OK, hier ist er also, der mit Spannung erwartete letzte Teil!!!
KAPITEL 13 "ERBITTERT" - TEIL 4
Lynx flog so schnell, wie er konnte, wie er es erst seit einigen Stunden konnte, und dennoch schien er zu langsam zu sein. Er konnte Dracos und Hydras Energien noch spüren, aber sie entfernten sich von ihm und hatten einen beträchtlichen Vorsprung.
Wie hatte Hydra den Einsturz des Hauses nur überleben können?
Lynx hatte ihre Energie nicht mehr gespürt und war davon ausgegangen, dass sie tot war. Da sich auch Draco nicht mehr in der Nähe aufgehalten hatte, hatte er sich für einige Stunden schlafen gelegt.
Die Implantate hatten den Heilungsprozess enorm beschleunigt, seine Wunde war nun kaum noch zu sehen.
Immer wieder stellte sich Lynx die Frage, wie Hydra so schnell zu Draco aufschließen konnte. Selbst wenn sie die Explosion überlebt hatte, so hätte sie doch viel mehr Zeit benötigen müssen, um Dracos Vorsprung aufzuholen. Lynx versuchte, noch ein wenig schneller zu werden, aber er konnte nicht schneller.
Er kam näher an die beiden Dämonen heran, das gab ihm zu denken. Also war Hydra langsamer als er. Ein Grund mehr dafür, dass sie Draco niemals hätte einholen dürfen.
Es war unlogisch! Nun, da Implantate einige seiner Gehirnfunktionen übernommen hatten, war er Unlogischem und vor allem Unerklärlichem gegenüber sehr abgeneigt.
Lynx begriff allmählich, welches Ziel die zwei anstrebten. Lynx‘ Heimatdorf! Den Höllenschlund, der sich dort befand! Sie versuchten zu fliehen!
Lynx stellte in Sekundenschnelle einige Berechnungen an. Wenn die beiden und auch er die jeweiligen Geschwindigkeiten beibehalten würden, würde er sie vielleicht noch knapp vor dem Spalt abfangen können.
Cetus hatte Lynx einmal erzählt, dass sich diese Spalte nur alle fünfhundert Jahre öffnen konnte. Wenn die Dämonen sie verschlossen, um Lynx abzuhängen, würden sie erst in fünf Jahrhunderten zurückkehren können. Warum taten sie es trotzdem?
Lynx brauchte nur einige Sekunden, um die wahrscheinlichste Antwort aus allen möglichen herauszufiltern: Natürlich konnten sie einen Kampf zu zweit gegen Lynx riskieren, aber warum ein Risiko eingehen?
Der Teufel wartete schon seit vielen Jahrtausenden auf die Eroberung dieser Welt. Er konnte sich noch fünfhundert Jahre gedulden. Wenn das zutraf, unterlagen Draco und Hydra jedoch zwei folgenschweren Irrtümern:
Zum einen hielten sie die Linie der Auserwählten für ausgerottet, sie konnten von Mikumi nichts wissen. Und zum anderen wussten sie nichts von Lynx‘ Implantaten, und schon gar nicht davon, dass diese auch seine Lebenserwartung erhöhten.
Wahrscheinlich rechneten sie damit, dass er bei ihrer Rückkehr in fünfhundert Jahren eines natürlichen Todes gestorben sein würde.
Lynx entdeckte nun den Höllenschlund. Er landete schnell und fiel beinahe, als er auf dem Boden aufkam. Etwa dreißig Meter entfernt sah er zwei Gestalten, die auf den strahlenden, roten Riss zurannten.
„Stehenbleiben,“ rief er. Draco drehte sich kurz um, lief aber weiter. Hydra schwebte, berührte den Boden gar nicht. Ihr Bein schien verletzt zu sein. Draco zog sie, sie war wohl zu schwach, sich allein fortzubewegen.
Lynx erkannte, dass die beiden zu schnell waren. Er feuerte einen Energiestrahl in ihre Richtung, aber es war zu spät. Beide Körper verschmolzen für einen Augenblick mit dem Spalt und verschwanden darin.
Der Strahl prallte nur Momente später auf den Schlund und ließ ihn mit einem Ploppen verschwinden. Zurück blieb nur ein atemloser, siebzehnjähriger Junge, Lynx, ein verbitterter, frustrierter, wütender Junge, dessen Implantate so gütig waren, ihn von diesen Emotionen zu befreien.
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So, was sagt ihr zu dem Finale?
PS: Wie Hydra entkommen konnte, wird übrigens später mal in Feuerstrom erklärt, also alle schön da weiterlesen
