erstmal, die die an Gott glauben, können nicht beweisen, dass es ihn gibt und diejenigen, die nicht an gott glauben, können es ebensowenig beweisen, dass es ihn nicht gibt
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Existiert Gott ?
Die „Gottesbeweise“ der Theologen
Die einfachste Tatsache gegen Gott ist die Frage: „Wer erschuf Gott ?“. Diese verblüffend einfache Frage brachte die Theologen immer wieder in Verlegenheit, denn hätte Gott eine Mutter, so müßte auch diese von jemandem erschaffen worden sein. Andererseits könnte Gott auch jenseits der Zeit existieren und somit kein Anfang und kein Ende haben. Der Maler Michelangelo hat dieses Problem damit gelöst, daß er seinem Gott sowie Adam und Eva keinen Bauchnabel malte, weil sie die Ersten waren.Schon immer versuchten die Theologen die Existenz Gottes zu beweisen und fanden dabei einige dieser Beweise:
So hat im 13. Jahrhundert Thomas von Aquin seine Beweise in folgendem Gedicht zusammengefaßt:
Dinge sind in Bewegung, also gibt es einen ersten Beweger
Dinge haben Ursachen, also gibt es eine erste Ursache
Dinge existieren, also gibt es einen Schöpfer
Das vollkommen Gute existiert, also hat es einen Ursprung
Dingen liegt ein Plan zugrunde, also dienen sie einem Zweck
Der bei weitem schwächste Beweis davon ist der sogenannte moralische Beweis in der 4. Zeile, denn Moralvorstellungen kann man aus dem Wandel sozialer Sitten ableiten. Die ersten drei Zeilen beschreiben den sogenannten kosmologischen Beweis und berufen sich auf das Ursache - Wirkung Prinzip: Wenn man Beispielsweise einen Kinderwagen um eine Ecke fahren sieht, so geht man davon aus, daß jemand diesen Kinderwagen anschiebt. Nun kann es aber sein, das der erste Kinderwagen von einem zweiten geschoben wird, wobei dieser wiederum von einem dritten geschoben wird usw.. Trotzdem muß es eine Person geben, die diese Kinderwagen anschiebt, es muß also einen ersten Verursacher geben. Also muß Gott existieren. Dieser Beweis zeigt allerdings eine Lücke: So reicht der Satz von der Erhaltung der Masse und der Energie aus, um diesen Beweis zu widerlegen. Gasmoleküle z.B. prallen ständig auf die Wand eines Behälters, bewegen sich also, ohne dazu einen ersten Verursacher zu benötigen. Sie könnten sich theoretisch bis in alle Ewigkeit bewegen. Es gibt also keine Notwendigkeit für einen ersten oder letzten Beweger. Die letzte Zeile, die besagt, daß den Dingen einen Plan zugrunde liegt und sie somit einem Zweck dienen müssen, beschreibt den sogenannten telelogischen Gottesbeweis. Wenn man beispielsweise in einer Wüste spazieren läuft, so sieht man nur vom Sand abgeschliffene Felsen und Sand. Wenn man aber plötzlich einen Computer im Sand liegen sieht, so geht man davon aus, daß der Sand diesen Computer nicht hervorgebracht hat, sondern das irgendein intelligentes Wesen ihn dort liegenließ. Dieses Wesen muß aber noch viel komplizierter und intelligenter als der Computer sein, um diesen bauen zu können. Genauso muß auch dieses Wesen von einem viel komplizierteren und intelligenterem Wesen hervorgebracht werden. Dieses Wesen kann nur Gott sein. Dieser Beweis läßt sich mit der Evolutionstheorie widerlegen: So können sich höhere und sehr komplexe Lebewesen durch natürliche Selektion und Mutation aus einfachen Molekülen entwickeln, die in dem Urozean der Erde oder an anderen Orten im Universum vorhanden waren. Diese Evolution läßt sich ohne höhere Intelligenz erklären. Einen anderen Gottesbeweis, den sogenannten ontologischen Beweis, legte 1078 der Erzbischof von Canterbury, Anselm, vor, der völlig unabhängig von einem ersten Planer oder einem ersten Beweger ist: Zuerst definierte er Gott als das vollkommenste und mächtigste Wesen. Nun muß ein Gott der existiert seiner Meinung nach mächtiger sein als ein Gott, der nicht existiert. Da er Gott aber als das mächtigste Wesen definierte, muß Gott existieren. Nach jahrhundertelanger Verwirrung gelang es erst Immanuel Kant diesen Beweis zu widerlegen. Dies gelang ihm, indem er diese Beweisform auf ein Einhorn anwendete: Wenn man ein Einhorn als das vollkommenste Pferd definiert, das vorstellbar ist, so müßte ein existierendes Einhorn vollkommener sein, als eines, das nicht existiert. Folglich muß ein Einhorn existieren. Da es aber keine Einhörner gibt muß der Beweis einen Fehler haben und dieser liegt in der Annahme, daß etwas, das existiert, mächtiger ist als etwas, das nicht existiert.