Aloa...
Da ich in nächster Zeit nicht da bin, hier noch ein Teil, damit ihr was habt, über das ihr euch auslassen könnt...
@Rekama: *knuddel* Freut mich, dass du doch noch interessiert bist. Ich dachte schon, ich hätte dich vergrault...^^
@Lynx: Wenn bei dir ein "Du darfst bei mir pennen, damit du nicht unter ein Auto kommst" schon eine Beziehung ist...

Einfach weiterlesen...
@Ravana: Also, ganz vergesse ich die zwei nicht *g*...
@canola: "Das Leben geht weiter" kommt noch

... Aber tröste dich, im übernächsten Teil sind wieder Tarin und Co dran...
@Smarti: Noch eine verlorene Tochter, die wieder auftaucht

... Tja, ich bin eben gern gemein... Hast du das noch nicht gemerkt? *fg*
Und weiter geht's. Diesmal noch an den Nebenschauplätzen, aber lange werdet ihr nicht mehr auf die Folter gespannt... *g*
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Kapitel 37 Der Morgen danach
Die Sonne hatte gerade erst begonnen, sich über den Horizont zu erheben, als Chichi im Schloss des Rinderteufels ihr Schlafzimmer verließ, denn sie hatte es aufgegeben, zu versuchen, Schlaf zu finden, obwohl der Tag kaum angebrochen war, und hier niemand von ihr erwartete, dass sie etwa Hausarbeit erledigte. Während die Tür hinter ihr zufiel, stemmte sie beide Hände gegen ihren Rücken und kämpfte gegen das Bedürfnis, sich in Zukunft nur noch auf allen vieren fortzubewegen. ‚Hoffentlich beschließt du bald, dass es Zeit für dich ist, auf die Welt zu kommen. Aber du bist wohl genauso schwer von Begriff wie dein Vater…’ Mittlerweile war für sie jede Bewegung eine Qual. Auch vor den tragischen Ereignissen der letzten Tage hatte Son Gokus Witwe kaum schlafen können und die Aufregungen hatten das nicht gerade verbessert. Ihr schien es, dass jedes Mal, wenn sie dabei war wegzudämmern, das Kind beschloss ein anderes ihrer Organe mit einem Tritt zu traktieren. Und dann bekam sie Sodbrennen, musste auf die Toilette oder hatte Erstickungsanfälle. Schließlich ging sie mit langsamen Schritten die Treppe hinunter und in die große Küche, in der bestimmt schon Lin, die Köchin, damit beschäftigt war, Brot oder Kuchen zu backen, Tee aufzubrühen oder einfach geschäftig herumzulaufen und wichtig auszusehen. So war es ihr jedenfalls als Kind immer erschienen, denn die alte Frau war schon, seit Chichi sich erinnern konnte, für das leibliche Wohl ihres Vaters und seiner Untergebenen verantwortlich gewesen.
Damals, bevor der Bratpfannenberg das erste Mal ausgebrochen war und sie und ihren Vater in die Flucht getrieben hatte, war die Schlossküche ihr Zufluchtsort gewesen, wenn sie sich einsam oder unverstanden gefühlt hatte. Sie hatte dann an einem der Arbeitstische gesessen. Lins breite Rückseite bewundert, an einem Brötchen oder Keks geknabbert, das ihr die fürsorgliche Frau mit dem siebten Sinn für Kinderprobleme (schließlich war sie damals schon Großmutter gewesen) in die Hand gedrückt hatte, und schließlich irgendwann erzählt, weswegen sie so bedrückt gewesen war. Dafür war die Tochter des Rinderteufels zwar schon lange zu alt, aber irgendwie trieb sie an diesem Morgen die Sehnsucht nach der Geborgenheit ihrer Kindheit. Vielleicht kannte Lin ja auch einen Tee gegen Sodbrennen…
Fröhlich vor sich hin summend kam Mrs. Briefs die Treppe zur Küche hinunter. Normalerweise war sie immer die erste, die auf den Beinen war, und der es oblag, Frühstück für die anderen Mitglieder der wachsenden Familie zuzubereiten. Doch an diesem Morgen hielt sie erstaunt in der Küchentür inne, denn an dem großen Tisch saß bereits ihre Tochter fix und fertig angezogen vor ihrem Notebook, eine Tasse dampfenden, heißen Kaffee neben sich, und tippte fleißig auf der Tastatur herum. Das Eintreten ihrer Mutter quittierte Bulma mit einem ungekünstelt wirkenden Lächeln und einem flüchtigen: „Guten Morgen, Mama.“ Dann wandte sie sich wieder den kompliziert wirkenden Konstruktionsplänen auf dem Bildschirm zu. Kopfschüttelnd musterte die Ältere ihr Kind prüfend, doch abgesehen von dem vielleicht eine Spur zu dick aufgetragenen Make-up schien an ihr nichts ungewöhnlich zu sein, wenn man davon absah, dass sie offenbar unter die Frühaufsteher gegangen war. ‚Mit der Schminke will sie bestimmt verstecken, dass sie geweint hat’, dachte Mrs. Briefs, die der Gedanke irgendwie beruhigte. Die Wahrheit – dass Bulma sich so geschminkt hatte, um zu verbergen, dass sie NICHT geweint hatte, kam ihr nicht in den Sinn. Sowieso hätte sie die Implikationen dieses Verhaltens nicht verstanden.
Zögernd trat sie hinter ihre Tochter und sah – eher beiläufig als interessiert – auf den Computer hinunter. „Hast du Hunger? Möchtest du ein Müsli? Oder ein Frühstücksei?“ „Nein, danke, Mama, ich habe schon einen Toast gegessen. Wenn ich dir im Weg bin, dann sag es ruhig. Ich kann den Kaffee auch im Labor trinken“, antwortete die Angesprochene, während sie mit einem Finger über das Touchpad des Laptops glitt und so die Grafik, die offensichtlich eine Werkshalle darstellte, über den Bildschirm scrollen ließ. Nun erregte das, woran Bulma da arbeitete, doch die Aufmerksamkeit ihrer Mutter, denn sie fragte: „Was ist das? Bauen wir irgendwo eine neue Fabrik?“ Die Ingenieurin nickte. „Das ist die Anlage in Ingwerstadt, die nach der Zerstörung durch Cell neu aufgebaut wurde. Übermorgen werde ich dort für Papa die Eröffnung vornehmen, damit er nicht seine Projekte im Stich lassen muss.“ „Willst du den Termin nicht lieber absagen?“
Besorgte Augen glitten über ihr verschlossenes Gesicht, denn solche Repräsentationsaufgaben hatte die Jüngere schon an guten Tagen nicht besonders gemocht, weil sie es lächerlich gefunden hatte, herumzustehen, sich beweihräuchern zu lassen und schließlich ein rotes Band mit einer stumpfen Schere durchzufummeln, während alle applaudierten, als wäre das das achte Weltwunder. „Nein, wieso denn? Ich bin nicht krank. Ich werde es überleben.“ Ein eigenartiger, auf abweisende Art sarkastischer Ton lag in Bulmas Stimme. Verunsichert trat Mrs. Briefs vom Küchentisch zurück. Dabei fiel ihr Blick auf die Kaffeetasse, die noch halbvoll war mit schwarzem Kaffee. Sie hatte sich bereits dem Kühlschrank zugewandt, um ihrem Mann ein paar Eier zu braten, da kam ihr das Gesehene so richtig zu Bewusstsein: Schwarzer Kaffee. Ihre Tochter trank NIE schwarzen Kaffee. Immer nur mit Milch, alles andere vertrug ihr Magen nicht. Offensichtlich war sie doch erheblich mitgenommener, als es den Anschein hatte, sonst hätte sie auf so etwas nicht vergessen. Dass hinter diesem Versehen auch etwas anderes stecken konnte, nicht nur schlichte Zerstreutheit, zu dieser Einsicht reichte es bei Mrs. Briefs nicht…
In der östlichen Hauptstadt ebbte der Frühverkehr gerade wieder ab und jene Leute, die das Pech hatten, direkt an einer der Hauptdurchzugstraßen zu wohnen, konnten sich noch einmal umdrehen und weiter schlafen, wenn sie denn das Glück hatten, nicht arbeiten zu müssen. C18 allerdings warf endgültig ihre Decke von sich und stand auf. Nicht, dass sie in ein Büro oder eine Fabrik gehen hätte gehen müssen, aber sie benötigte ohnehin kaum Schlaf und außerdem war sie auch neugierig, wie ihr Hausgast die Nacht verbracht hatte. Als sie das Appartement in Schuhschachtelgröße betreten hatten, in dem die Androidin wohnte, seit sie und ihr Bruder eigene Wege gegangen waren, war der kleine Mann total erschöpft auf ihr Couch gefallen und hatte nicht einmal sein Sakko ausgezogen. Na ja, wenn es total verknittert war, dann war das nicht ihr Problem. Irgendwie wurmte es sie auch schon wieder ein bisschen, dass sie sich da so großzügig gezeigt hatte. Aber Kuririn hatte offensichtlich unmöglich nach Hause fliegen können und da war ihr Beschützerinstinkt mal wieder mit ihr durchgegangen, der ihr ja schon damals bei C16 soviel Ärger eingebrockt hatte. ‚Man sollte doch annehmen, dass Dr. Gero mir die ganze Menschlichkeit ausgebaut hätte, und nicht nur so ein wenig…’, grummelte sie vor sich hin.
Deshalb gab sie sich auch keine besondere Mühe, leise zu sein, als sie aus dem Kabinett, das ihr als Schlafzimmer diente, ins andere Zimmer hinüberging, wo sich das Gästebett (wenn man ein mottenzerfressenes, durchgelegenes Sofa vom Sperrmüll so bezeichnen konnte) befand. Kuririn schlief immer noch wie ein Stein, sodass sie sich mit einem unwillkürlichen Schmunzeln auf dem Gesicht vor ihm in die Hocke niederließ und ihn musterte. Irgendwo hatte sie mal gehört, dass ein Mann im Schlaf sein wahres Ich zeigen würde, das er in wachem Zustand verbarg. Wenn das stimmte, dann tendierte sein wahres Ich dazu zu sabbern und am Daumen zu nuckeln wie ein Kleinkind. ‚Irgendwie süß. Ob der jemals richtig erwachsen wird?’ Amüsiert schüttelte sie den Kopf. Warum flogen immer die schrägen Typen auf sie? Zog sie die etwa magisch an? Kopfschüttelnd stand sie auf und ging zur Abwasch hinüber, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu schwappen.
Ein Prusten wie von einem Walross riss Kuririn aus einem süßen Traum, in dem eine zarte, blonde Frau eine prominente Rolle gespielt hatte. Verschlafen rieb er sich die Augen und setzte sich auf, was das alte Sofa mit einem Quietschen quittierte. Langsam kam die Erinnerung an den gestrigen Abend und seine Suche wieder in den Vordergrund seines Bewusstseins. ‚Ah ja, ich habe C18 getroffen. Und dann bin ich fast im Stehen eingeschlafen und sie hat mich mit nach Hause genommen…’ Er blickte sich vorsichtig um und bemerkte schließlich die Androidin, wie sie eben den Kopf unter dem Wasserhahn hervorzog und ihn unverwandt ansah. „Na, du Schlafmütze? Wieder unter den Lebenden?“ Rot vor Verlegenheit nickte er, denn sie trug nur Unterwäsche, was sie aber nicht weiter zu stören schien. ‚Kunststück, wenn ich ihr blöd käme, läge ich wahrscheinlich im nächsten Haus…’ Allmählich schienen seine Wangen unter ihrem Blick den Siedepunkt zu erreichen, da hatte sie ihre Betrachtung offenbar beendet. „Den Anzug kannst du wegschmeißen, würde ich sagen.“ Damit lenkte sie seine Aufmerksamkeit auf seine Kleidung und in der Tat, der teure Smoking, den er sich damals zu Ehren von Marron zugelegt hatte, schien reif für die Altkleidersammlung.
Steif stand er auf und überlegte, was er jetzt am besten sagen sollte: „Danke, dass du mich bei dir hast übernachten lassen?“ oder „Ich liebe dich, willst du meine Frau werden?“ oder „Bis dann, ich geh dann mal wieder?“ Irgendwie erschien ihm das alles ziemlich bescheuert und so trat er nur von einem Fuß auf den anderen, rang die Hände, blickte zu Boden und schwieg. So bemerkte er das leise Lächeln nicht, das auf dem Gesicht der Frau lag, die seine Verlegenheit irgendwie niedlich fand. Seine Schüchternheit hatte etwas Ansprechendes an sich, das ihn von all den egozentrischen Typen abhob, die meinten, sie wären das Beste, was einer Frau passieren könnte. Trotzdem hatte sie nicht vor, ihm den ersten Schritt abzunehmen. Zurückhaltend war ja schön und gut, aber letzten Endes hatte doch der Kerl die Initiative zu ergreifen. Also meinte sie nur: „Ich würde dir ja anbieten, zum Frühstück zu bleiben, aber…“ Mit diesen Worten öffnete sie die Tür ihres altersschwachen Kühlschranks, in dem nur ein einsames Reisbällchen vor sich hin schimmelte.
Diese abweisende Geste war zuviel für den kleinen Kämpfer und er riss sich zusammen. Ganz bestimmt würde er sie nicht anbetteln, seine Gesellschaft zu ertragen. Die letzte Nacht war offensichtlich ein Ausnahmefall gewesen, er selbst noch voller Adrenalin und gleichzeitig total deprimiert, sie scheinbar einsam oder betrunken. So würdevoll, wie es ihm möglich war, richtete er seine zerknitterten Klamotten und verbeugte sich. „Ich danke Ihnen für ihre Gastfreundschaft“, erklärte er förmlich und machte Anstalten, zur Wohnungstür zu gehen. C18 trat zur Seite und gab ihm den Weg frei. „Bis die Tage. Man sieht sich“, hielt sie ihm flapsig entgegen, was er mit einem Kopfnicken erwiderte, während er an ihr vorbei ging und die Tür öffnete. Von draußen kam der muffige Geruch des Treppenhauses herein und die ältere Frau, die gerade die Stufen scheuerte, musterte den Besucher der jungen Frau mit einem Gesichtsausdruck, als wären mehrere Feiertage zusammengefallen – man konnte sich vorstellen, dass in wenigen Stunden das ganze Haus davon wissen würde, dass C18 Herrenbesuch gehabt hatte. An der Schwelle zögerte er, unentschlossen was er tun sollte. Einfach abhauen wie eine beleidigte Leberwurst? Und dafür hatte er Dende genervt, sie zu finden?
Als er da so hilflos stand, wurde der Androidin klar, dass sie ihm erneut eine Brücke würde bauen müssen, so wie sie es damals im Palast des kleinen Grünlings getan hatte. „Ciao, Süßer. Mein Stammlokal kennst du ja…“ Mit einem Augenzwinkern bugsierte sie ihn aus ihrer Wohnung, während sie an sich halten musste, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, als sie das Gesicht der Hausmeisterin bemerkte, die sich offensichtlich ihren eigenen Reim auf das Geschehen machte. Verdutzt blieb Kuririn auf der Treppe stehen und er brauchte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass C18 ihm offensichtlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie ihn wieder sehen wollte…
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Kommies bitte...
