DerNamenlose
SasuNaru
Weiße Weihnacht
Autor: DerNamenlose
Titel: Weiße Weihnacht
Teile: 1/1
Genre: ein bisschen Glosse mit viel Kritik
Serie: Original
Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören mir (kommen da Figuren vor?).
Nichts Besonderes, nur ein kleiner Geistesblitz meinerseits. Diesmal kann ich gar nicht beurteilen, obs mir gelungen ist, weil ich vollkommen neu im Genre bin. Entschuldigt gleich vorweg das oftmals durchgekaute, elendige Thema, aber mich hats dieses Jahr besonders beschäftigt, unter anderem deswegen auch der One-Shot.
Achja: Wundert euch nicht, dass ich jetzt schon über Weihnachten schreibe, beim Lesen sollte klar werden warum. Hoffentlich gefällts euch

Viel Spaß!
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Weihnachtsartikel so weit das Auge reicht, Holfiguren aus verschiedensten schweizer Schokoladensorten, exklusiv verzierte Kränze mit einer genau abgezählten Kerzenanzahl, Weihnachtsmannmützen samt dazugehörigem Anzug, Cocacolawerbungen mit beleuchteten Straßen, deren Filmaufnahmen endlich den unterdurchschnittlichen Stromverbrauch der letzten Krisentage gutmachen, und der ständige Geruch von Tannenzapfen, Zimt und geschmolzenem Wachs, der unbemerkt sämtliche unserer Gehirnlappen in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzt. Gerade lief noch der aktuelle Sommerhit von ACDC, da wird er auch schon in einem glorreichen Übergang von George Michaels Last Christmas abgelöst. Im Allgemeinen als das absolute Weihnachtslied bekannt, das in all den Jahren nichts von seiner Schönheit verloren hat und es irgendwie schafft nie eintönig zu werden. Nicht umsonst erklimmt dieser Song jedes Jahr die Spitze der Charts.
Ein typisches Geschehnis für Heilig Abend, zuhause in einer kleinen, familiären Runde, die sich um den gold rötlich geschmückten, leuchtenden Weihnachtsbaum versammelt.
Doch dieses Szenario spielt sich alljährlich nicht wie vermutet daheim beim gemütlichen Zusammensein ab, sondern im Supermarkt des Vertrauens, gleich an der nächsten Ecke. Und schaut man nun in eben diesem Supermarkt aus dem Fenster, so wird man noch die Badenden von ihrem Seeausflug zurückkommen sehen, kurz vor Feierabend und bei den letzten sommerlichen Sonnenstrahlen. Viele werden sich fragen, was unsern Kaiser schon vor langer Zeit tiefgehend beschäftigt hat:
Ja is denn heut scho Weihnachten?
Kalendarisch gesehen hat diese Frage eine einfache, eindeutige und vollkommen korrekte Antwort: nein.
Die Wirtschaft aber spricht eine komplexere Sprache als ein Stück Papier, das an der Wand hängt. Es werden Rekordeinkaufszahlen geschrieben wie zu keiner anderen Zeit; die Konjunktur steigt immens. Läden machen Gewinne mit Sonderangeboten oder aber mit oben genannten Weihnachtsartikeln, werben mit riesigen Plakaten und ausgefallenen Werbesprüchen in Radio und Fernsehen.
Warum sollte man seinem Kind nicht auch mal Lebkuchen gönnen, zumindest einen zum ersten Schultag. Und Weihnachtsmänner, die kann man ja schon mal provisorisch ein Quartal zu früh essen, damit man schon vorher effektiv dem gefürchteten Jojoeffekt entgegenwirkt. Nur die Cola will nicht ganz ins Ernährungsbild passen, die trinken die Kinder schon seit dem letzten Weihnachten täglich. Das lässt einen aufblicken, denn schließlich will man seinen Kindern ja nicht mehr als gewohnt Süßes vor die Nase setzen und da macht sich jede zusätzliche Belastung bemerkbar. Überhaupt hat Zucker eine schlechte Wirkung auf die Zähne, hat man mal in Galileo Mystery gehört.
Und wenn man schon dabei ist sich solch ausführliche Gedanken zu machen, schwirrt einem die selbe elendige Frage wie jedes Jahr im Kopf umher. Klar, man weiß schon warum Weihnachten gefeiert wird und trotzdem traut man sich nicht diese Frage auszusprechen. Aber irgendwann wird man schon noch die Antwort darauf erfahren, erfahren wer dieser Jesus ist. Wofür sonst gibts den Weihnachtsmann, der nicht nur im kindlichen Glauben mit einer Horde Rentieren auf einem Schlitten durch die Lüfte reist und auf der ganzen Welt Geschenke verteilt?
Und wenn einen das eigene Kind mal fragen sollte, ist es schnell nachgegoogelt oder man schaut es eben auf Wikipedia nach, der freien Enzyklopädie im Internet.
Zum Glück gibt es neben all diesen nützlichen und durchaus notwendigen Accessoires auch noch den Adventskalender, der den wartenden Kindern die Zeit bis zum großen Fest versüßt. Klar, die Kinder warten ja auch schon seit dem Sommer auf die Bescherung, an der sie endlich ihre Geschenke bekommen. Eigentlich eine Frechheit, dass sie so lange warten müssen! Früher ging das alles viel schneller vonstatten, stellt man erschrocken fest und verflucht innerlich die Anbieter der festlichen Waren, fragt sich, wer diesen Mist überhaupt kauft.
Aber etwas Gutes hat diese Zeit doch: In der Obstschale liegen neben den Walnüssen tropische Bananen, Kekse müssen Gott sei Dank nicht mehr in gemeinsamer Familienarbeit gebacken werden, die kauft man kurzerhand zusammen mit dem Gummitannenbaum ein, in der Krippe fehlt einer der drei heiligen Könige, den kann man einfach durch die neue Version des Lego-Darth Vaders ersetzt, gesungen wird schon lange nicht mehr und dass der eigene Sohn dieses Jahr am 24. mal etwas mit Freunden unternehmen will, das kann man ja auch verstehen.
Nur das ungute Gefühl lässt einen nicht los, dass sich eine Sache selbst in der heutigen Zeit nie ändern wird, denn etwas ganz Essentielles fehlt doch zu einem richtig gelungenen Fest, zu der magischen Klassik.
Und nur das Wetter ist schuld daran.
~ DerNamenlose ~