Titel: Weihnachtsengel
Autorin: Sonna
HP:
Fandom: YGO
Teil: One-Shot
Pairing: Joey x Seto
Rating: PG
Disclaimer: *zu Konto schiel* Schade, immer noch nichts mir... nur die Idee, aber dafür bezahlt ja auch keiner was... T_T
Warnungen: sap / was für Zwischendurch zu Weihnachten ^^
Kommentar:
1) Ich hab die FF für n Weihnachtswettbewerb auf ******* geschrieben. Mal sehen, was daraus wird. ^-^
2) Woher die Idee gekommen ist, weiß ich nicht. Die war einfach da. *drop* Aber so schlecht finde ich die gar nicht... *g*
Inhalt: Es ist Heilig Abend und die Weihnachtsengel sind wieder im Einsatz. Diesmal haben sie es auf zwei junge Männer abgesehen. ^-^ (auf welche wohl? *drop*)
Legende:
„jemand labert“
>jemand denkt<
~so was wie Zeitsprünge~
---------
„Seto, nun komm schon!“ scholl eine Stimme durch den Flur. Der Angesprochene, der in seinem Arbeitszimmer an seinem Schreibtisch saß, seufzte einmal kurz auf und erhob sich dann.
„Ich komm ja schon.“ rief er zurück zu seinem kleinen Bruder.
~~
Ein blonder junger Mann wuselte durch die Wohnung, die er zusammen mit seinem Vater bewohnte. Leichte Unordnung herrschte hier, die, seit sein Vater auf Geschäftsreise war, noch etwas schlimmer war als sonst. Man hörte Türen auf und zu klappen, das Reißen eines Reisverschlusses und dann verließ Joey warm und gemütlich eingepackt mit seinen Sachen die Wohnung...
~~~
Es war der 24. Dezember, Heilig Abend. Die Sonne schien auf die Erde runter, dass der Schnee nur so glitzerte und funkelte, wenn sich die Sonnenstrahlen in ihm brachen.
Etwas außerhalb der Stadt war der große See vereist - wie jedes Jahr - und wieder tummelte sich eine große Anzahl von Kindern und Erwachsenen auf der glatten Eisfläche, spielte Hockey, lief Schlittschuh... - wie jedes Jahr.
Seit drei Jahren war dies der Ort, an dem ein achtzehjähriger blonder Junge Heilig Abend feierte. Auch dieses Jahr hatte er sich wieder auf den Weg gemacht.
Dass die Engel an diesem Tag noch etwas anderes für ihn bereithielten, hätte er nie im Traum gedacht...
~~~
„Nun hab dich nicht so.“ fuhr Mokuba seinen Bruder an. „Du hast es mir versprochen.“ Eine trotzige Haltung wurde eingenommen und mit so verschränkten Armen sah er zu seinem großen Bruder hinauf.
Der seufzte nur leise und ergab sich dann in sein Schicksal. Warum konnte er Mokuba auch nichts abschlagen? Dann würde er jetzt nicht hier am See draußen vor Domino stehen, warm eingepackt und mit Schlittschuhe unter den Füßen. Dann müsste er jetzt nicht aufs Eis rauf.
„Juhu!“ jauchzte der Schwarzhaarige, als Seto nach dessen Hand griff und sie gemeinsam das Eis betraten.
Mokuba hatte ihn letzte Woche so lange gelöchert, bis er zugesagt hatte, Heilig Abend mit ihm Schlittschuhlaufen zu gehen. Da Seto diesen Abend leider noch einen Termin hatte, den er nicht verschoben bekam - ja, auch der große Seto Kaiba bekam nicht immer das, was er wollte -, konnte er auch nicht mit Mokuba feiern und hatte ihm stattdessen erlaubt, bei einem seiner Freunde zu feiern. Aber vorher hatte der Kleine unbedingt mit ihm hierher kommen wollen.
Und so befand er sich nun hier und ahnte nicht, was die Engel noch für ihn bereit hielten...
~
Hoch oben auf einer Wolke lagen zwei Personen gemütlich auf dem Bauch. Die Arme angewinkelt und den Kopf auf die Hände gestützt. Der eine hatte längere blonde Haare, die im Nacken zu einem Zopf gebunden waren. Klare blaue Augen blickten amüsiert nach unten und um den Mund lag ein leicht grinsender Ausdruck.
Die Person neben ihm hatte kurze schwarze Haare, grüne Augen und einen ebenso belustigten Ausdruck im Gesicht wie sein Neben´mann`.
Von ihrem Aussehen her wäre niemand auf die Idee gekommen, das diese zwei Wesen schon ziemlich viele Jahre erlebt hatten und sich trotzdem tierisch auf die Zeit um Weihnachten freuten, weil sie dann wieder ´spielen` durften.
Heute waren zwei junge Männer dran. Ein Blonder und ein Braunhaariger...
~
Ein blonder Schopf flitzte über das Eis wie nichts Gutes. Gekonnt wich er den anderen Läufern aus, die alle mehr oder weniger sicher auf ihren Beinen standen. Seit fast drei Stunden war er nun schon auf dem Eis - inzwischen war es kurz nach sechzehn Uhr - und er wurde nicht müde, seine Runden zu drehen.
Hier, inmitten der ganzen anderen Leute, fühlte er sich wohl. Wenn er da an seine leere Wohnung dachte... seit sein Vater seit drei Jahren um diese Zeit herum immer auf Geschäftsreise musste, hielt er sich hier auf.
Hier, wo Fröhlichkeit und Lachen herrschte. Wo durch die vielen Kinder gar keine Einsamkeit aufkommen konnte.
Genau hier fühlte er sich wohl.
Völlig in Gedanken versunken glitt er über das Eis. Das er dabei niemanden anrempelte, hatte er nur seiner Erfahrung zu verdanken. Mindestens einmal im Jahr den gesamten Tag auf dem Eis zu verbringen, hatten ihn so etwas wie einen sechsten Sinn entwickeln lassen, wann er ausweichen musste und wann nicht.
So konnte er auch getrost darüber nachdenken, was seine Freunde jetzt wohl machten.
Tea, Yugi und Tristan würden bestimmt mit ihren Familien gemütlich Essen, dann Lieder hören und unterm Weihnachtsbaum eine schöne Bescherung feiern.
Leicht lächelte Joey, als sich die Bilder vor seine inneren Augen schoben. Schöne weihnachtliche Atmosphäre, fröhliche Stimmung und Freude pur.
Schade, das er Heilig Abend alleine verbringen musste...
>Wie Kaiba wohl feiert?< sinnierte Joey weiter. Jedes Jahr fragte er sich das und jedes Jahr fand er keine wirkliche Antwort darauf. Einerseits war da dessen Firma, die ihn bestimmt brauchte; andererseits war da Mokuba, der bestimmt etwas dagegen hätte, wenn sein großer Bruder nicht mit ihm Bescherung feierte.
>Zwickmühle.< dachte Joey wieder. Zu diesem Ergebnis war er bis jetzt jedes Jahr gekommen - aber leider nicht weiter. Ob sich das je ändern würde? ...
Er ließ seinen Blick über den Platz schweifen. Überall nur fröhliche Gesichter. Frisch verliebte Paare, die Hand in Hand über das Eis glitten; Kinder, die ausgelassen spielten und tobten; Eltern, die am Rand auf den Bänken saßen - um den ganzen See herum waren sie aufgestellt worden - und ihren Sprösslingen teils mit Freude, teils mit Bangen hinterher sahen.
>Und da sind Mokuba und Kaiba...< beobachtete Joey weiter und holte mit dem rechten Fuß Schwung - oder besser: wollte Schwung holen. Mitten in der Bewegung stoppte er. Sein Fuß wurde langsam wieder auf dem Eis abgestellt und der Kopf leicht nach rechts gedreht. >Mokuba...? Kaiba...?< wiederholte Joey seinen Gedanken. >Was macht Kaiba hier?<
Ungläubig sah er zum Rand der Eisfläche. Dort standen wirklich die beiden Kaibas. Joeys Unglaube verstärkte sich noch, als er sah, dass nicht nur Mokuba Schlittschuhe anhatte. Nein, auch Kaiba!
Ehe er sich versah, hatte sein Fuß die abgebrochene Bewegung wieder aufgenommen und er fuhr auf die Stelle zu, an der Kaiba sich gerade aufhielt.
~
„Wollte dein Freund dich nicht abholen?“ sah Seto seinen Bruder an, nachdem er einen prüfenden Blick auf seine Uhr geworfen hatte. Immerhin war es gleich schon halb fünf.
„Ja, er kommt bestimmt gleich.“ antwortete der Kleine, nicht im Geringsten verärgert über die Verspätung. So eilig hatte er es nun auch wieder nicht, von seinem Bruder wegzukommen.
Vorsichtig ließ er sich auf einer der Bänke nieder, auf der sie sich vorher auch die Schuhe getauscht hatte, und schnürte seine Schlittschuhe auf. Mit einem kurzen Ruck hatte er diese von den Füßen und gleich darauf seine normalen Turnschuhe wieder an.
Mokuba wollte gerade aufstehen, damit Seto sich auch fertig machen konnte, als er hinter dessen Rücken eine vertraute Person auf dem Eis erblickte. Die - so ein Zufall aber auch - geradewegs auf sie zukam.
„Joey!“ rief Mokuba und winkte dabei.
Auf Joeys Gesicht erschien ein Lächeln und er winkte zurück. Wenigstens ein Kaiba, der sich freute, ihn zu sehen.
Gekonnt bremste er vor den Kaiba-Brüdern und grinste sie an. „Hallo, Mokuba. Hallo, Kaiba.“ grüßte er beide. Seto, der sich inzwischen auch umgedreht hatte, sah nicht gerade sehr begeistert aus, Wheeler hier zu sehen. Mokuba dagegen schon.
„Hey, Joey. Was machst du denn hier?“ „Schlittschuhlaufen, was denn sonst?“ gab er zurück. „Wie ich sehe, wart ihr eben auch drauf.“ „Ja, ich hab Seto so lange genervt, bis er mitgekommen ist.“ grinste Mokuba zurück. „Aber ein Freund holt mich gleich ab, deswegen haben wir aufgehört.“
Bevor Joey etwas antworten konnte, war lautes Rufen zu vernehmen.
„Mokuba. Hallo.“ rief ein Junge, der in Mokubas Alter zu sein schien. Wohl der erwähnte Freund.
„Tschuldige, das ich so spät bin. Können wir?“
„Klar. Komm. Tschüß, Seto. Tschüß, Joey.“ winkte Mokuba noch und rannte mit seinem Freund davon. Wahrscheinlich zu den Eltern des anderen. - und vorbei war es mit dem ´nicht so eilig haben, von seinem Bruder wegzukommen`.
Zurück blieben Joey und Seto, die etwas erstaunt diesen rasanten Abgang Mokubas mit ansahen.
„Na, der hatte es jetzt ja ziemlich eilig.“ meinte Joey. „Und was machst du jetzt?“ wandte er sich an Kaiba.
„Nach Hause fahren und arbeiten.“ kam es fast bissig zurück. Was sollte die Frage denn?
„Arbeiten? Jetzt noch? Du spinnst!“ war Joeys Kommentar. Er drehte sich wieder um und wollte zurück aufs Eis. „Da kann ich mir besseres vorstellen.“
„Und was?“ Seto hatte sich Joey zugewandt und die Frage einfach mal so in den Raum geworfen. - warum, wusste er gar nicht mal so. Das raus zu finden, verschob er einfach mal auf später.
Mit Erstaunen blieb der Blonde stehen und erstarrte. Hatte Kaiba ihm gerade wirkliche eine normale Frage gestellt? Hatte er sich nicht verhört? Ein paar Sekunden wartete er noch ab und als kein bissiges Nachwort kam, drehte er seinen Kopf etwas herum. Mit seinen braunen Augen sah er direkt in Kaibas Gesicht.
Es schien fast so, als ob sie sich mit ihrem Blick gegenseitig gefangen hielten.
„Schlittschuhlaufen.“ Ein Wort nur, das Joey aussprach. Seine Augen sprachen dafür umso mehr stumme Worte. Schickten sie in das andere Augenpaar und wurden dort ebenso wortlos verstanden.
Ausgeführt wurde die Bitte aber nicht wortlos.
„Na, dann zeig mal, was daran so toll sein soll.“ lächelte Seto leicht. Mit Schwung betrat er das Eis und blieb neben Joey stehen. Der lächelte ebenfalls etwas und mit einem Nicken startete er.
Seto gleich hinter ihm...
~
Oben auf ihrer Wolke grinsten zwei Engel vor sich hin. Das ging ja einfacher, als erwartet. Eigentlich schade...
„Das ist ja diesmal einfach...“ murmelte der Blonde. Er schien leicht verstimmt.
„Stimmt. Ich glaube, da wäre auch ohne unsere ´Hilfe` bald etwas passiert.“ grinste sein Nebenengel. Ihm schien es nicht im Geringsten etwas auszumachen, das sie bei diesem Fall weniger als gewöhnlich zu tun hatten. Wobei...
Ohne ihr Zutun hätte Setos Geschäftspartner den Termin bestimmt abgesagt und Seto wäre nicht mit Mokuba zum See gegangen und hätte demzufolge auch nicht Joey getroffen...
„Freu dich doch einfach mal.“ knuffte der Schwarzhaarige seinen Freund in die Seite. „Ich weiß gar nicht, was du hast. Ohne uns wären die beiden jetzt nicht da, wo sie sind.“ lächelte er.
„Du hast ja recht...“ kam es leise.
Gespannt sahen beide wieder nach unten. Vielleicht passierte ja noch etwas Interessantes...
~
Seit über zwei Stunden waren sie nun schon am fahren.
Die Zeit war mit Schweigen und kurzen Unterbrechungen derselben ausgefüllt gewesen.
...
„Sag mal, Köter... was machst du eigentlich hier?“
„Laufen.“ Sehr informative Antwort.
„Aha...“
Stille.
„Und warum?“
Kurzes Schweigen.
„Weil bei mir Zuhause keiner ist.“
Beide holten gleichmäßig Schwung und hielten so ihr Tempo, fuhren mühelos nebeneinander her. Es war fast unheimlich, wie gut sie in diesen Augenblicken harmonisierten.
„Und warum?“ Setos Stimme klang lange nicht mehr so kalt wie noch am Anfang.
„Mein Vater ist auf Geschäftsreise. Und alleine im Wohnzimmer hocken und Trübsal blasen ist nicht so mein Fall.“ antwortete Joey und holte heftig Schwung. Er bekam etwas Vorsprung vor Seto, blickte kurz zurück und meinte: „Na komm schon, Kaiba.“ Dabei lächelte er leicht.
...
„Warum bist du nicht bei einem deiner Freunde?“ stellte Seto die Frage, die er sich schon einige Zeit stellte. Schließlich hockte der Kindergarten sonst auch immer zusammen.
„Keine Lust.“
„Aha...“
„Ach, weißt du, Drache... Die haben doch mit ihren Familien genug zu tun. Da will ich nicht stören.“ klang die leise Stimme Joeys an Setos Ohr.
„Deshalb treibst du dich hier rum, Hündchen?“ Von Köter auf Hündchen. Die Zeit hier mit dem Blonden, die sie in Schweigen verbrachten, schien Seto gut zu tun.
„Genau. Hier ist immer was los.“ sah er sich lächelnd um. Als er dabei Setos Gesicht streifte, erblickte er dort ein Lächeln.
...
„Wie lange machst du das hier eigentlich schon?“ brach Seto irgendwann wieder die Stille. Sie hatten eine Runde nach der nächsten gedreht, mal schneller, mal langsamer, aber immer schön vorschriftsmäßig, da sie ja keinen der anderen in Gefahr bringen wollten.
„Was?“
„Hierher kommen.“
„Vor drei Jahren hat es angefangen. Da musste mein Vater zum ersten Mal auf Geschäftsreise und ich hab es Zuhause nicht ausgehalten so alleine. Da hab ich mir meine Schlittschuhe genommen und bin hergekommen. Und die letzten Jahre auch. Hier ist es viel fröhlicher als bei mir in der Wohnung.“
„Da scheinst du ja eine Beschäftigung für dich gefunden zu haben, Hundi.“
„Ja, das hab ich wohl...“ antwortete Joey leise.
Einige Minuten fuhren sie wieder schweigend nebeneinander, dann setzte der Blonde wieder zum sprechen an.
„Weißt du, ich hätte nie gedacht, das Eislaufen so viel Spaß machen kann.“ lächelte er leicht. „Aber hier auf dem Eis fühle ich mich wohl. So oft ich kann, komm ich im Winter hierher und ansonsten geh ich in die Eishalle.“
„Dass es dir Spaß macht, sieht man.“ drang Setos Stimme leise an Joeys Ohr. Sie fuhren dich nebeneinander und beide blickten sich jetzt gleichzeitig an. Dann wurde der Blick einmal in die Runde geworfen und Braun und Blau blitzten belustigt auf.
„Was meinst du, Drache? Sollen wir?“
„Warum nicht, Hundi. Es ist schließlich kaum einer mehr da.“
„Dann los!“ rief Joey und startete.
Inzwischen war es so spät geworden, dass sich nur noch vereinzelt Läufer auf dem Eis befanden. Die Nacht hüllte Domino ein, aber hier auf der Eisbahn war es hell wie am Tag. Lag wahrscheinlich an den großen Scheinwerfern, die rund um den See von mehreren Sponsoren aufgestellt worden waren.
Seto und Joey flitzen wie nichts Gutes über den See. Immer wieder holten sie kräftig Schwung und stießen sich mit ihren Füßen vom Eis ab, das kleine Splitter nur so flogen. Man würde hinterher genau erkennen können, wo die beiden lang gesaust waren.
Ihre Haare wurden vom Gegenwind nach hinten gepustet, total verwuselt. Ihre Augen schienen von innen zu leuchten, so viel Spaß machte es ihnen, über das Eis zu flitzen, sich immer wieder gegenüber dem anderen einen Vorsprung herauszuarbeiten und die merkwürdigsten Versuche zu starten, den anderen am Vorwärtskommen zu hindern, ohne ihn zu verletzen. Die komischsten Manöver wurden gefahren, um dem anderen auszuweichen; die neuesten Ideen ausprobiert, wie man diesen oder jenen Sprung zu seinen Gunsten verändern konnte...
Irgendwann aber waren selbst die letzten Kräfte aufgebraucht und die beiden jungen Männer fuhren wieder friedlich nebeneinander her.
„Oh man... du kannst echt klasse Fahren, Seto.“ grinste Joey ihn an. Irgendwann während ihres ´Gefechtes` war er zu Seto übergegangen und sah nicht ein, warum er das nun wieder ändern sollte. Vor allem, da der andere keine Einwände dagegen erhob.
„Du aber auch, Hündchen.“ kam das Kompliment zurück.
Beide waren leicht aus der Puste gekommen und fuhren nun langsam am Rand des Sees entlang, nur alle paar Meter etwas Schwung holend, damit sie nicht stehen blieben.
„Tja, ich sag doch: ich steh ziemlich oft auf dem Eis. Da lernt man so einiges.“ grinste Joey zurück.
„Da hast du wohl Recht.“ gab Seto zurück, auch er grinste leicht.
„Sag mal, Drache, wie spät ist es eigentlich?“ wechselte Joey abrupt das Thema. So langsam bekam er Hunger und wenn er daran dachte, dass er seit heute Mittag auf dem Eis stand...
„Moment, gleich...“ Es wurde ein Blick auf die Armbanduhr geworfen. „... elf Uhr.“ flüsterte Seto. „Scheiße!“ fluchte er dann - wesentlich lauter.
„Oh man... kein Wunder, das ich Hunger hab...“ fing Joey an. „Warum ´Scheiße`?“ setzte er hinterher.
„Um 19 Uhr hätte ich einen Termin mit einem Geschäftspartner gehabt. Den kann ich jetzt vergessen.“ grummelte Seto. „Na, auch egal.“ Seine Stimme hatte etwas von der Fröhlichkeit der letzten Stunden wieder. „Ich werd´s überleben.
Hast du nicht gesagt, du hast Hunger? Ich nämlich auch. Wollen wir noch was Essen gehen?“
„Gerne. Auch schon ne Ahnung, wohin?“ fragte Joey, der sehr wohl bemerkt hatte, das die Laune des Drachen wieder gestiegen war. So schlecht schien der Tag ja dann wohl nicht verlaufen zu sein...
„Wirst du schon sehen...“ kam die Antwort - mit einem Lächeln im Gesicht.
~
Oben auf ihrer Wolke sahen sich die zwei Engel an. Beide hatten sich in eine sitzende Position erhoben und grinsten sich an. Mit einem lauten Knall prallten die Handflächen ihrer Hände aufeinander.
„Mission: ´Weihnachtsverkupplung` erfolgreich abgeschlossen.“ riefen beide fröhlich im Chor.
Ja ja... ein Weihnachtsengel hatte es zur Weihnachtszeit eben am besten.
--------
So, das war es jetzt also.
Kommentare, Kritik und Anmerkungen wie immer zu mir. ^^
by: Sonna
Autorin: Sonna
HP:
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Fandom: YGO
Teil: One-Shot
Pairing: Joey x Seto
Rating: PG
Disclaimer: *zu Konto schiel* Schade, immer noch nichts mir... nur die Idee, aber dafür bezahlt ja auch keiner was... T_T
Warnungen: sap / was für Zwischendurch zu Weihnachten ^^
Kommentar:
1) Ich hab die FF für n Weihnachtswettbewerb auf ******* geschrieben. Mal sehen, was daraus wird. ^-^
2) Woher die Idee gekommen ist, weiß ich nicht. Die war einfach da. *drop* Aber so schlecht finde ich die gar nicht... *g*
Inhalt: Es ist Heilig Abend und die Weihnachtsengel sind wieder im Einsatz. Diesmal haben sie es auf zwei junge Männer abgesehen. ^-^ (auf welche wohl? *drop*)
Legende:
„jemand labert“
>jemand denkt<
~so was wie Zeitsprünge~
---------
Weihnachtsengel
„Seto, nun komm schon!“ scholl eine Stimme durch den Flur. Der Angesprochene, der in seinem Arbeitszimmer an seinem Schreibtisch saß, seufzte einmal kurz auf und erhob sich dann.
„Ich komm ja schon.“ rief er zurück zu seinem kleinen Bruder.
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Ein blonder junger Mann wuselte durch die Wohnung, die er zusammen mit seinem Vater bewohnte. Leichte Unordnung herrschte hier, die, seit sein Vater auf Geschäftsreise war, noch etwas schlimmer war als sonst. Man hörte Türen auf und zu klappen, das Reißen eines Reisverschlusses und dann verließ Joey warm und gemütlich eingepackt mit seinen Sachen die Wohnung...
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Es war der 24. Dezember, Heilig Abend. Die Sonne schien auf die Erde runter, dass der Schnee nur so glitzerte und funkelte, wenn sich die Sonnenstrahlen in ihm brachen.
Etwas außerhalb der Stadt war der große See vereist - wie jedes Jahr - und wieder tummelte sich eine große Anzahl von Kindern und Erwachsenen auf der glatten Eisfläche, spielte Hockey, lief Schlittschuh... - wie jedes Jahr.
Seit drei Jahren war dies der Ort, an dem ein achtzehjähriger blonder Junge Heilig Abend feierte. Auch dieses Jahr hatte er sich wieder auf den Weg gemacht.
Dass die Engel an diesem Tag noch etwas anderes für ihn bereithielten, hätte er nie im Traum gedacht...
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„Nun hab dich nicht so.“ fuhr Mokuba seinen Bruder an. „Du hast es mir versprochen.“ Eine trotzige Haltung wurde eingenommen und mit so verschränkten Armen sah er zu seinem großen Bruder hinauf.
Der seufzte nur leise und ergab sich dann in sein Schicksal. Warum konnte er Mokuba auch nichts abschlagen? Dann würde er jetzt nicht hier am See draußen vor Domino stehen, warm eingepackt und mit Schlittschuhe unter den Füßen. Dann müsste er jetzt nicht aufs Eis rauf.
„Juhu!“ jauchzte der Schwarzhaarige, als Seto nach dessen Hand griff und sie gemeinsam das Eis betraten.
Mokuba hatte ihn letzte Woche so lange gelöchert, bis er zugesagt hatte, Heilig Abend mit ihm Schlittschuhlaufen zu gehen. Da Seto diesen Abend leider noch einen Termin hatte, den er nicht verschoben bekam - ja, auch der große Seto Kaiba bekam nicht immer das, was er wollte -, konnte er auch nicht mit Mokuba feiern und hatte ihm stattdessen erlaubt, bei einem seiner Freunde zu feiern. Aber vorher hatte der Kleine unbedingt mit ihm hierher kommen wollen.
Und so befand er sich nun hier und ahnte nicht, was die Engel noch für ihn bereit hielten...
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Hoch oben auf einer Wolke lagen zwei Personen gemütlich auf dem Bauch. Die Arme angewinkelt und den Kopf auf die Hände gestützt. Der eine hatte längere blonde Haare, die im Nacken zu einem Zopf gebunden waren. Klare blaue Augen blickten amüsiert nach unten und um den Mund lag ein leicht grinsender Ausdruck.
Die Person neben ihm hatte kurze schwarze Haare, grüne Augen und einen ebenso belustigten Ausdruck im Gesicht wie sein Neben´mann`.
Von ihrem Aussehen her wäre niemand auf die Idee gekommen, das diese zwei Wesen schon ziemlich viele Jahre erlebt hatten und sich trotzdem tierisch auf die Zeit um Weihnachten freuten, weil sie dann wieder ´spielen` durften.
Heute waren zwei junge Männer dran. Ein Blonder und ein Braunhaariger...
~
Ein blonder Schopf flitzte über das Eis wie nichts Gutes. Gekonnt wich er den anderen Läufern aus, die alle mehr oder weniger sicher auf ihren Beinen standen. Seit fast drei Stunden war er nun schon auf dem Eis - inzwischen war es kurz nach sechzehn Uhr - und er wurde nicht müde, seine Runden zu drehen.
Hier, inmitten der ganzen anderen Leute, fühlte er sich wohl. Wenn er da an seine leere Wohnung dachte... seit sein Vater seit drei Jahren um diese Zeit herum immer auf Geschäftsreise musste, hielt er sich hier auf.
Hier, wo Fröhlichkeit und Lachen herrschte. Wo durch die vielen Kinder gar keine Einsamkeit aufkommen konnte.
Genau hier fühlte er sich wohl.
Völlig in Gedanken versunken glitt er über das Eis. Das er dabei niemanden anrempelte, hatte er nur seiner Erfahrung zu verdanken. Mindestens einmal im Jahr den gesamten Tag auf dem Eis zu verbringen, hatten ihn so etwas wie einen sechsten Sinn entwickeln lassen, wann er ausweichen musste und wann nicht.
So konnte er auch getrost darüber nachdenken, was seine Freunde jetzt wohl machten.
Tea, Yugi und Tristan würden bestimmt mit ihren Familien gemütlich Essen, dann Lieder hören und unterm Weihnachtsbaum eine schöne Bescherung feiern.
Leicht lächelte Joey, als sich die Bilder vor seine inneren Augen schoben. Schöne weihnachtliche Atmosphäre, fröhliche Stimmung und Freude pur.
Schade, das er Heilig Abend alleine verbringen musste...
>Wie Kaiba wohl feiert?< sinnierte Joey weiter. Jedes Jahr fragte er sich das und jedes Jahr fand er keine wirkliche Antwort darauf. Einerseits war da dessen Firma, die ihn bestimmt brauchte; andererseits war da Mokuba, der bestimmt etwas dagegen hätte, wenn sein großer Bruder nicht mit ihm Bescherung feierte.
>Zwickmühle.< dachte Joey wieder. Zu diesem Ergebnis war er bis jetzt jedes Jahr gekommen - aber leider nicht weiter. Ob sich das je ändern würde? ...
Er ließ seinen Blick über den Platz schweifen. Überall nur fröhliche Gesichter. Frisch verliebte Paare, die Hand in Hand über das Eis glitten; Kinder, die ausgelassen spielten und tobten; Eltern, die am Rand auf den Bänken saßen - um den ganzen See herum waren sie aufgestellt worden - und ihren Sprösslingen teils mit Freude, teils mit Bangen hinterher sahen.
>Und da sind Mokuba und Kaiba...< beobachtete Joey weiter und holte mit dem rechten Fuß Schwung - oder besser: wollte Schwung holen. Mitten in der Bewegung stoppte er. Sein Fuß wurde langsam wieder auf dem Eis abgestellt und der Kopf leicht nach rechts gedreht. >Mokuba...? Kaiba...?< wiederholte Joey seinen Gedanken. >Was macht Kaiba hier?<
Ungläubig sah er zum Rand der Eisfläche. Dort standen wirklich die beiden Kaibas. Joeys Unglaube verstärkte sich noch, als er sah, dass nicht nur Mokuba Schlittschuhe anhatte. Nein, auch Kaiba!
Ehe er sich versah, hatte sein Fuß die abgebrochene Bewegung wieder aufgenommen und er fuhr auf die Stelle zu, an der Kaiba sich gerade aufhielt.
~
„Wollte dein Freund dich nicht abholen?“ sah Seto seinen Bruder an, nachdem er einen prüfenden Blick auf seine Uhr geworfen hatte. Immerhin war es gleich schon halb fünf.
„Ja, er kommt bestimmt gleich.“ antwortete der Kleine, nicht im Geringsten verärgert über die Verspätung. So eilig hatte er es nun auch wieder nicht, von seinem Bruder wegzukommen.
Vorsichtig ließ er sich auf einer der Bänke nieder, auf der sie sich vorher auch die Schuhe getauscht hatte, und schnürte seine Schlittschuhe auf. Mit einem kurzen Ruck hatte er diese von den Füßen und gleich darauf seine normalen Turnschuhe wieder an.
Mokuba wollte gerade aufstehen, damit Seto sich auch fertig machen konnte, als er hinter dessen Rücken eine vertraute Person auf dem Eis erblickte. Die - so ein Zufall aber auch - geradewegs auf sie zukam.
„Joey!“ rief Mokuba und winkte dabei.
Auf Joeys Gesicht erschien ein Lächeln und er winkte zurück. Wenigstens ein Kaiba, der sich freute, ihn zu sehen.
Gekonnt bremste er vor den Kaiba-Brüdern und grinste sie an. „Hallo, Mokuba. Hallo, Kaiba.“ grüßte er beide. Seto, der sich inzwischen auch umgedreht hatte, sah nicht gerade sehr begeistert aus, Wheeler hier zu sehen. Mokuba dagegen schon.
„Hey, Joey. Was machst du denn hier?“ „Schlittschuhlaufen, was denn sonst?“ gab er zurück. „Wie ich sehe, wart ihr eben auch drauf.“ „Ja, ich hab Seto so lange genervt, bis er mitgekommen ist.“ grinste Mokuba zurück. „Aber ein Freund holt mich gleich ab, deswegen haben wir aufgehört.“
Bevor Joey etwas antworten konnte, war lautes Rufen zu vernehmen.
„Mokuba. Hallo.“ rief ein Junge, der in Mokubas Alter zu sein schien. Wohl der erwähnte Freund.
„Tschuldige, das ich so spät bin. Können wir?“
„Klar. Komm. Tschüß, Seto. Tschüß, Joey.“ winkte Mokuba noch und rannte mit seinem Freund davon. Wahrscheinlich zu den Eltern des anderen. - und vorbei war es mit dem ´nicht so eilig haben, von seinem Bruder wegzukommen`.
Zurück blieben Joey und Seto, die etwas erstaunt diesen rasanten Abgang Mokubas mit ansahen.
„Na, der hatte es jetzt ja ziemlich eilig.“ meinte Joey. „Und was machst du jetzt?“ wandte er sich an Kaiba.
„Nach Hause fahren und arbeiten.“ kam es fast bissig zurück. Was sollte die Frage denn?
„Arbeiten? Jetzt noch? Du spinnst!“ war Joeys Kommentar. Er drehte sich wieder um und wollte zurück aufs Eis. „Da kann ich mir besseres vorstellen.“
„Und was?“ Seto hatte sich Joey zugewandt und die Frage einfach mal so in den Raum geworfen. - warum, wusste er gar nicht mal so. Das raus zu finden, verschob er einfach mal auf später.
Mit Erstaunen blieb der Blonde stehen und erstarrte. Hatte Kaiba ihm gerade wirkliche eine normale Frage gestellt? Hatte er sich nicht verhört? Ein paar Sekunden wartete er noch ab und als kein bissiges Nachwort kam, drehte er seinen Kopf etwas herum. Mit seinen braunen Augen sah er direkt in Kaibas Gesicht.
Es schien fast so, als ob sie sich mit ihrem Blick gegenseitig gefangen hielten.
„Schlittschuhlaufen.“ Ein Wort nur, das Joey aussprach. Seine Augen sprachen dafür umso mehr stumme Worte. Schickten sie in das andere Augenpaar und wurden dort ebenso wortlos verstanden.
Ausgeführt wurde die Bitte aber nicht wortlos.
„Na, dann zeig mal, was daran so toll sein soll.“ lächelte Seto leicht. Mit Schwung betrat er das Eis und blieb neben Joey stehen. Der lächelte ebenfalls etwas und mit einem Nicken startete er.
Seto gleich hinter ihm...
~
Oben auf ihrer Wolke grinsten zwei Engel vor sich hin. Das ging ja einfacher, als erwartet. Eigentlich schade...
„Das ist ja diesmal einfach...“ murmelte der Blonde. Er schien leicht verstimmt.
„Stimmt. Ich glaube, da wäre auch ohne unsere ´Hilfe` bald etwas passiert.“ grinste sein Nebenengel. Ihm schien es nicht im Geringsten etwas auszumachen, das sie bei diesem Fall weniger als gewöhnlich zu tun hatten. Wobei...
Ohne ihr Zutun hätte Setos Geschäftspartner den Termin bestimmt abgesagt und Seto wäre nicht mit Mokuba zum See gegangen und hätte demzufolge auch nicht Joey getroffen...
„Freu dich doch einfach mal.“ knuffte der Schwarzhaarige seinen Freund in die Seite. „Ich weiß gar nicht, was du hast. Ohne uns wären die beiden jetzt nicht da, wo sie sind.“ lächelte er.
„Du hast ja recht...“ kam es leise.
Gespannt sahen beide wieder nach unten. Vielleicht passierte ja noch etwas Interessantes...
~
Seit über zwei Stunden waren sie nun schon am fahren.
Die Zeit war mit Schweigen und kurzen Unterbrechungen derselben ausgefüllt gewesen.
...
„Sag mal, Köter... was machst du eigentlich hier?“
„Laufen.“ Sehr informative Antwort.
„Aha...“
Stille.
„Und warum?“
Kurzes Schweigen.
„Weil bei mir Zuhause keiner ist.“
Beide holten gleichmäßig Schwung und hielten so ihr Tempo, fuhren mühelos nebeneinander her. Es war fast unheimlich, wie gut sie in diesen Augenblicken harmonisierten.
„Und warum?“ Setos Stimme klang lange nicht mehr so kalt wie noch am Anfang.
„Mein Vater ist auf Geschäftsreise. Und alleine im Wohnzimmer hocken und Trübsal blasen ist nicht so mein Fall.“ antwortete Joey und holte heftig Schwung. Er bekam etwas Vorsprung vor Seto, blickte kurz zurück und meinte: „Na komm schon, Kaiba.“ Dabei lächelte er leicht.
...
„Warum bist du nicht bei einem deiner Freunde?“ stellte Seto die Frage, die er sich schon einige Zeit stellte. Schließlich hockte der Kindergarten sonst auch immer zusammen.
„Keine Lust.“
„Aha...“
„Ach, weißt du, Drache... Die haben doch mit ihren Familien genug zu tun. Da will ich nicht stören.“ klang die leise Stimme Joeys an Setos Ohr.
„Deshalb treibst du dich hier rum, Hündchen?“ Von Köter auf Hündchen. Die Zeit hier mit dem Blonden, die sie in Schweigen verbrachten, schien Seto gut zu tun.
„Genau. Hier ist immer was los.“ sah er sich lächelnd um. Als er dabei Setos Gesicht streifte, erblickte er dort ein Lächeln.
...
„Wie lange machst du das hier eigentlich schon?“ brach Seto irgendwann wieder die Stille. Sie hatten eine Runde nach der nächsten gedreht, mal schneller, mal langsamer, aber immer schön vorschriftsmäßig, da sie ja keinen der anderen in Gefahr bringen wollten.
„Was?“
„Hierher kommen.“
„Vor drei Jahren hat es angefangen. Da musste mein Vater zum ersten Mal auf Geschäftsreise und ich hab es Zuhause nicht ausgehalten so alleine. Da hab ich mir meine Schlittschuhe genommen und bin hergekommen. Und die letzten Jahre auch. Hier ist es viel fröhlicher als bei mir in der Wohnung.“
„Da scheinst du ja eine Beschäftigung für dich gefunden zu haben, Hundi.“
„Ja, das hab ich wohl...“ antwortete Joey leise.
Einige Minuten fuhren sie wieder schweigend nebeneinander, dann setzte der Blonde wieder zum sprechen an.
„Weißt du, ich hätte nie gedacht, das Eislaufen so viel Spaß machen kann.“ lächelte er leicht. „Aber hier auf dem Eis fühle ich mich wohl. So oft ich kann, komm ich im Winter hierher und ansonsten geh ich in die Eishalle.“
„Dass es dir Spaß macht, sieht man.“ drang Setos Stimme leise an Joeys Ohr. Sie fuhren dich nebeneinander und beide blickten sich jetzt gleichzeitig an. Dann wurde der Blick einmal in die Runde geworfen und Braun und Blau blitzten belustigt auf.
„Was meinst du, Drache? Sollen wir?“
„Warum nicht, Hundi. Es ist schließlich kaum einer mehr da.“
„Dann los!“ rief Joey und startete.
Inzwischen war es so spät geworden, dass sich nur noch vereinzelt Läufer auf dem Eis befanden. Die Nacht hüllte Domino ein, aber hier auf der Eisbahn war es hell wie am Tag. Lag wahrscheinlich an den großen Scheinwerfern, die rund um den See von mehreren Sponsoren aufgestellt worden waren.
Seto und Joey flitzen wie nichts Gutes über den See. Immer wieder holten sie kräftig Schwung und stießen sich mit ihren Füßen vom Eis ab, das kleine Splitter nur so flogen. Man würde hinterher genau erkennen können, wo die beiden lang gesaust waren.
Ihre Haare wurden vom Gegenwind nach hinten gepustet, total verwuselt. Ihre Augen schienen von innen zu leuchten, so viel Spaß machte es ihnen, über das Eis zu flitzen, sich immer wieder gegenüber dem anderen einen Vorsprung herauszuarbeiten und die merkwürdigsten Versuche zu starten, den anderen am Vorwärtskommen zu hindern, ohne ihn zu verletzen. Die komischsten Manöver wurden gefahren, um dem anderen auszuweichen; die neuesten Ideen ausprobiert, wie man diesen oder jenen Sprung zu seinen Gunsten verändern konnte...
Irgendwann aber waren selbst die letzten Kräfte aufgebraucht und die beiden jungen Männer fuhren wieder friedlich nebeneinander her.
„Oh man... du kannst echt klasse Fahren, Seto.“ grinste Joey ihn an. Irgendwann während ihres ´Gefechtes` war er zu Seto übergegangen und sah nicht ein, warum er das nun wieder ändern sollte. Vor allem, da der andere keine Einwände dagegen erhob.
„Du aber auch, Hündchen.“ kam das Kompliment zurück.
Beide waren leicht aus der Puste gekommen und fuhren nun langsam am Rand des Sees entlang, nur alle paar Meter etwas Schwung holend, damit sie nicht stehen blieben.
„Tja, ich sag doch: ich steh ziemlich oft auf dem Eis. Da lernt man so einiges.“ grinste Joey zurück.
„Da hast du wohl Recht.“ gab Seto zurück, auch er grinste leicht.
„Sag mal, Drache, wie spät ist es eigentlich?“ wechselte Joey abrupt das Thema. So langsam bekam er Hunger und wenn er daran dachte, dass er seit heute Mittag auf dem Eis stand...
„Moment, gleich...“ Es wurde ein Blick auf die Armbanduhr geworfen. „... elf Uhr.“ flüsterte Seto. „Scheiße!“ fluchte er dann - wesentlich lauter.
„Oh man... kein Wunder, das ich Hunger hab...“ fing Joey an. „Warum ´Scheiße`?“ setzte er hinterher.
„Um 19 Uhr hätte ich einen Termin mit einem Geschäftspartner gehabt. Den kann ich jetzt vergessen.“ grummelte Seto. „Na, auch egal.“ Seine Stimme hatte etwas von der Fröhlichkeit der letzten Stunden wieder. „Ich werd´s überleben.
Hast du nicht gesagt, du hast Hunger? Ich nämlich auch. Wollen wir noch was Essen gehen?“
„Gerne. Auch schon ne Ahnung, wohin?“ fragte Joey, der sehr wohl bemerkt hatte, das die Laune des Drachen wieder gestiegen war. So schlecht schien der Tag ja dann wohl nicht verlaufen zu sein...
„Wirst du schon sehen...“ kam die Antwort - mit einem Lächeln im Gesicht.
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Oben auf ihrer Wolke sahen sich die zwei Engel an. Beide hatten sich in eine sitzende Position erhoben und grinsten sich an. Mit einem lauten Knall prallten die Handflächen ihrer Hände aufeinander.
„Mission: ´Weihnachtsverkupplung` erfolgreich abgeschlossen.“ riefen beide fröhlich im Chor.
Ja ja... ein Weihnachtsengel hatte es zur Weihnachtszeit eben am besten.
~*~ Owari ~*~
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So, das war es jetzt also.
Kommentare, Kritik und Anmerkungen wie immer zu mir. ^^
by: Sonna