Dann stell ich auch mal was rein^^ Is eine kurze, etwas ältere Buffy-FF...
Buffy trocknete sich mit einem Ärmel die Tränen ab. Sie kniete im Garten des neuen Hauses, ihre Kleidung schmutzbefleckt.
Sie hatten sich in einer ländlichen Gegend niedergelassen, in der Nähe von Lousiana. Sie wohnten in einem kleinen Farmhaus - Buffy, Andrew, Direktor Wood, Willow, Xander und Dawn, und im Moment war Angel zu Besuch. Allerdings hielt es Buffy mal wieder nicht lange im Haus. Alles, was sie sah, erinnerte sie an Spike. Sie hätte bei ihm bleiben sollen, sie hätte mit ihm sterben sollen. Jetzt hatte sie nur noch sein Grab zum beweinen - ach, man konnte es kaum Grab nennen. Es handelte sich um einen Haufen Erde, unter dem eines seiner Shirts lag, das Ganze mit einem Steinhaufen gekennzeichnet. Doch es war der Gedanke, der zählte. Buffy lächelte. Er hatte das für sie getan, und wie dankte sie es ihm? Mit einem Indianergrab! Nicht mal seine Asche konnte verstreut werden, sie lag unter den Trümmern der Schule, wo kein Wind sie erreichte. Er würde ewig auf der Erde bleiben, genau wie er es wohl gewünscht hätte, nur auf andere Weise.
Das Leben war doch ärgerlich, man verlor die, die man liebte und gewann immer wieder Feinde hinzu. Hätte sie nur Angel die Sache erledigen lassen... Nein! So durfte sie nicht denken! Wäre es mit ihm geschehen, dann hätte sie auch getrauert, oder? Nein. Sie hatte Spike geliebt, auch wenn er ihr selbst im letzten Moment nicht geglaubt hatte, sie...
"Dein Make-up ist ganz verwischt, Liebes."
Liebes? Hoffnungsvoll blickte sie auf. Sie wünschte sich, Spike noch einmal sehen zu können, und sei es nur ein letzter Rest des Urbösen in seiner Gestalt. Doch nein. In der Dämmerung stand nur Angel.
"Tut mir leid, störe ich?", fragte er lächelnd.
"Nein... es tut MIR leid, dass du mich so sehen musst."
"Ach was", winkte er ab, "du hast ihn immerhin geliebt."
Entsetzt sah Buffy ihn an, ihn, der sich zu ihr herunter gebeugt hatte, um auf gleicher Augenhöhe wie sie zu sein, und wollte schon alles abstreiten, als er fortfuhr: "Doch nun ist es Zeit, zu deiner alten Liebe zurück zukehren."
"Was?", stieß Buffy mit aufgerissenen Augen hervor, bevor Angel dies mit einem Kuss erstickte. Buffy stieß ihn weg. "Was soll das?!", kreischte sie, wie sie es noch nie zuvor getan hatte. "Ich liebe dich." "Aber ich dich nicht!", schrie sie, doch Angel drückte nun mit einer Hand ihre Handgelenke auf den Boden, mit der anderen entkleidete er sie. "Hör auf! Lass mich!", schrie sie immer wieder, doch Angel hörte sie gar nicht mehr. Er beugte sich wieder zu ihr herunter und gab ihr einen weiteren erstickenden Kuss...
"Andrew... ich hab jetzt echt keine Zeit", stöhnte Dawn, während sie in der Küche umherging.
"Irgendjemand muss aber losgehen! Oder willst du ohne Klopapier rumhocken?", erinnerte er Schritt haltend.
"Dann mach du das doch!"
"Was? Und Raumschiff Enterprise verpassen?! Sicher nicht!" Andrew schnappte sich ne Coke und Chips aus dem Kühlschrank, um sich dann mit Xander vor die Glotze zu setzen.
"Dann schick doch Wood!", keifte Dawn.
Sie wollte noch nicht rausgehen, der Schmerz war noch zu groß. Buffy tat zwar so, als ginge sie Spikes Tod als einzige an, doch Dawn hatte ihn im Gegensatz zu ihrer Schwester geliebt! Sie entschloss sich, heute Nacht, wenn alles schlief, sein Grab zu besuchen. Sie schob die Gardine weg und sah aus dem Fenster, um herauszufinden, ob ihre Schwester endlich fertig war. Doch als sie diese entdeckt hatte, stockte ihr der Atem: Dort lag sie, die Summers-Jägerin, von Angel auf den Boden gedrückt, sie fast entkleidet, er eiligst dabei.
Ohne zu zögern schnappte Dawn sich einen Baseballschläger, der an der Wand lehnte. Damit rannte sie hinaus in den Garten.
Buffy hatte nun aufgegeben mit Angel zu kämpfen. Er hatte ihr bei einem dieser Versuche das Handgelenk gebrochen, der andere Arm war ausgekugelt. Sie ließ es nun über sich ergehen und wartete darauf, dass Angel endlich mit dem Ausziehen fertig sein würde. Es war klar, dass sie danach sterben müsste, deswegen wollte sie es schnell hinter sich bringen.
Doch in diesem Moment rollte Angel sich von ihr ab. Erstaunt blickte sie auf. Über ihr ragte Dawn, einen Baseballschläger erhoben. Schnell rappelte Buffy sich auf, um mit ihrem suchenden Blick eine geeignete Waffe zu finden. Doch sie hatte keine Zeit, da Angel auch schon wieder stand. Statt weiter zu überlegten riss sie ihrer kleinen Schwester den Schläger aus der Hand und zerbrach ihn auf ihrem Knie. Sie entsorgte die runde Seite und hielt die lange schmale wie einen ihrer Pflöcke.
Angel kicherte hysterisch. "Ach, Buffy, du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich verletzen könntest, oder?" Er lachte weiter. Und noch während er lachte, stieß Buffy ihm den Pflock ins Herz. Er verstummte und sah an sich herunter. "Wieso...?" Verzweifelt sah er sie an. Dann zerfiel er zu Staub.
Buffys Hand sank zu ihrer Hüfte. Ihre Beine gaben unter ihr nach. Tränenloser Schmerz machte sich in ihr breit. Was hatte sie getan? Wieso verlor sie alle die ihr wichtig waren? Sie schluchzte leise. Wie konnte Angel ihr das antun?
"Das hast du gut gemacht", schnarrte Dawn. Sie nahm wieder ihre eiskalte Seite an und starrte ihre sogenannte Schwester von oben herab an. Diese schluchzte nun: "Ich hatte doch keine andere Wahl!" Doch Dawn fuhr unerbittlich fort: "Erst nimmst du dir Angel, dann lässt du ihn fallen. Dann benutzt du Spike für dein Ego und lässt auch ihn fallen. Dann schnappst du ihn dir wieder, und als Angel wiederkommt, schmeißt du dich an den ran! Nimmst du eigentlich nie Rücksicht auf die Gefühle anderer? Auf meine Gefühle? ICH habe Spike geliebt! Und DU hast ihn dir gekrallt! Alle anderen sind dir ABSOLUT EGAL, solange es nach DEINEM Willen geht! Wer braucht dich schon?!" Sie stapfte ins Haus.
Buffy saß noch lange da und dachte über das gesagte nach. Sie erinnerte sich an den Hass in Dawns Blick - er war abgrundtief gewesen. Und sie konnte es sogar verstehen. Sie hatte sich immer als etwas besonderes gesehen, weil sie die eine Jägerin war. Oder besser gesagt, gewesen war. Nun waren die Jägerinnen über die ganze Welt zerstreut. Sie erinnerte sich auch noch an den Tag, als sie dachten, Dawn sei eine Jägerinanwärterin. Wie viel Angst sie hatte, und wie geschockt ihre kleine Schwester war. Oder war es Freude gewesen? Wollte sie vielleicht eine Jägerin sein? Sie hatte die Kraft. Und sie wollte immer auf Streife gehen. Ob Buffy sie mit ihrem überschwänglichen Beschützerinstinkt verletzt hatte? Und immerhin wollte sie die Kleine auch einmal umbringen.
Sie wollte sich sofort entschuldigen, also ging sie ins Haus.
Sie stieg die Treppe hinauf und rief nach ihrer kleinen Schwester, die vor langer Zeit einfach nur kosmische Energie gewesen war. "Dawn? Dawn, bist du da?"
Sie öffnete die Tür zu Dawns Zimmer, in Erwartung, es sei abgeschlossen. Doch die Tür war es nicht. Sie lugte herein. Niemand da. Doch so leicht gab sie nicht auf. Irgendwo musste die Kleine - die nebenbeigesagt größer war als Buffy - doch sein!
Sie blickte als erstes in den Schrank. "Dawn? Hast du dich hier versteckt?" Einige lieblos aufeinandergeworfene Kleidungsstücke lächelten sie an. "Das sieht schlecht für dich aus, Dawn", murmelte Buffy. Sie schloss die Schranktür wieder. Als nächstes sah sie unter dem Bett nach: nichts, abgesehen von einigen Socken und nem alten Schulbrot. "SEHR schlecht, Kleines."
Da sie Dawn weder im Wäschekorb, noch in ihrer Handtasche erwartete, und ihre kleine Schwester sonst nirgendwo sah, machte sie kehrt. Jedoch nun, da sie zur Tür stand, blickte sie Dawn genau in die Augen.
"Da bist du ja!", lächelte sie. Plötzlich spürte sie einen Ruck in der Magengegend. Sie sah an sich hinab. Ein bluttriefendes Messer steckte tief in ihrem Bauch - es wirkte ironischerweise wie ein schlecht angebrachtes Bauchnabelpiercing - von ihrer geliebten Schwester, Dawn, dort hineingetrieben.
Sie sah dieser wieder, nur diesmal zweifelnd, ins Gesicht. Doch schon bald bereute sie es, als sie sah, wie sich dort der blanke Hass spiegelte. "Wieso?", hauchte sie. Dawn zog daraufhin das Messer aus ihrem Körper. "Was soll ich sagen?", fragte sie, doch eher sich selbst, als Buffy, und ging um ihre große Schwester, die Jägerin, die, die sie im entscheidenden Moment im Stich gelassen hatte - als Dawn sie brauchte. Damals hatte Joice sich geirrt. Es sollte nicht nach ihrer beider Mutter Eintreffen geschehen. Es war schon längst passiert.
Als die Jägerin sie alleine ließ und vergessen hatte.
Jetzt stand sie hinter ihr."Es könnte daran liegen", erklärte Dawn ruhig und zerrte Buffys Kopf nach hinten, "dass wir FREMDE sind und ich eine FREMDE in meinem Haus habe!"
Das Messer an Buffys Kehle, entschied Dawn, ihr das letzte Wort zu verwehren. In den letzten Tagen hatte sie wohl genug gesprochen.
"Ich...", begann diese, als die "Kleine" ihr die Kehle aufschlitzte. Blut strömte aus der Öffnung und verdreckte den Perserteppich. Nun ließ sie, die neue Summersjägerin, ihre Vorgängerin fallen.
Endlich war sie frei.