Weihnachtsengel (Joey x Seto / YGO / One-Shot)

Son-Sonna

Reisende durch die Zeiten
Titel: Weihnachtsengel
Autorin: Sonna
HP:
Fandom: YGO
Teil: One-Shot
Pairing: Joey x Seto
Rating: PG
Disclaimer: *zu Konto schiel* Schade, immer noch nichts mir... nur die Idee, aber dafür bezahlt ja auch keiner was... T_T
Warnungen: sap / was für Zwischendurch zu Weihnachten ^^
Kommentar:
1) Ich hab die FF für n Weihnachtswettbewerb auf ******* geschrieben. Mal sehen, was daraus wird. ^-^
2) Woher die Idee gekommen ist, weiß ich nicht. Die war einfach da. *drop* Aber so schlecht finde ich die gar nicht... *g*
Inhalt: Es ist Heilig Abend und die Weihnachtsengel sind wieder im Einsatz. Diesmal haben sie es auf zwei junge Männer abgesehen. ^-^ (auf welche wohl? *drop*)
Legende:
„jemand labert“
>jemand denkt<
~so was wie Zeitsprünge~

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Weihnachtsengel


„Seto, nun komm schon!“ scholl eine Stimme durch den Flur. Der Angesprochene, der in seinem Arbeitszimmer an seinem Schreibtisch saß, seufzte einmal kurz auf und erhob sich dann.
„Ich komm ja schon.“ rief er zurück zu seinem kleinen Bruder.


~~


Ein blonder junger Mann wuselte durch die Wohnung, die er zusammen mit seinem Vater bewohnte. Leichte Unordnung herrschte hier, die, seit sein Vater auf Geschäftsreise war, noch etwas schlimmer war als sonst. Man hörte Türen auf und zu klappen, das Reißen eines Reisverschlusses und dann verließ Joey warm und gemütlich eingepackt mit seinen Sachen die Wohnung...


~~~


Es war der 24. Dezember, Heilig Abend. Die Sonne schien auf die Erde runter, dass der Schnee nur so glitzerte und funkelte, wenn sich die Sonnenstrahlen in ihm brachen.
Etwas außerhalb der Stadt war der große See vereist - wie jedes Jahr - und wieder tummelte sich eine große Anzahl von Kindern und Erwachsenen auf der glatten Eisfläche, spielte Hockey, lief Schlittschuh... - wie jedes Jahr.
Seit drei Jahren war dies der Ort, an dem ein achtzehjähriger blonder Junge Heilig Abend feierte. Auch dieses Jahr hatte er sich wieder auf den Weg gemacht.
Dass die Engel an diesem Tag noch etwas anderes für ihn bereithielten, hätte er nie im Traum gedacht...


~~~


„Nun hab dich nicht so.“ fuhr Mokuba seinen Bruder an. „Du hast es mir versprochen.“ Eine trotzige Haltung wurde eingenommen und mit so verschränkten Armen sah er zu seinem großen Bruder hinauf.
Der seufzte nur leise und ergab sich dann in sein Schicksal. Warum konnte er Mokuba auch nichts abschlagen? Dann würde er jetzt nicht hier am See draußen vor Domino stehen, warm eingepackt und mit Schlittschuhe unter den Füßen. Dann müsste er jetzt nicht aufs Eis rauf.

„Juhu!“ jauchzte der Schwarzhaarige, als Seto nach dessen Hand griff und sie gemeinsam das Eis betraten.
Mokuba hatte ihn letzte Woche so lange gelöchert, bis er zugesagt hatte, Heilig Abend mit ihm Schlittschuhlaufen zu gehen. Da Seto diesen Abend leider noch einen Termin hatte, den er nicht verschoben bekam - ja, auch der große Seto Kaiba bekam nicht immer das, was er wollte -, konnte er auch nicht mit Mokuba feiern und hatte ihm stattdessen erlaubt, bei einem seiner Freunde zu feiern. Aber vorher hatte der Kleine unbedingt mit ihm hierher kommen wollen.

Und so befand er sich nun hier und ahnte nicht, was die Engel noch für ihn bereit hielten...


~


Hoch oben auf einer Wolke lagen zwei Personen gemütlich auf dem Bauch. Die Arme angewinkelt und den Kopf auf die Hände gestützt. Der eine hatte längere blonde Haare, die im Nacken zu einem Zopf gebunden waren. Klare blaue Augen blickten amüsiert nach unten und um den Mund lag ein leicht grinsender Ausdruck.
Die Person neben ihm hatte kurze schwarze Haare, grüne Augen und einen ebenso belustigten Ausdruck im Gesicht wie sein Neben´mann`.
Von ihrem Aussehen her wäre niemand auf die Idee gekommen, das diese zwei Wesen schon ziemlich viele Jahre erlebt hatten und sich trotzdem tierisch auf die Zeit um Weihnachten freuten, weil sie dann wieder ´spielen` durften.
Heute waren zwei junge Männer dran. Ein Blonder und ein Braunhaariger...


~


Ein blonder Schopf flitzte über das Eis wie nichts Gutes. Gekonnt wich er den anderen Läufern aus, die alle mehr oder weniger sicher auf ihren Beinen standen. Seit fast drei Stunden war er nun schon auf dem Eis - inzwischen war es kurz nach sechzehn Uhr - und er wurde nicht müde, seine Runden zu drehen.
Hier, inmitten der ganzen anderen Leute, fühlte er sich wohl. Wenn er da an seine leere Wohnung dachte... seit sein Vater seit drei Jahren um diese Zeit herum immer auf Geschäftsreise musste, hielt er sich hier auf.
Hier, wo Fröhlichkeit und Lachen herrschte. Wo durch die vielen Kinder gar keine Einsamkeit aufkommen konnte.
Genau hier fühlte er sich wohl.

Völlig in Gedanken versunken glitt er über das Eis. Das er dabei niemanden anrempelte, hatte er nur seiner Erfahrung zu verdanken. Mindestens einmal im Jahr den gesamten Tag auf dem Eis zu verbringen, hatten ihn so etwas wie einen sechsten Sinn entwickeln lassen, wann er ausweichen musste und wann nicht.
So konnte er auch getrost darüber nachdenken, was seine Freunde jetzt wohl machten.
Tea, Yugi und Tristan würden bestimmt mit ihren Familien gemütlich Essen, dann Lieder hören und unterm Weihnachtsbaum eine schöne Bescherung feiern.
Leicht lächelte Joey, als sich die Bilder vor seine inneren Augen schoben. Schöne weihnachtliche Atmosphäre, fröhliche Stimmung und Freude pur.
Schade, das er Heilig Abend alleine verbringen musste...

>Wie Kaiba wohl feiert?< sinnierte Joey weiter. Jedes Jahr fragte er sich das und jedes Jahr fand er keine wirkliche Antwort darauf. Einerseits war da dessen Firma, die ihn bestimmt brauchte; andererseits war da Mokuba, der bestimmt etwas dagegen hätte, wenn sein großer Bruder nicht mit ihm Bescherung feierte.
>Zwickmühle.< dachte Joey wieder. Zu diesem Ergebnis war er bis jetzt jedes Jahr gekommen - aber leider nicht weiter. Ob sich das je ändern würde? ...

Er ließ seinen Blick über den Platz schweifen. Überall nur fröhliche Gesichter. Frisch verliebte Paare, die Hand in Hand über das Eis glitten; Kinder, die ausgelassen spielten und tobten; Eltern, die am Rand auf den Bänken saßen - um den ganzen See herum waren sie aufgestellt worden - und ihren Sprösslingen teils mit Freude, teils mit Bangen hinterher sahen.
>Und da sind Mokuba und Kaiba...< beobachtete Joey weiter und holte mit dem rechten Fuß Schwung - oder besser: wollte Schwung holen. Mitten in der Bewegung stoppte er. Sein Fuß wurde langsam wieder auf dem Eis abgestellt und der Kopf leicht nach rechts gedreht. >Mokuba...? Kaiba...?< wiederholte Joey seinen Gedanken. >Was macht Kaiba hier?<
Ungläubig sah er zum Rand der Eisfläche. Dort standen wirklich die beiden Kaibas. Joeys Unglaube verstärkte sich noch, als er sah, dass nicht nur Mokuba Schlittschuhe anhatte. Nein, auch Kaiba!

Ehe er sich versah, hatte sein Fuß die abgebrochene Bewegung wieder aufgenommen und er fuhr auf die Stelle zu, an der Kaiba sich gerade aufhielt.

~

„Wollte dein Freund dich nicht abholen?“ sah Seto seinen Bruder an, nachdem er einen prüfenden Blick auf seine Uhr geworfen hatte. Immerhin war es gleich schon halb fünf.
„Ja, er kommt bestimmt gleich.“ antwortete der Kleine, nicht im Geringsten verärgert über die Verspätung. So eilig hatte er es nun auch wieder nicht, von seinem Bruder wegzukommen.
Vorsichtig ließ er sich auf einer der Bänke nieder, auf der sie sich vorher auch die Schuhe getauscht hatte, und schnürte seine Schlittschuhe auf. Mit einem kurzen Ruck hatte er diese von den Füßen und gleich darauf seine normalen Turnschuhe wieder an.

Mokuba wollte gerade aufstehen, damit Seto sich auch fertig machen konnte, als er hinter dessen Rücken eine vertraute Person auf dem Eis erblickte. Die - so ein Zufall aber auch - geradewegs auf sie zukam.
„Joey!“ rief Mokuba und winkte dabei.
Auf Joeys Gesicht erschien ein Lächeln und er winkte zurück. Wenigstens ein Kaiba, der sich freute, ihn zu sehen.

Gekonnt bremste er vor den Kaiba-Brüdern und grinste sie an. „Hallo, Mokuba. Hallo, Kaiba.“ grüßte er beide. Seto, der sich inzwischen auch umgedreht hatte, sah nicht gerade sehr begeistert aus, Wheeler hier zu sehen. Mokuba dagegen schon.
„Hey, Joey. Was machst du denn hier?“ „Schlittschuhlaufen, was denn sonst?“ gab er zurück. „Wie ich sehe, wart ihr eben auch drauf.“ „Ja, ich hab Seto so lange genervt, bis er mitgekommen ist.“ grinste Mokuba zurück. „Aber ein Freund holt mich gleich ab, deswegen haben wir aufgehört.“
Bevor Joey etwas antworten konnte, war lautes Rufen zu vernehmen.
„Mokuba. Hallo.“ rief ein Junge, der in Mokubas Alter zu sein schien. Wohl der erwähnte Freund.
„Tschuldige, das ich so spät bin. Können wir?“
„Klar. Komm. Tschüß, Seto. Tschüß, Joey.“ winkte Mokuba noch und rannte mit seinem Freund davon. Wahrscheinlich zu den Eltern des anderen. - und vorbei war es mit dem ´nicht so eilig haben, von seinem Bruder wegzukommen`.

Zurück blieben Joey und Seto, die etwas erstaunt diesen rasanten Abgang Mokubas mit ansahen.
„Na, der hatte es jetzt ja ziemlich eilig.“ meinte Joey. „Und was machst du jetzt?“ wandte er sich an Kaiba.
„Nach Hause fahren und arbeiten.“ kam es fast bissig zurück. Was sollte die Frage denn?
„Arbeiten? Jetzt noch? Du spinnst!“ war Joeys Kommentar. Er drehte sich wieder um und wollte zurück aufs Eis. „Da kann ich mir besseres vorstellen.“
„Und was?“ Seto hatte sich Joey zugewandt und die Frage einfach mal so in den Raum geworfen. - warum, wusste er gar nicht mal so. Das raus zu finden, verschob er einfach mal auf später.
Mit Erstaunen blieb der Blonde stehen und erstarrte. Hatte Kaiba ihm gerade wirkliche eine normale Frage gestellt? Hatte er sich nicht verhört? Ein paar Sekunden wartete er noch ab und als kein bissiges Nachwort kam, drehte er seinen Kopf etwas herum. Mit seinen braunen Augen sah er direkt in Kaibas Gesicht.
Es schien fast so, als ob sie sich mit ihrem Blick gegenseitig gefangen hielten.

„Schlittschuhlaufen.“ Ein Wort nur, das Joey aussprach. Seine Augen sprachen dafür umso mehr stumme Worte. Schickten sie in das andere Augenpaar und wurden dort ebenso wortlos verstanden.
Ausgeführt wurde die Bitte aber nicht wortlos.
„Na, dann zeig mal, was daran so toll sein soll.“ lächelte Seto leicht. Mit Schwung betrat er das Eis und blieb neben Joey stehen. Der lächelte ebenfalls etwas und mit einem Nicken startete er.
Seto gleich hinter ihm...


~


Oben auf ihrer Wolke grinsten zwei Engel vor sich hin. Das ging ja einfacher, als erwartet. Eigentlich schade...
„Das ist ja diesmal einfach...“ murmelte der Blonde. Er schien leicht verstimmt.
„Stimmt. Ich glaube, da wäre auch ohne unsere ´Hilfe` bald etwas passiert.“ grinste sein Nebenengel. Ihm schien es nicht im Geringsten etwas auszumachen, das sie bei diesem Fall weniger als gewöhnlich zu tun hatten. Wobei...
Ohne ihr Zutun hätte Setos Geschäftspartner den Termin bestimmt abgesagt und Seto wäre nicht mit Mokuba zum See gegangen und hätte demzufolge auch nicht Joey getroffen...
„Freu dich doch einfach mal.“ knuffte der Schwarzhaarige seinen Freund in die Seite. „Ich weiß gar nicht, was du hast. Ohne uns wären die beiden jetzt nicht da, wo sie sind.“ lächelte er.
„Du hast ja recht...“ kam es leise.
Gespannt sahen beide wieder nach unten. Vielleicht passierte ja noch etwas Interessantes...


~


Seit über zwei Stunden waren sie nun schon am fahren.
Die Zeit war mit Schweigen und kurzen Unterbrechungen derselben ausgefüllt gewesen.

...

„Sag mal, Köter... was machst du eigentlich hier?“
„Laufen.“ Sehr informative Antwort.
„Aha...“
Stille.
„Und warum?“
Kurzes Schweigen.
„Weil bei mir Zuhause keiner ist.“
Beide holten gleichmäßig Schwung und hielten so ihr Tempo, fuhren mühelos nebeneinander her. Es war fast unheimlich, wie gut sie in diesen Augenblicken harmonisierten.
„Und warum?“ Setos Stimme klang lange nicht mehr so kalt wie noch am Anfang.
„Mein Vater ist auf Geschäftsreise. Und alleine im Wohnzimmer hocken und Trübsal blasen ist nicht so mein Fall.“ antwortete Joey und holte heftig Schwung. Er bekam etwas Vorsprung vor Seto, blickte kurz zurück und meinte: „Na komm schon, Kaiba.“ Dabei lächelte er leicht.

...

„Warum bist du nicht bei einem deiner Freunde?“ stellte Seto die Frage, die er sich schon einige Zeit stellte. Schließlich hockte der Kindergarten sonst auch immer zusammen.
„Keine Lust.“
„Aha...“
„Ach, weißt du, Drache... Die haben doch mit ihren Familien genug zu tun. Da will ich nicht stören.“ klang die leise Stimme Joeys an Setos Ohr.
„Deshalb treibst du dich hier rum, Hündchen?“ Von Köter auf Hündchen. Die Zeit hier mit dem Blonden, die sie in Schweigen verbrachten, schien Seto gut zu tun.
„Genau. Hier ist immer was los.“ sah er sich lächelnd um. Als er dabei Setos Gesicht streifte, erblickte er dort ein Lächeln.

...

„Wie lange machst du das hier eigentlich schon?“ brach Seto irgendwann wieder die Stille. Sie hatten eine Runde nach der nächsten gedreht, mal schneller, mal langsamer, aber immer schön vorschriftsmäßig, da sie ja keinen der anderen in Gefahr bringen wollten.
„Was?“
„Hierher kommen.“
„Vor drei Jahren hat es angefangen. Da musste mein Vater zum ersten Mal auf Geschäftsreise und ich hab es Zuhause nicht ausgehalten so alleine. Da hab ich mir meine Schlittschuhe genommen und bin hergekommen. Und die letzten Jahre auch. Hier ist es viel fröhlicher als bei mir in der Wohnung.“
„Da scheinst du ja eine Beschäftigung für dich gefunden zu haben, Hundi.“
„Ja, das hab ich wohl...“ antwortete Joey leise.

Einige Minuten fuhren sie wieder schweigend nebeneinander, dann setzte der Blonde wieder zum sprechen an.

„Weißt du, ich hätte nie gedacht, das Eislaufen so viel Spaß machen kann.“ lächelte er leicht. „Aber hier auf dem Eis fühle ich mich wohl. So oft ich kann, komm ich im Winter hierher und ansonsten geh ich in die Eishalle.“
„Dass es dir Spaß macht, sieht man.“ drang Setos Stimme leise an Joeys Ohr. Sie fuhren dich nebeneinander und beide blickten sich jetzt gleichzeitig an. Dann wurde der Blick einmal in die Runde geworfen und Braun und Blau blitzten belustigt auf.
„Was meinst du, Drache? Sollen wir?“
„Warum nicht, Hundi. Es ist schließlich kaum einer mehr da.“
„Dann los!“ rief Joey und startete.


Inzwischen war es so spät geworden, dass sich nur noch vereinzelt Läufer auf dem Eis befanden. Die Nacht hüllte Domino ein, aber hier auf der Eisbahn war es hell wie am Tag. Lag wahrscheinlich an den großen Scheinwerfern, die rund um den See von mehreren Sponsoren aufgestellt worden waren.


Seto und Joey flitzen wie nichts Gutes über den See. Immer wieder holten sie kräftig Schwung und stießen sich mit ihren Füßen vom Eis ab, das kleine Splitter nur so flogen. Man würde hinterher genau erkennen können, wo die beiden lang gesaust waren.
Ihre Haare wurden vom Gegenwind nach hinten gepustet, total verwuselt. Ihre Augen schienen von innen zu leuchten, so viel Spaß machte es ihnen, über das Eis zu flitzen, sich immer wieder gegenüber dem anderen einen Vorsprung herauszuarbeiten und die merkwürdigsten Versuche zu starten, den anderen am Vorwärtskommen zu hindern, ohne ihn zu verletzen. Die komischsten Manöver wurden gefahren, um dem anderen auszuweichen; die neuesten Ideen ausprobiert, wie man diesen oder jenen Sprung zu seinen Gunsten verändern konnte...

Irgendwann aber waren selbst die letzten Kräfte aufgebraucht und die beiden jungen Männer fuhren wieder friedlich nebeneinander her.
„Oh man... du kannst echt klasse Fahren, Seto.“ grinste Joey ihn an. Irgendwann während ihres ´Gefechtes` war er zu Seto übergegangen und sah nicht ein, warum er das nun wieder ändern sollte. Vor allem, da der andere keine Einwände dagegen erhob.
„Du aber auch, Hündchen.“ kam das Kompliment zurück.

Beide waren leicht aus der Puste gekommen und fuhren nun langsam am Rand des Sees entlang, nur alle paar Meter etwas Schwung holend, damit sie nicht stehen blieben.

„Tja, ich sag doch: ich steh ziemlich oft auf dem Eis. Da lernt man so einiges.“ grinste Joey zurück.
„Da hast du wohl Recht.“ gab Seto zurück, auch er grinste leicht.
„Sag mal, Drache, wie spät ist es eigentlich?“ wechselte Joey abrupt das Thema. So langsam bekam er Hunger und wenn er daran dachte, dass er seit heute Mittag auf dem Eis stand...
„Moment, gleich...“ Es wurde ein Blick auf die Armbanduhr geworfen. „... elf Uhr.“ flüsterte Seto. „Scheiße!“ fluchte er dann - wesentlich lauter.
„Oh man... kein Wunder, das ich Hunger hab...“ fing Joey an. „Warum ´Scheiße`?“ setzte er hinterher.
„Um 19 Uhr hätte ich einen Termin mit einem Geschäftspartner gehabt. Den kann ich jetzt vergessen.“ grummelte Seto. „Na, auch egal.“ Seine Stimme hatte etwas von der Fröhlichkeit der letzten Stunden wieder. „Ich werd´s überleben.
Hast du nicht gesagt, du hast Hunger? Ich nämlich auch. Wollen wir noch was Essen gehen?“
„Gerne. Auch schon ne Ahnung, wohin?“ fragte Joey, der sehr wohl bemerkt hatte, das die Laune des Drachen wieder gestiegen war. So schlecht schien der Tag ja dann wohl nicht verlaufen zu sein...
„Wirst du schon sehen...“ kam die Antwort - mit einem Lächeln im Gesicht.


~


Oben auf ihrer Wolke sahen sich die zwei Engel an. Beide hatten sich in eine sitzende Position erhoben und grinsten sich an. Mit einem lauten Knall prallten die Handflächen ihrer Hände aufeinander.
„Mission: ´Weihnachtsverkupplung` erfolgreich abgeschlossen.“ riefen beide fröhlich im Chor.
Ja ja... ein Weihnachtsengel hatte es zur Weihnachtszeit eben am besten.


~*~ Owari ~*~​

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So, das war es jetzt also.
Kommentare, Kritik und Anmerkungen wie immer zu mir. ^^

by: Sonna
 
huhu
mensch warum schreibt eigentlich keiner bei deinen mega süßen FFs einen Kommi. Versteh ich nicht!
Ich fans wieder mal zucker *g* und ich hatte grad soviel Stress, als ich sie gelesen habe und bin dann irgendwie ruhiger und fröhlicher nach dem Lesen gewesen. Also von mir aus kannst du noch endlos viele von diesen One Shots schreiben, ich freu mich immer.
Nur als klitzkleine Kritik.
Kaiba wirkt schon ziemlich OOC ;) zumindest am Anfang hätte er noch ein bisschen nörgeln dürfen ;)
aber es hat mir trotzdem super gut gefallen
ich drück dir die Daumen für den Wettbewerb!
FROHE WEIHNACHTEN
lg wölfin
 
Hi,

jetzt hab ich diese auch noch gelesen.
Ich muss einsamerwölfin echt zustimmen, das war so sweet. Echt was fürs Herz und für Weihnachten. Es war richtig angenehm zu lesen. Vor allem das mit den Engeln fand ich süß. Ich hätte auch gerne solche Engel!!
Aber im Ernst, echt super Geschichte.
Es macht spaß zu lesen.

Bye Laila
 
Hi ^^

Mensch, zwei Kommis. *euch beide knuddel*

@einsame wölfin: Erstmal danke für deinen Kommentar. *freu*
Versteh ich auch nicht... *pfeif*
Na, da hab ich ja was gutes bewirkt mit der One-Shot. ^-^ Jeden Tag eine gute Tat.
Kaiba OOC? *nochmal lesen geht* Okay, gut, hätte er. Aber da war ich wohl gerade so in Weihnachtsstimmung, das ich keine Lust hatte, ihn nörgeln zu lassen. *nach Ausrede sucht* ^.^
Danke fürs Daumendrücken. ^^


@Laila: Dir auch danke für deinen Kommentar. *freu*
Schön, das sie dir gefallen hat. ^.^
*nach Engel sucht und ihn zu dir schickt* ^_^


Wen es interessiert: auf Wunsch von einigen Lesern (und meiner Beta *die ist an allem Schuld*), gibt es Sylvester eine Fortsetzung. *schon mal Schleichwerbung macht*

by: Sonna
 
Weihnachtsengel II

Titel: Weihnachtsengel II
Autorin: Sonna
HP:
Fandom: YGO
Teil: One-Shot / Fortsetzung zu ´Weihnachtsengel`
Pairing: Joey x Seto
Rating: PG
Disclaimer: *zu Konto schiel* Schade, immer noch nichts mir... nur die Idee, aber dafür bezahlt ja auch keiner was... T_T
Warnungen: sap / was für Zwischendurch zu Weihnachten ^^
Kommentar / Widmung: Auf Bitten meiner Betaleserin und einiger Kommentatoren hab ich noch eine Fortsetzung geschrieben.
Ich hoffe, sie gefällt euch genauso gut wie der erste Teil. ^-^
Inhalt: Ist die Mission der Weihnachtsengel wirklich schon abgeschlossen? Wir werden sehen...
Legende:
„jemand labert“
~*~ Rückblick ~*~
~~ Engelgequatsche ~~

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Weihnachtsengel II


Ein blonder junger Mann drehte eine Runde nach der nächsten auf dem Eis. Unermüdlich. Warm eingepackt mit Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen wurde ihm so langsam doch ziemlich warm.
Dampfwolken hingen vor seinem Gesicht, mit jedem Atemstoß, den er ausstieß. Seine Wangen hatten eine ziemlich gesunde Farbe angenommen: rot - was aber auch einen anderen Grund haben könnte als nur den, das er hier auf dem Eis ins Schwitzen geriet.

Dieser andere Grund war ein ganzes Stück größer als er, hatte braune Haare und eisblaue Augen. Und hatte ihn außerdem vor zwei Tagen zum Essen eingeladen.
Joey hatte gar nicht gedacht, das der Drache so... so... ach, wie er es nennen sollte, wusste er einfach nicht. Worte wie ´süß` oder ´niedlich` passten irgendwie nicht so recht zu dem Firmenchef...


~~


„Was meinst du? Woran denkt er?“
„Woher soll ich denn das wissen?“ Die grünen Augen blickten leicht vorwurfsvoll zu seinem Kollegen hinüber. „Wer hat denn gemeint: ´Komm, lass uns gehen. In Irland warten noch zwei Verliebte darauf, verkuppelt zu werden. Die beiden hier haben es ja geschafft.` Mh? Warst du das oder ich?“
„Ich? Würde ich so was machen?“ kam die unschuldig gestellte Gegenfrage.
„Hmpf.“

Beide sahen wieder runter zu der Eisfläche, auf der der blonde junge Mann einsam seine Runden drehte - wie auch schon den gestrigen Tag.

„Ich möchte zu gerne wissen, was die beiden vorgestern getrieben haben, das Joey wieder alleine ist.“
„Tja, dazu müsstest du seine Gedanken lesen, und das kannst du nun mal nicht. Also wirst du dich gedulden müssen.“
„Ja ja... ich weiß ja.
Aber wenn der Kerl heute nicht kommt, statte ich ihm einen Besuch ab. So geht das ja nicht weiter, dass der Blonde hier wartend eine Runde nach der nächsten dreht...“

Damit beobachteten beide weiter die Eisfläche...
... so ´erfolgreich abgeschlossen` war ihre Mission wohl doch noch nicht gewesen...


~~


Unmerklich schweiften Joeys Gedanken wieder ab, wobei er weiter eine Runde nach der nächsten drehte...


~*~


„Wirst du schon sehen...“
Das war der letzte Satz, der zwischen beiden gesprochen wurde, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren.

Joey staunte nicht schlecht, als er sah, ´wohin` der Drache ihn geschleppt hatte. Irgendwie hatte er erwartet, dass sie in so ein pikfeines Nobelrestaurant gehen würden.
Stattdessen... standen sie hier mitten in der Stadt an einer Würstchenbude.
Kaum zu glauben.


„... di. Erde an Hundi. Noch da?“
„Was?“ wandte sich der Angesprochene ruckartig zum Drachen um. „Ist was?“
„Ja, ich hab dich gerade gefragt, was du haben willst. Also?“
Ein kurzer Blick auf den Grill, dann: „Ich nehm zwei Bratwürste und ne Portion Pommes.“
„Kommt gleich.“ lies sich der Budenbesitzer vernehmen.

Drache und Hundi besetzten einen der Tische und schwiegen sich erstmal an - wie auch schon auf dem Weg hierher. Die ´Vertrautheit` auf dem Eis war fast wie weggeblasen gewesen, sobald sie dieses verlassen hatten.

Arme auf der Platte abgestützt, sahen sie sich um. Es sah fast wie eine Flucht aus. Wenn sie einer Beschäftigung nachgingen, müssten sie nicht miteinander kommunizieren.
Doch ob dies lange gut ging?

Es dauerte nicht lange und ihre Bestellung stand vor ihnen. Bei Joey seine zwei Bratwürste und Pommes und bei Seto ein heißer Kaffee und ne Bratwurst.
´Guten Appetit` war das einzige, was beide zueinander sagten, dann wurde sich über das Essen hergemacht - wieder eine Flucht.
Das Schweigen lastete über ihnen und je länger es dauerte, desto schwerer schien es zu wiegen und umso schwerer taten sich beide damit, dieses zu brechen.
Beide Männer hingen ihren Gedanken nach, wobei sie gar nicht wirklich realisierten, dass sie über diese vertrackte Situation nachdachten. Es war doch zum Haare raufen...

Irgendwann hatten sie dann auch ihr Essen verzehrt und in der Stille war nur noch das Radio aus der Bude zu hören. Leise dudelte dort Musik vor sich hin, die ihre besten Jahre wohl auch schon hinter sich hatte.
Mittlerweile war es schon kurz nach Mitternacht und beide jungen Männer ziemlich durchgefroren. Dazu setzte es jetzt auch noch zu schneien an. Leise fielen die Flocken vom Himmel und fingen an, die Spuren, die den Tag über im Schnee zurückgelassen worden waren, wieder zuzudecken. Bald würde wohl nichts mehr davon zeugen, das in dieser Stadt Leben herrschte, so weiß und unberührt würde die Schneedecke wieder sein...

„Schnee...“ flüsterte Joey und war somit der erste, der die Stille brach. Den Blick nach oben gerichtet, trat er unter der Überdachung heraus und ließ sich berieseln. Ein glückliches Lächeln legte sich auf sein Gesicht und entspannt stand er da. Es schien so, als ob die letzte Stunde gar nicht gewesen wäre...

„Schön, und was soll daran so toll sein?“ Seto stand immer noch grummelnd unter der Überdachung und schien auch nicht willig, diese zu verlassen. Er sah den Schnee an, als ob dieser sein Feind wäre.
Wenn der Schnee schon auf dem Boden lag, ging es ja. Wenn dazu auch noch die Sonne schien und die Gehwege und Straßen geräumt waren, hatte er auch gar nichts gegen diese weiße Pracht. Aber wehe, es schneite. Das hasste er! Dann wurde man immer nass, die Klamotten und die Haare klebten überall und überhaupt...

„Du kannst Fragen stellen.“ Joey grinste fröhlich, stand im Schnee und ließ sich nicht im Geringsten davon stören, das seine Haare nass wurden. Die trockneten auch wieder...
„Was gibt es schöneres als Schnee? Und dann auch noch am Heilig Abend? Du bist ein Ignorant.“
„Dann bin ich das eben.“ Seto kramten in seiner Tasche und zog sein Handy heraus. Kurzwahltaste wurde gedrückt und dann hörte man es tuten.
„Roland, holen Sie mich ab. Ich bin...“ Damit las er das nächste Straßenschild vor und legte wieder auf.
„Soll ich dich Zuhause absetzen?“ Kopfschütteln. „Ne, danke. Ich lauf lieber. So weit ist es gar nicht mehr und dann kann ich den Schnee noch ne Weile genießen. Trotzdem Danke.“
Gegrummel von Seto.
Als Joey das hörte, lächelte er leicht - aber so, das es nicht gesehen wurde.

Ein paar Minuten vergingen, in denen wieder keiner etwas sagte. Das Knarschen von Autoreifen auf Schnee wurde lauter und schließlich hielt die Limousine vor dem Firmenchef.

„Tja... dann...“ Seto trat an das Auto heran, bedeutete Roland, sitzen zu bleiben und öffnete seine Tür.

Joey schloss kurz seine Augen, atmete tief durch und nahm dann all seinen Mut zusammen. Die Augen wieder öffnend, sah er zum Drachen hinüber.
„Wenn du an den Feiertagen noch nichts vorhast, kannst du gerne mal vorbeikommen. Ich würde mich freuen.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand der Blonde im Schneetreiben und war schon um die nächste Häuserecke, bevor Seto auch nur die Möglichkeit gehabt hätte, etwas zu erwidern.

Der Braunhaarige sah dem Hundi hinterher, ein leichtes Lächeln im Gesicht und so etwas wie Freude und Glück in den Augen.
Er stieg in die Wärme der Limousine, rief Roland ein „Nach Hause.“ zu und freute sich das erste Mal wirklich auf die Feiertage...


~*~


Ein Lächeln legte sich auf Joeys Lippen. Nun hatte er das Wort, das er gesucht hatte. Normal. Er hätte nie gedacht, dass sich Seto so normal verhalten konnte...


„Hey, wo bist du denn mit deinen Gedanken?“
Joey schrecke aus eben diesen hoch, konnte gerade noch so einen Schrei unterdrücken und drehte seinen Kopf leicht. Die Schimpfkanonade, die ihm schon auf den Lippen lag, wurde von ihm gleich wieder verschluckt, als er in die eisblauen Augen blickte, die ihn leicht amüsiert anfunkelten.
„Was guckst du so?“
„Du hast mich erschreckt.“ zischte der Blonde zurück. Seltendämlich Frage...
„Ohh... das tut mir aber Leid.“ Seto grinste leicht und bevor Joey empört nach ihm schlagen konnte, war er schon einige Meter weiter vorne.
Einmal kurz blickte er über die Schulter zurück, eine deutliche Herausforderung im Blick.
Joey grinste fies, flüsterte ein: „Na warte. Du kannst was erleben.“ und holte Schwung...


~~


Hoch oben auf ihrer Wolke grinsten zwei Weihnachtsengel fröhlich vor sich hin. War wohl doch noch nicht alles verloren...


~~


Unermüdlich jagten sich beide über das Eis. Es war fast so wie vor zwei Tagen. Sie wichen einander aus, fuhren dem anderen in die Bahn und versuchten diesen so zum Fallen zu bringen. Immer neue Ideen hatten sie, wie sie den anderen ärgern konnten.
Das Ganze sah fast aus wie ein Tanz - ein Tanz auf dem Eis. Nichts lies darauf schließen, dass das Ganze nur improvisiert war, so professionell sah es aus, wie sie sich da jagten, ärgerten und gegenseitig einen auswischten. Immer wusste man eine perfekte Antwort auf einen ausgeführten ´Angriff`, was das Schauspiel noch mehr wie eine Inszenierung aussehen ließ. - Dem ganzen fehlte nur noch die Musik.


Ziemlich außer Puste fuhren die beiden fast zwei Stunden später gemütlich am Rand des Sees entlang. Dampfwolken bildeten sich vor ihren Gesichtern, die Haare hingen beiden schweißverklebt ins Gesicht und einen gesunden Farbton hatten sie auch im Gesicht.


Außer ihnen beiden war schon lange keiner mehr hier. Den Vormittag über war es auf dem Eis noch recht voll gewesen, gegen Mittag wurde es immer leerer und gegen frühen Abend war Joey so gut wie der einzige auf dem Eis gewesen.
Als Seto dann gekommen war, waren sie zwei die einzigen Menschen im näheren Umkreis gewesen und die Scheinwerfer neben der großen Anzahl an Sternen am Himmel die einzige Lichtquelle.


„Sag mal...“ fing Joey nach einer Weile an, mit einer Hand wieder die Haare aus dem Gesicht schiebend, die irgendwie nicht so wollten wie er.
„Meine Termine gestern hab ich nicht verschieben können und heute hat es auch länger gedauert. Deshalb ist es etwas später geworden.“ Seto holte immer mal wieder leicht Schwung, um nicht auf der Stelle zu bleiben. Er hatte sich denken können, was der Kleinere hatte wissen wollen. Joey hatte so... traurig... ausgesehen, als er ihn vorhin eine ganze Weile beobachtet hatte. Wie er mit den Gedanken irgendwo im nirgendwo schien und seine braunen Augen hatten einen ganz traurigen Ausdruck gehabt.
Seto hatte einfach nicht widerstehen können, hatte sich leise angeschlichen und ihn ein wenig erschreckt.

„Wenn das so ist... sollte ich wohl deine Firma verklagen.“ Joey grinste leicht und gab etwas mehr Schwung, um vor Seto zu kommen.
„Warum?“ erscholl von hinten die leicht verwundert klingende Gegenfrage.
Joey drehte sich im Laufen um und fuhr nun rückwärts, während er Seto fest ansah. Mit ruhiger und völlig ernst klingender Stimme meinte er dann:
„Na, weil sie mich um die Zeit mit dir bringt.“


Die Zeit schien um beide herum still zu stehen.

Joey, der rückwärts fuhr, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, dem die Haare widerspenstig in die Augen hingen. Einen todernsten Blick in den braunen Augen, mit dem er seinen Drachen ansah.

Seto, dessen Hände in den Manteltaschen vergraben waren, dem einige Strähnen in die Augen hingen, den Mund vor Verblüffung offen, was noch mehr Dampfwolken in der Luft produzierte. Die blauen Augen spiegelten ebenso Verblüffung und Überraschung wider und konnten sich gar nicht vom Sprecher lösen.


Joey waren seine Gefühle schon eine ganze Weile klar. Immer, wenn er zur Weihnachtszeit auf dem Eis stand und fast die gesamte Zeit mit seinen Gedanken bei einem gewissen Firmenchef war. Da konnte die Sache doch gar nicht anders liegen.
Der Blonde hoffte nur, dass er seinen Drachen damit nun nicht überrumpelte...


Die Zeit schien wieder zu laufen.
Beide fuhren immer noch weiter, den Blick nur auf ihren Gegenüber gerichtet.
Dann passierte es. Joey löste seinen Blick, auf seinem Gesicht erschien ein erschrockener Ausdruck und mit einem leisen Schrei fiel er.
Da hatte wohl wer mit seiner Kufe ein Loch in das Eis geschlagen.
Reflexartig schloss er seine Augen und machte sich auf den Aufprall bereit...
... der nicht kam...

Einige Augenblicke später öffnete er wieder seine Augen und sah direkt in die von Seto.
Ganz nah waren sich ihre Gesichter, nur Zentimeter voneinander entfernt. Der Zauber, der bis vor wenigen Sekunden noch über ihnen gelegen hatte, war noch nicht verschwunden. Immer näher kamen sich ihre Gesichter, ihre Augen schlossen sich wie von selbst. Sie konnten den Atem des anderen auf ihrer Haut fühlen, die Wärme, die der andere Körper aussandte und dann...

... stoben in der Nähe jede Menge Vögel auf und der Zauber war gebrochen...

Mit einem kurzen Ruck entfernten sich beide wieder voneinander und Seto half Joey hoch. Er war vorhin, als Joey auf dem Weg war, unliebsame Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, wie ein Blitz gestartet und hatte so verhindert, dass der Blonde die nächsten Tage nicht sitzen konnte.

Beide waren leicht rot geworden und brauchten eine Weile, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Schweigend fuhren sie im gemäßigten Tempo über das Eis und versuchten ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Zwei Runden legten sie schweigen hinter sich, in der dritten dann brach Seto die Stille. Aber anstatt auf das Vorgefallene zu sprechen zu kommen, stellte er eine Frage.
„Sag mal, Hundi, hast du Sylvester schon was vor?“ Er spürte förmlich Joeys erstaunten Blick im Rücken, dennoch drehte er sich nicht um. Ein leichtes Lächeln hatte sich in seinem Gesicht breit gemacht und gespannt erwartete er die Antwort.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?
Nein, ich hab noch nichts vor. Warum?“

„Nur so. Mokuba hat mir heute beim Frühstück offenbart, das er Sylvester bei seinem Freund verbringt. Und da hab ich mir gedacht, könnten wir zwei Einsamen ja zusammen feiern. Sofern du nichts Besseres vorhast.“

Joey musste leicht lächeln. Was Besseres als mit seinem Drachen Sylvester zu feiern? Das gab es gar nicht!
„Klar können wir das machen. Ich würd mich freuen.“

„Wenn das so ist...“ Wie erfreut Seto über diese Antwort war, konnte man ihm richtig an der Stimme anmerken.
Beide lächelten leicht, als sie es merkten.
„Da gibt es nur eine Sache...“ „Und die wäre?“
„Ich muss morgen auf Geschäftsreise nach England und werd erst Sylvester zurück sein. Wann genau, weiß ich nicht.“
„Macht doch nichts. Du weißt ja, wo du mich findest.“ Ein bisschen schade fand Joey es zwar schon, nicht den ganzen Tag mit Seto verbringen zu können, aber er hätte vor zwei Tagen noch nicht mal gedacht, das er und Seto sich ´normal` unterhalten konnten. Also...

„Schön.“

Eine Weile fuhren sie noch schweigend Runde über Runde. Aber diesmal war es kein drückendes Schweigen. Nein, eher ein entspanntes Schweigen. Eines, das man nicht mit aller Macht bekämpfen musste durch irgendwelche sinnlosen Gespräche. Eines, das man genießen konnte.

Wie viele Runden es dann geworden sind, wusste keiner zu sagen. Irgendwann hatte Seto gemeint, er müsse so langsam mal zurück und schlafen, da er ja morgen noch etwas Wichtiges vorhatte.
Roland wurde gerufen, Joey Zuhause abgesetzt und dann kam Seto auch ins Bett...


~~


„Na, das hört sich doch schon mal viel versprechend an.“ grinste der Blonde und sah seinen Kollegen an.
„Find ich auch. Aber wir sollten zur Sicherheit Sylvester noch mal nach den beiden gucken. Vielleicht müssen wir den beiden ja noch mal etwas helfen.“

Damit war es beschlossene Sache. Die beiden Weihnachtsengel würden sich bis Sylvester ihren anderen ´Opfern` widmen und dann bei den beiden jungen Männer aus Domino noch mal vorbeigucken...


~~


Joey sah sich um. Den gesamten Tag über war das Eis voll gewesen. Am Morgen waren Eltern mit ihren Kindern hier gewesen, am Nachmittag die Jugendlichen und gegen Abend nur Erwachsene, die nichts Besseres zu tun hatten. Doch je später es wurde, desto mehr von ihnen hatten sich verzogen - wohl in irgendeine warme Kneipe oder zu einem von ihnen, wo sie Knallen konnten, wie sie wollten.

Als es dann auch noch angefangen hatte leicht zu schneien, war Joey der letzte auf dem Eis gewesen. Er drehte eine Runde nach der nächsten, die Stille um ihn herum genießend und sich vom Schnee berieseln lassend. Er verstand gar nicht, was die anderen so an Schnee auszusetzen hatten. Was gab es schöneres, als diese weiße Pracht langsam und stetig vom Himmel fallen zu sehen - fast wie Federn. Engelsfedern.


Je mehr Zeit verstrich, desto langsamer fuhr Joey über das Eis. Seine Sorge wurde immer größer, dass der Drache es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde. Irgendetwas musste ihn aufgehalten haben. Denn dass er kommen würde, daran zweifelte der Blonde nicht eine Sekunde. In dieser Hinsicht vertraute er Seto, so komisch es auch klingen mochte. Sein Gefühl sagte ihm, das der Größere nicht gelogen hatte und sein Gefühl behielt meist recht. Also blieb nur noch die Möglichkeit, das Seto durch irgendetwas aufgehalten worden war. Was auch immer... Joey hasste dieses etwas jetzt schon!

Ein Geräusch überlagerte die Stille, war erst leise zu hören, wurde dann immer lauter.
Horchend blieb der Blonde stehen und drehte sich im Kreis. Woher kam das Geräusch?
Je näher es kam, desto besser konnte er es identifizieren. Das war doch das Knirschen von Reifen auf Schnee. Er drehte sich Richtung Stadt und tatsächlich. Langsam aber stetig kamen zwei Lichter dem See immer näher.
Bis sie schließlich einige Meter vor dem See stehen blieben und ausgingen. Dafür öffnete sich eine Tür des Wagens und heraus stieg der so sehnlich Herbeigewünschte.
Mit den Schlittschuhen in der Hand trat er zu einer der Bänke und wechselte seine Schuhe.
Kurz darauf befand er sich auf dem Eis und fuhr auf Joey zu, der immer noch auf der gleichen Stelle stand...

Keine Minute später standen sich beide gegenüber. Still sahen sie sich einige Momente nur an.
„Tut mir Leid, das ich erst jetzt komme. Erst ist der Flieger zu spät gelandet und da Roland frei hat, musste ich selber fahren. Und der Wagen hatte Probleme anzuspringen.“ Leicht lächelte Seto, als er dies sagte.
Sachtes Kopfschütteln von Joey. „Schon gut. Du hast mich ja vorgewarnt, dass es etwas später werden konnte.
Komm, wollen wir noch ne Runde laufen, bevor die ganzen Raketen hochgehen?“
Ohne eine Antwort abzuwarten setzte er sich gleich in Bewegung und vertraute voll und ganz darauf, das Seto ihm folgen würde.

Noch immer lächelnd gab Seto ebenfalls Schwung und fuhr gleich darauf dich an Joeys Seite über das Eis. Durch ihre dicken Mäntel spürten beide die Wärme des jeweils anderen, immer wenn sie leicht aus dem Gleichgewicht gerieten und sich deshalb anstupsten, wandten sie automatisch den Blick zueinander und jedes Mal war auf beiden Gesichtern ein kleines Lächeln zu sehen.
Es dauerte gar nicht lange, da hatte sich dieses Lächeln auch in den Augen festgesetzt und es schien so, als ob diese unaufhörlich zu strahlen schienen.

Die Eisfläche war vom vorherigen Schneefall überall mit Schnee bedeckt und dementsprechend holprig. Man konnte genau beobachten, wo einer mit seinen Schlittschuhen lang gefahren war.
Da sich beide junge Männer aber mehr mit dem jeweils anderen beschäftigten als damit, wie der Weg vor ihnen aussah - warum auch? War ja schließlich kein anderer als sie hier -, kam, was kommen musste.

Gerade noch fuhren beide einträchtig nebeneinander her, da veränderte sich Joeys Gesichtsausdruck. Überrascht sah er aus, während er dazu ansetzte, einen Schrei loszulassen.
Scheiße! Das war alles, was er noch denken konnte.
Er stieß den Schrei aus, machte sich darauf gefasst, mit dem Boden unliebsame Bekanntschaft zu machen.

Der Braunhaarige hörte den Schrei und drehte sich mitten im Laufen um. Einen geringen Abstand hatte er zu dem fallenden Joey, als er seinen Lauf stoppte und wieder in die Richtung fuhr, aus der er gekommen war. Noch in der Bewegung ging er leicht in die Knie und raste so auf den Blonden zu.

Bevor dieser dann auf dem Boden ankommen konnte, befand er sich sicher in Setos Armen. Er hatte den Aufprall verhindert und fuhr noch einige Zentimeter mit Joey im Arm weiter, bevor er auch seinen Lauf gestoppt bekam.

Schwer atmend sahen sich beide an. Dampfschwaden vor ihrem Gesicht, der ihnen leicht die Sicht nahm.
„Puh. Das war knapp.“ meinte Seto, der Joey immer noch nicht wieder losgelassen hat.
„Stimmt. Dass so was aber auch immer mir passieren muss...“ murmelte Joey zurück. Wobei... so schlecht fand er das eigentlich gar nicht. Zum zweiten Mal lag er nun in Setos Armen und hatte eigentlich ganz und gar nichts dagegen einzuwenden. Es war im Gegenteil sogar schön warm und gemütlich. Er hätte nichts dagegen, wenn es noch einige Zeit so bliebe.

Seto kniete mehr auf dem Eis, Joey in seinen Armen. Das der Abstand zwischen ihnen beiden nicht besonders groß sein konnte, war ja wohl klar. Nur Millimeter waren ihre Gesichter voneinander entfernt. Gleichzeitig blickten sie sich an und es schien so, als ob ihre Blicke sich gegenseitig gefangen nehmen würden. Immer näher kamen sie sich, der Zauber von vor zwei Tagen hatte wieder Besitz von dieser Szenerie ergriffen.
Dann war es soweit. Ihre Lippen berührten sich. Erst scheu, zaghaft. So als ob sie sich noch nicht sicher wären, was sie hier überhaupt taten.
Genau so schnell, wie die Berührung gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden.
Blau und Braun, das etwas verwirrt drein sah, blickten sich an. Erkannten, das es dem anderen genauso erging. Vielleicht... sollte man es einfach noch mal wagen...

Doch bevor es dazu kam...
... gingen überall in der Stadt die Raketen hoch. Die letzten Raketen, die das alte Jahr verabschiedeten und das neue Willkommen hießen.
Eine wahre Farbenpracht und -vielfalt, die da oben am Himmel zu sehen war. Vorher nachtschwarz, leuchtete er nun in allen möglichen Farben, die alle erdenklichen Muster zauberten.

Unten auf dem Eis saßen die zwei jungen Männer immer noch mehr als das sie standen. Zusammen sahen sie diesem Schauspiel zu und noch während eine Rakete nach der nächsten explodierte, wandte sich der Braunhaarige wieder um.
Nah kam er an das Ohr des Blonden heran und flüsterte ein: „Frohes Neues Jahr, Joey.“ hinein. Dann verschloss er dessen Lippen mit den seinen. Diesmal war der Kuss nicht so scheu. Beide hatten gesehen, dass der andere genauso fühlte und ihre eigenen Gefühle kannten sie.
Joey wollte eigentlich erwidern, aber als er in den Kuss gezogen wurde, vergaß er dies ganz schnell wieder. Stattdessen schlang er seine Arme um den Nacken des Firmenchefs und hinderte diesen daran, diesen gerade so leidenschaftlichen Kuss wieder zu beenden.

Kurz lösten sie sich voneinander, als der Sauerstoffmangel bedrohlich zu werden schien. Diese Pause nutze Joey, um seinerseits etwas zu sagen.
„Frohes Neues Jahr, Seto.“
Ein Lächeln lag auf beider Lippen, als sie sich gegenseitig wieder in den Kuss zogen...


Oh ja, das dieses neue Jahr etwas Frohes, Glückliches für sie bereithielt, daran zweifelte keiner der zwei mehr...


~~


Oben auf ihrer Wolke grinsten sich die beiden Weihnachtsengel einen und freuten sich. Das hatte ja bestens geklappt. Und das ohne dass sie noch einmal hatten nachhelfen müssen.
„Mission: ´Weihnachtsverkupplung` erfolgreich abgeschlossen.“ waren sich beide einig.
„Und diesmal endgültig.“ setzte der Schwarzhaarige hinterher.


~*~ Owari ~*~​


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So, das war jetzt auch die Fortsetzung. (eine weitere wird es nicht geben)
Und? Kommentare, Kritik und Anmerkungen werden immer gerne genommen. ^-^

by: Sonna
 
Huhu

also die Fortsetzung hat mir jetzt echt die Laune gerettet *g*
Genau so süß wie der erste Teil. Eigentlich passiert ja gar nicht so viel aber du bringst die Atmosphäre zwischen den beiden einfach sehr sehr gut rüber und man kann sihc richtig in die Situation hineinversetzen.
Vielen dank für das kleine Silvestergeschenk ;)
ich wünsch dir einen guten Rutsch
lg verena
 
Hi ^^

Super, schon wieder eine gute Tat. ^^ Freut mich, das ich ´helfen` konnte. ^.^

Gut, Handlung ist nicht so besonders viel da, aber dann wäre das bei mir auch keine One-Shot geworden. ^^ Aber ich finde, so was hat auch was. ^-^

Bitte, bitte, gern geschehen. *sich verbeug*

by: Sonna
 
HI,

ich wollte dir auch schon eher antworten, aber ich komme einfach nicht dazu.
Das war wieder richtig was fürs Herz.
Die beiden sind echt niedlich. Erst nicht, dann doch. Herrlich.
Die beiden Engel finde ich immer noch am besten. Möchte doch auch einen.
Na ja, was nicht ist kann noch werden.
Auf jeden fall war das eine perfekte Vorsetzung.
Mach weiter so.


Bye Laila
 
Hi ^^

Macht doch nichts. ^^ Nur keine Hektik.

Freut mich, das sie dir gefallen hat. ^-^

Ist der letzte Engel nicht bei dir angekommen? Na warte, der kann was erleben, wenn ich ihn gefunden hab. *g* Ich schick dir noch mal einen vorbei, wenn ich einen finde. ^.^

by: Sonna
 
hallu^^

hab mir gerade deine Shounen-ai durchgelesen! waii!!! *__________* die ist ja so was von süß!!!
die idee mit den engel ist voll lustig! die hatten ja aber wirklich allerhand zu tun, mit den beiden...=^.^=
und das joey und seto schlittschuh laufen^^ hätte nicht gedacht, dass kaiba das so gut kann, er hockt ja eigentlich nur vor seinem laptop oder duelliert sich...>.> aber so ist das schon ganz gut!^^
und wie lieb er ihn immer wieder auffängt! waii, waii, waii!!!^^
nja, schade, dass es keine fortsetzung gibt, aber immerhin haben sie sich jetzt gefunden!^^ ist auch gut!

sayonara
cherry^^
 
Hi ^^

Freut mich, das die die Story gefallen hat und dankeschön für den Kommentar. ^.^

Ja nech? Die armen Engel. ;P
Tja... Seto ist im Grunde eben doch ein ganz lieber Kerl. XD Wie heißt es doch so schön? "Stille Wasser sind tief."

by: Sonna
 
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