Sahlene
Sinful Hypocrite...
Eine weitere unnötige Fantasy-Geschichte von mir... Es geht um Aurièn, die als Auserwählte eine Aufgabe zu erfüllen hat. Klingt erstmal nicht allzu originell, aber solltet ihr euch davon nicht abschrecken lassen, erwarten euch zumindest ein paar überraschende Wendungen, die das Ganze in eine eher unkonventionelle Story verwandeln dürften.
Also: Seid so lieb und guckt einfach mal rein, ja?
_(¯`'·.¸(¯`'·.¸(¯`'·.¸.-Das Siegel-.¸.·'´¯)¸.·'´¯)¸.·'´¯)_
Prolog:
Im Jahre 111 nach dem Erscheinen des Einen Gottes auf der Erde spürten die Geisterseher von Kairion den Wandel ihrer Welt. Auf der Suche nach dem Ursprung ihrer Ahnungen und Befürchtungen befragten sie nach langen, vergeblichen Mühen endlich den Gott selbst nach dem, was die Zukunft für sie bereithielt. Tatsächlich erhielten sie Antwort vom Einen, doch er sprach in Rätseln und die Geisterseher wussten nicht, was sie tun sollten, was von ihnen verlangt wurde, was sie so sehr schreckte. Ein Traum schließlich enthüllte dem begabtesten unter ihnen die Prophezeihung und er allein erkannte, was der Wandel bedeutete.
Ein Krieger würde geboren werden, stärker und mächtiger als alles Leben, in der Lage, selbst den Einen Gott in die Knie zu zwingen. Der auserwählte Krieger würde in die Welt hinausziehen und den verlorenen Schutzstein von Kairion zurückerlangen.
Dieser Stein, der schon vor langer Zeit gestohlen worden war, würde dem Reich Wohlergehen und Frieden bis in alle Ewigkeit sichern, sollte der Krieger seine Aufgabe erfüllen.
Erkennen sollte man den Auserwählten am Zeichen des Einen Gottes, das in seiner Handfläche prangen sollte: Das Kreuz, Zeichen für Reinheit und Buße.
Die Geburt des Heiligen Kriegers sah der weise Geisterseher für das Jahr 120 voraus.
Das ist das Jahr, welches wir nun schreiben. Und hier, in diesem kleinen, ärmlichen Haus, erbaut aus Lehm und Holz, bedeckt mit Stroh, liegt eine Frau mitten in der Nacht auf einem schweißgetränkten Laken in den Wehen. Die Sterne stehen günstig, sagt der Geisterseher des Dorfes und lächelt der Frau aufmunternd zu.
Aber das interessiert die Frau nicht. Viel wichtiger ist ihr, dass das Kind offenbar einfach nicht aus ihrem Körper heraus möchte. Ihr Kind hat Angst vor der Welt, die es erwartet. Es fürchtet sich vor dem Leid und den Schrecken, die es in der Menschenwelt erwarten. Es ist warm und behaglich im Körper der Mutter. Das Kind ist sicher. Ihm kann nichts passieren. Es ist gemütlich dort. Das Kind möchte dort bleiben. Warum muss es Luft atmen? Warum soll es Fleisch essen? Warum kann es nicht einfach immer dort bleiben, in der Geborgenheit der Mutter? Wie soll es draußen überleben? Warum nur zwingt man es, sich von der Mutter zu trennen? Was ist, wenn es keinen eigenen Weg gehen möchte? Was ist, wenn es einfach nur beschützt und geliebt werden möchte?
Mit grausamer Brutalität reißt die Hebamme das Kind aus der Mutter heraus. Es beginnt zu schreien. Es beklagt schrill seinen Schmerz und seine Trauer. Doch niemand hört das Wehklagen des Kindes. Sie lachen ihm ins Gesicht, das von Schrecken verzogen ist. Ein gesundes Mädchen, sagt die Hebamme, wickelt das Kind in ein sauberes Tuch und gibt es der Mutter. Sie nimmt das Kind entgegen und drückt es an ihre Brust. Sie allein spürt die Angst des kleinen Wesens.
Ich werde dich beschützen, sagt sie leise. Da hört das Kind auf zu schreien. Es schmiegt sich an die Mutter. Es genießt die Wärme, die die Frau ausstrahlt. Es ist sicher. Auch jetzt noch, in der kalten Wirklichkeit.
Es ist sicher, bis der Geisterseher des Dorfes das Mal in der linken Hand des Kindes entdeckt.
Die Großen Geisterseher von Kairion kommen in ihren langen schwarzen Mänteln und nehmen das Kind mit. Sie sagen der Mutter, sie solle aufhören zu schreien. Dieses Kind werde eines Tages Großes vollbringen. Sie hört nicht auf die Weisen, hört nicht auf zu schreien. Egal, ob ihr Kind ein Mal in der Handfläche hat oder nicht, es bleibt doch ihr Kind, ruft sie. Niemand hört auf sie. Sie sagen, sie wollen nur das Beste für ihr Kind. Doch auch das Kind selbst weint. Es will nicht weg. Es will bei seiner Mutter bleiben und von ihr beschützt werden. Es will nichts Großes vollbringen. Warum darf es nicht einfach glücklich sein? Warum hat ausgerechnet dieses Kind ein Kreuz in der Handinnenfläche?
Niemand achtet auf das Kind. Es ist nur die Auserwählte Kriegerin. Es ist nur das Werkzeug für den Frieden und den Wohlstand des Reiches Kairion.
Sie geben dem Kind den Namen Aurièn: „Auserwählte“. Der Name gefällt dem Kind nicht. Warum ist es auserwählt? Wer wird es jetzt beschützen?
Die Antwort auf diese Frage ist so alt wie die Welt. Schon immer sind die Auserwählten einsam gewesen. Die Verkünder der neuen Welt, Wegbereiter für eine neue Ära. Wer sollte sie schon lieben? Wer ist ihnen schon gleich?
Von der Stunde ihrer Geburt an ist Aurièn allein. Die Sterne am Himmel funkeln und verkünden Gutes, doch das Herz des Kindes erkaltet.
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Ich hoffe sehr, es findet sich jemand, der sich von dem eher gewöhnlichen Beginn nicht vertreiben ließ. Bittebitte! Vielleicht treffe ich auch ein paar alte Leser wieder, die mir noch böse wegen meiner anderen Geschichte sind? sweatdrop
Jedenfalls hoffe ich, die Mühe war nicht ganz umsonst.
Bye
Sahlene 
EDIT: Okay. Den letzten Anschnitt, ab 'die Geisterseher kommen' habe ich noch etwas verändert. Ich persönlich fand vor allem die letzten Passagen etwas holprig, das ist jetzt besser. Wäre nett, wenn ihr's nochmal lest. Danke
Also: Seid so lieb und guckt einfach mal rein, ja?
_(¯`'·.¸(¯`'·.¸(¯`'·.¸.-Das Siegel-.¸.·'´¯)¸.·'´¯)¸.·'´¯)_
Prolog:
Im Jahre 111 nach dem Erscheinen des Einen Gottes auf der Erde spürten die Geisterseher von Kairion den Wandel ihrer Welt. Auf der Suche nach dem Ursprung ihrer Ahnungen und Befürchtungen befragten sie nach langen, vergeblichen Mühen endlich den Gott selbst nach dem, was die Zukunft für sie bereithielt. Tatsächlich erhielten sie Antwort vom Einen, doch er sprach in Rätseln und die Geisterseher wussten nicht, was sie tun sollten, was von ihnen verlangt wurde, was sie so sehr schreckte. Ein Traum schließlich enthüllte dem begabtesten unter ihnen die Prophezeihung und er allein erkannte, was der Wandel bedeutete.
Ein Krieger würde geboren werden, stärker und mächtiger als alles Leben, in der Lage, selbst den Einen Gott in die Knie zu zwingen. Der auserwählte Krieger würde in die Welt hinausziehen und den verlorenen Schutzstein von Kairion zurückerlangen.
Dieser Stein, der schon vor langer Zeit gestohlen worden war, würde dem Reich Wohlergehen und Frieden bis in alle Ewigkeit sichern, sollte der Krieger seine Aufgabe erfüllen.
Erkennen sollte man den Auserwählten am Zeichen des Einen Gottes, das in seiner Handfläche prangen sollte: Das Kreuz, Zeichen für Reinheit und Buße.
Die Geburt des Heiligen Kriegers sah der weise Geisterseher für das Jahr 120 voraus.
Das ist das Jahr, welches wir nun schreiben. Und hier, in diesem kleinen, ärmlichen Haus, erbaut aus Lehm und Holz, bedeckt mit Stroh, liegt eine Frau mitten in der Nacht auf einem schweißgetränkten Laken in den Wehen. Die Sterne stehen günstig, sagt der Geisterseher des Dorfes und lächelt der Frau aufmunternd zu.
Aber das interessiert die Frau nicht. Viel wichtiger ist ihr, dass das Kind offenbar einfach nicht aus ihrem Körper heraus möchte. Ihr Kind hat Angst vor der Welt, die es erwartet. Es fürchtet sich vor dem Leid und den Schrecken, die es in der Menschenwelt erwarten. Es ist warm und behaglich im Körper der Mutter. Das Kind ist sicher. Ihm kann nichts passieren. Es ist gemütlich dort. Das Kind möchte dort bleiben. Warum muss es Luft atmen? Warum soll es Fleisch essen? Warum kann es nicht einfach immer dort bleiben, in der Geborgenheit der Mutter? Wie soll es draußen überleben? Warum nur zwingt man es, sich von der Mutter zu trennen? Was ist, wenn es keinen eigenen Weg gehen möchte? Was ist, wenn es einfach nur beschützt und geliebt werden möchte?
Mit grausamer Brutalität reißt die Hebamme das Kind aus der Mutter heraus. Es beginnt zu schreien. Es beklagt schrill seinen Schmerz und seine Trauer. Doch niemand hört das Wehklagen des Kindes. Sie lachen ihm ins Gesicht, das von Schrecken verzogen ist. Ein gesundes Mädchen, sagt die Hebamme, wickelt das Kind in ein sauberes Tuch und gibt es der Mutter. Sie nimmt das Kind entgegen und drückt es an ihre Brust. Sie allein spürt die Angst des kleinen Wesens.
Ich werde dich beschützen, sagt sie leise. Da hört das Kind auf zu schreien. Es schmiegt sich an die Mutter. Es genießt die Wärme, die die Frau ausstrahlt. Es ist sicher. Auch jetzt noch, in der kalten Wirklichkeit.
Es ist sicher, bis der Geisterseher des Dorfes das Mal in der linken Hand des Kindes entdeckt.
Die Großen Geisterseher von Kairion kommen in ihren langen schwarzen Mänteln und nehmen das Kind mit. Sie sagen der Mutter, sie solle aufhören zu schreien. Dieses Kind werde eines Tages Großes vollbringen. Sie hört nicht auf die Weisen, hört nicht auf zu schreien. Egal, ob ihr Kind ein Mal in der Handfläche hat oder nicht, es bleibt doch ihr Kind, ruft sie. Niemand hört auf sie. Sie sagen, sie wollen nur das Beste für ihr Kind. Doch auch das Kind selbst weint. Es will nicht weg. Es will bei seiner Mutter bleiben und von ihr beschützt werden. Es will nichts Großes vollbringen. Warum darf es nicht einfach glücklich sein? Warum hat ausgerechnet dieses Kind ein Kreuz in der Handinnenfläche?
Niemand achtet auf das Kind. Es ist nur die Auserwählte Kriegerin. Es ist nur das Werkzeug für den Frieden und den Wohlstand des Reiches Kairion.
Sie geben dem Kind den Namen Aurièn: „Auserwählte“. Der Name gefällt dem Kind nicht. Warum ist es auserwählt? Wer wird es jetzt beschützen?
Die Antwort auf diese Frage ist so alt wie die Welt. Schon immer sind die Auserwählten einsam gewesen. Die Verkünder der neuen Welt, Wegbereiter für eine neue Ära. Wer sollte sie schon lieben? Wer ist ihnen schon gleich?
Von der Stunde ihrer Geburt an ist Aurièn allein. Die Sterne am Himmel funkeln und verkünden Gutes, doch das Herz des Kindes erkaltet.
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Ich hoffe sehr, es findet sich jemand, der sich von dem eher gewöhnlichen Beginn nicht vertreiben ließ. Bittebitte! Vielleicht treffe ich auch ein paar alte Leser wieder, die mir noch böse wegen meiner anderen Geschichte sind? sweatdrop
Jedenfalls hoffe ich, die Mühe war nicht ganz umsonst.
Bye


EDIT: Okay. Den letzten Anschnitt, ab 'die Geisterseher kommen' habe ich noch etwas verändert. Ich persönlich fand vor allem die letzten Passagen etwas holprig, das ist jetzt besser. Wäre nett, wenn ihr's nochmal lest. Danke
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