Silbermond

Original geschrieben von aliuebelik
ich find den teil nich so doll...eher n bissel zu lang beschrieben...aber schreib weiter...

*grummel* passiert mir öfters..... naja.... ok, dieser teil is meiner meinung auch nich so besonders, aba ich wusst et wie ich das sonst hingekriegt hätte :( naja, sagt ma eure meinung..... *im boden versink* -.-"


Der betörende Duft von gebratenem Fleisch und frischem Brot hing in der Luft. Neyeas Magen knurrte und sie merkte leicht verwundert, dass sie schlecht tot sein konnte, wenn sie derartigen Hunger hatte. Vorsichtig schlug sie die Augen auf, nur um sie sofort wieder zuzumachen. Das Licht schien zu hell zu sein. „Neyea?“ Stirnrunzelnd versuchte sie die Stimme einzuordnen. „Bist du wach?“ Sie wollte Ja sagen, doch sie fühlte sich zu müde. Erneut blinzelte sie, langsam nahmen die Schatten Gestalt an. Sie wollte sich aufsetzten, doch leise zischend ließ sie sich in die weichen Laken zurücksinken. Ihre Rippen taten höllisch weh. „Nein, schon gut, bleib liegen. Ich bin schon froh, dass du überhaupt aufgewacht bist.“ Eine kühle Hand griff nach ihrer und hielt sie fest. „Alar?“ Diesmal schaffte sie es, die Augen offen zu halten. Es war tatsächlich Alar, lächelnd saß er an ihrer Bettkante. „Bei den Göttern, bin ich glücklich, dass nichts ernstes passiert ist.“ „Was ist überhaupt geschehen?“ „Du hast dich mit einem Tarcas angelegt. Wir mussten dich unter ihm hervorziehen, da warst du schon. Bewusstlos. Ich hatte solche Angst, dass wir zu spät wären.“ Er blickte sie mit einem eigenartigen Ausdruck in den Augen an, bei dem es Neyea gleichzeitig heiß und kalt wurde. Alar bückte sich und stellte ein Tablett auf den kleinen Tisch neben ihrem Bett. Neyeas Magen knurrte unüberhörbar, als sie alle ihre Lieblingsspeisen sah. „Offenbar hast du Hunger.“ Stellte Alar fest. „Das ist gut, sie sagten, du solltest unbedingt essen, damit du bald wieder zu Kräften kommst, du hast schließlich drei Tage geschlafen.“ Neyea starrte ihn an. „So lange? Dann sollte ich wohl wirklich besser etwas essen.“ Hungrig wandte sie sich den köstlichen Speisen zu.
Sie hatte gerade die leere Schüssel zurückgestellt, als die Tür aufging und Toor eintrat. Er lächelte Neyea und Alar zu. „Wie geht es dir heute?“ Fragte er. „Danke, gut, nur das Atmen macht etwas Probleme.“ Er nickte. „Du hast dir drei Rippen geprellt und einen langen Kratzer vom Schlüsselbein bis zum Nabel. Du hattest unglaubliches Glück gehabt, nicht jeder überlebt eine Begegnung mit einem Tarcas so glimpflich. Wieso hast du nicht die anderen gerufen, bevor du dich mit so einem Riesen anlegst?“ „Dazu war keine Zeit, es hat mich überrascht,“ sagte Neyea. „Na gut, aber sei das nächste Mal vorsichtiger!“ „Natürlich“ murmelte sie. Es gefiel ihr nicht wie ein Anfänger behandelt zu werden.
„Jetzt versuch einmal aufstehen.“ Sagte Toor. Gehorsam schlug Neyea die Decke zurück. Sie trug ein weites blassblaues Leinenkleid, darunter konnte sie den Verband quer über ihren Oberkörper fühlen. Sie schwang die nackten Füße über die Bettkante uns stellte sie vorsichtig auf den steinernen Fußboden. Einen Augenblick befürchtete sie, sie würden sie nicht tragen, dann gewann ihr Wille über ihren Körper die Oberhand. Noch etwas unsicher ging sie ein paar Schritte durch das kleine Zimmer. Als sie sich umdrehte, strahlte Alar sie glücklich an, zaghaft erwiderte sie sein Lächeln. Auch Toor nickte zufrieden. „Es scheint gut verheilt zu sein, die Heiler haben ganze Arbeit geleistet. Du wirst allerdings in den nächsten paar Tagen überhaupt nicht trainieren können, danach kannst du wieder langsam anfangen. Hier,“ er reichte ihr eine kleine Dose, die stark nach Kräutern und Früchten duftete. „Das sollst du einmal am Tag auf den Schnitt streichen damit keine Narbe zurückbleibt. Bei den Heilern liegen auch neue Verbände.“ „Vielen Dank, Meister.“ Toor lächelte. „Ich lasse euch jetzt lieber alleine, ich habe noch einiges zu tun.“
Nach acht Tagen konnte Neyea den Verband endlich ablegen, die Heiler wollten ihn zwar noch dranlassen, doch sie kam sich eingeengt hilflos vor. Toors Rat befolgend trainierte sie zuerst nur kurz und bemühte sich, die frisch verheilte Wunde nicht wieder aufplatzen zu lassen. Aber nach einigen Wochen konnte Neyea wieder zufrieden mit sich und ihren Leistungen sein. Sie hatte ein hartes Training hinter sich und spürte, dass ihr Körper bis an ihre alten Grenzen gehen konnte.
 
also ich find deine geschichten hammer.:D und das mit dem gesprächen das kommt mit der zeit !!is gar net so schwer.
aber mach nooooocchhhh weiter.will meehr lesen !!
 
Super Teile.Dachte du schreibst überhaupt nicht mehr weiter.
Also diesmal schneller weitermachen:D
 
Original geschrieben von Bibbi
Super Teile.Dachte du schreibst überhaupt nicht mehr weiter.
Also diesmal schneller weitermachen:D

mit dem schreiben komm ich ja schnell voran, is nur des prob die teile auch immer rein zu stellen :rolleyes: ^^


3. Das Mädchen am Fluss

In diesen Tagen nach einem harten Winter und anstrengenden Frühling wurde ihre Routine nur selten unterbrochen. Nach dem Aufstehen absolvierte sie ihre erste Übungseinheit, am Nachmittag die zweite, in denen sie den Umgang mit allen möglichen Waffen und den unbewaffneten Kampf übte. Abends saß sie mit ihren Freunden zusammen oder streifte mit Lano durch das umliegende Gelände.
Norrin fand sie in der kleinen Bibliothek, wo sie über einer alten Schriftrolle brütete. Als er eintrat, sah sie auf überrascht auf. Lano hatte sich neben der Feuerstelle zusammengerollt und döste vor sich hin. Norrin wirkte müde und aufgewühlt, er zog sich einen Holzstuhl an ihren Tisch und stützte die Ellebogen auf. „Was ist los?“, fragte sie ihren Freund. Er antwortete nicht sofort, sondern starrte in die knisternden Flammen. „Es wird Krieg geben,“ antwortete er nach einer Weile. „Mein Onkel hat den Kriegsrat einberufen, die Musterung für die Vortruppe beginnt schon morgen.“ „Aber wieso denn auf einmal?“ fragte Neyea erschrocken. „Kil Hilam hat offiziell sein Interesse an den Ländereien im Tihmorgebiet bekannt gegeben, er sammelt schon seine Streitkräfte. Zuverlässige Boten berichteten, dass er zwei der Wachlager auf der Hügelseite besetzt hat. Und das bedeutet-“ „Das wir ein wirkliches Problem haben“, ergänzte Neyea. Sie biss sich auf die Unterlippe. Zwei Lager waren in den Händen Hilams, die Festung auf der anderen Seite des grauen Flusses konnte einem Angriff kaum länger als eine Woche standhalten. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, wahrscheinlich wird das eh bald bekannt. Wir werden ebenfalls einberufen werden, mein Onkel hat Meister Helan schon einen Boten geschickt, er ist vorhin angekommen.“ „Also ist es ernst“, flüsterte Neyea. Die Aussicht noch vor ihrem achtzehnten Geburtstag an einem Krieg teilzunehmen, gefiel ihr gar nicht. Sie holte tief Luft. „Wann werden wir losreiten?“ Norrin betrachtete ihr Gesicht. Sie war beunruhigt, doch ihre meergrünen Augen waren entschlossen. „Schon in ein paar Tagen, wir sind Teil der Vortruppe.“ Er stand auf. „Geh jetzt ins Bett, du wirst deinen Schlaf noch brauchen.“ Nachdenklich sah Neyea ihm nach, als er das Zimmer verließ. Lano streckte sich und strich ihr um die Beine. Sie kraulte ihn hinter den Ohren, seiner Lieblingsstelle. „Was sagst du dazu, hmm?“ Der Wolf gähnte und blinzelte ihr zu. Sie lächelte. „Vielleicht hast du recht.“ Seufzend stand sie auf, rollte die Schriftrolle zusammen und löschte das Feuer.
„Na los doch, beeil dich!“ „Ja, ja, ich mach schon so schnell ich kann!“ Hastig zwängte Neyea sich in ihre Stiefel und band den Gürtel um. Ungeduldig hielt Alar die Tür auf. „Wieso brauchst du so lange?“, fragte er sie, während sie durch die Flure der Festung eilten. „Vielleicht weil ich erst vor fünf Minuten von der Versammlung erfahren habe und du mich erst wecken musstest“, gab sie gereizt zurück. Frühes Aufstehen sollte Verboten werden, dachte Neyea, als sie an die große Tür klopfte. Die Meister und älteren Schüler waren bereits um den runden Tisch versammelt, als Neyea und Alar auf ihre Plätze huschten. Toor, in einem weiten Waffenrock seltsam anzusehen, blickte sie scharf an. Er sah sich in dem Saal um. „Männer,“ begann er. „Und Frauen,“ murmelte Neyea. „Ich denke, ihr wisst alle von unserer gegenwärtigen Lage. Unser Nachbarland Nodonn hat den Krieg erklärt und erhebt Anspruch auf die Länder um den grauen Fluss im Tihmorgebiet. Ihre Majestät, König Marus, hat den Rat einberufen. Wir werden in der Vortruppe kämpfen, die in zwei Tagen abreist. Den Oberbefehl wird Meister Parkis übernehmen.“ Er nickte einem streng aussehenden, lavendelfarbenem gekleideten Mann zu. Neyea kannte ihn, er war hart aber gerecht, er würde seine Sache sicher gut machen. „Wir werden unterhalb der Festung Iihet Stellung beziehen.“ Er breitete eine große Karte aus, auf der das Tihmorgebiet, die Lager und die Truppen der Feinde eingezeichnet waren. „Wie wir sehen können, hat der Feind das Delta eingekreist, indem er diese beiden Lager besetzt hat. Der Fluss trennt uns, was eine interessante Situation ergibt, da die Strömung recht stark ist, einem entschlossenem Feind würde dennoch die Überschreitung gelingen. Unsere Lager werden von hier,“ er zeigte auf einen Punkt in der Nähe der Mündung und fuhr am Fluss entlang zu den Küstenhügeln, „bis hier verlaufen. Die Vortruppe wird sich aufteilen, eine Garnison unterstützt Fürst Treág weiter unten, die andere wird in der Nähe der Festung in den Küstenhügeln positioniert. Bei ernsthaften Problemen ist Hilfe immer in Reichweite, außerdem erwarten wir an diesen Stellen kaum Angriffe, der größte Teil der Armee hält sich an der Flussmündung auf.“ Er schwieg eine Weile. „Ich brauche wohl kaum zu sagen, wie ernst die Lage ist. Hilam wird sich nicht mit dem Tihmordelta begnügen, er will alles. Ganz Aylar soll unter seine Herrschaft fallen. Und das zu verhindern ist unsere Aufgabe. Nicht jeder wird zurückkehren, doch wir alle wissen wofür wir kämpfen.“
 
Original geschrieben von FlyingCircus
Hi:amidala:
Hatte einiges zum nachholen:D und hoffe nur das du bald weiter schreibst

hi^^ schön, dass es gibt die das teil lesen :D
kein problem, bin schon dabei *fröhlich auf tastatur einhack*

ohja, jetzt kommt so en teil, bei dem ich auch viel freude hatte -_____- vor allem der anfang.....


Alar, Norrin, Lea und Neyea saßen auf einer kleinen Mauer im hinteren Teil des Gartens. Hierher waren sie vor all dem Trubel, mit dem ein Marschbefehl verbunden war, geflüchtet. Sie redeten nur wenig. „Also reitet ihr morgen los“, sagte Lea. „Ja, von da an sind wir etwa in fünf Tagen am Fluss.“, antwortete ihr Norrin. Neyea bückte sich und pflückte eine weiße Blume, die sie achtlos zerrupfte. Mit ihren Gedanken war sie schon beim morgigen Tag. Was würde er bringen? Sie war noch nie so weit von der Festung des Lotusdrachen-Clans weg gewesen, und ein Teil von ihr freute sich auf die Reise. Es war allerdings nur ein kleiner. Töten machte ihr keinen Spaß, doch war sie sich bewusst, dass das ihr Leben beherrschen würde. Sie war zur Kriegerin ausgebildet worden und es war ihre Pflicht ihr Land zu verteidigen und ihre Feinde zu vernichten.
Am nächsten Morgen wurden die Truppen auf dem großen Platz vor den Toren der Festung versammelt. Neyea, die eine schöne braune Stute ritt und Lano bei Fuß hatte, sah sich um. Hunderte Männer in den Farben Aylars, gelb und blau, standen in geordneten Reihen zur Inspektion durch die Oberbefehlshaber bereit. Nicht nur Krieger des Clans, die alle eine Mantelschnalle in Form einer Lotusblüte trugen, gehörten zur Vortruppe, sondern auch Männer aus den umliegenden Dörfern und Ländereien, die meisten als einfache Infanteristen.
Neyea ritt neben Alar, unterwegs redeten sie viel, manchmal kam auch Norrin hinzu. Wenn das Ziel nicht so ernst gewesen wäre, hätte Neyea die Reise genossen. Nachdem sie die Wälder hinter sich hatten, ritten sie über flache Hügel und weite Täler, wo Getreide und Obst angebaut wurde, kleine Bäche durchzogen das Land.
Am Mittag des fünften Tages zügelte Alar sein Pferd und deutete Neyea ebenfalls anzuhalten. Er zeigte vor sich, wo hinter einer Wegbiegung das glitzern von Wasser zu sehen war. „Der graue Fluss,“ sagte er. „Wir sind fast da.“
Es war ein beeindruckender Anblick, als die blau-gelb gekleideten Truppen über die sanften Hügel in das Tal strömten. Auf der rechten Uferseite konnte Neyea die Zelte und Lager der Feinde sehen, alle mit dem Symbol der roten Hand, dem Wappen von Nodonn.
Norrin, Alar, Neyea und viele andere der Kejya´an-Krieger waren in Zelten in der Nähe der Küstenhügel untergebracht. Die Soldaten, die in den letzten Tagen das Lager verteidigten, begrüßten sie lautstark. Nachdem Neyea ihre Satteltaschen ausgepackt und ihr Pferd versorgt hatte, macht sie sich auf die Suche nach den Essenszelten. In all dem Trubel hatte sie ihre Freunde aus den Augen verloren und Lano war bei dem Anblick so vieler Menschen verschwunden. Sie machte sich keine Sorgen, doch sie kam sich etwas alleine vor.
Die Küche war schnell gefunden; Neyea brauchte nur ihrer Nase zu folgen. Sie häufte sich Reis und Brot auf einen Teller und ließ sich an einem der langen Tische nieder.
Die langen Tische waren nur mäßig besetzt, die Sonne stand schon tief am Himmel und die meisten Soldaten hatten ihre Mahlzeit schon eingenommen.
Hungrig fing Neyea an zu essen. Sie sah erst von ihrem Teller auf, als jemand sie ansprach.
„Hey, Weib, was machst du hier? Auf dem Schlachtfeld haben Frauen nichts verloren!“ Der Mann war in derbes Leder gekleidet, seine muskelbepackten Oberarme waren mit Narben übersät. Mit seinem scharfkantigen Gesicht und braunen Augen hätte man ihn als gut aussehend bezeichnen können, doch seinen Mund umspielte ein hässlicher Zug und in seinen Augen blitzte Hochmut. Neyea legte das Besteck beiseite. Sie versuchte Ruhe zu bewahren. „Weib? Ich gehöre zu den Soldaten die heute angekommen sind und gehöre den Kejya´an-Kämpfern an“ sagte sie kühl. „Wie bitte? Keine anständige Armee der Welt würde Frauen aufnehmen!“ er beugte sich zu ihr runter und musterte sie geringschätzig. „Pah, so wie du aussiehst, kannst du noch nicht einmal einen Speer halten.“ Neyea ballt die Hände zu Fäusten. Sie hatte keine Lust, sich gleich am ersten Tag in eine Schlägerei verwickeln zu lassen, doch beleidigen ließ sie sich noch lange nicht. „Hör mal zu, du aufgeblasener Wichtigtuer,“ fauchte sie den Mann an. „Nur weil ich eine Frau bin, bin ich dir-“
 
Hey. Einfach im Satz aufzuhören ist unfair. Kommt mir aber bekannt vor (wie bei meiner ff *werbung mach*)
Tschuldigung.Mach schnell weiter:D
 
Original geschrieben von Bibbi
Hey. Einfach im Satz aufzuhören ist unfair. Kommt mir aber bekannt vor (wie bei meiner ff *werbung mach*)
Tschuldigung.Mach schnell weiter:D

ach was :rolleyes: überhaupt nicht unfair :D ausserdem soll es doch irgendwie spannung erzeugen.....acuh wenns mir nich gelingt -_________-


Eine Hand legte sich auf die Schulter des Soldaten. „Du scheinst es sehr eilig zu haben, mit einer jungen Dame Streit anzufangen, Coraz.“ Der Mann drehte sich überrascht um. Hinter ihm stand ein älterer Mann ihn einfacher Kleidung. Sein Haar und der struppige Bart war schon ergraut, aber seine Gestalt strahlte Autorität aus. „Du hättest keine Chance, sie ist wirklich eine Kejya´a und kam mit der Vortruppe aus dem Westen an.“ Der Soldat, der offenbar Coraz hieß, baute sich vor dem kleineren auf. „Willst du mir etwa sagen, was ich zu tun und zu lassen habe? So weit ich weiß, bist du nur ein normaler Narr!“ Ungerührt sah der Alte ihn weiter an. „Ich bewahre dich nur vor einem mehrtägigen Aufenthalt bei den Heilern. Wo du doch bestimmt bei den nächsten Gefechten dabei sein willst. Du hast dich ja letztes mal nicht gerade mit Ruhm bekleckert.“ Coraz lief rot an, was sich an seiner kräftigen Statur seltsam ausmachte. „Der Kampf war schon beendet, da war es nicht nötig...“ murmelte er.
„Dann wäre das ja erledigt. Übrigens: Der Hauptmann sucht dich, du sollst sofort zu ihm kommen.“
Coraz verließ das Messezelt und der Grauhaarige wandte sich Neyea zu, die das Gespräch verfolgt hatte. „Coraz ist aufbrausend. Er fängt gerne Streit an, doch in der Schlacht ist er der erste, der zurück rennt,“ meinte er verächtlich. „Und wie ist dein Name? Mich nenn einfach Kol. Kol der Narr.“ Er deute eine Verbeugung an. Neyea lächelte. Dieser wunderliche alte Mann war ihr sehr viel sympathischer als Coraz. „Ich heiße Neyea, es freut mich Sie kennen zu lernen.“ „Oh, nicht doch! Bleiben wir bei dem Du, das ist gemütlicher.“ „Also gut,“ meinte Neyea amüsiert. „Ihr sagt ihr seid ein Narr? Was macht ihr dann bei der Armee?“
Kol lachte glucksend und setzte sich neben sie. „Ich bin sozusagen für die Erheiterung der hohen Herren und ihrer Soldaten zuständig. Wenn Männer lange Zeit auf dem Schlachtfeld bleiben, sollten sie jemanden haben, der sie zum Lachen bringt. Außerdem bin ich noch als Heiler tätig und ich hoffe ich werde dich in dieser Eigenschaft nie sehen zu müssen.“ Neyea lächelte. „Das hoffe ich auch nicht.“
Kol beugte sich näher zu ihr rüber und betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Verwundert starrte Neyea zurück.
„Ihr habt interessante Augen, silberhaariges Fräulein. Grünblau wie das Meer an einer tiefen Stelle, an der man den Grund nicht erkennen kann. Zeigt mir einmal eure Hände.“
Erstaunt wandte sie ihm ihre Handflächen zu. Aufmerksam musterte er sie und fuhr mit einem knochigen Finger die Linien nach. Dann schüttelte er sacht den Kopf.
„Armes, armes Kind, die Götter haben dir einen schweren Weg gewiesen, sehr schwer. Ich sehe Blut und Rache, euer Leben wird nicht so verlaufen wie ihr euch es vorgestellt hattet.“
Neyea fröstelte. Kols Stimme hatte sich eigentümlich verändert, sie klang als ob sie von weit her käme.
Der Narr schüttelte wieder den Kopf, dann lachte er. „Ich versuche mich im Handlesen, aber die Leute sagen, das würde nie klappen. Ich bin nun mal ein Narr, sagen sie, ich denke nicht nach.“ Er ließ Neyeas Hände los, die sie schnell unter dem Tisch verschränkte. Ihre Handflächen kribbelten eigenartig und sie hatte das Gefühl, das viel mehr passiert war, als der Versuch eines alten Mannes, in Händen die Zukunft zu lesen. Außerdem hatte sie bemerkt, dass der Mondstein, den sie stets unter dem Hemd trug, warm geworden war.
Kol stand mit einer kleinen Verbeugung auf. „Nun, ich werde dich jetzt nicht mehr länger von deinen Aufgaben abhalten. Aber wenn du jemanden zu reden oder Lachen suchst, man findet mich meistens dort, wo man am wenigsten sucht.“
Neyea starrte Kol hinterher, als er das Zelt verließ.
Im Zelt wartete schon Alar auf sie. Er war das Flussufer entlang geritten und hatte einen Eindruck von der Größe des Lagers und der Stärke der Feinde bekommen. Der Waffenmeister hatte ihm auch einen Harnisch für Neyea mitgegeben, auf den sie allerdings verzichten wollte. Wie die anderen Kejya´aner zog sie es vor, lieber ohne Rüstung zu kämpfen. Wendigkeit und Schnelligkeit war wichtig bei dem alten Kampfstil. Auch die meisten einfachen Soldaten trugen nur eine leichte Lederrüstung.
Der Hornruf weckte Neyea in der frühen Morgendämmerung. Sie war sofort wach; Schnell streifte sie Männerhemd und Hosen über und zog die hohen Stiefel an. Lano erschien im Zelteingang. Sein buschiger Schweif zuckte unruhig. Neyea warf ihm einen strengen Blick zu. „Oh nein, du bleibst hier. Ich will nicht, dass du von einem Axtkämpfer in zwei Teile gehackt wirst!“ Lano knurrte. Er schien zu verstehen, dass sie es diesmal ernst meinte.
Neyea ergriff ein Schwert, steckte sich zwei gezackte Messer an den Gürtel und nahm sich die Zeit noch einige Wurfsterne mit zunehmen.
Draußen prallte sie fast mit Norrin zusammen. Schweigend eilten sie zu den Pferden. Überall um sie herum rannten und ritten Krieger am Ufer entlang. Die Nodonner waren zwischen dem Lager und der Festung übergesetzt und versuchten beide Streitkräfte zu trennen.
 
Hastig sattelten Neyea und ihr Freund ihre Pferde und schwangen sich in den Sattel. Nebeneinander galoppierten sie zu dem Kampfplatz. Dort war die Schlacht schon in vollem Gange. Für einen Blick konnte Neyea Alars schwarzen Haarschopf erkennen. Aufatmend bemerkte sie, dass an ihm noch alles dran war. Dann stürzte sie sich mit in den Kampf.
Ihr erster Gegner war ein grobschlächtiger Ritter der einen Morgenstern schwang und seinen dicken Plattenpanzer trug, als bestünde dieser aus Luft. Neyea zog ihr Schwert und fing damit den mächtigen Hieb ab. Sie fluchte laut, als ihre Armmuskeln protestierten und unterdrückte den Schmerz. Mit der zweiten Hand nahm sie eins der Messer und stieß nach dem Ritter. Er parierte mit seinem Schild und hob die zackige Keule. Mit den Knien lenkte Neyea ihre Stute zu Seite und wich so aus. Ihre Klinge schoss vor und drang zwischen Brust- und Armpanzer in ihren Gegner ein. Mit einem keuchenden Laut fiel dieser vom Pferd.
Die Nodonner ließen ihr keine Zeit über den ersten Mann, den sie getötet hatte nachzudenken. Von rechts drang ein drahtiger Soldat auf sie ein und hob sein Schwert. Neyea schleuderte einen Wurfstern in seinen Hals und wandte sich dem nächsten zu. Während sie einen weiteren Stern dazu nutzte, einen feindlichen Bogenschützen zu töten, spürte sie einen Ruck an der Seite ihres Pferdes. Ein kleiner Mann war dabei ihren Sattelgurt mit einem Dolch zu durchtrennen. Neyea gab ihrer Stute einen Klaps an die Flanke und sprang rechtzeitig ab, bevor der Sattel runterrutschte. Die Stute bäumte sich auf und trampelte den Mann nieder.
Keuchend sah Neyea sich nach ihrem nächsten Gegner um. Mit einem Fußtritt erledigte sie einen weiteren Soldaten, der sich einem Aylarner von hinten genähert hatte. Später wusste sie nicht mehr, wie lange ihre erste Schlacht dauerte. Sie hatte ihr Schwert und den grossteil ihrer Wurfsterne verloren, als der letzte Rest der Nodonner Soldaten über den Fluss floh. Sie wurden von einigen blau-gelben Reitern verfolgt und fast alle fanden ihr Ende in den Fluten des grauen Flusses.
Erschöpft lehnte Neyea sich gegen einen Baumstamm. Vor ihren Augen tanzten Flecken und die Erde schien sich eigentümlich zu drehen. Erst als sie sich näher betrachtete, fiel ihr der lange Schnitt am Arm auf. Sie war verwundet worden ohne es zu merken. Mit einem der Messer zertrennte sie ihr Hemd und verband die Wunde. Dann sah sie genauer auf dem Schlachtfeld um. Der Boden hatte sich rotbraun im Licht der aufgehenden Sonnen verfärbt, überall lagen sterbende oder tote Männer, Heiler gingen umher und suchten nach Verletzten. Das war zu viel für Neyea. Zitternd hielt sie sich an dem Baum fest und versuchte ihren Magen unter Kontrolle zu halten. Nur langsam gelang es ihr und eine Weile blieb sie noch so stehen. Dann machte sie sich auf die Suche nach ihren Freunden.
Norrin brachte einen verletzten Soldaten zu den Heilerzelten, als Neyea ihn fand. Sie packte ihn am Arm. „Wo ist Alar? Hast du ihn gesehen?“ Norrin hatte ihr bleiches Gesicht bemerkt. „Mach dir keine Sorgen, vorhin war er noch hier. Und wenn es dich beruhigt, er ist gesund, nur ein kleiner Kratzer am Bein.“ Aufatmend ließ Neyea ihren Freund los. Also war Alar in Ordnung. Norrins Blick fiel auf die blutdurchtränkte Binde an ihrem Arm. „Dafür bist du aber verwundet,“ sagte er besorgt, „Lass das lieber einen Heiler behandeln.“ „Ach was, das ist nichts… “ meinte Neyea. Ihr war schummerig vor Augen und sie setzte sich schnell auf einen Stein. „Ja, das sehe ich,“ sagte Norrin, „und deshalb kommst du jetzt gleich mit.“ Ohne auf ihre schwachen Proteste, sie brauche keinen Arzt, zu achten, schleifte Norrin sie zu den Heilerzelten.
Drinnen verschlug es Neyea fast den Atem. Der riesige Raum war bis auf das letzte Bett mit verletzten oder sterbenden Männern belegt. Heiler und ihre Helfer in weißen Kitteln huschten herum und kümmerten sich so gut es ging um die Verwundeten.
Norrin brachte sie in eine Ecke des Zeltes, dann verschwand er um nach weiteren Verletzten auf dem Schlachtfeld zu suchen. Neyea wartete geduldig bis einer der Heiler für sie Zeit hatte. Die Wunde wurde gesäubert und frisch verbunden, mit ein bisschen Schonung würde der Arm in ein paar Tagen wieder Einsatzfähig sein.
Zurück in ihrer eigenen Unterkunft wurde Neyea von Lano schweifwedelnd erwartet. Lächelnd wuschelte sie ihm durch das seidige graue Fell. Dann zog sie das schweißdurchtränkte Hemd aus und zerrte die Stiefel von den Füßen. Erschöpft ließ sie sich auf das schmale Feldbett fallen und döste bald ein.
Der Tagesablauf am grauen Fluss war ruhig, wenn grade keine Attacken des Feindes stattfanden, hatten die Krieger kaum etwas zu tun. Neyea durchsuchte deshalb das Lager oft nach einer Beschäftigung. Sie half den Heilern, lernte bei den Schmieden ihre Waffen in Stand zu halten und würfelte mit den Wachposten. Doch trotzdem war überall die angespannte Stimmung spürbar, kleinere Scharmützel kamen fast täglich vor, aber Neyea wurde nur selten darin verwickelt, da diese meist Fluss abwärts stattfanden.
So zogen sich die Tage in die Länge. Die Lage zwischen Nodonn und Aylar war immer noch gespannt, doch auch Gerüchte wurden laut, nach denen die Bevölkerung in Nodonn rebellierte. Viele waren der Ansicht, dass Kil Hilam seine Armee nicht mehr lange zusammenhalten könne. Neyea hoffte, dass das stimmte, dann wäre dieser schrecklicher Krieg bald vorbei.
 
oho, da is doch noch jemand da^^

Der Nachthimmel überspannte wie dunkler Samt das Land. Nur die Sterne und der Vollmond leuchteten und erhellten den grauen Fluss. Neyea saß auf einem Stein in der Nähe des Wassers, neben ihr lag Lano zusammengerollt. Sie hatte heute den Wachdienst freiwillig übernommen, das Mondlicht wühlte sie auf, an schlafen war sowieso nicht zu denken. Mitternacht war schon vorbei und im nahen Lager war kein Laut zu hören.
Nachdenklich betrachtete Neyea den Stein, der immer an einer Kette um ihren Hals hing. Ihr war aufgefallen, dass er ein schwaches Leuchten verbreitete, nicht genug um die Gegend zu erhellen, doch wie ein ferner Stern glänzte er in ihrer Hand.
Plötzlich erschrak sie. Der ansonsten kühle Stein fühlte sich auf einmal warm an, fast heiß! Nervös sah Neyea sich um. Lano hob ruckartig den Kopf und knurrte. Abwesend befahl sie ihm mit einer Bewegung sich ruhig zu verhalten. Der unsinnige Gedanke stieg in ihr auf, dass der Stein, den sie von ihrer Mutter geerbt hatte, sie vor etwas warnen wollte. Aber das war verrückt.
Vorsichtig stand Neyea auf und ergriff das Horn, das an den Felsen gelehnt war. Planten die Nodonner einen Angriff? Das beunruhigende Gefühl ließ sie nicht los und auch Lano hatte die Ohren zurückgelehnt und bleckte die weißen Zähne. Doch zurück zum Lager laufen oder mit dem Horn ein Warnsignal geben wollte sie auch nicht. Obwohl Neyea gut wusste, dass sie mit ihrer Aktion vielleicht einen schädigenden Überfall riskierte, schlich sie vorsichtig zum Flussufer. Wie eine Katze huschte sie geräuschlos an den wenigen Bäumen vorbei, die das Wasser von ihrem Beobachtungsposten trennten. Mit den dunkelblauen Kleidern und der schwarzen Kapuze war sie nur ein Schatten unter vielen.
Neyea hatte erwartet Soldaten in Nodonner Farben vorzufinden, oder wenigstens einige Boote, die zeigten, dass jemand über den Fluss gekommen war. Doch was sie sah, war ein kleines Mädchen.
Es trug ein einfaches graues Kleid und war Barfuss. Die schneeweißen Haare fielen bis zu den Knien und wehten im leichten Nachtwind.
Stocksteif blieb Neyea stehen. Verblüfft starrte sie das Kind an. Was machte ein kleines Mädchen zu dieser Zeit an einem derartigen Ort? Immerhin war Krieg und die nächste Siedlung war verlassen und fast eine Stunde entfernt. Und dann die merkwürdigen Haare des Kindes. Neyea hatte noch nie einen Menschen getroffen, der ebenso wie sie silberne Haare besaß. Wer war diese Mädchen?
In ihrem bleichen Gesichtchen wirkten die Augen des Mädchens riesig und sie glühten blutrot. Es hielt eine seltsame Pflanze in den Händen, die sehr einer Rose ähnelte. Die Blume war jedoch pechschwarz.
Unsicher trat Neyea näher an das Kind heran. Sie war fasziniert, ohne zu wissen wieso. Die Augen der kleinen zogen sie an, in ihrem Kopf summte es, doch Neyea fühlte sich aufgewühlt und wie in einem Traum.
Das Mädchen richtete den Blick auf die schlanke Frau in dunkler Männerkleidung, die aus dem Schatten heraustrat. Ein liebliches Lächeln umspielte die Mundwinkel des Kindes. Die Hand mit der Blume hob sich auf Augenhöhe, es schien als ob das Mädchen die Rose als Geschenk überreichen wollte.
Ich träume, dachte Neyea verwirrt, das muss es sein. Ich bin Übermüdet und bin während meiner Wache eingenickt. Da steht kein kleines Mädchen mit silbernen Haaren, das ist nur ein Wunschtraum, endlich jemanden zu finden wie ich.
Das Kind kicherte. Es war ein glockenheller Ton, der in der Luft schwebte und bei dem es Neyea kalt den Rücken hinunterlief.
Wie betäubt machte sie einen weiteren Schritt auf dieses Geschöpf zu. Das Lachen traf sie wie ein kalter Windhauch. Der Ton war zu klar, zu rein, dass er einfach nicht von dieser Welt sein konnte. Doch Neyeas Wille schwand, sie hatte das Gefühl, dass es nur noch wichtig war, zu diesem Mädchen zu gelangen, alles andere machte keinen Sinn mehr. Was war schon ein Krieg, Freunde oder Erfolg. Wenn sie erst mal Bei diesem rätselhaften Kind war, zählte all das nichts mehr. Die Augen unverwandt auf das Wesen gerichtete, schwankte Neyea einen Schritt auf es zu.
Wieder kicherte das Kind. Die roten Augen loderten wie Feuer und die Haare bildeten einen eiseigen Kontrast zu dieser Hitze. Das Lachen wurde zu einem betörenden Gesang, hoch und ohne eine erkennbare Melodie oder Worte.
Neyea zitterte. Ihr Kopf schien zu explodieren, wenn das Mädchen noch weiter sang. Doch sie wünschte sich, es würde nie aufhören. Das Mädchen schien nach ihr zu rufen.
Langsam ballte das Wesen die Hand zur Faust. Die Blume, die sich darin befand wurde zerdrückt, schwarzes Blut floss aus dem Blütenkelch und tropfte auf den Boden. Das Mädchen lächelte und unterbrach seinen Gesang nicht ein einziges mal.
Schaudernd beobachte Neyea die Pflanze. Mit einem plötzlichen Schrecken, bemerkte sie, dass die seltsame Blume schrie. Sie schrie um Hilfe, während sie unnachgiebig zerquetscht wurde. Gleichzeitig erkannte Neyea, das es ihr nicht gelang, den Blick abzuwenden, so sehr sie es auch versuchte. Und nicht nur das, der Mondstein war glühend heiß geworden und hing wie ein Glutstück um ihren Hals.
Das Mädchen zischte leise.
Neyea war jetzt bis auf ein paar Schritte an das Kind herangekommen. Zögernd streckte sie die Hand aus, um das Geschöpf zu berühren.
Von der Seite sprang ein grauer Schatten auf Neyea zu. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren frisch verheilten Arm. Lano hatte tief seine spitzen Zähne darin vergraben und zog sie zu Boden.
Die Augen des Mädchens loderten auf, sie fauchte und die bleichen Hände ballten sich fest zu Fäusten, sodass die Knöchel weiß hervortraten.
Neyea taumelte. Böse sah sie auf den Wolf herab. Er hinderte sie daran, zu diesem Wesen zu gelangen, er war ein Feind. Und Feinde mussten vernichtet werden. Ohne den brennenden Schmerz zu beachten, riss sie den Arm nach oben. Lano wurde herum geschleudert, doch er verbiss sich tiefer und knurrte heiser. Neyea schlug zu. Der Hieb traf den Wolf an der Schnauze und brachte ich dazu, ihren Arm erst mal los zulassen. Mit einem dumpfen Laut fiel er zu Boden.
Verwirrt und schockiert zugleich sah Neyea auf ihren treuen Freund. Was hatte sie getan? Rasch bückte sie sich und strich dem Wolf durch das Fell. Lano schlug die Augen auf und fiepte kläglich und versuchte immer noch Neyea weg zuziehen.
Das Mädchen sang.
Neyeas Körper versteifte sich. Was war passiert? Unwichtig. Schwankend stand sie auf, wobei sie Lano noch einmal fast tröstend über den Kopf strich.
Der Gesang wurde immer eindringlicher.
Neyea stand direkt vor dem Mädchen. Fasziniert betrachtete sie dessen Augen. Es war, als ob sie in einem tiefen, mit Blut gefüllten Brunnenschacht ertränke. Hinter sich konnte Neyea Lano jaulen hören. Doch es hatte keine Bedeutung mehr. Alles war unwichtig.
Ein letztes mal blickte Neyea in die glühendroten Augen, lauschte dem zirpendem Gesang… und starb.
 
WAS?! Die kann doch nicht einfach sterben. das ist wohl ein Witz. Ist das nur ein Traum oder wirklichkeit.
Deswegen musst du schnell weitermachen.
:D
 
Original geschrieben von Bibbi
WAS?! Die kann doch nicht einfach sterben. das ist wohl ein Witz. Ist das nur ein Traum oder wirklichkeit.
Deswegen musst du schnell weitermachen.
:D

naja, wirklich sterben kann sie ja net, des wär en bisschen kurze geschichte ^^
also kommt hier der nächste teil :D

4. Die Gilde

Die Sonne schien ihr geradewegs in die Augen. Mit einem leisen zischen drehte sie sich auf die andere Seite. Das grelle Licht tat weh. Von draußen hörte sie Waffengeklirr und das Schnauben von Pferden. Unwillig öffnete sie die Augen und blinzelte. Jeder Knochen ihres Köpers schmerzte und ihr Kopf schien zu explodieren.
Du bist ja endlich aufgewacht! Sehr gut, ich habe noch ein Wörtchen mit dir zu reden. Ruckartig setzte Neyea sich auf. Verblüfft sah sie sich um. Sie lag in ihrem Zelt, und es war leer. Nur Lano saß schweifwedelnd in einer Ecke und starrte sie schräg an. Ich hätte dich für intelligenter gehalten. Aber nein, du musstest ja unbedingt direkt auf die Gefahr zuspazieren! Lano streckte sich und sprang auf das Feldbett, auf dem Neyea saß. Ungläubig starrte sie den Wolf an. „Das ist verrückt“, flüsterte sie kaum hörbar. Wieso? Dir muss doch schon aufgefallen sein, dass sich einiges geändert hat, seit du dich dummerweise in die Nähe diese Dings gewagt hast. Aber mir dann auch noch eins auf die Schnauze zu geben…
Neyea wich zurück. „Tiere können nicht sprechen! Ich träume, das ist die einzigste Erklärung!“ Mit zitternder Hand fuhr sie sich über die Stirn. Du träumst nicht. Es hat dich verändert, das wirst du schon noch merken. Und das du mich auf einmal verstehen kannst, ist im Moment das kleinste Übel. Aber sieh selbst!
Lano deutete mit dem Kopf auf den kleinen Tisch, auf dem eine Schale mit Wasser stand. Vorsichtig beugte Neyea sich darüber. Ihr Gesicht war blass, die Augen dunkel. Mitten auf ihrer Stirn glomm ein merkwürdiges Symbol. Es ähnelte einem Auge oder einem seltsamen Schriftzeichen. Entsetzt starrte Neyea ihr Spiegelbild an. „W- was ist das?“ Ich weiß es auch nicht genau. Aber offenbar können andere es nicht sehen, jedenfalls ist dieses Zeichen niemandem aufgefallen. Wie betäubt fuhr Neyea sich über die Stirn. „Was ist passiert? Wieso sehe ich so aus?“ Lano legte den Kopf auf die Seite. Auch das weiß ich nicht. Diese Kreatur in der Gestalt eines Mädchens hat irgendetwas mit dir angestellt. Ich wollte dich wegziehen, aber da hast du mir einen Faustschlag versetzt! Seine roten Augen blickten vorwurfsvoll. „Das tut mir leid“ erwiderte Neyea verwirrt. „Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“
Lano sprang vom Bett. So war es. Gleich werden die anderen kommen um nach dir zu sehen. Bestimmt sind sie froh, dass du wach bist. Du warst fünf Tage im Koma. Der Wolf schob mit der Pfote die Zeltklappe beiseite und ließ eine völlig verwirrte Neyea alleine zurück.
Neyea ließ sich wieder in die weichen Kissen sinken und schloss die Augen. Sie musste daran denken, was Lano gesagt hatte, über die Veränderungen.
Das leise Geräusch schreckte sie auf. Neben ihrem Bett stand Alar. Über seine Wange verlief ein langer Kratzer, eine Hand war verbunden. Er sah sie lange an. Dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich darauf.
„Wir dachten alle, du wärst tot. Du warst kalt und wir haben zuerst keinen Puls gefunden.“ „Ich“, fing Neyea an und verstummte. Sie konnte ihm nicht erzählen, was geschehen war, sie glaubte es noch nicht einmal selbst. „Ich war so glücklich, als die Heiler sagten, du würdest überleben.“ Er nahm ihre Hand. Neyea zuckte unter seiner Berührung zusammen. Er war so warm und lebendig, sie konnte sein Blut in seinen Adern pulsieren fühlen. Bis jetzt hatte sie noch nicht gemerkt, wie hungrig sie war.
„Ein alter Mann namens Kol hat dich gefunden und ins Lager gebracht, Lano lief mit blutverschmierter Schnauze nebenher.“ Sie senkte den Kopf. „Ich weiß nicht mehr, was passiert ist“ log sie. „Vermutlich bin ich ohnmächtig geworden.“ „Ja, das wäre möglich. Wir dachten zuerst, dass vielleicht Feinde dich angegriffen hätten, aber wir konnten nichts verdächtiges finden.“ Neyea schwieg. Sie kam sich selbst schäbig vor, weil sie Alar belügen musste.
Alar lachte. „Aber ich habe auch eine gute Nachricht. Der Krieg ist vorbei! Die Nodonner Armee hat sich aufgelöst, die meisten waren schon vorher desertiert. Hilam wurde abgesetzt und jetzt wird ein Friedensvertrag ausgehandelt.“ Neyea lächelte. „Das sind wirklich gute Neuigkeiten.“ „Ja, Norrin wusste es wieder einmal als erster. Und er hat es natürlich sofort überall verbreitet. Wenn wir Glück haben, sind wir in einer Woche schon zu Hause.“ Er stand auf. „Jetzt ist aber gut, du musst dich noch schonen, sonst bist du nicht fit für den langen Ritt.“ Alar schien noch etwas sagen zu wollen, schwieg aber. Plötzlich beugte er sich zu Neyea hinunter und küsste sie sacht auf die Stirn. Dann verließ er, fast fluchtartig, das Zelt.
Bewegungslos blieb Neyea auf dem Bett sitzen. Eine Träne lief ihr langsam die Wange herab.
 
Der Teil war echt gut... besser, die beiden Teile, konnte in der letzten Zeit nicht ins Netz, meine Tastatur ist putt... diese ist geliehn :D
Ähh... aber wenn interessierts!!! Sorry!!!
Schreib bitte ganz schnell weiter!!!
 
Ich dachte schon die wäre echt tot. Erschreck mich nicht so.
Mach weiter. Will wissen ob es noch megr veränderungen gibt
 
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