@Vegeta20
Keine Ahnung... ich hab die Geschichte vor gut 'nem halben Jahr angefangen und schon lange nicht mehr weiter geschrieben, aber da mein Vorrat bald aufgebraucht ist, werde ich es wohl mal wieder tun müssen... also sie wird so lange weiter gehen bis ich eines Morgens aufwache und schockiert feststellen musss, dass mir nichts mehr einfällt!
Chapter 3: Entblößung I
"Warum er? Warum? Erklär es mir!"
Vor dem Spieleladen mussten Yugi und Kaiba sich schließlich von einander trennen, da Letzterer zurück zur Kaiba Corp. und Yugi in die Schule musste.
"Warum hast du die Schule bloß abgebrochen?" beklagte sich dieser mit vorwurfsvollem Blick.
Kaiba seufzte leise und zog seinen tiefblauen Mantel enger zu. Er hasste den Winter!
"Weil ich mich um wichtigere Dinge zu kümmern habe und außerdem mache ich die Prüfungen doch gerade per Fernkurs und damit werde ich noch früher fertig sein als du!" erklärte er mit einem schiefen Lächeln.
"Pöh..." Yugi verschränkte empört die Arme vor der Brust. "Und wenn schon!"
Kaiba lachte. Yugi sah und hörte dies zum ersten Mal und es gefiel ihm. Der Klang von Kaibas Stimme war einfach nur umwerfend.
Sanft schlang er seine Arme um den Braunhaarigen und drückte ihn an sich.
"Wann sehen wir uns wieder?" frage er leise.
Kaiba fuhr Yugi liebevoll durchs Haar.
"Komm doch heute abend einfach zu mir! Mein kleiner Bruder sollte auch von uns erfahren! Das schulde ich ihm!" entgegnete er.
"Und was wäre wenn...." Yugi scharrte mit einem Fuß auf dem Boden herum. Fast erweckte er den Eindruck eines kleinen Jungen, der etwas Verbotenes getan hatte.
"Wenn du gleich das ganze Wochenende über bleibst?" beendete Kaiba den Satz schmunzelnd.
Yugi hob den Kopf und strahlte.
"Darf ich?"
"Was fragst du mich das? Du kannst tun und lassen was du willst!"
Kaiba zuckte leicht mit den Schultern.
"Na, dann! Bis heute abend!"
Yugi wollte sich gerade umdrehen, als er sich am Arm gepackt und herumgewirbelt fühlte. Erst als er warme Lippen auf seinen eigenen spürte, begriff der Pharao was gerade passiert war. Geniesserisch schloß er die Augen und ließ Kaibas Zunge in seinen Mund eindringen. Schließlich startete er selbst einen Versuch die Oberhand über den Kuss zu gewinnen, doch sein Gegenüber wußte dies geschickt zu verhindern und drängte den aufsässigen Yugi zurück.
Den lebensnotwendigen Sauerstoff missend lösten sie sich nach einiger Zeit voneinander. Mit erhitzten Wangen und halb geöffnetem Mund starrte Yugi den Braunhaarigen an. In seinen Augen spiegelte sich etwas vorwurfsvolles.
Kaiba grinste.
"Hast du etwa vergessen, dass wir uns in der Öffentlichkeit befinden?" keifte der Jüngere barsch.
"Du hättest dich ja nicht küssen lassen müssen!"
Amüsiert versuchte Kaiba herauszufinden ob Yugis Gesichtsfarbe Zornes- oder doch eher Schamesröte unterzuordnen war.
Jener biss sich auf die Unterlippe.
Selbstverständlich wußte Kaiba, dass er den Kuss keinesfalls verweigert hätte. Viel zu verführerisch waren die noch fremden Lippen.
"Wenn uns jemand sieht..." murmelte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust.
Kaiba hob eine Braue. Sanft legte er Yugi die Hände auf die Schultern und gab ihm einen kurzen, für Aussenstehende freundschaftlichen, Kuss auf die Stirn.
"Keine Angst! Ich denke nicht, dass so früh morgens irgendwelche Paparazzi in dieser Gegend herumlungern, Yu-chan!" antwortete er schmunzelnd und als sich Yugis Mine immer noch nicht aufhellte, fügte er hinzu: "Und selbst wenn... Warum sollten uns irgendwelche Schlagzeilen stören?"
Der Angesprochene riß die Augen auf.
"Na, weil... Ich mein'... dein Ruf könnte doch Schaden nehmen und das will ich nicht verantworten!" protestierte er und runzelte empört die Stirn.
Kaiba lächelte dankbar.
"Mein Ruf? Der ist so oder so nicht der Beste! Als Leiter der Kaiba Corporation und als Geschäftsmann bin ich ein fähiger Mann, aber als Mensch..." Er schnalzte laut mit der Zunge.
"Aber... du bist ein guter Mensch, Seto!" erwiderte Yugi laut.
Der Braunhaarige lachte kurz und zynisch auf.
"Und wenn schon... Ich als Mensch interessiere meine Kunden nicht! Für sie reicht es, dass ich einfach nur Seto Kaiba bin! Der Seto Kaiba, der dir bis vor einigen Tagen noch gegenübergestanden hat! Meine andere Seite wollte bisher niemand sehen, deshalb hatte ich sie in mir begraben, sie vergessen und jetzt plötzlich bist du da!" erklärte er und ihm stiegen Tränen in die Augen.
Ein wenig erschrocken nahm Yugi den, ein gutes Stück größeren, Kaiba in die Arme und presste ihn an sich.
"Du musst jetzt nichts mehr sagen!"
Der Ältere war dankbar für diese Worte. Statt einer Antwort nickte er nur und schlang seine Arme um den Liebsten.
Mit einem befriedigten Grinsen hörte er wie der Film spulte und mit einem Klicken zum Stehen kam. Das würde eine perfekte Story werden. Die Schlagzeilen nahmen vor seinem geistigen Auge Gestalt an:
"Leiter des Millarden Konzernz 'Kaiba Corporation' falsch herum gepolt"
"Reich, gutaussehend, eiskalt und... homosexuell!!!"
"Das neuste Projekt des Seto Kaiba"
Oh, ja! Der Ruhm war zum Greifen nahe! So lange verfolgte er Seto Kaiba nun schon und er hatte schon befrüchtet, dass man ihm wirklich aus nichts eine Schlinge drehen konnte, doch jetzt hatte er ihn!
Mit leuchtenden Augen beobachtete er wie Kaiba den Fremden umarmte und sich mit einem sanften Lächeln von ihm verabschiedete. Erst als keiner der beiden Personen mehr zu sehen war, kam er aus seinem Versteck hervor.
Gierig sah er den Fotoapperat mit dem unbezahlbaren Inhalt in seiner Hand an.
"Das Lächeln wird dir bald vergehen, Seto Kaiba!" raunte er und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Und plötzlich kam ihm ein verlockender Gedanke. Vielleicht sollte er lieber noch mehr Fotos machen!? Je mehr Fotos, desto höher der Wert! Die Zeitungen würden sich nur so um die Story reissen!
Er kichterte leise.
Ja! JA!
Dieser Gedanke war wirklich unbeschreiblich! In was für Situationen würde er Seto Kaiba und seinen Geliebten wohl noch erwischen?
Hastig verstaute er die Kamera in seinem Rucksack und rannte los um sich wieder an die Spuren seines 'Opfers' zu heften.
Als Kaiba vor dem Gebäude seiner Firma stand, kam es ihm das erste Mal in seinem Leben nicht mehr unfreundlich vor, sondern in gewisser Weise einladend. Eben ein Teil seines Lebens, wenn nicht sogar sein Lebenswerk.
Er legte den Kopf leicht schief und lächelte angesichts dieses Gefühls.
Ja, so mußte es sein! So war es richtig!
"Seto!" ertönte plötzlich eine vertraute Stimme hinter ihm.
"Schon Schulschluss?" fragte Kaiba ohne sich umzudrehen.
Mokuba Kaiba grinste und baute sich, so weit dies möglich war, vor seinem älteren Bruder auf.
"Eine Lehrkraft ist kurzfristig ausgefallen!" erklärte er.
Kaiba bedachte seinen Gegenüber mit prüfendem Blick.
Wie würde Mokuba wohl auf seine neu gewonnene Liebe reagieren? Schließlich wusste dieser nur zu gut, dass Kaiba Yugi nie besonders gemocht hatte und nun sollte er plötzlich mit ihm zusammen sein? Selbst für den frisch verliebten Kaiba klang dies irgendwie zweifelhaft.
"Du träumst ja schon wieder, Seto!"
Irritiert schüttelte Kaiba den Kopf um wieder klare Gedanken zu fassen.
"Quatsch!" fauchte er, wohl wissend, dass er in keinster Weise überzeugend klang.
Mokuba runzelte die Stirn. Es verunsicherte ihn, dass sich sein Bruder so kurios benahm.
Mit Argus-Augen beobachtete er ihn, nahm den beschämten Blick Kaibas mit wachsender Skepsis wahr. Der sonst so typische Stolz war verschwunden und ein seltsames Funkeln hatte stattdessen den Platz eingenommen. Ein Funkeln wie es sich nur in den Augen verliebter Menschen fand, aber... das war doch so gut wie unmöglich, oder nicht? Sein Bruder verliebt? Eher würde die Steinzeit zurückkehren!
"Du kannst es abstreiten soviel du willst, aber ich sehe, dass etwas nicht mit dir stimmt, Seto! Und ich will endlich wissen 'was'!" sagte Mokuba schließlich und verschränkte stur die Arme vor der Brust.
Kaiba musste unwillkürlich grinsen. Wie sein Bruder da so vor ihm stand, erinnerte er ihn unweigerlich an sich selbst! Mokuba war eben auch ein Kaiba, wenn auch nicht so ausgeprägt.
"Ich waaaarte!" knurrte soeben Gelobter laut.
Kaiba ging vor ihm in die Hocke und war nun auf Augenhöhe mit seinem Bruder. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter.
"Ich geb' es zu! Es hat sich in der Tat etwas verändert und ich verspreche, es dir heute abend zu erklären!" sagte er und lächelte leicht.
Mokuba hob eine Braue. Seto versuchte sich also wieder herauszureden... Betreten seufzte der Schwarzhaarige.
"Na, gut... Aber wehe du brichst dein Wort, Seto!" fügte er hinzu, als sein Bruder erneut amüsiert grinste.
"Hab ich das je?" erwiderte dieser mit einem Zwinkern.
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Ihr könnt euch wohl schon denken, was jetzt an ersten Problemen auftauchen wird?