USA,Weltpolizei oder Weltverderben???

Original geschrieben von Mephistopheles
Fall vor, dass die Sowjetunion als Sieger aus dem Ringen des Kalten Krieges hervor gegangen wäre. Wie diese dann vorgegangen wären kann man sich ja wohl ausmalen.

wie wäre die Sowjetunion denn vorgegangen ?
 
Original geschrieben von Demon Piccolo
Weitere Satelitenstaaten bilden, Regierungen austauschen, Freiheit, Bürgerrechte abschaffen, etc...eindeutig das grössere Übel.

Falsch.
Denn im Endeffekt machen die USA dasselbe. Und die Russen haben die Bürgerrechte abgeschafft, wenn es ihnen genützt hat.
Das machen die USA aber komischerweise genauso.
Keiner von beiden ist das grössere Übel.
Menschen mit Macht sind bis auf geringfügige Unterschiede immer ziemlich ähnlich im Verhalten auf lange Zeit gesehen.
 
Original geschrieben von Konterfeit
Falsch.
Denn im Endeffekt machen die USA dasselbe. Und die Russen haben die Bürgerrechte abgeschafft, wenn es ihnen genützt hat.
Das machen die USA aber komischerweise genauso.
Keiner von beiden ist das grössere Übel.
Menschen mit Macht sind bis auf geringfügige Unterschiede immer ziemlich ähnlich im Verhalten auf lange Zeit gesehen.

tja genau so sehe ich das auch ,deshalb ist es dumm zu sagen das Russland noch schlimmer wäre als die USA !
 
kleine Frage am Rande...

Wer von euch hat sich schonmal die US-Amerikanische Verfassung durchgelesen?

jetzt zum Thema...

Die USA schützen spätestens seit dem 2. Weltkrieg den Frieden der westlichen Welt, auch wenn ihnen seit dem Koreakrieg bzw. seit dem Vietnamkrieg dieser Titel einer art "Weltpolizei" anhängt. Mancher mag den USA ein gewisses Geltungsbedürfnis nachsagen, welches sich in den militärischen Interventionen in allen Teilen der Welt widerspiegelt, doch selbst wenn es so ist, so verteidigen die USA immernoch den Frieden und die Freiheit dieser Welt. Der erste große Gegner war das nationalsozialistische Deutschland unter Hitler... der zweite große Gegner war die Sowjetunion bzw. der dort herrschende Kommunismus... und der dritte große Gegner... vielleicht ist es diesmal kein Diktator und kein politisches System... vielleicht ist es der Islam... eine Religion... eine Religion voll von gewaltbereiten Fanatikern. Aber wer weiß das schon....
 
Original geschrieben von Bejita-san
kleine Frage am Rande...

Wer von euch hat sich schonmal die US-Amerikanische Verfassung durchgelesen?

jetzt zum Thema...

Die USA schützen spätestens seit dem 2. Weltkrieg den Frieden der westlichen Welt, auch wenn ihnen seit dem Koreakrieg bzw. seit dem Vietnamkrieg dieser Titel einer art "Weltpolizei" anhängt. Mancher mag den USA ein gewisses Geltungsbedürfnis nachsagen, welches sich in den militärischen Interventionen in allen Teilen der Welt widerspiegelt, doch selbst wenn es so ist, so verteidigen die USA immernoch den Frieden und die Freiheit dieser Welt. Der erste große Gegner war das nationalsozialistische Deutschland unter Hitler... der zweite große Gegner war die Sowjetunion bzw. der dort herrschende Kommunismus... und der dritte große Gegner... vielleicht ist es diesmal kein Diktator und kein politisches System... vielleicht ist es der Islam... eine Religion... eine Religion voll von gewaltbereiten Fanatikern. Aber wer weiß das schon....

Komplett durchgelesen? Nein, aber in der gleichen Weise könnte man hier auch exakte Kenntnisse der UN-Satzungen fordern. Eigentlich reicht der Grundsatz: "We hold these truths to be self-evident: That all men are created equal, that they are endowed by their creator with certain inalienable rights, that among these are life, liberty and the pursuit of happyness."
Auf mehr Auswendiglernen lasse ich mich nicht ein. Menschrenrechtserklärungen sind mir ohnehin lieber als die veraltetste Verfassung der Welt. Als Möchtegernhistoriker interessieren mich so oder so die vorgeschützten Grundsätze wenig, sondern vor allem deren praktische Auswirkungen. Womit sich dann auch das von dir angesprochene Feld der "Verteidigung der Freiheit [usw.]" erschließt. Wenn man das exemplarisch untergliedert, kann man das von dir gezeichnete Bild schon ziemlich anzweifeln.

Der Eintritt in den zweiten Weltkrieg(faktisch 1937 mit Roosevelts "Quarantänerede" und den Wirtschaftssanktionen gegen Japan entschieden und entsprechend durch die Atlantik-Charta auch bürokratisch abgehandelt) zum Beispiel geht zum allergrößten Teil auf das persönliche Engagement Roosevelts zurück. Mit dem kapitalistischen Deutschen Reich ließ sich bis Kriegsbeginn prima Handel treiben, ganz anders mit der Sowjetunion schon zu Zeiten Lenins. Die Familie Bush zum Beispiel war ja große Nutznießerin der Angelegenheit (Quelle: Michael Moore "Stupid White Men").
So weit, so gut. Wie kam es denn zu dem Weltkrieg? Da wäre zum Beispiel der Nichteintritt der USA in den Völkerbund zu nennen, den sie eigentlich als Ersatz für übergroßes Eigenengagement im Ausland einsetzen konnten. So aber wurde durch die Isolation erst die Katastrophe ermöglicht. Nun erzähl mir einer, dass die USA der dreißiger Jahre für Freiheit und Demokratie einstanden.

Das nächste Beispiel ist die Führung des Kalten Krieges als westliche Vormacht. Da darf man nicht vergessen, dass für die wichtigen Schaltstellen in den USA Diktatoren kein Problem darstellen, wie man zum Beispiel am Koreakrieg oder auch am Irak-Iran-Krieg sehen konnte. Wenn Demokratie nicht das Hauptziel war, was war es dann? Die Antwort fällt leicht, wenn man beachtet, dass planwirtschaftliche Systeme auch im Falle einer parlamentarischen Demokratie durch US-Intervention vernichtet wurden. Wie hieß das Land nochmal? Ach, egal, "Bowling for Columbine" haben eh alle gesehen. Ein feines Beispiel ist auch noch Kuba: Anstatt dem Land wirtschaftliche Aufbauhilfe zu gewähren(Unter Castro ging es den Leuten faktisch tatsächlich besser als vorher), kamen dicke Sanktionen, um das Land auch endgültig in die Abhängigkeit von der sowjetrussischen Diktatur zu treiben. Diktatoren sind nicht das Problem - Absatzmärkte sind es.

Vietnam ist ja, um gleich mal das prägnanteste Fallbeispiel aufzugreifen, auch eine schillernde Präsentation dieses Prinzips: Während die südvietnamesische Bevölkerung sich über die Befreiung vom Regime geradezu freute, schickten die USA zunächst wirtschaftliche Unterstützung. Als auch das in Südkorea nur die Bonzen freute, kamen gleich mehrere hunderttausend US-Boys. Der Verlauf, die Bewertung und die Behandlung der Zivilbevölkerung beider Seiten durch die US-Amerikaner während des Krieges ist bekannt.


Glorreiche Geschichte. Alles für die Freiheit? Wohl eher für Absatzmärkte und freie Marktwirtschaft.

Original geschrieben von Bejita-san
und der dritte große Gegner... vielleicht ist es diesmal kein Diktator und kein politisches System... vielleicht ist es der Islam... eine Religion... eine Religion voll von gewaltbereiten Fanatikern. Aber wer weiß das schon....

Meinst du das jetzt ernst? Ich zitiere mal eben einen gewissen Hermann Göring, der hat sich in den Jahren 1933-1945 durch das Ausleben solcher Weisheiten relativ unbeliebt gemacht. Der Satz stammt aus einem Tagebucheintrag zu Zeiten der Machtkonsolidierung 1934: "Zwar schieße ich manchmal zu kurz oder zu lang, aber ich schieße wenigstens."
Wo da die Berührungspunkte zu deinem Kommentar liegen? "Wer weiß das schon?" und spezielle Mutmaßungen über die Qualität der Bedrohung sind eigentlich ein schlagendes Gegenargument gegen die willkürliche, rücksichtslos imperialistische Politik, die die USA seit Beendigung der Isolationspolitik fahren.
Ein feines Beispiel für die ach so hehre Verteidigung der Wirtschaftsfreiheit ist der Umgang der USA mit dem Dollar. Das Teil ist total überbewertet, hält sich aber. Wie das geht? Einfach mehr Geld drucken, aber die Inflation in andere Länder tragen, die sich an den Dollar gekoppelt haben. Aus dem Nichts kommt das Chaos, das zur Zeit Argentinien durchzieht, auch nicht. So verhindert man natürlich effektiv in zahlreichen lateinamerikanischen Staaten, dass Kinder statt zur Niedrigstlohnarbeit in die Schule gehen könne. Ideale Voraussetzungen für Freiheit und Frieden in der Welt!
Übrigens: Der Mehrwert bei Jeanshosen liegt bei mehreren tausend Prozent. Da verkauft man lieber eine Niere an den netten Mann aus dem fernen Land, da kriegt man selbst in den unterdrücktesten Regionen Afrikas für eine ordentliche Niere noch 1500$, macht beim üblichen Preis von 60000$ gerade mal fast 2000% Mehrwert. Jawohl, Geld kann man sich aus den Rippen schneiden, und wenn man dem Land, das den Pauperismus erzwingt, sonst nichts mehr zu bieten hat, was einem das Überleben sichern könnte, schnallt man den Gürtel eben nochmal etwas enger, zuviele Nieren sind eh unbequem.


Deshalb lasse ich die Verteidigung meiner Freiheit lieber von einer völkerrechtlich legitimierten Institution als von einem Forschungsobjekt der Morologie beanspruchen, das sich um meine Meinung einen Dreck schert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Haggismchaggis

Ein feines Beispiel für die ach so hehre Verteidigung der Wirtschaftsfreiheit ist der Umgang der USA mit dem Dollar. Das Teil ist total überbewertet, hält sich aber. Wie das geht? Einfach mehr Geld drucken, aber die Inflation in andere Länder tragen, die sich an den Dollar gekoppelt haben. Aus dem Nichts kommt das Chaos, das zur Zeit Argentinien durchzieht, auch nicht. So verhindert man natürlich effektiv in zahlreichen lateinamerikanischen Staaten, dass Kinder statt zur Niedrigstlohnarbeit in die Schule gehen könne. Ideale Voraussetzungen für Freiheit und Frieden in der Welt!
Entweder Du verwechselst hartnäckig Begriffe wie Deflation und Inflation oder Deine Informationsquellen sind keinen Pfifferling wert.
Argentinien hatte bis vor 1991 schwindelerrende Inflationsraten von 800%, gerade durch das "currency board" -wohlgemerkt eine von der argentinischen Zentralbank aus eigenem Interesse gewählte Fixierung des Pesowechselkurses- wurde dies drastisch zurückgeführt. Argentinien hatte seitdem nur Probleme mit Deflation, Auslandsverschuldung und hohen Zinsen, weswegen sie nun auch den Pesokurs wieder freigegeben haben, was zu einer weiteren Destabilisierung der Finanzmärkte führte.
Man kann absolut der Meinung sein, dass das currency board Argentinien letztlich nicht viel geholfen, vielleicht sogar eher geschadet hat, aber mit US-amerikanischer Ausbeutung hat das überhaupt nichts zu tun.
 
Original geschrieben von user16301
Entweder Du verwechselst hartnäckig Begriffe wie Deflation und Inflation oder Deine Informationsquellen sind keinen Pfifferling wert.
Argentinien hatte bis vor 1991 schwindelerrende Inflationsraten von 800%, gerade durch das "currency board" -wohlgemerkt eine von der argentinischen Zentralbank aus eigenem Interesse gewählte Fixierung des Pesowechselkurses- wurde dies drastisch zurückgeführt. Argentinien hatte seitdem nur Probleme mit Deflation, Auslandsverschuldung und hohen Zinsen, weswegen sie nun auch den Pesokurs wieder freigegeben haben, was zu einer weiteren Destabilisierung der Finanzmärkte führte.
Man kann absolut der Meinung sein, dass das currency board Argentinien letztlich nicht viel geholfen, vielleicht sogar eher geschadet hat, aber mit US-amerikanischer Ausbeutung hat das überhaupt nichts zu tun.

Hm, stimmt. Allerdings ist die Aussage, an die das unglückliche Beispiel gebunden war, nach wie vor gültig.
 
@Haggismchaggis

also ich glaube kaum dass es der US-Regierung während des Kalten Krieges oder während des 2. Weltkrieges ausschließlich um die Sicherung ihrer Absatzmärkte ging. Generell sind deine Äußerungen bezüglich der US-Regierung größtenteils doch recht diffamierend.

Du sprichst fast als ob du Beweise hättest, doch wie vieles andere ist dies nicht mehr als eine Theorie, die meiner im Grundgedanken nicht unähnlich ist. Sowohl du als auch ich... wir beide können nicht mit Fakten dienen sondern bewerten das Geschehene mit unserem Geist, nach unseren Werten... oder willst du sagen wir könnten auf irgendeine Art und Weise in Erfahrung bringen was damals in den Köpfen der Politiker vorging? Wohl eher nicht. Alles was wir tun können ist die Geschichte mit unseren Augen zu sehen und in unser Weltbild (Gott sei dank hat jeder sein eigenes) einzufügen. Oder denkst du etwa die Politik der USA sei die Politik des Mammon? Es mag manchmal danach aussehen als ob dieser Staat mitsamt seiner 281,5 Millionen Einwohner nichts anderes als die Gewinnsucht im Kopf hat doch ganz so schlimm steht es um die USA nun auch wieder nicht. Wenn man Kritik übt sollte man frei von Vorurteilen sein, auch wenn das manchmal schwer fallen mag.

Achja... der aktive Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg erfolgte meiner Ansicht nach durch die Atlantik-Charta im August 1941. Vorher hatten sich die Amerikaner durch das "Chash & Carry Abkommen" und das "Lent & Lease Abkommen" mit Großbritanien lediglich passiv am Krieg beteiligt. Die Kriegserklärung des Deutschen Reiches an die USA kam ja ohnehin erst im Dezember '41
 
Original geschrieben von Bejita-san
@Haggismchaggis

also ich glaube kaum dass es der US-Regierung während des Kalten Krieges oder während des 2. Weltkrieges ausschließlich um die Sicherung ihrer Absatzmärkte ging. Generell sind deine Äußerungen bezüglich der US-Regierung größtenteils doch recht diffamierend.

Du sprichst fast als ob du Beweise hättest, doch wie vieles andere ist dies nicht mehr als eine Theorie, die meiner im Grundgedanken nicht unähnlich ist. Sowohl du als auch ich... wir beide können nicht mit Fakten dienen sondern bewerten das Geschehene mit unserem Geist, nach unseren Werten... oder willst du sagen wir könnten auf irgendeine Art und Weise in Erfahrung bringen was damals in den Köpfen der Politiker vorging? Wohl eher nicht. Alles was wir tun können ist die Geschichte mit unseren Augen zu sehen und in unser Weltbild (Gott sei dank hat jeder sein eigenes) einzufügen. Oder denkst du etwa die Politik der USA sei die Politik des Mammon? Es mag manchmal danach aussehen als ob dieser Staat mitsamt seiner 281,5 Millionen Einwohner nichts anderes als die Gewinnsucht im Kopf hat doch ganz so schlimm steht es um die USA nun auch wieder nicht. Wenn man Kritik übt sollte man frei von Vorurteilen sein, auch wenn das manchmal schwer fallen mag.

Jawohl, ich glaube, dass die Politik der US-Administrationen eine "Politik des Mammon" ist und war. Genauer ausgedrückt: Ich habe die Fakten, die dafür sprechen, gesammelt und zu einem Beweis zusammengelegt und parallel dazu Argumentationen, die andere Standpunkte vertreten, mit demselben Beweismaterial unterminiert. Die Folgerungen der Beweisführung mögen unpopulär sein, aber sowas ist schwer in eine Beweisführung einzubringen. Ich habe übrigens nicht die Absicht, allen US-Amerikanern niedere Motive zu unterstellen. Wer sich das dortige Wahlsystem und die personellen Verflechtungen von Politik und Wirtschaft vor Augen führt und die letztlich doch sehr hohe Rate an Menschen, die solch eine Politik mittragen oder durch Nichtbeteiligung zulassen, kann diesen Weg auch mitgehen.

Ich hatte ja auch schon erwähnt, dass ich nicht auf das, was angeblich das jeweilige Ziel diverser Aktionen war, sondern auf das Ergebnis angeblich ideologisch motivierter Aktionen beziehe und diese Aktionen insgesamt in einen größeren Kontext stelle. Klar gibt es allerlei Ansichten, aber viele lassen sich durch Gegenargumentationen ausschließen. Wenn man eine nicht durch eine Gegenargumentation ausschließen kann, muss man sie als möglich erachten(Popper); man kann ihr aber eine Wahrscheinlichkeit zuordnen, die der Größe der Menge der zutreffenden Indizien entspricht.
Eine "wir können es nicht wissen und letzendlich ist doch sowieso alles gleich, ich habe meine Meinung und du deine"-Argumentation ist genau dann nicht tragbar, wenn man sich auf die Nutzbarkeit seiner Wahrnehmung für Beweisverfahren einlässt. Je mehr Material man für seine Beweiskette heranschafft, desto besser kleiner wird die Gefahr der Unrichtigkeit aufgrund zu starker Abstraktionsfehler. So, wie man Grenzwerte von Funktionen an Definitionslücken anhand des Restes der Funktion bestimmen kann, so wie man Funktionen näherungsweise ableiten kann, obwohl man deren Vorschrift nicht kennt, so kann man auch aus der eigenen Subjektivität auf die objektive Lage der Dinge schließen. Dabei kann man selbstredend Fehler machen, aber die muss man dann im Beweis suchen, nicht in der Tatsache, dass eine Beweisführung überhaupt angestellt wird.

Kurzgefasst: Natürlich kann es gut sein, dass ich mich in meiner Auswertung total vergriffen habe. Das möchte ich aber bitte nachgewiesen haben, denn sonst habe ich ja keine Chance, meinen Fehler zu finden. Eine Gegenargumentation derartig ignoriert zu sehen, schlägt mir aber (hoffentlich verständlicherweise) auf den Magen. Deshalb auch mein erkenntnistheoretischer Ausflug. Ich bin übrigens gerade auf einem Koffeeintrip, deshalb bitte ich dich ganz persönlich, allzu barsche Formulierungen nicht ernst zu nehmen.;)


Achja... der aktive Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg erfolgte meiner Ansicht nach durch die Atlantik-Charta im August 1941. Vorher hatten sich die Amerikaner durch das "Chash & Carry Abkommen" und das "Lent & Lease Abkommen" mit Großbritanien lediglich passiv am Krieg beteiligt. Die Kriegserklärung des Deutschen Reiches an die USA kam ja ohnehin erst im Dezember '41

Das war aber nur der Auslöser. Der Kurs ging sowieso in Richtung Krieg. Sowas kommt nicht von heute auf morgen, die relevante Vorgeschichte hatte ich ja oben schon erklärt. Faktisch hast du Recht, aber in diesem Fall war die passive Kriegsbeteiligung, die natürlich von der aktiven noch einen Schritt entfernt ist, in ihrer Konsequenz untrennbar mit der aktiven verflochten.

Inhaltlicher Zusatz: Die Geschichte mit dem Organhandel ist zu weit ausgegriffen. Daran haben die USA Mitschuld, aber nicht Hauptschuld. Das ist ja einerseits ein Problem wegen der Schutzzölle, die auch die EU erheben; andererseits begründet durch private Geschäftsleute, die keine US-Bürger sein müssen und an der US-Politik wohl kaum teilhaben; und last but not least an weiteren Mischerscheinungen wie diktatorischen Regimes und allem möglichen weiteren Zeug. In dem Fall habe ich den Begriffe "USA" und den Mischmasch aus Globalisierung und freier Marktwirtschaft durcheinandergeworfen, was natürlich nicht ohne weiteres zulässig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Demon Piccolo
Nonsens, hier SO einen Vergleich zu ziehen, man muss schon SEHR blauäugig sein, um zu denken, dass unsere Regierung auch gegen den "Sieger" Sowjetunion so hätten auftreten können, also zieh hier nicht Vergleiche, die in DIESER Form völlig übertrieben sind.
Also die Ziele mögen durchaus ähnlich sein, aber zu denken, dass die Sowjets so "schonend" beim Durchsetzen derselben gewesen wären ist verblendet.

Blödsinn!
WER hat den bei der Kubakrise nachgegeben, obwohl das eine völlig illegale Blockade der Amis war? Und WER hatte denn da schon seine Raketen in der Türkei und Europa stationiert? Also wären die Russen da vollkommen im Recht gewesen. Trotzdem haben sie es nicht im Endeffekt drauf angelegt.
Erzähl bitte nicht so einen Mist.
Die Russen wären im Endeffekt weder viel besser noch viel schlechter gewesen. Nur ein wenig anders. Aber im Endeffekt hätte wieder sowieso der internationale Geldmarkt und kapitalistische Handel alle immer noch im Joch gehabt und grundlegende Änderungen verhindert.
 
Ich finde, dass die USA zu Unrecht Weltmacht ist. Weil viele der Waffen die sie besitzen, nur gekapert und nicht selber hergestellt sind. Wie die Atombombe, die wäre eigentlich eine deutsche Waffe gewesen, aber als Einstein in die USA geflohen ist, haben die Amis mit aller Gewalt alles aus ihm herausgequetscht, wie man eine Atombombe erst baut. Wieder einer der vielen Gründe, warum die USA das unbeliebteste Land Nr. 1 bei mir ist.
 
Original geschrieben von Ultra Ray
Ich finde, dass die USA zu Unrecht Weltmacht ist. Weil viele der Waffen die sie besitzen, nur gekapert und nicht selber hergestellt sind. Wie die Atombombe, die wäre eigentlich eine deutsche Waffe gewesen, aber als Einstein in die USA geflohen ist, haben die Amis mit aller Gewalt alles aus ihm herausgequetscht, wie man eine Atombombe erst baut. Wieder einer der vielen Gründe, warum die USA das unbeliebteste Land Nr. 1 bei mir ist.

tut mir ja leid, aber das sind erneut reichlich abstruse Gedankengänge. Zuerst zu den Fakten: Aus Einstein wurde nichts "herausgequetscht", schon gar nicht Gewalt, Einstein hat selber mit etlichen anderen Physikern einen Brief an Roosevelt geschrieben, in dem sie ihn auf die Gefahr einer deutschen Atombombe aufmerksam machten und so indirekt ja selber vorschlugen, eine eigene zu entwickeln. Mit dieser hatte Einstein dann aber reichlich wenig zu tun, vielmehr wurde er als Sicherheitsrisiko angesehen und nicht unmittelbar beteiligt, im praktischen Bereich hatte Einstein also mit dem Ganzen nichts zu tun und auch im theoretischen ist er hier nicht eine sonderlich wichtige Figur, die Vor- und Entwicklungsarbeit wurde vornehmlich von anderen verrichtet, allen voran natürlich Oppenheimer, welcher das ganze Projekt ja leitete. Zudem ergaben nach dem Krieg die Nachforschungen ja, dass Deutschland meilenweit von einer einsatzfähigen Atomwaffe entfernt gewesen war, von irgendwelchem konkretem Ideenklau kann hier also nicht wirklich die Rede sein. Zumal die Vormachtsstellung kaum alleine aus dieser Waffe resultiert, sondern primär im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Potential verankert ist. Dinge wie die militärische Macht spiegeln das höchstens wieder. Im übrigen tönt die Kritik irgendwie als wäre es erfreulicher gewesen, wenn die Verantwortung über die Atombombe in den Händen von NS-Deutschland gelegen wäre. Und das ist ja letztlich höchst bedenklich, denn bei aller Kritik an der damaligen US-Politik darf man nicht vergessen, dass es im anderen Fall fast garantiert weit mehr Tote gegeben hätte. Aber natürlich dann nicht, auch wenns abgedroschen klingt, für Freiheit und Demokratie, wofür es zynischerweise die USA einsetzten, sondern für ein weit bedenklicheres Ziel, das sich hier wohl jeder ausmalen kann..
 
Also ich hab ja eh ne Anti-Amerika-Haltung...
Ich glaub ja nich dran dass der Bush wirklich legal die Wahl gewonnen hat und so...
Außerdem is ihre Haltung im Israel-Palästina Konflikt doch wohl mehr als Denkwürdig...
Nur weil Amerika das Land mit der meißten jüdischen Bevölkerung ist,haben die doch wohl keinen Grund so nen Verrückten wie den Scharon zu unterstützen,der bei nem Attentat der Palästinänser gleich ganze Dörfer in Schutt und Asche legt...
Man kann ein Selbstmordattentat (was ich auf keinen Fall gutheiß!!!) wo vielleicht 3 Leute sterben nich damit vergelten,mit seinen Panzern in irgendein Dorf zu fahren und wahllos Häuser zu zerstören,weil man ANNIMMT,dass sich da Terroristen verstecken...Das is doch krank...
 
Original geschrieben von Luzifer-sama
Nur weil Amerika das Land mit der meißten jüdischen Bevölkerung ist,haben die doch wohl keinen Grund so nen Verrückten wie den Scharon zu unterstützen, [...]

"Meine wichtigste Verpflichtung ist die Sicherheit des israelischen Volkes. Es kann keinen Kompromiss mit dem Terrorismus geben. Dauerhafte Sicherheit braucht Frieden. Israel unterstützt die Vision von Präsident Bush von einem israelischen und einem palästinensischen Staat, die Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben. Es ist nicht in unserem Interesse, die Palästinenser zu regieren, sondern dass die Palästinenser selbst in ihrem Staat regieren. Ein demokratischer palästinensischer Staat in Frieden mit Israel wird der langfristigen Sicherheit von Israel als jüdischem Staat dienen." (Ariel Sharon, 4.6.03, Akaba)

redet so ein "Verrückter"? Ich wäre also etwas sorgfältiger bei der Wortwahl. Und bei Gelegenheit vielleicht auch noch bei der differenzierten Wahrnehmungsfähigkeit, dass Menschen gerade in Bedrohungssituationen teilweise für Aussenstehende irrational handeln legitimiert noch lange nicht derartig abfällige Pauschalurteile, welche der Komplexität der Situation in keinster Weise gerecht werden.
Was im übrigen auch bei den USA gilt, zu behaupten, dass man ein Problem mit einem Land und dessen Volk hat, nur weil der Präsident vermutlich nicht ganz rechtmässig an die Macht gelangt ist, ist offensichtlicherweise ein Widerspruch in sich selbst.
Und selbst bei aller Kritikwürdigkeit der US-Politik, verglichen mit unzähligen anderen Staaten ist diese nach wie vor geradezu heilig, warum wird also eigentlich derart stupid auf ein einzelnes Land eingeprügelt, all die anderen schwarzen Schafe aber einfach so ignoriert?
 
Warum gerade auf Amerika???
Na weil die Amerikaner meinen,nur weil sie die mächtigste Armee der Welt haben,müssten sie sich überall einmischen.
Wie rechtfertigst du denn den Alleingang der Amerikaner???
Wenn das irgendein anderer Staat der UN gemacht hätte, wären die Amerikaner die ersten gewesen,die diesen Staat verurteilt,bestraft oder sogar ausgestoßen hätten...
Und zu Scharon:
Is doch klar,dass er sowas von sich geben muss,sonst würde er sich ja öffentlich gegen seinen stärksten Verbündeten stellen.
Wenn er wirklich Frieden gewollt haben würde,hätte er verhindern können,dass ´die Israelis in den Palästinänsergebieten andauernd neue Siedlungen anlegen.
Aber jetzt da Bush als erster amerikanischer Präsident überhaupt zugibt,dass auch die israelische Führung Fehler gemacht hat bleibt Scharon ja nichts anderes übrig als den großen Friedensbefürvorter raushängen zu lassen...
 
Original geschrieben von Luzifer-sama

Wie rechtfertigst du denn den Alleingang der Amerikaner???
[einmisch]
das hat Mephistopheles doch nie versucht, er hat lediglich die relationen etwas zurecht gerückt, was in anbetracht der teilweise arg einseitigen und übertriebenen posts hier auch bitter nötig war...


und was scharon angeht...bei ihm - ohne mich dazu zu äußern, ob er ein verblendeter idiot ist- war einer der hauptgründe für seine (ehemalige?) antipalästinensische haltung sein "privater" konflikt mit yassir....(und verantwortlich für alles, was seine vorgänger angerichtet haben, ist er ohnehin nicht...)
[/einmisch]
 
Ich wollte Mephisopheles damit ja auch nich angreifen!!!
Ich wollte ihm doch damit nur ein Beispiel geben,denn er hat doch gefragt warum alle auf Amerika losgehen...
Und wie gesagt,sowas wie diesen Alleingang kann sich nur Amerika erlauben...
 
Original geschrieben von Luzifer-sama
Warum gerade auf Amerika???
Na weil die Amerikaner meinen,nur weil sie die mächtigste Armee der Welt haben,müssten sie sich überall einmischen.
Wie rechtfertigst du denn den Alleingang der Amerikaner???

Gegenfrage: Wie rechtfertigst du denn die Passivität der restlichen Sicherheitsrats-Staaten? Grenzt es nicht an nicht an Heuchelei, dass sich da gewisse Staaten und Staatsmänner, namentlich Chirac, Schröder und Putin, aus rein opportunistischen Gründen zu vorgeblichen Friedensengeln aufgeschwungen haben und dabei ihre Verantwortung gerade der UN-Charta mit den Menschenrechten gegenüber eklatant vernachlässigt haben, indem sie nichts gegen ein derartiges Unrechtsregime wie das von Saddam zu unternehmen gedachten? Die Argumentation und Motivation der USA war sicherlich zweifelhaft, jene der Kriegsgegner sind es aber nicht minder.

Und zu Scharon:
Is doch klar,dass er sowas von sich geben muss,sonst würde er sich ja öffentlich gegen seinen stärksten Verbündeten stellen.
Wenn er wirklich Frieden gewollt haben würde,hätte er verhindern können,dass ´die Israelis in den Palästinänsergebieten andauernd neue Siedlungen anlegen.
Aber jetzt da Bush als erster amerikanischer Präsident überhaupt zugibt,dass auch die israelische Führung Fehler gemacht hat bleibt Scharon ja nichts anderes übrig als den großen Friedensbefürvorter raushängen zu lassen...

du unterschätzst eine gewichtige Komponente: Israel ist halt eine - und das ist bekanntlich in der Region eine Seltenheit - Demokratie, Sharon kann nicht wie ein König einfach so befehlen wer was zu tun hat, zumal es sich bei den Siedlern um eine politisch sehr mächtige Gruppierung handelt, von denen Sharon nicht zuletzt stark unterstützt wurde. Und jene Aussage hat ja gereicht, dass in Jerusalem 50'000 gegen Sharon demonstriert haben und ihm hinter verschlossenen Türen mittlerweile das gleiche Schicksal prophezeit wird wie Rabin. Das ist ja das Grundproblem des Konflikts: Die Regierungen beider Seiten wären schon oft genug willig gewesen, aber was nützt eine Einigung, wenn das Volk und insbesondere die Extremisten beider Seiten dann dagegen sind? Man kann ja schliesslich einen solchen Entscheid nicht gegen den Willen jener durchziehen, die es betrifft..
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Mephistopheles
Man kann ja schliesslich einen solchen Entscheid nicht gegen den Willen jener durchziehen, die es betrifft..

Warum nicht?! Es kann doch nicht angehen, dass da unten nichts geschieht, weil ein paar Extremisten nichts besseres zu tun haben, als sich in die Luft zu sprengen o.ä....Und es kann auch nicht angehen, dass Israel dann ganze Dörfer dem Erdboden gleich macht...Man kann es einfach nicht jedem Recht machen und ich würde mich freuen, wenn irgendwer mal endlich die Courage hätte eine Entscheidung zu treffen, ganz egal wie sie aussieht und ganz egal, wie beliebt und unbeliebt derjenige nachher ist! In vielen Ländern und Regionen(nicht nur in Israel) geschieht doch nichts, weil keiner die Konsequenzen tragen möchte. In Deutschland traut sich doch keiner, mal was zu tun, damit es besser wird, weil dann das Volk auch etwas tun muss und das will es meistens nicht, weil alle sich beschweren, dass die und die Steuer wieder höher ist...Aber keiner sieht, dass es dem Staat evtl. helfen könnte....Und deshalb traut sich ja auch keiner an Entscheidungen ran, die wirklich viel vom Volk verlangen...
 
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