Yamato
Tolkienist
Hallo erstmal!
Der Titel ist vorerst so gewählt, wir haben uns noch nicht endgültig entschieden.
Und nein ich bin nicht schizophren^^, das "wir" stimmt schon. Diese Geschichte stammt von mir und zwei guten Freunden von mir und wir stecken noch mittendrin. Noch relativ am Anfang, aber wollen das erste Ergebnis schon mal präsentieren.
Mal sehen, wie es ankommt.
Autor:Yamato and 2 friends
Titel:Spiel der Macht
Genre:Fantasy
Disclaimer:Copyright von mir drauf, alles selbst erfunden und erdacht
Prolog
„Sie kommen! Sie kommen!“, schrie Toran und rannte durch die Strassen auf den Markplatz.
„Sie kommen! Aepharion kommt!“
Schon früh am Morgen hatte er sich aus dem Dorf geschlichen und war den Hügel hinaufgerannt. Oben angekommen, hatte er sich ins Gras geschmissen und gewartet. Gewartet und nochmals gewartet.
Seit Wochen wollte er sie schon sehen; die glorreichen Soldaten in ihren glänzenden Rüstungen, auf den mächtigen Pferden. Jeden Abend hatte er in der Schenke seiner Eltern den Gesprächen der Reisenden gelauscht und alle Geschichten über diese Helden in sich aufgesogen.
Ein Name war ihm im Gedächtnis geblieben, da er immer wieder vorgekommen war. Aepharion.
Aepharion der Weise, Aepharion der Mutige und noch viele andere Beinamen hatte Toran für ihn aufgeschnappt.
Nun wollte er ihn sehen, denn ein Durchreisender hatte berichtet, dass Aepharions Heer in den nächsten Tagen hier vorbeiziehen würde. Toran hatte seitdem kein Auge zugetan und war jeden Morgen auf den Hügel vor dem Dorf gerannt und hatte Ausschau gehalten.
Vor drei Tagen war er zum ersten Mal hier oben gestanden und hatte der Sonne beim Erwachen zugesehen und heute war es endlich soweit. Zuerst hatte der Junge es gar nicht bemerkt, erst als die Staubwolke schon beträchtlich nahe gekommen war und schon lange nicht mehr von einem Fleck am Horizont hätte die Rede sein können, hatte er sie gesehen. Jauchzend war er aufgesprungen und ins Tal gerannt.
Jetzt stand er bei den einzelnen Händlern und alle Bewohner des Dorfes, die seine Worte gehört hatten, kamen auf den Markplatz.
„Wer kommt?“, fragte ihn sein Vater.
„Apeharion und seine Mannen! Sie reiten auf uns zu!“
Sein Vater runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter.
Mit großen Augen blickte Toran in die Runde der Erwachsenen. Begriffen sie denn nicht, was hier vorging, welch großartiges Ereignis eintreffen würde, nicht einmal sein Vater?
„Was ist? Warum freut ihr euch denn nicht?“, sagte Toran und schaute alle fragend an.
„Komm mal her Toran“, sprach dann sein Vater und legte Toran seine kräftige Hand auf die Schulter. So führte er ihn zum Eingang von ihrem Gasthaus.
„Bist du dir sicher, dass es Apeharion ist mein Sohn? Es gab einige Gerüchte und du musst verstehen, dass wir vorsichtig sind.“
„Ich bin mir sicher Vater! Es ist Apeharion, wer sollte es denn sonst sein?“ sagte Toran mit soviel Überzeugung, wie nur ein achtjähriger Junge aufbringen kann, der noch nicht viel vom Leben gesehen hat und dessen größter Wunsch es immer noch ist ein großer und edler Ritter zu werden.
„Nun gut...ich glaube dir. Aber geh trotzdem bitte ins Haus und warte bei deiner Mutter.“
„Aber Vater! Ich will ihn sehen!“
„Du kannst ihn vom Fenster aus sehen! Und jetzt auf!“ sagte sein Vater mit der vertrauten Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Toran wunderte sich, warum sein Vater ihn wegschichte und so besorgt aussah. Das war gar nicht seine Art. Langsam trottete er zum Haus zurück. Als er sich noch einmal umblickte, sah er wie sein Vater mit den anderen Männern redete. Alle waren inzwischen da. Lossach der Schmied, Arist der Händler und alle anderen Männer des Dorfes.
„Und ich darf nicht dabei sein!“ grummelte er und trat wütend gegen ein Stein auf dem Boden.
In der Tür ihres Gasthauses hatte ihn schon seine Mutter erwartet. Sie nahm ihn in den Arm und gemeinsam setzten sie sich ans Fenster. Plötzlich glaubte Toran zu spüren, wie die Erde bebte und nur wenige Sekunden später sah er, wie nach und nach immer mehr Soldaten auf ihren Pferden auf den Markplatz ritten. Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
„So viele!“ flüsterte er ehrfürchtig. Das einzige was ihn störte, war, dass sie keine schimmernden Rüstungen trugen bis auf einen. Dieser hatte natürlich auch das größte Pferd. Es war eine schneeweiße Stute.
Jener Recke ritt jetzt nach vorne und stand den Männern aus dem Dorf gegenüber.
Torans Vater trat vor und fragte mit klarer Stimme:
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“
Der Mann grinste und stellte sich in die Steigbügel seines Pferdes.
„Ich bin Gelan, Hauptmann von Urgion. Da ihr eine Bedrohung darstellt, wird dieses Dorf geräumt. All eure Wertgegenstände werden von uns konfiziert. Frauen und Kinder sind Gefangene und die Männer“, er lachte, „müssen aus Gründen der Sicherheit ausgeschaltet werden.“
„Das....das könnt ihr nicht tun! Was haben wir euch getan?“ schrie Arist.
„Habe ich dir erlaubt zu sprechen!“ fuhr der Mann in der Rüstung Arist an.
Dann drehte er sich zu seinen Männern um.
„Tötet die Männer und Kinder und brennt alles nieder. Hier ist sowieso nichts wertvolles zu holen. Die Frauen lasst am Leben.....zum allgemeinen Vergnügen, schließlich wollen wir uns nachher noch wirklich anstrengen müssen“, lachte er und ritt davon.
Toran hatte die letzten Worte nur noch gehört, da seine Mutter ihn vom Fenster weggezerrt hatte und sein Gesicht in ihre beiden Hände genommen hatte. Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber trotzdem sprach sie ohne Schluchzen.
„Hör zu! Du läufst in die Küche und kletterst zum Fenster raus! Du weißt, welches ich meine?“ Toran nickte nur.
„Gut, kletter raus und dann renn so schnell du kannst zum Wald hoch. Dort versteckst du dich.“
Von draußen hörte Toran Geschrei und es roch nach Feuer. Ohne es zu bemerken blickte er zur Tür
„Toran, hör mir zu!“ schrie ihn seine Mutter an.
„Versteck dich im Wald und komm nicht wieder zurück. Lauf zu Tante Isa in Weiland. Versprich es mir!“
Nun musste auch Toran weinen.
„Warum Mama? Warum muss ich weg? Ich will nicht fort!“
„Schhhh. Schhh Liebling! Weine nicht! Später wirst du es verstehen. Aber jetz geh!“, sagte sie und schubste ihn in Richtung Küche.
Toran stolperte mehr oder weniger weg davon. Ein letztes Mal blickte er zu ihr zurück und sah, wie sie ihm zulächelte. Er glaubte zu sehen, wie sie „Ich liebe dich!“ flüsterte. Dann versperrte die zuschwingende Küchentür ihm das Blickfeld.
Unter Tränen und Schluchzen kletterte er zum Fenster raus und rannte zum Wald hinauf. Kein einziges Mal drehte er sich um, wie seine Mutter es ihm gesagt hatte. Wenigstens dieses eine Mal musst ich ihr gehorchen, sagte sich Toran immer wieder.
Schließlich erreichte er den Rand des Waldes und drehte sich trotz aller Versprechen seiner Mutter gegenüber noch einmal zum Dorf um.
Ein Bild, das sich fest ins Gedächtnis des Jungen brannte. Die meisten Häuser brannten bereits lichterloh. Die Schmiede, ihr Wirtshaus, das Lagerhaus, die Stallungen. Sie alle standen in Flammen und würden bald zusammenbrechen. Und noch immer ritten die Fremden, die so plötzlich aufgetaucht waren, umher und zündeten die letzten verbliebenen Häuser an. Das ganze Dorf war ein einziges großes Feuer und der Qualm war sicherlich noch weit entfernt zu sehen. Toran suchte seine Eltern und glaubte das Kleid seiner Mutter zu erkennen. Sie trug heute ihr blaues. Das, das sie von seinem Vater letztes Jahr zum Geburtstag bekommen hatte. Er kniff die Augen zusammen. Am Brunnen, in der Mitte des Marktplatzes, standen mehrere Menschen, dicht zusammengedrängt. Um sie herum standen einige der Reiter. Je länger er auf die Stelle blickte, desto sicherer war sich Toran, dass es seine Mutter und die anderen Frauen waren, die dort am Brunnen standen. Ein lautes Krachen liess Toran hochschrecken und den Blick von seiner Mutter abwenden. Soeben war der vordere Teil ihrer Schenke zusammengestürzt.
Sein Versprechen kam ihm wieder in den Sinn und er wendete den Blick ab und rannte davon, immer tiefer in den Wald. Weg von all den Grausamkeiten. Er konnte es nicht mehr ertragen. Irgendwann stolperte er und fiel zu Boden. Seinen Wange lief Blut hinunter, das sich mit seinen Tränen vermischte.
Nach mehreren Minuten stand er mühsam wieder auf und ging weiter. Er wusste nicht mehr wo er war, aber er ging einfach weiter. Es kam ihm, wie eine Ewigkeit vor, aber schließlich sah er das Ende des Waldes.
Mehr torkelnd als rennend hastete Toran auf dieses zu. Mit letzter Kraft erreichte er es und brach dann zusammen. Keuchend lag er auf dem Boden. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich jemand über ihn beugte.
„Wen haben wir denn da?“
Der Titel ist vorerst so gewählt, wir haben uns noch nicht endgültig entschieden.
Und nein ich bin nicht schizophren^^, das "wir" stimmt schon. Diese Geschichte stammt von mir und zwei guten Freunden von mir und wir stecken noch mittendrin. Noch relativ am Anfang, aber wollen das erste Ergebnis schon mal präsentieren.
Mal sehen, wie es ankommt.
Autor:Yamato and 2 friends
Titel:Spiel der Macht
Genre:Fantasy
Disclaimer:Copyright von mir drauf, alles selbst erfunden und erdacht
Prolog
„Sie kommen! Sie kommen!“, schrie Toran und rannte durch die Strassen auf den Markplatz.
„Sie kommen! Aepharion kommt!“
Schon früh am Morgen hatte er sich aus dem Dorf geschlichen und war den Hügel hinaufgerannt. Oben angekommen, hatte er sich ins Gras geschmissen und gewartet. Gewartet und nochmals gewartet.
Seit Wochen wollte er sie schon sehen; die glorreichen Soldaten in ihren glänzenden Rüstungen, auf den mächtigen Pferden. Jeden Abend hatte er in der Schenke seiner Eltern den Gesprächen der Reisenden gelauscht und alle Geschichten über diese Helden in sich aufgesogen.
Ein Name war ihm im Gedächtnis geblieben, da er immer wieder vorgekommen war. Aepharion.
Aepharion der Weise, Aepharion der Mutige und noch viele andere Beinamen hatte Toran für ihn aufgeschnappt.
Nun wollte er ihn sehen, denn ein Durchreisender hatte berichtet, dass Aepharions Heer in den nächsten Tagen hier vorbeiziehen würde. Toran hatte seitdem kein Auge zugetan und war jeden Morgen auf den Hügel vor dem Dorf gerannt und hatte Ausschau gehalten.
Vor drei Tagen war er zum ersten Mal hier oben gestanden und hatte der Sonne beim Erwachen zugesehen und heute war es endlich soweit. Zuerst hatte der Junge es gar nicht bemerkt, erst als die Staubwolke schon beträchtlich nahe gekommen war und schon lange nicht mehr von einem Fleck am Horizont hätte die Rede sein können, hatte er sie gesehen. Jauchzend war er aufgesprungen und ins Tal gerannt.
Jetzt stand er bei den einzelnen Händlern und alle Bewohner des Dorfes, die seine Worte gehört hatten, kamen auf den Markplatz.
„Wer kommt?“, fragte ihn sein Vater.
„Apeharion und seine Mannen! Sie reiten auf uns zu!“
Sein Vater runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter.
Mit großen Augen blickte Toran in die Runde der Erwachsenen. Begriffen sie denn nicht, was hier vorging, welch großartiges Ereignis eintreffen würde, nicht einmal sein Vater?
„Was ist? Warum freut ihr euch denn nicht?“, sagte Toran und schaute alle fragend an.
„Komm mal her Toran“, sprach dann sein Vater und legte Toran seine kräftige Hand auf die Schulter. So führte er ihn zum Eingang von ihrem Gasthaus.
„Bist du dir sicher, dass es Apeharion ist mein Sohn? Es gab einige Gerüchte und du musst verstehen, dass wir vorsichtig sind.“
„Ich bin mir sicher Vater! Es ist Apeharion, wer sollte es denn sonst sein?“ sagte Toran mit soviel Überzeugung, wie nur ein achtjähriger Junge aufbringen kann, der noch nicht viel vom Leben gesehen hat und dessen größter Wunsch es immer noch ist ein großer und edler Ritter zu werden.
„Nun gut...ich glaube dir. Aber geh trotzdem bitte ins Haus und warte bei deiner Mutter.“
„Aber Vater! Ich will ihn sehen!“
„Du kannst ihn vom Fenster aus sehen! Und jetzt auf!“ sagte sein Vater mit der vertrauten Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Toran wunderte sich, warum sein Vater ihn wegschichte und so besorgt aussah. Das war gar nicht seine Art. Langsam trottete er zum Haus zurück. Als er sich noch einmal umblickte, sah er wie sein Vater mit den anderen Männern redete. Alle waren inzwischen da. Lossach der Schmied, Arist der Händler und alle anderen Männer des Dorfes.
„Und ich darf nicht dabei sein!“ grummelte er und trat wütend gegen ein Stein auf dem Boden.
In der Tür ihres Gasthauses hatte ihn schon seine Mutter erwartet. Sie nahm ihn in den Arm und gemeinsam setzten sie sich ans Fenster. Plötzlich glaubte Toran zu spüren, wie die Erde bebte und nur wenige Sekunden später sah er, wie nach und nach immer mehr Soldaten auf ihren Pferden auf den Markplatz ritten. Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
„So viele!“ flüsterte er ehrfürchtig. Das einzige was ihn störte, war, dass sie keine schimmernden Rüstungen trugen bis auf einen. Dieser hatte natürlich auch das größte Pferd. Es war eine schneeweiße Stute.
Jener Recke ritt jetzt nach vorne und stand den Männern aus dem Dorf gegenüber.
Torans Vater trat vor und fragte mit klarer Stimme:
„Wer seid ihr und was wollt ihr hier?“
Der Mann grinste und stellte sich in die Steigbügel seines Pferdes.
„Ich bin Gelan, Hauptmann von Urgion. Da ihr eine Bedrohung darstellt, wird dieses Dorf geräumt. All eure Wertgegenstände werden von uns konfiziert. Frauen und Kinder sind Gefangene und die Männer“, er lachte, „müssen aus Gründen der Sicherheit ausgeschaltet werden.“
„Das....das könnt ihr nicht tun! Was haben wir euch getan?“ schrie Arist.
„Habe ich dir erlaubt zu sprechen!“ fuhr der Mann in der Rüstung Arist an.
Dann drehte er sich zu seinen Männern um.
„Tötet die Männer und Kinder und brennt alles nieder. Hier ist sowieso nichts wertvolles zu holen. Die Frauen lasst am Leben.....zum allgemeinen Vergnügen, schließlich wollen wir uns nachher noch wirklich anstrengen müssen“, lachte er und ritt davon.
Toran hatte die letzten Worte nur noch gehört, da seine Mutter ihn vom Fenster weggezerrt hatte und sein Gesicht in ihre beiden Hände genommen hatte. Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber trotzdem sprach sie ohne Schluchzen.
„Hör zu! Du läufst in die Küche und kletterst zum Fenster raus! Du weißt, welches ich meine?“ Toran nickte nur.
„Gut, kletter raus und dann renn so schnell du kannst zum Wald hoch. Dort versteckst du dich.“
Von draußen hörte Toran Geschrei und es roch nach Feuer. Ohne es zu bemerken blickte er zur Tür
„Toran, hör mir zu!“ schrie ihn seine Mutter an.
„Versteck dich im Wald und komm nicht wieder zurück. Lauf zu Tante Isa in Weiland. Versprich es mir!“
Nun musste auch Toran weinen.
„Warum Mama? Warum muss ich weg? Ich will nicht fort!“
„Schhhh. Schhh Liebling! Weine nicht! Später wirst du es verstehen. Aber jetz geh!“, sagte sie und schubste ihn in Richtung Küche.
Toran stolperte mehr oder weniger weg davon. Ein letztes Mal blickte er zu ihr zurück und sah, wie sie ihm zulächelte. Er glaubte zu sehen, wie sie „Ich liebe dich!“ flüsterte. Dann versperrte die zuschwingende Küchentür ihm das Blickfeld.
Unter Tränen und Schluchzen kletterte er zum Fenster raus und rannte zum Wald hinauf. Kein einziges Mal drehte er sich um, wie seine Mutter es ihm gesagt hatte. Wenigstens dieses eine Mal musst ich ihr gehorchen, sagte sich Toran immer wieder.
Schließlich erreichte er den Rand des Waldes und drehte sich trotz aller Versprechen seiner Mutter gegenüber noch einmal zum Dorf um.
Ein Bild, das sich fest ins Gedächtnis des Jungen brannte. Die meisten Häuser brannten bereits lichterloh. Die Schmiede, ihr Wirtshaus, das Lagerhaus, die Stallungen. Sie alle standen in Flammen und würden bald zusammenbrechen. Und noch immer ritten die Fremden, die so plötzlich aufgetaucht waren, umher und zündeten die letzten verbliebenen Häuser an. Das ganze Dorf war ein einziges großes Feuer und der Qualm war sicherlich noch weit entfernt zu sehen. Toran suchte seine Eltern und glaubte das Kleid seiner Mutter zu erkennen. Sie trug heute ihr blaues. Das, das sie von seinem Vater letztes Jahr zum Geburtstag bekommen hatte. Er kniff die Augen zusammen. Am Brunnen, in der Mitte des Marktplatzes, standen mehrere Menschen, dicht zusammengedrängt. Um sie herum standen einige der Reiter. Je länger er auf die Stelle blickte, desto sicherer war sich Toran, dass es seine Mutter und die anderen Frauen waren, die dort am Brunnen standen. Ein lautes Krachen liess Toran hochschrecken und den Blick von seiner Mutter abwenden. Soeben war der vordere Teil ihrer Schenke zusammengestürzt.
Sein Versprechen kam ihm wieder in den Sinn und er wendete den Blick ab und rannte davon, immer tiefer in den Wald. Weg von all den Grausamkeiten. Er konnte es nicht mehr ertragen. Irgendwann stolperte er und fiel zu Boden. Seinen Wange lief Blut hinunter, das sich mit seinen Tränen vermischte.
Nach mehreren Minuten stand er mühsam wieder auf und ging weiter. Er wusste nicht mehr wo er war, aber er ging einfach weiter. Es kam ihm, wie eine Ewigkeit vor, aber schließlich sah er das Ende des Waldes.
Mehr torkelnd als rennend hastete Toran auf dieses zu. Mit letzter Kraft erreichte er es und brach dann zusammen. Keuchend lag er auf dem Boden. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich jemand über ihn beugte.
„Wen haben wir denn da?“