku und Trunks schreckten gemeinsam hoch: »Was meinst du mit vielleicht nicht rechtzeitig?«
Der ältere Sayajin verschränkte die Arme und sah sehr grimmig aus dem Fenster: »Es bahnt sich etwas an, das spüre ich und dieses Gefühl lässt mich nicht mehr los. Bis jetzt weiß ich nicht, ob ich mag, was da kommt, oder ob ich es fürchte.«
»Na das sind ja tolle Aussichten.« seufzte Son Goku. »Wir sollten Gas geben.«
 
Hallo.Ich hab mir jetzt auch mal Deine FF durchgelesen.Ich bin zwar absolut kein GT Fan,aber Deine Geschichte finde ich wirklich echt gut:) Du hast einen schönen Schreibstil und beschreibst alles sehr genau,wodurch man sich das auch sehr gut bildlich vorstellen kann.Schreib auf jeden Fall mal weiter !

Gruß VEGETA
 
Hallo alle miteinander! Danke für die Kommentare!
Hier kommen wieder einmal 2 Kapitel meiner Geschichte. Rattale.

16. Auftritt des Erben

Der Morgen war schon lange angebrochen, und Pan hatte verschlafen. Erschrocken setzte sie sich schnell auf und sah sich hektisch um. Sie hätte schon längst wieder nach dem Verletzten schauen sollen.
Rasch stand sie auf und eilte im Morgenmantel hinüber zu ihm. Knapp bevor sie die Tür öffnen konnte, wurde sie von innen her aufgemacht und Adan kam heraus. Sie hatte ein großes Tablett in den Händen und drängte Pan damit in die Küche. Dort schüttete sie schmutziges Wasser in den Ausguss und erklärte: »Er schläft jetzt. Ich habe ihn noch einmal gewaschen, da die Schmerzmittel noch halten, und neue Verbände gemacht. Außerdem hat er ein wenig Suppe gegessen. Du kannst ja nachher nach ihm sehen. Iss erst etwas.«
»Danke.« sagte Pan. »Das wäre meine Aufgabe gewesen.«
»Keine Ursache, Mädchen. Ich habe ja auch nichts zu tun. Außerdem geht es ihm wirklich schlecht, und ich lasse kein Wesen leiden, schon gar nicht eines, das unter meinem Dach ist.«
Pan setzte sich zum Frühstückstisch, half Tomam dann abwaschen und aufräumen, und ging anschließend zu Furion hinein. Sie wollte ab jetzt, wenn es ging, bei diesem Namen für ihn bleiben. Schnell platzierte sie ein neues feuchtes Tuch auf der Stirn des Verletzten, weil er deutlich erhöhte Temperatur hatte. Davon wachte er auf und sah sie an. »Was machst du da?« brachte er leise heraus.
»Ich kümmere mich um dich. Kennst du das denn nicht? Hat sich nie zuvor jemand um dich Sorgen gemacht?«
Mühsam schüttelte er den Kopf. »Nein, nicht um mich…Dr. Mu, mein Schöpfer, wollte mich nur zum Kämpfen haben, als sein Werkzeug. Aber ich erinnere mich an Bilder…«
»An welche Bilder?« erkundigte sich Pan.
»Nur einzelne…Bilder. Ich war ja einmal König von Tsufuru, kein Mutant, nur ein Tsufurianer, und ich glaube, da hatte ich Freunde, und eine Familie. Bevor die Sayajin kamen…« Er geriet schon bei dem Gedanken allein in Wut, und das überanstrengte ihn.
Pan versuchte ihn zu beruhigen: »Ich weiß, dass dir das nicht viel bedeutet, aber es bedeutet mir etwas. Ich bitte um Verzeihung.«
»Um Vergebung? Wofür?« krächzte der Mutant.
»Um Verzeihung dafür, dass meine Ahnen so schreckliche Krieger gewesen sind und solche Dinge getan haben. Doch du musst auch einsehen, dass die Sayajin nicht mehr existieren, sie wurden ausgelöscht. Wir, meine Familie, Son Goku, Vegeta, denen du so viel Leid zugefügt hast, wir alle leben auf der Erde und wollen niemandem etwas tun. Du kannst nicht Rache an Unschuldigen nehmen. Das macht dich nicht besser als die, die du verachtest. Darum helfe ich dir auch. Weil ich das Leben schätze, und nicht einen unwürdigen Tod.«
»Aber…« fragte der Mutant. Im Augenblick war er sich nicht darüber im Klaren, ob je zuvor jemand mit ihm ein derart langes und ruhiges Gespräch geführt hatte. Ob er es jemals zugelassen hatte, dass er sich mit einem anderen Wesen unterhielt, ohne es gleich zu befallen. Es war eine neue Erfahrung. »Aber…du bist Sayajin…du hasst alle Schwächeren.«
»Das stimmt nicht. Das tue ich nicht.« verzweifelte Pan. »Ich muss gar nicht stärker sein als alle anderen. Ich möchte manchmal einfach nur in Ruhe gelassen werden, genau so wie meine Familie. Wir sind die letzten Sayajin, genau so wie du der letzte Tsufurianer bist. Wieso konzentrierst du deine Kraft darauf, Leben zu zerstören, anstatt vielleicht auch einmal ein Leben zu haben?«
»Ich…ich weiß nicht.« stotterte der Mutant mit einem Mal. »Ich dachte das sei meine Bestimmung.«
»Das kann doch niemandes Bestimmung sein. Doch nun sag mir, wer hat dich so zugerichtet? Wem bist du denn begegnet?«
Der Verletzte stöhnte noch einmal und drehte sich von ihr weg. Dann sagte er ganz leise: »Es tut mir Leid.« mit diesen Worten verlor er das Bewusstsein. Pan schreckte zurück. Sie hatte ziemlich viel erwartet, aber nicht diese Worte. Was hatten sie wohl zu bedeuten? Bestimmt nichts Gutes.

»Ha!« rief Son Gohan winkend. »Ich hab ihn!« Er war ein bisschen voraus gelaufen, und hatte die vom Radar angezeigte Stelle gefunden. Sie befanden sich auf einem Planeten mit gelblicher Atmosphäre, orangefarbenen Wolken und einem großen Schwesterplaneten, der wie eine hellblaue Kugel den halben Himmel dominierte. Das Gras war grün und rote Felsen, die aus der fast bis zum Horizont reichenden Wiese ragten, bildeten einen unglaublichen Kontrast. Plötzlich durchfuhr Son Gohan ein enormer Schock. Der Planet, auf dem sie sich befanden, war bewohnt, und in dieser Sekunde erloschen viele von diesen Leben.
»Was geht da vor!« rief Son Goten aus, der diese Welle schrecklicher Verzweiflung ebenfalls gespürt hatte. »Lass uns nachschauen gehen. Vielleicht können wir helfen.«
Oob rief: »Das kam von der Stadt aus. Aber jetzt existiert dort nichts mehr! Wer kann so etwas gemacht haben? Doch nicht etwa der Mutant Baby, hat er uns hier eine Falle gestellt?«
Son Gohan hatte die letzten Sekunden lang still überlegt, und dabei langsam eine Hand wieder zum Boden abgesenkt. Er berührte die Erde und sprang in der gleichen Bewegung wieder auf. »Wir müssen diesen Planeten sofort verlassen!«
Oob wandte sich verwirrt an ihn: »Was, wieso? Ich dachte wir helfen den Leuten!« Er zuckte zusammen, wieder hatte eine ganze Stadt ihr Leben ausgehaucht, diesmal weiter weg, es schien, als käme es genau von der anderen Seite des Planeten.
»Wir haben keine Zeit mehr!« warnte Son Gohan. »Fliegt! Schnell! Der Planet explodiert!« Er hob ab und zischte tief über die Köpfe seiner Begleiter, um sie zum Mitkommen aufzufordern.
Son Goten und Oob stießen sich ebenfalls vom Grund ab. Entsetzen überkam sie alle, als sie die Landestelle erreichten. Von dort aus hatte man auf die Stadt hinunter gesehen, aber jetzt war da nichts mehr, nur ein Loch, so tief, dass Dampf und Asche hoch stiegen.
Oob entdeckte doch jemanden, der das Inferno überlebt hatte und entschloss sich entgegen aller Warnungen, zu landen. Gleich merkte er aber, dass er diesem Einwohner nicht mehr helfen konnte. Aber wenigstens sollte er nicht allein sein. »Der Junge…es war ein Junge mit schwarzen Haaren…« keuchte der Einheimische. »Hütet euch vor diesem Kind, es ist kein Kind, es ist…«
Son Goten brüllte: »Oob! Schau was da passiert! Komm her!«
Ein Riss breitete sich von dem Loch her immer weiter aus, dann kam noch eine Detonation, die den ganzen Planetenboden erschütterte, Berge grummelten, ein Vulkan in der Nähe spie Asche und Feuer, das Raumschiff sackte einige Meter weit ab, da das Plateau einstürzte. Oob hatte begriffen, der Planet lag im Sterben. Wer aber vernichtete einfach so einen Planeten. Das war nicht einmal mehr der Stil dieses Tsufurianers, den sie jagten.
Er flog schnell zum Raumschiff, stieg ein und sie konnten abheben. Unter ihnen zerbrach der Planet, und die Trümmer gerieten in die Anziehungskraft seiner blauen Schwester. Wie Bomben von unvorstellbarer Größe gingen sie auf den anderen, bisher heil gebliebenen Planeten nieder. Son Gohan schüttelte traurig den Kopf, als er die Schockwellen sah, die von den Einschlägen ausgelöst wurden. Meerwasser verdampfte, Kontinente brachen. Obwohl die Gestalt des Planeten diesen unaufhörlichen Hagel aus Gestein überlebte, war das Leben darauf erloschen. Zwei Planeten, vor ihren Augen vernichtet.
»Da ist ein anderes Raumschiff!« riss Son Goten ihn aus seinen Gedanken. »Es fliegt auch von diesem Planeten weg, aber die Richtung kann ich nicht bestimmen. Dafür ist es zu schnell.«
Oob murmelte nachdenklich: »Der Einheimische hat etwas von einem Jungen mit schwarzen Haaren gesagt. Mehr leider nicht.«
»Hm.« machte Son Gohan. »Mir gefällt diese ganze Sache immer weniger. Ich befürchte, wir haben soeben die flüchtige Bekanntschaft desjenigen gemacht, der uns noch einmal schwere Probleme bereiten wird. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir die Dragon Balls und damit Pan finden, damit wir alle nach Hause kommen und die Erde verteidigen können.«

Pan war erstarrt. Nach all dem, was sie nun gehört hatte, hatte sie erneut eine riesige Wut auf den verletzten Mutanten.
Beinahe hätte sie geschrieen: »Dann geschieht dir alles Recht!« sie hielt sich aber zurück und ließ die Erzählungen noch einmal durch ihren Kopf gehen. Da hatte dieser Tsufurianer, weil er Son Gokus Erbmaterial nicht nutzen konnte, einfach das von Vegeta von der Erde geholt, und noch dazu hatte er damit herum experimentiert und nur die stärksten und besten Informationsträger herausgesucht.
Alles, was freundlich gewesen war, hatte er weg gelassen. Das war bei Vegeta sowieso nicht viel, aber ihr Schwiegervater hatte mittlerweile gelernt, was die Liebe einer Familie bedeutete, und wem diese Fähigkeit mit Vegetas Kraft fehlte…eine verdammt unangenehme Vorstellung. Dann hatte dieser Verrückte auch noch von seinen eigenen Zellen nur die besten Gene genommen, und somit eine Lebensform geschaffen, die mehr als nur kriegerisch war. Sie war entsetzlich, ohne Gewissen, ohne Chance, jemals einen vernünftigen Zugang zu ihr zu finden. Dieses Wesen war nach nur wenigen Wochen voll entwickelt aus seinem Brutschrank entstiegen. Eine so rasante Erschaffung neuen Lebens barg sehr viele Gefahren, die man nicht einschätzen konnte. Dann plötzlich, während einem Training, hatte der Sohn erkannt, dass er stärker war als der Vater und sich geweigert, neue Befehle entgegen zu nehmen, stattdessen war er auf seinen Schöpfer los gegangen. Dieser war geflohen, um sein Leben zu retten. Als er das Signal eines Dragon Ball auffing, war er diesem gefolgt, um sich alle sieben Kugeln anzueignen und sich wieder einen Wunsch erfüllen zu lassen.
Pan seufzte jetzt. Was hatte dieser Mutant bloß getan. Er hatte eine Kreatur, einen Tsuyujin, erschaffen, die niemand kontrollieren konnte. Wieso waren denn alle, auf die sie traf, irre? Warum konnte sie nicht einfach ein normales Leben führen. Trotzdem, sie würde sich weiter um diesen Verletzten kümmern. Egal was er getan hatte, und was damit noch verbunden war.

Jetzt war es ihnen klar geworden. Bei diesem Weltenzerstörer handelte es sich bestimmt um diesen Erben, von dem der Tsufurianer in seiner letzten Mitteilung gesprochen hatte. Aber warum zerstörte er, was er eigentlich beherrschen wollte?
Son Gohan ließ die Computerkontrollen ruhen. Beim letzten Funkfenster hatten sie von noch zwei anderen zerstörten Planeten erfahren, insgesamt alle auf unterschiedliche Weise vernichtet, als wollte jemand einfach nur seine Attacken trainieren und seine Kraft austesten. Der nächste, über den sie erfuhren, hatte im Grunde genommen das Auftauchen dieses neuen Kriegers überlebt. Dort war er nur gewesen, um sich mit den Armeen und den Waffen der Bevölkerung zu messen.
Es war wirklich, als würde er alle Planeten, die seine Bahn kreuzten, auf unterschiedliche Weise als Trainingsplatz nützen. Was würde ihm wohl noch einfallen? Wie lange würde er brauchen, bis er zur Erde kam? Was würde er dort anstellen, und wie viel würde er lernen, bevor er sich ihnen zuwandte? Was war sein Beweggrund? Hatte er überhaupt einen?
Seufzend wandte sich Son Gohan an seine Mitstreiter: »Leute, ich weiß, was ich von euch verlange ist schwierig. Sollte auch nur einer von euch geringste Zweifel haben, werden wir es nicht machen. Aber ich möchte mir diesen Tsuyujin, wie Bulma ihn genannt hat, ansehen. Ich möchte ihn wirklich sehen, und einschätzen können. Damit wir nicht nur wissen was, sondern auch wer uns erwartet. Daher schlage ich vor, dass wir, wenn wir den vierten Dragon Ball, dessen Signal wir schon aufgefangen haben, abgeholt haben, die Spur dieses Jungen aufnehmen.«
Oob schlug vor: »Vielleicht können wir ja mit ihm reden…jedes vernünftige Wesen hat doch irgendeinen Beweggrund für sein Handeln. Ich bin also einverstanden.«
Son Goten seufzte zwar schwer, aber er nickte auch und sagte: »Ja. Versuchen wir ihn zu finden. Ich glaube auch, dass es besser ist wir wissen über möglichst viel bescheid. Vielleicht fällt uns dann ein Plan ein, wie wir ihm doch noch beikommen können.«
Son Gohan atmete einem tief ein, und aus. »Na gut. Dann lasst uns den vierten Dragon Ball abholen und uns an die Fersen dieses Tsuyujin hängen.«

17. Endlich ein paar friedliche Tage

Zum Glück für sie wusste Pan nicht, in welchen Schwierigkeiten ihre Familienmitglieder steckten. Sie hatte keine Ahnung davon, dass ihr Vater drei Tage später beinahe durch eine Riesenspinne getötet worden wäre, in deren Netz sich einer der Dragon Balls befunden hatte, und dass nur durch Oobs rechtzeitiges Eingreifen ein Unglück verhindert worden war. So hatte diese Gruppe zwar schon insgesamt vier Dragon Balls gefunden, aber vom nächsten fehlte jede Spur.
Sie wusste nicht, dass ihr Großvater, ihr Schwiegervater und ihr Mann verzweifelt nach einem Hinweis auf ihren zweiten Dragon Ball suchten und dass sie sich keinen Moment Ruhe gönnten.
Sie selbst tat im Augenblick etwas sehr Ungewöhnliches – zumindest hätte sie nie gedacht, dass sie das einmal tun würde. Pan saß mit dem Mutanten, der ihre Familie gequält, die Erde vernichtet, und sie entführt hatte, friedlich auf der Terrasse von Tomams und Adans Haus und unterhielt sich mit ihm.
Beide hatten Kaffee und Kekse vor sich stehen. Mittlerweile waren schon wieder einige Wochen vergangen und die Verletzungen waren geheilt. Furion hatte es geschafft. Er war wieder so weit gesund, dass er das Zimmer und das Haus verlassen konnte. Der Arm fehlte ihm natürlich, doch auch an das schien er sich langsam, aber sicher zu gewöhnen. Seine anderen Blessuren waren ebenfalls abgeklungen, nur ein Knochenbruch im Bein machte ihm noch Schwierigkeiten, er trug dort einen festen Gipsverband und benutzte zum Gehen eine Krücke, die er unter den gesunden Arm klemmte. Er hatte sich Pans Vertrauen insoweit verdient, als dass er nicht einmal in den schlimmsten Momenten, als es ganz schlecht um seinen Körper stand, versucht hatte, ihn zu verlassen.
Vielleicht hatte ihn wirklich etwas verändert, denn ein denkendes Wesen war er ja, wenn auch verbittert und dadurch grausam. Im Moment merkte man ihm das aber nicht an. Sie hatten sich bereits viele Stunden lang unterhalten, und manchmal hatte er regelrechte Wutausbrüche gehabt, Rache geschworen.
Pan, mit ihrer Selbstsicherheit, hatte sich dadurch aber nicht verunsichern lassen. Sie war dahinter gekommen, wie Dr. Mu ihn behandelt hatte, als er noch im Tank gewesen war, wo sie ihn zum ersten Mal getroffen hatten. Ihm war nichts anderes erklärt worden außer Feindschaft, aufgebaut auf den Erinnerungen, die er mitgebracht hatte. Genau den gleichen Fehler hatte er auch bei seinem Geschöpf gemacht, und wie sich die Geschichte wiederholte, hatte auch dieser Spross seinen eigenen Schöpfer angegriffen.
Der Tsuyujin war kein Formwandler und konnte in keine fremden Körper eindringen, das musste er nicht. Er war auch erst wach geworden, als Furion, der Schöpfer, ihn voll entwickelt aus seinem Tank geholt hatte. Einige Tage lang war das Training mit ihm auch gut gegangen, aber kaum hatte er alle Grundtechniken zusammen, bemerkte er, dass er der Stärkere war und wollte sich nichts mehr sagen lassen, allein alles ausprobieren.
Daher hatte er seinen eigenen Erschaffer aus dem Weg geräumt, dessen bestes Raumschiff genommen und auf dem Abflug noch den Planeten mit einer enormen Attacke vernichtet. Er hatte nie ein Wort gesagt, sondern einfach gehandelt, und trotzdem seine Motive nicht erklärt. So wusste nicht einmal Furion, aus welchen Gründen sein Nachkomme kämpfte. Aus Spaß? Aus Langeweile? Aus Gewinnsucht? Aus Kampflust? Aus Verrücktheit? Aus Hass?
Pan und Furion hatten, während er noch im Bett bleiben musste, endlose Diskussionen geführt. Sie hatten sich über fast jedes Thema unterhalten, auch über die Taten der Sayajin auf Tsufuru, von denen Pan nur wenig wusste. Furion hatte ihr auch viel über seine Forschungen erzählt und seine Fehler beim Erschaffen dieses Erben genau analysiert. Schlussendlich waren sie zu der Einsicht gekommen, dass gegen ein Geschöpf wie dieses nicht nur ein Volk kämpfen konnte. Sie mussten ihre Energien und ihr Wissen vereinen.
»Pan?« fragte er, und nahm dazwischen einen Schluck Tee. »Wie lange glaubst du, bist du schon von Zuhause weg?«
»Ich weiß wirklich nicht. Auf diesem hässlichen Planeten wo du mich hinverschleppt hattest, gab es keine Zeitgeber, und seither bin ich hier, wo auch alles anders läuft. Hast du denn eine Ahnung?«
Furion entgegnete: »Ja, ich habe versucht noch einmal nachzurechnen, aber es stimmt. Hier verliert man den Überblick. Und mein Raumschiff ist ja dermaßen kaputt, dass man nicht einmal mehr eine Nachricht absenden kann.«
Pan biss von ihrem Keks ab und bohrte nach: »Und wie lang ist es her? Es reicht mir ja auch ungefähr. Wenn du dir schon die Mühe gemacht hast, das zu berechnen?«
Der Mutant stellte die Tasse ab: »Ich bin nach meiner Berechnung auf sieben Monate gekommen. Eher ein paar Tage mehr.«
»Was, sieben Monate?« fuhr Pan hoch. »Gute Güte!« Sie keuchte. »Ich habe ja wirklich voll die Zeitrechnung verloren…ich hätte mit vier, höchstens fünf gerechnet…aber…« Sie ließ sich wieder auf den Sessel sinken. »So lang hab ich sie alle nicht mehr gesehen und das ist deine Schuld. Das werde ich dir glaube ich ewig vorhalten. Egal ob wir jetzt in gemeinsamer Sache arbeiten.«
Furion nickte: »Ja, das gebe ich zu. Ich glaube aber wir haben jetzt größere Probleme. Wir haben uns nicht zusammengetan damit wir uns gegenseitig Vorwürfe machen. Wir haben uns darauf geeinigt, gemeinsam gegen meine Schöpfung vorzugehen, wenn es sein muss. Ich habe einen Fehler gemacht, indem ich ihn so stark machte und jeglicher Emotion beraubte. Den werde ich wieder gut machen, oder zumindest dabei helfen.«
Pan murmelte: »Wir hatten diese Diskussion zwar schon oft, aber diese Allianz ist doch reichlich ungewöhnlich. Ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, wer eigentlich davon profitiert. Wir, die wir einfach nur wieder zusammen sein wollen und in Ruhe auf der Erde leben wollen, oder du, der wahrscheinlich wieder irgendwann Weltherrschaftspläne entwickeln wird. Wie auch immer, ich komme auch jetzt noch zu dem Schluss, dass es so am Besten ist. Obwohl wir sicherlich Schwierigkeiten haben werden, das meiner Familie zu erklären. Die sind schließlich stocksauer auf dich. Du hast sie ja auch lang genug gequält.« Sie griff nach der Teetasse. »Besonders mein Schwiegervater wird dich ziemlich in die Mangel nehmen.«
»Damals wusste ich noch nicht, was ich jetzt von dir erfahren habe.« erklärte Furion. »Das hat mich beeindruckt.«
»So, und was hast du jetzt erfahren? Vielleicht dass Böses immer nur wieder Böses gebiert? Und dass das, was du anderen antust, irgendwann wieder auf dich zurückfällt?«
»Ja, das. Und anderes. Ich war schon, als du mich in damals zum Essen eingeladen hast, sehr verwirrt über deine Stärke, selbst in den Bösen das Gute zu sehen. Ich kann das nicht, ich sah oft nicht einmal das Gute im Guten, aber ich lerne es. Ich habe nie Freunde gehabt, das hast du richtig erkannt. Und…und es ist schön hier. Ich dachte nie, dass ich so etwas einmal sagen würde. Tomam und Adan behandeln mich gut, mittlerweile nicht nur aus Höflichkeit so wie zu Beginn, sondern weil sie es möchten. Und du, Pan? Du sitzt hier mit mir, und wir plaudern als wäre nichts passiert. Das ist zu ungewöhnlich, um richtig real zu sein. Findest du nicht?«
Die junge Frau entgegnete: »Das ist es aber, und daran sollten wir uns erinnern und uns ein Beispiel nehmen. Ein mahnendes, oder ein abschreckendes, wenn ich du wäre. Aber du hast Recht, es ist ganz nett hier. Ich mag diesen Planeten sehr, und auch Tom…« Plötzlich begann sie zu kichern und stellte den Tee wieder aus der Hand.
»Was ist denn jetzt?« wollte der Mann neben ihr wissen. »Habe ich etwas so Amüsantes gesagt? Ich wüsste nicht was das wäre, immerhin habe ich nicht mehr Humor als ein toter Fisch.«
»Nein, ich bin gerade ziemlich heftig getreten worden.« gab Pan von sich. »Ich glaube jemand will auf sich aufmerksam machen. Ich weiß nur nicht was ich tun soll. Mehr Kekse essen, weil mehr Zucker verlangt wird, oder mehr Tee trinken von wegen Durst?« Sie lachte noch einmal. »Ach, das wird noch was werden, denke ich.«
»Darf ich mal?« erkundigte sich der Mutant.
»Was dürfen?« argwöhnte Pan. Bei Fragen, die eigentlich nicht zu ihm passten, war sie immer noch vorsichtig, obwohl sie mittlerweile gelernt hatte, ihm größtenteils zu vertrauen, und wusste, dass das kein Fehler war. Wenn sie den geringsten Zweifel gehabt hätte, das aus irgendeinem Grund nicht zu tun, hätte sie sich nicht darauf eingelassen. Entweder man konnte seinem Gefechtskollegen trauen, oder man musste es lassen, und sich aus dem Weg gehen, besonders wenn es um so eine ernste Sache ging. Viel Gefühl und Taktik, aber auch Verständnis für die Gegenseite waren dazu notwendig. Sie wehrte sich also nicht.
Furion streckte seine Hand aus und legte sie behutsam auf ihren Bauch. Pan zuckte nicht zurück, aber sie wusste gut, dass dies ein wichtiger Moment war. Es war einerseits sehr riskant, immerhin hatte er noch immer die Fähigkeit in fremde Körper einzudringen und das mit einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit. Aber wie konnte sie ihm beweisen, dass sie seine Mithilfe gegen den neuen Feind zu schätzen wusste, wenn sie jetzt einen Rückzieher machte.
Entweder man glaubte an so wichtigen Alliierten ganz, oder gar nicht. In einem Kampf, der ihnen unausweichlich drohte, musste sie sich auch darauf verlassen können, dass er ihr nicht in den Rücken fiel. Das war wahrscheinlich das Schwierigste an allem. Er hatte ihr jetzt schon so viel preisgegeben, über seinen neu geschaffenen Tsuyujin, mehr, als er eigentlich müsste. Welche Attacken er konnte, ungefähre Daten über seine Kampfkraft, und über die Strategie, so weit der Mutant das beobachten hatte können.
Ihr skeptisches Unterbewusstsein sagte immer noch, dass er sich vielleicht die Hintertür für einen Angriff aus den eigenen Reihen offen hielt. Das war jedoch nur ein Teil von ihr. Sie wusste, dass er da war, würde deswegen wachsam bleiben, und dennoch ohne Vorbehalte auch für diesen Mutanten kämpfen.
»Das ist nett.« mit diesen Worten riss der Mann sie aus ihren Gedanken. »Das erinnert mich wieder an etwas, das Dr. Mu mich nicht lehrte, aber was ich noch von vor meiner Wiedergeburt als Mutantenbaby weiß. Meine Frau, Oshire, und ich, hatten drei Söhne. Doch auch sie starben alle im Krieg gegen die Sayajin.« Er zog die Hand wieder zurück und murmelte dann: »Das war furchtbar.«
Pan sagte, um seine Gedanken zu unterbrechen: »Wir sind, wen wir beschützen, für wen wir kämpfen.«
»Ich verstehe den Sinn dieses Spruches nicht.« gestand Furion.
»Keine Sorge. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist wirst du das. Ich gehe jetzt wieder hinein Adan Wäsche waschen helfen.«
Furion nahm seine Krücke hoch und brummte: »Dann schau ich einmal nach was Tomam so macht. Immerhin bin ich auch Gast in diesem Haus, und will helfen, wo ich kann. Obwohl ich auch das noch nie gemacht habe. Ich muss lernen.«
Pan lächelte ihm leicht zu, stemmte sich aus dem Sessel hoch und murrte: »Oh, mein Rücken. Wenn das so weitergeht bin ich bald auch zu plump zum Kochen. Trunks wird Augen machen. Das sag ich dir. Und bestimmt nicht nur wegen deiner Anwesenheit. Da hab ich eine viel größere Überraschung parat.«
Furion legte den Kopf schief und fragte: »Dein Baby. Glaubst du es…ich meine…ich bin Wissenschaftler. Wenn man überlegt, dann könnte es gut dreiviertel Sayajin sein, also stärker als alle, die außer Vegeta noch am Leben sind. Hast du daran einmal gedacht?«
»Nein. Und es ist mir auch egal. Ich finde, es ist das wichtigste, dass es gesund ist. Oder nicht?« Pan reagierte auf so etwas giftig.
Furion meinte nachdenklich: »Ja, aber es könnte wichtig sein. Wenn ich die Hoffnung nicht in mein Volk setzen kann, dann vielleicht in deines. In die Menschen und die Sayajin.«
Pan sagte: »Wenn ich wüsste, was du meinst, wäre ich bestimmt dagegen. Wie auch immer. Es ist ja noch nicht einmal geboren. Und ich gehe jetzt Wäsche waschen. Schmiede deine Pläne alleine, aber wenn es geht lass mich und mein Baby da raus. Zumindest vorerst.«
Der Tsufurianer entgegnete: »Ich glaube, das kann ich nicht. Aber ich verspreche, dass ich nichts mache was euch beiden schadet.«
»Und warum, wenn ich fragen darf?« der letzte Satz war wieder so ungewöhnlich für diesen Mutanten gewesen, dass er erneut ihren Argwohn erweckte.
»Wie gesagt, weil ich dir mein Leben verdanke und dein Baby vielleicht noch brauchen werde.«
»Aha. Und du denkst, dass mich diese Mittelung jetzt beruhigt?«
»Nein, natürlich nicht. Aber es ist ein Versprechen.«
Pan setzte sich wieder hin. Jetzt begann es ihr wirklich unheimlich zu werden. »Warum ein Versprechen dieser Art?« fragte sie mit zitternder Stimme nach, als ahnte sie schon, was der Grund sein könnte.
Furion sagte halblaut: »Falls keiner kommt um dich zu holen. Falls niemand mehr da ist.«
Die junge Frau sprang mit einem Ruck wieder auf und stürmte wortlos ins Haus hinein. Falls keiner mehr da ist. War dieses Geschöpf, das den Händen dieses Mutanten entsprungen war denn so schlimm? »Ach, Baby.« wandte sie sich an ihr Kind. »Bist du wirklich das einzige, was mir von meiner Familie geblieben ist?«
Es dauerte einige Stunden, bis sie sich beruhigt hatte. Doch der Gedanke ließ sie nicht mehr los. War ihren Angehörigen etwas passiert? Warum hatte sie nicht die Fähigkeit, ihre Auren zu spüren? Sogar Bulma hatte einmal davon gesprochen, dass sie das manchmal konnte. Warum gelang es Pan dann nicht? Sie war zum Warten verdammt, zum Warten auf etwas, das vielleicht nicht kommen würde.
 
Hoi! Wieder 2 Kapitel... Rattale

18. Eine kluge Entscheidung

Son Gohan flog in den Einschusswinkel der Attacke. Da er sich so rasch bewegte, riss er seinen Bruder im Flug einfach mit sich und brachte ihn außer Reichweite. Das höllische Energiefeuer schmetterte gegen das Gebäude hinter ihnen. In Sekundenschnelle war nichts mehr davon übrig, auch nicht von den Häusern direkt dahinter. Eine Schneise verkohlen Nichts zog sich kilometerweit in die Landschaft.
»Ja ist der völlig verrückt!« erkundigte sich Son Goten geschockt. »Zuerst zwingt er uns zum Landen und dann greift er uns ohne Sinn und Erklärung an.«
Son Gohan zog eher düstere Schlüsse: »Er wusste wohl, dass wir ihn verfolgen und auschecken wollen. Da hat er wohl beschlossen uns anzugreifen.« weiter kam er nicht, da er schon wieder ausweichen musste, und in die Nähe von Oob getrieben wurde.
Dieser brummte: »Ich weiß nicht mal ob dieser Krieger mit uns reden möchte. Jedenfalls ist er unglaublich stark, wir können froh sein, dass er bisher nur ausprobiert hat wie seine Attacken wirken. Aber das reicht.«
Goten war entsetzt: »Er hat nur herumprobiert? Na toll, dann möchte ich nicht in der Nähe sein wenn er wirklich loslegt.«
Son Gohan murrte: »Aber ich schätze mal, so wie es mittlerweile Familientradition ist, werden wir in der Gegend sein wenn er richtig loslegt. Und ich fürchte, dass wir Halb-Sayajin nicht sehr viele Chancen gegen ihn haben. Vielleicht wenn du und Trunks wieder eine Fusion hinbekommt…dann vielleicht. Aber so wie er auf unsere Pläne reagiert hat…ich fürchte, er kann unsere Gedanken ahnen, und weiß daher, was wir planen würden. Daher ist er auch so stark.«
Goten gab zu: »Außerdem haben wir beide lange nicht ernsthaft trainiert, schon gar nicht ich. Wenn ich gearbeitet habe bin ich nur hinterm Steuer gesessen, und habe ich frei, bin ich sofort und immer bei meiner Frau. Trunks geht es da sicher nicht unähnlich. Ich glaube nicht dass wir noch auf dem gleichen Level sind, so wie als Kinder.«
»Hm.« machte Son Gohan. »Wir müssen es aber irgendwie hinbekommen.«
Oob rief dazwischen: »Passt auf! Was redet ihr zwei jetzt so lang, Achtung!« Er rammte sich mit vollem Gewicht gegen Son Gohan, der einige hundert Meter weit zur Seite geschleudert wurde, und knapp vor einem großen Gebäude bremste.
Aber er kam nicht zurück zu seinen Gefährten. Genau zwischen seinen zwei Begleitern und ihm erschien der Tsuyujin aus dem Nichts. Anscheinend beherrschte dieser die Momentane Teleportation. Er stand ganz ruhig in der Luft da, als wäre er auf festem Boden.
So nah hatten sie ihn zuvor nicht gesehen, er hatte sich einfach zu schell und zu weit weg bewegt Es handelte sich wirklich um einen Jungen, fast noch ein Kind, mit menschlicher Gestalt, und einem schwarzen Overall ohne Ärmel, so wie es ihnen gesagt worden war.
Er hatte schwarze Haare und einen für ein Kind sehr durchtrainierten Körperbau. Schwarze Stiefel schützten seine Füße. Da er Son Gohan jedoch die Rückseite zuwandte, konnte dieser das Gesicht nicht erkennen, nur, dass die Haut des Fremden für einen Menschen ungewöhnlich blass wirkte, was den Kontrast zum Schwarz noch verstärkte.
Oob und Son Goten konnten aber das Gesicht sehen, sie waren erstarrt. Kam es ihnen etwa bekannt vor?
»Siehst du auch, was ich sehe?« fragte Son Goten verstört.
Oob nickte und ging in eine Art Kampfstellung, wartete aber noch ab. Es war eine unglaubliche Stimmung, als würde man eine Sehne bis kurz vor den Punkt spannen, an dem sie riss.
In der nächsten Sekunde hob der junge Fremde wortlos die rechte Hand, zeigte auf Son Goten, und ohne Verzögerung traf eine enorme Energieentladung den Halb-Sayajin mitten in die Brust. Er hatte nicht den Hauch einer Chance sich zu wehren. Der Rückstoß schleuderte ihn mehrere dutzend Meter nach hinten, wo er an einen der Wolkenkratzer geschmettert wurde, hart davon abprallte, zu Boden stürzte, und regungslos liegen blieb.
Im gleichen Augenblick erfassten es Gohan und Oob: Die Aura von Son Goten war erloschen. Beide wussten für einen Herzschlag lang nicht, wie sie darauf reagieren sollten. Keiner hatte das erwartet. Eine Millisekunde lang sahen sie einander an, dann war klar, dass das hier nicht gut enden würde.
Oob beging einen für ihn fast undenkbaren Fehler, er rief entsetzt: »Son Goten!« und drehte sich um, um zu seinem gefallenen Kameraden zu fliegen. Mitten in den ersten Metern traf auch ihn die gleiche Entladung, rammte ihn hart in den Rücken und er stürzte zu Boden, nur wenige Schritte weit von Goten entfernt. Auch seine Aura war blitzartig fast vollkommen weg.
Wie konnte man zwei der stärksten Kämpfer der Erde nur so schnell ausschalten! Son Gohan fasste es nicht.
All das hatte nur wenige Sekunden gedauert. Jetzt drehte sich der Fremde um, und Son Gohan erschrak: Dieser junge Mann in Schwarz hatte alle Merkmale, die ihn als Verwandten von Vegeta kennzeichneten. Deswegen hatten die zwei anderen sich vorhin so sehr erschrocken und hatten die wichtigen Augenblicke für ihre Verteidigung verloren. Normalerweise sahen Sayajin-Söhne aus wie ihre Väter, oder zumindest sehr ähnlich – Trunks war eher der, der aus der Art geschlagen war. Dieser junge Mann hier, war eine Mischung, mitten herausgriffen aus Vegetas Familie.
Er hob auch gegen Son Gohan die Hand, feuerte einen mächtigen Energieschlag gegen den Halb-Sayajin ab, der diesen gegen eine Hauswand knallen ließ. Er war angeschlagen, aber noch bei vollem Bewusstsein. Er wartete auf den finalen Schlag. Der Tsuyujin jedoch ließ seine Hand wieder sinken, lächelte überlegen und teleportierte sich wortlos weg. Nur einer seiner Gedanken blieb noch in der Luft hängen. Werdet stärker, denn ich komme und werde erneut, und dann ernsthaft, nach euch fragen.
»Mist verdammter.« gestattete sich Son Gohan einen Fluch und landete bei seinen Begleitern.
Er griff nach Oobs Schulter, wusste, dass zumindest er noch am Leben war, denn der andere reagierte darauf. Mühsam stöhnte er und sah Son Gohan an. »Was ist passiert, das ging alles so schnell!« Der jüngste unter ihnen setzte sich langsam wieder auf und stellte fest, dass sein Arm wohl ausgekugelt war. Krampfhaft hielt er sich die Schmerzende Schulter fest. »Was ist mit ihm?« fragte er und deutete auf Son Goten.
Der Pilot lag mit weit ausgestreckten Armen und Beinen da, keine Regung ging über seinen Körper. Ein breites Blutrinnsal lief aus seinem Mundwinkel, und er hatte die Augen geschlossen.
»He, kleiner Bruder!« sprach Gohan ihn vorsichtig an und griff nach seiner Hand. »Das kannst du uns doch nicht antun. Komm zu dir. Goten. Was soll ich Valese sagen, und Merve, und Goku? Verdammt, wach auf!« Er hatte aber das untrügliche Gefühl, dass es nichts brachte. Verzweifelt hob er die Faust und schlug hart neben Goten auf den Boden. Das ließ den Beton ringsum zerplatzen, und Oob riss Son Gotens Körper gerade noch rechtzeitig weg, bevor der U-Bahn-Schacht unter der Straße einstürzte und die Trümmer in die Tiefe regneten. Auch Gohan war über seine eigene Kraft erschrocken, hochgesprungen und hatte die Beine seines Bruders genommen. Langsam flogen sie zum Raumschiff zurück.
»Verdammt, Gohan, ich bin doch nicht tot!« meldete sich Son Goten plötzlich, mitten ihm Flug. Die anderen erschraken so sehr, dass sie ihn beinahe fallen gelassen hätten. Rasch landeten sie und setzten ihren Freund ab.
»Was war denn los mit dir!« rief Gohan halb erleichtert, halb entsetzt. »Du hast uns einen riesigen Schrecken eingejagt!«
Goten richtete sich mühsam auf und stöhnte, seine Rippen taten ihm höllisch weh. »Ich weiß selbst nicht was passiert ist. Der Schlag hat mich hingeschmettert, wie selten etwas zuvor. Und ich…keine Ahnung. Mein Körper hat eine Reaktion gezeigt, die mir völlig fremd war, er hat einfach abgeschaltet und mich nicht mehr kämpfen lassen. Alles war weg, als wäre das eine unterbewusste, instinktive Panik-Reaktion gewesen, damit ich am Leben bleibe.«
Gohan nickte. »Das war es wohl auch. Dieser Kämpfer ist uns überlegen. Er weiß im Voraus, was wir planen. Woher er diese Fähigkeit hat, und wie weit man von ihm entfernt sein muss, damit er es nicht mitbekommt, kann ich nicht sagen. Ich nehme an er liest unsere Gedanken. Ich kenne nur die Kaioshin, die das auch können, wenn sie wollen. Ob überhaupt etwas gegen ihn hilft? Oder ob wir ihm wirklich hilflos ausgeliefert sind?«
»Tut mir Leid.« sagte Son Goten. »Dass ich nicht weiter gekämpft habe.«
»Ach, Schwamm drüber, es war sicherlich besser so.« rief Oob. »Wir sind noch alle am Leben, das ist das Wichtigste, wir sollten jetzt aber nach Hause fliegen. Wir werden dort gebraucht.«

Die Zeit verging für Pan mit einem Mal rasend schnell. Jeden Morgen fühlte sie sich einem hilflosen Wal am Strand ähnlicher, und manchmal brauchte es einen Schubs von einem ihrer drei Mitbewohner, um sie aus einem zu bequemen Sessel wieder hoch zu bringen. Wenn sie versuchte zu fliegen, war sie langsamer als eine Schnecke, so träge wie ein Heißluftballon.
Das gemeinste daran war, dass Furion schon wieder ganz gesund war und trainierte, er konnte sich selbst wieder zum Fliegen bringen und zischte wie eine Libelle um sie herum. Er konnte auch mit nur einem Arm gut steuern und war mehr als oft derjenige, der Einkaufen geschickt wurde, wenn einmal in der Woche Waren aus der nächst größeren Stadt gebraucht wurden. Früher hatte Pan das noch getan, jetzt war sie schon erledigt, sobald sie nur einen kurzen Spaziergang mit Adan zum Dorfmarkt hinter sich hatte.
Seit Furion ganz gesund war, hatte er Tomam dabei geholfen, ein neues Gatter für die Hühner zu bauen und den Gartenzaun zu reparieren. Im Moment waren die beiden friedlich dabei, die Fensterläden neu zu streichen. Dieser nette Planet mit seinen unglaublich freundlichen Bewohnern hatte also nicht nur auf Pan eine sehr positive Wirkung, er tat auch Wesen gut, die in ihrem Leben bisher nicht sehr viel Freundlichkeit mitbekommen hatten. Jemanden wie den Tsufurianer so friedlich mit einem Malerpinsel in der Hand zu sehen war schon sehr aufbauend.
Pan lehnte sich wieder zurück und schloss die Augen. Wie sehr sie sich wünschte, ihre Mutter wäre hier, ihr Vater, natürlich Trunks, und Bulma, und Vegeta, und Bra. Sie hatte hier zwar eine nette Familie gefunden, aber Es wäre schön gewesen, wenn sie ihr Baby….neue, alte Gedanken schlichen sich ein, einfach Zuhause sitzen, beim Fernseher, oder auch…Trunks, wenn er spät Abends heimkam und dann einen entschuldigenden Blumenstrauß dabei hatte obwohl sie sowieso beide wussten, dass so etwas nicht notwendig wäre. Oder…sie vermisste ihn einfach.
»Was denn?« fragte eine Stimme zwischen ihre Gedanken.
Sie öffnete die Augen. Furion stand da, und hatte eine mit Farbflecken bedeckte Schürze an. »Du bist traurig? Wieso das denn?«
»Ach, kannst du dir denn das nicht denken?« retournierte Pan vielleicht ein wenig zu heftig. »Ich…« sie stand auf und ging wortlos ins Haus zurück. Über so etwas brauchte sie mit diesem Mann nicht sprechen. Das war etwas, was ihn nun wirklich nichts anging.
Er kam ihr einige Schritte lang nach und sagte leise: »Ich weiß. Und es tut mir Leid.«
Pan lächelte ihn an. »Danke…das beweist mir, dass du dich wirklich geändert hast. Obwohl…du mir auch nicht helfen kannst.«
Tomam schrie: »He! Furion! Wirf den Pinsel raus, sonst gibt’s noch Farbflecken am Teppich! Die kriegt man nicht mehr raus.«
»Oh!« antwortete der Mutant. »Das wusste ich nicht. Ich habe noch nie zuvor mit Farbe gearbeitet. Ich komm schon.« Er winkte mit dem vor Farbe triefenden Pinsel und ging hinaus.
Pan bückte sich mühsam und wischte mit einem Tuch rasch die noch feuchten Farbspritzer vom Holzboden auf. Irgendwie war die ganze Situation schon witzig, vor allem, da sie nicht einmal mehr ihre Zehen sehen konnte. Sie setzte sich hin und begann zu kichern. Was hatte sie sich hier bloß für einen neuen Freund geschaffen? Adan kam schnell hergelaufen. »Bist du ausgerutscht?«
»Nein, geht schon, ich putz nur auf, sonst flippt Tomam aus.«
Adan brummelte: »Oh, Oh, eingetrocknete Farbkleckse überall. Nun ja, da werden wir wohl rasch die Teppiche drüber legen müssen. So lange es keiner sieht, stört es keinen.« Jetzt mussten beide lachen.

19. Zurück zur Erde – aber rasch!

Pan konnte sich nicht mehr zurückhalten. Jetzt hatte sie lange genug die Zähne zusammengebissen. Ihr erster wirklich lauter Schrei galt ihrer Mutter.
»Mama! Wie hast du das nur zwei Mal ausgehalten! Mir reicht das hier!« Sie ahnte nicht, wie stark ihre Energie durchs All übertragen wurde.
Videl hörte zwar die Worte nicht, aber sie spürte deutlich, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmte. Was genau das war konnte sie jedoch nicht einordnen. Ihre Besorgnis aber wuchs trotzdem an.
Dann wandte sich Pan an die im Raum anwesenden Personen. Das waren die uralte Hebamme, dann Adan, und der Dorfarzt. »Bitte, wie lang dauert das noch? Kann mir das einer sagen?« Sie musste schon wieder schreien, diesmal dachte sie aber gar nichts.
In diesem Moment ging auch die Tür auf und Furion steckte vorsichtig den Kopf herein. »Geht’s so weit?« fragte er überflüssiger Weise. »Du brüllst ja als wolltest du das Haus damit einreißen.«
Pan zischte ihn mehr als giftig an: »Willst du tauschen, wenn du glaubst du machst das besser? Und jetzt raus hier! Ich bin schon so genervt genug, da brauch ich keine zusätzlichen Personen, die mich irgendetwas völlig Sinnloses fragen!« dieser Satz ging in einem erneuten lauten Schrei unter.
Adan winkte Tomam zu, der vor dem Fenster gestanden hatte, und wenige Augenblicke später holte der ältere Mann Furion von der Tür weg und schloss diese wieder. Leise war Tomam dennoch zu hören: »Pass auf, in dem Zustand sind die Mädels recht aggressiv und entwickeln verblüffende Kräfte. Adan hat mir damals zwei Knochen in der linken Hand gebrochen. Einfach zerquetscht. Knacks.«
Das brachte die alte Frau sogar ein bisschen zum Lachen, sie wusste aber, dass Pan im Augenblick wirklich andere Sorgen hatte.
Ihr nächster, noch etwas heftigerer Ausruf, den sie aber auch laut hinausbrüllte, war: »Gebt mir mal mehr Schmerzmittel!« Die anwesende Hebamme schüttelte den Kopf hielt beschwörend eine Hand hoch. Adan gab Pan vorsichtig vom Kräutertee zu trinken. »Das ist leider das einzige, was wir haben, Mädchen. Das ist ein Tee für werdende Mütter.« sagte sie. »Es wird dir aber trotzdem helfen.«
»Na toll.« keuchte Pan. »Macht der Tee auch dass es schneller geht? Ich hab schon genug.«
Adan lächelte milde. »Meine Liebe, als ich meinen ersten Sohn bekam habe ich einen Tag lang in den Wehen gelegen. Da bist du mit deinen fünf Stunden ja noch gut dran.«
So gern Pan die alte Frau auch hatte, in diesen Minuten konnte sie dem Gespräch nicht viel abgewinnen.
Adan fuhr trotzdem fort: »Und Tomam hat genau so gelitten wie ich, erst mal vor Sorge, weil ich ihm so leid getan habe. Später dann, weil ich ihm, wie er gerade ausgeplaudert hat, die Hand gebrochen habe. So hatten wir beide unsere Schmerzen.«
Pan brummte sarkastisch begeistert: »Das ist wirklich nett, Adan, aber…verzeih. Ich hab im Moment eine Riesenwut auf meinen Kerl… dem verdanke ich das hier alles…ich will nichts mehr von Männern hören, ich will überhaupt nichts mehr hören! Ich will nur dass das aufhört!« Sie schrie wieder auf, zerbrach mit einem zu festen Griff die Armstütze des Sessels; und brüllte dann so laut, dass allen im Raum die Ohren klangen: »Trunks!«
Da sie sich gar nicht unter Kontrolle hatte, jagte die Schockwelle, die sie auslöste mit fast ungebremster Kraft quer durchs All, es dauerte aber nur eine Augenzwinkern, bis sie ihr Ziel erreichte.

Trunks, der voran gegangen war, bekam die volle Ladung von Pans Schockwelle ab, sie traf ihn undefiniert am ganzen Körper, eine Erschütterung seiner eigenen Aura, als würde jemand einen Stein durch eine Schaufensterscheibe in ein Glasgeschäft schleudern. Vom Schlag knickten ihm die Knie weg und er ging mit einem eher dumpfen: »Uh!« zu Boden.
In derselben Sekunde zischte ein Geschoss nur haarscharf über seiner linken Schulter vorbei. Er merkte es nicht, aber wäre er nicht niedergebrochen, das unbekannte Ding hätte ihn wohl voll ins Herz getroffen, denn darauf war es abgezielt.
Son Goku rief entzückt: »Wouw, was für eine Reaktion! Ich glaub nicht mal ich hätte dem Angriff ausweichen können!«
Vegeta blieb ungerührt stehen, obwohl dieses Flugobjekt nun auf ihn zuschoss. Er beugte sich nur einen Zentimeter zur Seite, und die spitze, einen halben Meter lange und gut daumendicke Nadel blieb mit einem hackenden Geräusch im Baum hinter ihm stecken.
»Hm.« kommentierte er. »Da will uns offenbar einer nicht in seiner Nähe haben. Was das wohl für einer ist, dass er glaubt, sich mit uns anlegen zu können.«
Son Goku war zu Trunks hingeeilt, der noch immer auf Händen und Knien war. »Was ist?« wollte er wissen. »Schnelle Reaktion. Weißt du, wer das war? Und von wo das kam?«
»Pan.« keuchte Trunks und setzte sich hin.
Goku war verwundert: »Pan? Wieso kommst du jetzt auf Pan?«
»Sie hat mich umgehauen.« Er hieb mit der Faust auf den Boden. »Ich spüre sie immer noch.«
»Ich glaube nicht, dass ich dich verstehe…was ist los?«
Trunks erklärte mit einer Mischung aus Angst und Wut: »An irgendetwas Schlimmem, das ihr gerade passiert, bin ich schuld. Das hat sie mich wissen lassen. Jetzt ist es vorbei. Ich merke nichts mehr.«
»Oh.« murmelte Goku. »Ist das nun gut oder schlecht?«
»Ich weiß es auch nicht.« murmelte Trunks unsicher.
Vegeta mischte sich ein: »Aber ich weiß, dass es Zeit ist mit dem Pläuschchen aufzuhören. Da kommen noch mehr.«
Die beiden anderen sahen zu ihm hoch und entdeckten mit Bestürzung, dass er mittlerweile sieben dieser Geschoss-Nadeln abgefangen hatte. Sofort waren sie wieder kampfbereit.
»Zuerst sollten wir herausfinden was uns da attackiert!« sagte Son Goku. »Ich möchte wissen ob ich es mit einem intelligenten Lebewesen zu tun habe oder mit einem, das uns für Nahrung hält.«
»Ich mag keine der beiden Vorstellungen.« brummte Vegeta. »Ich sehe mich weder als Opfer für eine Attacke noch als Mittagssnack.« Er unterbrach seine grimmigen Worte mit einem noch erbosteren Knurren, als er feststellte, dass die Nadel-Geschosse sich in seinen Händen zu bewegen begannen.
»Holla! Das sind selbst die Angreifer!« stellte Trunks blitzschnell fest. »Die Dinger sind am Leben. Sie nähern sich vermutlich deshalb so schnell, damit sie tief genug in unsere Körper eindringen können, um uns am Weglaufen zu hindern. Sie sind ihre eigene Fangmethode.«
Son Goku verlautbarte: »Unangenehme Vorstellung!« Er konzentrierte sich kurz und verwandelte sich zum Super-Sayajin, das sollte für diese Kreaturen reichen.
Mit Splittern und Krachen warf er sich ins Dornengestrüpp und sagte nur mehr: »Au, das kratzt. Kommt ihr auch nach?«
Überraschender Weise hatten die anderen beiden nicht viel Lust, sich in das dichte, dornenbewehrte Buschwerk zu begeben, ihnen blieb aber keine Wahl. Der Beschuss hatte aufgehört und Gils Angaben nach war der Dragon Ball etwa vierzig Meter im Inneren dieser riesigen Pflanzenansammlung.
Son Goku blitzte einzelne, verdorrte und tote Ranken durch, um einen Weg zu schaffen. Die lebendigen ließ er stehen.
Vegeta meinte: »Sehr unangenehm, das.« und zwängte sich unter einer mit kralligen Dornen übersäten Ranke durch.
Ein feines Geräusch ließ Trunks in der Bewegung erstarren, als auch er unter dieser Barriere durch wollte. Wortlos und möglichst langsam drehte er den Kopf so weit, dass er das Rankengerüst über ihnen anschauen konnte.
Fast in Grabesstille bewegten sich dort die schwarzen Nadeltiere schlängelnd hin und her, richteten sich nach den Bewegungen aus, die unter ihnen geschahen. Sie hatten offenbar an ihrem Hinterende eine Art von Beinen, mit denen sie sich festhalten und kopfüber aufhängen konnten. Vielleicht stießen sie sich mit diesen auch zum Sprung ab.
Da die drei Menschen am Boden krochen, war für sie nicht viel Freiheit da, um auszuweichen. Stumm und nur leicht griff Trunks nach vorn und hielt den Absatz des Stiefels seines Vaters fest. Dieser drückte sich ein wenig vom Boden ab und sah unter seinem Arm durch nach hinten. Trunks deutete mit einem Finger nach oben, dann zeigte er auf sich und anschließend nach rechts. Vegeta hatte verstanden und versuchte Son Goku den Plan mitzuteilen. Bald hatte auch der letzte ganz vorn die Lage erfasst. Goku hatte genug Platz sich aufzurichten, und sah im Augenwinkel den Dragon Ball glitzern.
Es brauchte kein Startsignal, gleichzeitig verwandelten sich Vegeta und Trunks ebenfalls, und rollten in die von ihnen vorher angezeigten Richtungen weg, die Dornen waren unwichtig geworden, und feuerten gleichzeitig nach oben. Im gleichen Augenblick sprang Son Goku vorwärts und hoch, schnappte sich den Dragon Ball, drehte sich dann um und ließ eine mittelmäßige Energieentladung auf jene Nadelwesen ab, die ihn bedrohten. Danach brach er mit einem Sprung durch das Gestrüpp nach draußen.
Trunks kam, seitwärts rollend, als erster wieder zum Vorschein, die Dornen hatten seine Kleidung zerfetzt und einige Kratzer an ihm hinterlassen, aber keines der Nadeltiere war ihm zu nahe gekommen.
Vegeta brüllte im Dornengestrüppinneren einen Kampfschrei, und jagte eine Schockwelle von sich weg und zerlegte alles ringsum in Staub. »Grässlich, so was.« murmelte er. »Ich werde sicher nicht noch mal als Parasitennest dienen.«
»Wollten die das denn?« erkundigte sich Son Goku. »Ich dachte, die wollten uns nur aufessen.«
»Frage nicht.« murrte der andere Sayajin. »Aber da wir den Dragon Ball jetzt haben, sollten wir zurück zum Raumschiff gehen.«
Kaum dort angekommen, brach schon wieder Hektik aus. Das Trans-All-Kom blinkte wie von Sinnen und es zeigte an, dass schon vierzehn fehlgeschlagene Kontaktversuche stattgefunden hatten.
Trunks hängte sich sofort in die Kommunikation, denn es war an der Zeituhr abzusehen, dass die Verbindung in weniger als fünf Minuten wieder abbrechen würde. »Warum immer dann die Kommunikation möglich ist wenn wir gerade zu tun haben.« fragte er sich, während sich das Bild aufbaute.
Am Bildschirm war nach einigem Rauschen Son Gohan zu erkennen, der aber schrecklich zugerichtet war. Sein Kopf war einbandagiert und der Verband doch an einigen Stellen durchgeblutet. Er trug den linken Arm in einer Schlinge und seine Körperhaltung verriet, dass etwas mit seinen Rippen nicht in Ordnung war.
»Was ist denn los bei euch!« rief Son Goku alarmiert von hinten und setzte sich zu Trunks dazu.
Gohan erklärte rasch: »Papa, wir haben insgesamt mit dem von der Erde vier Dragon Balls, ich wiederhole vier Dragon Balls gefunden…« er wurde unterbrochen weil im Hintergrund eine kleinere Explosion das Raumschiff erschütterte. Funken stieben aus einer Schalttafel, es wurde ein paar Strich dunkler im Cockpit, eine rote Warnleuchte sprang an. Son Goten rannte hinter seinem älteren Bruder vorbei und schrie: »Oob! Schnell! Feuerlöscher!«
Trunks mahnte zur Eile: »Wir haben zwei Dragon Balls gefunden! Und nur noch eine Minute rauschfreien Kontakt, was ist los bei euch! Sagt was! Sollen wir kommen und euch helfen!«
»Negativ, Trunks!« antwortete Son Goten aus dem Hintergrund schreiend, der gerade Oob den Feuerlöscher zugeworfen hatte. »Wir haben keine ernsthaften Probleme mit dem Schiff, es ist nur überlastet. Woah, da knallt schon wieder eine Sicherung raus!« damit war der jüngere Sohn von Goku aus dem Bild weg.
Sein älterer Bruder war nun wieder allein zu sehen. »Wir haben auf unserem letzten Planeten diesen Tsuyujin getroffen, von dem Bulma geredet hat. Er sah fast aus wie Vegeta, nur viel jünger. Und was das wirklich Schlimme daran ist, er hat uns angegriffen, ohne Vorwarnung, ohne alles, er spricht nicht und gibt keine Erklärung ab, er kämpft einfach und wie! Wir hatten überhaupt keine Chance, vor allem da wir nicht wussten mit wem wir es zu tun haben. Wir mussten aufgeben, und er hat uns gehen lassen! Anders ging es nicht! Sonst wären wir nicht mehr hier, alle drei! Außerdem kann er vorhersehen, was wir als nächstes Vorhaben.« erklärte Son Gohan schnell.
»Dreißig Sekunden!« sagte Trunks. »Was habt ihr nun vor?«
Gohan rief laut, anscheinend wurde seine Verbindung schon schlechter: »Wir fahren nach Hause, zur Erde! Wir müssen heim, eine Spur von zerstörten Planeten weist genau in Richtung Erde und wir wollen vor ihm da sein. Ich weiß nicht was er da will, aber wir werden uns ihm in den Weg stellen. Kommt bloß schnell wieder und verzettelt euch nicht! Dieser Knirps ist unglaublich! Er beherrscht jede Technik der Sayajin und kann sogar Momentane Teleportation, und ich glaube er kann mindestens zu einem Dreifachen Super-Sayajin werden. Wenn nicht höher. Vater! Ich weiß du kannst die Erde nicht betreten, aber wir werden unser Bestes geben.« Es rauschte stark in der Leitung.
Vegeta mischte sich jetzt ein: »Was heißt, dieser junge Krieger sah aus wie ich! Kann mir das einer erklären?«
Son Gohan schüttelte den Kopf: »Nein, kann ich nicht, aber es ist erstaunlich, er sieht dir ähnlicher als Trunks in dem alter, meine Güte! Eher könnte man annehmen, dass das dein Sohn ist. Verstehst du? Irgendwer hat hier herumgepfuscht, und kein Gedanke an diesen Jungen gefällt mir…ich…sagen…heim…« Die Verbindung wurde deutlich schlechter, und zwar von Sekunde zu Sekunde.
Son Goku rief noch: »Söhne, wir sehen uns auf der Erde, ich komme unter allen Umständen. Haltet durch!« Das Bild war weg, für eine halbe Sekunde lang war noch Ton da.
Gohan antwortete: »Ok…« dann war alles weg.
Ohne Verzögerung ließ Trunks die Motoren an und startete, ließ Gil sofort an den Langstrecken Radar und wandte sich dann den zwei anderen zu. Diese waren schon in eine Diskussion verfallen und er hatte den Anfang verpasst.
Vegeta meinte gerade: »Ja, das ist wohl wegen dem Aussehen her klar. Aber wie…wie hat er, dieser Tsufurianer, es geschafft, an meine sayajinischen Gene zu kommen? Ich dachte er wäre hinter deinen her, wegen Pan. Ich…he! Seht mich nicht so an, ja?«
»Wie sehen wir dich denn an, Papa?« wollte Trunks mit neckender Stimme wissen. »Nein, aber…« sein Tonfall schlug abrupt um: »Aber dieser Junge…wenn Gohan das sagt, muss es zutreffen. Er ist schließlich Wissenschaftler, und kennt sich damit aus. Woher dieser Krieger stammt, kann ich nicht genau abschätzen, aber ich verm…« er stoppte ab und wurde mit einem Mal kalkweiß.
»Was?« wollte Son Goku erfahren. »Ich kenne meine Söhne und Oob, die geben nicht so schnell auf. Und wenn Gohan mir sagt, sie mussten das machen um zu überleben, dann ist die Lage ziemlich ernst. Ernster vielleicht, als wir jetzt einschätzen können. Wenn dieser Junge wirklich eine Mischung von Tsufurianer und Sayajin ist, kann dabei herausgekommen sein was will! Es kann ein perfekter Krieger sein aber auch ein Fehlschlag, der unkontrollierbar alles angreift. Vielleicht ist er aber auch perfekt und übt nur, wie er seine Kräfte einsetzen kann. Und ich weiß nicht, ich kann mir auch nicht erklären wie er gerade an dich herangekommen ist, Vegeta, denn schließlich hatte er ja meine Enkelin und nicht…Oh du meine Güte!« Er hatte plötzlich verstanden und es war eine furchtbare Einsicht.
»Das ist nicht wahr, oder? Ich will das nicht hören. Das kann nicht passiert sein.« versuchte der Halb-Sayajin sich in irgendeine Ausflucht zu retten.
»Die Möglichkeit besteht doch.« meinte Vegeta kalt. »Oder etwa nicht? Dass Pan mein Blut zu ihm mitgebracht hat. Und dass der Tsufurianer daraus etwas gemacht hat.«
»Vater, so etwas kannst du nicht…« Trunks war nicht sicher, ob er einen Tobsuchtsanfall, oder einen Nervenzusammenbruch bekommen sollte, daher blieb er einfach ruhig.
Offenbar konnte Vegeta das doch, denn er sprach ungerührt weiter: »Wir können ja nicht wissen was nach der letzten Übertragung vorgefallen ist. Vielleicht hat er ihren Körper übernommen. Gut geklungen hat das jedenfalls nicht.«
»So viel Zeit ist nicht vergangen. Oder doch?« sagte Son Goku und wollte die Situation so retten. Das machte es aber nur noch schlimmer, so schien es. »Ich hab irgendwie die Zeitrechnung verloren. Eins, zwei, irgendwas…sieben…Moment.« Er begann herum zu rechnen, kam aber auf keinen grünen Zweig.
Trunks fluchte mit zusammengebissenen Zähnen: »Das verzeihe ich ihm nie! Wenn er ihr weh getan hat, wird er mir das büßen.«
»Glaub mir, Sohn, er wird es uns allen büßen. Aber…« jetzt war es an Vegeta, zu erstarren. »Es sei denn…er war Zuhause, auf der Erde…und hat Bra oder Kaya, oder vielleicht auch Merve...«
Son Goku sagte: »Davon hätten die aber was am Funkgerät erwähnt. Ich meine, so etwas verschweigt man doch nicht.«
»Und wenn sie es nicht wissen?« begann Trunks. »Er braucht nur ein paar Haare oder Hautzellen oder…und daran will ich nicht denken…er hat sie schon wieder unter seine Kontrolle gebracht.«
»Wie auch immer, auf angenehme Lösungen für das Problem scheinen wir nicht zu kommen.« murmelte Son Goku und schlug vor: »Lasst uns jetzt erst einmal Pan holen, dann fliegen wir heim, und erledigen den Rest.«
 
....der letzte Teil war ....
total spannend.....es gibt
einen "Mini" Doppelgänger...
von Vegeta...oh mann....

...schreib weiter....
glg Bonnie
 
Hi! Ich stele wieder 2 Kapitel zum Lesen rein! Viel Spaß! Rattale

20.Zenon

Pan ging es im Moment wieder richtig gut, bis auf das sie wenig Schlaf abbekam. Ein paar Tage lang hatte sie noch im Bett zubringen müssen, aber jetzt trainierte sie wieder, und war im Fliegen schon fast wieder so gut wie früher.
Wenn Adan und Tomam auf das Baby aufpassten, während es schlief, übte sie mit Furion Wettfliegen, oder benutzte ihn als Trainingspartner am Boden, um ihre Tritte und Schläge wieder auf Vordermann zu bringen. Auch beim Zielschießen war sie nicht schlecht und an diesem Tag gelang es ihr zum ersten Mal wieder, eine starke Kame-Hame-Ha abzufeuern.
Die meiste Zeit verbrachte sie jedoch mit ihrem Baby. Es war ein ruhiges, recht gelassenes kleines Wesen, das lieber aufmerksam in die Welt guckte anstatt zu schreien. Es hatte im Moment noch babyblaue Augen und nur wenige, dunkelviolette Haare. Noch konnte man allerdings nicht zu viel über seinen Charakter sagen, dafür waren zwei Wochen eindeutig zu kurz. Da das Baby alle zwei Stunden gefüttert werden wollte, war die Zeit in regelmäßige Abstände geteilt.
Sobald es im Haus nachts ruhig war, waren alle sofort eingeschlafen, um die stille Phase zu genießen. Pan hatte das Baby in ihrem Zimmer und eigentlich keine Wahl, immer aufzustehen, wenn es etwas wollte, vor allem Essen.
Sie hatte ihr Kind über alles lieb, nur war dieses häufige Aufstehen, Baby füttern, wickeln, Baby schlafen legen und selbst wieder einschlafen versuchen sehr anstrengend, zermürbender als jeder Kampf in der Arena. Es brachte nicht einmal etwas, wenn Adan und Tomam das Baby für einige Stunden in ihr Zimmer nahmen, um Pan Ruhe zu gönnen, denn immerhin musste sie zum Füttern trotzdem aufstehen. Wenn es ihr möglich war und ihr Sprössling einmal eine längere Schlafperiode hatte, schlief Pan wie ein Stein. Nur das leise Weinen weckte sie sofort, nichts anderes schien mehr zu helfen. Ein Risiko vielleicht, aber in ihrem Fall war es anders kaum denkbar. Diese Nacht brachte aber etwas anderes.

Gil hatte den Dragon Ball schon geortet. Trunks suchte nach einem Landeplatz, während Son Goku und Vegeta von oben herab schon die Gegend ansahen.
»Das ist eigentlich ein ziemlich friedlich wirkendes Dorf.« sagte Son Goku. »Glaubst du, das ist eine Falle?«
Vegeta antwortete: »Das weiß ich nicht, aber ich spüre die Aura des Mutanten. Vielleicht hat er alle übernommen, und Pan kommt nicht von diesem Planeten weg. Raumschiffe gibt es hier keine.«
»Du könntest Recht haben. Es ist eigentlich ein perfektes Gefängnis. Keine Zäune, keine Mauern, aber trotzdem kein Weg, zu entkommen. Und kein Material für einen Sender.«
Trunks mischte sich ein: »Was mich eigentlich wundert… zumindest ein Platz auf diesem Planeten müsste doch diese Kommunikationszentrale enthalten, von der aus die Kameras gesteuert wurden. Oder dieser Tsufurianer hat seinen Standort verlegt, bevor die Dragon Balls losgeschickt wurden. Das kann natürlich auch sein. Ich lande da drüben. Hinter dem Hügel.« Bald stand das Raumschiff ruhig da. Niemand schien ihre Landung bemerkt zu haben.
Gil piepte: »Dragon Ball ganz nah, im Dorf.«
Vegeta nickte: »Hört euch meinen Plan an. Wir löschen unsere Auren und schleichen uns an, es hieß ja, wo der Dragon Ball ist, da ist auch Pan. Und ich spüre den Tsufurianer im Ort. Bestimmt sind sie nicht weit voneinander entfernt.«
Trunks murmelte: »Sag so was nicht, Vater, da wird mir richtig schlecht. Aber die Idee ist gut, wir sollten diesmal gleich von Anfang an gemeinsam angreifen.«
»Los.« rief Son Goku. »Je mehr Zeit wir verlieren desto später kommen wir zur Erde. Und ich mache mir wirklich Gedanken wegen diesem Krieger. Dem traue ich alles zu. Lasst uns aufbrechen.«
Sie flogen nur ein kleines Stück, dann liefen sie zu Fuß weiter. Keiner hatte sie bisher entdeckt, oder war das alles eine groß angelegte Falle? Endlich kam das Dorf in Sicht, und Gil zeigte auf eines der Häuser, die am Rand standen: »Dragon Ball ist da drin.«
Trunks setzte ihn ab: »Warte bitte hier. Sollte uns etwas passieren, musst du zur Erde fliegen, hast du verstanden, und unsere Leute benachrichtigen. Versprichst du mir das?«
»Gi…Gi…« stotterte Gil, dann stimmte er aber mit einem Salutgruß zu und blieb im Schatten der Bäume.
Die drei Männer hasteten zum Haus. »Ja, er ist da drin, eindeutig.« sagte Son Goku. »Den vergesse ich nie wieder. Wartet, ich versuche mich zu verwandeln.«
»Nein, mach das lieber erst im letzten Moment.« warnte Trunks. »Er könnte die Energiewelle spüren. Wer weiß, was er in den zwölf Jahren dazu gelernt hat.«
Vegeta drückte vorsichtig gegen die Tür, sie war nicht verschlossen. Die fühlten sich hier wohl sehr sicher. Gleich darauf schlichen die Sayajin ins Haus hinein.
»Pan spüre ich nicht.« sagte Son Goku leise. »Aber in diesem Zimmer ist der Tsufurianer.« er knurrte und tippte an die Tür. »Ich hab so eine Wut auf diesen Kerl!«
»Leise.« mahnte Vegeta, aber man hörte ihm an, dass es um ihn nicht viel anders bestellt war. Schließlich hatte er diesen Parasiten wochenlang im Körper gehabt, und dieser hatte einiges angestellt. »Ich freue mich aber genau so wie du, ihn wieder zu sehen.«
Trunks knurrte böse wie selten: »Angriff.« Vorsichtig schubste er die Tür mit einem Zeigefinger auf. »Er schläft.«
»So etwas wie der Mutant braucht Schlaf?« murmelte Son Goku. »Aber egal, das verschafft uns einen Vorteil. Los, alle zusammen.«
Schwebend erzeugte keiner einen Laut, bis sie das Bett erreichten. Langsam streckten sie ihre Hände aus. Energie ballte sich zusammen. Das bemerkte der schlafende Furion sehrwohl und riss erschrocken die Augen auf.
»Sag auf Wiedersehen.« fauchte Vegeta. »Parasit.«
Son Goku lächelte grimmig: »Ich hab dich gewarnt, dich noch mal mit meiner Familie anzulegen. Du wolltest ja nicht hören.«
»Das ist für Pan.« grollte Trunks. »Und für mich.«
Im Zimmer wurde es mit einem Mal hell, aber bevor die Entladungen auf den Tsufurianer niedergehen konnten, wurde die von Trunks von einer anderen Energiewelle aus seiner Hand geschossen.
»Was zum…« fragte sich Vegeta und drehte sich angriffsbereit zur Tür um. Das war eindeutig eine Sayajin-Technik gewesen.
Jeder erstarrte in der Bewegung, die er gerade machen wollte. Furion im Aufsetzen, Vegeta in der Drehung, Son Goku beim Arm heben, und Trunks darin, dass er sich die schmerzende Hand hielt.
Pan stand in der Tür und sie sah ausgesprochen böse aus, in dem Licht, dass sie selbst um sich herum erzeugte. Außerdem sah sie ein wenig anders aus, ihre Augen waren blau, die Haare glitzerten golden, als wäre sie kurz vor der Verwandlung in einen Super-Sayajin. Jetzt fragte sie enttäuscht: »Ihr greift einen wehrlosen Mann an? Was ist denn bloß in euch gefahren? Opa? Vegeta? Trunks? Das hätte ich nicht von euch gedacht.« Sie hatte noch immer die Hand vorgestreckt.
Diese Frage traf die drei Männer wie ein Donnerschlag, schlimmer hätte kaum eine Attacke sein können. Verteidigte sie ihn etwa? Ihn, ihren Entführer? Den, der sie beinahe alle vernichtet hätte, und der die Erde und damit Piccolo auf dem Gewissen hatte? Was war bloß in sie gefahren?
»Pan?« fragte Trunks verstört. »Was ist denn los mit dir? Kennst du mich nicht mehr? Du hast auf mich geschossen!«
»Natürlich kenne ich dich, ich kenne euch alle! Aber ich hätte nicht erwartet, dass ihr einen schlafenden Mann töten wollt. Das ist hinterhältig. Opa? Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir je beigebracht hättest, jemanden feige von hinten anzugreifen. Und jetzt macht ihr genau das.« Sie hörte auf, sich mit Energie zu umgeben und stand wieder normal da.
Son Goku nickte: »Du hast Recht damit, Pan. Entschuldige. Aber…nein. Es gibt für so etwas keine Entschuldigung. Das war wirklich wenig ehrenvoll.«
Pan nickte. »Ja, das bestimmt. Außerdem, ich bürge für diesen Mann. Ich bin seit mehreren Monaten mit ihm zusammen und habe keinen Grund gefunden, ihm nicht zu vertrauen.«
Trunks fragte mit stockender Stimme: »Du bist mit ihm zusammen?«
»Ja, und…« Pan erkannte plötzlich, was er verstanden hatte, und schüttelte den Kopf. »Doch nicht so…ich meine, wir sind in einer Angelegenheit Partner…Trunks…du kannst doch nicht denken…«
Sie lief auf ihn zu. So lange Zeit…so lang. Erst jetzt, in den letzten hundertstel Sekunden, bevor sie ihn erreichte, merkte sie wie sehr er ihr eigentlich gefehlt hatte, und drückte sich so fest an ihn, als ob sie ihn nie wieder loslassen wollte.
»Oh, ich hab dich so vermisst.« schnurrte sie.
Endlich hatte auch Trunks begriffen, dass jetzt alles überstanden war, und schloss sie in eine Umarmung ein. »Ich hab dich lieb.«
»Ich dich auch.« antwortete Pan, und einzelne Glückstränen rollten über ihre Wangen. Sie merkte aber gleich, dass die lange Zeit für ihn noch wesentlich schwerer gewesen war als für sie. Dazu brauchte man keine Worte, das konnte man spüren. Bestimmt hatten sie sich weit mehr Sorgen gemacht als Pan.
»Ist ja alles gut jetzt.« gurrte sie und küsste ihn kurz. Sanft streichelte sie ihm über den Rücken. Beim Baby half das immer, um es zu beruhigen, warum sollte das beim Vater anders sein. »Wir sind wieder zusammen.« Sie richtete sich wieder ein Stück auf, und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Es gibt viele Neuigkeiten.«
»Hey, Pan.« das waren die einzigen zwei Worte, die Vegeta für sie übrig hatte, aber das reichte.
Sie wusste gut, dass er Sentimentalität bis aufs Blut hasste, sprang aber trotzdem auf ihn zu und fiel ihm kurz um den Hals.
»Opa!« rief sie dann. »Du hast ja einen Heiligenschein, hat man dich aus dem Jenseits raus gelassen?«
Son Goku hatte auch einige Freudentränen in den Augenwinkeln und sagte: »Ja, so ähnlich. Besser gesagt mich hat jemand dort abgeholt, sonst hätten sie mich nicht gehen lassen.«
Pan umarmte auch ihn kurz, ging dann aber wieder zu Trunks zurück. »Komm schnell mit, ich muss dir unbedingt was zeigen. Und ihr kommt auch rasch, ja?« Sie nahm ihren Mann bei der Hand und zog ihn Richtung Tür.
Furion, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte, sagte: »Ich nehme an wir treffen uns dann nachher im Wohnzimmer.« Seine Stimme klang weder freundlich noch bösartig, aber die neue Situation behagte ihm nicht so ganz.
Pan nickte und lief weiter, in Richtung ihres Zimmers. Adan und Tomam waren auch schon aufgewacht. »Ist das dein Trunks?« fragte die alte Frau und lächelte. »Dann gibt das für euch ja sicher eine schlaflose Nacht. Ich werde euch etwas Tee aufsetzen. Du weißt ja wo die Kekse stehen.« Sie schob Tomam, der Trunks mit einem: »Hi, Papa.« grüßte, in die Küche und schimpfte währenddessen: »Alter Zausel. Plappermaul. Doofkopf.«
Trunks erkundigte sich: »Was meinte er denn damit?«
Pan grinste breit. »Das was er sagte. Schau.« Sie öffnete ihre Zimmertür, wo eine kleine Lampe Licht spendete. Zügig schritt sie auf den Babykorb zu, und hob den Säugling heraus. Das Baby wachte davon nicht ganz auf, aber es gluckste im Schlaf. »Das ist Zenon. Unsere Tochter.«
»Was? Du hast nicht…«
»Mach dir keine Gedanken, als ich von der Erde weg bin wusste ich das selbst noch nicht. Nicht einmal am ersten Planeten wo ich war…nun, ich dachte es wäre einfach der Stress. Erst hier angekommen habe ich es realisiert.«
»Oh, wouw…« brachte Trunks mühsam heraus, ansonsten fehlten ihm die Worte, aber die waren auch unnötig. Er umarmte beide und küsste erst Pan, dann vorsichtig auch seine kleine Tochter auf die Stirn. »Ihr seid beide so unglaublich…und ich wär so gern dabei gewesen.«
»Jetzt bist du ja da.« flüsterte Pan und entdeckte dann Son Goku und Vegeta, die im Türrahmen standen, und winkte sie herein.
»Also noch jemand der darauf bestehen wird, mich Opa zu nennen.« stellte ihr Schwiegervater fest und trat dann ein paar Schritte näher. Mit einem prüfenden Blick betrachtete er das kleine Wesen, das jetzt die Augen öffnete und ein komisches, aber niedliches Glucksen von sich gab. »Ist euch gut gelungen.« Das war genug des Lobes und mit einem Mal schien er über etwas ganz anderes nachzudenken. Irgendwie mochte Pan den Gesichtsausdruck nicht. Kampflos räumte er den Platz für Son Goku.
Dieser lachte: »Ach, bin ich also Ur-Opa. Na wenigstens krieg ich das mit und muss nicht auf einen Anruf warten, der nie kommt.« Er lachte und schnitt eine Grimasse: »Gu! Gu-gu.«
Pan erkundigte sich verwirrt: »Anruf? Welcher Anruf? Ich glaube, ich habe wirklich viel verpasst.«
Trunks sagte: »Wir aber auch. Da gibt es genug zu erzählen. Doch jetzt will ich erst mal meine Tochter halten und…ich weiß gar nicht was ich zuerst will.«
Son Goku schlug vor: »Wir lassen euch allein, ja? Ich verspreche auch, ich hau den Mutanten nicht über den Haufen.« Er winkte und schloss die Tür hinter Vegeta und sich. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer.
Vegeta sagte dort: »Dieses Baby ist unglaublich.«
Son Goku nickte: »Ja, weiß ich. Wenn man darüber nachdenkt, ist sie wir alle. Sie ist wir beide, unsere Söhne, natürlich auch unsere Frauen, meine Enkelin, und damit Videls Familie. Sie ist super.«
»Noch etwas ist außergewöhnlich an ihr. Sie ist zu drei Viertel Sayajin. Das spürt man gleich. Sie wird später stärker sein als unsere Söhne, wenn sie wirklich kämpfen will.«
Eine weitere Stimme mischte sich ein: »Das fiel mir auch auf.«
Erschrocken und ein wenig erbost sahen sich Vegeta und Son Goku um. Der Mutant im fremden Körper stand am Eingang zum Wohnzimmer.
»Wie meinst du das….wie auch immer du dich jetzt nennst?« fragte Goku.
Der Tsufurianer erklärte: »Ein Wissenschaftler wie ich bemerkt das natürlich gleich. Ich wusste schon, dass Zenon etwas Besonderes wird, als sie noch nicht einmal geboren war. Um ehrlich zu sein, ich mag das Baby sogar sehr gern. Furion, heiße ich übrigens.«
Pan kam dazu. Sie hatte jetzt einen Morgenmantel an und warme Schuhe, und ein Tablett mit einer Teekanne und fünf Tassen dabei.
»Wo hast du Trunks gelassen?« fragte Vegeta nach.
»Oh, er ist beim Baby halten eingeschlafen, und ich wollte ihn nicht wecken, weil er so unglaublich müde ausgesehen hat. Ich werde nachher nach den beiden sehen.«
Son Goku lächelte: »Ja. Er muss müde sein, nach all dem was er durchgemacht hat. Ich nehme aber an, wir können die wichtigsten Dinge auch ohne ihn besprechen. Wir haben sowieso noch einen Flug vor uns, der lang genug wird.«
»Ja.« sagte Pan. »Lasst mich als Einleitung sagen, dass sich dieser Mann hier verändert hat. Ihr werdet es bestimmt selbst während des Gespräches herausfinden, aber er ist auf unserer Seite, ich bürge für ihn. Hört zu, und das gilt für alle, was jeder zu sagen hat.«
Son Goku nickte und sagte: »Sieh an, mein kleines Mädchen ist richtig erwachsen geworden.«
Pan setzte sich auf das große Sofa und die anderen verteilten sich in den übrig gebliebenen Sessel. Jetzt wurde Son Goku ernster: »Ja. Du hast Recht, Pan. Es ist wirklich nicht viel Zeit. Gohan, Goten und Oob hatten eine Begegnung mit einem Wesen, das stärker war als alles, was sie kannten. Sie konnten diesen jungen Krieger nicht einordnen, er ist neu, und experimentiert mit seinen Kräften herum, als wäre er ein Kleinkind, das noch lernt. Er spricht angeblich nicht und nimmt auf nichts Rücksicht. Wir haben noch ein Problem. Laut Goten führt seine Reise eine Route entlang, die ihn in direkten Kontakt mit der Erde bringen könnte. Auch Namek liegt in seiner Linie, aber erst später.«
Furion sagte: »Dazu kann ich euch einiges berichten. Wenn ihr mir zuhören wollt.«
Vegeta bestätigte: »Ja. Wir werden zuhören. Aber glaub nur ja nicht, dass wir uns mit Lügen abspeisen lassen. Ich will wissen wen von meiner Familie du angegriffen hast. Und dafür werde ich dich zur Rechenschaft ziehen, egal ob Verbündeter oder nicht.«
Der Tsufurianer nickte: »Ja, in Ordnung.« Er begann zu reden.

Pan, die die Geschichte schon kannte, begann langsam wieder einzuschlafen, denn sie brauchte im Moment jede Minute Ruhe. Mitten unter dem Gespräch hob Son Goku kurz die Hand und deutete leise auf sie hinüber, da sie am Sofa zusammengesunken war. Ohne viele Geräusche zu machen, hob er sie hoch und brachte sie ins Zimmer hinein. Vorsichtig ließ er sie neben Trunks aufs Bett gleiten, deckte sie zu und nahm dann das Baby samt Wiegekorb mit hinaus. Mit dem Instinkt eines Großvaters hatte er gemerkt, dass das kleine Wesen neu gewickelt werden musste, und dann wieder weiterschlafen würde. Das konnte auch er machen, damit die beiden Ruhe hatten.
Die anderen beiden schwiegen sich unterdessen an und tranken still schon kühl gewordenen Tee. Als Son Goku mit Zenon sich wieder zu ihnen gesellte, sprach der Tsufurianer weiter.
Als Furion fertig war, hatte Son Goku angefangen, auf und ab zu gehen, und Vegeta, der im Moment das Baby hielt, war noch nachdenklicher geworden. Seine Drohung hatte er jedoch noch nicht wahr gemacht, vor allem, da Zenon so friedlich schlief wie wohl kaum irgendwann sonst.
Vegeta beschloss: »Legen wir uns auch gleich nieder. Das wichtigste wissen wir jetzt über diesen Krieger, wie er entstand, und was er kann. Wir sollten bald abreisen und da der Tsufurianer ja mit uns kommt, können wir auf dem Weg noch mehr besprechen. Ich bin auch ziemlich müde.«
Son Goku gähnte ebenfalls groß. »Ja. Denken ist anstrengend. Die Kekse sind zwar lecker gewesen, aber ich werd mich auch da vor den Kamin hauen und etwas ausspannen. Wir sehen uns beim Frühstück.« Wie eine Katze rollte er sich am dicken Teppich direkt vorm warmen Kamin zusammen, ohne noch einen Blick auf Furion, seinen einstigen Feind, oder auf die anderen zu werfen. Nach und nach verstreuten sich alle entweder in ihre Zimmer zu den Betten, und Vegeta machte es sich am Sofa bequem, nachdem er das immer noch schlafende Baby wieder zu Pan ins Zimmer gestellt hatte.

21. Abschied von Thaioshti

Als Pan am nächsten Morgen aufwachte, strahlte das Licht der Morgensonne hell in das Zimmer. Zenon hatte nach der längeren Störung in der Nacht friedlich bis jetzt durchgeschlafen. Oder war das alles nur ein Traum gewesen? Im ersten Augenblick wusste sie es nicht. Alles was sie wahrnehmen konnte war Trunks neben ihr und sein leises Atmen, das ein wenig das Bett bewegte.
Nein, das war kein Traum, nichts davon. Die Sekunde in haltloser Halbschlaf-Verwirrung war vergangen, Zenon begann leise zu quengeln. Da das Baby dicht neben dem Bett stand, konnte sie es herausheben ohne zu viel Bewegung zu machen. Es musste nicht gewickelt werden, daher konnte es nur Hunger sein. Sie begann ihre Tochter zu füttern und Trunks wachte irgendwann dazwischen auf. »Hai, Baby.« brummelte er. »Morgen, Mama.«
»Morgen, Papa.« sie küsste ihn kurz.
Lange währte die Ruhe nicht, es klopfte leise an der Tür.
Adan war draußen und flüsterte: »Tomam und ich haben euch Frühstück gemacht und auch etwas zum Essen eingepackt. Ein bisschen Obst und so, ein paar leckere andere Sachen. Ich habe in der Nacht noch gehört, dass ihr heute schon aufbrechen werdet.« Sie klang mit einem Mal traurig: »Ich hätte euch ja gerne länger hier behalten, aber ich sehe ein, dass ihr fort müsst.«
Pan gab Zenon an Trunks weiter und zog ihren Morgenmantel an. Rasch war sie bei der Tür. »Adan. Ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin. Was ich ohne euch gemacht hätte... Das vergesse ich nie. Danke für alles und dass ihr euch mit dem Frühstück Mühe gemacht habt. Ihr müsst schon vor Stunden aufgestanden sein.«
»Nein, wir sind aufgestanden wie immer. Ihr habt alle so lange geschlafen. Aber ich schätze, das habt ihr gebraucht, nach all den Abenteuern und den vielen Sorgen. Kommt jetzt essen, sonst wird der Kaffee wieder kalt.«
Nur wenige Stunden nach dem Frühstück war es wirklich so weit. Die Zeit drängte dermaßen, dass sie sich nicht länger aufhalten konnten, denn die Reise zur Erde würde auch lange dauern.
Noch dazu sagte Furion: »Setzt mich bitte auf Gramtica Prime ab, das ist ein Technik-Planet. Ich habe noch etwas zu erledigen. Der Planet ist nur eine halbe Woche von hier aus entfernt, allerdings in die entgegengesetzte Richtung zur Erde.«
»Warum willst du dort hin?« fragte Vegeta alarmiert. »Du führst etwas im Schilde, oder?«
»Ja, das tue ich. Als Tsufurianer habe ich immer einen Plan im Hinterkopf. Aber wenn ihr mich nicht dort absetzt, wird es schlimm enden. Also tut es bitte. Die paar Tage, die wir noch gemeinsam fliegen werden reichen, damit ich euch alles erklären kann.«
Der endgültige Abschied von Tomam und Adan fiel Pan schwer. Diese beiden alten Leute waren sehr gute Freunde geworden.
Adan bot an: »Furion, wenn der Kampf vorbei ist, komm doch wieder her und lass dich mal anschauen.«
»Ja. ich schaue ob ich das einrichten kann. Ich mag diesen Planeten, und irgendwo muss ich mich auch zur Ruhe setzen.«
Son Goku sagte zu Tomam: »Ich danke dir sehr, du hast jederzeit jeden Wunsch bei mir frei, wenn wir uns einmal wieder treffen. Sei es hier oder im Jenseits. Für deine Frau gilt das natürlich auch. Ihr seid so nett zu uns allen gewesen obwohl wir drei einfach in euer Haus eingebrochen sind. Was unverzeihlich war.«
Tomam winkte ab: »Ach, wir sind zu alt um uns noch über solche Kleinigkeiten zu ärgern. Wir haben deiner Enkelin ja noch viel mehr zu verdanken. Sie wird es euch sicher erzählen, und noch dazu haben wir die Zeit mit ihr sehr genossen. Das hat uns auch neue Energie gegeben. So hat jeder davon profitiert, und keiner ist irgendjemandem etwas schuldig. Nun brecht aber auf, ich kann gut nachvollziehen wie wichtig euch euer Planet ist, eure Heimat, und natürlich eure Familien. Kämpft für sie.«
Adan streichelte Zenon noch einmal über den Kopf und flüsterte ihr zu: »Du wirst gut auf deine Eltern aufpassen, verstanden? Du bist ein Super-Baby. Du schaffst das schon. Zuerst werden sie noch für dich da sein, aber irgendwann wird sich alles umkehren. Das ist das Lauf der Dinge, den kann keiner aufhalten.«
Nun betraten die Sayajin und der Tsufurianer das Raumschiff. Wenige Minuten später war es abgehoben.
Tomam und Adan winkten ihnen so lange nach, wie es ging, und sahen den Feuerschweif des Antriebs am Himmel verschwinden.
»So, nun ist es Zeit wieder nach Hause zu gehen.« sagte Tomam.
Adan nickte. Nach wenigen Schritten bremste sie aber wieder: »Wie wäre es, wenn wir unserem Enkel schreiben, und ihn nachher auch besuchen fahren. Jetzt ist das, dank Pan, ja möglich.«
»Das werden wir machen.« auch Tomam war über diesen Vorschlag froh.

Bulma, Bra und Valese liefen nach draußen, als das Raumschiff neben dem Hangar zur Landung ansetzte. Son Goten rannte mit voller Geschwindigkeit auf seine Frau zu und nahm sie fest in die Arme.
»Wo sind denn die Kleinen?« fragte er rasch.
»Bei deiner Mutter. Wir dachten nach eurem Funkspruch, dass es besser wäre, die Familie beisammen zu lassen.«
Son Gohan nickte: »Ein guter Gedanke. Ich habe etwas Wichtiges mit euch zu besprechen. Wir müssen alle zusammenholen.«
Bulma nickte: »Ja. Ich schicke gleich eine Nachricht an Chichi, sie wird Videl mitbringen, nehme ich an.«
Bra schlug vor: »Eccon ist wieder gesund und gerade in der Stadt, wo Son Urian im Internat ist. Ich sage ihm er soll ihn gleich mit her bringen, wenn er zurückfliegt.«
Gohan nickte ihr zu: »Das ist gut. Dann müssen wir ihn nicht holen. Die Lage ist ernst. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Ich meine…ähnliches. Aber so etwas wie das noch nicht.«
Bulma fröstelte: »Du machst mir ja richtig Angst, Son Gohan. Ich erledige lieber alles schnell.«
Oob murmelte: »Ich werde kurz nach Hause fliegen. Bei uns haben wir nicht so gute Kommunikationsmittel. Ich bin rechtzeitig wieder da, und bringe meine Eltern und meine Frau mit. Versprochen.« Damit hob er ab und war bald am Horizont verschwunden.
Wenige Stunden später saßen so gut wie alle des engeren Familien- und Freundeskreises um Son Goku und Vegeta an einem Tisch vereint. Bulma war da, Bra, Eccon, dessen Eltern, auch der Vater von Valese, Son Goten, Son Gohan, Chichi, Videl, Mr. Satan.
Dende und Popo hatten sich ebenfalls her begeben. Bras Kinder spielten mit Merve im Nebenzimmer, Son Urian saß ernst da, und das Baby Goku schlief in seinem Tragekorb. Auch Oob, dessen Mutter und Frau und deren Eltern waren anwesend.
Son Gohan begann: »Also, um es einfach zu machen. Es kommt jemand hierher, von dem wir nicht wissen, was wir mit ihm anfangen sollen. Er ist unheimlich stark. Er attackiert und oder zerstört in einer ziemlich geraden Linie alle Planeten, die ihm unterkommen. Er wird die Erde bald erreichen. Es handelt sich nicht um einen Krieger, wie wir ihn bisher kennen, sondern um einen Jungen, der geschätzt vielleicht zehn Jahre alt ist.«
»Was, ein kleiner Junge?« fragte Bra verwundert. »Und der macht so viele Probleme?«
»Ja.« setzte Son Goten die Rede seines älteren Bruders fort. »Die Nachricht habt ihr ja bekommen. Er sieht aus wie ein Nachkomme von Vegeta, …nach all den Geschichten, die wir immer gehört haben, dass Sayajin-Söhne ihren Vätern sehr ähneln. An mir hat man es ja gesehen, als ich klein war. Ich meine das ernst, er sieht ihm ähnlicher als Trunks in dem Alter. So, das ist einmal das eine. Wir glauben auch, dass ein Teil von ihm tsufurianisch ist. Ein Tsuyujin also, mit einer Kampfkraft, die er selbst noch nicht richtig einschätzen kann.«
Bulma murmelte: »Vegeta ist zwar manchmal zänkisch, aber an sich eine sehr treue Seele. Ich kann mir das nicht erklären.«
Bra zuckte zusammen: »Vater…Moment…ja, ich erinnere mich jetzt…Kaya hat gesagt ein Junge im Kindergarten hätte ihr Haare ausgerissen. Daher könnte…ich betone, könnte dieses genetische Material stammen. Allerdings wissen wir ja auch, dass diese Wissenschaftler sehr gerissen sind.«
Son Gohan nickte: »Das ist eine Möglichkeit. Vielleicht kam er auch an Haare vor dir, Bra, oder gar an eins von Vegeta, irgendwie. Jedenfalls, die Lage ist ernst. Ich glaube nicht, dass Vegeta, Trunks und Pan rechtzeitig hier sein werden um mit zu kämpfen, und Son Goku darf ja nicht mehr auf die Erde zurück. Wir drei, Oob, Goten und ich hatten enorme Schwierigkeiten seinen Angriff zu überleben. Obwohl er nur herumprobiert hat. Ich möchte betonen, dass wir uns entschlossen haben, ihm uns entgegen zu stellen. Aber wir möchten noch etwas. Videl, Bulma, Mr. Satan, und alle anderen. Ihr werdet mit Eccon gehen und in einem Raumschiff die Erde verlassen. Geht nach Namek, oder Yardrat, wir kämpfen freier, wenn wir wissen, dass ihr in Sicherheit seid.«
»So ist es.« stimmte Oob zu, der bisher geschwiegen hatte. »Daher werdet ihr alle die Erde verlassen.«
Bra beschloss: »Ich werde hier bleiben, ich kann euch sicherlich helfen. Eccon, du kümmerst dich bitte um Kaya und Vegeta. Egal was passiert, die beiden sollen nichts davon mit bekommen.«
Son Urian sagte bestimmt: »Ich bin auch Viertel-Sayajin. Ich will kämpfen.«
»Nein.« sagte Son Gohan ernst. »Du musst, und ich betone, musst unbedingt die Familie beschützen. Ich möchte, dass du mit deiner Mutter gehst und während der Reise und auf Namek fleißig trainierst. Pan ist sehr stark geworden, durch ihr Training, und du kannst das auch. Sollten wir alle hier sterben, wirst du mit Vegeta, Trunks und deiner Schwester einen zweiten Versuch starten. Alles klar? Vielleicht müssen die Knirpse dann auch mithelfen. Eccon soll mit ihnen trainieren. Merve soll auch bei ihm lernen.«
Valese wollte protestieren, aber Videl fiel ihr plötzlich ins Wort: »Wir haben noch ein Problem! Die Dragon Balls! Die Frist läuft ab und verdammt, wir haben vier von ihnen wieder mit auf die Erde gebracht. Die Zeit reicht nie, wenn die drei erst hierher fahren müssen und dann ins Zentrum der Galaxie. Geschweige denn, wenn es die Erde dann noch gibt.«
Videl hatte Recht. Das war ein Problem, und kein Kleines. Es war eher eines, das man übersehen hatte. Es gab also erneut Schwierigkeiten.
Bulma schnaufte verzweifelt. »Okay. Ich habe eine Idee. Wir die von der Erde wegfliegen, werden die Dragon Balls mitnehmen und einen Abfangkurs fliegen…nein, das geht doch nicht. Wir sind zu langsam. Ich muss ein unbemanntes Raumschiff losschicken. Das kann schneller fliegen, weil…« Sie begann stumm zu überlegen. Während sie nachdachte, herrschte im Raum Stille. Dann wandte sie sich kurz flüsternd an Bra und diese nickte. »Ja, das könnte gehen.«
Bulma erklärte ernst: »Also ein neuer Einfall. Ich schicke eine unbemannte Sonde los, und programmiere in den Bordcomputer den Erkennungscode des anderen Raumschiffes ein. Die Sonde kann schneller fliegen als wir und erreicht sie eher. Falls wir vorher ein Funkfenster bekommen, teilen wir ihnen unsere Pläne mit. Wenn nicht lege ich in die Sonde eine Botschaft mit hinein, die sich dann in Reichweite abspielt, und ihnen mitteilt, was wir hier heute beschlossen haben. Ich werde das gleich vorbereiten gehen, wenn wir fertig sind.«
Son Gohan atmete erleichtert ein und aus, dann setzte er fort: »Nun wissen wir, dass unsere Freunde sich sehr viel verspäten werden. Vielleicht finden sie die Erde gar nicht mehr. Aber wir werden unser Bestes geben, nicht?«
Dende murmelte: »Ich kann nichts versprechen, aber ich versuche bei irgendwem eine Ausnahmegenehmigung zubekommen, dass ich Piccolo aus der Hölle herholen kann, wenn er das möchte. Ich werde natürlich auch kämpfen. Aber je mehr wir sind, desto besser.«
Eccon schlug vor: »Ich fange gleich an das das Raumschiff zu überprüfen. Allerdings könnte ich hier, vielleicht mit Waffen…«
Bra herrschte ihn an: »Du wirst gehen! Ich weiß, was du denkst, wenn ich im Kampf bin. Du machst dir Sorgen. Aber ich kämpfe besser und sicherer, wenn ich weiß, dass ihr drei weit weg seid. Und Mama auch. Mr. Satan? Eine Bitte.«
Der Angesprochene wandte sich zu ihr um: »Ja, was denn Bra?«
»Ich weiß nicht wie es ist, die Bevölkerung zu warnen. Ob sie fliehen wollen, ob wir genug Raumschiffe haben, und Piloten…«
Bulma meinte: »Das wird schwierig. Schon mit Momentaner Teleportation haben wir das schwer geschafft. Und jetzt wissen wir nicht einmal, wie viel Zeit noch bleibt.
»Nur mehr genau vierzehn Tage.« mischte sich die Stimme einer jungen, unbekannten Frau dazwischen. »Der Tsuyujin wird in genau zwei Wochen hier sein.«
 
Zurück
Oben Unten