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Germanist schrieb:Was verbindet ihr persönlich mit diesem Begriff?
Und inwiefern würdet ihr Trauer von körperlichen Schmerzen abgrenzen bzw. Bezüge zu diesen herstellen?
fruchtoase schrieb:Ich denke Trauer und körperliche Schmerzen haben nichtst miteinander zu tun. Sie können trotzdem gleichzeitig auftreten, keine Frage, aber das führt dennoch nicht zu einer Beziehung zwischen ihnen.
Tja, was verbinde ich mit dem Begriff Trauer? Nunja, ich denke man trauert wenn man sentimental an ein negatives Ereignis herangeht.
UltimatikVegeta schrieb:Trauer ist der Begriff für seelischen "Schmerz", sicher wenn ich körperliche Schmerzen habe kann ich darüber trauern aber die Trauer sind ja nicht die schmerzen selber, zudem wird sie gezielt eingesetzt und dient als seelischer Schutz....
Trauer ist der Archetyp der egoistischen Gefühle.Germanist schrieb:Was verbindet ihr persönlich mit diesem Begriff?
Und inwiefern würdet ihr Trauer von körperlichen Schmerzen abgrenzen bzw. Bezüge zu diesen herstellen?
Nataku-san schrieb:Trauer ist der Archetyp der egoistischen Gefühle.
Ich gehe von meinen Subjektiven Erfahrungen mit Trauer aus. Sprich Familie, Freunde etc. Sollten bei euch andere Erfahrungen aufgetreten sein, so könnte man zu anderen Schlußfolgerungen kommen.fruchtoase schrieb:Wie kommst du darauf? Warum egoistisch?
Nataku-san schrieb:Ich gehe von meinen Subjektiven Erfahrungen mit Trauer aus. Sprich Familie, Freunde etc. Sollten bei euch andere Erfahrungen aufgetreten sein, so könnte man zu anderen Schlußfolgerungen kommen.
Ich erlebte bisher nur das jemand um eine Person trauerte. Meine Mutter, z.B. trauerte um den Verlust ihres Bruders. Sie hat nicht beklagt der Mensch sei an sich tot, sondern für sie. Sie hätten ihren Bruder verlohren. Sie beklagte ihren Verlust, nicht primär den Verlust des Menschen an sich(dies ist ja immer die Voraussetzung zur Trauer) nein ihr Verlust wurde betrauert. Das setzte sich in der ganzen Familie fort. Zwar gabs immer wieder Phrasen die aussagten es wäre furchtbar das er gestorben wäre, er hätte doch noch so viel vor. Jedoch wird dies immer relativiert. 1. durch eine Einschrenkung das im nächsten satz wieder auf den Verlust für sich hingewiesen wird. 2. Indem die Pläne meines Onkels nicht umgesetzt wurden, sei furchtbar für die trauernde Person, 'dynastische' Ambitionen etc. würde ich für solches Verhalten heranziehen. MAn ist Stolz auf die Leistung des Anderen und versucht von derem Glanz einen Schimmer abzubekommen, und durch den Tod wurde einem dies genommen.
Daher trauert man nicht wegen der Person, sondern um die Person im Sinne des individuellen Verlustes.
Trauern bedeutet Bestürzung, und wenn ich Schmerzen habe aufgrund zb. einer Krebserkrankung die meine Organe zerfrisst.. soll ich dann fröhlich sein oder was?fruchtoase schrieb:Also über körperlichen Schmerz zu trauern finde ich schon recht seltsam...
UltimatikVegeta schrieb:Trauern bedeutet Bestürzung, und wenn ich Schmerzen habe aufgrund zb. einer Krebserkrankung die meine Organe zerfrisst.. soll ich dann fröhlich sein oder was?
Gut eigentlich trauert man wegen der Erkrankung und der Folgen und Beeinflussungen die man durch sie zu erwarten hat, nicht wegen dem Schmerz an sich..Trauer ist eine Gefühlslage, die uns die Natur wohl nicht ohne Grund bescherte..Genauso könnte man fragen was Freude oder Angst ist...fruchtoase schrieb:Nein, so ist das ja nicht zu verstehen...
Aber Trauer auf Grund von körperlichen Schmerzen? Also ich würde das auf zwei verschiedene Ebenen setzen. Du Trauerst nicht über die körperlichen Schmerzen selbst sondern über den Zustand in den sie dich versetzen. So würde ich das sehen. Trauer ist für meinen Begriff etwas abstraktes, während körperlicher Schmerz etwas physisches ist das sich beschreiben lässt. Naja, ein abstraktes Gefühl zu beschreiben ist schwierig...
Bei deinem Beispiel würde ich sagen daß es dir von den Schmerzen her dann schlecht geht und du naturgegeben bei Schmerzen keine sonderlich gute Laune hast. Trauern würde ich das aber auch nicht nennen.
UltimatikVegeta schrieb:Gut eigentlich trauert man wegen der Erkrankung und der Folgen und Beeinflussungen die man durch sie zu erwarten hat, nicht wegen dem Schmerz an sich..Trauer ist eine Gefühlslage, die uns die Natur wohl nicht ohne Grund bescherte..Genauso könnte man fragen was Freude oder Angst ist...
Ich verabscheue Trauer und versuche jede Anwandlung dieses Gefühls in mir strengstens zu Unterbinden. Passt nicht ganz in mein altruistisches Wesen. Ich trauere nicht. Ich finde es ungerecht das er für sich nicht mehr Leben kann.fruchtoase schrieb:Im Prinzip hast du aber Recht, nur kann man denn überhaupt ohne eigenen Bezug um jemanden Trauern? Ich weiß nicht, denn einen Menschen macht doch aus was die Mitmenschen von ihm halten, oder? Einen einsam auf einer Insel lebenden wird niemand betrauern, da ihn niemand kannte... Einen Menschen jedoch der eine bekannte Person hat, hat eine Bedeutung bei dieser Person. Ich hoffe es ist erkenntlich auf was ich hinauswill...
Stell dir mal eine Welt vor in der es keine Trauer gäbe, wie sähe die aus wenn du alle Aspekte berücksichtigst..?fruchtoase schrieb:Naja, Freude und Angst könnte ich mir im biologischen Hintergrund noch erklären... Aber Trauer... keine Ahnung wozu das gut sein soll...
Angst erzeugt Hormonausstoß -> gesteigerte Aufmerksamkeit / Reaktionsfähigkeit usw.
Freude führt zur entspannung der Stimmung in einer sozialen Gruppe, also auch ein sinnvoller Effekt...
aber Trauer???
keine Ahnung
Wenn jemand eine Vorstellung für einen Sinn hat würde mich das brennend interessieren!
Vielleicht wird es aber Momente in deinem Leben geben wo du dieses Gefühl nicht unterdrücken kannst...Natürlich wünsche ich dir das nicht.Nataku-san schrieb:Ich verabscheue Trauer und versuche jede Anwandlung dieses Gefühls in mir strengstens zu Unterbinden. Passt nicht ganz in mein altruistisches Wesen. Ich trauere nicht. Ich finde es ungerecht das er für sich nicht mehr Leben kann.
Jemand der Selbstmord begeht um den brauch man weder trauern noch sonst was, er wollte nicht mehr leben und kann höchstens noch versuchen die Welt lebenswerter zu machen, damit andere nicht auch so denken wie der Selbstmörder.
Aber trauern ist für mich immer wieder pervers. Sicher würde ich das zu keinem Akuttrauernden sagen, so viel Anstand habe selbst ich, aber der Sachverhalt bleich gleich.
Nataku-san schrieb:Ich verabscheue Trauer und versuche jede Anwandlung dieses Gefühls in mir strengstens zu Unterbinden. Passt nicht ganz in mein altruistisches Wesen. Ich trauere nicht. Ich finde es ungerecht das er für sich nicht mehr Leben kann.
Nataku-san schrieb:Jemand der Selbstmord begeht um den brauch man weder trauern noch sonst was, er wollte nicht mehr leben und kann höchstens noch versuchen die Welt lebenswerter zu machen, damit andere nicht auch so denken wie der Selbstmörder.
Nataku-san schrieb:Aber trauern ist für mich immer wieder pervers. Sicher würde ich das zu keinem Akuttrauernden sagen, so viel Anstand habe selbst ich, aber der Sachverhalt bleich gleich.
UltimatikVegeta schrieb:Stell dir mal eine Welt vor in der es keine Trauer gäbe, wie sähe die aus wenn du alle Aspekte berücksichtigst..?
UltimatikVegeta schrieb:Eine Welt ohne Trauer währe eine ehrlichere?Ist das alles was dir einfällt?Ich stelle mir vor was wäre wenn niemand mehr trauert, wenn Angehörige und Freunde sterben und sich niemand darum kümmert, ja das wäre die logische Folgerung.Und wo bleibt die Freundschaft wenn sie es nicht wert ist ihr fehlen zu beklagen, ist es liebe wenn Die die wir lieben sterben und Wir so weiter leben als wenn nichts wäre?Und wenn uns das sterben und all das andere Leid völlig egal geworden ist dann ist es auch nicht mehr von Bedeutung ob wir morden und anderen schaden egal in welcher Weise...denn keiner wird den anderen betrauern.Trauer ist viel mehr als nur Tränen vergiessen, sondern sich erinnern, in Gedanken an andere zu schwelgen und sich die einst schönen Momente vor Augen zu führen, trauern ist eines der Dinge die uns von den Tieren unterscheidet, Trauer als Folge der Bindung an andere Wesen, als Ausdruck unserer Seele und als Bewältigung unseres seelischen Schmerzes.Trauer gehört genauso wie all unsere anderen Gefühle zum Gesamtblid und zum Zusammenspiel dieser, wir können niemanden lieben ohne um diesen zu trauern falls ihm etwas zustösst.
Elefanten trauern auch, die legen ja Friedhöfe an, welche auch besucht werden. Trauer ist daher wiurklich kein rein menschliches Phänomen.fruchtoase schrieb:Freunde kommen und gehen...
Also von fehlender Trauer auf Mord und Totschlag zu schließen... Ich weiß nicht... Dies verbietet mir immernoch meine Moral und Ethik. Trauer unterscheidet uns übrigens nicht von den Tieren, denn bewiesewnermaßen trauern auch andere Primaten. Nicht nur der Mensch.