Original geschrieben von Bibbi
Hey. Einfach im Satz aufzuhören ist unfair. Kommt mir aber bekannt vor (wie bei meiner ff *werbung mach*)
Tschuldigung.Mach schnell weiter
ach was

überhaupt nicht unfair

ausserdem soll es doch irgendwie spannung erzeugen.....acuh wenns mir nich gelingt -_________-
Eine Hand legte sich auf die Schulter des Soldaten. „Du scheinst es sehr eilig zu haben, mit einer jungen Dame Streit anzufangen, Coraz.“ Der Mann drehte sich überrascht um. Hinter ihm stand ein älterer Mann ihn einfacher Kleidung. Sein Haar und der struppige Bart war schon ergraut, aber seine Gestalt strahlte Autorität aus. „Du hättest keine Chance, sie ist wirklich eine Kejya´a und kam mit der Vortruppe aus dem Westen an.“ Der Soldat, der offenbar Coraz hieß, baute sich vor dem kleineren auf. „Willst du mir etwa sagen, was ich zu tun und zu lassen habe? So weit ich weiß, bist du nur ein normaler Narr!“ Ungerührt sah der Alte ihn weiter an. „Ich bewahre dich nur vor einem mehrtägigen Aufenthalt bei den Heilern. Wo du doch bestimmt bei den nächsten Gefechten dabei sein willst. Du hast dich ja letztes mal nicht gerade mit Ruhm bekleckert.“ Coraz lief rot an, was sich an seiner kräftigen Statur seltsam ausmachte. „Der Kampf war schon beendet, da war es nicht nötig...“ murmelte er.
„Dann wäre das ja erledigt. Übrigens: Der Hauptmann sucht dich, du sollst sofort zu ihm kommen.“
Coraz verließ das Messezelt und der Grauhaarige wandte sich Neyea zu, die das Gespräch verfolgt hatte. „Coraz ist aufbrausend. Er fängt gerne Streit an, doch in der Schlacht ist er der erste, der zurück rennt,“ meinte er verächtlich. „Und wie ist dein Name? Mich nenn einfach Kol. Kol der Narr.“ Er deute eine Verbeugung an. Neyea lächelte. Dieser wunderliche alte Mann war ihr sehr viel sympathischer als Coraz. „Ich heiße Neyea, es freut mich Sie kennen zu lernen.“ „Oh, nicht doch! Bleiben wir bei dem Du, das ist gemütlicher.“ „Also gut,“ meinte Neyea amüsiert. „Ihr sagt ihr seid ein Narr? Was macht ihr dann bei der Armee?“
Kol lachte glucksend und setzte sich neben sie. „Ich bin sozusagen für die Erheiterung der hohen Herren und ihrer Soldaten zuständig. Wenn Männer lange Zeit auf dem Schlachtfeld bleiben, sollten sie jemanden haben, der sie zum Lachen bringt. Außerdem bin ich noch als Heiler tätig und ich hoffe ich werde dich in dieser Eigenschaft nie sehen zu müssen.“ Neyea lächelte. „Das hoffe ich auch nicht.“
Kol beugte sich näher zu ihr rüber und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Verwundert starrte Neyea zurück.
„Ihr habt interessante Augen, silberhaariges Fräulein. Grünblau wie das Meer an einer tiefen Stelle, an der man den Grund nicht erkennen kann. Zeigt mir einmal eure Hände.“
Erstaunt wandte sie ihm ihre Handflächen zu. Aufmerksam musterte er sie und fuhr mit einem knochigen Finger die Linien nach. Dann schüttelte er sacht den Kopf.
„Armes, armes Kind, die Götter haben dir einen schweren Weg gewiesen, sehr schwer. Ich sehe Blut und Rache, euer Leben wird nicht so verlaufen wie ihr euch es vorgestellt hattet.“
Neyea fröstelte. Kols Stimme hatte sich eigentümlich verändert, sie klang als ob sie von weit her käme.
Der Narr schüttelte wieder den Kopf, dann lachte er. „Ich versuche mich im Handlesen, aber die Leute sagen, das würde nie klappen. Ich bin nun mal ein Narr, sagen sie, ich denke nicht nach.“ Er ließ Neyeas Hände los, die sie schnell unter dem Tisch verschränkte. Ihre Handflächen kribbelten eigenartig und sie hatte das Gefühl, das viel mehr passiert war, als der Versuch eines alten Mannes, in Händen die Zukunft zu lesen. Außerdem hatte sie bemerkt, dass der Mondstein, den sie stets unter dem Hemd trug, warm geworden war.
Kol stand mit einer kleinen Verbeugung auf. „Nun, ich werde dich jetzt nicht mehr länger von deinen Aufgaben abhalten. Aber wenn du jemanden zu reden oder Lachen suchst, man findet mich meistens dort, wo man am wenigsten sucht.“
Neyea starrte Kol hinterher, als er das Zelt verließ.
Im Zelt wartete schon Alar auf sie. Er war das Flussufer entlang geritten und hatte einen Eindruck von der Größe des Lagers und der Stärke der Feinde bekommen. Der Waffenmeister hatte ihm auch einen Harnisch für Neyea mitgegeben, auf den sie allerdings verzichten wollte. Wie die anderen Kejya´aner zog sie es vor, lieber ohne Rüstung zu kämpfen. Wendigkeit und Schnelligkeit war wichtig bei dem alten Kampfstil. Auch die meisten einfachen Soldaten trugen nur eine leichte Lederrüstung.
Der Hornruf weckte Neyea in der frühen Morgendämmerung. Sie war sofort wach; Schnell streifte sie Männerhemd und Hosen über und zog die hohen Stiefel an. Lano erschien im Zelteingang. Sein buschiger Schweif zuckte unruhig. Neyea warf ihm einen strengen Blick zu. „Oh nein, du bleibst hier. Ich will nicht, dass du von einem Axtkämpfer in zwei Teile gehackt wirst!“ Lano knurrte. Er schien zu verstehen, dass sie es diesmal ernst meinte.
Neyea ergriff ein Schwert, steckte sich zwei gezackte Messer an den Gürtel und nahm sich die Zeit noch einige Wurfsterne mit zunehmen.
Draußen prallte sie fast mit Norrin zusammen. Schweigend eilten sie zu den Pferden. Überall um sie herum rannten und ritten Krieger am Ufer entlang. Die Nodonner waren zwischen dem Lager und der Festung übergesetzt und versuchten beide Streitkräfte zu trennen.