Dark Lady
Queen Of Darkness
dark slayer schrieb:hast du meinen post nicht ernst genommen?
in der kürze liegt die würze, hm?
gut, aber vieeeel, viel zu kurz *gg*
Wollt's doch nur spannend machen

Dafür jetzt ein gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz langer Teil.
Ich bitte um Commentz

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Kapitel 4: Shadow Of Memories
Jeans Augen weiteten sich. Wie konnte das sein? Warum musste er gerade hier auf sie treffen?!
"Ich bin erfreut dich zu sehen, mein lieber Jean. Wir haben uns wirklich schon lang nicht mehr gesehen." Die Frau trat aus dem Schatten hervor. Ihre fast bodenlangen schwarzen Haare umspielten ihren Körper mit jedem Schritt den sie ging und ihr dünnes blasses Gesicht ließ sie noch unheimlicher erscheinen. Ihre Lippen hatten sich zu einem kalten Lächeln verzogen als sie uns gegenüberstand.
"Hallo Selena..." Gab Jean ganz emotionslos zurück.
Die Angesprochene wandte sich an Auron. "Auch schön dich zu sehen, Auron. Na, immer noch bemüht die Maskerade aufrecht zu erhalten?"
Auron schwieg auf diese Frage. Selena schien das erwartet zu haben und ging gleich weiter zu mir. Als sie mich sah leuchteten ihre Augen kurz auf. "Ah, was für eine Überraschung!"
Bevor ich etwas tun konnte hatte sie schon meine Wange mit ihrer Hand berührt und betrachtete mein Gesicht genauer. "Bist du also wieder erwacht... du hast dich nicht verändert. Du siehst wirklich immer noch so aus wie damals." Sie näherte sich meinem Gesicht immer mehr, so dass ich direkt in ihre durch und durch schwarzen Augen sah. "Nur, ich muss sagen, du wirkst viel schwächer auf mich. Ich kann auch nichts Außergewöhnliches in deiner Aura lesen. Bist du es am Ende vielleicht doch nicht?! Ausgeschlossen... die selben Augen..."
Jean unterbrach ihren Monolog und drückte sie von mir weg. "Lass June in Ruhe, hast du gehört?!"
Sie tat empört. "Wieso bist du denn so grob zu mir?" Doch dann setzte sie ein gemeines Grinsen auf. "Wo wir uns doch mal so viel bedeutet haben..."
Jean zeigte seine Reißzähne.
"Und was ist, wenn ich die kleine June nicht in Ruhe lasse?" Sie sah wieder zu mir und ihre Augen leuchteten dämonisch, ich konnte Mordlust darin erkennen.
In diesem Moment stellten sich Auron und Rayden schützend vor mich.
Selena lachte nur darüber. "Gut, wenn das so ist..." Sie drehte uns den Rücken zu und kehrte in den schattigen Gang des Schiffes zurück, wo sie zwei andere Gestalten, ich schätze es waren ihre Bodyguards, empfingen. "...ich wünsche euch eine angenehme Reise... und..." Sie drehte sich noch einmal zu Jean um. "Vielleicht schaffst du es ja dieses mal sie zu beschützen." Dann ging sie weg.
Als sie weit genug weg war, stellte ich mich vor Jean. "Was meinte sie damit?! Sag es mir!"
Er drehte nur das Gesicht weg.
Was sollte das heißen?
"Ich will nicht drüber reden." Sagte er schließlich.
Was verschwieg er mir? Wieso wollte er es mir nicht sagen?
Wutentbrannt marschierte ich davon. Ich ging eine Treppe hinauf und gelangte aufs Deck. Mir rieselte Regen ins Gesicht und der Wind riss an mir als ich langsam zur Reling ging. Wir hatten bereits abgelegt und durch das stürmische Wetter besserte sich meine Laune kein bisschen. Ich sah hinab zu den aufgewühlten Wellen die sich am Rumpf des Schiffes brachen.
Was hatten die Worte dieser unheimlichen Frau zu bedeuten? Standen sie im Zusammenhang mit meinem Traum und mit dem was mir Rayden erzählt hatte? Ich war nicht die erste Reinkarnation von Varuna, bedeutete das, dass mich Jean bereits in einem früheren Leben kannte? Ich musste Gewissheit bekommen! Jean wollte mir nichts erzählen, aber vielleicht würde ich in meinem Inneren eine Antworten auf meine Fragen finden.
Ich setzte mich auf den nassen Boden, als würde ich meditieren wollen und schloss die Augen. Langsam wurde ich ruhiger, entspannte mich und dann überkam mich der Schlaf...
Als ich die Augen wieder öffnete, sah ich um mich herum nur Schwärze. Plötzlich erschien sie vor mir. Die Frau im dunklen Gewand. Sie sah mich an als würde sie darauf warten, dass ich etwas sagte.
"Wer bist du?" Meine Stimme hallte aus allen Richtungen wieder.
Von ihr kam keine Antwort und auch ihr Gesicht zeigte keinerlei Emotionen.
"Bist du Varuna?"
"Ich bin ein kleiner Teil von ihr, das ist alles, nicht mehr und nicht weniger."
"Kannst du mir etwas über mich erzählen? Über mein letztes Leben?"
Wieder schwieg sie.
Langsam machte mich dieses Verhalten ungeduldig und sauer. "Wieso sagst du denn nichts?!"
"Du stellst nicht die richtigen Fragen." Meinte sie nur knapp.
Ich versuchte ruhig zu bleiben... nur nicht ausfällig werden... "Ok, dann..." ich zögerte kurz, "...dann zeig mir noch einmal meinen letzten Tod."
Was ich dann sah, kam mir sehr bekannt vor, ich befand mich inmitten einer großen Schlacht, um mich herum nur Schreie und das Klirren von Schwertern. Auch ich hielt ein Schwert in den Händen. Das letzte mal als ich diesen Traum hatte, war alles um mich herum verschwommen und unklar, doch dieses mal erschien es mir fast real. Es schienen zwei Seiten zu sein die sich hier bekämpften. Nur aus welchem Grund? Waren es Vampire oder Sterbliche? Plötzlich erinnerte ich mich daran was als nächstes passierte. Der Schatten?! Wo war er? Wer war er?
In diesem Moment stockte mir der Atem, jemand stand vor mir. Ich kannte ihn, denn es war Jean, der sich mir näherte und sein Schwert in der rechten Hand hielt. Er holte aus. Ich hatte Angst und schloss die Augen. Ein kurzer aber heftiger Schmerz erfüllte mich, dann war es vorbei.
Ich keuchte auf und sah mich hastig um. Ich saß wieder an Deck des Schiffes, das Wetter hatte sich nicht gebessert und Land war auch noch nicht in Sicht.
Ich ließ mich auf den Rücken fallen. Der Traum, oder besser dieser Rückblick in meine Vergangenheit, hatte mich total verwirrt. Hatte Jean mich umgebracht? Aber wieso?
Anstatt mir Gewissheit zu verschaffen, hatte dieser Traum mir nur noch mehr Fragen gebracht.
Ich hatte keine Zeit mehr mir Gedanken darüber zu machen, denn genau in diesem Moment tauchte eine Gestalt über mir auf. Sie hielt einen glänzenden Säbel und ließ ihn auf mich niedergehen. Im letzten Moment rollte ich zur Seite und sah zurück, der Angreifer hatte mich nur um Haaresbreite verfehlt. Er hob den Säbel und wollte ihn ein weiteres mal nach unten schnellen lassen. Ich sprang auf und wich dem zweiten Angriff aus. Ich konnte nicht erkennen wer oder was mich da angriff, denn die Person war in eine dunkle Kutte gehüllt. Doch ich konnte mich daran erinnern, dass Selenas Bodyguards genau die selbe Robe getragen hatten.
Und noch etwas wurde mir klar: Es war ein Vampir, denn ein normaler Mensch könnte sich nie so schnell bewegen.
Er drängte mich immer weiter zurück. Irgendwann stand ich mit dem Rücken zur Reling. Er hatte es ganz klar darauf abgesehen mir den Kopf abzuschlagen, denn sämtliche Angriffe waren auf meinen Hals ausgerichtet. Mir fiel der Dolch ein den mir Rayden während des Kampfes mit den Slayern gegeben hatte. Ich zögerte nicht länger, beim nächsten Angriff duckte ich mich und rammte meinem Feind den Dolch in den Bauch.
Ich hoffte dies würde ihn lange genug ablenken können.
So konnte ich mich an ihm vorbeizwängen und lief... weit kam ich jedoch nicht. Mein Angreifer hatte sich den Dolch herausgezogen und ihn mir nachgeworfen. Er traf mich am Bein, sodass ich hinfiel. Hastig versuchte ich weiterzukriechen, doch er hatte mich schon eingeholt und setzte den Fuß auf meinen Rücken. Er drückte mich zu Boden. Vergeblich versuchte ich mich aufzustützen. Ich hatte Angst, Todesangst.
Ich hörte ihn schreien: "Stirb!"
In diesem Moment loderte etwas in mir auf. Ich fühlte wie es durch meine Adern schoss, mein Blut zum Kochen brachte. Es war wie ein Tier, das sich in meiner Brust wandte und versuchte auszubrechen.
Plötzlich fand ich die Kraft mich zu befreien. Mein Angreifer schlug zu, erwischte aber nur meine Schulter. Ich spürte dies gar nicht. Ich stand auch bereits wieder auf den Beinen und starrte ihn mit glühenden gelben Augen an.
Kein Schmerz, keine Angst, keine Kontrolle... ich verspürte nur Hass, den Drang zu überleben und die Lust zu töten.
Mein Gegenüber war sichtlich überrascht über diese Wandlung. Panisch stolperte er ein paar Schritte zurück. Ich folgte ihm und als er versuchte wegzulaufen, jagte ich ihm hinterher. Ich war viel schneller als er und stand plötzlich vor ihm.
"Bitte töte mich nicht! Gnade!" Wimmerte er.
Schnell packte ich ihn am Hals und hob ihn über die Reling. Ich roch seine Angst und das vampirische Blut, welches durch seine Adern floss.
"Wieso sollte ich?!" Schrie ich ihn an.
Er zuckte nur wie ein verängstigtes Kaninchen und stotterte unverständliches Zeug.
Der Wind blies noch heftiger und seine Kapuze wurde zurückgeweht, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Ich gewann wieder etwas Kontrolle über mich und zog ihn zurück aufs Schiff ohne ihn loszulassen.
"Du!? Ich kenne dich! Du warst einer der Vampire die mich und Nadja in der Gasse überfallen haben."
Er nickte unsicher.
Ich schüttelte ihn heftig. "Was habt ihr Nadja angetan?! Lebt sie noch? Wo ist sie?"
"Sie... ist...", fing er an.
"Ja...?!" Ich wurde ungeduldig und verlor langsam wieder die Kontrolle über mich und meine Vernunft. Ich verspürte den starken Drang ihn hier und jetzt in Stücke zu reißen.
"Sie..." Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment kam etwas durch die Luft geflogen. Ich konnte es nur kurz sehen aber für mich sah es aus wie ein überdimensionaler Bumerang.
"Was...?" Ich sah zurück zu dem Vampir. Seine Augen waren leer. Wenige Sekunden später zerfiel er zu Asche und wurde vom Wind davongetragen. Der Bumerang musste wohl seinen Hals durchtrennt haben.
Ich lief über das Deck und schrie meine Wut in die Nacht hinaus.
Danach fühlte ich mich müde und sackte auf die Knie. Fragend blickte ich in den Himmel.
Was hatte ich da eben getan? Woher hatte ich diese unvorstellbare Kraft genommen? Ich hatte vollkommen die Kontrolle über mich verloren.