Zauber des Wolfes - Fantasy

Danke für die Kommentare. Hier kommt der nächste Teil:

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Sie brachten ihn in das Hauptquartier der Stadtwache. Kommandant Karuun saß im Verhörzimmer an einem schweren Eichenholztisch und spielte mit einem kleinen Dolch. Kalim sah das komplizierte Schnitzmuster des Griffes und schluckte.

Der Hauptmann salutierte. "Wir haben ihn, Kommandant."

Karuuns kalte, grauen Augen musterten Kalim von Kopf bis Fuß. "Wo sind sie?"

Kalim erwiederte schweigend den Blick.

"Wo sind die beiden restlichen Steine?", bohrte der Kommandant nach.

Kalim sah ihn nur stumm an.

"Komm mal her." Der Befehlston des Kommandanten vertrug keine Widerworte.

Der Hauptmann schob Kalim an den Tisch heran. Karuun beugte sich vor, und zischte: "An deiner Stelle würde ich den Mund aufmachen. Der Baron möchte deinen Kopf rollen sehen."

Kalim preßte die Lippen zusammen.

"Wie du willst." Karuun nickte dem Hauptmann zu. "Wirf ihn in Zelle drei."

Der Hauptmann zerrte Kalim aus dem Verhörzimmer die Treppe hinunter. Ein schwach erleuchteter Gang ersteckte sich über die ganze Länge des Hauses. Kalim zählte zwanzig verriegelte Türen. Vor jeder stand ein Wachposten. Ein schlanke Nerena im traditionellen Rot der Kerkermeister kam ihnen entgegen.

"Vier und fünf sind noch leer", sagte er.

"Zelle drei", knurrte der Hauptmann, "Befehl vom Kommandanten."

"Gut." Der Kerkermeister schritt zur dritten Zelle und öffnete sie. "Rein mit ihm."

Der Hauptmann versetzte Kalim einen Tritt. Der junge Dhegabi taumelte in die Zelle. Knirschend schloß sich die Tür.

Durch einen schmalen Schlitz fiel ein wenig Tageslicht in die Zelle. Als Kalims Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, bemerkte er zwei Gestalten, die an der Wand kauerten. Die größere stöhnte leise.

"Dobey?" Kalim berührte seine Schulter. Der Kerr zuckte zusammen und winselte: "Nein, nicht nochmal...!"

"Ich bin es doch, Kalim? Erkennst du mich nicht?" Kalim streckte die Hand aus, doch er wagte nicht, Dobey noch einmal anzufassen.

Die andere Gestalt hob den Kopf. "Laß ihn in Frieden. Er ist völlig fertig."

"Deel?" Kalim kniete neben dem Sleszanen nieder. "Was ist passiert?"

"Lerod hat mich dir nachgeschickt. Er dachte, du hättest die zwei restlichen Steine irgendwo versteckt", erzählte Deel mit monotoner Stimme.

"Hinter mir war niemand", meinte der junge Dieb kopfschüttelnd.

"Ich hatte einen Unsichtbarkeitszauber und folgte dir bis zum Badehaus. Dann hob ich den Zauber auf und ging zurück, um Lerod von deiner Tarnung zu berichten. Sie waren schon da, fast fünfzig Mann. Ich hatte keine Chance", berichtete Deel mit sonderbar unbeteiligter Stimme. Er schien sich bereits aufgegeben zu haben.

"Und Lerod?", drängte Kalim, obwohl er die Antwort bereits erahnte.

"Ist tot. Der Giftring. Sie konnten es nicht verhindern." Es klang, als beneidete Deel den Chef um dessen leichten Weg.

"Aber wie....?" Kalim brachte die vollständige Frage nicht über die Lippen.

Deels Blick war genauso bitter wie seine Worte, als er Kalims Frage zu Ende sprach und beantwortete:"Sie uns gefunden haben? Beregor."

"Nein!" Gerade das hatte Kalim niemals glauben wollen.

Deels Lippen zuckten verächtlich. "Doch. Er hat Karuuns Männer zum Haus geführt."

"Dieser miese Verräter!" Wut brannte in Kalim und er wünschte sich Beregors Hals in Reichweite.

Doch der Slezane winkte ab. "Du bist zu voreilig. Ich habe ihn gesehen. Er ist noch schlechter dran wie ich und Dobey."

"Was haben sie mit euch gemacht?", fragte Kalim verstört.

Schmerz brannte in Deels hellen Augen. "Wahrheitssucher", flüsterte er heiser.

Dobey krümmte sich wie ein verletztes Tier.

"Wer?" Kalims noch immer ungläubiger Blick wanderte zwischen Deel und Dobey hin und her.

"Er nennt sich Zheramoth. Ein Dhegabi", erklärte Deel und krümmte die Finger. "Lieber hätten sie uns gleich umbringen sollen..."

"Zheramoth? Wenn die Magiergilde davon erfährt, wird sie ihn entmachten." Kalims Gedanken rasten. Wahrheitssucher waren eine verbotene Magie, und wenn Kaat so verzweifelt war sich an ein derart schwarzes Schaf zu wenden, sah es mehr als düster für ihn aus.

Deel lachte heiser. "Wer soll es ihr sagen?" Sein Kopf sank herab. Wir kommen hier nie mehr lebend raus."

Davon wollte Kalim nichts wissen. Er versuchte, Deel Mut zu machen. "Mir wird etwas einfallen?"

"Was denn? Wenn sie dich vor den Sucher stellen, wirst auch du um Gnade betteln." Kalim zweifelte nicht daran, dass Deel jedes Wort auch so meinte. Der Slezane konnte von Glück reden, dass er nach dieser Erfahrung überhaupt noch bei Verstand war.

Kalim schluckte und machte sich ganz klein. Zäh verrannen die Stunden, es wurde Nacht. Plötzlich durchbrachen schwere Schritte die bittere Stille. Sie hielten vor Kalims Zelle. Die Riegel wurden zurückgezogen, die Tür schwang auf.

Die Augen des Kerkermeister glühten im Fackelschein. Er maß den jungen Dhegabi mit säuerlichem Blick. "Komm schon raus. Man will mit dir reden."

Kalim rappelte sich auf und verbarg seine bebenden Hände hinter dem Rücken.

"Wer?" Kalim konnte sich das denken, dennoch wollte er Gewissheit haben.

Der Kerkermeister zuckte die Achseln. "Was weiß denn ich? Ich bin nur der Kerkermeister."

Mit unsicheren Schritten trat Kalim aus der Zelle. Sogleich fassten ihn zwei Wächter links und rechts an den Armen.

"Ich komm freiwillig mit", wehrte sich Kalim. Sie zerrten ihn den Gang hinab und die Treppe hinauf ins Erdgeschoss. Kalim erwartete, wieder in das Verhörzimmer geführt zu werden, aber ihr Ziel lag drei Türen weiter.

Der Kerkermeister klopfte respektvoll an. Wie von Geisterhand glitt die Tür auf. Der Raum war doppelt so groß wie das Verhörzimmer. Drei Kugeln aus magischem Licht schwebten unter der Decke. Vor einem der Fenster stand ein großer Spiegel, den ein schwarzes Tuch verhüllte. An einem Tisch saßen zwei Männer. Kalim erkannte das faltige Gesicht des Barons. Neben ihm hockte mit düsterer Miene Karuun.

Hinter den beiden stand ein Mann in der prachtvolle Robe eines Meisterzauberers. Sein Kopf war völlig kahl geschoren. Die breite Nase, die dunkle Haut und die großen, schwarzen Augen ließen keinen Zweifel an seiner Herkunft.

"Hier ist der Dhegabi aus Zelle drei, Kommandant," sagte der Kerkermeister.
"Ist gut Jamid. Du kannst gehen."

Der Kerkermeister deutete eine Verbeugung an und machte sich davon. Karuun winkte die Wachen mit dem Gefangene zum Tisch.

"Hier ist Euer Dieb, Baron", sagte er zu Kaat.
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Wie hat euch dieser Teil gefallen? Danke fürs Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ganz ehrlich: Wenn Kalim so blöd ist, einen so einflussreichen Mann zu bestehlen, hat er's auch nicht besser verdient. Natürlich tut er mir leid, aber...

Also: Der Teil war wieder gut, allerdings finde ich deinen Schreibstil etwas verwirrend. Vielleicht solltest du etwas mehr dazu schreiben, wer redet und wie. Ansonsten find ich die Geschichte total interessant. Weiter so! (Und schnell!)
 
Also ich fand den Teil ganz gut, auch wenn ich ab und zu nicht verstanden habe, was gerade passiert, wegen den vielen verschiedenen Namen XD" ...
Ich bin ja mal gespannt, was dieser Baron nun mit Kalim anstellt ...
Schreib schnell weiter! ^^
 
Ich muss gestehen, ich fand das auch alles ziemlich verwirrend. Wer z.B. ist jetzt der, der Kalim & Co. verraten hat? Und was ist ein Giftring? Und wie stirbt man daran? Bin jetzt ziemlich verwirrt, vielleicht kannst du mich ja aufklären? :rolleyes:
 
So finde ichs auf jeden Fall besser. Natürlich ist noch ziemlich viel unbeantwortet und bis ich die ganzen Namen intus habe, dauert's wahrscheinlich noch ein Weilchen. Aber das macht es ja auch interessant. Du solltest nur aufpassen, dass du nicht zu viele Fragen gleich am Anfang offenlässt, weil es sonst so mühsam zu lesen wird.
 
Also zu euren Fragen: Verraten wurden Kalim durch Beregor, seinen Partner, der als Person in der Geschichte nicht auftaucht, sondern nur erwähnt wird.

Kaat ist der Baron, dem er die Juwelen gestohlen hat.

Dobey und Deel sind die beiden besten Männer des Chefs der Diebesgilde.
Dieser Cheft heißt Lerod (der Typ, der Kalim abgezockt hat).
und hat sich seiner Festnahme dadurch entzogen, dass er Gift genommen hat, welches in seinem Ring versteckt war
(siehe Asterix und Obelix bei den Schweizern, dort wird er Quästor durch Gift in der Suppe fast erledigt, das aus einem solchen Giftring in die Suppe gelangt ist...)

Karuun ist der Kommandant der Stadwache und verantwortlich für Kalims Festnahme.

Zeramoth schließlich ist ein nicht ganz sauberer Magier, der sich von Kaat bestechen lässt um unerlaubte Zauber anzwuwenden.

Noch Fragen offen?
 
Zuletzt bearbeitet:
nach den Erklärungen von oben

Folgt nun der nächste Teil. Ich hoffe, er wirft weniger Fragen auf, als der letzte:

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"Ihr habt gute Arbeit geleistet, Kommandant Karuun. Die Belohnung gebührt Euch", schnarrte Kaat.

"Nicht mir allein. Ohne Meister Zheramoths Hilfe hätte es viel länger gedauert, um das Geheimnis der Tarnung zu lüften."

"Ah... die Tarnung. Woher stammt der Zauber?" fragte Kaat.

"Es ist ein Standartzauber, Baron", antwortete Zheramoth. Seine Stimme hatte einen warmen, öligen Klang. "Um den Preis zweier Juwelen kann er ihn überall gekauft haben . Warum fragt Ihr ihn nicht selbst?"

Blassblaue Augen bohrten sich in dunkle. "Wer hat dir den Zauber verkauft? Wo sind der Rubin und der Sternsaphir?"

Kalim wich seinem Blick nicht aus und schwieg. Kaats Zornadern schwollen an. Seine Hände schossen vor und packten Kalim an der Kehle. "Du dreckiger, kleiner Dieb", schrie der Baron, während er langsam zudrückte, "du wirst es mir jetzt sagen."

Kalim wand sich verzweifelt im Griff des Barons, rote Sterne tanzten vor seinen Augen.
"Langsam, Baron", Zheramoth hielt Kaat zurück. "Den Geist eines Toten zu befragen ist sehr mühsam und zeitraubend."

"Gut", der Baron ließ Kalim los. "Versucht es auf Eure Weise."

"Wie Ihr wünscht." Zheramoth schritt zur Rückseite des Spiegels. "Bringt ihn her."

Die Wächter schleppten Kalim zu dem Stuhl, der zwischen Spiegel und Fenster stand und drückten ihn auf das Polster.

Dann traten sie rasch zur Seite, Zheramoth riss mit einem Ruck das Tuch herunter. Kalim wollte aufspringen und weglaufen, aber er konnte sich nicht rühren. Er starrte gebannt in das wallende Grau.

Karuun wandte den Blick ab. nur zu gut erinnerte er sich an die Wahrheitssuche bei Deel, dem Sleszanen. Der Spiegel stellte ein Tor zu einer Ebene dar, deren waren Namen nur Zheramoth kannte. Ein ihm unterworfenes Wesen dieser Ebene erschien auf seinen Ruf hin und durchwühlte ohne Erbarmen den Geist des Opfers nach der Wahrheit. Der Schwarzmagier überließ seinem dämonischen Diener dafür den Körper jedes zehnten Delinquenten. Seine Klauen hatten sich auch nach Deel ausgestreckt. Hätte Zheramoth den Zauber nicht im letzten Moment aufgehoben, nein, Karuun wollte sich lieber nicht ausmalen, was Deels Schicksal gewesen wäre.

E sah nicht, wie Zheramoth einen mit Onyxsplittern besetzten Ebenholzstab aus seiner Robe zog. Zhermoths Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, aber jeder im Raum verstand die Worte. " Gehorche dem Ruf deines Meisters, tritt durch das Tor und suche die Wahrheit."

Giftgrünes Licht schoss aus dem Stab und ergoss sich über den Spiegel. Das Grau flimmerte. Kalim zitterte vor Angst. Drei katzenhafte Augen, in denen grüne Flammen tanzten erschienen und bohrten sich in Kalims dunkle Augen. Ihm war, als stieße man einen glühenden Dolch in sein Hirn. Doch irgendwie gelang es Kalim, eine Art Schild aufzubauen, den die grünen Augen nicht zu durchdringen vermochten. Ehe sich das furchtbare Etwas im Spiegel vollständig materialisierte, riss er den Blick davon los und flüsterte den Zauber des Wolfes.

Das Bild im Spiegel wabberte, Schemen tauchten auf und verschwanden. Der Zauber konnte ihn nicht mehr fassen. Kalim sprang auf und drehte den schweren Spiegel mit aller Kraft herum.

Zheramoth hob den Zauberstab, aber die magischen Worte drangen nie über seine Lippen. In seinem Hochmut hatte er auf Schutzzeichen verzichtet und erlag seinem eigenen Zauber. Der Dämon des Spiegels griff erst nach ihm und dann nach Kaat und den beiden Wachen, die schräg hinter ihm standen. Lediglich Kaarun, der immer noch auf die Tischfläche starrte, konnte er nicht fassen.

Kalim riß das Fenster auf und kletterte hinaus. Er landete auf allen vieren im großen Hof und schlich die Wand entlang bis zum Tor. Drei Männer hielten dort Wache. Sie hörten die Schreie des Barons und eilten zum offenen Fenster.

Kalim huschte zum Tor hinaus auf die Straße. Er war wieder frei. Mit der Kraft des Wolfes rannte durch die nächtliche Stadt bis zu seinem Versteck. Erst dort, in der Sicherheit der alten Kutsche, wagte er, den Zauber zu widerrufen.
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Danke fürs Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
ähm..ja
net schlecht würd ich sagen , auch wenn es mich verwirrt , dass der Zauber dann auf alle im Raum übergreift.
Satzanfang immer groß sei anzumerken und es heißt
ergoss sich über den Spiegel (nicht Spiegels) Tippfehler!!
 
Nicht schlecht, der Teil. Nur ist für meinen Geschmack das Ganze etwas zu einfach gegangen. Das der Magier Opfer seines Hochmuts wird, ist ja eine gute Idee, aber man kannte ihn zuwenig, als das einen diese Entwicklung irgendwie berührt, trifft oder überrascht. Da hatte Kalim wohl mal wieder Glück...
 
Stimmt, ein bissl arg einfach geht das schon. Und der Magier ist mir auch etwas ZU hochmütig. Mir wär's lieber gewesen, wenn z.B. er sich selbst geschützt hätte, aber der Baron von dem Wesen angegriffen worden wäre, daraufhin alle ihm zur Hilfe geeilt wären und Kalim in dem Chaos hätte fliehen können oder so. Denn dass man wirklich eine machtvolle Kreatur ruft und sich dann so stellt, dass man durch ein Umdrehen des Spiegels gleich tot umfällt, ist etwas unrealistisch.
 
Danke für die ausführlichen Rückmeldungen. Es freut mich, dass ihr euch so intensiv mit der Story auseinandersetzt.
Und ich gebe euch völlig recht, die Dramatik dieser Geschichte hat ihre schwachen Teile.
Wenn ich so darüber nachdenke, werde ich ein wenig sentimental, war es doch eine meiner allerersten Geschichten, damals. Ich war wohl sehr ungeduldig, als ich sie schrieb und daher nicht sehr selbstkritisch. Ist schon komisch, wenn man das alte Teil nach all den Jahren nochmals liest und einem die Schwächen so deutlich ins Auge springen.
Ich hoffe, dass es mir seit damals gelungen ist, mich weiter zu entwickeln.

Hier ist der nächste Teil:
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Zauber des Wolfes

Teil 3

Er verschlief den nächsten Tag. In der Abenddämmerung trieb ihn der Hunger aus seinem Versteck. Karuuns Männer hatten ihm sein Geld abgenommen. Aber er besaß noch die restlichen Tarnzauber. Er holte einen hervor und nahm das Aussehen eines Sleszanen an.

Auf Schleichwegen näherte er sich dem Hauptquartier der Diebesgilde. Mit etwas Glück hatten die Wachen das eine oder andere in Lerods Versteck übersehen.

Er mied das offene Tor und schlüpfte durch einen Spalt in der Mauer. Die Wildnis im Garten schien unberührt. Kalim kroch durch Unkraut und Büsche bis zur Rückseite des Hauses.

Das fliegendreckverklebte Fenster hing nur lose in den Angeln. Es quietschte leise, als Kalim es aufschob und hineinkletterte. Die Bodenbretter knarrten unter seinen Füßen. Er zog das Fenster hinter sich zu. Das Mondlicht reichte nur wenige Schritte weit, aber Kalim kannte das Haus wie seinen Geldbeutel.

Eine der magisch behandelten Fackeln am Fuß der Treppe brannte noch. Die Türen zu Lerods Qurartier standen weit offen. Kalim zögerte. Wenn das eine Falle war... Er wusste nicht, welches Ende der Baron und die anderen genommen hatten, oder ob sie noch lebten. In beiden Fällen konnte er diesmal nicht mit der Verbannung in die Silberminen rechnen.

Er rief den Wolf. Der scharfe Gestank von Rattekot stieg ihm in die Nase. Die Ausdünstungen der Wachen hingen wie kalter Rauch in der Luft. Bis auf das Trippeln der Nager und den fernen Schrei eines Kauzes war es totenstill.

Kalim nahm die Fackel aus dem Halter und betrat das Vorzimmer. Die Folterinstrumente waren von den Wänden verschwunden. Karuuns Kerkermeister hatte bestimmt Verwendung dafür. Kalim durchsuchte den Raum, aber er fand nichts. Der Empfangsraum war vollkommen verwüstet. Zwischen den Resten des Schreibtisches lagen aufgeschlitzte Polstern und leere Bilderrahmen. Stellenweise hatten die Wachen sogar die Bodenbretter aufgestemmt. Gefunden hatten sie nichts als nackten Stein. In Lerods Privaträumen sah es nicht besser aus.

In der Vorratskammer fand Kalim noch ein altbackenes Brot. Seine Wolfsnase führte ihn zu einem Kranz Würste, der hinter einen Sack gequollener Bohnen gefallen war. Als Kalim den Bohnensack zur Seite stellen wollte, konnte er ihn trotz der Kraft des Wolfes kaum heben.

Kalim stutzte. Dann schüttete er den Inhalt des Sackes auf den Boden. Zwischen den Bohnen glänzte es golden. Lerod hatte ein Vermögen an Münzen in diesem Sack versteckt. Kalim las sie alle heraus und warf sie in den leeren Sack. Er schlang Wurst und Brot hinunter, schulterte die schwere Beute und verließ das Haus. Dank dem Wolfszauber gelangte er unangefochten bis zur Kutsche.

Als er den Zauber aufhob, begann die Haut über seinem Nabel wie verrückt zu kribbeln. Erschrocken fuhr Kalim aus seinen Kleidern. Die Schnalle war schwarz geworden. Kalim berührte sie, und sie zerfiel zu Staub.

Kalim umklammerte den Gürtel und dachte an Hartmirs Worte. Der Zauber habe nur begrenzte Wirkung. Das silberne Wolfsmal funkelte auf seiner Haut wie mit Diamantstaub überzuckert. Irgendetwas war schief gelaufen. Die Schnalle war zerstört, der Zauber aber noch wirksam, das konnte er spüren. Genau das Ugekehrte hätte jedoch eintreten müssen. Was sollte er Merrigarth nur sagen?
Der junge Dieb verkroch sich in der Kutsche und grübelte darüber nach, bis er einschlief.

Er erwachte am späten Vormittag. Das glitzernde Silbermal juckte nicht mehr. Seine Haut war an dieser Stelle seltsam gefühllos. Kalim faßte den Entschluß, Hartmir um Rat zu fragen.
Er schlüpfte in seine Kleider, und lief als Sleszane getarnt zur Gasse der Amulette. Magischer Mond hatte geöffnet. Hartmir stand hinter dem Ladentisch.

"Womit kann ich Euch helfen?" fragte er.

Kalim blickte sich um. Außer ihm und dem Gehilfen war niemand im Laden. Er hob die Tarnung auf.
"Kalim? Was führt dich hierher?"

"Die Schnalle."

"Was ist mit ihr?"

"Es gibt sie nicht mehr."

"Du meinst, der Zauber ist nicht mehr wirksam. Ich habe dir doch gesagt..."
"Nein, nicht der Zauber", unterbrach ihn Kalim und fuhr sich durch die Haare, "die Schnalle ist zerbröselt und der Zauber noch immer da". Er erzählte Hartmir die ganze Geschichte.
Der Gehilfe schüttelte ungläubig den Kopf, als er von Kalims silbernen Mal erfuhr. "Du hast den Wolf dreimal gerufen?"

"Ja."

"Und jetzt existiert die Schnalle nicht mehr?"

"Sie ist nur noch ein Häufchen schwarzer Staub."

"Also gut. Ich glaube dir. Dieses seltsame Mal würde ich mir gern einmal ansehen."

Kalim warf einen Blick auf die belebte Straße. "Nicht hier."

"Gehen wir ins Beratungszimmer." Hartmir verriegelte die Ladentüre und hing das Geschlossen-Schild auf. Hinter den Regalen führte ein schmaler Durchgang in einen kreisrunden Raum. Darin stand auf einem kreisrunden Tisch eine Schale aus funkelndem Kristall. Fenster gab es keine. Hartmir rief ein magisches Licht.

"Kann ich es jetzt sehen?"

Kalim zog sein Hemd aus. Das Mal war noch immer da. Hartmir betrachtete es lange.

"Kann ich mich wieder anziehen? Mir wird kalt."

"Wie?... Ach so. Aber sicher. Ich habe genug gesehen."

"Was ist es?" fragte Kalim.

"Der Zauber."

"Aber der ist doch..."

"Ist er nicht." Hartmir zog einen Stuh zu sich heran und bedeutete Kalim, ebenfalls Platz zu nehmen. Mit eindringlicher Stimme sagte er: "Du darfst nie den Träger und die Macht verwechseln."
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Danke fürs Lesen und ich warte gespannt auf eure Rückmeldungen!
 
Tja
viel kann man ja nicht sagen , da ja nicht soargviel passiert ist.
Ein Tippfehler ist mir aufgefallen:
RatteNkott
und aus dem letzten Satz werd ich nicht schlau o_O

Naja trotzdem gut geschrieben:Ich will wissen was es jetzt mit diesem Zauber aufsichhat etc.

ABER:
Es ist ziemlich unrealistisch , dass sie das ganze Versteck Lerods durchwühlen , ja sogar die Diehlen rausreißen , aber nicht entdecken , dass in diesem Sack Gold drin ist.
 
Das waren wirklich zwei super Teile ^^ ...
Ich bin froh, dass Kalim entkommen konnte und der Baron im Moment anscheinend nicht weiter nach ihm sucht, aber er sollte trotzdem weiter aufpassen ...
Ich frage mich wirklich, was es mit diesem Mahl auf sich hat .... nja, der letzte Satz ist wirklich etwas verzwickt, aber das werden wir ja hoffentlich mit dem nächsten Teil verstehen können (oder so ^^°) ..
Schreib schnell weiter! ^____________^
 
Inhaltlich war der Teil gut, sprachlich ebenso, abgesehen davon, dass einmal innerhalb eines Satzes zweimal das Wort "kreisrunden" vorkam... Das klingt etwas seltsam. Ansonsten hab ich aber nicht viel daran auszusetzen, außer vielleicht, dass bisher irgendwie nicht somrecht viel Spannung aufkommt... Naja, abwarten.
 
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Hmm... vielleicht hätte ich mir ein anderes Versteck für das Gold einfallen lassen sollen, den Garten oder so... Danke für den Hinweis.

Hier kommt der nächste Teil:

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Kalim sah ihn verständnislos an. "Das ist mir zu hoch."

"Paß auf. Als dieser Schuft Zheramoth den Wahrheitssucher aktivierte, hast du dich da gefürchtet?"

"Und wie." Kalim schüttelte sich.

"Wovor hattest du die meiste Angst?"

"Vor dem Spiegel."

"Wirklich? Du hast ihn doch angefasst und er hat dir nichts getan."

Kalims Gesicht wurde nachdenklich. "Es war nicht der Spiegel selbst. Was in ihm geschah, das war so scheußlich."

"Genau das meine ich. Der Spiegel war nur der Träger des Zaubers und ohne die Magie hätte er genauso im Schlafgemach einer Gräfin hängen können. Mit der Schnalle ist es dasselbe. Als der Silberschmied sie anfertigte, war nur ein hübsches Schmuckstück. Erst Merrigarth gab ihr die Macht. Und jetzt ist der Zauber auf dir."

"Ich weiß. Ich kann den Wolf in mir fühlen. Wird Merrigarth glauben, ich hätte den Zauber gestohlen?"

Hartmir kratzte sich am Kinn. "Ich glaube nicht. Aber sehr glücklich wird er nicht darüber sein. Wenn du willst kann ich versuchen, ihn von dir zu lösen, aber leicht ist das nicht. Immerhin bin ich noch kein Meister."

"Aber versuchen kannst du es."

"Muß ich wohl. Schließlich habe ich dir doch den Zauber überlassen. Merrigarth wird mich dafür verantwortlich machen. Warte hier."

Hartmir ging in den Laden zurück. Kalim hörte, wie er in Regalen und Kisten wühlte. Als er zurückkam trug er eine schwere Schachtel.

Er setzte sie auf dem Tisch ab und nahm diverse Tiegel, Fläschchen und Beutel heraus. "Also wie war das noch...?" Hartmir zupfte grübelnd an seiner Nase. "Ah, ja..." Er sortierte die Zutaten und stellte sie der Reihe nach vor die Kristallschale. "Das müsste funktionieren."

"Bist du dir ganz sicher?" Kalim warf ihm einen zweifelnden Blick zu. "Brauchst du nicht noch ein Zauberbuch, einen Stab oder so was?"

"Das hätte ich fast vergessen. Der Stab!" Hartmir sauste hinaus und kam mit einen sonderbar gewundenen Kristallstab wieder.

"So. Dann wollen wir mal." Ein paar Tropfen aus dieser Flasche, eine Prise Pulver aus jenem Beutel und eine Handvoll zerriebener Kräuter warf Hartmir der Reihe nach in die Schale und verrührte die Zutaten zu einer veilchenfarbenen Paste.

"Ist das alles?" fragte Kalim enttäuscht.

"Aber nein", sagte Hartmir und lachte. "Das ist nur der Zunder." Er nahm den Stab aus Kristall streifte die Ärmel zurück und stellte sich breitbeinig vor den Tisch.

"Du bleibst da sitzen", sagte er zu Kalim, der sich sicherheitshalber ein paar Schritte zurückziehen wollte. "Vertrau mir."
"Nur, weil ich keine andere Wahl habe."

Hartmir erwiderte nichts. Er schloß die Augen und sein Gesicht nahm den Ausdruck äußerster Konzentration an. Plötzlich wirkte er nicht mehr wie der lustige, harmlose Gehilfe. Eine spürbare Aura der Macht ging von ihm aus.

Hartmir murmelte seinen Zauber. Ein gleißend heller Lichtstrahl schoß aus aus dem Stab und entzündete die Paste. Das weiße Feuer blendete Kalim, aber er konnte den Blick nicht abwenden. Fasziniert verfolgte er, wie das Feuer auf die Schale übergriff und sie zu einem Klumpen zusammenschmolz. Er bemerkte nicht, wie Hartmir den Zauberstab auf ihn richtete und den zweite Hälfte der Zauberformel flüsterte.

Das weiße Feuer wurde zu einer flammenden Hand, die nach ihm griff.
Kalim zuckte zurück, aber es war zu spät. Die Flammenhand berührte seine Brust. Er spürte keine Hitze, keinen Schmerz, gar nichts. Einen Atemzug lang drang die Magie des weißen Feuers in ihn ein. Dann zog sich die Flammenhand wieder zurück. In ihrer Faust lag eine schillernde Kugel. Feuer, Kristall und die Kugel wurden eins und nahmen die Form einer handgroßen, menschlichen Figur an. Die Flammen erloschen.

Schweratmend senkte Hartmir den Zauberstab. "Es ist gelungen."

"Was hast du mit mir gemacht?" fragte Kalim. Seine Haut war aschgrau geworden. Er bewegte sie im magischen Licht hin und her, aber sie warf keinen Schatten.

Hartmir wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Sieh her."

Er nahm die Figur und hielt sie Kalim hin. Sie hatte sein Gesicht. Das farbige Licht im Kristall verlieh ihr eine Art von Leben, die Kalim nicht verstand. Er wollte nach ihr greifen, aber Hartmir zog sie ihm weg. "Nicht. Es wird dir nur Schmerz bereiten. In ihr steckt nun der fühlende Teil von dir, den die Priester Seele nennen."
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Wie ist dieser Teil? Ich hoffe, es sind nicht zu viele Fehler drin!
 
Ein guter Teil ^^ ...
Ich fand, du hast diesen Zauber, mit dem Hartmir Kalim helfen wollte, ziemlich gut beschrieben, ich konnte mir genau vorstellen, wie alles nacheinander geschah ... :kawaii:
Ich frage mich, was diese kleine Figur nun für einen Zweck haben soll .... :confused2 Hat Kalim jetzt keine Seele mehr, oder wie?
Nja, schreib schnell weiter! ^^
 
Ja, super, und jetzt is die Seele futsch und Kalim kann nix mehr fühlen, oder wie? :eek:
Geschrieben war der Teil gut, ich find's nur etwas seltsam, dass der feine Gehilfe Kalim nicht vorher gesagt hat, dass er ihm die Seele rausreißt :rolleyes:
 
Danke für die Rückmeldungen. Der Zaubergehilfe hatte seine guten Gründe ...

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Teil 4

Kalim sah ihn erschrocken an. "Du hast mir meine Seele gestohlen? Weshalb?"

"Ich hatte keine andere Wahl, Kalim, glaube mir . Es war der einzige Weg. Komm mit, ich will es dir zeigen."

Hartmir führte ihn in einen großes Schlafgemach, der an das Beratungszimmer grenzte. Auf dem Bett lag Merrigarth. Seine Haut war genauso grau wie die Kalims. Er schien zu schlafen.

"Er ist also gar nicht verreist? Das war eine Lüge, nicht wahr? Wer bist du wirklich?"

"Zeit, die Täuschung zu beenden." Hartmir griff unter sein Hemd und zog eine silberne Scheibe hervor. "Ich will wieder ich selbst sein." Der falsche Gehilfe verwandelte sich in einen jungen Sleszanen, den Kalim gut kannte.

"Andreel, du?"

"Andareth, bitte", sagte der junge Zauberer. "Ich habe vor einem Jahr den Meistergrad erreicht."
"Andreel oder Andareth, was geht hier vor?"

Andareth ließ sich vor dem Bett auf ein Fell nieder. "Komm, setz dich. Ich könnte dir nicht verübeln, wenn du jetzt sauer auf mich wärst."

"Ich bin nicht sauer", sagte Kalim, "nur neugierig."
"Vor drei Wochen erreichte mich Merrigarths Ruf.Es klang wie ein Hilfeschrei. Als ich ankam, war er schon in diesem Zustand." Mit dem Kopf wies Andareth zum Bett. "In der Hand hielt er dies." Andareth zog ein zerknittertes Pergament hervor und reichte es Kalim. Der Dhebabi hatte Mühe, die Schrift zu entziffern.

"Andareth, mein Schüler", las er laut, "Dein alter Meister ist überheblich geworden und hat sich durch das Feuertor gewagt. Doch die dunkle Ebene ist kein Platz für Menschliche. Meine Seele hat mich verraten. Arh-Khy entriß sie mir und schickte meine leere Hülle durch das Tor zurück, damit sie ihm hier als Sklave diene. Er selbst wie alle Seelenlosen kann die dunkle Ebene nicht verlassen. Mit dem letzten Rest meiner alten Kraft werde ich mich in einen todesähnlichen Schlaf versetzen. Das ist mein einziger Schutz. Wenn du keine Möglichkeit findest, meine Seele zurückzuholen, weißt du, was du zu tun hast. Mögen die Götter stets mit dir sein. Merrrigarth."

Erschütterung gab Kalim Andareth das Blatt zurück. "Was meint er damit, du wüsstest, was zu tun sei?"
Andareth warf einen bedeutsamen Blick auf das Fensterbrett, wo ein gekrümmter Dolch im Sonnenschein blitzte.

"Du willst Merrigarth töten?" Kalim sah zu dem hilflosen Schläfer hinüber. "Deinen alten Meister , der wie ein Vater zu dir war?"

"Eben deshalb." Ein entschlossener Ausdruck lag um Andarehts Mund. "Arh-Khys Sklave zu sein ist schlimmer als der Tod." Dann lächelte er. "Noch ist es nicht soweit. Du bist die Möglichkeit, von der er sprach."

"Ich? Aber weshalb?"

"Freiwillig gibt Arh-Khy Merrigarths Seele nicht her. Jemand muss sie stehlen. Du bist ein Dieb."
"Wie stellst du dir das vor? Dieser Arh-Khy ist doch bestimmt sehr mächtig. Er wird mit mir dasselbe machen, wie mit Merrigarth."

"Das kann er nicht. Ich habe deine Seele. Verstehst du? Merrigarth schrieb, seine Seele habe ihn verraten. Du bist jetzt ein Wesen ohne Seele, wie die Bewohner der dunklen Ebene. Niemand wird in dir einen Menschlichen vermuten."

"Du hast mich in der Hand", sagte Kalim. Er verspürte weder Ärger noch Angst. "Was erwartet mich auf der dunklen Ebene?"

"Es ist ein Labyrinth aus Schluchten. Die Seelenlosen gleichen uns äußerlich aufs Haar. Sie alle wohnen in einer Stadt, die in der Mitte der dunklen Ebene liegt. Arh-Khy ist ihr Herrscher. Er hat die absolute Macht. Merrigarth war nicht der erste, der für einen Besuch mit seiner Seele bezahlt hat. Ich werde ein Feuertor öffnen, das man auf der Ebene nicht wahrnehmen kann. Du trittst hindurch und machst dich auf die Suche nach der Stadt und Arh-Khys Palast. Das weitere überlasse ich dir."

"Wie finde ich wieder zurück?"

"Deine Seele wird dich führen."

"Wie meinst du das?"

"Du wirst es verstehen, wenn du dort bist." Andareth öffnete eine Truhe neben dem Bett. "Hier", er warf Kalim einen grauglänzenden Beutel zu, an dem zwei Riemen befestigt waren. "Du kannst ihn auf dem Rücken tragen. Er ist für Merrigarths Seele. Und das ist für dich." Er reichte dem Dieb eine langen Kette, an der ein grauer, vielzackiger Stein baumelte.
"Was soll ich damit?" fragte Kalim.

"Sonnenlicht ist das einzige, was ein Seelenloser fürchtet. Ich habe ein wenig davon in den Stein gebannt. Du brauchst nur zu sagen "Ich wähle das Licht" und der Stein wird leuchten. Allerdings hält der Zauber nicht lange vor. Benütze ihn also nur, wenn es nicht anders geht. Außerdem hast du ja noch den Wolfszauber."

" Ich kann ihn auf der dunklen Ebene rufen?"

"Du kannst dort sogar die Gestalt eines Wolfes annehmen, wann immer und wie lange du es wünschst. Sonst noch Fragen?"

Kalim schüttelte den Kopf.

"Ich habe schon alles für den Feuertorzauber vorbereitet. Folge mir."

Sie stiegen in den Keller hinunter. Magische Symbole bedeckten das niedere Gewölbe.

"Stell dich dorthin." Andareth deutete auf einen weißen Kreidekreis. Er nahm einen Lederbeutel und schüttete gelbes und rotes Pulver rings um den Kreis. Die Seelenfigur legte er in die Mitte eines fünfzackigen Sternsymbols.

"Bist du bereit?"

Kalim nickte. Der Zauberer zog den Kristallstab hervor und lächelte dem Dieb ermutigend zu. "Viel Glück." Er hob den Stab und vollführte eine komplizierte Geste. "Feuer lodre, öffne das Tor!" Das Pulver brannte. Die Flammen wuchsen höher und höher empor bis zur Decke.

Kalim kauerte sich in der Mitte des Kreises zusammen. Andareth sprach ein letztes, machtvolles Wort. Plötzlich wechselten die Flammen von gelb zu schwarz. Alles drehte sich. Kalim sank zu Boden. Dunkelheit schlug über ihm zusammen.
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Generell war der Teil gut, aber eines hat mich doch ziemlich gestört, und zwar, dass Kalim so widerstandslos das alles zulässt. Sicher hat der andere seine Seele und er hat somit kaum eine Wahl, aber wenigstens wütend oder enttäuscht oder so könnte er doch werden... Überhaupt fand ich den Teil etwas emotionslos, also es wurden so gut wie keine Gefühle beschrieben, etwa als Kalim den Zauberer da liegen sieht usw.
 
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