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Kapitel 20 – Der Kampf gegen Recoom
Recoom ging gelassenen Schrittes seinem Feind entgegen und wirkte kaum angespannt oder nervös. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung, und bevor man glauben konnte, er wäre nichts, als eine lebendige Statue aus Fleisch und Blut, zuckten seine Mundwinkel und verformten sich zu einem breiten Grinsen von der Art einer Katze, die sich ihrer Beute sicher war, jedoch noch mit ihr spielen wollte. Recoom blieb abrupt stehen und hob seine zu Fäusten geballten Hände. „Na, dann, greif’ doch an, du Großmaul!“, prahlte der Soldat. Nappa schloss die Augen und hielt kurz inne. „Wie du willst, mein Dicker!“.
Nappa beschleunigte aus dem Stillstand und lief mit übermenschlicher Schnelligkeit auf seinen Gegner zu, als wäre er ein olympischer Sprinter. Die letzten zwei Meter überwand er mit einem mächtigen Satz, von dem aus er gleich in den Angriff überging. Seine geballte Faust strebte auf den Koloss zu – und traf ins Leere! Mit einer geschickten Bewegung wich der Gigant nach hinten aus, einer Bewegung, die seinem massigen Äußeren Hohn sprach. Nappa reagierte blitzschnell und setzte mit vier, fünf weiteren Hieben nach, doch sie alle verfehlte ihr Ziel, zwar nur um Haaresbreite, aber dennoch wirkungslos. Nappa riss sein linkes Knie bis zur Brust hoch und trat mit einer kraftvollen Schnappbewegung zu, seine Fußspitze verfehlte das Gesicht seines Gegners abermals um Zentimeter. Nappa fluchte, stieß sich mit einem gellenden, abgehackten Schrei nach hinten ab und bildete in seinen Händen zwei grell leuchtende, weiße Energiekugel, die er seinem Gegner hinterher warf. Recoom jedoch hob seine Hand und wehrte die Projektile ab. Nappa jedoch hing verbissen seinen Angriffen nach, brachte sich mit einem akrobatisch sauberen Rückwärtssalto in einige Entfernung, hob die Arme und richtete seine Handflächen auf Recoom. Er feuerte einen mächtigen Energiestrahl aus purer, weißer Energie ab. Das Geschoss traf und explodierte in einem lauten Knall. Als sich der aufgewirbelte Staub legte, wurde die Sicht auf Recoom freigelegt, der mit vor dem Gesicht gekreuzten Händen da stand und Nappa triumphierend entgegenblickte. „Was zur Hölle war das?“, fragte er ungerührt, er mehr sich selbst, als sein Gegenüber.
Nappa verstand es nicht. In hilflosem Zorn ballte er seine Fäuste, sodass er sich sogar mit den Fingernägeln ins Fleisch schnitt. Er merkte es nicht einmal. ‚Verdammt. Meine Angriffe scheinen ihm nur wenig auszumachen. Er ist viel geschickter und ausdauernder, als ich dachte. Ich muss mir unbedingt etwas einfallen lassen’, überlegte der Saiya-jin, doch so recht wusste er gar nicht, was er eigentlich noch tun sollte, um seinen Gegenüber zu bezwingen. „Wenn du glaubst, das war alles, was ich kann, dann hast du dich gewaltig geschnitten. Ich habe noch viel mehr davon auf Lager. Kostprobe gefällig?“. Auf die letzten Worte hin, wirbelte der Gigant herum und schoss wie eine Rakete auf Recoom zu. Er kam auf und schlug zu. Recoom brachte sich daraufhin mit einem geschickten Sprung nach hinten in Sicherheit, Nappa aber setzte seine Angriffe fort und trieb seinen Gegner vor sich her. Der Ginyu-Force-Soldat konnte den Attacken behände ausweichen, und er schien nicht zu ermüden. „Das ist alles, was du kannst?“, fragte der Gigant noch während er kämpfte. In einem Anflug von Arroganz verschränkte er seine Arme vor der Brust und wich weiter Nappa’s Angriffen aus. Zu mörderischer Wut angestachelt verstärkter der Saiya-jin die Intensität seiner Hiebe, doch ihre Wirkung verpuffte an der akrobatischen Geschicklichkeit des Gegners. Nappa stieß einen wütenden Schrei aus und brachte sich mit einigen kraftvollen Sprüngen in Sicherheit. „Verdammt!“, fluchte Nappa. Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn, sein Atem ging schwer und stoßweise. Er hatte alles gegeben, aber keiner seiner Angriffe zeigte auch nur ein kleines bisschen Erfolg. Nappa senkte die Arme und atmete tief durch. In seinen Augen machte sich Verzweiflung breit, aber er hatte seine Grenze noch nicht überschritten. Einen Trumpf hatte er noch, und den würde er jetzt ausspielen. Nappa beugte die Knie, hob seine Fäuste und verlagerte sein Körpergewicht nach unten. Für den folgenden Angriff brauchte er seine gesamte Kraft, aber er würde durchschlagen, dessen war er sich sicher. Seine Adern schienen zu platzen, seine Muskeln waren bis zum Zerreißen gespannt, in seinem Gesicht lag ein Ausdruck höchster Konzentration. Nappa’s Augen weiteten sich und er stieß einen markerschütternden Schrei aus.
„Was hat er jetzt nur vor?“, dachte Recoom laut vor sich hin. Er grinste. „Soll’ er nur ruhig machen, mich kann er nicht besiegen.“ Plötzlich wich er entsetzt zurück. Das, was er auf dem grünen Display seines Scouters sah, gefiel ihm nicht. „Seine Kampfkraft ist größer als vorhin. Sie beträgt jetzt 8.000. Er scheint eine mächtige Technik vorzubereiten.“
Abrupt riss Nappa die Hände in die Höhe und brüllte ein zweites Mal lautstark. Und die Welt schien unterzugehen.
Ein unglaublich helles, gleißendes, weißes Licht erfüllte den Horizont. Die Energiewelle breitete sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aus. Es war wie eine Atmosphäre aus purer Energie, eine Kuppel, die seinen Körper umhüllte.
Vegeta lächelte böse. „Sehr gut, Nappa. Mach’ ihn fertig.“ Bevor noch an ein Eingreifen gedacht werden konnte, verschwanden Nappa und Recoom in der Energiekuppel. Die Ginyu-Force-Soldaten versuchten, ihre Augen gegen das helle Licht abzuschirmen. „Verdammt, was ist denn das?!“, fluchte Guldo.
Seine Worte jedoch gingen in einem mächtigen Knall unter. Das Licht erlosch so schnell, wie es gekommen war, der aufgewirbelte Staub jedoch verwehrte eine nähere Betrachtung der Lage. Doch dann, als der Staub allmählich verschwand ... legte er die Sicht auf ein groteskes, bizarres Bild frei.
Vegeta, Radditz und Kakarott erstarrten.
Nächstes Kapitel: Verrat' ich nicht, sonst ist die ganze Spannung weg
