***Secret, Shadow, Snow und Silence***

Ein Nachttischlämpchen? *g* Und wieder ein Hinweis auf die seltsame Geschichte deiner Welt - sehr interessant ;). Auch sonst ein sehr netter Teil - bin schon gespannt auf Spencers Freundin...
 
Sehr schön wieder geschrieben ^^

Ich bin auch treu! XD ... auch wenn ich nicht mehr sooft ins adb komme ^^
Ich frage mich warum silence wohl so sehr voin diesen antiquitäten fasiniert ist ... und was mich noch mehr interessiert: Wann tritt die von mir so lang erwartete Snow endlich auf? ^^
 
danke euch beiden^^ @samurai: da musst du schon noch bisschen warten..., leider *g* finde ich selbst auch

tschuldigung, dass es ne weile gedauert hat, aber jetzt ist der neue teil fertig. nächster kommt bestimmt wieder schneller... viel spaß!

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An jenem Tage zog die Zeit schnell vorüber und ehe ich mich versah, da war es auch schon Abend geworden. Erschöpft sank ich auf den Stuhl, stützte meine Arme auf die Schreibtischplatte und den Kopf auf meine Arme. Secret, die mich nach dem Abendessen gebeten hatte doch wieder einmal zu ihr aufs Zimmer zu kommen, saß neben mir - die Beine schüchtern unter ihren Stuhl geschoben, sah sie zu mir herüber und blinzelte mich an. “Du siehst müde aus...”, flüsterte sie.
Ich musste lächeln und sah dem Mädchen tief in ihre blauen Augen. “Deine Schwesterchen kann ganz schön anstrengend sein”, bemerkte ich, obgleich ich selbstverständlich viel Spaß dabei gehabt hatte, jener zur Hand zu gehen. Ich mochte Silence wirklich sehr und ich sah in ihr viel mehr, als nur ein kleines Kind (teilweise auch sehr zu meinem eigenen Leidwesen!), mein Herz aber, das gehörte eigentlich nur Secret. Auf deren Zimmer war ich an jenem Abend nun bereits zum vierten Mal und wie bei einem jeden Besuch schien mein Herz in Gefühlen von Glückseligkeit geradewegs zu versinken. Genau hinter dem jungen Fräulein Spencer brachen die letzten Sonnenstrahlen des späten Abends durch das Fenster in den Raum und ließen selbigen in goldenen Lichte erstrahlen. Eifriger Vogelgesang und der liebliche Klang von des Mädchens engelhafter Stimme waren die einzigen Töne die an mein Ohr drangen und die nur hin und wieder jäh unterbrochen worden - dann wenn ich selbst einige wenige Worte sprach. In meiner Nase da kitzelte der Geruch von vielerlei Blüten, ein Potpourri aus Düften, die den gesamten Raum erfüllten, die ich aber nicht mehr auseinander zu halten vermochte. Und vor allem meinen Augen wurde wohlgetan, nicht wichen sie auch nur einen Moment von Secrets Antlitz. Und manchmal, so glaub ich, da bemerkte das Mädchen dies alles und immerdar errötete sie auf so unsagbar reizende, so ganz und gar unschuldige Weise... - fast so, wie bei unserer ersten Begegnung.
Nichts anderes möchte ich jetzt, in diesem Moment, als zu schwärmen und zu preisen! Wie merkwürdig fremd ihr Liebreiz doch schon damals auf mich wirkte, wie ihre Anmut mich erinnerte an die eines neugeborenen Rehkitzes, so schüchtern aber auch so voller Tatendrang.... Einfach wie eine Bauerstochter konnte das Mädchen sein, himmlisch aber auch, so wie die edelsten Engel von allen. Beschwingt mit den prächtigsten, den weißesten Flügeln..., so erschien sie mir in meinen Träumen.
Und auch der kleine Raum in dem sie lebte, acht Tage war es her, seit ich ihn das erste Mal betreten hatte, er passte voll und ganz zu dem sonnigen Gemüt der jungen Schönheit. Manchmal geschah es, dass unsere abendlichen (und später sogar nächtlichen) Unterhaltungen von einer solchen Freude erfüllt waren, dass ich, es mag sich seltsam anhören, sogar meine Liebe, also Secret, fast vergaß, so sehr gab ich mich dem Glück hin, dem Lachen, dem Frohsinn - und all den Geschichten die wir uns, wenig später schon an beinah jedem Abend, einander erzählten. Von Einhörnen war da die Rede und von Feen, von Zauberern, Geistern, von Bären und Wölfen, von hohen Gipfeln, fernen Meeren aber auch von jenen Wäldern, die wir sahen, wenn wir beide denn nur hinaus aus dem Fenster blickten. Immer wieder konnten wir beobachten, wie die Nacht ihr dunkles Tuch über die Landschaft fallen lies - ein paar Minuten früher ein jedes Mal, und wie die werdende Finsternis unsere Gedanken und unsere Sinne weiter erregte. So hatten wir beide sehr viel Spaß dabei, uns die seltsamsten und die unheimlichsten Dinge vorzustellen. Einmal da erzählte mir Secret, wie sie des Nachts, da sie auf dem Weg zu dem kleinen Haus im Walde war, ein seltsames Leuchten in den Mooren vernahm. Geister seien es gewesen, Irrlichter vielleicht, oder ähnliche Truggestalten... Secret erzählte dies alles auf eine solch lebendige Art, dass ich manchmal fast schon daran dachte, ihr zu glauben, auch wenn es, wie ich wusste, nichts weiter als ein Scherzen war. Mich oder irgendjemand anderen anlügen - das konnte das Mädchen ohnehin nicht und aus eben diesem Grunde machte sie mir schon im Vorfeld klar, dass es sich keinesfalls um mehr handelte, als um erfundene Geschichten. Geschichten allerdings, die mich mehr als nur einmal erschaudern ließen und dir mir eine Seite von Secret zeigten, die ich wirklich nicht vermutet hatte, die mir aber durchaus gut gefiel.

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Sehr schöner Teil. Secret, die Geschichtenerzählerin, die die Geheimnisse hinter den Dingen sieht? Sehr passend irgendwie...
 
so, neuer teil ist endlich fertig...^^ hat leider etwas länger gedauert, hatte die letzten tage nicht wirklich zeit zum weiterschreiben...

danke für die kommentare noch...

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Wie ich erwähnt habe, hatte ich bereits an jenem Abend, an welchem ich Silence zum ersten Mal beim Einrichten des Zimmers half, vorgehabt ,mich einmal etwas näher in der Bibliothek umzuschauen. Da ich aber auch am darauffolgenden Tag anderen Verpflichtungen nachgehen musste, beziehungsweise wollte, sollte der Besuch in der selbigen sogar erst am wiederum nachfolgenden Tage, dem siebenundzwanzigsten August (ein Donnerstag), möglich sein. Ich betrat das Zimmer gegen Abend und tatsächlich war es das erste Mal seit meiner Anstellung in jenem Hause, dass ich mich näher in dem besagten Raume umsah - zuviel gab es auf Spencers Anwesen zu entdecken, als das dies in so wenigen Tagen schon hinreichend möglich gewesen wäre.
Die Einrichtung des Zimmers, in diesem Falle also die zahlreichen Bücherregale, war recht verwinkelt, so wie die von vielen anderen Räumen im Hause Spencer ebenfalls. Etwa zwei Meter reichten die dunklen Eichenholzregale in die Höhe, nicht zu hoch also, als das man nur schwerlich hätte Zugriff auf die Bücher gehabt. Jene waren nicht alphabetisch sondern fein säuberlich thematisch geordnet, was es einfach machte, unter den vielen tausend Exemplaren das gewünschte zu finden. Und sollte man dennoch auf der Suche sein, nach einem bestimmten Autor oder Titel, so konnte man in einer Übersicht blättern, welche alle vorhandenen Werke mit Angabe des Standortes auflistetet und sich immerzu auf einem großen Tisch nahe der bogenförmigen Fensterfront befand. Durch diese wurde der Raum nach Norden hin in gleicher Weise begrenzt wie die direkt darunter liegende Gemäldegalerie auch. Allerlei Licht konnte somit ins Zimmer fallen, welches aufgrund der Ausrichtung in jene Himmelsrichtung zwar eher kühl wirkte, aber auch zu keiner Zeit des Tages in den Augen blenden konnte. Für erwähnenswert halte ich des weiteren, dass man beim Lesen in jenem Zimmer einen herrlichen Blick auf den Hof des Grundstücks hatte. Ähnlich wie von der Eingangshalle aus, konnte man auch von hier fast den gesamten Bereich in Richtung der Straße überschauen und so sollte ich in den folgenden Wochen immer wieder erinnert werden, wie der Sommer allmählich zuende ging und die zunehmend bräunliche Färbung des Grases sowie die vielfarbigen Veränderungen der Blätter den Herbst einläuteten. Schon jetzt konnte man spüren, dass die Natur müde wurde und sichtlich gezeichnet war von der Hitze eines langen Sommers.

Einige Minuten lang blieb ich vor dem Fenster steh’n, dann aber machte ich mich daran, nach ein paar interessanten Büchern Ausschau zu halten. Diese zu finden war in jener riesigen Sammlung nicht schwer, viel schwieriger war es dann schon, sich überhaupt für eines zu entscheiden. Ich nahm letzten Endes drei Exemplare mit mir, nicht auf mein Zimmer allerdings, sondern lediglich zu dem großen Fenster hin, wo ich an dem schon erwähnten Tisch Platz zu nehmen gedachte. Eines der Bücher, ein Werk eines sehr berühmten russischen Autors, bannte mich nach wenigen Minuten schon so sehr, dass ich sogleich für einige Stunden darin las. Kaum merkte ich, wie die Dunkelheit übers Land sich niederlegte und längst schon war es finster in dem Zimmer, als ich die kleine, auf dem Tisch befindliche Leselampe einschaltete. Je weiter ich mit der Lektüre fortfuhr, desto stärker fiel mir auf, dass eine der Hauptfiguren in dem von mir gewählten Buch eine frappierende Ähnlichkeit mit Shadow aufwies - zwar nicht was das Aussehen betraf, sehr wohl aber hinsichtlich ihres Temperaments.
Nachdem weitere Minuten vergangen waren, da vernahm ich ganz leise, wie, so vermutete ich, die Zimmertür geöffnet wurde. Dieser Verdacht bestätigte sich, als ich einen Moment später ganz deutlich hörte, wie selbige Tür, groß und schwer wie sie war, zurück ins Schloss fiel. Das Licht aber wurde merkwürdigerweise nicht eingeschaltet, obwohl der Raum, abgesehen von dem Platz an welchem ich saß, fast gänzlich in Dunkelheit lag. Ich begann zu grübeln was geschehen wird, vorerst allerdings wartete ich still sitzend ab, auf die Ankunft von jener mir noch unbekannten Person.

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Ich bin auch treu, auch wenn ich nur sehr selten im board bin. Dann hab ich immer einiges nachzulesen.... ^^"

Die Teile waren wirklich sehr schön. ^^
Ich glaube, das wird Shadow sein, die da rein kam, weil
1) von ihr gerade die rede war...
2) zuerst hat er sich mit den beiden anderen sehr beschäftigt, jetzt wäre eigentlich sie dran...

mal sehen, ob ich recht hab ;)
 
Ja, das war auch gleich mein erster Gedanke. Jetzt kommt Shadow rein *g*. Hausgeister machen nämlich üblicherweise keine Türen auf und zu ;)...Sehr hübsch beschrieben, die Bibiothek, btw... Wäre interessant zu wissen, was er da gelesen hat, der Junge...
 
Guter Teil, wobei mir diesmal ein paar kleinere Fehler aufgefallen sind (ein Zeichensetzungsfehler hier, einmal "das" statt "dass" dort), allerdings nichts Tragisches.
BTW: Warum nimmt Herr Mann eigentlich drei Bücher mit zum Tisch? Der wird die doch kaum in einem Rutsch alle durchlesen, und da er sie nicht mit aufs Zimmer nimmt, sondern praktisch neben dem Bücherregal sitzen bleibt, hätte er doch genauso gut erst eins durchlesen können, bevor er sich das nächste holt...
 
Also, ich kenne die Geschichte jetzt schon ziemlich lang und trotzdem lese ich immer wieder gern mit. Ich kenne die Teile ja meist schon vor der veröffentlichung, aber es ist trotzdem immer wieder schön sie durchzulesen, da man bei lesen dass ganze nochmal aus einer anderen Blickweise betrachtet.
Ich bin sehr sehr frohdass du damals weitergeschrieben hast mein Enge, und hoffe dass du es noch lange tun wirst... :)
 
thx für die kommentare...
@chinda: wirst du gleich sehen ;)
@shanxara: du auch *g* und was das buch angeht..., wer es irgendwann errät, der...., der, was wei? ich, der hat es eben erraten
@stlynx: naja, er hat sich eben erstmal drei bücher mitgenommen, die vielleicht etwas sein könnten und schaut sich dann genauer an, was es denn nun wirklich wert ist gelesen zu werden..., oder auch er hat vor, sie etwas später mit auf sein zimmer zu nehmen
@kalyliana: auch dir danke :D und ja, hoffe ich auch *g*

und hier gehts dann weiter..., wieder ein recht langer teil^^

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Doch es blieb still. Allmählich fand ich mich damit ab, mich wohl doch nur verhört zu haben und beugte mich gerade zurück über das Buch, da vernahm ich erneut ein Geräusch, ein Scharren, um genau zu sein, und zwar nicht weit von mir entfernt.
“Wer da?”, fragte ich in gewöhnlichem Tonfall, erhielt jedoch keinerlei Antwort. Stattdessen wurde es von neuem still... Langsam erhob ich mich von meinem Platz und spähte um ein nahestehendes Bücherregal, aus dessen Richtung ich glaubte das letztgehörte Geräusch vernommen zu haben. Es war nicht derart dunkel im Raume, als dass ich hätte gar nichts sehen können, doch entdeckte ich tatsächlich nichts und niemanden. Ein wenig verduzt durchsuchte ich die Bibliothek, so weit, wie sie von meinem Standpunkt aus sichtbar war, da aber weder meine Augen, noch meine Ohren irgendeine Eigenheit vernahmen, setzte ich mich wenig später wieder zurück an den Tisch. Die seltsamen Töne versuchte ich unterdessen mit der Tatsache zu erklären, dass ich zuvor fast nie in jenem Zimmer war und noch nicht Bescheid wusste ob eventueller Geräusche, welche in einem Haus von diesem Alter hin und wieder als gewöhnlich anzusehen waren - Ausdehnungen des Holzes beispielsweise, oder womöglich auch die Aktivitäten irgendwelcher Tiere.
Nur zwei oder drei Minuten aber mochte es gedauert haben, da schreckte ich regelrecht hoch. Ganz deutlich vernahm ich nun ein Pochen von beträchtlicher Lautstärke. Ohne Vorwarnung, ohne weiter nachzuschauen oder nachzufragen schritt ich in Richtung des Lichtschalters am Eingang des Zimmers und knipste die Lampen an, in der Absicht, dem Spuk damit ein Ende zu bereiten. Mich sorgfältig umschauend durchschritt ich die Bibliothek, konnte jedoch beim besten Willen auch im Lichte niemanden finden und erneut auch nicht mehr hören. Fast schon begann ich meine eigene Wahrnehmung in Frage zu stellen, und als ich dann am anderen Ende des Raumes, nahe am Fenster, angelangt war, da wurden auch noch die Lampen an den Wänden ganz überraschend wieder gelöscht. Erst überkam mich ein kleiner Schauer, nach einigen Sekunden des vernünftigen Nachdenkens aber, schlussfolgerte ich vielmehr, dass mir irgendjemand einen kleinen Streich spielen musste. Sir Spencer mit Sicherheit nicht, auch Silence traute ich dies nicht zu, somit blieben noch Secret oder auch Shadow.
“Wer ist da?”, fragte ich erneut, diesmal etwas lauter. “Shadow?! Secret?!”
“Na wer bin ich wohl?”, erklang dann plötzlich hinter mir ein Flüstern.
Ich grinste in die Dunkelheit. “Fräulein Shadow...”, antwortete ich seufzend. Ihre Stimme war unverkennbar.
“Und, habe ich dich erschreckt?”, fragte sie, immer noch im gleichen, verführerischen Tonfall.
“Nur für einen Moment”, sprach ich, und drehte mich herum. Ihre dunkle Silhouette stand etwa einen Meter vor mir, von hinten her beschienen durch die Leselampe. Gerade so vermochte ich ihr Grinsen zu erkennen. “Warum bist du hier? Und warum das Spielchen?”, fragte ich, ohne wirklich darüber verärgert zu sein. (Und wie auch hätte ich dies sein können, einer solchen Schönheit gegenüber?)
“Ich spiele gern...”, meinte Shadow dann und zwinkerte durch die Finsternis hindurch zu mir herüber. “Mit dir am liebsten...”, ergänzte sie noch. “Und warum ich da bin, möchtest du wissen?”
Ich nickte.
Ihr verführerischer, teils sogar ein wenig fieser Tonfall, er klang nun trotzig, vorwurfsvoll und sehr viel mehr wie der eines Kindes: “So lange schon hast du mit mir nichts mehr unternommen!”, sagte sie laut und fordernd. Und dennoch war es Liebreiz, den ich in ihrem Stimmchen vernahm.
“Ich hatte viel zu tun, die letzten Tage”, gab ich dem Mädchen klagend zur Antwort. Währenddessen setzte ich mich wieder nieder auf den Stuhl.
Shadow dachte nach. “Ja... - Vor allem aber hast du so viel Zeit mit Secret und mit Silence verbracht!”, klagte sie mich an. Ihre spitzen Zähne blitzten auf.
“Mag wohl sein...”, sagte ich. “Entschuldigung dafür, du hättest mich aber auch einfach früher darauf ansprechen können... Womit hast du dich überhaupt beschäftigt an den letzten Tagen? Ich habe dich kaum öfter gesehen als zu den Mahlzeiten”, erkundigte ich mich.
“Ich tat nichts besonderes... Ich war lange Zeit draußen, oft im Ort unterwegs...”
Einige Momente vergingen. “Ich verstehe”, sagte ich dann. “Sag, was hieltest du davon, wenn ich mit dir zusammen morgen etwas Zeit verbrächte?”, bot ich der jungen Schönheit an.
Diese dachte nur zum Schein kurz nach. “Liebend gern!”, meinte sie dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. “So gegen den Abend?”, schlug sie vor. “Ich werde zu dir kommen, sobald ich soweit bin.”
Ich erklärte mich einverstanden. Shadow ihrerseits lud sich noch im gleichen Moment dazu ein, auf meinen Schoße Platz zu nehmen.
“Was tust du?”, fragte ich - überrascht, aber indessen an solcherlei Taten gewöhnt.
“Ich setze mich...”, gab das Mädchen zur Antwort.
“Auf mich?”
“Ja... Du hast doch nichts dagegen, oder?”
Tatsächlich konnte ich beim Blick in ihre verführerischen Augen, eines dunkel, das andere etwas heller, nicht nein sagen. “Und das Licht?”, fragte ich noch. “Wollen wir nicht wenigstens das wieder einschalten?”
“Nicht nötig...”, sprach sie und formte mit ihren Lippen einen süßen Schmollmund. “Und nun sei still, ich möchte lesen.”
In aller übertriebener Deutlichkeit tat sie das dann auch, aber ich dachte nicht daran, mich aufzuregen, über das ungestüme, freche Wesen des Mädchens. Zusammen lasen wir noch etwa eine halbe Stunde, dann schlief die wieder einmal übermüdete Shadow zwischen meinen Schoße und der Tischplatte ein. Und als ich sie dann weckte, da war es mir nicht möglich einem kleinen Gute-Nacht-Kuss auszuweichen.
Sofern ich dies denn überhaupt gewollt hätte...

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Oh la la... So ein Nymphchen... Na, was würde da wohl Sir Spencer dazu sagen, wenn er das wüsste? Bin ja schon gespannt, was Shadow für Hobbies hat...
 
Na, auf die Idee, das Licht anzuknipsen, hätte man nun auch früher kommen können ;) . War aber ein guter Teil mit ein paar Fehlern (z.B. erinnere ich mich an "etwas besonderes" - da müsstes "Besonderes" groß geschrieben werden, weil es "DAS Besondere" ist).
 
so..., sorry, dass es so lange gedauert hat, diesmal, hier der nächste, kurze teil.

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Sehr viel anders als der Abend endete, begann der Morgen - um genau zu sein mit einem Besuch bei Maximilian Lindner. Wenn auch für eine zunehmend immer kürzere Dauer, so traf ich mich mit meinem Freund zu jenem Zeitpunkt noch relativ häufig. Er erzählte mir meist von den Neuigkeiten im Ort - von wichtigen, wie auch von weniger wichtigen Vorkommnissen - während ich ihm von meinem Leben im Hause Spencer berichtete. Da er Sir A.T. Spencer aber auch weiterhin sehr regelmäßig einen Besuch abstattete, und ich mich zunehmend in die Gespräche zwischen beiden einbrachte (außer in sehr privaten Dingen natürlich,) ließ mein Verlangen nach zusätzlichen Begegnungen, und somit auch deren Häufigkeit, allmählich nach. Um ehrlich waren es aber auch die Mädchen, die meine Zeit beanspruchten und denen mittlerweile mein größtes Interesse galt - allen voran natürlich Secret, mit der ich liebend gern den ganzen Tag verbringen mochte.
An meinem heutigen Besuch bei Maximilian Lindner, zu welchem ich nun, nach dieser kleinen Abschweifung, zurückkehren möchte, verbrachten wir die meiste Zeit des warmen, fast schon heißen Vormittags im Garten. Unter dem schattigen Blätterdach eines Baumes sitzend fragte mich mein Freund: “Wenn ich mich recht erinnere... Abraham erwartet ab der nächsten Woche Besuch, oder?”
“Ja, am Donnerstag”, antwortete ich. “Eine Schriftstellerin, Magdalena Adolfson...”
Maximilian nickte. “Ich weiß. Er erzählte mir vor einiger Zeit schon davon.”
“Soso... Nun, ich glaube sie scheint ihm viel zu bedeuten, oder?”, erkundigte ich mich.
“Wie kommst du darauf?”, fragte seinerseits Maximilian.
Ich musste leise kichern. “Nun, wenn ich daran denke, mit welcher Genauigkeit er die Einrichtung ihres Gästezimmers vorbereitete...”
Mein Gegenüber lächelte bereits. “Und in den letzten Tagen”, fuhr ich fort, “da wirkte er beinah aufgeregt.”
“Ja... - Viele Gedanken würde ich mir deswegen aber nicht machen”, erzählte mir mein Freund. “Für Abraham ist das sogar recht typisch - gerade im Bezug auf Frauen ist er...”, Maximilian dachte nach. “Die richtigen Worte fallen mir nicht ein, in diesem Augenblick. Ich glaube aber du wirst es selbst bald merken!”
Ich musste grinsen. “Wie du meinst... Aber woher kennen sich die beiden denn nun überhaupt? Weißt du darüber irgendetwas?”
“Ja! Frau Adolfson war lange Zeit seine Lehrerin; die deutsche Sprache, sie brachte ihm selbige bei.”
“Dann müssen sie schon seit einiger Zeit in Kontakt sein?”
“Vermute ich auch... Des weiteren glaube ich sogar, dass sie es war, die Spencer auf diese Gegend hier aufmerksam machte”, erklärte Maximilian.
“Warum?”, fragte ich nach.
“Eine Zeit lang lebte sie in der Nähe, gar nicht weit entfernt.”
Wieder nickte ich.
“Wenn du mehr wissen willst”, riet mir Maximilian, “dann solltest du Sir Spencer wohl am besten selbst fragen. Ich vermute, er spricht über solcherlei Dinge recht gern.”
“Werde ich mit Sicherheit tun...”, sagte ich und, um so manche interessante Information reicher, verließ ich Maximilian einige Zeit danach. Indessen befand ich mich schon in freudiger Erwartung auf den Abend, oder vielmehr darauf, dass ich einige Zeit mit Shadow würde verbringen können.

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Ganz netter Teil, wenn er mir auch ein wenig belanglos vorkam. Soll jetzt nicht allzu negativ klingen, mir ist nur aufgefallen, dass man halt in einem kurzen, eher unspektakulären Gespräch zwei, drei Hintergrundinfos bekommt, die jetzt aber auch nicht grad eine Offenbarung darstellen.
Insofern also, wie gesagt, hübsch, aber im Vergleich zu manchen Teilen zuvor nicht gerade weltbewegend ;)
 
danke, hier gehts dann auch gleich ohne umschweife weiter... *g*

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Der Nachmittag unterdessen verstrich ganz ohne besondere Vorkommnisse. Ich erledigte zuerst die Arbeiten, welche Sir Spencer mir aufgetragen hatte, daraufhin zog ich mich zurück auf mein Zimmer und las weiter in einem der Bücher, die ich am Abend zuvor aus der Bibliothek mitgenommen hatte. Im Garten war es mir an jenem Tage einfach zu heiß und zu schwül, als dass ich dort hätte viel Zeit verbringen wollen.
Etwas später gegen Abend, da ich schon begann, mich zu fragen, wo Shadow denn bleibt, da hörte ich recht eindeutig, wie ein kleiner Stein gegen die Scheibe meines Fensters geworfen wurde, wenig später auch noch zielsicher ein zweiter. Ich stand von meinem Schreibtisch auf und spähte nach draußen. Dort lächelte mir, wie ich fast schon vermutet hatte, Shadow entgegen, welche mir mit einem Winken andeutete, dass ich doch auch hinunter kommen sollte. Gesagt - getan. Ich verließ das Gebäude durch den Hinterausgang beim Wintergarten, wo mich das Mädchen, die junge Schönheit, dann auch bereits erwarten sollte. Sie war an jenem Abend mit einer bauchfreien Bluse bekleidet, blassgelblich diesmal, in der Farbe des Dämmerlichtes, dazu eine knapp knielange Hose in genau der selben Färbung. Jene lies ihre gegenüber ihren Schwestern etwas dunklere Hautfarbe noch ein wenig kräftiger wirken und je nachdem wie sich das Mädchen gerade gab, sollte ihre Gewandung sowohl elegant wie auch niedlich oder sogar wild wirken können. Nun, auf jeden Fall schaute Shadow wirklich reizend aus!
“Was wollen wir tun?”, fragte ich das Mädchen. Doch noch bevor ich eine Antwort bekam, hatte sie auch schon meinen linken Arm gepackt und zerrte mich mit sich.
“Wo gehen wir denn hin?”, fragte ich hastig.
“Zum See, in Ordnung?”
“Meinst du den See, der dort in dem kleinen Wäldchen ist?”
Shadow bejahte meine Frage und daraufhin dauerte es auch gar nicht mehr lang, bis wir den besagten Ort erreicht hatten. Ungefähr auf der Hälfte der Entfernung zum eigentlichen Waldgebiet befand er sich hinter dem schon recht weit in der Ferne zurückgebliebenen Anwesen.
“Bisher bin ich noch nicht hier gewesen”, erklärte ich dem Mädchen.
Sie nickte. “Ich komme fast jeden Tag her, im Sommer, wenn es warm ist.”
“Um zu baden?”, fragte ich.
“Ja, meistens”, antwortete Shadow, als wir das dunkle, dicht mit den unterschiedlichsten Bäumen bewachsene Wäldchen betraten.
“Warst du heute auch schon da? Heute ist es schließlich ganz besonders warm”, erkundigte ich mich und mochte wohl ein sehr glückliches Lächeln im Gesicht gehabt haben. Die Antwort des Mädchens aber überraschte mich. “Nein, heute bin auch ich noch nicht hier gewesen. In letzter Zeit, da wurde es mir ohnehin ein wenig langweilig, immerzu allein hierher zu kommen. Ich wollte also lieber mit dir gehen!”
Genau in dem Moment, als das Mädchen dies gesagt hatte, da tauchte der kleine See, im Durchmesser wahrscheinlich nicht mehr als zehn oder fünfzehn Meter lang, auch schon vor unser beider Augen auf. Ringsum war er dicht vom Walde umgeben und wie ein natürliches Dach spannten sich die Äste der Bäume über ihn. Nur ganz in der Mitte ließen sie der Sonne eine Öffnung, jene aber stand nun bereits zu tief am Horizont, als dass sie ihre Strahlen dadurch hätte werfen können. Dennoch erkannte ich sofort, dass es sich hier um den See handeln musste, den auch Secret dargestellt hatte, auf der Zeichnung, die ich von dem Mädchen geschenkt bekommen hatte.
“Sind deine Schwestern denn auch öfter hier?”, fragte ich sogleich.
“Selten...”, antwortete meine Begleitung.
“Ihr tut ohnehin nicht viel miteinander, oder?” Dies war mir schon seit Langem aufgefallen, da man die Mädchen fast immer nur alleine sah, es sei denn wenn sie zusammen mit ihren Vater etwas unternahmen. Shadow bestätigte meine Vermutung.
“Ja, ich denke, du hast Recht...”
Ich sah das Mädchen fragend an. “Warum?”
Leider gab mir Shadow keine weitere Auskunft, zuckte nur mit den Schultern, und ging weiter. Mittlerweile zur anderen, etwas lichteren Seite des Sees gelaufen, betraten wir einen kleinen Holzsteg, der etwa zwei Meter weit ins Wasser reichte und der dem Betrachter eine wirklich schöne Aussicht bieten sollte. Der See war ein düsterer, aber auch sehr malerischer, die Fantasie betörender Ort. Das ohnehin schon dunkle Wasser wirkte im Zwielicht der Dämmerung fast gänzlich schwarz. Ich bückte mich, um dessen Temperatur zu fühlen, kurz nach unten. Das Wasser war, wie ich aufgrund der schattigen Lage des Sees schon vermutet hatte, sehr kalt, wirkte aber wunderbar erfrischend in der Hitze des Spätsommers. Und als ich mich dann zu Shadow wieder herum drehte, da war diese sogar schon dabei, sich ihrer Sandalen zu entledigen.
“Willst du tatsächlich in diesem kalten Wasser baden?”, fragte ich.
Sie lächelte und nickte. Und einen Moment später, ohne noch weitere Kleidungsstücke auszuziehen, da tauchte der rothaarige Engel (oder eher Teufel?) auch schon ein ins kühle Nass.

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Wenigstens hat er mal gefragt, warum die nichts miteinander unternehmen. Ansonsten ist jetzt nicht sooo übermäßig viel passiert, schön geschrieben war der Teil aber trotzdem.
 
Sehr atmosphärisch. Irgendwie fällt auf, dass der Gute Christoph tatsächlich lieber grübelt als fragt *g*, so wird er nie was rauskriegen ;).
 
Erstmal Sorry, dass ich länger nichts geschrieben hab, ich hatte leider viel zu tun.

Aber... ich hatte Recht, es war Shadow... ^-^

Die Teile haben mir gut gefallen... und ich mag Shadow immer mehr ;) =P
 
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