So, ich melde mich wieder von meiner ungewollten Pause zurück, die sich auf eine einzige, logische Tatsache zurückführen lässt:
Comedy zu schreiben, wenn man sich selbst im Moment so gar nicht lustig findet ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit.
Things got better.
Deswegen bin ich auch wieder hier. ^^
@Akki: Marketingabteilung der Hölle trifft es vermutlich ganz gut... ^^°°°° *gg*
Zumindest niemand, der nicht sein halbes bis ganzes Leben dafür verwendet hat, die Regeln zu lernen. Persönlich kenne ich ein paar Leute, die damals während des Magic-Hypes genau so reagiert haben... Und das sind erschreckende Beispiele, wie man bitte NICHT leben sollte... ^^°
Tja... Seto war aufgelegt, oder? *gg*
So, jetzt gehts auch sogleich weiter, leibe Leute!
Mit einem Räuspern reinigte der Erzähler seine Kehle, ehe er sich den Krawattenknopf zurechtrückte, einen Fussel von seinem Sakko schnippte und die losen Zettel auf dem Eichenschreibtisch, an dem er saß, zusammenklopfte. Mit tiefer, beruhigender Stimme richtete er sich direkt an die unsichtbare Quelle des Lichts vor ihm, die ihn und seinen Schreibtisch aus der allumfassenden Dunkelheit des Nichts hervorstechen ließ.
„Was zuvor geschah“, begann er seine Worte, die sich in blassen, geisterhaften Bildern in der Dunkelheit manifestierten. Bilder, die diverse Schlüsselmomente der jüngeren Vergangenheit einer ganz bestimmten felinen Schönheit präsentierten.[1]
„Unsere Heldin, Vela Vizard, fand durch eine glückliche Verkettung von Zufällen wieder zurück ins Leben. Doch kaum in der magischen Welt von Arundor™ angekommen, klärte sie Tod mit den genauen Details ihres Zustands auf. Vela bleiben noch drei Tage in der Welt der Lebenden, ehe sie die Reise zurück antreten muss – IN DIE HÖLLE.“
[1] Sozusagen eine Clip-Show der letzten Episoden. Obwohl in diesem Fall ganz sicherlich die dramatische Stimmung im Vordergrund steht, so ist dies normalerweise ein sehr eindeutiges Zeichen, dass die Produktion ein wenig unvorsichtig mit dem Budget umgegangen ist und nun eine Folge lang möglichst viele Einsparungen trifft.
Mit den letzten Worten, deren widerhallender Bass den gewollt erschreckenden Effekt erzielte, verwandelten sich die Dunkelheit und die geisterhaften Bilder für einen Moment in die infernalen Flammenseen der Grube.[2] Doch das Bild verschwand genauso schnell wieder, als der Erzähler zurück zu seiner gewohnten Stimmlage fand.
„Angespornt, einen Ausweg aus dieser diabolischen Situation zu finden, schließt sie einen Pakt mit Tod, der sich als diabolisches Kartenspiel herausstellt, das…“
„Du hast zweimal
diabolisch gesagt“, unterbrach eine gelangweilt wirkende Stimme den Erzähler.
AUSSERDEM SCHLIESST MAN MIT MIR KEINEN PAKT. MAN SPIELT MIT MIR, ergänzte eine zweite Stimme, aus der man keinerlei Emotionen heraushören konnte.
Etwas überrascht und genervt von der nicht gewollten Einmischung brummte der Erzähler kurz, ehe er seine Notizen durchging und einen bestimmten Zettel herausfischte.
„Hier steht aber:
diabolische Situation, diabolisches Kartenspiel.“
„Klingt trotzdem blöd“, erwiderte Vela aus der Dunkelheit. „Wortwiederholungen sind nie gut. Immerhin gibt es sicherlich ein paar tolle Alternativen. Wie wäre es mit einer
verzwickten Situation?“
ODER EINEM ZYNISCHEN KARTENSPIEL?
„Ein Kartenspiel kann zynisch sein?“, verlor sich die Katzenfrau in der Idee von Tod.
KOMMT AUF DIE KARTEN AN. ODER AUF DIE FIRMA, DIE DAHINTER STEHT.
„Siehst du, das würde mich ohnehin mal interessieren: Wer hat sich eigentlich diesen Müll einfallen lassen? Die Insassen eines Irrenhauses, die nebenberuflich Teufelsanbeter sind?“
NAH DRAN. URSPRÜNGLICH WAR ES EIN MYSTISCHES SPIEL UM LEBEN UND TOD, GESCHAFFEN IN DEN ABGRÜNDEN DER MENSCHENVERACHTENDSTEN ORGANISATION, DIE JE IM MULTIVERSUM EXISTIERTE.
„Die Steuerfahndung?“
TOEI.
„Das erklärt einiges. Aber wie…“
„RUHE! RUHE! SCHLUSS, AUS, CUT! SEHT IHR NICHT, DASS WIR HIER MITTEN IN EINER SZENE SIND?!“, brüllte der Erzähler in die Dunkelheit und versuchte dabei dem Imposanten Tonfall von Tod nachzuahmen. Er scheiterte miserabel.
„Ja, siehst du, das ist auch etwas, das ich schon fragen wollte“, gab Vela schließlich nach einer kurzen Pause von sich, als sie durch die Dunkelheit brach[3] und sich mit einem dicken Grinsen auf den Schreibtisch setzte. „Was mach ihr hier eigentlich?“
Endgültig aus der Haut fahrend, raufte sich der Erzähler seine ohnehin schon krausen Haare und verließ seinen Platz laut schimpfend, gefolgt von Kameramann und Lichttechniker, die ihren Chef zu beruhigen versuchten. Vela zuckte nur mit den Schultern, sah sich kurz und verstohlen um, ehe sie den Schreibtisch in Windeseile nach brauchbarem Material durchwühlte. Mit einem gewinnenden Lächeln, einem Bleistift und einigen Karteikarten bewaffnet, fand sie ihren Weg zurück zu Tod, der sich praktisch keine fünf Schritte von der improvisierten Kulisse entfernt, in der Mitte der Arena befand.
„Was war das?“, fragte sie mit einem Fingerzeig auf die davongestürmte Filmcrew.
EIN EXTRA FÜR DEN DVD RELEASE. FRAG BESSER NICHT. UND JETZT ZURÜCK ZUM SPIEL, JA?
„Alles klar. Ich bin am Zug, richtig?“
EXAKT.
„Na dann wollen wir mal!“
[2] Unterabteilung der klassischen Hölle, Sektion 26c.
[3] Die sich als schwarzer Samtvorhang im Hintergrund entpuppte.
♠
Leichte Schweißperlen tropften von Velas Stirn, als sie ihre Karten betrachtete. Sich die erste Strategie im Kopf zurechtlegend, zupfte sie eine heraus und legte sie auf die passende Stelle des Spielplans auf dem diskusartigen Armschutz.
„Ich spiele Squall Leonhard im Angriffsmodus. Und die Spezialfähigkeit meiner Karte erlaubt es mir, zwei weitere Mitglieder des SEED-Teams zu spielen, sofern ich sie auf der Hand habe. Also los geht’s: Selphie und Xell!“
Mit diesen Worten materialisierten sich ein junges Mädchen in gelben Dress, ein Junge mit unmöglichen Haaren und Tatoo im Gesicht und eine androgyne Etwas, das entfernt an John Rzeznik erinnerte und eine seltsame Mischung aus Schwert und Pistole als Waffe trug.
„Tretet ihn in sein knochiges Becken! Angriff!“, kommentierte Vela voller Begeisterung, worauf sich die Gruppe in Bewegung setzte. Doch nur einige Schritte lang, denn urplötzlich entfaltete sich eine von Tods verdeckten Karten.
MEINE FALLENKARTE: SCHLECHTER WORTWITZ.
Blaue Blitze zuckten um das Team aus exzentrischen Teenagern, die sich mit einem lautlosen, aber spürbaren Knall in eine ganz andere Gruppe verwandelte. Mit dunklen Sonnenbrillen und Mikrofonen stürmte das neue Team auf Tod weiter. Singend. Dancehall-Style.
„Hörmal, du hast den Anschluss verlor'n!
Dafür bekommst du jetzt´ n Satz warme Ohr'n.
Um aufzuholen gibst du deinem Gaul die Spor'n.
Wahrscheinlich bist du einfach nich' zum Reiten gebor'n!“
AUSSERDEM SPIELE ICH MEINE VERDECKTE MAGIEKARTE: DEUS EX MACCHINA. DAMIT DARF ICH EIN MONSTER AUS MEINEM DECK DIREKT INS SPIEL BRINGEN. UND ICH WÄHLE: EVA02 – NIGOKI.
Kaum hatte Tod die Worte ausgesprochen, rannte die Gruppe der Musiker in eine plötzlich hervortretende, rote Mauer. Die sich bei genaueren Betrachtung als den Fuß eines gigantischen Mechas entpuppte.
„Mami…“, flüsterte der Frontmann leise, ehe Nigoki einen knappen Schritt nach vorne machte. Vela konnte dem ganzen nur mit Schrecken zusehen. Eines war ihr in diesem Moment absolut und vollkommen klar geworden: Sie hatte keine Chance. Hatte nie eine gehabt. Tod war Tod und er machte diesen Job schon seit langer Zeit. Niemand sonst hatte soviel Übung darin, um die Zukunft von sterblichen Wesen zu spielen, als ihr Kontrahent. Es war also vollkommen klar, was sie tun musste.
Fair spielen war keine Option mehr.
„Ähhh… ich spiele… öhh… warte eine Sekunde… oh verdammt, meine Karten!“
Gespielt nervös ließ Vela
versehentlich die Karten aus ihrer Hand rutschen, ehe sie sich sturzartig nach unten fallen ließ, um sie aufzusammeln. Dabei griff sie blitzschnell nach Bleistift und einer blanken Karteikarte, auf der sie gehetzt zu zeichnen begann. Siegessicher richtete sie sich nach der knappen Unterbrechung wieder auf und konfrontierte das gigantische Monster, in dessen Schatten die halbe Arena verdunkelt wurde.
„Und ich spiele… DEN TOD!“
Die selbstgezeichnete Karte eines Strichmännchens mit Kapuze und Sense lag nur einen Sekundenbruchteil später auf dem Spielfeld.
DU SPIELST MICH?
„Ganz genau.“
DU KANNST MICH NICHT SPIELEN.
„Warum nicht?“
ICH BIN MIR SEHR SICHER, DASS DAS IN DEN REGELN STEHT. DU KANNST KEINEN ANDEREN SPIELER KÄMPFEN LASSEN.
Der braunhaarige Schiedsrichter nickte vehement auf diese Aussage. „Nach Paragraph 17 der universellen…“
„Ja, ja, ist schon gut. Aber ich will ja gar nicht
dich spielen. Ich will den Tod spielen.
Irgendeinen. Du hast gesagt, du bist nicht der einzige, oder?“
DAS STIMMT.
„Na bitte. Dann her mit einem anderen! Ich bin nicht wählerisch.“
WIE DU WILLST, VELA VIZARD.
Tod schnippte mit seinen knochigen Fingern, worauf sich über der Arena ein gigantisches Portal auftat. Ein weiterer, geräuschloser Donner folgte, ehe ein schwarzer Blitz durch den Riss der Dimensionen zuckte und knapp vor Nigoki einschlug. Als der grelle Schein dieses schwarzen Lichts nachließ sah sich Vela ihren Tod genauer an.
Es war ein kleiner Pudel in rosa Kutte mit einer dazupassenden, winzigen Sense.
„Was zur…?“, entkam es dem Katzenmensch, die aber von ihrer Beschwörung aufgeklärt wurde.
Ich bin der Pudel des Todes aus einem nicht lustigen Universum. Wer hat es gewagt, mich zu rufen? Was ist meine Aufgabe?
Immer noch unfähig, den Eindruck wirklich zu verarbeiten antwortete Vela im Autopiloten.
„Das große Ding. Hau es weg.“
Der Pudel des Todes aus einem nicht lustigen Universum nickte kurz, ehe er sich zähnefletschend und knurrend auf Nigoki stürzte.
-- zensiert -- [4]
„Bei. Allen. Göttern. Verdammt! Das war… wow…“, stammelte Vela, als sich der Pudel des Todes aus einem nichtlustigen Universum die letzten Stückchen Metal und Fleisch aus den Zähnen pulte und sich die rosa Kutte zurechtzupfte.
„Na, Tod? Was jetzt? Scheint so, als wäre dein Kollege dir ebenbürtig.“
ICH HATTE GEHOFFT, DASS ES NICHT SO WEIT KOMMEN WÜRDE.
„Hä?“
MAGIEKARTE: SAMMELKLAGE
Kaum aufs Spielfeld abgelegt, erschien ein kleiner Mann mit Halbglatze und dicker Brille vor dem Pudel des Todes aus einem nicht lustigen Universum, der damit begann, ihn mit einer endlosen Liste an Anklageschriften, Mahnungen und Gerichtsvorladungen zu begraben.
Vela kritzelte erneut auf einer der Karteikarten.
Verdammt, wo war ihre Inspiration, wenn sie sie brauchte? Doch schließlich fiel es ihr ein! Der ultimative Angriff, die unschlagbare Karte. Der Showdown, den sie benötigte, das ultimative Schicksal!
Ihr gewinnendes Grinsen hatte sich erneut auf ihrem Gesicht gebildet, als sie die Karte fertig gezeichnet hatte, erstarb aber im nächsten Moment wieder, als eine knochige Hand die Fälschung aus ihrer Umklammerung entriss und zwei saphirfarbene Feuer das Werk begutachteten.
SPEZIALEFFEKT: HAT BIS UNENDLICH GEZÄHLT. ZWEI MAL.
Tods Augen sahen von der Karte auf und blickten in einer Mischung aus Überraschung und Enttäuschung auf Vela.
DIESE KARTE STEHT LEIDER AUF DER SCHWARZEN LISTE. ICH FÜRCHTE, DAMIT MUSST DU WOHL DISQUALIFIZIERT WERDEN, VELA VIZARD. SCHADE EIGENTLICH. DIESES MATCH HÄTTE SICHER NOCH INTERESSANT WERDEN KÖNNEN.
[4] Die Kampfszene an dieser Stelle müsst ihr euch als fantastischen Endkampf im Stil Neo versus Smith vorstellen, nur noch cooler und actionreicher. Leider nahm die Produktionsfirma für die Umsetzung dieses Projekts Quentin Tarantino unter Vertrag, was eine P12 Freigabe ungefähr so realistisch erscheinen lässt wie die Wiederaufstufung von Pluto in den Rang eines Planeten. Lasst mich an der Stelle aber versichern, dass der Kampf zwei Drittel des Budgets für diesen Teil verschlungen hat, fünfundzwanzig Stuntman sowie neunzig Statisten zwei Wochen lang rund um die Uhr beschäftigte – von den Mitgliedern der zahlreichen CGI-Firmen mal ganz abgesehen - und ganz sicher eine Oscar-Nominierung für die Kategorie „Beste Spezialeffekte“ erhalten wird.
Die allumfassende Dunkelheit verschlang die Katzenfrau erneut, als sich die Arena um sie herum aufzulösen begann.
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Die Hölle
ist.
Für Vela ist sie in erster Linie eine schlechte Angewohnheit.
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„Da wären wir also wieder.“
JA. DA WÄREN WIR ALSO.
„Und jetzt? Willst du mich nicht beginnen zu peinigen oder so?“
HAST DU SCHON WIEDER MEINE AUFGABE VERGESSEN? ICH BRINGE DIE SEELEN DER LEBENDEN WESEN LEDIGLICH HIER HER. ICH URTEILE NICHT, ICH BESTRAFE NICHT. ICH MISCHE MICH GANZ SICHER NICHT IN DIE DINGE EIN, DIE JETZT NOCH FOLGEN WERDEN.
Eine Augenbraue hob sich sichtbar in Verwirrung bei der Katzenfrau. Tod hatte sie hierher gebracht, in dieses Wartezimmer der Hölle. Ein kleines, schwarzes Wartezimmer, das über ein paar wenige Sitzgelegenheiten verfügte, einigen Illustrierten vom letzten Möglichkeiten und einen Schalter nebst einer simplen Holztür, der im Moment lediglich von einem kleinen Pappschild besetzt war, auf dem dick und fett
MITTAGSPAUSE stand. Ein flüchtiger Gedanke der Hoffnung bildete sich im Verstand der Heldin.
„Soll das heißen, du wirst wegschauen, wenn ich jetzt einfach abhaue?“
NEIN. ICH WERDE ZUSEHEN, ABER ICH WERDE NICHT EINSCHREITEN, WENN DU DAS MEINST. MEINE ZUSTÄNDIGKEIT ENDET HIER. JENSEITS DIESES WARTEZIMMERS BIST DU AUF DICH ALLEINE GESTELLT.
Vela folgte dem Fingerzeig von Tod, der sie auf die einfache Tür wies. Laut seufzend kratzte sie sich am Hinterkopf und sah noch einmal in die Dunkelheit der Kapuze, wo sie auch sogleich von zwei brennenden Saphiren Bestätigung fand.
„Also ist Flucht eine Option.“
WIE AUCH DIE MÖGLICHKEIT, DASS DU DICH STELLST. NUR WEIL ICH DICH NICHT VERFOLGEN WERDE, HEISST DAS NICHT, DIE VERWALTUNG DER HÖLLE WIRD IHRE FÜSSE STILL HALTEN. SIE WERDEN DICH SUCHEN. UND LETZENDLICH WERDEN SIE DICH FINDEN. VIELLEICHT KANNST DU SIE MIT EINER AUFGABE GNÄDIG STIMMEN?
Zwei Wege, wie Möglichkeiten, zwei absolut furchtbare Optionen.
Vela blickte Abwechselnd zum Schalter, zur Tür und dann wieder zu Tod.
Es gab nur diese beiden Alternativen.
Oder?
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Gute Frage eigentlich. Wie imme rbleibt sie an euch hängen.
Wenn sie sich der Authorität stellen soll, schickt mir eine dementsprechende PM mit dem Betreff "THE PATH OF THE RIGHTEOUS MAN!"
Wenn sie kreuz und quer durch die Hölle flüchten soll, schickt mir eine dementsprechende PM mit dem Betreff "INEQUITIES OF THE SELFISH!"
Wenn sie hingegen nach einer anderen Alternative suchen soll, schickt mir eine dementsprechende PM mit dem Betreff "TYRANNY OF EVIL MEN!"
Ihr habt wieder eine Woche Bedenkzeit, Schluss des 3. Votings ist Mittwoch, der 07.07.2010, 23:59. Ich freue mich schon auf eure Stimmen. ^^