Aeruin

So, hab nun alles gelesen. Seit heute Morgen um 7. Hier hast du die jeweiligen Kritiken der einzelnen Teile, stets direkt nach dem Lesen verfasst und der Übersicht halber in Spoiler-Feldern gesteckt. Zuerst mal muss ich sagen, dass ich dieses Mal ganz anders in die Story fand. Dinge, die ich damals fast schon unfair fies bemängelt hab, sind mir diesmal teilweise nicht mal aufgefallen und wie ich ja weiß, steckt hinter dem Meisten von dir eine gewisse Intention. Nun denn, diesmal hatte ich Zeit und Ruhe und daher glaube ich, dass meine Kritik diesmal viel treffender ist, an einem schönen Sonntag, wo ich keinen Trubel hab oder Gedanken ans Arbeiten verschwenden muss. Ausgeschlafen, gutgelaunt. Eine bessere Voraussetzung gibt es wohl nicht, um etwas Schönes lesen und auch richtig genießen zu können.

Kritik zu Erwachen:
Es ist schon so lange her, seit ich die Story das erste Mal gelesen hab. Das meiste hab ich vergessen. Diesmal fand ich nicht so schwer in die Geschichte rein, denn besonders die Teile mit General Gray gefallen mir einfach. Aber auch Mikael ist ein sehr interessanter Charakter. Das ich deinen Schreibstil klasse und romanreif finde weißt du. Okay, das Wort "frug" gefällt mir immer noch nicht, aber damit kann ich leben. Damals hab ich einen stellenweisen Mangel an Beschreibungen kritisiert, der mich dieses Mal nicht gestört hat. Wie du selbst meintest, muss eben nicht alles beschrieben werden. So ist es wohl überall. Zu übertriebene Beschreibungen können auch langweilen. Erwachen führt an sich recht gut in die Handlung rein, auch wenn man als Leser am Anfang noch viele Fragen hat. Aber ist gerade das nicht der Haken, der Leser binden soll? Nach diesem netten Prolog bin ich gespannt, was aus Caim und Rachel, aus Mikael und dem Baby geworden ist. Wobei ich von Caim und Rachel ja fast erwarte, dass sie einfach umgebracht wurden. Unbequeme Zeugen. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Und obwohl die Action mit Mikael und den Soldaten nett war, freu ich mich auf mehr.
Kritik zu (K)Ein Leben in Utopia:
Ein ziemlich cooles Szenario, wie Lyon mit ihrem Air-Board in die Tiefe springt, all die Tricks macht und dann auf einem Jungen landet, der sie noch schön humorvoll mit leichenblassen Zockern vergleicht. Gefiel mir sehr gut. Das beste aber war die Referenz zum Sega Mega Drive, in Amerika auch Genesis genannt. Zumindest interpretiere ich es als solche. Auch sehr amüsant, wie sie mit Connor ins Klassenzimmer rein brettert. Auch als Lyon im Büro des Direktors sitzt ist es schon recht lustig. Das Kapitel macht einen turbolenten, chaotischen Eindruck, besonders was die Protagonistin betrifft. Doch so amüsant alles zu lesen war, meine ich auch, tiefen Ernst, Beklommenheit und noch etwas anderes zu sehen. Besonders beim Verhältnis zu Elias wird deutlich, dass da vielleicht etwas nicht stimmt. Alles in allem macht das Kapitel neugierig, wie es weiter geht und gern möchte ich mehr über James und Connor erfahren.
Kritik zu Schwarzweiße Poesie:
Cool, wie Lyon wieder auf James landet. Die hat aber auch ein Pech. Dein Schreibstil und die Beschreibungen gefallen mir wieder sehr. Das beste ist allerdings der Schöpfungsmythos, die Entstehung der Welt und der Vaishara. Gefällt mir sehr gut. Und es erinnert mich alleine wegen manchen der Namen an eine andere Geschichte... Das Lyon Connor so anstarrt erinnert mich an zwei andere Protagonisten, aus einer gewissen Romanreihe, die momentan besonders bei Mädchen beliebt ist, die meisten Jungs aber ziemlich nervt. Da kannst du aber nichts für :rofl: Ein Schatten, der Leute umbringt... Nun ergibt der Anfang einen Sinn, ich hab mich schon gefragt, was das zu bedeuten hat. Das Elias eng mit dem Militär zusammen arbeitet ist interessant. Kein Wunder, dass er sich so über Lyon aufregt, sicher will er sie beschützen. Die Zankerei am Ende zwischen Lyon und Connor ist ganz amüsant, aber ich glaub, mir gefällt das Pairing nicht so *gg* Aber hier muss auch erwähnt werden, dass ich Nebencharaktere meist mehr mag als die Hauptcharaktere, die dauernd im Vordergrund stehen. So find ich James bisher einfach interessanter als Connor und bin sehr auf Matt gespannt. Aber mal schauen, ich kenne die Charaktere ja kaum. Aber dazu sind diese frühen Kapitel ja da. Charaktere vorstellen, damit man sie langsam kennen lernen kann.
Kritik zu Sternenklare Nacht:
Das Kapitel fängt schonmal lustig an. Die Vorstellung des Restaurants ist detailliert und sehr stimmig geschrieben. James' Auftritt ist amüsant wie immer. Connor kennt sich ja gut aus, was das Militär betrifft. Ob wir da vielleicht das Baby aus dem Prolog vor uns haben? Die Erwähnung des Nebels war auch interessant, am besten gefiel mir aber, ein wenig mehr über James erfahren zu haben. Connor und James greifen da auch die von mir bemerkte Stimmung zwischen Lyon und Elias auf. Ich frage mich, was James mit dem letzten Kommentar zu Connor wohl meinte: "Dann versteht wohl keiner so gut wie du, wie sie sich fühlen muss." Naja, ich glaub, irgendwann werd' ichs erfahren. Bin auch gespannt, was Darkcross so für ein Typ ist, dass Connor da so misstrauisch ist. Vom Aussehen scheint er Mikael zu gleichen, aber das halt ich für unwahrscheinlich. Und nun bin ich gespannt, wie es weitergeht, ob Lyon selbst mit dem Schatten fertig wird oder ob irgendjemand einschreitet. Und wenn ja, wer.

Gefiel mir sehr gut, was ich bisher gelesen habe. Drum schreib fleissig weiter und ich werd sehen, dass ich weiter kommentiere, jetzt wo ich endlich den Anschluss gefunden hab. Nach wie vor weiß ich nicht, warum meine Kritik damals so mies ausfiel. Vielleicht hatte ich einfach nen schlechten Tag, zuviel um die Ohren. Auch war ich traurig, wegen Deadly Illusion. Aber manche Projekte kann man eben nicht beenden, dann muss man sich neuen zuwenden. Und Aeruin ist toll. Sprach ich damals noch davon, dass ich Besseres gewohnt bin von dir, muss ich nun schmunzeln. Ich hab der Story damals echt keine Chance gelassen. Man muss das Rad nicht neu erfinden, um gut unterhalten zu können. Und das kannst du. Ist auch einer der Gründe, warum ich überhaupt noch im Board schreibe. Also mach weiter, sonst hagelt es böse PN's von mir. Und wenn du eines Tages fertig bist, sieh mal zu, dass du es veröffentlichst. Mag zwar nicht leicht sein, aber mal ehrlich: Es gibt so viele mittelmäßige Romane, irgendjemand muss einfach so klug sein, auch mal was Gutes anzunehmen und zu verbreiten. Da wünsch ich dir viel Glück. Aber erstmal hast du ja noch was vor dir. Und ich werd sehen, dass ich weiter mitlese und kommentiere.
 
04 | Konfrontation! (Part 1)

Es freut mich, dass Du aufschließen konntest und nun, nach nochmaligem Lesen ein anderes Bild von meiner Geschichte hast. Ich gebe zu, dass das Setting nicht ganz meiner Gewohnheit entspricht, aber das ist gleichzeitig auch der Reiz an der Sache! Zu einigen Deiner Fragen möchte ich noch Stellung beziehen, ehe ich Episode vier einleite. Was mit Rachel und Caim geschehen ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, sage aber einmal so viel: Sie werden auf jeden Fall noch einmal erwähnt und nicht einfach vergessen unter einen Teppich gekehrt! Die Parallele zwischen Lyons Anstarren und einer bei Mädchen beliebten Romanserie ist durchaus gewollt parodiert worden. Und was Genesis betrifft, hast Du eines meiner Eastereggs entdeckt. Es stimmt in der Tat, dass ich damit das Mega Drive meinte, es aber für den Nerd schon verpackt habe. Nicht viele wissen, dass die Konsole in Amerika einen anderen Namen hatte, die meisten sind schon froh, wenn sie sich noch an das Mega Drive erinnern. Ich verbinde damit einige sehr schöne Erinnerungen, daher musste ich die Konsole auch namentlich einbauen. Es gibt noch einige Eastereggs mehr, einige auf die Story bezogen, andere auf das echte Leben. Viele werden sich wohl erst am Ende von Aeruin nach nochmaligem Lesen offenbaren, um sich dann zu fragen, wie man solch offensichtliche Hinweise und Andeutungen bloß überlesen konnte. Zumindest hoffe ich das. *gg*

Zum Schluss möchte ich mich noch bei Dir bedanken, dass Du mich aus der heiklen Lage eines Doppelposts gebracht hast. Leider scheint meine Leserschaft im Augenblick anderweitig eingespannt zu sein. Umso erfreuter bin ich, doch noch den einen oder die andere hier lesen und kommentieren zu sehen. Diese Geschichte liegt mir sehr am Herzen und ich würde es sehr begrüßen, wenn Ihr sie auch Teil Eures Lebens sein lasst! In diesem Sinne:

Viel Spaß mit einem weiteren Teil AERUIN!


Euer
Antheon

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04 | Konfrontation!
Der Mond war in jener Nacht nicht mehr als eine schmale Sichel, der Wind nicht mehr als ein heiseres Flüstern. Der sternenklare Himmel war gigantischen Wolkenbergen gewichen, aus deren Bäuchen es blitzte und der Donner quoll. In diesem Blitzlichtgewitter wirkte die Welt stroboskopartig verzerrt und unwirklich, ein Schatten der Realität. Regen prasselte auf die Welt herab und drohte sie zu ertränken. In dieser Szene allabendlicher Apokalypse erschien die kleine Felsmauer, ein Überrest vergangener Architektur, wie ein unbekümmertes Fleckchen Nichts. So verwunderte es auch nicht weiter, dass niemand mitbekommen hatte, wie ich durch besagte Mauer hindurch bretterte und Staub aufwirbelte. Meine Füße suchten Halt doch erst nach einigen Drehungen fand ich welchen. Ehe ich einen Fluch aussprechen konnte, musste ich jedoch zur Seite hechten und einem neuerlichen Angriff des Schattens ausweichen.

»Du bist zäh, das muss man dir lassen ...«, gab dieser kichernd von sich und ließ mir Zeit, ihn noch einmal zu mustern. Die rubinroten Augen glühten wie brodelnde Lava. Die Aura, welche das Wesen ausstrahlte, war erdrückend, kalt und leer. Und doch war das Erschreckendste an diesem Monster die humanoide Gestalt, die ihm zu Eigen war. Zwei Arme, zwei Beine, langes schwarzes Haar und das süffisante Lächeln eines Mädchens in meinem Alter. Und doch war an ihm nichts Menschliches mehr, als steckte in der Haut des Mädchens ein Raubtier, das darauf wartete, mich zu zerfleischen. So gesehen, kam der Schatten wie gerufen, denn ich musste meine schlechte Laune unbedingt an jemanden auslassen. Ein Grinsen auf den Lippen erkannte ich erneut etwas in der Dunkelheit aufblitzen und rollte mich nach hinten ab. Und wieder steckten zehn Zentimeter lange Silbernadeln im Boden und begannen, diesen langsam zu zersetzen.

»Du bist die erste, die meinem Angriff zweimal in Folge ausweichen konnte!«, komplimentierte der Schatten mit einem maliziösen Lächeln, »Vielleicht habe ich heute Nacht etwas Spaß.«

Die schwarze Robe des Mädchens wallte auf, als sie zu rennen begann, und noch im Lauf skalpelartige Messer in den Händen hielt. Sie versuchte mit der Rechten einen horizontalen Hieb, doch ich duckte mich unter ihren Arm und drehte mich um ihren Körper, ehe ich einen Fußfeger versuchte. Aber der Schatten schien diesen Zug bereits vorausgesehen zu haben und vollführte einen Rückwärtssalto. Als sie direkt über mir schwebte, stach sie erneut zu und erneut verfehlte sie, da ich ihr Handgelenk gepackt hatte und ihren Schwung nutzte, um sie gegen die Überreste der Mauer zu schleudern, ehe ich weiterlief. Doch sie landete mit der Anmut einer Raubkatze auf dem Wall und stieß sich ab, während sie die Skalpelle nach mir warf. Ich rannte indes auf eine Mülltonne zu und schlug ein Rad, während ich den Griff des Deckels nicht losließ und diesen nutzte, um die Wurfgeschosse abzuwehren. Mit einem Zischen begann der Gegenstand bereits, sich an den Aufprallstellen aufzulösen, also warf ich ihn nach dem Mädchen und hoffte, dass es sie ein wenig ablenken und somit verlangsamen würde.

»Warum läufst du denn davon? Doch noch Angst bekommen?«, neckte mich der Schatten und schlug den Deckel achtlos zur Seite. Dabei entblößte sie ihr Handgelenk, das von einer silbernen Flüssigkeit umgeben war. Langsam dämmerte mir ein Licht, aber ich musste zuerst weg von hier. So in Gedanken vertieft, übersah ich den Gehsteig und flog der Länge nach hin. Ich musste mich gar nicht umdrehen, um zu wissen, dass der Schatten nun grinsend einen Zahn zulegte, um mich niederzustrecken. Es nutzte nichts, ich musste hier kämpfen! Gerade als ich dabei war, meine Fähigkeit einzusetzen, stürzte Connor aus einer Seitengasse heraus und versetzte dem Schatten mit einer Eisenstange einen harten Schlag gegen den Hinterkopf. Ohne ein weiteres Wort fiel das Mädchen hin, doch ihrem Brummen nach zu urteilen, war sie noch nicht am Ende. Einen Fluch auf den Lippen schnappte Connor meine Hand, da ich ihn immer noch perplex anstarrte und nicht angemessen auf die Situation reagierte. Zusammen liefen wir durch enge Gassen, bogen zufällig ab und versuchten die Distanz zwischen uns und dem Schatten zu vergrößern. Nach ein paar Minuten blieben wir außer Atem stehen und verschnauften. Dabei deutete Connor hinter seinen Rücken.

»Was zur Hölle ist hier los? War das eine Hexe?«
»Was machst du hier, Hargreaves? Bist du mir gefolgt?«

Er blickte noch immer in die dunkle Gasse hinter uns und sein Flüstern ging im Regenschauer beinahe unter: »Sag so etwas nie wieder! Wenn ich heute oder morgen sterben müsste, wäre das in Ordnung. Du machst es dir sehr leicht, wie? Wir sind nicht hier, um zu genießen und dankend abzuwinken, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun! Oder glaubst du, dein Leben gehört nur dir selbst?! Du hast Verpflichtungen – gegenüber deinem Vater, deinen Freunden und Liebsten! Und auch deiner Mutter gegenüber!«

Die Ohrfeige war gut zu hören gewesen und der Abdruck auf seinem Gesicht sagte mir, dass ich es wohl ein wenig übertrieben hatte. Aber das war mir egal. Dieser Schlag konnte nie so weh tun wie es seine Worte gewesen waren. Connor hatte es dennoch nicht kommen gesehen und fiel auf seinen Hintern, hielt sich die Wange und sah mich an, doch in seinem Blick lag kein Ärger.

»Hör auf über sie zu reden! Du weißt nichts über mich! NICHTS! Also hör auf, so zu reden, als wüsstest du immer alles besser! Vielleicht hast du es ja noch nicht mitbekommen, aber dein Gerede interessiert niemand! Aber auch keine Menschenseele!«

»Durch ihren Tod hat sie ihre Träume an deinen Vater und dich weitergegeben! Das ist ekelerregend kitschig, aber ihr seid das Erbe ihrer Liebe! Und was machst du?! Tust so, als wäre dein Leben nicht das, was es ist: ein Geschenk! Du lebst, also tu nicht so, als wärst du schon halb tot!«

»Sei still ...«, flüsterte ich, doch er hörte nicht auf.

»Hast du denn keine Ziele vor Augen? Nichts, das es wert ist, weiterleben zu wollen?«

»Sei still ...«, krächzte ich, doch er hörte einfach nicht auf.

»Bedeutet dir dein Leben nichts? Gibt es denn nichts, das du beschützen möchtest?«

Er erhob sich langsam und wischte sich den Dreck von der Hose, während ich ein Loch in seinen Kopf starrte. Meine Hände zitterten vor Wut und ... Verzweiflung? Resignation? Connor sah mich musternd an, doch ich reagierte nicht auf ihn. Ich stand lediglich im Regen und zitterte. Das Regenwasser hatte mich vollkommen durchnässt, es lief über mein Gesicht und meinen Hals, Kälte bemächtigte sich meines Körpers. Ich öffnete den Mund, bewegte meine Lippen, doch kein Klang wollte ihnen entweichen. Es herrschte Stille, in der der prasselnde Regen und mein schlagendes Herz das einzige waren, das erklang. Etwas, das ich beschützen möchte? Wie durch einen dämpfenden Schleier vernahm ich mein leises bitteres Lachen. Ja, es gab mal etwas, das ich um jeden Preis beschützen wollte. In der Vergangenheit. All diese Gedanken waren wie weggeblasen, nachdem ich auf dem ganzen Körper eine Gänsehaut verspürt hatte. Ich packte Connors Hand und zerrte ihn mit, wobei wir so schnell liefen, wie wir konnten.

»Beeilung, sie ist direkt hinter uns!«, schrie ich, doch in den Augenwinkeln erkannte ich bereits einen flüchtigen Schatten und hechtete mit Connor hinter eine Straßenlaterne. Sofort erklang das Zischen der Silbernadeln, die sich beinahe durch die Laterne gebohrt und uns dabei fast erwischt hatten. Nur wenige Millimeter trennten die Nadeln von meinem Gesicht und wie gebannt starrte ich für den Bruchteil einer Sekunde auf die Reflektion meiner vor Schock geweiteten Augen. Es gab kein Entrinnen! Nicht mit Connor im Schlepptau. Dieser packte mich und zerrte mich wieder auf die Beine, als wir auch schon weiterliefen. Insgeheim wusste ich jedoch, dass der Schatten uns in der Falle hatte. Wir rannten direkt in eine Sackgasse. Die Mauer war viel zu hoch, selbst wenn ich auf seine Schultern gestiegen wäre. Hinter uns hallten die Schritte des Schattens leer und kalt über den nassen Straßenbelag hinweg und erstarben, als uns das Mädchen mit einem süffisanten Lächeln begrüßte.

»Du bist schuld«, knurrte ich wütend.

»Wie bitte?!«

»Ich wollte sie in einen geschlossenen Raum locken, da ihre Fähigkeit primär auf dem Fernkampf liegt, aber du musstest ja Moralapostel spielen.«

Harte Worte, doch sie entsprachen der Wahrheit. Connors bestürzter Blick änderte nichts daran. Dass gerade er, ein gewöhnlicher Junge, dessen einziges Talent zu sein schien, anderen im Weg zu sein, schützend vor mir stand, hatte etwas Lächerliches. Er konnte gar nichts ausrichten. Überhaupt nichts. Der Schatten hob eine mit Silbernadeln bewaffnete Hand und schien auf unsere letzten Worte zu warten. Angesichts der Tatsache, dass es sich hierbei um ein skrupelloses Mordinstrument handelte, eine nette Geste.

»Es tut mir leid«, flüsterte Connor, »Wenn es einen Weg gibt ...«

»Spiel Kanonenfutter und verschaff mir eine Öffnung in ihrer Verteidigung«, erwiderte ich schroff. Natürlich meinte ich es nicht ernst, man konnte es Galgenhumor nennen, eine Retourkutsche für die harten Worte, die er mir zukommen ließ. Wenn wir schon starben, dann waren wir nun wenigstens quitt.

»Okay«, meinte er und sprang auch schon auf den Schatten zu, ehe ich auch nur einen der vielen Flüche, die mir geradewegs einfielen, aussprechen konnte. Das Mädchen lächelte diabolisch und warf die Silbernadeln. Die Zeit dehnte sich und für diesen winzigen Augenblick erschien mir das Leben wie eine Aneinanderreihung von Standbildern. Wie ein Außenstehender, der einen Film vor Augen hatte, sah ich, wie meine Hand Connors Hemd umschloss und ihn zur Seite warf, als mich die Nadeln auch schon trafen. Ich blickte an mir herab und zählte fünf dieser Geschosse in der Brust. Als hätte sie gewusst, dass ich ihn beiseite stoßen würde, hatte sie auf mein Herz gezielt. Ein wahres Ungeheuer. Connor blinzelte, wahrscheinlich hatte sein Kopf Bekanntschaft mit der Mauer gemacht. Als er mich sah, weiteten sich seine Augen vor Schreck und Verwirrung. Er hielt es zuerst für eine Halluzination, einem Wahnbild, verursacht durch den harten Aufprall oder weil er gestorben war. Das konnte man in seinen Augen erkennen. Als ihm die Wahrheit langsam dämmerte, brachte ich ein Grinsen zustande. Es gab echt bessere letzte Eindrücke.

»Dummkopf«, wisperte meine brüchige Stimme, ehe ich umfiel und die Welt in Dunkelheit versank.


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Welch eine Wendung! Wird Lyon überleben? Schafft es Connor irgendwie, den Schatten zu vertreiben? Im nächsten Teil: Wissenschaftler, Soldat, Vater und Legende - doch wie sieht Elias' Alltag eigentlich aus? Ein Leben zwischen der Pflicht Menschen zu beschützen und dem Versprechen, auf Lyon aufzupassen.

Schaut auch nächstes Mal wieder vorbei, bei einer neuen Folge von AERUIN!
 
Ist doch egal, ob das Setting nicht deiner Gewohnheit entspricht. Eben, das ist der Reiz. Herausforderungen. Ist bei mir nicht anders, ich hab mich schon damals in der Schule fast diabolisch gefreut, wenn bei Aufsätzen mal ganz abstrakte Themen verlangt wurden. Hab als Kind zwar ganz schönen Schwachsinn nach heutigen Maßstäben geschrieben, aber für gute Noten hat es gereicht. Nur dass es einmal böse Ärger gab, als ich eine Horrorgeschichte geschrieben hab - obwohl ich nie einen Horrorfilm gesehen hab - und der Klassenlehrer meine Eltern gefragt hat, was sie mich bitteschön für Filme gucken lassen :rofl: Aber ich schweife ab. Die Twilight-Parodie mag auch ein Grund sein, warum ich Connor bisher eher nicht mochte: Erinnert mich doch etwas an Edward. Aber hier, im neuen Part gefiel er mir, vor allem wegen seiner selbstlosen Hilfe und den Worten, die er an Lyon gerichtet hat. Das mit dem Genesis war schon ein clever verpacktes Easteregg, ja. Mal gucken, ob ich noch weitere finde. Ich werd fleissig weiter lesen und so gesehen ist Aeruin schon Teil meines Lebens, immerhin spiel ich beim RPG mit ^^

So, nun eine umfassende Kritik zum neuen Part:

Die Einleitung mit der Beschreibung der Nacht ist schön geschrieben, auch die Überleitung zur Action, als Lyon durch die Mauer brettert und das Gewitter am Himmel regelrecht am Boden wiedergespiegelt wird. Die Beschreibungen gefallen mir, alles wirkt sehr dynamisch und cool. Ich kann mir das alles richtig bildlich vorstellen und es macht Spaß, zu lesen. Connor ist mir hier das erste Mal symphatisch, als er auftaucht und noch so weise Worte an Lyon richtet. Ist aber auch amüsant, dass er da fast schon philosophiert über Daseinsberechtigungen und Schuldigkeiten, während eine Hexe hinter den beiden her ist. Aber die Worte, die hier gewechselt werden sind stimmig und gefallen mir. Connor trifft da wohl einen wunden Punkt. Aber Lyon ist ganz schön mies, ihm hier die Schuld zu geben und ihn bittet, Kanonenfutter zu spielen. Nur lustig, dass sie sein Bemühen zunichte macht und sich dann an seiner Stelle in die Schussbahn begibt. Nun würde ich aber gerne wissen, warum sich Connors Augen bei Lyons Anblick vor Schreck weiten und welche Wahrheit ihm da dämmert. Meine Vermutung ist, dass sich die Wunden schließen und Connor Lyon nun als Hexe erkennt. Guter Cliffhanger, bin gespannt, wie es weiter geht.
 
04 | Konfrontation! (Part 2)

Ich weiß, es hat lange gedauert, bis Ihr einen neuen Teil serviert bekommen habt. Zum einen lag es vor allem an meinem recht konfusen RL, das mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, zum anderen diverse andere Projekte im Internet, die meine Aufmerksamkeit erforderten. Allen voran mein Anime-Blog, den ich zusammen mit einem Holländer betreibe, und das Aeruin-RPG.

Nach all der Zeit muss ich gestehen, dass ich mich ein wenig schwer tat, wieder in die Materie hineinzufinden, da ich gerade den erklärenden Part in meinen Geschichten nicht sehr mag - viel Dialog und zu wenig Action. Des Weiteren fiel es mir etwas schwer, mich in Elias hineinzuversetzen, was aber eigentlich mehr damit zusammenhängt, dass ich noch nicht zu viel verraten möchte.

Zuletzt sei gesagt, dass ich mich wie immer bemühe, mich mit den Fortsetzungen etwas zu beeilen, muss aber auch gestehen, dass ein Kommentar in all der Zeit auch ein wenig an der Motivation frisst. Aber ich möchte diese Geschichte unter allen Umständen zu einem Abschluss bringen, solange es wenigstens einen Leser/Kommentator gibt. Der nächste Teil wird wieder an Fahrt gewinnen. Ich hoffe, Ihr bleibt mir auch weiterhin treu! Daher ...

Viel Spaß mit einem weiteren Teil AERUIN!


Euer
Antheon

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Ihr Körper war schwer und kalt, silberne Flüssigkeit drang aus ihren Wunden wie ein sprudelnder Quell. Es hatte beinahe etwas Ästhetisches – wäre da nicht ein riesiges Loch, das einmal ihr Abdomen gewesen war. Elias Fraser drückte mit seiner behandschuhten Hand auf eine Stichwunde unterhalb der Brust und zog die Haut auseinander, während er mit der anderen Hand etwas in den Computer tippte. Ein dreidimensionales Hologramm des toten Mädchens erschien, doch er verschwendete keinen Blick daran. Stattdessen drehte und wendete er die Projektion mit einem Stick und vergrößerte den Bereich um die Wunde herum.

»Akane Geketsu, ein junges Mädchen aus Varath, das seinen achtzehnten Geburtstag feiert und dann umgebracht wird …«, murmelte einer von Elias‘ drei Assistenten, »Was für eine scheiß Welt, in der wir leben!«

Sie kannten sich noch nicht lange, waren vom Militär zur Analyse der silberartigen Flüssigkeit als Hilfe für ihn bestellt worden, doch es stellte sich schon bald heraus, dass dieser Mann keine brauchen würde. Die Finger seiner linken Hand flogen nur so über die Tastatur, der darin eingegebene Code scrollte unentwegt auf dem Bildschirm, während ihre drei Monitore im Vergleich dazu nur mühsam weiterkrochen. War das die Differenz zwischen Amateur und Genie? Ein Mann, der halbherzig etwas tippte ohne es überhaupt anzusehen, mit einem Blick, der so nüchtern und verklärt war, dass man sich die Frage stellte, ob das Mädchen für ihn nur ein wissenschaftliches Objekt darstellte, das es zu untersuchen galt. Einen Augenblick später ließ Elias von der Tastatur ab und rief eine molekulare Darstellung der Flüssigkeit auf. Ein seltsames sehr strukturiertes Gebilde mehrerer miteinander verbundener Kugeln in verschiedenen Farben drehte sich auf dem Display und zeigte in regelmäßigen Abständen hilfreiche Informationen an.

»Wie Sie hier sehen können, besteht die Substanz zu einem Großteil aus dem ferromagnetischen Metall Heron, wie es zur Produktion von Airshuttles Verwendung findet. Die restlichen 7,61165 Prozent beinhalten eine hochkonzentrierte Form von energieangereichertem Blut, das dazu in der Lage ist, einen Großteil der uns bekannten Materie wie eine Säure zu durchdringen. Die Substanz verfügt über eine sehr flexible strukturelle Integrität, daher lässt sich deren physikalische Form und Härte bis zu einem Grad bestimmen. Im Fall dieses Mädchens scheint die Vermutung nahezuliegen, dass kleine Nadeln in ihren Körper eingedrungen sind, und sie langsam von innen heraus aufzulösen begannen.«

Die Mitarbeiter verzogen bei der Vorstellung ihr Gesicht, vor allem, als Elias anfing, im großen Loch ihres Abdomens herumzuwühlen. Einer schien jedoch auch sehr verwirrt zu sein. »Sie sagen also, dass der Schatten sein Opfer langsam zu Tode folterte?«

Elias ließ nicht von seiner Inspektion ab, sondern begann in einem fast väterlichen Ton ihr Ableben zu rekonstruieren: »Erstens finde ich es bemerkenswert, dass dies Ihr augenscheinliches erstes Problem zu sein scheint. Zweitens ist die Substanz nicht die Todesursache. Sehen Sie sich die Wunden genauer an! Fällt Ihnen etwas an ihrer Verteilung auf? Wenn der Schatten töten wollte, hätte er einfach vitale Punkte treffen können. Wollte er sie leiden lassen, stellt sich die Frage, warum er das Opfer oft nur knapp verfehlte. Akane Geketsu war in der Lage, ihm auszuweichen? Sie stellte sich dem Schatten? Ich glaube kaum. 98% der Wunden haben ihren Eintrittsvektor auf der Rückseite ihres Körpers, das lässt uns zu dem Schluss kommen, dass sich der Schatten hinter ihr befand. Zwischen den meisten Wunden liegt ein Zeitfenster von durchschnittlich dreißig Sekunden. Die ältesten sind – nennen wir es Streifschüsse – an den Armen, gefolgt von den Beinen, Treffer im Quadrizepsbereich und den Deltamuskeln …«

Elias schüttelte den Kopf und holte sich eine Tasse Kaffee, ließ das Gefäß ein wenig in seiner Hand kreisen und beobachtete die schwarze Flüssigkeit bei ihrer Bewegung. Mit der Ruhe und Erfahrenheit, mit denen er nach etlichen Jahren gesegnet war, nahm er einen Schluck und kostete vom Kaffee. Er war automatisch angerichtet worden, bestand aus synthetisch hergestellten Kaffeebohnen und einem chemisch gereinigten Wasser, in dem er eine Spur des Reinigungsmittels herausschmecken konnte. Er hielt sich nicht damit auf, die Brühe auf ihre Zusammensetzung hin zu analysieren, sondern stellte den Becher wieder wortlos ab und tippte mit einem Finger auf den Abdomen des Mädchens. Das Gewebe war kalt, aber noch immer flexibel und dehnbar. An jener Stelle hatte sich einmal ihr Blinddarm befunden. Sein Finger wanderte weiter, tippte noch andere Stellen an, die allesamt einmal Organe beherbergten. Sein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und zeigte ihm Bilder der vergangenen Nacht, die ihm den Ablauf der Konfrontation vorführten. Er sah Akane Geketsu vor sich, so wie es wohl der Schatten getan hatte, sah das Mädchen verzweifelt gegen ihr unausweichliches Schicksal kämpfen.

»Er hat mit ihr gespielt«, sprach er trocken, »Die Wunden taten weh, hinderten sie zu Anfang jedoch nicht bei ihren motorischen Bewegungen. Langsam erhöhte er den potentiellen Schaden und brachte das Mädchen dazu, noch schneller zu laufen. Dabei behielt er wohl immer einen Abstand, der ihr die Möglichkeit vorgaukelte, sie hätte eine Chance ihm doch noch zu entkommen. Doch mit der Zeit nahm die Kondition des Opfers ab und erreichte einen kritischen Punkt, wie man anhand der verkrampften Muskeln in den Waden beispielsweise erkennen kann. Letztlich war ihr Tod wohl ein Eigenverschulden, resultierend aus den hochkantigen Schuhen und der Taubheit ihres Bewegungsapparates. Sie scheint gestolpert zu sein und sich dabei den Knöchel verstaucht zu haben.«
Er sah sie am Boden liegen, wo sie langsam begriff, dass sie nicht mehr Herrin ihres Körpers war, ihn nicht mehr spürte, nicht mehr bewegen konnte. Warum hatte der Schatten mit ihr gespielt? War es eine spannende Hetzjagd oder ein Zeichen von Gnade, immerhin war ihr Körper bereits derart betäubt, dass sie das folgende Massaker wohl nicht mehr gespürt haben konnte. Und wenn er sich ihr Gesicht so ansah … Wahrscheinlich war sie auf eine abstruse verzweifelte Art und Weise auch dankbar, dass das Weglaufen ein Ende gefunden hatte.

»Aber warum hat dieses … Ding sie überhaupt ausgeweidet?«, fragte einer seiner Assistenten, dem Namensschild nach ein Junge namens Ben, leise. Elias seufzte tonlos und deckte den Leichnam wieder zu. Zumindest im Tod sollte man ein Stück Würde bewahren können und nicht von einem halben Dutzend Wissenschaftler angestarrt werden. Ein Teil seines Verstandes fragte sich, was für ein Mensch Akane Geketsu wohl zu Lebzeiten war. Ein schüchternes Mauerblümchen oder eine impulsive Amazone? Mitfühlend oder gedankenlos? Im Tode waren sie alle gleich. Nackt. Ihres Charakters beraubt.

»Glauben Sie an Magie?«, fragte Elias und bedachte seine Assistenten mit einem indifferentem Blick. Doch er wusste, dass selbst Magie die Menschheit nicht mehr retten konnte. Just in diesem Augenblick schrillten die Alarmglocken und das Labor war in rotes Licht getaucht. Ben eilte zu einem der Computer und sein verwirrtes Antlitz wandelte sich zu einer Mischung aus Angst und freudiger Erwartung,

»Feindliche Aktivität festgestellt! Konfrontation!«

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Connors Augen starrten immer noch ungläubig auf den am Boden liegenden Körper. Und obgleich sich ein Teil von ihm weiterhin dagegen sträubte, dieses Bild zu akzeptieren, ging sein Verstand die Fakten immer und immer wieder von neuem durch. Das Seufzen des Schattens, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnern am wolkenverhangenen Himmel, riss ihn aus seinen Gedanken heraus. Das Mädchen mit den rot glühenden Augen blickte unzufrieden in ihre Richtung. Man könnte beinahe meinen, sie bereute ihren Angriff, doch in diesen Rubinen glänzte nur blanke Mordlust.

»Schade, ich hatte mir mehr erwartet …«, wisperte sie verstimmt und ging auf die beiden zu.

Mit einem Schrei stürmte er auf die Frau zu, doch diese wich einfach mit einem Schritt zur Seite aus, während sie ihm ein Bein stellte und ihn so zu Fall brachte. Er rappelte sich erneut auf und sprang sie an, doch sie packte ihn einfach am Kragen und schleuderte ihn zur Seite. Er schrie auf, als sein geschienter Arm gegen die Mauer krachte, versuchte aber ein weiteres Mal, aufzustehen. Die Miene des Schattens wies ein süffisantes Lächeln auf, als sie ihn an der Schulter seines gebrochenen Armes packte und ihn in die Höhe hob.

»Es ist putzig, wie sehr du dich abmühst. Ich werde dich mit Freuden verschlingen, auch wenn mir deinesgleichen nicht bekommt. Also halt still!«, befahl sie und ließ ein Skalpell in ihrer freien Hand erscheinen, mit dem sie sich langsam seiner Stirn näherte. Als sie die Klinge an sein Fleisch ansetzte, lächelte sie ekstatisch. Ehe er jedoch darauf reagieren konnte, ließ sie von ihm ab und sprang zurück. Nein, ihre Bewegung wirkte sehr abrupt, als hätte sie jemand weggestoßen, dachte er sich. Einer Intention folgend, blickte er ungläubig zur Seite.

»Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben«, wisperte ich leise, mein Blick auf den Schatten vor mir gerichtet. Dieser blickte etwas überrascht auf die Löcher in meinem Shirt – und die unversehrte Haut darunter.

»Aber jetzt bin ich ziemlich sauer.«


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Lyon macht ernst, doch auch der Schatten hat noch Reserven. Das erste Duell der Serie ist dabei, ausgetragen zu werden!

Schaut auch nächstes Mal wieder vorbei, bei einer neuen Folge von AERUIN!
 
Ich stürze mich auf jeden Post von dir wie ein hungriger Hund auf ein Stück fleisch *grinst* Aber das auch aus gutem Grund. Der Teil gefiel mir wieder richtig gut. Besonders wohl Elias' analytisches Wesen und die Tatsache, wie ruhig er sich das Opfer anschaut. Alleine wie er spricht und mit seinen Assistenten redet erinnert mich doll an diverse TV-Ärzte, vor allem an House M.D. Und er klingt auch wirklich immer wie ein Arzt, in diesem Falle hast du dich mit den Beschreibungen wirklich selbst übertroffen. Und richtig gut gefiel mir der Part, als er von den verkrampften Muskeln der Waden sprach, denn irgendwo hab ich mal gelesen, dass das Fleisch von Wild zäh schmeckt, wenn es auf der Flucht erlegt wurde, weil die Muskeln dann verkrampft sind. Daher wurde mir persönlich hier noch mehr das Feeling der Hetzjagd vermittelt. Doch, der Part gefiel mir richtig gut. Und nun bin ich gespannt, wie sich Lyon gegen den Schatten schlägt. Nach dem Ende des letzten Replys von dir hab ich erwartet, sie sei erstmal außer Gefecht und Connor würde nun die coolen Aktionen auspacken. Auch der Schatten gefällt mir, vom Konzept her. Ein wahres Monster... da frage ich mich, ob später noch mehr solche Wesen auftauchen, von denen kaum noch was Menschliches übrig ist. Was bleibt mir am Ende noch zu sagen außer: Freu mich auf den nächsten Post, werde mich wieder begeistert drauf stürzen. Ganz große Klasse, wie du schreibst. Und an eventuelle andere Leser, die zu faul sind zum kommentieren: Her mit eurem Feedback! Es gibt tausend schlechtere Stories hier im Forum. Das ist ist Fiction der Superlative. Ganz ehrlich, ich freu mich auf jeden Post wie auf neue Folgen meiner Lieblings-TV-Serien oder auf neue Kapitel der von mir gelesenen Mangas. Und das will schon was heißen.
 
„Konfrontation Part1“:
Du hast die Gefühle sehr gut rübergebracht und das mit überraschend einfachen Worten, das fand ich genial.
Frag mich nur, wenn dieses „Mittel“ alles, das es berührt, auflöst, löst es dann aber nur bis zu einem bestimmten Grad auf, aber nicht komplett, seh ich das richtig?
Was mich auch interessieren würde: regnet es noch? ^^

„Konfrontation“ Part2:
Auch ich fand die Erklärung mit den Muskeln gut. Es gibt da diese These, Schlachtvieh schnell zu erlegen ohne ihm Stress zu bereiten, da das Fleisch sonst zäh wird, wenn die Stresshormone sich in die Muskeln einlagern, ja. Entspricht dem wohl.

Dass du dir schwer tatest, wieder hineinzufinden, merkt man aber nichts davon. Elias ist überzeugend, die Erklärungen ebenfalls. Sehr stimmig.
Die Assistenten fühlen sich vermutlich etwas überflüssig, aber immerhin können sie noch was lernen dabei. ^^
 
So, gratuliere ich hiermit zum zweiten Jahrestag dieser tollen Geschichte hier im Forum. Gleichzeitig liefer ich auch mal ein Kommentar ab, um vom ketzerischen Kreis der Schwarzleser in die VIP-Louge der echten Leser zu wechseln :rolleyes:

Ich bin durch das RPG an Aeruin heran geführt worden, lange bevor ich deine Geschichte hier überhaupt gelesen hab. Ich dachte mir, wenn der Chris schon ein RPG startet, kann es nur spaßig werden - natürlich wurde ich nicht enttäuscht.

Enttäuscht wird man auch beim Lesen dieser Geschichte hier nicht. Deine Beschreibungen sind erstklassig und stimmig, die Charaktere gefallen mir bisher sehr, obwohl du wahrscheinlich noch in der Vorstellungsphase bist, wo die Protagonisten langsam vorgestellt werden. Ich schätze, die Story hat noch nicht einmal annähernd an Fahrt aufgenommen - aber ich werde dabei sein, wenn es soweit ist.

Es ist natürlich schade, dass du so wenig Zeit hast. So viele Dinge, die deine Aufmerksamkeit erfordern. Wenn mir das RPG nicht so viel Spaß machen würde, würde ich weg bleiben, damit du zumindest nicht mehr auf meine Beiträge antworten müsstest und mehr Zeit zum Schreiben hättest. Aber irgendwie macht es zu viel Spaß - oder bin ich egoistisch?

Aeruin ist für mich eine Geschichte über Menschlichkeit, Freundschaft - aber auch Versuchung. Wie verlockend ist es doch, seine besonderen Kräfte zum eigenen Nutzen zu gebrauchen? So schnell lässt sich eine falsche Entscheidung treffen... Du hast dir eine sehr tolle Welt ausgedacht und ich hoffe, noch viel von dir lesen zu dürfen.
 
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