Und es passte (One-Shot - G/V)

DerNamenlose

SasuNaru
Und es passte

(das ultimative Geburtstagsgeschenk für Yuuki-chan!)



Autor: DerNamenlose
Titel: Und es passte
Teile: 1/1
Genre: Shonen-ai, Romantik
Serie: DragonBall Z
Pairing: Son Goku x Vegeta
Widmung: Yuuki
Disclaimer: Die vorkommenden Figuren gehören nicht mir, sondern Akira Toriyama. Ich möchte kein Geld mit dieser FF verdienen.

Für eine Yuuki, die den Herbst mag.

Eine Zeichnung aus meiner Sauklaue wollte ich dir lieber ersparen ;)... Darum viel Spaß auf dem Ausflug durch eine herbstliche Dragonballwelt, hoffentlich gefällt er dir!



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Jeder kennt die Zeit, kurz bevor die sommerlichen Sonnenstrahlen verschwinden und man wehmütig an das schöne Wetter zurückdenkt. Bald werden die Tage kälter, Menschen gehen im Dunkeln zur Arbeit und kommen im Dunkeln nach hause und fast könnte man meinen, man würde etwas depressiv. Blätter liegen auf dem Boden, um ihren mehr oder weniger treuen Begleiter gegen den kalten Winter zu rüsten, bleiben dort liegen, werden von Menschenhand weggefegt und werden von anderen ersetzt, bis der Baum komplett kahl ist.

Manche zähren noch von der Kraft, die sie im Urlaub getankt haben, andere freuen sich schon jetzt auf den Start ins neue Kalenderjahr, auf einen persönlichen Neuanfang, der von den wenigsten in die Tat umgesetzt wird. Und obwohl man sich dessen bewusst ist, freut man sich auf ein neues Jahr, das so viel besser werden sollte als das letzte. Auch im neuen Schuljahr ist man wieder ganz dabei und ist fleißiger denn je, was einen noch zusätzlich motiviert. Trotzdem setzt den meisten das schlechtere Wetter immer mehr zu und sie wünschen sich so bald wie möglich einen warmen Frühling.

Er war anders. Er mochte den Wetterumschwung. Das kühle Wetter war ihm ähnlich und irgendwie fühlte er sich hier geborgen, mehr noch, er fühlte sich heimisch. Ihm gefiel der Gedanke an das Regnerische, an die bunte Farbenpracht, die vom Himmel segelte, immer wenn der Herbst begann. Es hatte etwas Idyllisches, wie er fand.

In Gedanken versunken stand er an dem alten Ahornbaum, der schon einige seiner Blätter verloren hatte. Vereinzelt jedoch hingen sie noch an den Ästen, hatten die für ihre Jahreszeit üblichen unterschiedlichen Farben angenommen. Am meisten mochte er den kräftigen Rotstich, den manche besaßen, ihm gefiel aber auch der gelbe und eher fröhliche Akzent.

Zögerlich strich er mit seinen Fingern über die Rinde des Baums, in der etwas eingeschnitzt war. Er lächelte schief, als seine Fingerspitzen ertasteten, um was für eine Gravur es sich handelte. Natürlich wusste er schon seit einer Ewigkeit was darauf stand, doch das tat dem wärmenden Gefühl, das sich in seiner Brust ausbreitete, keinerlei Abbruch. Ein leichter, kühler Wind durchsetzte den Ort und touchierte seine freie Haut, um frech daran entlang zu gleiten und einfach hinfort zuziehen. Die Augen hielt er geschlossen, er kannte diesen Ort gut genug.

Inzwischen war er alt und aus dem selben Grund sehr weise geworden. Sein Stolz war immer noch sein engster Wegbegleiter, mehr als bei jedem anderen Lebewesen, aber er hatte an Kaltblütigkeit verloren, die ihm als Saiyajin mit in die Liege gelegt worden war. Nie würde er es zugeben, aber er fühlte sich schon fast wie ein ganzer und durch und durch normaler Mensch. Es war erschreckend, was diese törichten Existenzen auf diesem minderbemittelten Planeten aus ihm, dem Prinzen, gemacht hatten. Etwas Verweichlichtes und Schwaches, das sich auf positive Gefühle wie Vertrauen einließ.

Noch immer lächelte er und blickte nun auf den hölzernen Stamm des Ahornbaums. Darauf verbarg sich ein Herz, das die beiden Buchstaben V und G umschloss. Wie hatte er es damals gehasst, als der Naivling diese Buchstaben in den Baum geritzt hatte? Wie hatte sich das nervige Gute-Laune-Packet erlauben können diesen Ahorn mit den Kürzeln ihrer beiden Namen zu versehen? Nur weil sie körperlich einander begehrten, hatte Vegeta deswegen noch lange keine Gefühle für einen derartigen Unterklassekrieger, für den Schlechtesten der Schlechten.

Am liebsten hätte er ihn dafür geschlagen, so, wie dieser Baka es mit jeder seiner Demütigungen doppelt so stark getan hatte, wenn er wieder einmal seine Stärke demonstrieren musste. Entweder brachte er eine neue Saiyajinstufe oder eine absolut neue Technik mit aus seinem Training. Seine Laune war schon immer zum Kotzen gewesen, immerzu das freundliche Grinsen, das einem in die Weißglut trieb, diese gottverfluchte Geste, wenn er sich verlegen den Hinterkopf kratzte. Alles, alles, was er getan hatte, dafür konnte man ihn hassen, mit all der möglichen Intensität seiner Gefühle.

Damals war seine Ambition für ihre heimlichen Treffen die Macht über den fremden Körper, denn er wusste, dass Goku ihn begehrte und er ihn mit manch lasziver Bewegung um den Verstand bringen konnte. Es hatte sich so gut angefühlt, wenn er dieses Arschloch anschließend ignoriert hatte und dieser etwas ausstrahlte, was er bisher nur von Bulma kennengelernt hatte. Die Menschen bezeichneten es als Liebe, er selbst hingegen hatte noch nie an dieses Gefühl geglaubt und wenn es tatsächlich existent war, wollte er es gar nicht empfinden müssen. Aber unabhängig davon hatte er Goku verletzen können und das gab ihm eine unaussprechliche Genugtuung.

Die Sonne ging gerade unter und setzte den Ort in ein rötliches Licht, das sich perfekt mit den Farben des Herbsts ergänzte. Es wurde noch merklich kühler, doch es gefiel ihm.

Inzwischen hatte sich einiges geändert, stellte er fest. Nicht nur weil ihn dieses höchste aller Gefühle letzten Endes auch in seinen Bann gezogen hatte. Er schaute er auf den Boden, der von den fallen gelassenen Blättern des Ahornbaums verdeckt war. Und irgendwo in dem Haufen hunderter Blätter fand er eines, das ihn besonders faszinierte. Er hob es auf und betrachtete es, beinahe verwundert. Ein solch durch und durch rotes Blatt hatte er noch nie in seinem Leben gesehen und die gelben Fasern, die einen ganz leichten Orangeton besaßen, vervollständigten den kraftvollen Ausdruck. Es war wunderschön.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Vegeta, lass uns gehen. Es ist schon ganz kalt und du hast nur ein T-Shirt an.” Er drehte sich um und grummelte, doch es war wohl eine Art Zustimmung. Der Mann hatte einen besorgten Gesichtsausdruck und lächelte leicht, offenbar freute er sich, dass Vegeta inzwischen etwas einsichtiger geworden war.

Stumm hoben sie ab und der Prinz warf einen letzten Blick auf das Panorama, in dem er sich so wohl fühlte. Eine Sache brannte seinem Begleiter jedoch noch auf den Lippen und mit dessen Gesagten holte er den Kleineren aus seinem Schwelgen. „Vegeta? Was ist das für ein Blatt, was du da in der Hand hältst?” „Ach…”, antwortete er beiläufig, „Mich erinnert es nur an jemanden.” Kurze Zeit flogen sie weiter ohne ein Wort zu wechseln, anscheinend wartete Goku noch auf die abschließende Ergänzung in Form eines Namens. „Und an wen?”

„Ich weiß auch nicht so genau.”, log der Vollblutsaiyajin, als er sich leicht hinter den Schwarzhaarigen fallen ließ. Dieser Gedanke war nur für den Prinzen allein bestimmt, denn es offenbarte seine tiefsten Gefühle und Bedürfnisse wie kein anderer. „Ich finde es sehr schön.”, sagte Goku schließlich, „Ich glaube, es ist das schönste Blatt, das ich je gesehen habe.”

Einen Moment beobachtete er Goku, dann hob er das Ahornblatt neben ihn und seine Augen fixierte einmal das Blatt, einmal den Saiyajin. Er liebte es, wenn die schwarzen Haare von Goku im Wind zu flattern begannen und wie wild hin- und hertänzelten. Er liebte das leichte Aroma, das sein Körper mit sich zog. Er liebte die kräftigen Hände, die ihn sanft berühren konnten und eine warme Spur auf seinem Körper hinterließen. Er liebte die Augen, die ihn versinken ließen, wenn er sich einsam fühlte.
Und wenn er genauer darüber nachdachte, wusste er gar nicht, was er nicht an ihm liebte und das war ein weitaus erfüllenderes Gefühl als die Empfindungen anderer zu missbrauchen.

„Ich glaube, es ist das schönste Blatt, das ich je gesehen habe.”, flüsterte Vegeta mit einem Lächeln. „Nein…”, er schüttelte mit zufriedenem Gesichtsausdruck den Kopf.

„Ich weiß es.”

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Alles, alles Gute, Hübsche :bdaysmile!

~ DerNamenlose ~
 
Vielen vielen Dank, Krümelchan, die Geschichte ist einfach wunderschön geworden *strahl*. Ich bin noch ganz hin und weg über dein liebes Geschenk. Hach, Vegeta, der Herbst, die wunderbare Stimmung … einfach super gelungen.

Klar gibt’s noch einen ausführlichen Kommi von mir, sobald ich dazu komme (ich werde einfach diesen Beitrag hier editieren und dir Bescheid geben). Und bei einamal lesen wird es natürlich auch nicht bleiben. Nochmals ganz lieben Dank. :)

Edit:

So, jetzt endlich gibt’s aber einen richtigen Kommi. Ich finde die Idee, die in dieser Geschichte steckt, einfach toll, Krümelchen, und du hast alles so liebevoll in Worte gefasst. Dazu noch Vegeta im Mittelpunkt … da schlägt mein Fanherz natürlich gleich höher.

Ich mag die einleitenden Absätze und wie du den Herbst dort beschreibest. Da konnte ich beim Lesen nur zustimmend nicken: ja, so ist es, wenn das Jahr sich langsam dem Ende zuneigt.

Vegeta mag den Herbst? Das passt einfach so richtig gut zu ihm. Wie du die herbstliche Stimmung dann lebendig werden lässt, finde ich sehr gelungen. Da sind einmal die warmen Farben, die sich mit Vegetas aktuellen Gefühlen decken, und die Kälte, die eher an seinen noch immer vorhandenen Stolz und seine dunkle (vergangene) Seite erinnert. Die Jahre haben den Prinzen also verändert, von jemandem der keinem vertraut, der es genießt, Macht über Goku zu haben und ihn verletzten zu können. Irgendwie geschieht es ihm ja recht, dass er sich schließlich doch verliebt hat *lach*. Ich kann mir so richtig gut vorstellen, wie er sich über die Jahre langsam verändert hat, wahrscheinlich Kämpfe mit sich selbst ausgefochten und auf dem Weg dorthin Goku verletzt hat. Bin ich froh, dass der liebe Prinz in deiner Geschichte nicht alt und verbittert endet, was man sich durchaus auch gut vorstellen könnte aber bei weiten nicht so schön wäre.

Und dann ist da das rote Ahornblatt, das Vegeta so fasziniert, so wunderschön ist – so schön und einzigartig wie Goku („…das schönste Blatt, das ich je gesehen habe.”) Hach, das Ende und ein lächelnder Vegeta ist einfach zum dahin schmelzen.

Danke Krümelchan, dass war das perfekte Geburtstagsgeschenk und du hast mir damit eine riesengroße Freude gemacht. :)
 
Hi!!

Einfach hammer dein One-Shot!
Die ganze Atmosphäre in die man reintaucht, die Vorstellung, die du mit deiner Schreibweise erzeuen kannst und dann die Gedankengänge von Vegeta, einfach nur schön und zusammen passend.
Sie ergänzen sich prima. Und den kurzen Dialog zwischen Goku und Vegeta, zwar wenig gesprochen, aber es war gut so, genau passend.
Kann mir ebenso gut vorstellen, das Vegeta die Situation von Son-Gku zu allererst ausgenutzt hat, das passt einfach zu ihm. Aber dann hat er sich langsam verändert, angefangen Gefühle zu entwickeln, und das garantiert bei ihm über Jahre hinweg. Das passt einfach alles wunderschön und romantisch zusammen.
Fand es auch richtig gut, das du zu erst den Leser in unwissenheit darüber gelassen hast, wer sich diese Inschrift betrachtet und sich solche Gedanken macht.
Kann echt nichts anderes zu sagen als: Ein großes Lob an dich für die Idee und Verwirklichung dieses One-Shots.
Erst Sahne!!

Viele liebe Grüße
 
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