Spiele, die Götter spielen

Frage: Wie beginnt man einen Montag Morgen, damit die Woche gut wird?
Antwort: Man zieht sich zwei Kapitel von Shans Geschichte rein und ignoriert hartnäckig die vorgerückte Stunde....
Au ja, das mit Krillin und C18 gefällt mir. Ich mag die beiden nämlich. Bulmas Reaktion kann ich sehr gut nachvollziehen. Sie ist wohl noch im Schock. Nunja, mal sehen, wo und wie es dann im nächsten Kapitel weitergeht.
 
Hi, Leute. Diese Woche wird es leider nur einen, maximal zwei neue Teile geben, weil ich im Stress bin.

@canola: Abwarten... Aber als Wissenschaftlerin hört sie doch eigentlich nur auf ihre Gefühle, wenn sie ihr etwas Negatives mitteilen. KA, warum man sowas immer leichter glaubt^^.

@Lynx: :rrofl: Deshalb hieß es ja auch "Märchen". Die sind doch immer voller Grauslichkeiten...^^ Und werden schon seit Generationen den kleinen Kindern erzählt...

@Ravana: Das freut mich jetzt aber wirklich. Danke schön. Wenn du Kuririn und C18 magst, wird dich das nächste Kapitel freuen...

Und weiter geht es... Irgendwie fand ich das Kapitel nicht so toll, aber ich wusste auch nicht, wie ich es verbessern sollte, ohne es total umzuschreiben...

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Kapitel 36 Keinen Apfelbaum pflanzen

Die Morgenröte streckte ihre ersten rosenroten Finger über den Horizont im Osten, als Kuririn die östliche Hauptstadt erreichte und in einer dunklen Seitengasse im Ginza-Distrikt, dem Vergnügungsviertel landete. Er hatte noch einen kleinen Umweg zu Muten Roshis Insel gemacht, um seinen zerfetzten Kampfanzug heimlich gegen einen Abendanzug auszutauschen und sich dann wie ein Dieb in der Nacht davongestohlen, um keine Erklärungen abgeben zu müssen, da der Herr der Schildkröten sicherlich den Kampf gegen die Hexe wahrgenommen hatte. Nun richtete er nervös seine Krawatte, und trat hinaus auf die Straße, um die Bar zu suchen, in der sich C18 jedenfalls vor ein paar Stunden noch aufgehalten hatte. Nachdem er festgestellt hatte, dass es hier viele derartige Lokale gab und eine Suche wohl bis zum Mittag gedauert hätte, fragte er einen jungen Mann, der sich leicht angesäuselt auf dem Heimweg befand und ihm den richtigen Weg wies.

Der "Goldene Drache" sah von außen nicht besonders aus, aber die große Anzahl von Leuten, die trotz der späten - oder eigentlich frühen - Stunde vor dem Eingang wartete, um vom Türsteher Einlass zu begehren, belehrte ihn darüber, dass es sich hier wohl um ein "angesagtes" Lokal handelte. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er das Leuchtschild, das über der Eingangstür befestigt war, und tatsächlich einem goldenen Drachen glich. Offensichtlich war er also hier richtig... Seufzend reihte er sich in die Schlange ein und wartete bis die Reihe an ihn kam.

"Hat dir deine Mami überhaupt schon Ausgangserlaubnis gegeben?", fragte der Türsteher, ein Bulle von einem Mann mit tätowiertem Kahlschädel und Oberarmen, die seinen schlecht sitzenden Anzug zu sprengen drohten, Kuririn und grinste hämisch, offensichtlich der Meinung, ein dankbares Opfer für seine Einschüchterungsversuche vor sich zu haben. "Hast du was gesagt?", gab der Kämpfer mit mokant hochgezogener Augenbraue zurück, "Oder hat da nur dein Hintern etwas heiße Luft von sich gegeben?" Wutschnaubend wollte der Hüne ihn ergreifen, doch Kuririn wich den zupackenden Fäusten mit Leichtigkeit aus, ergriff den Kleiderschrank einfach mit einer Hand am Hosenbund und hob ihn ohne sichtbare Anstrengung gute zwanzig Zentimeter in die Höhe. "Wolltest du noch etwas von mir?", fragte er unschuldig, ohne das Gesicht des anderen, dem der Angstschweiß über die Stirn lief, aus den Augen zu lassen. "Nein, nein, du kannst rein!", stammelte dieser und fühlte es feucht seine Beinkleider hinunter rinnen. Grinsend setzte der kleine Mann sein Opfer wieder auf den Boden und richtete dessen verrutschtes Sakko. Die Pfütze zu seinen Füßen nahm er nicht zur Kenntnis, sondern wandte sich einfach ab und betrat das Lokal.

Der Lärmpegel war recht hoch, die bunten Scheinwerfer tauchten die Bar in ein flackerndes Licht, in dem der Tabakqualm wie Nebenschwaden in einem schottischen Moor seine Bahnen zog, und auch die Tanzfläche konnte sich über mangelnde Benutzung nicht beklagen, doch dem kleinen Kämpfer stach die zierliche Frau, die er suchte, sofort ins Auge. Sie stand an der Theke; gekleidet in Jeans und einen schwarzen Pullover fiel sie unter den bunt gekleideten Gästen auf wie eine Krähe in einem Schwarm von Paradiesvögeln. Ihr blondes Haar wurde gerade von einem roten Lichtstrahl zum Leuchten gebracht und Kuririns Herz machte vor Erleichterung einen Sprung, als er bemerkte, dass die Barhocker links und rechts von ihr leer waren. Geschmeidig bewegte er sich durch die Menge und ließ sich zu ihrer Rechten auf dem hohen Stuhl nieder, wobei er seine besonderen Fähigkeiten zur Hilfe nahm, damit es trotz seiner geringen Größe elegant und mühelos wirkte.

C18 war nicht entgangen, dass der kleine Glatzkopf, der schon vor den Cell-Spielen in sie verschossen gewesen war, die Bar betreten hatte. 'Wird auch langsam Zeit, Kleiner, dass du dich ein bisschen um mich bemühst, wenn du bei mir landen willst', dachte sie amüsiert bei sich, ließ sich jedoch nichts anmerken. Der Blick des Mannes fiel auf das leere Glas vor ihr, in dem noch eine einsame Olive lag. Nun zahlte es sich doch aus, dass Marron ihn damals durch so viele Nachtlokale und andere Freizeiteinrichtungen geschleift hatte. Ruhig wandte er sich an den schwarzen Barkeeper - es war wirklich ein angesagtes Etablissement - und bestellte: "Noch einen Martini für die Dame, geschüttelt nicht gerührt, und einen Tequila Sunrise für mich." Erstaunt sah ihn die Frau an, denn damit hatte sie nicht gerechnet! Sie war davon überzeugt gewesen, dass diese Kämpfer alle Hinterwäldler waren, und diese weltmännische Gewandtheit verblüffte sie. Schon erheblich interessierter lächelte sie ihn an und meinte: "Lange nicht gesehen."

Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als der "Goldene Drache" schloss und Kuririn und C18 Seite an Seite das Lokal verließen. Sie hatten sich angeregt unterhalten und sich dabei eifrig die Nase begossen, auch wenn beide aufgrund ihrer besonderen Konstitution nicht einmal leicht angeheitert waren. Doch nun machten sich drei am Stück durchwachte Nächte bemerkbar und der Kämpfer schwankte leicht. "Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte er, ganz der Gentleman. Doch dabei achtete er nicht auf den Weg und die ihn plötzlich überfallende Erschöpfung forderte ihren Tribut. Seine Begleiterin fing ihn gerade noch auf, als er über den Rinnstein stolperte und bewahrte ihn so vor einem Sturz. Die Androidin grinste spöttisch: "Ich glaube, das sollten wir besser umgekehrt machen, sonst landest du noch unter einem Auto und ich glaube nicht, dass das irgendeine Kaskoversicherung zahlt, wenn die Karre dann im Eimer ist." Sie blickte auf den kleinen Mann hinunter, der grau vor Müdigkeit war, und ihr wurde warm ums Herz. Fast zärtlich legte sie ihm den Arm um die Schultern und meinte: "Komm einfach zu mir nach Hause und schlaf dich aus, dann sehen wir weiter." Und so endete dieser schreckliche Tag für Kuririn wesentlich besser, als er begonnen hatte.

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Wünsche, Anregungen, Beschwerden, Morddrohungen? :D
 
Nee, nichts dergleichen, sondern eine Liebeserklärung. *breitgrins*
So, auch Verschollene tauchen wieder auf. *lacht* Hatte in der letzten Zeit etwas Stress auf der Arbeit, aber nun ist der Wust abgearbeitet und wieder mal Zeit für entspannte Tätigkeiten. *lacht* Und so sitze ich denn hier und genieße deine Geschichte. *lob*Ehrlich gesagt ich wüsste gar nicht, was ich als am besten bezeichnen sollte, die Beschreibungen zum Trauerverhalten der DBZ-Figuren, die abstrakten Gedankengebilde von Tarin zum Thema Loslösungstherapie oder die Geschichte um den Cyborg und die kleine Glatze. *grübel* Also das Oder ließe sich auch noch endlos weiter führen. *lacht*
Also danke ich dir einfach für das himmlische Lesevergnügen und knuddel dich ganz lieb bis zum nächsten Mal, deine Reka. *winke*
 
Hm, das geht mir doch irgendwie etwas zu schnell. Ich meine, erst will C18 nichts von ihm wissen und dann, plötzlich, doch. Nach einem Gespräch in einer Bar. Seltsam, seltsam.
Natürlich hätte es nicht so recht in diese FF gepasst, dieses Thema breitzutreten, aber du hättest ja vielleicht die Beziehung zwischen C18 und Kuririn langsamer und dafür immer nur ab und zu am Rande aufbauen können.
Bewertung: 3+
 
Na, wenigstens einer, der in dieser FF mal was positives erlebt. Also Krillin ist hier irgendwie.... süß.... -wobei ich einfach nicht glauben kann, dass ich sowas ernstlich hier reinschreibe sweatdrop - ...oder was auch immmer. Mir gefällt der Handlungsstrang ungemein, auch wenn er zumindest im Moment nicht mit der Haupthandlung in Verbindung zu stehen schein. Das hat sowas Positives, Menschliches in all dem göttlichen Trübsinn. So nach dem Motto: "Das Leben geht weiter." Hoffentlich haben Krillin und C18 auch später noch mehr in der Geschichte zu tun und sind nicht nur ein One-Shot-Sidekick.
 
ja, mit "das leben geht weiter" kann man diesen teil auch betiteln^^ ich hatte echt so das gefühl, als wenn die zwei eine geschichte für sich bilden. ist ja nichts schlimmes, da man daran wirklich merkt, dass nach Vegetas "tod" nicht alles zu ende ist, aber ich muss wohl doch offen gestehen, dass mich die beziehung der zwei nicht so wirklich interessiert ... :(
danke, canola^^
 
Bin wieder da!
Da hab ich ja genau die `Urlaubslücke´ gefunden, wa?

So viel verpasst, dann mal ne Kurzfassung!

Die Badeszene fand ich äußerst amüsant, auch wie Tarin versuchte, ihn nicht an zu sehen
und dann auf einmal dieses seltsame Gefühl verspührt... herrlisch!
Bei der Beschreibung seiner Narben kommen uns Dragonball - Süchtigen natürlich gleich Erinnerungen hoch, seufz.
Aber sehr gut plaziert.

Und die Geschehnisse um Bulma waren auch so schön deprimierend und mitfühlbar beschrieben!
Wir wissen ja, dass er noch lebt und alle Zeichen - Trunks hat gar nichts gemerkt etc. - deuten ja
auch bei ihr darauf hin, also Grips anstrengen Bulma!

Die Geschichte um Kuririn und C18 war ja auch niedlich aber gemein so was einfach in die Lücke zu quetschen, böse!

Dann bis demnächst, Smarti
 
Aloa...

Da ich in nächster Zeit nicht da bin, hier noch ein Teil, damit ihr was habt, über das ihr euch auslassen könnt...

@Rekama: *knuddel* Freut mich, dass du doch noch interessiert bist. Ich dachte schon, ich hätte dich vergrault...^^

@Lynx: Wenn bei dir ein "Du darfst bei mir pennen, damit du nicht unter ein Auto kommst" schon eine Beziehung ist... :rofl: Einfach weiterlesen...

@Ravana: Also, ganz vergesse ich die zwei nicht *g*...

@canola: "Das Leben geht weiter" kommt noch :rofl:... Aber tröste dich, im übernächsten Teil sind wieder Tarin und Co dran...

@Smarti: Noch eine verlorene Tochter, die wieder auftaucht :D... Tja, ich bin eben gern gemein... Hast du das noch nicht gemerkt? *fg*

Und weiter geht's. Diesmal noch an den Nebenschauplätzen, aber lange werdet ihr nicht mehr auf die Folter gespannt... *g*

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Kapitel 37 Der Morgen danach

Die Sonne hatte gerade erst begonnen, sich über den Horizont zu erheben, als Chichi im Schloss des Rinderteufels ihr Schlafzimmer verließ, denn sie hatte es aufgegeben, zu versuchen, Schlaf zu finden, obwohl der Tag kaum angebrochen war, und hier niemand von ihr erwartete, dass sie etwa Hausarbeit erledigte. Während die Tür hinter ihr zufiel, stemmte sie beide Hände gegen ihren Rücken und kämpfte gegen das Bedürfnis, sich in Zukunft nur noch auf allen vieren fortzubewegen. ‚Hoffentlich beschließt du bald, dass es Zeit für dich ist, auf die Welt zu kommen. Aber du bist wohl genauso schwer von Begriff wie dein Vater…’ Mittlerweile war für sie jede Bewegung eine Qual. Auch vor den tragischen Ereignissen der letzten Tage hatte Son Gokus Witwe kaum schlafen können und die Aufregungen hatten das nicht gerade verbessert. Ihr schien es, dass jedes Mal, wenn sie dabei war wegzudämmern, das Kind beschloss ein anderes ihrer Organe mit einem Tritt zu traktieren. Und dann bekam sie Sodbrennen, musste auf die Toilette oder hatte Erstickungsanfälle. Schließlich ging sie mit langsamen Schritten die Treppe hinunter und in die große Küche, in der bestimmt schon Lin, die Köchin, damit beschäftigt war, Brot oder Kuchen zu backen, Tee aufzubrühen oder einfach geschäftig herumzulaufen und wichtig auszusehen. So war es ihr jedenfalls als Kind immer erschienen, denn die alte Frau war schon, seit Chichi sich erinnern konnte, für das leibliche Wohl ihres Vaters und seiner Untergebenen verantwortlich gewesen.

Damals, bevor der Bratpfannenberg das erste Mal ausgebrochen war und sie und ihren Vater in die Flucht getrieben hatte, war die Schlossküche ihr Zufluchtsort gewesen, wenn sie sich einsam oder unverstanden gefühlt hatte. Sie hatte dann an einem der Arbeitstische gesessen. Lins breite Rückseite bewundert, an einem Brötchen oder Keks geknabbert, das ihr die fürsorgliche Frau mit dem siebten Sinn für Kinderprobleme (schließlich war sie damals schon Großmutter gewesen) in die Hand gedrückt hatte, und schließlich irgendwann erzählt, weswegen sie so bedrückt gewesen war. Dafür war die Tochter des Rinderteufels zwar schon lange zu alt, aber irgendwie trieb sie an diesem Morgen die Sehnsucht nach der Geborgenheit ihrer Kindheit. Vielleicht kannte Lin ja auch einen Tee gegen Sodbrennen…

Fröhlich vor sich hin summend kam Mrs. Briefs die Treppe zur Küche hinunter. Normalerweise war sie immer die erste, die auf den Beinen war, und der es oblag, Frühstück für die anderen Mitglieder der wachsenden Familie zuzubereiten. Doch an diesem Morgen hielt sie erstaunt in der Küchentür inne, denn an dem großen Tisch saß bereits ihre Tochter fix und fertig angezogen vor ihrem Notebook, eine Tasse dampfenden, heißen Kaffee neben sich, und tippte fleißig auf der Tastatur herum. Das Eintreten ihrer Mutter quittierte Bulma mit einem ungekünstelt wirkenden Lächeln und einem flüchtigen: „Guten Morgen, Mama.“ Dann wandte sie sich wieder den kompliziert wirkenden Konstruktionsplänen auf dem Bildschirm zu. Kopfschüttelnd musterte die Ältere ihr Kind prüfend, doch abgesehen von dem vielleicht eine Spur zu dick aufgetragenen Make-up schien an ihr nichts ungewöhnlich zu sein, wenn man davon absah, dass sie offenbar unter die Frühaufsteher gegangen war. ‚Mit der Schminke will sie bestimmt verstecken, dass sie geweint hat’, dachte Mrs. Briefs, die der Gedanke irgendwie beruhigte. Die Wahrheit – dass Bulma sich so geschminkt hatte, um zu verbergen, dass sie NICHT geweint hatte, kam ihr nicht in den Sinn. Sowieso hätte sie die Implikationen dieses Verhaltens nicht verstanden.

Zögernd trat sie hinter ihre Tochter und sah – eher beiläufig als interessiert – auf den Computer hinunter. „Hast du Hunger? Möchtest du ein Müsli? Oder ein Frühstücksei?“ „Nein, danke, Mama, ich habe schon einen Toast gegessen. Wenn ich dir im Weg bin, dann sag es ruhig. Ich kann den Kaffee auch im Labor trinken“, antwortete die Angesprochene, während sie mit einem Finger über das Touchpad des Laptops glitt und so die Grafik, die offensichtlich eine Werkshalle darstellte, über den Bildschirm scrollen ließ. Nun erregte das, woran Bulma da arbeitete, doch die Aufmerksamkeit ihrer Mutter, denn sie fragte: „Was ist das? Bauen wir irgendwo eine neue Fabrik?“ Die Ingenieurin nickte. „Das ist die Anlage in Ingwerstadt, die nach der Zerstörung durch Cell neu aufgebaut wurde. Übermorgen werde ich dort für Papa die Eröffnung vornehmen, damit er nicht seine Projekte im Stich lassen muss.“ „Willst du den Termin nicht lieber absagen?“

Besorgte Augen glitten über ihr verschlossenes Gesicht, denn solche Repräsentationsaufgaben hatte die Jüngere schon an guten Tagen nicht besonders gemocht, weil sie es lächerlich gefunden hatte, herumzustehen, sich beweihräuchern zu lassen und schließlich ein rotes Band mit einer stumpfen Schere durchzufummeln, während alle applaudierten, als wäre das das achte Weltwunder. „Nein, wieso denn? Ich bin nicht krank. Ich werde es überleben.“ Ein eigenartiger, auf abweisende Art sarkastischer Ton lag in Bulmas Stimme. Verunsichert trat Mrs. Briefs vom Küchentisch zurück. Dabei fiel ihr Blick auf die Kaffeetasse, die noch halbvoll war mit schwarzem Kaffee. Sie hatte sich bereits dem Kühlschrank zugewandt, um ihrem Mann ein paar Eier zu braten, da kam ihr das Gesehene so richtig zu Bewusstsein: Schwarzer Kaffee. Ihre Tochter trank NIE schwarzen Kaffee. Immer nur mit Milch, alles andere vertrug ihr Magen nicht. Offensichtlich war sie doch erheblich mitgenommener, als es den Anschein hatte, sonst hätte sie auf so etwas nicht vergessen. Dass hinter diesem Versehen auch etwas anderes stecken konnte, nicht nur schlichte Zerstreutheit, zu dieser Einsicht reichte es bei Mrs. Briefs nicht…

In der östlichen Hauptstadt ebbte der Frühverkehr gerade wieder ab und jene Leute, die das Pech hatten, direkt an einer der Hauptdurchzugstraßen zu wohnen, konnten sich noch einmal umdrehen und weiter schlafen, wenn sie denn das Glück hatten, nicht arbeiten zu müssen. C18 allerdings warf endgültig ihre Decke von sich und stand auf. Nicht, dass sie in ein Büro oder eine Fabrik gehen hätte gehen müssen, aber sie benötigte ohnehin kaum Schlaf und außerdem war sie auch neugierig, wie ihr Hausgast die Nacht verbracht hatte. Als sie das Appartement in Schuhschachtelgröße betreten hatten, in dem die Androidin wohnte, seit sie und ihr Bruder eigene Wege gegangen waren, war der kleine Mann total erschöpft auf ihr Couch gefallen und hatte nicht einmal sein Sakko ausgezogen. Na ja, wenn es total verknittert war, dann war das nicht ihr Problem. Irgendwie wurmte es sie auch schon wieder ein bisschen, dass sie sich da so großzügig gezeigt hatte. Aber Kuririn hatte offensichtlich unmöglich nach Hause fliegen können und da war ihr Beschützerinstinkt mal wieder mit ihr durchgegangen, der ihr ja schon damals bei C16 soviel Ärger eingebrockt hatte. ‚Man sollte doch annehmen, dass Dr. Gero mir die ganze Menschlichkeit ausgebaut hätte, und nicht nur so ein wenig…’, grummelte sie vor sich hin.

Deshalb gab sie sich auch keine besondere Mühe, leise zu sein, als sie aus dem Kabinett, das ihr als Schlafzimmer diente, ins andere Zimmer hinüberging, wo sich das Gästebett (wenn man ein mottenzerfressenes, durchgelegenes Sofa vom Sperrmüll so bezeichnen konnte) befand. Kuririn schlief immer noch wie ein Stein, sodass sie sich mit einem unwillkürlichen Schmunzeln auf dem Gesicht vor ihm in die Hocke niederließ und ihn musterte. Irgendwo hatte sie mal gehört, dass ein Mann im Schlaf sein wahres Ich zeigen würde, das er in wachem Zustand verbarg. Wenn das stimmte, dann tendierte sein wahres Ich dazu zu sabbern und am Daumen zu nuckeln wie ein Kleinkind. ‚Irgendwie süß. Ob der jemals richtig erwachsen wird?’ Amüsiert schüttelte sie den Kopf. Warum flogen immer die schrägen Typen auf sie? Zog sie die etwa magisch an? Kopfschüttelnd stand sie auf und ging zur Abwasch hinüber, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu schwappen.

Ein Prusten wie von einem Walross riss Kuririn aus einem süßen Traum, in dem eine zarte, blonde Frau eine prominente Rolle gespielt hatte. Verschlafen rieb er sich die Augen und setzte sich auf, was das alte Sofa mit einem Quietschen quittierte. Langsam kam die Erinnerung an den gestrigen Abend und seine Suche wieder in den Vordergrund seines Bewusstseins. ‚Ah ja, ich habe C18 getroffen. Und dann bin ich fast im Stehen eingeschlafen und sie hat mich mit nach Hause genommen…’ Er blickte sich vorsichtig um und bemerkte schließlich die Androidin, wie sie eben den Kopf unter dem Wasserhahn hervorzog und ihn unverwandt ansah. „Na, du Schlafmütze? Wieder unter den Lebenden?“ Rot vor Verlegenheit nickte er, denn sie trug nur Unterwäsche, was sie aber nicht weiter zu stören schien. ‚Kunststück, wenn ich ihr blöd käme, läge ich wahrscheinlich im nächsten Haus…’ Allmählich schienen seine Wangen unter ihrem Blick den Siedepunkt zu erreichen, da hatte sie ihre Betrachtung offenbar beendet. „Den Anzug kannst du wegschmeißen, würde ich sagen.“ Damit lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf seine Kleidung und in der Tat, der teure Smoking, den er sich damals zu Ehren von Marron zugelegt hatte, schien reif für die Altkleidersammlung.

Steif stand er auf und überlegte, was er jetzt am besten sagen sollte: „Danke, dass du mich bei dir hast übernachten lassen?“ oder „Ich liebe dich, willst du meine Frau werden?“ oder „Bis dann, ich geh dann mal wieder?“ Irgendwie erschien ihm das alles ziemlich bescheuert und so trat er nur von einem Fuß auf den anderen, rang die Hände, blickte zu Boden und schwieg. So bemerkte er das leise Lächeln nicht, das auf dem Gesicht der Frau lag, die seine Verlegenheit irgendwie niedlich fand. Seine Schüchternheit hatte etwas Ansprechendes an sich, das ihn von all den egozentrischen Typen abhob, die meinten, sie wären das Beste, was einer Frau passieren könnte. Trotzdem hatte sie nicht vor, ihm den ersten Schritt abzunehmen. Zurückhaltend war ja schön und gut, aber letzten Endes hatte doch der Kerl die Initiative zu ergreifen. Also meinte sie nur: „Ich würde dir ja anbieten, zum Frühstück zu bleiben, aber…“ Mit diesen Worten öffnete sie die Tür ihres altersschwachen Kühlschranks, in dem nur ein einsames Reisbällchen vor sich hin schimmelte.

Diese abweisende Geste war zuviel für den kleinen Kämpfer und er riss sich zusammen. Ganz bestimmt würde er sie nicht anbetteln, seine Gesellschaft zu ertragen. Die letzte Nacht war offensichtlich ein Ausnahmefall gewesen, er selbst noch voller Adrenalin und gleichzeitig total deprimiert, sie scheinbar einsam oder betrunken. So würdevoll, wie es ihm möglich war, richtete er seine zerknitterten Klamotten und verbeugte sich. „Ich danke Ihnen für ihre Gastfreundschaft“, erklärte er förmlich und machte Anstalten, zur Wohnungstür zu gehen. C18 trat zur Seite und gab ihm den Weg frei. „Bis die Tage. Man sieht sich“, hielt sie ihm flapsig entgegen, was er mit einem Kopfnicken erwiderte, während er an ihr vorbei ging und die Tür öffnete. Von draußen kam der muffige Geruch des Treppenhauses herein und die ältere Frau, die gerade die Stufen scheuerte, musterte den Besucher der jungen Frau mit einem Gesichtsausdruck, als wären mehrere Feiertage zusammengefallen – man konnte sich vorstellen, dass in wenigen Stunden das ganze Haus davon wissen würde, dass C18 Herrenbesuch gehabt hatte. An der Schwelle zögerte er, unentschlossen was er tun sollte. Einfach abhauen wie eine beleidigte Leberwurst? Und dafür hatte er Dende genervt, sie zu finden?

Als er da so hilflos stand, wurde der Androidin klar, dass sie ihm erneut eine Brücke würde bauen müssen, so wie sie es damals im Palast des kleinen Grünlings getan hatte. „Ciao, Süßer. Mein Stammlokal kennst du ja…“ Mit einem Augenzwinkern bugsierte sie ihn aus ihrer Wohnung, während sie an sich halten musste, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, als sie das Gesicht der Hausmeisterin bemerkte, die sich offensichtlich ihren eigenen Reim auf das Geschehen machte. Verdutzt blieb Kuririn auf der Treppe stehen und er brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass C18 ihm offensichtlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie ihn wieder sehen wollte…

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Kommies bitte... :D
 
Yo, yo, gehts jetzt nach Hawaii? Aloha auch Dir! Ich hatte meinen Urlaub ja jetzt!

Das war ja eine nette Zusammenfassung der Geschehnisse.

Ich persönlich fand den Teil um Bulma sehr interessant, da is noch was im Busch, garantiert.
Und Kuririn und C18 waren ja herzallerliebst. So kann man sich alles gut vorstellen.
Aber bitte, spann uns nicht länger auf die Folter und erzähl weiter, das ist ja eine wirklich
gemeine Technik!

Bye, Smarti
 
"Wenn bei dir ein "Du darfst bei mir pennen, damit du nicht unter ein Auto kommst" schon eine Beziehung ist..." - ne Beziehung nicht, aber noch kurz vorher hätte C18 ihn doch lieber unter ein Auto kommen lassen, als ihn bei sich pennen zu lassen, oder? ;)
Naja, aber ansonsten waren die beiden wirklich süß beschrieben. Bulmas Part war auch gelungen.
Bewertung: 2-
 
Shan... ich bin dir ernsthaft böse. Während ich dich in meine Threads quasi prügele, hast du mir gegenüber nicht ein Wort über diese Stroy verloren...:kaioken:

Was hätte ich verpasst! Ich weiß, ich werde leicht melodramatisch und ich bin auch erst zur Hälfte durch, der Rest schlummert noch auf meiner Festplatte, aber trotzdem: Argh!

Böse! Das verzeihe ich dir nie... Jetzt gehe ich und lese weiter, aber glaub bloß nicht, du bist mich los :D Neinein... von jetzt an hast du mich an der Hacke...

Ganz ehrlich mal: Für diese Geschichte liebe ich dich :love2: Hoffentlich schreibst du noch viel, viel mehr...

Bye
:wavey: Sahlene :wavey:
 
Tja, was soll ich sagen? Die Darstellung von Bulma finde ich immer noch sehr gut nachvollziehbar. Aber das Verhalten ist schon ziemlich bedenklich. Da kommt doch noch ein dickes Ende. Ich warte noch auf den großen Zusammenbruch.
C18 und Krillin.... Was? Kein Katerfrühstück. Nun... das war ja klar, der Ärmste ist einfach zu schüchtern. Die neugierige Putzfrau ist auch klasse. So eine Frau Kling haben wir auch bei uns im Haus...
 
doch, ich muss zugeben, mir hat der teil auch gut gefallen - selbst das bisschen um Kuirin und C18^^ gut fand ich auch die kleine bemerkung von wegen, dass C18 sich damals ja auch schon um C16 gekümmert hat. dann kommt ihre ... "wandlung" nicht ganz so aus der luft gegriffen und hat gleichzeitig eine halbwegs ... logische erklärung :D
danke, canola :)
 
Hi, hi, ja so habe ich mir das vorgestellt. Quatsch-Tüte Kuririn so schweigsam wie ein Gedenkstein, nämlich selten gesprächig. *lacht* Also ist stehe nicht auf so etwas, aber C18 scheint ja doch noch mehr mütterliche als frauliche Aspekte zu besitzen, da ist es ja kein Wunder. *lacht* Aber das Wichtigste ist ja, das der Kleine Krieger es nach dem Wink mit dem Fahnenmast kapiert hat, das er Dende nicht ganz umsonst in seiner meditativen Ruhe gestört hat, was für ein Frevel aber auch. Denn Götter arbeiten sich doch sowieso schon ständig zu Tode. *lacht*
Danke, deine Reka. *knuddel*
 
Ich glaube, ich sollte öfter wegfahren, wenn ich dann soviele Kommies kriege *freu*...

@Smarti: Wenn ihr euch so schön aufregt, warum sollte ich euch nicht auf die Folter spannen?^^

@Lynx: Wie kommst du darauf? Sie hat ihn ja schon nach ihrem Kampf gegen Vegeta geküsst, dann gegen Cell hat er ihr geholfen, obwohl es banane war, und in Dendes Palast hat sie ihn praktisch aufgefordert, dass sie ihn wieder sehen will... Er war ihr sicher nicht egal. Und bei sich pennen lassen ist doch was anderes, als mit ihr pennen, oder ^^?

@Sahlene: Es steht ja ohnehin ein Link in meiner Sig... Auffälligere Werbung verträgt mein Stolz nicht^^. Aber es freut mich, dass es dir gefällt...

@Ravana: Das mit dem Frühstück hatte ich überlegt... Aber dann erschien C18 mir einfach nicht wie die Frau, die einen Mann bekocht - eher wie jemand, der immer nur auswärts isst...

@canola: Tröste dich, jetzt geht es wieder mit Tarin weiter...^^

@Ayman1605: Yamchu kommt noch... Und ansonsten: Weiterlesen!^^

Tja, diesmal wieder an den Hauptkriegsschauplatz... Auftritt: Tarin...

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Kapitel 37 Die Qualen des Tantalus

"Euer Hoheit wollen was?", dem Koch fielen beinahe die Augen aus dem Kopf, als Tarin ihrem Wunsch ausgesprochen hatte. "Ich brauche einen Becher mit Hühnerblut, ich weiß, dass es heute Mittag Brathuhn geben wird, und dass daher welches anfällt. Ist das so schwer zu verstehen? Dann sollte ich mich vielleicht an den Haushofmeister wenden", stellte Tarin ungeduldig die Rute ins Fenster, "Der verfügt sicher über ein besseres Verständnis einfacher Wörter." Wie immer, wenn sie ungeduldig wurde, kam jener beißende Spott durch, den sie von ihrem Großvater geerbt hatte. "Nein, nein, Euere Hoheit, ich war nur erstaunt. In einer Stunde könnt ihr es abholen, dann haben wir geschlachtet", stammelte der kleine, dicke Mann und wischte sich mit seiner schmutzigen Kochschürze den Schweiß von der Stirn, den die Erwähnung des Haushofmeisters dorthin getrieben hatte. Sein unmittelbarer Vorgesetzter genoss es, ihn bei einem Fehler zu ertappen, und ihm diesen dann ewig und drei Tage vorzuhalten. Tarin nickte als Zeichen, dass sie die Auskunft zur Kenntnis genommen hatte, und verließ die schon zur frühen Morgenstunde sehr geschäftige Schlossküche.

Durch den Geruch und den Anblick von Blut eine Erinnerung bei dem Prinzen auszulösen, das war ihr mitten in der Nacht eingefallen. Wie so oft, hatte ihr Verstand im Schlaf weitergearbeitet und plötzlich war sie schweißgebadet und mit einem einzigen Bild im Kopf aufgewacht, das ihr gesamtes Denken ausfüllte. "Wenn man verletzt wird, so blutet man. Und wenn gekämpft wird, dann gibt es oft Verletzte, egal ob man selbst verwundet wird, oder der Gegner. Also sollte es auf jeden Fall etwas sein, was ihm schon viel zu oft untergekommen ist, und das sich daher deutlich in sein Bewusstsein gegraben haben muss." So lautete Tarins neuester Plan, der nur eine Schwachstelle hatte: Wie sollte sie ihn auf das Blut aufmerksam machen, ohne dass Aranea es mitbekam? Denn dann würde die Hexe einfach ihren Bann verstärken und so alle ihre mühsam geschmiedeten Pläne zu Asche zerfallen lassen. An diesem Punkt musste sie eindeutig noch arbeiten.

Eine Stunde später stand Tarin mit einem Becher in den zitternden Händen, in dem sich das noch warme Blut eines Huhns befand, vor der ehemaligen Folterkammer - jedes altes Schloss hatte diesen unrühmlichen Fleck in seiner Baugeschichte -, in der der Prinz mit dem Training beschäftigt war. Es war strikt verboten, ihn dabei zu stören und auch nur an die Tür zu klopfen. Aber das hatte das Mädchen auch nicht vor. Vorsichtig ließ sie sich auf die Knie nieder und leerte das Gefäß direkt am Türspalt aus, sodass die rote Flüssigkeit zu einem guten Teil unter der rostigen Stahltür hindurch floss und begann, sich im Raum dahinter zu verteilen. Bemüht, selbst unbefleckt zu bleiben, wich sie vorsichtig zurück und ging in einer ehemaligen Wächternische in Deckung.

Träge verteilte sich der Lebenssaft des Vogels in dem Raum, dessen Temperatur recht niedrig war, sodass es eine Weile dauerte, bis der metallische Geruch Vegeta in die Nase stieg. Dann jedoch wandte sich der Prinz erstaunt zur Tür und erstarrte, als er sah, was da in sein Trainingszimmer rann. Mit einigen schnellen Schritten erreichte er die Pforte und stieß sie auf. Doch der Gang davor war leer und nur die Pfütze, die sich auch auf der anderen Seite der Tür erstreckte, zeigte, dass er sich den Geruch nicht eingebildet hatte.

Sein Blick glitt durch den Korridor, doch dieser war leer. Zum ersten Mal seit - seit wann eigentlich? - versuchte er festzustellen, ob sich die Aura einer anderen Person in seiner Nähe befand, doch da war niemand. Als erwachsener Mann glaubte er eigentlich nicht an Gespenster und als Krieger hielt er es für unmöglich, dass Blut aus dem Nichts auftauchen konnte. Vorsichtig beugte er sich über die Lache und fasste vorsichtig hinein. Ein letzter Hauch von Wärme war noch zu spüren, es musste also frisch sein... Als er seine Finger vor seine Nase hielt, stellten seine feinen Sinne fest, dass es sich um Tierblut handelte. Aber wieso machte sich jemand solche Mühe, hier einen Budenzauber zu veranstalten? Ratlos zuckte er die Schultern und wollte die schwere Stahltür wieder schließen, als sein Blick auf seine blutigen Finger fiel und ihn die Erinnerung mit sich fortriss wie die unaufhaltsame Gravitation eines Sterns...

Er presste seine behandschuhten Finger fest auf die Wunde am Hals seines Kampfgefährten, aber er konnte fühlen, wie das Blut warm über seine Hand floss, und er wusste, dass der andere verbluten würde, wenn nicht bald Hilfe kam. Aber er hatte keine Möglichkeit, jemand zu rufen, da er seinen Scouter natürlich nicht mitgenommen hatte, und fortgehen konnte er auch nicht, da Nappa bis zu seiner Rückkehr ausgeblutet wäre. Wie immer, wenn er sich hilflos fühlte, überspielte er es mit Zorn und fauchte den anderen an: "Wie kann man nur so blöd sein und sich dermaßen betrinken, dass einen solche Nieten aufmischen können?" Denn ihm war der Geruch von billigem Fusel, der sogar über den atemberaubenden Gestank des Abfalls und das durchdringende, metallische Aroma des Blutes deutlich wahrnehmbar blieb, natürlich nicht entgangen.

Wutentbrannt schimpfte er weiter, obwohl der andere fast bewusstlos war und ihn sicher nicht verstand. "Du bist eine Schande für die Saiyajin! Einer meiner Krieger lässt sich einfach von simplen Schlägern in den Slums von Desideria abstechen wie ein Schwein!" Plötzlich fühlte er, wie sich der andere zu regen begann. Nappas dunkle Augen waren unfokussiert, doch er hielt sie unverwandt auf Vegetas Gesicht gerichtet. Langsam begann sich darin die Erkenntnis abzuzeichnen, wer da versuchte zu verhindern, dass er sein Leben im Rinnstein einer dunklen Seitengasse aushauchte. Obwohl es ihn augenscheinlich seine gesamte Kraft kostete, hob er seine blutüberströmte Hand und legte sie auf Vegetas Arm. Seine aufgeplatzten Lippen formten die Worte: "Warum bist du gekommen?"


Langsam kamen die Umgebung, der dunkle, nur von Fackeln erhellte Trainingsraum, die rote Pfütze zu seinen Füßen, und die Tatsache, dass seine rechte Hand zitterte, ihm wieder zu Bewusstsein. Wütend sah er sich um. "Das war eine saudumme Idee!", fauchte er wütend in die Dunkelheit des Korridors und verdampfte die Flüssigkeit am Boden mit einem gezielten Ki-Strahl. Was ihn an dieser Erinnerung so erschüttert hatte, dass seine Hand immer noch zitterte wie Espenlaub, konnte er nicht sagen. Irgendwie war er sich sicher, diesen ungläubigen Ausdruck in den Augen des anderen später noch einmal gesehen zu haben… Er hatte die Geschehnisse nicht wie ein teilweise außenstehender Beobachter aus der Perspektive seines erwachsenen Ichs miterlebt, sondern er war unmittelbar in der Szenerie gewesen, unfähig, davon zu abstrahieren. Er brauchte seine ganze Selbstdisziplin, um seine Fassung wiederzuerlangen. Dann knallte er die Tür so wütend ins Schloss, dass sie aus den Angeln flog und mit einem lauten Krach zu Boden fiel.

Im Inneren des Raumes starrte der Prinz immer noch auf seine blutigen Finger. Weitere Bilder begannen am Rand seines Bewusstseins aufzutauchen und platzten wie Seifenblasen, wenn er versuchte, sie genauer zu betrachten. "Ich bin der Prinz der Saiyajins! Mit mir spielt man nicht und was auch immer hier geschieht, es ist nichts so, wie es sein soll", die Worte kamen wie von selbst von seinen Lippen, ein Mantra, das ihm Sicherheit geben sollte, wenn ihn die Wirklichkeit im Stich ließ. Zum ersten Mal, seit er in Araneas Bett aufgewacht war, ließ er sich nicht von der falschen Sicherheit einlullen, dass alles in Ordnung war und er sich an dem Ort befand, an den er gehörte. Doch seine Erinnerungen, die Bedeutung von fremden Gesichtern, von Worten, die er unterbewusst verstand und bewusst scheinbar nicht kannte, lagen hinter einer Mauer, die jemand in seinem Kopf errichtet zu haben schien. Und die Tatsache, dass er unfähig war, jene Wand einzureißen und sich die Kontrolle über seinen Verstand zurückzuholen, machte ihn beinahe rasend vor Wut. Doch die Wut wich bleiernem Entsetzen, als ein Bild vor seinem geistigen Auge auftauchte, das nicht zerplatzte, sondern dort blieb und ihm zu sagen schien, dass er etwas viel Wertvolleres verloren hatte, als nur seine Identität:

Eine schlanke Frau mit blaugrünen Haaren, die zu seinen Füßen in ihrem Blut lag, deren blaue Augen auf ihn gerichtet waren und die mit ihrem letzten Atemzug - denn er wusste, dass diese Wunden tödlich waren - versuchte, ihn vor der Bedrohung zu warnen, die sie getötet hatte.

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Na, was sagt ihr jetzt?
 
Die Idee ist immerhin nicht schlecht. Es wundert mich allerdings etwas, dass Vegeta Nappa damals offenbar geholfen und nicht, wie später in DBZ, getötet haben soll. Vegeta scheint jetzt wenigstens mal aufzufallen, dass das nicht normal ist, was mit ihm passiert...
Bewertung: 2-
 
Was ich dazu sage? Wie wäre es mit "Erinnerung verlasse Dich"? :rofl:
Zumindest sollte Aranea jetzt was in der Richtung sagen. Aber wie war das, der Beherrschungszauber lässt sich nicht beliebig oft wiederholen...? Zu blöd aber auch.
Tarin ist ein braves Mädchen und hat die Situation nicht unblutig, aber zumindest durchaus clever zu ihren Gunsten beeiflusst. Tja, da wird die Hexe aber eine wenig angenehme Überraschung erwarten. Nunja, mein Bedauern hält sich in Grenzen.... :D

Übrigens, ich halte C18 auch nicht für eine tolle Köchin, aber eingelegte Heringe, Kaffee und Toastbrot im Kühlschrank für ein echtes Katerfrühstück, sind ja auch nicht unbedingt ein Ausbund an Kochkunst.... :rofl:
 
ah ... endlich eine erinnerung an Bulma^^ Tarin leistet offenbar ganze arbeit, wenn sie Vegeta schon so weit bringen kann :D fragt sich nur, wann der prinz der Saiyajins endlich hinter Araneas zauber kommt ... und vor allen dingen, wie er dann reagieren wird ... ? alles in allem wieder ein schöner teil^^
danke, canola :)
 
emmmmmmmh, ja lecker, Blut!! *grins*
Ja, hast es dir redlich verdient mit Lob überschüttet zu werden. *lacht* Ein sehr tiefgehender Teil, der nicht nur in Vegeta seine Regungen erzeugt hat. *nickt*
Ich bin mächtig gespannt, wie lange sich der Prinz nun noch einlullen lässt. *tageandenfingernabzählt*
Danke, deine Reka. *ganzliebknuddel*
 
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