[Aeruin RPG] Hauptthread

Marcus & Fate: Der Park vor Marcus' Wohnung

Blitzschnell zog sich Marcus an, dann ging er zu Aiolos und streichelte ihn. "Sorry wegen meiner Laune. Wir beide sind doch ein Team." Er hob Aiolos hoch und drückte ihn an sich. Dann hockte er sich hin und hielt ihm das Kissen vor die Schnauze. "Such die Fate! Such sie!" Aiolos schnupperte, während Marcus die Wohnungstür ansteuerte, aufschloss. Dann warf er das Kissen ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter sich und dem Wolfsjunges. "Such, mein Kleiner!" Er folgte Aiolos, war gespannt, ob da etwas bei rauskommen würde. Vielleicht führst du 1 zu 0 in deinem falschen Spiel, Fatie, dachte er sich und grinste. Fate hatte es immer gehasst, wenn er sie so genannt hatte. Aber ich habe dir ja gesagt, dass ich stürmen werde. Und ich werde sehen, dass ich das Spiel ausgleiche und dann gewinne. Aiolos schnüffelte eine Weile, dann hatte er die Witterung aufgenommen und rannte auch schon bellend los. Marcus rannte dem Wolfsjungen nach und war überrascht, sich im Stiegenhaus wiederzufinden. Dann wiederum war es nicht sonderlich überraschend für Fate, die Aufzüge schon immer gemieden hatte. Kurz vor dem Ausgang blieb der Wolf stehen und sträubte sein Fell, ehe er die Verfolgung wieder aufnahm. Der Junge lief vorbei an ein paar Unterschülerinnen, die gerade nach der Post sahen und ihn mit einer Mischung aus Verliebtheit und Verwirrung betrachteten. Draußen lief Aiolos einfach unter das Fahrrad von Mrs. Miller, die 87-jährige Pensionistin, die ihren täglichen Radausflug begann. Die Zeit um Marcus verlangsamte sich als er die Hundeleine losließ und sich hinter Mrs. Miller drehte und die Leine in einem Hechtsprung wieder in der Hand hielt. Der Wolf lief weiter Richtung Park, der nur wenige Minuten von seiner Wohnung entfernt lag. Dort hielt er das erste Mal inne und schien verwirrt zu sein, vermutlich verlor sich die Spur hier irgendwie. Aiolos schnüffelte weiter, während Marcus sich umsah. Er konnte Fußspuren im harten Erdboden ausmachen, die aber zu groß waren, um Fate zu gehören. Außerdem waren die Abdrücke tief, das musste ein Koloss gewesen sein, der sich hier herumtobte. Warum befanden sich diese Spuren aber nur inmitten des Parks? Wie kamen sie dorthin? Sein Spürhund führte ihn zum kleinen angrenzenden Wäldchen, was in der Realität zwei Dutzend Bäumen und ein paar Sträuchern entsprach. Marcus entdeckte ein paar tiefe Kratzer in den Rinden mancher Bäume, die frisch zu sein schienen. Außerdem waren ein paar kleinere Zweige abgebrochen worden. Nachdem der Wolf ihn hierher geführt hatte, blieb er plötzlich stehen und sah sein Herrchen mit wedelndem Schwanz an. "Nicht schlecht, O'Connor", ertönte es von einem Ast über ihm, auf welchem Fate saß und einen Apfel aß. Ihre Kleidung war an einigen Stellen etwas ramponiert, doch ansonsten schien es ihr blendend zu gehen. Sie warf ihm ihren angebissenen Apfel zu und zwinkerte schelmisch.

"Na, auch 'n Bissen?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Als Sharon nach zwanzig Minuten die Schule erreichte, war der Unterricht noch zugange, doch Sharon wollte nicht im Innenhof warten also beschloss sie, auf einer Bank im Schatten der angrenzenden Turnhalle zu warten. Es dauerte einen Augenblick bis sie ein Mädchen erkannte, das im Schatten mit einem Holzschwert Bewegungsabläufe zu üben schien. Einige Schritte später schien auch klar, warum sie nicht in der Turnhalle trainierte, denn aus dieser drangen etliche Schreie gemischt mit dem Geräusch von Bällen, die gedribbelt oder geschossen wurden. Das Mädchen war zierlich und reichte Sharon gerade einmal bis zur Nase. Das leicht gewellte, brünette Haar reichte ihr bis zur Hüfte und der Blick der ebenso braunen Augen wirkte konzentriert. Das Mädchen drehte sich mit dem Schwert und es wirkte als würde es tanzen. Nicht einmal Sharons Anwesenheit schien sie aus ihrem Bewegungsablauf zu bringen, sie machte einfach weiter, während sie fragte: "Willst du etwas von mir?" Sharon schmunzelte, musste erneut an Kathy denken, die er einst die selbe Frage gestellt hatte. Der Tag damals endete damit, dass sie einander ihre Kräfte offenbarten und sich duellierten bis richtig die Fetzen flogen. Sharons Lächeln wurde breiter, ehe sie sich wieder auf die Gegenwart konzentrierte. "Das hat man mich schon einmal gefragt", antwortete sie keck, "und das Ganze endete mit einer Schlägerei." Sie hatte plötzlich unglaublich gute Laune und zwinkerte dem Mädchen frech zu, welches nun aufhörte zu trainieren und sich das Gesicht abtrocknete. "Aber diesmal antworte ich einfach mal anders und sage, dass ich einfach nur zufällig hier warte und dich dabei auch ganz zufällig beobachtet habe." Die Frage des Mädchens klang schroff und abweisend, wirkte wie der typische Schulschläger, was angesichts ihres fragilen Baus doch sehr irrsinnig anmutete. Zumindest schien sie hart im Nehmen zu sein, denn die leicht blutende Wunde, die sie sich wahrscheinlich von einem der Büschen zugezogen hatte, schien sie gar nicht zu beachten. Stattdessen blickte sie aus ausdruckslosen Augen in Sharons Richtung - und dennoch leicht an ihr vorbei. Warum eigentlich? Sharon beschloss, noch einmal frech zu sein: "Würde ich etwas von dir wollen, hätte ich dich viel unverhohlener gemustert - oder wäre direkt auf dich zugegangen, um dich anzusprechen. Nette Bewegungsabläufe, die du da draufhast. Nett anzusehen." Der letzte Satz klang freundlich, obwohl Sharon eigentlich nicht erwartete, ein nettes Gespräch zu bekommen. Aber darauf legte sie es auch nicht an. Der Tag hatte so schön begonnen und sie würde sich das Ganze nicht so einfach kaputt machen lassen.

Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

"Dein kleiner Bruder?", fragte er und sah Kevin an, doch Kalina schüttelte den Kopf und legte ihre Hände auf die Schultern des Jungen. Kevin bemühte sich, neutral zu gucken und nickte Leon nur freundlich zu. "Seine Freundin war heute nicht in der Schule und er hat mich gefragt, ob ich nicht nach ihrer Adresse fragen könnte." Nun wirkte sie traurig und ließ den Kopf etwas hängen. "Leider hat man mir nichts verraten. Ist ja doch seltsam, wenn eine Oberschülerin nach der Adresse einer Unterstufenschülerin fragt. Leon blickte von ihr zum Sekretariat, aus welchem gerade eine Dame ging und hinter sich absperrte. Es war also leer. Kevin wollte gerade vorschlagen, dass sie alle die Suche nach Tomos Adresse vergessen sollten, doch Leon ging bereits aufs Sekretariat zu, kam dann jedoch zurück und fragte nach Tomos Namen, den Kevin ihr auch sofort nannte. Doch beim Nachnamen musste er passen. Wenigstens die Klasse konnte er ihr nennen. Allerdings war ihm die ganze Situation unangenehm. Besonders die Tatsache, dass er hier wie ein kleiner, verliebter Junge wirkte. Leon verschwand wieder und Kevin sah Kalina skeptisch an. "Ich wette er vergeigt es und wird erwischt." Doch nach wenigen Minuten kam er zurück und Kevin pfiff anerkennend. "Hier ist die Adresse." Als Kalina das Blatt entgegennehmen wollte, ließ er es jedoch nicht los. "Jetzt schuldest du mir deine." Kevin rollte mit den Augen. "Netter Flirtversuch, Leon", sagte er nun mit etwas lauterer Stimme, sichtlich froh, nun doch die gewollten Informationen zu haben. "Ich danke dir, ganz ehrlich. Mal gucken, wie Tomo mit Nachnamen heißt und wo sie wohnt..."
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

"Das hat man mich schon einmal gefragt", antwortete Sharon keck, "und das Ganze endete mit einer Schlägerei. Aber diesmal antworte ich einfach mal anders und sage, dass ich einfach nur zufällig hier warte und dich dabei auch ganz zufällig beobachtet habe." Sharon beschloss, noch einmal frech zu sein: "Würde ich etwas von dir wollen, hätte ich dich viel unverhohlener gemustert - oder wäre direkt auf dich zugegangen, um dich anzusprechen. Nette Bewegungsabläufe, die du da draufhast. Nett anzusehen." Der letzte Satz klang freundlich, obwohl Sharon eigentlich nicht erwartete, ein nettes Gespräch zu bekommen. Aber darauf legte sie es auch nicht an. Der Tag hatte so schön begonnen und sie würde sich das Ganze nicht so einfach kaputt machen lassen. Reika lachte, schulterte das Holzschwert und ging auf sie zu, ehe sie kurz vor Sharon stehenblieb. "Zufälle sind nichts weiter als schicksalshafte Ereignisse, denen wir keinen Wert beimessen. Momente, die erst später, wenn man sie Revue passieren lässt, den Mantel des Schicksals anlegen", grinste das Mädchen, das scheinbar gebannt auf Sharons Oberweite starrte, "Zumindest steht es so in einem meiner Bücher." Sie wandte sich um und setzte sich auf die Bank. "Mein Name ist Reika, Klassensprecherin der 2D und Vorsitzende des Kendo- und Hexenclubs. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen! Nebenbei: Interessiert? Die Clubs könnte mehr schlagfertige Mädchen gebrauchen." Sie ließ die Beine baumeln und strich langsam über das Holz ihrer Waffe. "Je nachdem, welche Meinung du dazu hast, versteht sich." Nun blickte sie Sharon direkt in die Augen und das Braun ihrer Augen funkelte im Licht der Sonne bernsteinfarben.




Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

Leon verschwand wieder und Kevin sah Kalina skeptisch an. "Ich wette er vergeigt es und wird erwischt." Kalina lächelte nur verlegen, doch nach wenigen Minuten kam er zurück und Kevin pfiff anerkennend. "Hier ist die Adresse." Als Kalina das Blatt entgegennehmen wollte, ließ er es jedoch nicht los. "Jetzt schuldest du mir deine." Kalina sah ihn überrascht an und wusste nicht, wie sie reagieren sollte - Kevin jedoch schon: er rollte mit den Augen. "Netter Flirtversuch, Leon", sagte er nun mit etwas lauterer Stimme, sichtlich froh, nun doch die gewollten Informationen zu haben. "Ich danke dir, ganz ehrlich. Mal gucken, wie Tomo mit Nachnamen heißt und wo sie wohnt..." Auch Kalina war gespannt zu erfahren, wie es weiterging. Wie man es drehte und wendete, es war spannend. Fast schon wie in einem Krimi. Doch zu beider Überraschung befand sich kein Name auf dem Zettel, nur eine Adresse eine halbe Stunde weg von hier. Das Mädchen wölbte eine Braue und sah zu Kevin, seufzte dann aber. "Eine Spur ist besser als gar keine Spur." Sie wollten schon losgehen, doch Leon stand immer noch dort, auf den Gegengefallen wartend. Und den konnte sie ihm nicht verwehren, schließlich hatte er ihnen geholfen. "Wie hast du das gemacht? Wir hatten die Tür zum Sekretariat doch ständig im Blick ... Wie hast du ...?" Sie seufzte. Sie war keine Detektivin, hatte null Gespür für Fährten, also beließ sie es bei einem verwunderten Blick. Sie fischte ihren Notizblock hervor und schrieb etwas hinein, ehe sie die Seite ausriss und dann faltete. Kevin hätte bei dieser Szene kotzen können. Jetzt gab sie ihm wirklich ihre Adresse? "Tut mir leid, Leon, aber ich kann dir meine Adresse nicht geben", sie legte den Kopf schief und lächelte wie die pure Unschuld, "Stattdessen hab ich dir meine Handynummer aufgeschrieben. Ich hoffe das geht als Ersatz." Sie packte Kevin an der Hand und ging los, blieb dann aber unschlüssig stehen. "Hast du vielleicht Lust uns zu begleiten?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Zu Sharons Überraschung lachte das Mädchen, schulterte das Holzschwert und ging auf sie zu, ehe sie kurz vor Sharon stehenblieb. "Zufälle sind nichts weiter als schicksalshafte Ereignisse, denen wir keinen Wert beimessen. Momente, die erst später, wenn man sie Revue passieren lässt, den Mantel des Schicksals anlegen", grinste das Mädchen, das scheinbar gebannt auf Sharons Oberweite starrte, "Zumindest steht es so in einem meiner Bücher." Sie wandte sich um und setzte sich auf die Bank. "Mein Name ist Reika, Klassensprecherin der 2D und Vorsitzende des Kendo- und Hexenclubs. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen! Nebenbei: Interessiert? Die Clubs könnte mehr schlagfertige Mädchen gebrauchen." Sie ließ die Beine baumeln und strich langsam über das Holz ihrer Waffe. "Je nachdem, welche Meinung du dazu hast, versteht sich." Nun blickte sie Sharon direkt in die Augen und das Braun ihrer Augen funkelte im Licht der Sonne bernsteinfarben. Sharon dachte kurz über das Gerede vom Schicksal nach. Sie selber glaubte nicht recht an so etwas, aber das wollte sie Reika nicht unbedingt sagen. Außerdem war die Erwähnung eines Hexenclubs viel wichtiger. Sie bezweifelte, das sich dort Hexen offen outeten und miteinander abhingen. Also musste der Club das genaue Gegenteil sein: Eine Ansammlung von Hexenhassern. "Kendo würde mich schon interessieren. Sport kann nie schaden, besonders wenn man ein paar überflüssige Pfunde hat." Sie sah an sich hinunter. Eigentlich hatte sie keine überflüssigen Pfunde, aber trotzdem konnte es nicht schaden, fit zu sein. Sharon sah wieder Reika an. "Aber was ist denn ein Hexenclub?"

Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

Kevin wunderte sich sehr, keinen Namen auf dem Zettel stehen zu haben, sondern nur eine Adresse. Wie konnte so etwas denn möglich sein? Musste nicht jeder Schüler ganz detailliert in der Datenbank aufgeführt sein? Oder hatte Tomo selber irgendwie ihre Spuren verwischt. Er musste wieder an Tomos Worte denken: "Normalerweise wird Tomo übersehen..." Äußerst interessant. War sie vielleicht doch eine Hexe? Vielleicht wusste sie es gar nicht und ihre Kraft war immer aktiv - oder sie konnte es nicht kontrollieren. "Eine Spur ist besser als gar keine Spur.", murmelte Kevin nachdenklich. Sie wollten schon losgehen, doch Leon stand immer noch dort, auf den Gegengefallen wartend. Und den konnte sie ihm nicht verwehren, schließlich hatte er ihnen geholfen. "Wie hast du das gemacht? Wir hatten die Tür zum Sekretariat doch ständig im Blick ... Wie hast du ...?" Sie seufzte. Sie war keine Detektivin, hatte null Gespür für Fährten, also beließ sie es bei einem verwunderten Blick. Sie fischte ihren Notizblock hervor und schrieb etwas hinein, ehe sie die Seite ausriss und dann faltete. Kevin hätte bei dieser Szene kotzen können, doch er unterdrückte ein erneutes Augenrollen und überlegte auch kurz, wie Leon es ins Sekretariat geschafft hatte. Vielleicht durchs Fenster? "Tut mir leid, Leon, aber ich kann dir meine Adresse nicht geben", sie legte den Kopf schief und lächelte wie die pure Unschuld, "Stattdessen hab ich dir meine Handynummer aufgeschrieben. Ich hoffe das geht als Ersatz." Sie packte Kevin an der Hand und ging los, blieb dann aber unschlüssig stehen. "Hast du vielleicht Lust uns zu begleiten?" Kevin konnte Kalina gut leiden. Sie war so nett, fast wie eine große Schwester und so etwas hatte er lange nicht mehr gehabt. Doch eigentlich wollte er alleine zu Tomo. "Sieht es nicht komisch aus, wenn ich mit zwei älteren Schülern bei Tomo auftauche um mich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen und ihr die Hausaufgaben zu bringen?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

"Kendo würde mich schon interessieren. Sport kann nie schaden, besonders wenn man ein paar überflüssige Pfunde hat." Sie sah an sich hinunter. Eigentlich hatte sie keine überflüssigen Pfunde, aber trotzdem konnte es nicht schaden, fit zu sein. Sharon sah wieder Reika an. "Aber was ist denn ein Hexenclub?" Das Funkeln in ihren Augen wurde schwächer, verschwand aber nicht ganz. Sie setzte ein theatralisches Seufzen an, dann fuhr sie fort. "Eigentlich ist es nur der Theologieclub, aber wir führen ständig Diskussionen über Hexen und den daraus entstehenden Existenzfragen. Dabei versuchen wir das Ganze objektiv und ohne Vorurteile zu betrachten. Wenn die Direktion das wüsste, würden sie den Club schließen, daher muss ich Mitglieder auf diesem Weg anwerben. Dabei hilft mir meine Intuition. Die sagt mir übrigens, dass du eine von ihnen sein könntest ..." Sie hielt Sharon die Spitze ihres Holzschwertes, das geradezu neu aussah, an die Kehle, ehe sie es mit einem weiteren Seufzen wieder auf ihren Schoß legte. "Menschen. Hexen. Ich fürchte, ich kann den Unterschied nicht erkennen. Wir müssen atmen, schlafen, essen ... wir verlieben uns und haben Freunde ... wir kennen Schmerz und Bedauern. Es ist dieselbe Sonne, die uns wärmt und derselbe Gott, der uns liebt." Sie bedeutete Sharon, neben ihr Platz zu nehmen. "Du hast mir immer noch nicht deinen Namen genannt. Oder soll ich dich Susi nennen?" Sie grinste frech. "Also, konnte ich dich vom Club überzeugen oder fürchtest du noch immer eine Falle?"




Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

"Sieht es nicht komisch aus, wenn ich mit zwei älteren Schülern bei Tomo auftauche um mich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen und ihr die Hausaufgaben zu bringen?"
Kalina ging vor ihm in die Hocke und sah ihn ernst an, während sie leise flüsterte, sodass nur er sie verstehen konnte. In diesem kurzen Augenblick wirkten die Smaragdaugen leblos und kalt. "Wenn Leon keinen Namen hingeschrieben hat, dann bedeutet das wahrscheinlich, dass es keinen Namen gibt. Deine kleine Freundin scheint laut Computer nicht zu existieren. Selbst wenn sie eine Vaishara ist, ist es seltsam einen Namen zu verwenden, der nirgendwo belegt werden kann. Nur wenige wissen das so gut wie du, nicht wahr? Information ist Macht und manchmal ist es gut, sich nicht in Konflikte einzumischen, aber das hier gerät außer Kontrolle. Ich habe das Gefühl, dass etwas an dieser Tomo nicht richtig ist. Fühlst du es nicht auch? Sie wirkt wie ... ein Traum. Ein flüchtiger, nicht greifbarer Traum." Sie lächelte wieder und wuschelte ihm durchs Haar. "Wir werden sie finden, und dann werden wir sehen, wie es ihr geht. Und natürlich braucht sie ihre Hausaufgaben." Sie erhob sich wieder und ging mit ihm los, wartete nicht darauf, ob Leon ihnen folgen würde oder nicht. Im schlimmsten Fall würde sie den Jungen beschützen. Irgendwie. Sie sah noch einmal auf den Zettel und überlegte, dann schlug sie eine andere Richtung ein und verließ das Gebäude durch den Hinterausgang. Wenn sie dieser Straße folgen würden, kämen sie in etwa einer halben Stunde bei Tomo an. Was sie auch taten. Sie hatten die Gasse, in welcher sie zu Hause sein sollte, gefunden. Hier befanden sich alte Häuser aus der Zeit vor dem Wall. Vor dem Nebel. Einige waren bereits Ruinen, andere wirkten wie Zufluchtsorte von Drogensüchtigen und anderen Heimatlosen. Trotz alledem fanden sie hier und da Baustellen, was den Anschein erweckte, dass man hier dennoch neue Siedlungen errichten wollte. An einer solchen Bauparzelle gingen sie nun vorbei, während sie sich umsahen. "Welches ist es?", fragte Kevin mit wachsendem Unmut. Kalina konnte es ihm nicht verübeln, doch als sie ein weiteres Mal die Adresse las, hielt sie inne. Sie ging zurück zu dem Haus der Junkies und warf einen intensiven Blick auf die Hausnummer. "Sag mir bitte nicht, dass das die 3 ist", murmelte sie an den Jungen gewandt. Doch der konnte die Zahl nur bestätigen. Damit wandte sich Kalina um und betrat eine Baustelle gegenüber. Nun, es war nicht wirklich eine Baustelle. Der Grund stand und die Mauern standen auch, doch es fehlte sowohl an Gerätschaft als auch an Leuten. "Nummer vier", sagte Kalina unnötigerweise, "Ziemlich ... geräumig, findest du nicht auch?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Das Funkeln in Reikas Augen wurde schwächer, verschwand aber nicht ganz. Sie setzte ein theatralisches Seufzen an, dann fuhr sie fort. "Eigentlich ist es nur der Theologieclub, aber wir führen ständig Diskussionen über Hexen und den daraus entstehenden Existenzfragen. Dabei versuchen wir das Ganze objektiv und ohne Vorurteile zu betrachten. Wenn die Direktion das wüsste, würden sie den Club schließen, daher muss ich Mitglieder auf diesem Weg anwerben. Dabei hilft mir meine Intuition. Die sagt mir übrigens, dass du eine von ihnen sein könntest ..." Sie hielt Sharon die Spitze ihres Holzschwertes, das geradezu neu aussah, an die Kehle, ehe sie es mit einem weiteren Seufzen wieder auf ihren Schoß legte. Sharon blieb dabei ganz ruhig. "Menschen. Hexen. Ich fürchte, ich kann den Unterschied nicht erkennen. Wir müssen atmen, schlafen, essen ... wir verlieben uns und haben Freunde ... wir kennen Schmerz und Bedauern. Es ist dieselbe Sonne, die uns wärmt und derselbe Gott, der uns liebt." Sie bedeutete Sharon, neben ihr Platz zu nehmen. "Du hast mir immer noch nicht deinen Namen genannt. Oder soll ich dich Susi nennen?" Sie grinste frech. "Also, konnte ich dich vom Club überzeugen oder fürchtest du noch immer eine Falle?" Sharon grinste und setzte sich neben Reika. "Susi klingt schon nicht schlecht", entgegnete sie lachend, "Doch denke ich, Sharon macht sich da besser. Ich gehe in die 2B." Kurz überlegte sie. "Über so ein interessantes Thema zu diskuttieren könnte Spaß machen. Allerdings hoffe ich, dass es wirklich objektiv ist. Hassreden kenne ich aus den Medien schon zur Genüge. Oder aus den uralten Geschichtsbüchern, wo sich Menschen noch wegen der Hautfarbe gegenseitig umbrachten." Sie schwieg kurz. "Darüber mal richtig nachzudenken und zu reden könnte lehrreich sein. Ja, ich denke ich würde gerne sowohl bei Kendo als auch beim Hexenclub mitmachen. Ich muss nur gucken, dass sich das nicht mit dem Theaterclub beisst, ich möchte Kalina nicht enttäuschen." Dann grinste sie wieder frech. "Natürlich könnte ich eine von ihnen sein. Du aber auch! Ab wann ist man eigentlich eine? Muss ich wegen dem Fluch/Segen meiner Oberweite schon annehmen, anders zu sein?" Sie schmunzelte, wurde dann aber wieder ernst. "Hui, ich glaube, an Diskussionsstoff wird es nicht so schnell mangeln. Wenn du mit deiner Zunge so flink bist wie mit dem Schwert wird das sicher... aufregend."

Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

Kalina ging vor ihm in die Hocke und sah ihn ernst an, während sie leise flüsterte, sodass nur er sie verstehen konnte. In diesem kurzen Augenblick wirkten die Smaragdaugen leblos und kalt. "Wenn Leon keinen Namen hingeschrieben hat, dann bedeutet das wahrscheinlich, dass es keinen Namen gibt. Deine kleine Freundin scheint laut Computer nicht zu existieren. Selbst wenn sie eine Vaishara ist, ist es seltsam einen Namen zu verwenden, der nirgendwo belegt werden kann. Nur wenige wissen das so gut wie du, nicht wahr? Information ist Macht und manchmal ist es gut, sich nicht in Konflikte einzumischen, aber das hier gerät außer Kontrolle. Ich habe das Gefühl, dass etwas an dieser Tomo nicht richtig ist. Fühlst du es nicht auch? Sie wirkt wie ... ein Traum. Ein flüchtiger, nicht greifbarer Traum." Sie lächelte wieder und wuschelte ihm durchs Haar, doch Kevin war ziemlich perplex. Es war, als hätte sich das Mädchen vor ihm in eine ganz andere Person verwandelt. Sie war unglaublich clever und scharfsichtig, das wusste er nun. Er würde aufpassen müssen, was er sagte und was er tat, doch eigentlich glaubte er fast schon, sie hätte ihn längst durchschaut und könne ihn lesen wie ein offenes Buch, während sie sich äußerlich so unscheinbar gab.

"Wir werden sie finden, und dann werden wir sehen, wie es ihr geht. Und natürlich braucht sie ihre Hausaufgaben." Sie erhob sich wieder und ging mit ihm los, wartete nicht darauf, ob Leon ihnen folgen würde oder nicht. Im schlimmsten Fall würde sie den Jungen beschützen. Irgendwie. Sie sah noch einmal auf den Zettel und überlegte, dann schlug sie eine andere Richtung ein und verließ das Gebäude durch den Hinterausgang. Wenn sie dieser Straße folgen würden, kämen sie in etwa einer halben Stunde bei Tomo an. Was sie auch taten. Sie hatten die Gasse, in welcher sie zu Hause sein sollte, gefunden. Hier befanden sich alte Häuser aus der Zeit vor dem Wall. Vor dem Nebel. Einige waren bereits Ruinen, andere wirkten wie Zufluchtsorte von Drogensüchtigen und anderen Heimatlosen. Kevin machte sich nun doch etwas Sorgen, besonders um Kalina. Trotz seines Verstandes hatte er immerhin den Körper eines Kindes. Und seine Kräfte zu benutzen kam nicht in Frage. Er lehnte Gewalt ab. Nur ein einziges Mal hatte er jemanden töten müssen und das wollte er nicht noch einmal tun. Trotz alledem fanden sie hier und da Baustellen, was den Anschein erweckte, dass man hier dennoch neue Siedlungen errichten wollte. An einer solchen Bauparzelle gingen sie nun vorbei, während sie sich umsahen. "Welches ist es?", fragte Kevin mit wachsendem Unmut. Kalina konnte es ihm nicht verübeln, doch als sie ein weiteres Mal die Adresse las, hielt sie inne. Sie ging zurück zu dem Haus der Junkies und warf einen intensiven Blick auf die Hausnummer. "Sag mir bitte nicht, dass das die 3 ist", murmelte sie an den Jungen gewandt. Doch der konnte die Zahl nur bestätigen. Damit wandte sich Kalina um und betrat eine Baustelle gegenüber. Nun, es war nicht wirklich eine Baustelle. Der Grund stand und die Mauern standen auch, doch es fehlte sowohl an Gerätschaft als auch an Leuten. "Nummer vier", sagte Kalina unnötigerweise, "Ziemlich ... geräumig, findest du nicht auch?" Kevin jedoch war nun völlig entsetzt und hatte Mühe, das zu verbergen. Er hatte das Haus von innen gesehen. Ja, es war schäbig gewesen. Doch das hier war noch schlimmer. Wie konnte das sein? "Etwas merkwürdiges geht hier vor", wisperte er und sah sich doch ein wenig ängstlich um. "Gehen wir kurz nach Spuren suchen und dann verschwinden wir hier, ja?"
 
(Entschuldige, dass ich Kevin in meinem letzten Post so schüchtern dargestellt habe. Habe ihn wohl falsch eingeschätzt.)
Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

Kalina legte den Kopf schief und lächelte wie die pure Unschuld, "Stattdessen hab ich dir meine Handynummer aufgeschrieben. Ich hoffe das geht als Ersatz." Leon grinste selbstzufrieden. Wieder einmal hatte er einen Erfolg verbuchen können, was ihn doch sehr erfreute. Sie packte den Jungen an der Hand und ging los, blieb dann aber unschlüssig stehen. "Hast du vielleicht Lust uns zu begleiten?" Er überlegte kurz. Er wusste was für ein Ort die Gegend auf dieser Adresse war. Er war bereits einmal dort gewesen. Es war nicht die sicherste Gegend. Er konnte doch nicht einen kleinen Jungen und ein zierliches Mädchen allein dorthin gehen lassen. Abgesehen davon begannen die Zahnräder in seinem Kopf zu rattern, ließen ihn hinterfragen was es denn mit dem mysteriösen Weibsbild auf sich hatte. Kalina ging in die Hocke, flüsterte dem Jungen etwas zu, zerzauste sein Haar und stand auf. Für einen kurzen Augenblick hatten sich zuvor ihre Mienen verändert, jedoch achtete Leon nicht auf so etwas. Dafür war er viel zu Sorglos. Sie warteten nicht und gingen gleich los, während Leon sich dazu entschied ihnen zu folgen, auch wenn er nicht gerade heiß darauf war, diesen trostlosen Ort wiederzusehen. Verwahrloste Menschen, Tiere, Gebäude. Sogar Kinder gab es dort. Wenn man nicht vorsichtig war, wurde man bedroht und ausgeraubt. Morde gab es dort. Verrückte würden alles für Drogen tun, jedoch waren diese Verrückten nichts im Vergleich zu 'Bob'. Sie würden wachsam sein müssen. Kalina sah noch einmal auf den Zettel und überlegte, dann schlug sie eine andere Richtung ein und verließ das Gebäude durch den Hinterausgang. Wenn sie dieser Straße folgen würden, kämen sie in etwa einer halben Stunde bei Tomo an. Was sie auch taten. Es war fast wie in seiner Erinnerung, jedoch war er aus einem anderen Grund hier. Er war hier weil er sich so entschied, nicht weil 'Bob' es ihm befahl. Selbst wenn die Sonne in all ihrer Pracht schien, so gab es an diesem Ort nur Grautöne. Es schien als seien die Farben dieses Ortes gemeinsam mit dem Lachen der Menschen ausgestorben, so wie die Liebe und die Hoffnung an diesem Ort es zuvor taten. Man sah leblose Ruinen, das Zuhause von Ungeziefer und dergleichen. Hin wieder auch Heruntergekommene Häuser, welche noch bewohnbar schienen, ebenfalls das Zuhause von Ungeziefer, jedoch von menschlicher Natur, oder das was in diesen Gestalten noch von der Menschlichkeit übrig war. Es stank nach Urin, der Boden unter ihnen war rissig und voller Flecken, von denen Leon nicht einmal wissen wollte wie dieser entstanden waren. Trotz alledem fanden sie hier und da Baustellen, was den Anschein erweckte, dass man hier dennoch neue Siedlungen errichten wollte. Kurz fuhr ein ehrliches Lächeln über seine Lippen. Vielleicht gab es doch noch einen Silberstreif der Hoffnung für diesen Ort, welcher doch so sehr von der Verzweiflung und dem Leid zerfressen war, welche sich ausbreitete wie ein Tumor der sich nicht bekämpfen ließ. Doch machte Leon sich selbst keine falschen Hoffnungen, solange diese Menschen noch hier waren, würden sie das Vorhaben zerstören, diesen Ort wieder zu Zivilisieren. "Welches ist es?", fragte der Junge mit wachsendem Unmut. Möglicherweise arbeitete diese Tomo für ein Verbrechersyndikat, welches ihre Spuren in der Datenbank verwischte. Vielleicht war sie auch nur eine Kleinkriminelle und verkaufte Drogen in dieser Gegend. Er zweifelte nicht daran, dass sich hier eine Festung mit einer Mauer an Junkies errichten konnte, wenn man ihnen gab was sie sich am meisten wünschten, ihre Drogen. Im schlimmsten Falle, würde sie sich Prostituieren, so dachte Leon. Jedoch behielt Leon seine Gedanken für sich, es würde die anderen nur noch mehr verunsichern und traurig Stimmen. "Sag mir bitte nicht, dass das die 3 ist", murmelte Kalina an den Jungen gewandt. Doch der konnte die Zahl nur bestätigen. Damit wandte sich Kalina um und betrat eine Baustelle gegenüber. Nun, es war nicht wirklich eine Baustelle. Der Grund stand und die Mauern standen auch, doch es fehlte sowohl an Gerätschaft als auch an Leuten. "Nummer vier", sagte Kalina unnötigerweise, "Ziemlich ... geräumig, findest du nicht auch?" Kevin jedoch war nun völlig entsetzt und hatte Mühe, das zu verbergen. Jedoch achtete Leon nicht darauf. "Etwas merkwürdiges geht hier vor", wisperte der Junge und sah sich doch ein wenig ängstlich um. "Gehen wir kurz nach Spuren suchen und dann verschwinden wir hier, ja?" Argwöhnisch musterte Leon den Jungen. Zugegeben, hier sah es schlimmer aus als das Haus zuvor, jedoch konnten sie nun doch nicht aufgegeben, nachdem sie den ganzen Weg hierher gekommen waren. „Hör zu. Willst du denn gar nicht wissen, was es mit dem Ganzen hier auf sich hat?“ Er war bis zu diesem Augenblick ruhig gewesen, jedoch wartete er nun kurz bis er die Aufmerksamkeit der beiden hatte. „Du bist den ganzen Weg hierher gekommen um zu sehen wie es deiner kleinen Freundin geht und nun lässt du dich verunsichern, nur weil der Ort etwas gammelig ist?“ Leon ging auf den Jungen zu sah ihm die ganze Zeit direkt in die Augen, sein Blick war ernsthaft, durchdringend, als könne er Wände durchbohren. Dann lächelte er wieder, wie er es ach so oft tat. „Oft sind die Dinge nicht so wie sie scheinen. Vielleicht bewahrheiten sich die unangenehmen Vermutung auch, die du sicherlich hattest, als du diesen Ort betreten hast. Jedoch eins kann ich dir versichern.“ Er legte eine dramatische Pause ein und wieder verschwand sein Lächeln bevor er fortfuhr. „Wenn du diesem Ort und deiner Freundin jetzt den Rücken zukehrst, wirst du es sicherlich für eine lange Zeit bereuen. Die Neugierde wird an dir nagen. Die ständige Ungewissheit wird dich mit Sicherheit verändern. Sie wird dich verunsichern, vielleicht wirst du dem Mädchen aus dem Weg gehen, obwohl sie nichts falsches tat. Möglicherweise verletzt du dann auch sie damit, schließlich seit ihr doch Freunde, oder etwa nicht?“ Nun sah Leon den Jungen nur noch an. Sie waren schließlich wegen ihm hier. Und die Entscheidung ob er nun mehr wissen wollte oder nicht, blieb bei ihm.
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

"Ja, ich denke ich würde gerne sowohl bei Kendo als auch beim Hexenclub mitmachen. Ich muss nur gucken, dass sich das nicht mit dem Theaterclub beisst, ich möchte Kalina nicht enttäuschen." Dann grinste Sharon wieder frech. "Natürlich könnte ich eine von ihnen sein. Du aber auch! Ab wann ist man eigentlich eine? Muss ich wegen dem Fluch/Segen meiner Oberweite schon annehmen, anders zu sein?" Sie schmunzelte, wurde dann aber wieder ernst. "Hui, ich glaube, an Diskussionsstoff wird es nicht so schnell mangeln. Wenn du mit deiner Zunge so flink bist wie mit dem Schwert wird das sicher... aufregend." Reika blinzelte kurz, dann blickte sie von Sharon zum wolkenlosen Himmel - oder der Illusion desselben. "Wenn du eine Freundin von Kalina bist, solltest du Kendo vergessen. Sie kann dir sicher mehr beibringen als ich es je könnte. Und was uns unterscheidet ..." Sie ging hinter die Bank und griff ins Gras, um noch ein Holzschwert rauszufischen. Dieses warf sie dann Sharon zu und bedeutete ihr, ihr zu folgen. Hinter der Turnhalle befand sich der Bogenclub, der Platz davor diente Übungen. Reika nahm ihr Holzschwert in beide Hände und grinste das Mädchen an. Sie sollte zuerst angreifen.




Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

"Etwas merkwürdiges geht hier vor", wisperte Kevin und sah sich doch ein wenig ängstlich um. "Gehen wir kurz nach Spuren suchen und dann verschwinden wir hier, ja?" Argwöhnisch musterte Leon den Jungen. Zugegeben, hier sah es schlimmer aus als das Haus zuvor, jedoch konnten sie nun doch nicht aufgegeben, nachdem sie den ganzen Weg hierher gekommen waren. "Hör zu. Willst du denn gar nicht wissen, was es mit dem Ganzen hier auf sich hat?" Er war bis zu diesem Augenblick ruhig gewesen, jedoch wartete er nun kurz bis er die Aufmerksamkeit der beiden hatte. "Du bist den ganzen Weg hierher gekommen um zu sehen wie es deiner kleinen Freundin geht und nun lässt du dich verunsichern, nur weil der Ort etwas gammelig ist?" Leon ging auf den Jungen zu sah ihm die ganze Zeit direkt in die Augen, sein Blick war ernsthaft, durchdringend, als könne er Wände durchbohren. Dann lächelte er wieder, wie er es ach so oft tat. "Oft sind die Dinge nicht so wie sie scheinen. Vielleicht bewahrheiten sich die unangenehmen Vermutung auch, die du sicherlich hattest, als du diesen Ort betreten hast. Jedoch eins kann ich dir versichern." Er legte eine dramatische Pause ein und wieder verschwand sein Lächeln bevor er fortfuhr. "Wenn du diesem Ort und deiner Freundin jetzt den Rücken zukehrst, wirst du es sicherlich für eine lange Zeit bereuen. Die Neugierde wird an dir nagen. Die ständige Ungewissheit wird dich mit Sicherheit verändern. Sie wird dich verunsichern, vielleicht-" Doch weiter kam er nicht, als Kalina sich zwischen die beiden Jungs stellte und Leons ernsten Blick ebenso ernst erwiderte. "Ja, er ist verunsichert, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, aufs hohe Ross zu steigen! Bei den Göttern, der Junge ist zwölf! Wir haben keine Ahnung, was er erlebt hat und vielleicht durchmachen musste. Jeder von uns zieht seine anderen Schlüsse, aber deshalb musst du ihm nicht mit Bedauern kommen!" Sie maßen sich kurz mit Blicken, dann wandte sich Kalina um. "Alles ist gut, Kevin. Ich bin bei dir und pass auf. Wir finden deine Freundin und erfahren, was hier vor sich geht." Kaum hatte sie das gesagt, erklang das Rasseln von Ketten und die Stimmen von mindestens zwei Dutzend Männern und Frauen. Es verwunderte weder Leon noch Kalina solche Männer hier anzutreffen, immerhin vermutete sie hier eine Zweigstelle der Unterwelt. Drogen und andere dreckige Geschäfte könnten hier sicher lukrativ sein. Der Ort hatte nur zwei Ausgänge, und die wurden ihnen versperrt. Die Männer waren mit Ketten, Messern und Schlagringen bewaffnet, vermutlich hatte der ein oder andere aber auch eine geladene Schusswaffe bei sich. "Na, Kinder. Sucht ihr hier etwas?", fragte einer der Typen mit einem Kaugummi im Mund. Kalina hielt Kevin an den Schultern fest, dann schob sie ihn langsam hinter sich, während sie die Typen nicht aus den Augen ließ. "50:50, klingt das fair?", wandte sie sich an Leon und schnappte sich ein anderthalb Meter langes Eisenrohr, das am Boden lag. Und dann an Kevin gerichtet: "Sobald du kannst, rennst du nach Hause. Wir versuchen, sie solange abzulenken, okay?" Sie hatte die ganze Zeit über ein Lächeln auf den Lippen und ihre Stimme war ruhig und freundlich.
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Reika blinzelte kurz, dann blickte sie von Sharon zum wolkenlosen Himmel - oder der Illusion desselben. "Wenn du eine Freundin von Kalina bist, solltest du Kendo vergessen. Sie kann dir sicher mehr beibringen als ich es je könnte. Und was uns unterscheidet ..." Sie ging hinter die Bank und griff ins Gras, um noch ein Holzschwert rauszufischen. Dieses warf sie dann Sharon zu und bedeutete ihr, ihr zu folgen. Hinter der Turnhalle befand sich der Bogenclub, der Platz davor diente Übungen. Reika nahm ihr Holzschwert in beide Hände und grinste das Mädchen an. Sie sollte zuerst angreifen. Sharon war noch ganz perplex bei der Vorstellung, Kalina könne ein Kendo-Ass sein. Oder sprachen sie von unterschiedlichen Mädchen? Bei Reikas Grinsen schmunzelte Sharon. "Also endet es doch mit einer Schlägerei..." Sie nahm das Holzschwert mit beiden Händen und atmete tief durch. "Nimm mich nicht zu hart ran", sagte sie grinsend und schob ein Bein leicht nach vorne, dann versuchte sie einen Vorstoß. Nun, sie hatte keine wirkliche Ahnung, was sie da machte. Sie kannte nur ein paar Filme und wusste, dass sie auf ihre Beine aufpassen musste. Aber gleichzeitig wusste sie auch, dass sie beide keine Rüstungen trugen und ein Treffer mit einem Holzschwert weh tun könnte. Und sie wollte Reika nicht weh tun.

Kalina, Kevin & Leon: Die Arcana High

"Hör zu. Willst du denn gar nicht wissen, was es mit dem Ganzen hier auf sich hat?" Er war bis zu diesem Augenblick ruhig gewesen, jedoch wartete er nun kurz bis er die Aufmerksamkeit der beiden hatte. Kevin sah ihn aufmerksam an. "Du bist den ganzen Weg hierher gekommen um zu sehen wie es deiner kleinen Freundin geht und nun lässt du dich verunsichern, nur weil der Ort etwas gammelig ist?" Leon ging auf den Jungen zu sah ihm die ganze Zeit direkt in die Augen, sein Blick war ernsthaft, durchdringend, als könne er Wände durchbohren. Dann lächelte er wieder, wie er es ach so oft tat. "Oft sind die Dinge nicht so wie sie scheinen. Vielleicht bewahrheiten sich die unangenehmen Vermutung auch, die du sicherlich hattest, als du diesen Ort betreten hast. Jedoch eins kann ich dir versichern." Er legte eine dramatische Pause ein und wieder verschwand sein Lächeln bevor er fortfuhr. "Wenn du diesem Ort und deiner Freundin jetzt den Rücken zukehrst, wirst du es sicherlich für eine lange Zeit bereuen. Die Neugierde wird an dir nagen. Die ständige Ungewissheit wird dich mit Sicherheit verändern. Sie wird dich verunsichern, vielleicht-" Doch weiter kam er nicht, als Kalina sich zwischen die beiden Jungs stellte und Leons ernsten Blick ebenso ernst erwiderte. "Ja, er ist verunsichert, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, aufs hohe Ross zu steigen! Bei den Göttern, der Junge ist zwölf! Wir haben keine Ahnung, was er erlebt hat und vielleicht durchmachen musste. Jeder von uns zieht seine anderen Schlüsse, aber deshalb musst du ihm nicht mit Bedauern kommen!" Sie maßen sich kurz mit Blicken, dann wandte sich Kalina um. "Alles ist gut, Kevin. Ich bin bei dir und pass auf. Wir finden deine Freundin und erfahren, was hier vor sich geht."

Kevin nickte und sah zuerst Leon an und lächelte. "Du hast Recht. So schnell soll man sich nicht entmutigen lassen." An Kalina gewandt fügte er etwas störrisch hinzu, dass er kein kleines Kind sei. Dann jedoch zog das Geräusch rasselnder Ketten seine Aufmerksamkeit auf sich. Es verwunderte weder Leon noch Kalina solche Männer hier anzutreffen, immerhin vermutete sie hier eine Zweigstelle der Unterwelt. Drogen und andere dreckige Geschäfte könnten hier sicher lukrativ sein. Der Ort hatte nur zwei Ausgänge, und die wurden ihnen versperrt. Die Männer waren mit Ketten, Messern und Schlagringen bewaffnet, vermutlich hatte der ein oder andere aber auch eine geladene Schusswaffe bei sich. "Na, Kinder. Sucht ihr hier etwas?", fragte einer der Typen mit einem Kaugummi im Mund. Kalina hielt Kevin an den Schultern fest, dann schob sie ihn langsam hinter sich, während sie die Typen nicht aus den Augen ließ. "50:50, klingt das fair?", wandte sie sich an Leon und schnappte sich ein anderthalb Meter langes Eisenrohr, das am Boden lag. Und dann an Kevin gerichtet: "Sobald du kannst, rennst du nach Hause. Wir versuchen, sie solange abzulenken, okay?" Sie hatte die ganze Zeit über ein Lächeln auf den Lippen und ihre Stimme war ruhig und freundlich. Kevin war wie versteinert. Dieses Gesindel widerte ihn an. Er träumte von einer friedlichen Welt, doch so viel lief falsch. Woanders wurden Hexen gnadenlos gejagt und hier trieb sich das Verbrechen so frei und ungezwungen herum. Schlimmer noch: Leon und Kalina waren nur wegen ihm in Schwierigkeiten. Was hätte der Fuchs in seiner Situation wohl getan? "Wenn ich jetzt gehe, bereue ich es vielleicht auch, wenn ihr wegen mir... verletzt werdet", sagte Kevin. "Ich würde es mir für den Rest meines Lebens vorwerfen, das kann ich euch schwören. Wir drei verschwinden hier gemeinsam."

Doch die Frage war nur, wie? Diese Typen waren in der Überzahl und außerdem besser bewaffnet. Oder gab es eine Chance, sich hier mit Worten heraus zu winden? Waren diese Kerle wirklich so übel, dass sie sich an Kindern vergreifen würden? Leider war das durchaus möglich. Kevin glaubte aber auch nicht daran, dass Leon und Kalina eine große Chance gegen diese Banden hätten. Und niemals würde er sie zurück lassen. Es war seine Schuld und er würde dafür gerade stehen müssen. Kevin seufzte. Vor vier Jahren hatte er der Gewalt abgeschworen, hatte seinen Kameraden den Rücken zugewandt und sie ihren Krieg führen lassen, hatte sich für ein normales Leben entschieden. Für gewaltlosen Widerstand. Doch möglicherweise war es einfach nicht so leicht. Was, wenn er seine Pflegeeltern irgendwann doch in Gefahr bringen würde? Wenn man ihn entlarvte. Oder wenn er sich selber offen als Hexe präsentierte. "Ich habe einen Fehler gemacht, als ich euch hier mit rein zog. Ich hätte es alles alleine machen sollen. Aber bei Fehlern muss man die Konsequenzen tragen und davor werde ich mich nicht feige davon stehlen. Ich habe in dieser Hinsicht die Verantwortung für euch beide und da ist das Alter vollkommen egal!" Kevin sah Kalina und Leon ernst an und seine bernsteinfarbenen Augen leuchteten voller absoluter Überzeugung. "Vielleicht kommen wir hier ohne Ärger raus. Wenn nicht... dann wird es wohl unschön." Sollte der Versuch, sich hier mit Worten heraus zu winden scheitern, hatte Kevin bereits zwei weitere Optionen. Eine davon beinhaltete, dass er seine Kräfte vor den beiden älteren Schülern offenbarte. Würde es soweit kommen? Kevin sah den Typ mit dem Kaugummi mit kindlicher Unschuld an. "Wir haben uns verlaufen. Ich dachte, eine Mitschülerin von mir wohnt hier. Ich habe mich geirrt. Eigentlich wollen wir nun wieder gehen. Oder... wollt ihr uns umbringen?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

"Also endet es doch mit einer Schlägerei..." Sie nahm das Holzschwert mit beiden Händen und atmete tief durch. "Nimm mich nicht zu hart ran", sagte sie grinsend und schob ein Bein leicht nach vorne, dann versuchte sie einen Vorstoß. Nun, sie hatte keine wirkliche Ahnung, was sie da machte. Sie kannte nur ein paar Filme und wusste, dass sie auf ihre Beine aufpassen musste. Aber gleichzeitig wusste sie auch, dass sie beide keine Rüstungen trugen und ein Treffer mit einem Holzschwert weh tun könnte. Und sie wollte Reika nicht weh tun. Diese grinste aber nur und drehte das Holzschwert, sodass die Spitze zu Boden zeigte und die Klinge parallel zum Oberarm verlief. Sie wartete, und als Sharon kurz vor ihr war, stieß sie sich vom Boden ab, war blitzschnell neben ihrer Kontrahentin und tauchte unter deren Arm durch, drehte sich um die Achse und parierte Sharons Holzschwert, als diese sich ebenfalls drehte. Dabei beließ sie es jedoch nicht, sondern wanderte mit ihrer Klinge um die ihrer Gegnerin und stieß das Holzschwert aus ihrer Hand, ehe sie die Distanz wieder verringert hatte und nun direkt neben der entwaffneten Sharon stand, ihr Holzschwert an ihren Hals gesetzt. "Nicht schlecht für eine Blinde, hm?", spottete sie und ging dann Sharons Holzschwert holen.




Kalina, Kevin & Leon: ???

"Ich habe einen Fehler gemacht, als ich euch hier mit rein zog. Ich hätte es alles alleine machen sollen. Aber bei Fehlern muss man die Konsequenzen tragen und davor werde ich mich nicht feige davon stehlen. Ich habe in dieser Hinsicht die Verantwortung für euch beide und da ist das Alter vollkommen egal!" Kevin sah Kalina und Leon ernst an und seine bernsteinfarbenen Augen leuchteten voller absoluter Überzeugung. "Vielleicht kommen wir hier ohne Ärger raus. Wenn nicht... dann wird es wohl unschön." Sollte der Versuch, sich hier mit Worten heraus zu winden scheitern, hatte Kevin bereits zwei weitere Optionen. Eine davon beinhaltete, dass er seine Kräfte vor den beiden älteren Schülern offenbarte. Würde es soweit kommen? Kevin sah den Typ mit dem Kaugummi mit kindlicher Unschuld an. "Wir haben uns verlaufen. Ich dachte, eine Mitschülerin von mir wohnt hier. Ich habe mich geirrt. Eigentlich wollen wir nun wieder gehen. Oder... wollt ihr uns umbringen?" Die Gruppe lachte laut, dann meldete sich wieder der Typ mit dem Kaugummi: "Ne, umbringen wollen wir euch nicht. Bringt höchstens noch die Bullen hierher ... aber ihr habt hier nichts zu suchen, und da ihr das anscheinend nicht kapiert habt, müssen wir euch ... züchtigen." Kalina schenkte ihm keine Beachtung sondern beäugte Kevin mit undefinierbarem Blick. "Verzweifle nicht ..."

Der Kerl holte eine Kette mit Haken hervor und hielt einen Teil davon in beiden Händen. Dann holte er zum Schwung aus und schlug zu. Kalina packte Kevin am Kragen und warf ihn aus der Schussbahn, dann stürmte sie los. Der Kerl grinste und zog die Kette zurück, deren Haken von hinten auf sie zuraste. In dem Moment, da der Haken ihren Rucksack hätte treffen sollen, schlug sie einen Handstandüberschlag vorwärts und trat mit der Ferse gegen den Haken, der dem Typen entgegenflog. Der wich in allerletzter Sekunde aus, doch Kalina war schon hinter ihm, fing den Haken und zog an der Kette, die den Kerl erst etwas würgte und dann umstieß. Es gab keine Zeit zu entspannen, als zwei Frauen auf sie zusprangen und ihre Klappmesser nutzen wollten. Kalina fing eines davon im Rohr, drehte es und schlug ihrer Gegnerin hart gegen das Kinn, während sie sich gleichzeitig drehte und die Kette nutzte, um die andere Frau an den Füßen zu treffen und sie zu Fall zu bringen. Einen Herzschlag später beugte sich Kalina hinten über, als ein Kerl mit Brechstange nach ihr schlug. Als diese mit ihrem Eisenrohr zusammentraf, sprühten Funken, doch Kalina drehte sich und nutzte die noch immer im Rohr steckende Klinge, um deren Schaft gegen eine weitere anstürmende Frau zu schleudern. Die erwischte es direkt an der Kehle und sie ging mit einem Röcheln zu Boden. Sie musste den nächsten Schlag des Hünen parieren, doch ihr Rohr gab der Wucht nach und verbog sich, was Kalina jedoch nutzte, um sich zwischen Mann und Waffe zu positionieren und ihm dann kräftig gegen den Nacken zu schlagen. Das Rohr brach und der Riese stolperte, als sie an der Kette zog, die sich um die Brechstange gewickelt hatte, und diese nun in die Luft beförderte. Kalina ließ sowohl Rohr als auch Kette fallen und rannte auf einen Kerl mit Messer zu, fing die Brechstange mit der Linken und stieß sie nach vorne, um dem Wurf des Mannes vorzukommen. Sie fing das Messer mit der gegabelten, flachen Seite der Stange, drehte sich und rammte das Messer in den Oberschenkel des Hünen von vorhin, welches sich nun von der Brechstange löste.

Sie stand da, außer Atem aber unverletzt, und sah Kevin an. "Gib dir nicht immer für alles die Schuld. Mitzukommen war unsere Idee. Ich hab gesagt, ich pass auf dich auf." Als sie das sagte, stürmte ein weiterer Kerl auf sie zu, doch sie fädelte die Brechstange in den rechten Ärmel und hinter den Manschetten wieder heraus, ohne hinzusehen. Dann ging sie einen Schritt zur Seite, zog an der Stange, drehte sie so, dass er sich selbst in den Schwitzkasten nahm, und fixierte die Brechstange am anderen Ende desselben Ärmels wieder. Dann stieß sie ihn von sich. "Also hör auf dir Sorgen zu machen und vertrau mir." Die anderen hatten sich schon aus dem Staub gemacht. Kalina sah sich um und trat den Typen mit dem Kaugummi leicht gegen den Oberschenkel. "Weißt du, ob hier einmal ein Haus stand? Gab es hier einmal etwas Wichtiges?"

"Vergiss es, Schlampe! Von mir erfährst du nich-"

Kalina setzte sic auf seinen Oberkörper und lächelte ihn bezaubernd an. "Biiiitte. Ich hab gerade wieder gute Laune. Verdirb sie mir nicht!"




Sharon & Reika: Vor der Arcana High

"Kalina hat mir alles beigebracht, was ich heute kann. Damals, als sie noch Vorsitzende des Kendo- und Bogenclubs war. Sie war eine Koryphäe, eine Schwertgöttin mit der Ruhe eines Baumes. Ich hab oft mit ihr als auch gegen sie gekämpft, besiegt habe ich sie aber nie." Reika reichte Sharon eine Cola und trank selbst aus einer. "Irgendwann jedoch wurde sie krank und verließ die Clubs. Auch meine Ausbildung endete damit und ich versuche seitdem, mein Wissen weiterzugeben. Doch heutzutage findet man nur noch Leute, die glauben, Kendo wäre gut für die Figur, oder cool, weil man sich dann gegen Hexen verteidigen könne. Niemand will noch die alten Lehren hören, keiner will an sich selbst feilen. Das ist der Unterschied zwischen Menschen und Hexen. Menschen haben aufgehört zu glauben, aufgehört zu hoffen. Die Schreie der Hexen aber erfüllen mich mit Angst, Hoffnung und Verzweiflung. Sie leben noch im Gegensatz zu uns."
 
Kalina, Kevin & Leon: ???
"Ja, er ist verunsichert, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, aufs hohe Ross zu steigen! Bei den Göttern, der Junge ist zwölf! Wir haben keine Ahnung, was er erlebt hat und vielleicht durchmachen musste. Jeder von uns zieht seine anderen Schlüsse, aber deshalb musst du ihm nicht mit Bedauern kommen!" Sie maßen sich kurz mit Blicken, dann wandte sich Kalina um. "Alles ist gut, Kevin. Ich bin bei dir und pass auf. Wir finden deine Freundin und erfahren, was hier vor sich geht." Kevin nickte und sah zuerst Leon an und lächelte. "Du hast Recht. So schnell soll man sich nicht entmutigen lassen." An Kalina gewandt fügte er etwas störrisch hinzu, dass er kein kleines Kind sei. Kevin schien sich entschieden zu haben und zwar so, wie Leon es sich erhofft hatte. Gerade als er wieder so selbst verliebt grinsen wollte, weil er die Diskussion als gewonnen empfand, kam das Rascheln von Ketten gemeinsam mit fremden Stimmen näher. Leon war nicht gerade überrascht als ihnen die beiden Auswege versperrt wurden. "50:50, klingt das fair?", wandte Kalina sich an Leon und schnappte sich ein anderthalb Meter langes Eisenrohr, das am Boden lag. „Du könntest mir auch alle überlassen, aber wenn du drauf bestehst.“, gab er schulterzuckend zurück, ehe er sich bereit machte den feinden in den Hintern zu Treten, jedoch meldete sich Kevin zuvor noch zu Wort. "Wenn ich jetzt gehe, bereue ich es vielleicht auch, wenn ihr wegen mir... verletzt werdet", sagte Kevin. "Ich würde es mir für den Rest meines Lebens vorwerfen, das kann ich euch schwören. Wir drei verschwinden hier gemeinsam." Leon lächelte ihn an, blickte aus seinem Augenwinkel herunter auf ihn. „Natürlich werden wir das.“ "Ich habe einen Fehler gemacht, als ich euch hier mit rein zog. Ich hätte es alles alleine machen sollen. Aber bei Fehlern muss man die Konsequenzen tragen und davor werde ich mich nicht feige davon stehlen. Ich habe in dieser Hinsicht die Verantwortung für euch beide und da ist das Alter vollkommen egal!" Kevin sah Kalina und Leon ernst an und seine bernsteinfarbenen Augen leuchteten voller absoluter Überzeugung. Dann wandte er sich den Feinden zu. Kevin sah den Typ mit dem Kaugummi mit kindlicher Unschuld an. "Wir haben uns verlaufen. Ich dachte, eine Mitschülerin von mir wohnt hier. Ich habe mich geirrt. Eigentlich wollen wir nun wieder gehen. Oder... wollt ihr uns umbringen?" Die Gruppe lachte laut, dann meldete sich wieder der Typ mit dem Kaugummi: "Ne, umbringen wollen wir euch nicht. Bringt höchstens noch die Bullen hierher ... aber ihr habt hier nichts zu suchen, und da ihr das anscheinend nicht kapiert habt, müssen wir euch ... züchtigen." Kalina schenkte ihm keine Beachtung sondern beäugte Kevin mit undefinierbarem Blick. "Verzweifle nicht ..."

Daraufhin entbrannte nun endlich der Kampf. Kalina stürmte los und tat ihren Teil, also konnte Leon nun auch nicht mehr warten. Er suchte sich ein Opfer heraus, lies sich vornüber fallen. Als er um 90 Grad vornüber gefallen war , stieß er sich vom Boden ab, nutzte die Beschleunigung durch die Schwerkraft und den Fall um sich einen Geschwindigkeits-Schub zu verschaffen. Jedoch war sein gegenüber nicht unvorbereitet und entschied sich dazu seine Brechstange zu schwingen. Leon war jedoch zu schnell und schob mit seiner linken Hand den Unterarm des Mannes beiseite, so dass dessen Schlag ihn nicht traf. Mit seiner rechten Handfläche schlug er ihm von unten rechts gegen der Unterkiefer und kugelte diesen aus, brach ihn dazu an einer Stelle. Der Schmerz lies den Mann augenblicklich das Bewusstsein verlieren. Das war Nummer eins. Ein weiterer Kerl schnappte von hinten zu. Versuchte Leon von hinten mit dem Unterarm zu würgen. Jedoch packte Leon diesen am Nacken und warf ihn vorne über, ehe dieser seinen Griff schließen konnte. Gerade als ein weiterer Feind eine Pistole ziehen wollte, packte Leon denjenigen, welcher noch vor ihm Lag an Hosenbund und Kragen und warf diesen geradewegs auf den, welcher in der Zeit die Pistole zu ende gezogen hatte und ihn gerade ins Visier nehmen wollte. Somit flog Leons 'Wurfgeschoss' dem anderen geradewegs in die Arme, welcher seine Waffe fallen ließ um seinen Kameraden zu fangen. Schon sprintete Leon kurz auf sie zu nur um dann zu einem gewaltigen Sprung anzusetzen und dem Fänger im Sprung einen Dreh-kick von rechts gegen den Hals zu versetzen und diesen außer Gefecht setzte. Als sich nun der geworfene aufrappeln wollte, benutzte Leon einen Griff an einem Nerv in dessen Nacken und schickte in damit in das Land der Träume. Schon kam eine Kettensichel auf ihn zugeflogen, jedoch konnte er dieser mit einem einfachen Seitenschritt ausweichen, packte daraufhin die Kette und zog an dieser Stark genug um die Quelle einige Meter vorwärts fliegen zu lassen, welcher daraufhin den Griff an der Kette verlor und dies gab Leon den vollkommenen Besitz über diese. Mit einem Schwung ließ er das Gewicht am anderen Ende im hohen Bogen auf das Rückgrat des Verbrechers Krachen, welches dem Aufprall nachgab und brach. Damit waren vier von seinen zwölf erledigt. Nun fingen die Gegner an zu zögern. Anscheinend fürchteten sie sich. Bei Kalina schien es ähnlich glatt zu laufen. Voll Verzweiflung stürzte sich ein weiterer mit einem Messer. Jedoch tat er dies so unbeholfen, dass Leon ihm einen Tritt an seiner Deckung vorbei in den Magen verpassen konnte, ließ seine Mahlzeiten des gesamten Tages wieder erleben, ehe er bewusstlos in seinem erbrochenen landete. Nun schienen sie die Taktik zu wechseln und es kamen gleich zwei auf einmal. Beide mit einer Brechstange in der rechten Hand, parallel auf ihn zulaufend. Den Schlag des linken fing er mit seiner linken Hand, während er dem anderen auswich, welcher durch das daneben Schlagen und die Wucht seines eigenen Schlages vorgebeugt war. Mit zwei Fingern rammte Leon diesem den Kehlkopf ein. Ein klicken machte sich bemerkbar, das entsichern einer Waffe. Schnell ergriff er den Kehlkopf des zweiten Angreifers und zog ihn in Richtung des Klickens, ehe sich ein Schuss löste und dessen rechter Schulter ein Loch verpasste, welches dort nicht hingehörte. Völlig schockiert seinen eigenen Kameraden abgeschossen zu haben schien der Schütze wie versteinert. Leon riss dem Feind, welchen er in seinem Griff hatte die Brechstange aus der Hand und warf diese dem Schützen mit voller Wucht gegen den Kopf. Der gewürgte Gegner hatte mittlerweile ebenfalls das Bewusstsein verloren und Leon ließ ihn zu Boden sacken. Nun waren nur noch vier übrig. Jedoch schien deren Moral so stark gesunken zu sein, dass sie es einfach nur hinter sich haben wollten. So sprintete Leon auf einen nach dem anderen zu, brach dem ersten mit einem Schwinger die Nase, während er ein Bein hinter den seinen platzierte und ihn so zu Fall brachte. Der Rest schien zu sehr in Panik. Einer ergab sich kampflos, während die beiden anderen weg rannten. Leon ging auf den zu, der sich ergab, nahm dessen Arm und drehte ihm diesen auf den Rücken um ihn mit zu Kalina und Kevin zu nehmen. Und wo Kalina mittlerweile auf ihrem Feind saß und diesen auszuquetschen schien. Leon nahm ihm seine Waffen ab und stieß ihn zu seinen Verbündeten, ehe er auf die Waffen all der anderen Feinde einsammelten, welche auf dem Grundstück verteilt herum lagen. Dies sollte doch sein fehlendes Training für den Tag mehr als kompensiert haben.
 
Kalina, Kevin & Leon: ???

Kalina hasste Gewalt, verabscheute sie aus tiefstem Herzen. Doch war es nicht ihre Einstellung, die Marcus' inneren Kippschalter betätigte? War es nicht ihre pazifistische Einstellung, die ihm Schuldgefühle bereitet hatte? Die ihn leiden ließ? Diese Leute waren eine gute Gelegenheit gewesen, ein wenig der Wut auf sich selbst abzulassen. Es war zwar lange her, dass sie aktiv in einen Kampf verwickelt wurde, aber die Typen konnten nichts, also gab es kein Problem. Der Kerl mit dem Kaugummi war gerade dabei, wichtige Informationen auszuspucken und sie war mehr als bereit, zu erfahren, was es mit der ominösen Tomo auf sich hatte.

"Vor vielen Jahren, als ich noch ein Kind war, gab es hier einen Brand. Das war früher ein großes Herrenhaus mit Labor, damals als der Ort hier nicht zum Slum mutiert war. Gab ein Brandopfer, so viel ich weiß. Vom Haus blieb nicht mehr als der Keller übrig. Da gab es aber nur dieses Hologramm mit einer seltsamen Kugel darin ... Ich schwöre es!" Kalina wölbte eine Braue, dann hakte sie nach. "Wem gehörte das Haus? Auf welchem Namen lief es?" - "Moore! Thomas Moore, der Wissenschaftler! Am Ende zweifelte jeder seine Thesen an und er verlor seinen Titel. Hatte sich ins Haus gesperrt und kam nur selten raus. Mehr weiß ich nicht! Wirklich!"

Kalina ließ ab von ihm und erhob sich, nicht jedoch ohne ihn eine Gerade zu verpassen und ins Land der Träume zu schicken. Dann wandte sie sich zum Grundriss des Gebäudes, der noch immer schwach sichtbar war. Es war nicht schwer, die Holzabdeckung zu finden, die den Weg in den Keller versperrte. Der Geruch eines vermoosten alten Gemäuers stieg in ihre Nasen und trug den Geruch vergilbter alter Seiten mit sich. Langsam stiegen sie herab und öffneten die Türe. Kalina machte sich keine Hoffnungen, betätigte aber dennoch den Lichtschalter. Nichts. Kevin sah sich um, doch in der Dunkelheit war es schwer, Konturen auszumachen. Er stolperte und musste sich an einem Tisch festhalten. Als er die Platte berührte, aktivierte er irgendetwas und ein Hologramm erschien. Es zeigte eine Kugel umgeben von mehreren Schalen. Er erinnerte sich an die Worte des Mädchens, die er in der Nacht zuvor noch vernommen hatte, sich aber uralt anfühlten.

"Was würde passieren, wenn deine Existenz eine andere Frequenz annimmt, Kevin Anderson?"
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Sharon war verblüfft, als Reika unter ihrem Arm hindurch tauchte und ihren Schlag abwehrte und sie sofort entwaffnete. Sie hatte damit gerechnet, zu verlieren aber so etwas... War sie derart langsam, plumb und vorhersehbar?
"Nicht schlecht für eine Blinde, hm?", spottete Reika und ging dann Sharons Holzschwert holen. "Ich dachte mir, ich warte noch etwas, ehe ich dir den Po versohle", entgegnete Sharon und versuchte, frech zu klingen. Doch sie war immernoch ziemlich erstaunt. "Kalina hat mir alles beigebracht, was ich heute kann. Damals, als sie noch Vorsitzende des Kendo- und Bogenclubs war. Sie war eine Koryphäe, eine Schwertgöttin mit der Ruhe eines Baumes. Ich hab oft mit ihr als auch gegen sie gekämpft, besiegt habe ich sie aber nie." Reika reichte Sharon eine Cola und trank selbst aus einer. "Irgendwann jedoch wurde sie krank und verließ die Clubs. Auch meine Ausbildung endete damit und ich versuche seitdem, mein Wissen weiterzugeben. Doch heutzutage findet man nur noch Leute, die glauben, Kendo wäre gut für die Figur, oder cool, weil man sich dann gegen Hexen verteidigen könne. Niemand will noch die alten Lehren hören, keiner will an sich selbst feilen. Das ist der Unterschied zwischen Menschen und Hexen. Menschen haben aufgehört zu glauben, aufgehört zu hoffen. Die Schreie der Hexen aber erfüllen mich mit Angst, Hoffnung und Verzweiflung. Sie leben noch im Gegensatz zu uns."

Sharon sah Reika einen Moment an. "Du, dass mit den überflüssigen Pfunden vorhin war nur Spaß", sagte sie. Denn sie fand sich genau richtig. "Ich kann kaum glauben, dass Kalina so extrem gut sein soll. Du bist ja schon ein ziemlicher Feger... kann mir nicht vorstellen, wie das noch zu steigern ist." Sie machte eine Pause. "Eigentlich ist es beim Kendo genau wie beim Rest des Lebens: Das Streben nach Verbesserung, oder? Das Überwinden der eigenen Schwächen und das Erlangen... von mehr." Sie schmunzelte. "Klar, die meisten streben nur nach Geld, Macht, Luxus, Ruhm. Aber das Streben nach Verbesserung endet wohl nie. Und das ist positives Streben, denke ich." Sharon runzelte die Stirn. "Menschen haben nicht unbedingt aufgehört zu hoffen. Kennst du den Hacker namens Darklighter? Der übt gewaltlosen Widerstand aus und hofft auf eine bessere Welt. Auf Frieden. Aber ich bin nicht so sicher, ob Hexen wirklich lebendiger sind als wir. Immerhin werden sie gehasst, gefürchtet, gejagt. Würdest du so leben wollen? Was wäre, wenn du gar heute noch merkwürdige Kräfte entdeckst und merkst, dass du eine von ihnen bist? Wenn du mich fragst, haben die meisten von denen nicht viele Gründe, zu hoffen oder sich zu freuen. Die Menschen jedoch... sie haben die Schutzwälle geschaffen. Ihr Streben nach Leben und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat dies ermöglicht."

Kalina, Kevin & Leon: ???

Die Gruppe lachte laut, dann meldete sich wieder der Typ mit dem Kaugummi: "Ne, umbringen wollen wir euch nicht. Bringt höchstens noch die Bullen hierher ... aber ihr habt hier nichts zu suchen, und da ihr das anscheinend nicht kapiert habt, müssen wir euch ... züchtigen." Kalina schenkte ihm keine Beachtung sondern beäugte Kevin mit undefinierbarem Blick. "Verzweifle nicht ..." Dem folgte eine Reihe unglaublicher Manöver seitens von Kalina und auch Leon. Beide waren ziemlich schnell und konnten sich wehren und die Szenerie erinnerte Kevin an seine Vergangenheit, an ganz andere Jugendliche, die sich schützend vor ihn gestellt hatten. An ganz andere Person, die sich für ihn geopfert hatten. Kalina zögerte nicht, bewegte sich ganz natürlich, als sei das Rohr eine Verlängerung ihres Körpers. Sie räumte so heftig mit den Kerlen auf, dass Kevin sich erneut fragte, ob sie eine Vaishara war. Natürlich konnten auch normale Menschen mit der richtigen Ausbildung so etwas vollbringen, doch trotzdem...

Kalina stand da, außer Atem aber unverletzt, und sah Kevin an. "Gib dir nicht immer für alles die Schuld. Mitzukommen war unsere Idee. Ich hab gesagt, ich pass auf dich auf." Als sie das sagte, stürmte ein weiterer Kerl auf sie zu, doch sie fädelte die Brechstange in den rechten Ärmel und hinter den Manschetten wieder heraus, ohne hinzusehen. Dann ging sie einen Schritt zur Seite, zog an der Stange, drehte sie so, dass er sich selbst in den Schwitzkasten nahm, und fixierte die Brechstange am anderen Ende desselben Ärmels wieder. Dann stieß sie ihn von sich. "Also hör auf dir Sorgen zu machen und vertrau mir." Kevin nickte, vollkommen fasziniert. Es fiel ihr ehrlich gesagt schwer, Kalina nicht zu vertrauen. Sie kam ihm so unglaublich bekannt vor, erinnerte ihn an ehemalige Kameradinnen. Und das fühlte sich schön an. Die anderen hatten sich schon aus dem Staub gemacht. Kalina sah sich um und trat den Typen mit dem Kaugummi leicht gegen den Oberschenkel. "Weißt du, ob hier einmal ein Haus stand? Gab es hier einmal etwas Wichtiges?" Der Kerl beschimpfte sich und war nicht sehr kooperativ. Kalina lächelte ihn zuckersüß an. Kevin sah zu Leon, der sich ebenfalls prächtig geschlagen hatte. "Entweder ist es normal, in dieser Stadt eine umfassende Nahkampfausbildung zu bekommen oder ihr beide seid Hexen..." Abwechselnd sah er die beiden an. Er war froh, dass er selbst nicht handeln musste. "Ehm... Ist ja auch eigentlich egal. Ich bin jedenfalls beeindruckt."

"Vor vielen Jahren, als ich noch ein Kind war, gab es hier einen Brand. Das war früher ein großes Herrenhaus mit Labor, damals als der Ort hier nicht zum Slum mutiert war. Gab ein Brandopfer, so viel ich weiß. Vom Haus blieb nicht mehr als der Keller übrig. Da gab es aber nur dieses Hologramm mit einer seltsamen Kugel darin ... Ich schwöre es!" Kalina wölbte eine Braue, dann hakte sie nach. "Wem gehörte das Haus? Auf welchem Namen lief es?" - "Moore! Thomas Moore, der Wissenschaftler! Am Ende zweifelte jeder seine Thesen an und er verlor seinen Titel. Hatte sich ins Haus gesperrt und kam nur selten raus. Mehr weiß ich nicht! Wirklich!"

Kalina ließ ab von ihm und erhob sich, nicht jedoch ohne ihn eine Gerade zu verpassen und ins Land der Träume zu schicken. Dann wandte sie sich zum Grundriss des Gebäudes, der noch immer schwach sichtbar war. Es war nicht schwer, die Holzabdeckung zu finden, die den Weg in den Keller versperrte. Der Geruch eines vermoosten alten Gemäuers stieg in ihre Nasen und trug den Geruch vergilbter alter Seiten mit sich. Langsam stiegen sie herab und öffneten die Türe. Kalina machte sich keine Hoffnungen, betätigte aber dennoch den Lichtschalter. Nichts. Kevin sah sich um, doch in der Dunkelheit war es schwer, Konturen auszumachen. Er stolperte und musste sich an einem Tisch festhalten. Als er die Platte berührte, aktivierte er irgendetwas und ein Hologramm erschien. Es zeigte eine Kugel umgeben von mehreren Schalen. Er erinnerte sich an die Worte des Mädchens, die er in der Nacht zuvor noch vernommen hatte, sich aber uralt anfühlten.

"Was würde passieren, wenn deine Existenz eine andere Frequenz annimmt, Kevin Anderson?"[/QUOTE]

Kevin atmete erschrocken ein und sah sich das Hologramm an. Lag Tomos Zuhause etwa in einer anderen Frequenz? Einer anderen Sphäre? Da das Licht nicht funktionierte, das Hologramm jedoch schon vermutete Kevin, dass es einen seperaten Stromkreis gab. Er konzentrierte sich und nutzte sein Verständnis von elektischen Feldern und Geräten und versuchte, dem Hologramm einen Sinn zu entlocken oder einfach nur etwas zu bewirken. Würde er eine Geheimtür öffnen können? Oder einer Stromleitung zum nächsten Hinweis folgen können? Er versuchte es einfach mal, gleichzeitig jedoch musste das Hologramm aber einen Sinn haben. Er vermutete etwas und deutete auf die Kugel. "Das große Ganze", sagte er leise. "Alles was entsteht, kommt aus ihm. Alles was vergeht, kehrt dorthin zurück." Sollte seine besondere Gabe nichts zutage gebracht haben, würde er versuchen, eine der holograpfischen Schalen zu der Kugel zu führen und sich etwas Essenz zu nehmen, sollte das Hologramm denn überhaupt interaktiv sein.
 
Es war nicht schwer, die Holzabdeckung zu finden, die den Weg in den Keller versperrte. Leon wartete bis die beiden hinab stiegen, sah sich noch kurz um, nahm eine der Ketten an sich, entfernte jedoch die Sichel und stieg dann hinter ihnen hinab in den Keller. Langsam stiegen sie herab und öffneten die Türe. Leon hörte das Klicken eines Lichtschalters, jedoch schien dieser nicht zu funktionieren. Kevin sah sich um, doch in der Dunkelheit war es schwer, Konturen auszumachen. Er stolperte und musste sich an einem Tisch festhalten. Als er die Platte berührte, aktivierte er irgendetwas und ein Hologramm erschien. Es zeigte eine Kugel umgeben von mehreren Schalen. Überrascht beäugte Leon das merkwürdige Konstrukt, welches in dem Hologramm dargestellt wurde. Dieses Abenteuer war anstrengend. Und das alles nur um einem Mädchen die Hausaufgaben zu bringen und sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Er ging zu eine Wand, lehnte sich an diese an und ließ sich an dieser dann hinab gleiten, sodass er nun dort saß und den Kopf zurück lehnen konnte. Er schloss seine Augen, entschied sich Kalina und Kevin ihre Zeit zu lassen. Vielleicht fanden sie ja etwas heraus. Leon selbst war jedoch keineswegs daran interessiert an dem Hologramm herum zu spielen. Sein Magen meldete sich. Der Kampf hatte ihn hungrig gemacht. Zumindest dafür gesorgt, dass sich sein Hunger nun in Form seines knurrenden Magens bemerkbar machte. Er war vielleicht ein Vaishara, jedoch hatte er dennoch menschliche Bedürfnisse, welche befriedigt werden mussten. "Das große Ganze", sagte Kevin leise. "Alles was entsteht, kommt aus ihm. Alles was vergeht, kehrt dorthin zurück.", jedoch konnte Leon mit diesen Worten leider nichts anfangen. Er zückte sein Mobiltelefon. Kein Empfang. Jedoch nutzte er die nette Ruhepause dazu, Kalinas Nummer zu speichern, indem er den Zettel hervorholte auf dem die Nummer stand und diese abtippte. Danach begann er Spiele auf seinem Handy zu spielen, bis sich etwas an der Hologramm-Front ergab.
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Sharon runzelte die Stirn. "Menschen haben nicht unbedingt aufgehört zu hoffen. Kennst du den Hacker namens Darklighter? Der übt gewaltlosen Widerstand aus und hofft auf eine bessere Welt. Auf Frieden. Aber ich bin nicht so sicher, ob Hexen wirklich lebendiger sind als wir. Immerhin werden sie gehasst, gefürchtet, gejagt. Würdest du so leben wollen? Was wäre, wenn du gar heute noch merkwürdige Kräfte entdeckst und merkst, dass du eine von ihnen bist? Wenn du mich fragst, haben die meisten von denen nicht viele Gründe, zu hoffen oder sich zu freuen. Die Menschen jedoch... sie haben die Schutzwälle geschaffen. Ihr Streben nach Leben und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat dies ermöglicht." Reika grinste süffisant, während sie die wolkenlose Illusion betrachtete. "Für jemand, der das wir so stark betont, kannst du dich ziemlich gut in sie hineinversetzen. Zumindest solltest du deinen Atem kontrollieren. Mich wundert es, wie man jemanden wie dich noch nicht gefunden hat. Du ..." Sie hielt inne, inhalierte die Luft durch ihre Nase, dann nahm sie ihr Zeug und packte Sharon an der Hand. "Komm!" Sie gingen zu den Stufen des Dōjōs und nahmen dort Platz. Kaum hatten sie sich untergestellt, begann es zu regnen. "Darklighter ist wahrscheinlich nur eine Person, die nicht Spiegel der Gesellschaft sein darf. Ebenso wenig wie Elias Fraser, dem Vater der Schutzwälle. Ihm alleine ist es zu verdanken, dass sie funktionieren. Doch was tut der Rest? Sie täuschen sich in den Irrglauben, dies wäre eine freie Welt, zitieren Parolen des Militärs und hassen Hexen weil es die Norm so vorsieht. Ein Mensch wird dir immer mit 'Ah, Hexe!' kommen, nie wird er tiefer schauen. Er kann es gar nicht, er hat es verlernt. All diesen Widrigkeiten zum Trotz gibt es sie immer noch unter uns. Sie sind nicht nach Aeasis geflüchtet oder haben sich der Rebellion angeschlossen. Sie wollen nur ihren Alltag leben und treiben als Vieh unter Wölfen." Reika lächelte Sharon schwach an. "Hexen haben nicht vergessen was Furcht ist. Das macht sie lebendig." Sie lachte kurz und kratzte sich am Hinterkopf. "Mein Vater würde mich grün und blau schlagen, wenn er das gehört hätte. Er ist einer dieser Erzkonservativen, aber das ist nicht seine Schuld. Meine Mutter starb bei einem Angriff einer radikalen Hexengruppe namens Echidna auf einen Militärstützpunkt. Mein Vater hatte schweres Fieber und ich war bereits dabei, mein Augenlicht zu verlieren. Sie versteckte uns und lief davon." Reika machte eine Pause, ein Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. "Ich war ihr heimlich gefolgt, wollte doch für Papa auf sie aufpassen. Ich weiß nicht, wie dieser Typ hieß, aber er ließ sich Zeit beim Morden. Das Bild meiner Blut besudelten Mutter war das letzte, das ich wahrnahm, ehe meine Welt sich in Dunkelheit verlor." Sie schloss kurz die Lider, dann lächelte sie Sharon wieder an. "Von diesem Tage an war mein Vater wie ausgewechselt. Er konnte den Schuldigen nie finden und so fokussierte er seine Wut auf alle Hexen. Aber wenn ich bei ihm bin, versuche ich ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er ist ein toller Vater, bemüht um eine gute Erziehung, aber leider ist er selten zu Hause. Und auch Post trifft sehr spät hier ein. In dieser einen Eigenschaft scheine ich Hexen also zu verstehen: Ich weiß, wie es sich anfühlt, einsam zu sein."




Kalina, Kevin & Leon: ???

Kevin atmete erschrocken ein und sah sich das Hologramm an. Lag Tomos Zuhause etwa in einer anderen Frequenz? Einer anderen Sphäre? Da das Licht nicht funktionierte, das Hologramm jedoch schon vermutete Kevin, dass es einen seperaten Stromkreis gab. Er konzentrierte sich und nutzte sein Verständnis von elektischen Feldern und Geräten und versuchte, dem Hologramm einen Sinn zu entlocken oder einfach nur etwas zu bewirken. In der Tat leuchtete das Hologramm im elektromagnetischen Spektrum anders, die Schalen befanden sich hinter der Kugel, doch was genau das zu vermuten hatte, war unklar. Gleichzeitig jedoch musste das Hologramm aber einen Sinn haben. Er vermutete etwas und deutete auf die Kugel. "Das große Ganze", sagte er leise. "Alles was entsteht, kommt aus ihm. Alles was vergeht, kehrt dorthin zurück." Sollte seine besondere Gabe nichts zutage gebracht haben, würde er versuchen, eine der holograpfischen Schalen zu der Kugel zu führen und sich etwas Essenz zu nehmen, sollte das Hologramm denn überhaupt interaktiv sein. Kalina studierte es eingehend, dann murmelte sie etwas: "Apeyron, die Quelle der Götter. Manch einer glaubte, sie wäre die Schöpfung selbst, manch anderer, sie wäre ihr Gefäß. Mein Bruder meinte immer, der Kosmos sei wie eine Zwiebel, bestehe aus unendlich vielen Schichten unterschiedlicher Frequenz, die sich niemals berühren. Im Zentrum befinde sich Apeyron, der äußere Rand nannte er die Chaosgrenze, in der jede Gesetzmäßigkeit, jede Naturkonstante in sich zusammenbreche. Eine Einöde, in der nichts existiert und die Tor sei zu allen Welten des Kosmos. Eine andere Dimension, unerreichbar und lebensfeindlich." Sie wischte sich eine Träne weg, die sich gebildet hatte. Wie lange hatte sie ihren Bruder schon nicht mehr gesehen? Sie vermisste ihn, aber sie wusste, dass sie ihn eines Tages wiedersehen würde. Er hatte es ihr versprochen. Sie hörte Regen draußen und sah kurz zu Kevin und Leon. "Lasst uns für heute aufhören. Es hat keinen Sinn hier herumzuwühlen. Das Mädchen wird schon wieder auftauchen, und wenn es soweit ist, werden wir sie zur Rede stellen." Sie wuschelte Kevin durchs Haar und lächelte. "Die Götter wollen wohl nicht, dass du sie heute triffst. Wo wohnst du denn? Meine Wohnung ist nicht weit von hier, deine Eltern könnten dich dann abholen. Außerdem habe ich warmen Kakao zu Hause. Das würde uns guttun." Beinahe hätte sie Leon dasselbe Angebot gemacht, doch sie verkneifte es sich. "Danke, dass du uns geholfen hast, Leon. Das war sehr lieb von dir. Ich werde mich eines Tages dafür erkenntlich zeigen." Sie wusste nicht, ob das allein schon reichte, aber sie hoffte inständig, dass er zu gelangweilt war, um noch den Flirtkönig rauszuhängen.
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Reika grinste süffisant, während sie die wolkenlose Illusion betrachtete. "Für jemand, der das wir so stark betont, kannst du dich ziemlich gut in sie hineinversetzen. Zumindest solltest du deinen Atem kontrollieren. Mich wundert es, wie man jemanden wie dich noch nicht gefunden hat. Du ..." Sie hielt inne, inhalierte die Luft durch ihre Nase, dann nahm sie ihr Zeug und packte Sharon an der Hand. Deren Herz schlug ihr mittlerweile bis zum Hals, mühsam versuchte sie, ruhig zu atmen. Doch es schien, als könne Reika anhand von Sharons Stimme und ihrer Atmung die Lüge hinter den Worten bemerken. "Komm!" Sie gingen zu den Stufen des Dōjōs und nahmen dort Platz. Kaum hatten sie sich untergestellt, begann es zu regnen. Nun fielen Sharon wieder Reikas Worte ein: "Nicht schlecht für eine Blinde, hm?" Nun fiel der Groschen. Sharon hatte die Worte fast überhört, nicht wirklich ernst genommen und gedacht, es sei nicht wortwörtlich gemeint, sondern vielleicht im Vergleich zu Kalina. Oder ein Vergleich zwischen sich und normalen Menschen. Nun war Sharon vollkommen baff. Sie konnte sich denken, dass Blinde vielleicht besser hörten und einfach geschärfte andere Sinne hatten. Kommenden Regen zu erspüren und so extrem gut im Kendo zu sein war für sie jedoch unglaublich. Für einen Moment fühlte sie sich trotz all ihrer Kräfte diesem Mädchen einfach nur unterlegen. Einen Moment lang schockierte sie dies, doch dann plötzlich fand sie es einfach toll: Sie selber konnte mit ihren Kräften vielleicht Lastwagen werfen oder irgendwan durch die Gegend fliegen. Doch Reika hatte als normaler Mensch trotzdem in mancher Hinsicht mehr drauf. Mit einem Mal schien diese riesige Kluft zwischen Mensch und Vaishara ein wenig kleiner geworden sein. Allerdings wusste sie auch, dass nicht jeder die Dinge so sah wie sie es tat. Oder wie Reika ihr nun ein paar Dinge erklärte:

"Darklighter ist wahrscheinlich nur eine Person, die nicht Spiegel der Gesellschaft sein darf. Ebenso wenig wie Elias Fraser, dem Vater der Schutzwälle. Ihm alleine ist es zu verdanken, dass sie funktionieren. Doch was tut der Rest? Sie täuschen sich in den Irrglauben, dies wäre eine freie Welt, zitieren Parolen des Militärs und hassen Hexen weil es die Norm so vorsieht. Ein Mensch wird dir immer mit 'Ah, Hexe!' kommen, nie wird er tiefer schauen. Er kann es gar nicht, er hat es verlernt. All diesen Widrigkeiten zum Trotz gibt es sie immer noch unter uns. Sie sind nicht nach Aeasis geflüchtet oder haben sich der Rebellion angeschlossen. Sie wollen nur ihren Alltag leben und treiben als Vieh unter Wölfen." Reika lächelte Sharon schwach an. "Hexen haben nicht vergessen was Furcht ist. Das macht sie lebendig." Sie lachte kurz und kratzte sich am Hinterkopf. "Mein Vater würde mich grün und blau schlagen, wenn er das gehört hätte. Er ist einer dieser Erzkonservativen, aber das ist nicht seine Schuld. Meine Mutter starb bei einem Angriff einer radikalen Hexengruppe namens Echidna auf einen Militärstützpunkt. Mein Vater hatte schweres Fieber und ich war bereits dabei, mein Augenlicht zu verlieren. Sie versteckte uns und lief davon." Reika machte eine Pause, ein Kloß hatte sich in ihrem Hals gebildet. "Ich war ihr heimlich gefolgt, wollte doch für Papa auf sie aufpassen. Ich weiß nicht, wie dieser Typ hieß, aber er ließ sich Zeit beim Morden. Das Bild meiner Blut besudelten Mutter war das letzte, das ich wahrnahm, ehe meine Welt sich in Dunkelheit verlor." Sie schloss kurz die Lider, dann lächelte sie Sharon wieder an. "Von diesem Tage an war mein Vater wie ausgewechselt. Er konnte den Schuldigen nie finden und so fokussierte er seine Wut auf alle Hexen. Aber wenn ich bei ihm bin, versuche ich ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er ist ein toller Vater, bemüht um eine gute Erziehung, aber leider ist er selten zu Hause. Und auch Post trifft sehr spät hier ein. In dieser einen Eigenschaft scheine ich Hexen also zu verstehen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, einsam zu sein."

Sharon schwieg einen Moment. Machte es noch Sinn, die Wahrheit zu leugnen? Nun, zumindest wollte sie es versuchen: "Ich betone das ´wir´, weil es doch toll wäre, wenn man es eines Tages wirklich so sehen könnte. Nicht mehr Hexe oder Nicht-Hexe. Nur noch Menschen. Und ich atme so komisch, weil ich noch ganz baff bin, wie schnell du mich fertig gemacht hast. Kein Grund, da etwas falsches rein zu interpretieren." Sie gab sich Mühe, langsam ruhiger zu atmen und ihre Stimme möglichst neutral und gleichgültig klingen zu lassen. Doch sie war sich nicht sicher, ob es funktionierte. Gut möglich, dass Reika durch jahrelange Erfahrung selbst diesen Versuch einer Täuschung durchschauen würde. Das irritierte sie sehr. "Glaubst du denn, dass sich dieser Hass jemals bessern kann? Koexistenz statt Krieg? Wäre ja schön. Aber andererseits ist Hoffnung manchmal eine ziemliche Schlampe. Wer nicht hofft, der kann auch nicht enttäuscht werden." Sie machte eine kurze Pause. "Dein Dad scheint seine Sache wirklich toll zu machen, du machst zumindest einen netten Eindruck. Und wenn du mal nicht nett bist, kannst du zumindest richtig hart zuschlagen." Sie grinste frech, wurde aber wieder ernst, musste an den Verlust der eigenen Eltern denken. "Ich habe meine Eltern schon in jungen Jahren verloren. Ein Brand. Ich lebte im Waisenhaus, bis mir der Staat eine eigene Wohnung finanzierte und ich Arbeit fand. Dann ging es endlich mal wieder aufwärts. Aber so alleine kannst du doch unmöglich sein. So ein tolles, toughes Mädchen muss doch einen ganzen Batzen an Freunden und Verehrern haben..." Sie lächelte sanft. "Einen neuen Fan hast du nun zumindest. So schnell vergess ich diese Abreibung nämlich nicht..."

Kalina, Kevin & Leon: ???

Kalina studierte es eingehend, dann murmelte sie etwas: "Apeyron, die Quelle der Götter. Manch einer glaubte, sie wäre die Schöpfung selbst, manch anderer, sie wäre ihr Gefäß. Mein Bruder meinte immer, der Kosmos sei wie eine Zwiebel, bestehe aus unendlich vielen Schichten unterschiedlicher Frequenz, die sich niemals berühren. Im Zentrum befinde sich Apeyron, der äußere Rand nannte er die Chaosgrenze, in der jede Gesetzmäßigkeit, jede Naturkonstante in sich zusammenbreche. Eine Einöde, in der nichts existiert und die Tor sei zu allen Welten des Kosmos. Eine andere Dimension, unerreichbar und lebensfeindlich." Sie wischte sich eine Träne weg, die sich gebildet hatte. Wie lange hatte sie ihren Bruder schon nicht mehr gesehen? Sie vermisste ihn, aber sie wusste, dass sie ihn eines Tages wiedersehen würde. Er hatte es ihr versprochen. Sie hörte Regen draußen und sah kurz zu Kevin und Leon. "Lasst uns für heute aufhören. Es hat keinen Sinn hier herumzuwühlen. Das Mädchen wird schon wieder auftauchen, und wenn es soweit ist, werden wir sie zur Rede stellen." Sie wuschelte Kevin durchs Haar und lächelte. "Die Götter wollen wohl nicht, dass du sie heute triffst. Wo wohnst du denn? Meine Wohnung ist nicht weit von hier, deine Eltern könnten dich dann abholen. Außerdem habe ich warmen Kakao zu Hause. Das würde uns guttun." Beinahe hätte sie Leon dasselbe Angebot gemacht, doch sie verkneifte es sich. "Danke, dass du uns geholfen hast, Leon. Das war sehr lieb von dir. Ich werde mich eines Tages dafür erkenntlich zeigen." Sie wusste nicht, ob das allein schon reichte, aber sie hoffte inständig, dass er zu gelangweilt war, um noch den Flirtkönig rauszuhängen. Kevin atmete tief durch, hätte am Liebsten protestiert. Er fühlte sich ein wenig bevormundet. Doch was sollte er denn machen? Alleine hier bleiben? Das könnte dann doch gefährlich werden. "Also gut", sagte Kevin ein wenig geknickt. Als Kalina von warmem Kakao sprach, musste er jedoch wieder lächeln. "Ich komme gerne mit auf einen Kakao. Aber nach hause finde ich schon alleine." Er wandte sich an Leon. "Auch von mir ein Danke. Du hast es diesen Kerlen echt gezeigt. Und auch bei der Sache im Sekretariat... Echt cool."
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Sharon schwieg einen Moment. Machte es noch Sinn, die Wahrheit zu leugnen? Nun, zumindest wollte sie es versuchen: "Ich betone das ´wir´, weil es doch toll wäre, wenn man es eines Tages wirklich so sehen könnte. Nicht mehr Hexe oder Nicht-Hexe. Nur noch Menschen. Und ich atme so komisch, weil ich noch ganz baff bin, wie schnell du mich fertig gemacht hast. Kein Grund, da etwas falsches rein zu interpretieren." Reika sah sie einen Moment lang an, ihr Blick schien in die tiefsten Winkel ihrer Seele blicken zu können. Kontrollierte sie Sharons Atmung? Lauschte sie auf eine Unregelmäßigkeit? Sie lächelte schwach seufzend. "Dann tut es mir leid, dich verdächtigt zu haben ..." Sie erhob sich und reichte Sharon eine Hand, wo sie sie vermutete. "Der Unterricht ist gleich vorbei und ich hab noch einen Termin. Oh, und solltest du deine Meinung einmal ändern, du findest mich in der 2D. Kirishima Reika." Damit ging sie in den Regen und aufs Hauptgebäude zu. Kurz blieb sie stehen und drehte sich um, um ihr zu winken. "Das gilt übrigens auch für den Kendo- und Theologieclub!" Dann lief sie weiter und nutzte ihr Holzschwert wie einen Blindenstock, um sich an den Stufen zu orientieren, ehe sie durch die Glastüren verschwand. Sharon blieb noch eine Weile sitzen. Bald schon kam Nathan aus den Türen und sah sich um, ehe er ihr winkend entgegenkam. Er hatte einen Schirm gespannt und ging auf sie zu. "Du und ich bis auf die Unterwäsche nass. Erinnert dich das an was?", fragte er grinsend und hielt ihr dann den Schirm hin, auf dass sie aufstehen konnte. "Ich hoffe, du hast nicht zu lange warten müssen. Hast du Kalina gesehen? Sie war nicht in ihrer Klasse. Vielleicht sollten wir mal bei ihr Zuhause vorbeischauen."




Kalina, Kevin & Leon: Kalinas Wohnung

"Also gut", sagte Kevin ein wenig geknickt. Kalina sah ihn nachdenklich an, sagte jedoch nichts. Als sie dann bei ihr waren, öffnete sie die Türe und ließ ihrem Gast den Vortritt. Sie selbst legte erst einmal ihre Schuhe ab und legte die Schultasche neben der Kommode hin. Es war kein langer Marsch gewesen, aber es schüttete wie aus Eimern, also kamen sie beide klatschnass an. Das Mädchen strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und kam mit zwei riesigen Handtüchern bewaffnet auf Kevin zu. "Wir holen uns hier noch den Tod. Ich werfe unsere Wäsche in den Trockner, wir können dann ein erfrischendes Bad nehmen." Natürlich wartete sie nicht auf seine Worte der Ablehnung sondern hob ihn so hoch, dass seine Füße den Boden nicht mehr berühren konnten. Er war erst zwölf, dachte sie sich, das ging gerade noch. Sie hatte sich anscheinend keine Gedanken darüber gemacht, dass er im Geiste schon ein wenig älter war. Wie konnte sie das auch wissen? Ehe es sich Kevin versah, befand er sich in einer riesigen Badewanne, in der locker noch zwei Erwachsene Platz gefunden hätten. Der Wasserdampf wirkte wie ein Schleier, doch er konnte dennoch sehen, wie Kalina sich langsam entkleidete. Als sie ihr Hemd auszog, war es jedoch nicht ihre Brust, die Kevins Aufmerksamkeit hatte, sondern ihr Rücken. Etliche Narben waren darauf zu sehen, manche wirkten so tief, dass die Wunde damals den blanken Knochen hatte zeigen müssen. Die Narben waren lang und tief, wenngleich sie sehr gut verheilt waren. Wie sie wohl ausgesehen haben musste, als all diese Wunden noch frisch waren? Kalina bemerkte seinen Blick und drehte sich lächelnd um. "Verzeih, das war sicher nicht die Aussicht, die man sich erhofft hat. Sie hielt ein langes Handtuch vor den Brüsten, dennoch waren seltsame, dunkle Flecken zu sehen. Sie waren wie die Narben auf ihrem Rücken lang. Einige hatten die Größe seines Armes. Als sie das Handtuch beiseite legte, um sich vor die Wanne zu setzen, konnte er noch mehr dieser Flecken sehen, die sich über ihren Brustkorb verteilten. Kalina stöhnte kurz beim Hinsetzen, sie schien leichte Schmerzen zu haben. Sie betrachtete ihren Gast lächelnd. "Ein Bad ist gut für Körper und Seele. Man kann entspannen und Kraft sammeln. Oder über seine Probleme reden. Es steht mir nicht zu, nachzuhaken, aber du scheinst eine große Last auf deinen Schultern zu bürden. Die Last von Erwachsenen. Wird es nicht langsam Zeit, sie zu teilen? Er wollte sicher nicht, dass du unglücklich bist ..." Damit drehte sie am Wasserhahn und hielt ihm den Duschkopf hin, der ihn mit Wasser beschoss. Danach wusch sie sich einmal.


Zur Verdeutlichung: Kevin befindet sich in der Wanne. Kalina wäscht sich im Bereich davor. Wer japanische Bäder im Kopf hat, kennt sich aus. Und hört mir ja auf mit euren perversen Gedanken! Und damit meine ich vor allem dich, Ric.
 
Kalina, Kevin & Leon: ???

Kalina studierte das Hologramm eingehend, dann murmelte sie etwas: "Apeyron, die Quelle der Götter. Manch einer glaubte, sie wäre die Schöpfung selbst, manch anderer, sie wäre ihr Gefäß. Mein Bruder meinte immer, der Kosmos sei wie eine Zwiebel, bestehe aus unendlich vielen Schichten unterschiedlicher Frequenz, die sich niemals berühren. Im Zentrum befinde sich Apeyron, der äußere Rand nannte er die Chaosgrenze, in der jede Gesetzmäßigkeit, jede Naturkonstante in sich zusammenbreche. Eine Einöde, in der nichts existiert und die Tor sei zu allen Welten des Kosmos. Eine andere Dimension, unerreichbar und lebensfeindlich.". Bei dem Teil über die Chaosgrenze wurde Leon doch etwas neugierig. Eine Einöde in der nichts Existiert? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Vielleicht wusste Bob ja etwas darüber? Eins stand jedenfalls fest. Er musste nachforschen, auch wenn es noch so sehr seiner Natur widersprach aus freien Stücken zu arbeiten. "Danke, dass du uns geholfen hast, Leon. Das war sehr lieb von dir. Ich werde mich eines Tages dafür erkenntlich zeigen.", sagte Kalina. Leon konnte sich seine perversen Gedanken zum Thema 'erkenntlich Zeigen' nicht verkneifen, behielt sie aber für sich. Dann wandte sich auch Kevin an Leon. "Auch von mir ein Danke. Du hast es diesen Kerlen echt gezeigt. Und auch bei der Sache im Sekretariat... Echt cool." Leon lächelte den beiden zu, hielt sich den rechten Zeige- und Mittelfinger an die rechte Schläfe und winkte diese Finger dann in ihre Richtung ab. "Wir sehen uns dann in der Schule wieder." Rief er ihnen hinterher ehe die beiden verschwanden. Sein Handy, welches er noch immer in der linken Hand hielt, nutzte er nun als Kamera. Fotografierte den Keller und auch das Hologramm von allen Seiten. Den Durchgang sowohl von innen als auch von außen. Draußen angekommen, sah er in den Himmel. Es regnete. Nichts desto trotz teleportierte er sich hoch in die Luft um ein paar 'Satelliten-Aufnahmen' von Hand zu machen. Nach ungefähr vier Fotos aus der Luft, teleportierte er sich dann wieder auf den Boden. Das sollte reichen. Für einige Sekunden verweilte er noch, ehe er sich scheinbar wieder in Luft auflöste.


Leon: Leons Wohnung

Den Bruchteil einer Sekunde später erschien Leon in seinem Bad. Musste kurz durchatmen. „Langstreckenteleportation nervt...“ seufzte er und zog sich seine Sachen aus. Er hielt einen Knopf an seinem Handy gedrückt. Ein lauter Piep-Ton ertönte und das Handy war bereit ein Memo aufzunehmen. „Absender: Codename Sixpack. Übermittlung vom 16.06.1982. Empfänger: Codename Madman.“ Leon atmete einmal tief durch. „Habe heute auf einen anonymen Hinweis hin die Ruinen durchsucht und bin dabei auf einen Keller gestoßen. Natürlich nicht ohne Feindkontakt. Auf einem Grundstück gab es einen Durchgang in dessen Keller, welcher zuerst leer erschien. Bei näherem betrachten konnte ich jedoch ein Hologramm finden. Eine Kugel von mehreren Schalen umgeben. Einer der Feinde nannte es 'Apeyron' und den äußersten Rand die Chaosgrenze. Mit diesem Memo schicke ich einige Bilder, des Hologramms und dessen Standortes. Ich versuche mehr über die Chaosgrenze heraus zu finden. Solltest du noch etwas wissen, bitte ich doch darum, dass du es mir sagst. Over and out!“ Leon klemmte das Handy an einen Computer und schickte die Nachricht inklusive Fotos mehrfach verschlüsselt über eine abgesicherte Leitung geradewegs zu Bob. Über Kalina und Kevin verlor er absichtlich kein Wort, schließlich hatte er keinen Grund sie mit rein zu ziehen. Außerdem würde ihm dies nur unnötigen Stress bereiten. Nun hatte er den Abend für sich. Erstmal musste er Essen. Jede Menge essen. Er setzte den Wasserkocher auf und schmiss eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Als das Wasser kochte, machte er sich damit eine Instant-Nudelsuppe, ließ diese ziehen und aß sie daraufhin, während er Fern sah. Er sah gerne alte Kung-Fu-Filme, insbesondere die mit Chackie Jang. Ein Martial-Arts Schauspieler. Nach der Suppe dauerte es nicht lange bis seine Pizza fertig war. Nach der Pizza genehmigte er sich noch zwei Joghurts, putzte sich die Zähne und gerade als er sich hinlegen wollte kam eine Antwort von Bob. „Lass die dummen Spitznamen.“ Lachend stieg Leon dann ins Bett und beendete somit seinen Tag.

OT: Ich weiß nur wie ich mich in der Situation mit 12 Gefühlt hätte, schließlich ist es bei mir noch nicht so lange her ;)
 
Sharon & Reika: Vor der Arcana High

Reika sah sie einen Moment lang an, ihr Blick schien in die tiefsten Winkel ihrer Seele blicken zu können. Kontrollierte sie Sharons Atmung? Lauschte sie auf eine Unregelmäßigkeit? Sie lächelte schwach seufzend. "Dann tut es mir leid, dich verdächtigt zu haben ..." Sie erhob sich und reichte Sharon eine Hand, wo sie sie vermutete. "Der Unterricht ist gleich vorbei und ich hab noch einen Termin. Oh, und solltest du deine Meinung einmal ändern, du findest mich in der 2D. Kirishima Reika." Damit ging sie in den Regen und aufs Hauptgebäude zu. Kurz blieb sie stehen und drehte sich um, um ihr zu winken. "Das gilt übrigens auch für den Kendo- und Theologieclub!" Dann lief sie weiter und nutzte ihr Holzschwert wie einen Blindenstock, um sich an den Stufen zu orientieren, ehe sie durch die Glastüren verschwand. Sharon blieb noch eine Weile sitzen, zögerte. Natürlich hatte Reika sie durchschaut und sie konnte ihr auch nichts vormachen. Reika konnte in ihr lesen, als sei sie ein offenes Buch. Das war einerseits frustrierend, aber irgendwie auch schön. Also hatte das Leugnen sowieso keinen Sinn gehabt. Sharon biss sich auf die Unterlippe, dann sprang sie auf und rannte durch den Regen hinter Reika her, holte sie auf der Treppe ein und rief nach ihr, griff dann nach ihrem Handgelenk. "Posaune es nicht gleich überall hinaus", wisperte sie und grinste dann. "Ich meine, so eine Abreibung...", fügte sie etwas lauter hinzu. "Ich bin bei beiden Clubs dabei, definitiv. Muss nur eben gucken, wegen dem Theaterclub... Wir sprechen uns." Sie ließ Reika wieder los, wandte sich mit klopfendem Herzen um und hatte gerade eine trockene Stelle unter dem Dach gefunden, als Nathan aus einer der Türen kam und ihr winkend entgegen kam.

"Du und ich bis auf die Unterwäsche nass. Erinnert dich das an was?", fragte er grinsend und hielt ihr dann den Schirm hin, auf dass sie aufstehen konnte. Sharon streckte ihm die Zunge heraus, entgegnete frech "Du und ich zerschunden, du am Boden und ich bereit, dich noch mehr zu verprügeln. Erinnert dich das an was?" und erhob sich dann und nickte dankbar. "Ich hoffe, du hast nicht zu lange warten müssen. Hast du Kalina gesehen? Sie war nicht in ihrer Klasse. Vielleicht sollten wir mal bei ihr Zuhause vorbeischauen." Sharon nickte zustimmend. "Ja, kann zumindest nicht schaden. War Marcus in der Schule?" Auf Nathans Kopfschütteln hin seufzte Sharon. "Wie schätzt du ihn ein? Fängt er sich wieder? Oder sehen wir ihn nie wieder?" Beide hatten sich inzwischen in Bewegung gesetzt und kassierten dabei Blicke einiger junger Schülerinnen. Der Basketballstar und Frauenschwarm unter einem Schirm mit dem blassen Emo-Mädchen. Ein Skandal! Sharon ignorierte sie. Tatsächlich hatte sie immer noch gute Laune, obgleich es schwierig war, sich auf Marcus zu konzentrieren. War es ein Fehler gewesen, es Reika zu gestehen? Doch sie hatte sie doch ohnehin durchschaut. Möglicherweise hatte sie den Grundstein für Vertrauen gelegt und für Freundschaft. Und Freunde waren etwas schönes. Sie lächelte Nate an, dann jedoch entglitten ihr die Gesichtszüge. "Du sagmal... Was ist, wenn Marcus gerade bei Kalina ist. Möglich wäre es ja. Nicht, das wir da reinplatzen. Die beiden wären ja schon ein süßes Paar. Da möchte ich nicht zwischen funken..." Sie machte eine Pause. "Das ist ziemlich kompliziert, oder? Freundschaften... trotz Unterschiede."

Kalina, Kevin & Leon: Kalinas Wohnung

Als sie dann bei Kalina waren, öffnete sie die Türe und ließ ihrem Kevin den Vortritt. Sie selbst legte erst einmal ihre Schuhe ab und legte die Schultasche neben der Kommode hin. Es war kein langer Marsch gewesen, aber es schüttete wie aus Eimern, also kamen sie beide klatschnass an. Das Mädchen strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und kam mit zwei riesigen Handtüchern bewaffnet auf Kevin zu. "Wir holen uns hier noch den Tod. Ich werfe unsere Wäsche in den Trockner, wir können dann ein erfrischendes Bad nehmen." Natürlich wartete sie nicht auf seine Worte der Ablehnung sondern hob ihn so hoch, dass seine Füße den Boden nicht mehr berühren konnten. Sie hatte sich anscheinend keine Gedanken darüber gemacht, dass er im Geiste schon ein wenig älter war. Wie konnte sie das auch wissen? Kevin war hier völlig entsetzt, wie ein kleines Kind behandelt zu werden, doch wirklich wehren konnte er sich ja auch schlecht. Ehe es sich Kevin versah, befand er sich in einer riesigen Badewanne, in der locker noch zwei Erwachsene Platz gefunden hätten. Der Wasserdampf wirkte wie ein Schleier, doch er konnte dennoch sehen, wie Kalina sich langsam entkleidete. Als sie ihr Hemd auszog, war es jedoch nicht ihre Brust, die Kevins Aufmerksamkeit hatte, sondern ihr Rücken. Etliche Narben waren darauf zu sehen, manche wirkten so tief, dass die Wunde damals den blanken Knochen hatte zeigen müssen. Die Narben waren lang und tief, wenngleich sie sehr gut verheilt waren. Wie sie wohl ausgesehen haben musste, als all diese Wunden noch frisch waren? Kalina bemerkte seinen Blick und drehte sich lächelnd um. "Verzeih, das war sicher nicht die Aussicht, die man sich erhofft hat." Sie hielt ein langes Handtuch vor den Brüsten, dennoch waren seltsame, dunkle Flecken zu sehen. Sie waren wie die Narben auf ihrem Rücken lang. Einige hatten die Größe seines Armes. Als sie das Handtuch beiseite legte, um sich vor die Wanne zu setzen, konnte er noch mehr dieser Flecken sehen, die sich über ihren Brustkorb verteilten. Kalina stöhnte kurz beim Hinsetzen, sie schien leichte Schmerzen zu haben. Sie betrachtete ihren Gast lächelnd. "Ein Bad ist gut für Körper und Seele. Man kann entspannen und Kraft sammeln. Oder über seine Probleme reden. Es steht mir nicht zu, nachzuhaken, aber du scheinst eine große Last auf deinen Schultern zu bürden. Die Last von Erwachsenen. Wird es nicht langsam Zeit, sie zu teilen? Er wollte sicher nicht, dass du unglücklich bist ..." Damit drehte sie am Wasserhahn und hielt ihm den Duschkopf hin, der ihn mit Wasser beschoss. Danach wusch sie sich einmal.

Kevin legte die Hände vors Gesicht. Wo war er da nur rein geraten? Er fuhr sich durch die nassen, violetten Haare und tauchte kurz unter. Gab es auf der Schule nur seltsame Schüler? Tomo war da natürlich der Gipfel des Seltsamen. Wo sie wohl war? Was, wenn ihr etwas passiert war? Sollte er vielleicht versuchen, die Überwachungskameras der Stadt zu hacken? Oder gar die Netzwerke des Militärs, um nach ihrer eventuellen Gefangennahme zu suchen? Das war beides unglaublich riskant. Kevin war clever, hatte die Technik und das Know-How, um eine Rückverfolgung zu erschweren. Aber dennoch war es zu unsicher. Er wollte seine Pflegeeltern nicht gefährden, indem er sich selber erwischen ließ. Neulich nachts hatte er noch Glück gehabt. Nein, sagte er sich, er würde erst einmal abwarten. Er versuchte, sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Sein Vorteil war, dass er Kalinas weibliche Reize zwar bemerkte, sie aber gut ausblenden konnte. Denn Frauen interessierten ihn einfach noch nicht. Er war zu jung, sich da schon groß Gedanken zu machen. Außerdem hatte er sein besonderes Hobby, was einen Großteil seiner Konzentration und Zeit auf sich zog. Er hatte sich geschworen, sich frühestens in drei oder vier Jahren Gedanken über Freundinnen zu machen. "Wie kommst du auf einen 'Er', der nicht will, dass ich unglücklich bin", fragte Kevin und wusch sich nun die Haare. "Ja, ein paar Probleme habe ich", gestand er, "Ich mache mir über Tomo Sorgen, will es meinen Pflegeeltern Recht machen und außerdem sind da noch die Kleinigkeiten des Älterwerdens. Aber das ist vergleichsweise uninteressant." Kevin griff nach einer Bürste und schrubbte sich den Rücken, hatte die Augen geschlossen. "Ich wollte nicht starren", murmelte er leise. "Aber diese Narben lassen auch irgendwie auf Probleme schließen. Wo lernt man, so zu kämpfen? Leon war auch nicht schlecht, aber du... Deine Verletzungen lassen auf eine außergewöhnliche Vergangenheit schließen. Aber auch mir steht es nicht zu, nachzuhaken. Doch ich schätze, vielleicht hast du auch eine Last zu tragen. In der Ruine, als du von deinem Bruder sprachst, hattest du Tränen in den Augen. Die Sache mit dem Kosmos und den unendlich vielen Schichten unterschiedlicher Frequenz hat mir auch Tomo erzählt. Dieses Hologramm war sehr faszinierend. Ich frage mich, ob uns da etwas entgangen ist. Leider ist das nicht gerade die Gegend, wo man mal eben vorbei schauen kann..."
 
Marcus & Fate: Der Park vor Marcus' Wohnung

Aiolos führte Marcus in Richtung Park, der nur wenige Minuten von seiner Wohnung entfernt lag. Dort hielt er das erste Mal inne und schien verwirrt zu sein, vermutlich verlor sich die Spur hier irgendwie. Aiolos schnüffelte weiter, während Marcus sich umsah. Er konnte Fußspuren im harten Erdboden ausmachen, die aber zu groß waren, um Fate zu gehören. Außerdem waren die Abdrücke tief, das musste ein Koloss gewesen sein, der sich hier herumtobte. Warum befanden sich diese Spuren aber nur inmitten des Parks? Wie kamen sie dorthin? Sein Spürhund führte ihn zum kleinen angrenzenden Wäldchen, was in der Realität zwei Dutzend Bäumen und ein paar Sträuchern entsprach. Marcus entdeckte ein paar tiefe Kratzer in den Rinden mancher Bäume, die frisch zu sein schienen. Außerdem waren ein paar kleinere Zweige abgebrochen worden. Nachdem der Wolf ihn hierher geführt hatte, blieb er plötzlich stehen und sah sein Herrchen mit wedelndem Schwanz an. "Nicht schlecht, O'Connor", ertönte es von einem Ast über ihm, auf welchem Fate saß und einen Apfel aß. Ihre Kleidung war an einigen Stellen etwas ramponiert, doch ansonsten schien es ihr blendend zu gehen. Sie warf ihm ihren angebissenen Apfel zu und zwinkerte schelmisch. "Na, auch 'n Bissen?"

Marcus wich dem Apfel aus, trat ihn mit der Schuhspitze ein wenig weg und nahm dann Aiolos auf den Arm und behielt ihn gut im Auge, versuchte selber, auf Geräusche in seiner Umgebung zu achten. Die Spuren in der Umgebung hatten seine Argwohn nur noch angefacht und Fate's lädierte Kleidung ließ darauf schließen, dass es hier vielleicht einen Kampf gegeben hatte. "Verzeih, wenn ich keinen Hunger auf Äpfel habe. Ich habe gut gefrühstückt. Außerdem habe ich ein wenig Angst, dass ich nach einem Bissen mit einem Filmriss und Kopfschmerzen aufwache. Das passiert mir momentan öfter." Er schmunzelte, öffnete dann in gespielter Erkenntnis den Mund: "Halt, nein! Eigentlich ist mir das nur heute passiert. Und ich habe nur eine Erklärung." Sein Blick wurde vorwurfsvoll. "Meine Wohnung hättest du auch einfacher verlassen können. War ich so langweilig?" Marcus grinste kurz, schüttelte dann jedoch den Kopf und sein Blick war ernst geworden. "Ist meine Wohnung jetzt voller Überwachungsgeräte? Warum das alles? Dass du nicht direkt böswillig gegen mich gehandelt hast, ist mir schon klar. Sonst wäre ich wohl nicht mehr aufgewacht. Oder nicht in meiner Wohnung. Was hat es dir dann gebracht?" Er sah sie forschend an. Ob er eine ehrliche Antwort erwartete, wusste er selber nicht.

"Und sicher war das nicht auf Lakar's Geheiß. So etwas ist nämlich nicht gerade förderlich, um Vertrauen zu schaffen... Und wo wir schon dabei sind..." Marcus verzog missmutig das Gesicht und sah zu Fate hoch. "Ich bin nicht gerade der Hellste, das weißt du. Ich... habe Fehler gemacht. Aber wie ich schon letzte Nacht sagte - bevor du mich 'flach gelegt' hast: Ich möchte nicht mehr davon laufen. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was dir in den letzten Jahren alles wiederfahren ist... aber..." Er atmete tief durch. "Wir beide haben Fragen, die wir beantwortet haben wollen. Bei mir sind es wegen dir heute gleich ein paar mehr geworden." Marcus sah sich kurz um, doch sie beiden hatten ihre Ruhe. "Wenn wir beide doch nicht an einem Strang ziehen wollen, dann musst du es nur sagen. Dann verpisst sich der dumme Marcus eben. Und das ist dann kein Davonlaufen. Stürmen in eine andere Richtung nannte ich es gestern, oder?" Er seufzte, leckte sich etwas nervös über die Oberlippe. "Und was ist hier eigentlich passiert? Stundenlang im Unterholz getobt? Ich dachte, aus dem Alter sind wir beide raus. Oder aber... ein Kampf. Gegen wen?" Er schmunzelte, doch seine Augen wirken ernst, verletzt. "Ich weiß, ich bin ein neugieriger Quälgeist. Aber wenn man Antworten haben will, muss man eben fragen. Wenn man keine Antworten bekommt, hat man eben Pech gehabt. Ich will dich ja auch nicht vom Klettern abhalten. Bin gleich wieder weg..."
 
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