Also für mich hat Lynx sowiso schon verloren. Er wurde seiner Gefühle beraubt und auch wenn er gewinnt, ist sein Leben dann nicht mehr sehr lebenswert. Er kann sich dann nicht mal drüber freuen. Außerdem scheint die Welt ziemlich verwüstet zu sein und nur wenige Menschen dürften noch leben. Alles in allem hat Lynx keine rosige Zukunft vor sich.
Danke, DS, besser hätte ich das auch nicht formulieren können!
*TROMMELWIRBEL* Achtung, es geht weiter und in die entscheidende Phase. Der jetzt folgende Teil ist der
vorletzte!
KAPITEL 13 "ERBITTERT" - TEIL 3
Stur sah Lynx hinunter zu Hydra, die immer noch auf dem Dach verweilte. Auch sie wirkte erschöpft und schien erst einmal Kräfte sammeln zu müssen, um den Kampf fortsetzen zu können.
Lynx‘ Blick fiel auf sein Bein. Diese Verletzung konnte ihm noch zum Verhängnis werden. Er musste sich irgendetwas einfallen lassen, um die Dämonin zu besiegen.
Intensiv durchforstete er systematisch sein Gedächtnis, versuchte dort einen Fingerzeig zu finden, der ihm bei seiner Aufgabe half. Und er fand etwas: die Worte, die Mikumi zu ihm gesprochen hatte, nachdem sie sich des Nachts wiedergetroffen und drei Dämonen getötet hatten.
Rückblende:
Lynx kniete sich neben Mikumi, um auf Augenhöhe zu sein.
„Was machst du denn hier?“ flüsterte er ihr zu.
„Ich habe dich gesucht,“ gab sie zurück.
Eine Weile sah er in ihre treuen Augen und erhob sich dann, um das Schwert, das er vor Erstaunen fallengelassen hatte, wieder aufzuheben. Er drehte sich ruckartig um.
„Und seit wann bist du in der Lage, Energiestrahlen zu erzeugen?“
Noch mehr als das Wiedersehen hatte ihn überrascht, dass die Kleine bereits imstande war, einen Dämon auf diese komplizierte Art und Weise zu durchbohren.
„Ich habe meiner Mama immer zugesehen, wenn sie trainierte,“ antwortete Mikumi, „Immer, wenn ich an sie denke, sehe ich sie vor mir, wie sie an sich arbeitet. Sie hat immer in meiner Nähe geübt, musst du wissen, sie wollte mich nie allein lassen.“
Lynx nickte und fühlte sich etwas schuldig, da er sie einsam zurückgelassen und damit genau das getan hatte, was Vela immer hatte vermeiden wollen.
„Wenn ich einmal groß bin,“ erzählte Mikumi stolz, „will ich auch einmal so stark werden wie meine Mama. Manchmal hat sie den Arm in die Luft gestreckt, geschrien und als sie die Faust dann geöffnet hat, war eine kleine, leuchtende Kugel darin. Das sah wirklich schön aus. Das will ich auch mal können!
Sie nannte es glaube ich ‚Supernova‘. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ich war damals ja noch ein kleines Kind!“
Die letzten Worte sprach Mikumi lauter, sie schien besonders großen Wert darauf zu legen, dass sie nun kein Kind mehr war.
Ende der Rückblende.
Das war vielleicht die Möglichkeit, Hydra zu besiegen. Die einzige, die Lynx noch geblieben war.
Seine Konzentration richtete sich wieder auf die Gegenwart, auf den Kampf, auf seine Gegnerin. Entschlossen schaute er sie an und atmete tief durch. Es war ein Experiment, und er wusste nicht genau, ob diese Technik überhaupt funktionierte. Doch er sah keine Alternative.
Langsam hob er den Arm und ballte die Hand zur Faust. Vela habe geschrien, hatte Mikumi gesagt. Sicher hatte sie dabei ihre Energie in ihrer Hand konzentriert. Vorsichtig begann auch Lynx mit diesem Prozess, spürte erst ein Kribbeln, dann einen Druck aus dem Innern der Faust, der immer größer wurde.
Schließlich bewegte er die Finger auseinander und sah im Augenwinkel, dass tatsächlich eine Energiekugel entstand.
Mit dem Schrei „Supernova“ schleuderte er sie nach unten auf seine Kontrahentin. Hydra stand still und starrte ehrfürchtig und erschrocken den Ball an, der auf sie zukam. Sie versuchte weder auszuweichen noch die Attacke abzuwehren.
Die Kugel traf ihren Körper am Bauch und presste sie sofort auf das Dach, das nur Millisekunden später der Belastung nachgab.
Mit einem Krachen brach Hydra mitsamt der Supernova durch das Dach und wurde in den obersten Stock gedrückt. Weitere, identische Geräusche ließen Lynx vermuten, dass noch weitere Decken durchbrochen worden waren. Das ganze Hochhaus begann zu wackeln, immer bedrohlicher, mit jedem Krach etwas mehr.
Dann war eine Explosion zu hören. Sie klang dumpf, musste weit unten geschehen sein. Mit lautem Tosen fiel das Haus in sich zusammen, Stein für Stein, bis von dem großen Bauwerk nicht mehr übrig war als Trümmer.
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So, jetzt aber bitte Fakten, Fakten, Fakten - ach, Quatsch, Meinungen, Meinungen, Meinungen natürlich
