thx für die kommentare...
@chinda: wirst du gleich sehen

@shanxara: du auch *g* und was das buch angeht..., wer es irgendwann errät, der...., der, was wei? ich, der hat es eben erraten
@stlynx: naja, er hat sich eben erstmal drei bücher mitgenommen, die vielleicht etwas sein könnten und schaut sich dann genauer an, was es denn nun wirklich wert ist gelesen zu werden..., oder auch er hat vor, sie etwas später mit auf sein zimmer zu nehmen
@kalyliana: auch dir danke

und ja, hoffe ich auch *g*
und hier gehts dann weiter..., wieder ein recht langer teil^^
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Doch es blieb still. Allmählich fand ich mich damit ab, mich wohl doch nur verhört zu haben und beugte mich gerade zurück über das Buch, da vernahm ich erneut ein Geräusch, ein Scharren, um genau zu sein, und zwar nicht weit von mir entfernt.
“Wer da?”, fragte ich in gewöhnlichem Tonfall, erhielt jedoch keinerlei Antwort. Stattdessen wurde es von neuem still... Langsam erhob ich mich von meinem Platz und spähte um ein nahestehendes Bücherregal, aus dessen Richtung ich glaubte das letztgehörte Geräusch vernommen zu haben. Es war nicht derart dunkel im Raume, als dass ich hätte gar nichts sehen können, doch entdeckte ich tatsächlich nichts und niemanden. Ein wenig verduzt durchsuchte ich die Bibliothek, so weit, wie sie von meinem Standpunkt aus sichtbar war, da aber weder meine Augen, noch meine Ohren irgendeine Eigenheit vernahmen, setzte ich mich wenig später wieder zurück an den Tisch. Die seltsamen Töne versuchte ich unterdessen mit der Tatsache zu erklären, dass ich zuvor fast nie in jenem Zimmer war und noch nicht Bescheid wusste ob eventueller Geräusche, welche in einem Haus von diesem Alter hin und wieder als gewöhnlich anzusehen waren - Ausdehnungen des Holzes beispielsweise, oder womöglich auch die Aktivitäten irgendwelcher Tiere.
Nur zwei oder drei Minuten aber mochte es gedauert haben, da schreckte ich regelrecht hoch. Ganz deutlich vernahm ich nun ein Pochen von beträchtlicher Lautstärke. Ohne Vorwarnung, ohne weiter nachzuschauen oder nachzufragen schritt ich in Richtung des Lichtschalters am Eingang des Zimmers und knipste die Lampen an, in der Absicht, dem Spuk damit ein Ende zu bereiten. Mich sorgfältig umschauend durchschritt ich die Bibliothek, konnte jedoch beim besten Willen auch im Lichte niemanden finden und erneut auch nicht mehr hören. Fast schon begann ich meine eigene Wahrnehmung in Frage zu stellen, und als ich dann am anderen Ende des Raumes, nahe am Fenster, angelangt war, da wurden auch noch die Lampen an den Wänden ganz überraschend wieder gelöscht. Erst überkam mich ein kleiner Schauer, nach einigen Sekunden des vernünftigen Nachdenkens aber, schlussfolgerte ich vielmehr, dass mir irgendjemand einen kleinen Streich spielen musste. Sir Spencer mit Sicherheit nicht, auch Silence traute ich dies nicht zu, somit blieben noch Secret oder auch Shadow.
“Wer ist da?”, fragte ich erneut, diesmal etwas lauter. “Shadow?! Secret?!”
“Na wer bin ich wohl?”, erklang dann plötzlich hinter mir ein Flüstern.
Ich grinste in die Dunkelheit. “Fräulein Shadow...”, antwortete ich seufzend. Ihre Stimme war unverkennbar.
“Und, habe ich dich erschreckt?”, fragte sie, immer noch im gleichen, verführerischen Tonfall.
“Nur für einen Moment”, sprach ich, und drehte mich herum. Ihre dunkle Silhouette stand etwa einen Meter vor mir, von hinten her beschienen durch die Leselampe. Gerade so vermochte ich ihr Grinsen zu erkennen. “Warum bist du hier? Und warum das Spielchen?”, fragte ich, ohne wirklich darüber verärgert zu sein. (Und wie auch hätte ich dies sein können, einer solchen Schönheit gegenüber?)
“Ich spiele gern...”, meinte Shadow dann und zwinkerte durch die Finsternis hindurch zu mir herüber. “Mit dir am liebsten...”, ergänzte sie noch. “Und warum ich da bin, möchtest du wissen?”
Ich nickte.
Ihr verführerischer, teils sogar ein wenig fieser Tonfall, er klang nun trotzig, vorwurfsvoll und sehr viel mehr wie der eines Kindes: “So lange schon hast du mit mir nichts mehr unternommen!”, sagte sie laut und fordernd. Und dennoch war es Liebreiz, den ich in ihrem Stimmchen vernahm.
“Ich hatte viel zu tun, die letzten Tage”, gab ich dem Mädchen klagend zur Antwort. Währenddessen setzte ich mich wieder nieder auf den Stuhl.
Shadow dachte nach. “Ja... - Vor allem aber hast du so viel Zeit mit Secret und mit Silence verbracht!”, klagte sie mich an. Ihre spitzen Zähne blitzten auf.
“Mag wohl sein...”, sagte ich. “Entschuldigung dafür, du hättest mich aber auch einfach früher darauf ansprechen können... Womit hast du dich überhaupt beschäftigt an den letzten Tagen? Ich habe dich kaum öfter gesehen als zu den Mahlzeiten”, erkundigte ich mich.
“Ich tat nichts besonderes... Ich war lange Zeit draußen, oft im Ort unterwegs...”
Einige Momente vergingen. “Ich verstehe”, sagte ich dann. “Sag, was hieltest du davon, wenn ich mit dir zusammen morgen etwas Zeit verbrächte?”, bot ich der jungen Schönheit an.
Diese dachte nur zum Schein kurz nach. “Liebend gern!”, meinte sie dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. “So gegen den Abend?”, schlug sie vor. “Ich werde zu dir kommen, sobald ich soweit bin.”
Ich erklärte mich einverstanden. Shadow ihrerseits lud sich noch im gleichen Moment dazu ein, auf meinen Schoße Platz zu nehmen.
“Was tust du?”, fragte ich - überrascht, aber indessen an solcherlei Taten gewöhnt.
“Ich setze mich...”, gab das Mädchen zur Antwort.
“Auf mich?”
“Ja... Du hast doch nichts dagegen, oder?”
Tatsächlich konnte ich beim Blick in ihre verführerischen Augen, eines dunkel, das andere etwas heller, nicht nein sagen. “Und das Licht?”, fragte ich noch. “Wollen wir nicht wenigstens das wieder einschalten?”
“Nicht nötig...”, sprach sie und formte mit ihren Lippen einen süßen Schmollmund. “Und nun sei still, ich möchte lesen.”
In aller übertriebener Deutlichkeit tat sie das dann auch, aber ich dachte nicht daran, mich aufzuregen, über das ungestüme, freche Wesen des Mädchens. Zusammen lasen wir noch etwa eine halbe Stunde, dann schlief die wieder einmal übermüdete Shadow zwischen meinen Schoße und der Tischplatte ein. Und als ich sie dann weckte, da war es mir nicht möglich einem kleinen Gute-Nacht-Kuss auszuweichen.
Sofern ich dies denn überhaupt gewollt hätte...
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