Rückkehr zur alten Rechtschreibung

Ich find das totalen Schwachsinn, jetzt wieder über eine Änderung der Rechtschreibreform nachzudenken. Denn schließlich gibt es die neue seit 8 Jahren und die Schüler in wohl allen Schulen mussten nach der neuen Rechtschreibreform schreiben und haben diese auch gelernt.
Jetzt das ganze System wieder umzustellen bedeutet doch einfach nur, dass unser Land einfach zu dumm ist so eine Reform vernünftig umzusetzen!!!

Und jetzt fangen auch noch die Zeitungsverläge an wieder zur alten Reform zurückzuwandern. Bald gibt es ein Wirrwarr zwischen neuer und alter Reform und keiner weiß mehr was richtig und was falsch geschrieben ist. Noch nicht einmal die, die darüber entscheiden.

Ich bin dafür, dass die Schüler an den Schulen das entscheiden sollten, denn schließlich sind sie unserer Zukunft und wenn sie jetzt acht Jahre lang mit neuer geschrieben haben, fällt es ihnen nicht wirklich leicht wieder in die alte Schreiweise zu verfallen. So wie für all die anderen Leute die schon nach neuer Rechtschreibreform geschrieben haben.
 
Sway_Dizzle schrieb:
Ich find das totalen Schwachsinn, jetzt wieder über eine Änderung der Rechtschreibreform nachzudenken. Denn schließlich gibt es die neue seit 8 Jahren und die Schüler in wohl allen Schulen mussten nach der neuen Rechtschreibreform schreiben und haben diese auch gelernt.
Jetzt das ganze System wieder umzustellen bedeutet doch einfach nur, dass unser Land einfach zu dumm ist so eine Reform vernünftig umzusetzen!!!

Und jetzt fangen auch noch die Zeitungsverläge an wieder zur alten Reform zurückzuwandern. Bald gibt es ein Wirrwarr zwischen neuer und alter Reform und keiner weiß mehr was richtig und was falsch geschrieben ist. Noch nicht einmal die, die darüber entscheiden.

Ich bin dafür, dass die Schüler an den Schulen das entscheiden sollten, denn schließlich sind sie unserer Zukunft und wenn sie jetzt acht Jahre lang mit neuer geschrieben haben, fällt es ihnen nicht wirklich leicht wieder in die alte Schreiweise zu verfallen. So wie für all die anderen Leute die schon nach neuer Rechtschreibreform geschrieben haben.

Unser Land IST nunmal anscheinend zu dumm so eine Reform vernünftig umzusetzen. Schön daß du das "vernünftig" nicht vergessen hast, denn eine Reform haben sie ja umgesetzt, nur vernünftig war die keineswegs.

Und mal eine Frage, nur weil etwas schlecht durchdachtes von einem Zirkel Möchtegernbestimmer durchgebracht wurde heißt das doch bitte nicht daß soetwas dann auch gleich im Verständnis legitim ist, oder? Und es muß ja auch kein Wirrwar geben, es sollten einfach alle zur alten Rechtschreibung zurückkehren und eine "vernünftige" Reform abwarten. Dann sollten da vielleicht auch mal Menschen daran arbeiten die einen Schimmer Logik haben und trotzdem nicht völlig praxisfern denken.

Ist ja auch schön und gut daß du die Schüler die mit der neuen Rechtschreibung gefoltert, äh, geschult wurden in Schutz nimmst, aber die neunzig Prozent der Bevölkerung die dies nicht wurden lässt du vornehm beiseite...
 
Sway_Dizzle schrieb:
Ich bin dafür, dass die Schüler an den Schulen das entscheiden sollten, denn schließlich sind sie unserer Zukunft und wenn sie jetzt acht Jahre lang mit neuer geschrieben haben, fällt es ihnen nicht wirklich leicht wieder in die alte Schreiweise zu verfallen. So wie für all die anderen Leute die schon nach neuer Rechtschreibreform geschrieben haben.
Mir wurde die neue Rechtschreibung einfach aufoktroyiert, mich hat keiner gefragt, wir wurden gezwungen nach der Neuen zu schreiben. Daher finde ich kann man die Schüler auch wieder zwingen ordentlich zu schreiben.
 
fruchtoase schrieb:
Unser Land IST nunmal anscheinend zu dumm so eine Reform vernünftig umzusetzen. Schön daß du das "vernünftig" nicht vergessen hast, denn eine Reform haben sie ja umgesetzt, nur vernünftig war die keineswegs.

Und mal eine Frage, nur weil etwas schlecht durchdachtes von einem Zirkel Möchtegernbestimmer durchgebracht wurde heißt das doch bitte nicht daß soetwas dann auch gleich im Verständnis legitim ist, oder? Und es muß ja auch kein Wirrwar geben, es sollten einfach alle zur alten Rechtschreibung zurückkehren und eine "vernünftige" Reform abwarten. Dann sollten da vielleicht auch mal Menschen daran arbeiten die einen Schimmer Logik haben und trotzdem nicht völlig praxisfern denken.

Ist ja auch schön und gut daß du die Schüler die mit der neuen Rechtschreibung gefoltert, äh, geschult wurden in Schutz nimmst, aber die neunzig Prozent der Bevölkerung die dies nicht wurden lässt du vornehm beiseite...

Ja das mag ja sein, dass ich die neunzig Prozent der Bevölkerung beiseite lasse, aber ich glaube dass die das auch nicht mehr so viel betrifft wie die Schüler.
Außerdem find ich die Reform auch überdacht und soooo riesig wie jeder jetzt tut ist sie nämlich auch nicht.

Im Focus stand drin, dass sie gerade mal, 2% unserers Wortschatzes bestimmt und davon 90% mit dieser Doppel-S-Regelung.

Ich hab kein Problem mit damit, mit neuer oder alter Rechtschreibung zu schreiben, ich hab mit beiden noch gelernt in meiner Schulzeit.

Klar fällt es einem, sagen wir mal, 45 jährigen Mann/Frau schwerer sich umzustellen als einem Schüler, aber wir sollten nun nicht wirklich nach 8 Jahren diese Reform wieder umkippen.

Mir wär lieber wenn die Politiker über andere Reformen so nachdenken wie über die Rechtschreibreform.

Nataku-san schrieb:
Daher finde ich kann man die Schüler auch wieder zwingen ordentlich zu schreiben.
Schon, aber man muss vielleicht auch bedenken, dass viele Schüler das nun nicht mehr wollen, weil sie ja so wieder umlernen müssen.
 
Sway_Dizzle schrieb:
Ja das mag ja sein, dass ich die neunzig Prozent der Bevölkerung beiseite lasse, aber ich glaube dass die das auch nicht mehr so viel betrifft wie die Schüler.
Außerdem find ich die Reform auch überdacht und soooo riesig wie jeder jetzt tut ist sie nämlich auch nicht.

Im Focus stand drin, dass sie gerade mal, 2% unserers Wortschatzes bestimmt und davon 90% mit dieser Doppel-S-Regelung.

Ich hab kein Problem mit damit, mit neuer oder alter Rechtschreibung zu schreiben, ich hab mit beiden noch gelernt in meiner Schulzeit.

Klar fällt es einem, sagen wir mal, 45 jährigen Mann/Frau schwerer sich umzustellen als einem Schüler, aber wir sollten nun nicht wirklich nach 8 Jahren diese Reform wieder umkippen.

Mir wär lieber wenn die Politiker über andere Reformen so nachdenken wie über die Rechtschreibreform.


Schon, aber man muss vielleicht auch bedenken, dass viele Schüler das nun nicht mehr wollen, weil sie ja so wieder umlernen müssen.

Äh, ich weiß ja nicht warum du zur Schule gegangen bist, aber ich bin nicht um der Noten willen dagewesen. Ich lerne auch die Rechtschreibung nicht um dafür eine tolle Note im Diktat zu bekommen sondern um gut und richtig schreiben zu können. Von daher geht deine Aussage daß dies die 90% der Bevölkerung nicht beträfe ziemlich in die Hose.

Na wenn die Reform nicht soooo riesig ist und nur 2% unseres Wortschatzes bestimmt, wo ist dann das Problem wenn wir sie wieder loswerden wollen?

Schön für dich daß du beide gelernt hast, mir wollten sie in der zwölften Klasse noch mit sowas ankommen, da habe ich mich aber geweigert.

Was soll dieses absolut unsinnige Argument in jeder dieser Diskussionen? Wir sollten nach acht Jahren... bla bla... Wird nach acht Jahren aus Scheiße Gold? Ich glaube nicht, also!

Ja, wäre mir auch lieber gewesen wenn sie Geld für Bildung anstatt für die Rechtschreibreform ausgegeben hätten... Aber für Sachen die keiner braucht ist ja immer Geld da...

Och, die armen Schüler...
Hat man die gefragt die auf die neue umlernen mußten?
Hat man die Bevölkerung gefragt?
Hat man überhaupt irgendwen gefragt?
 
fruchtoase schrieb:
Äh, ich weiß ja nicht warum du zur Schule gegangen bist, aber ich bin nicht um der Noten willen dagewesen. Ich lerne auch die Rechtschreibung nicht um dafür eine tolle Note im Diktat zu bekommen sondern um gut und richtig schreiben zu können. Von daher geht deine Aussage daß dies die 90% der Bevölkerung nicht beträfe ziemlich in die Hose.

Na wenn die Reform nicht soooo riesig ist und nur 2% unseres Wortschatzes bestimmt, wo ist dann das Problem wenn wir sie wieder loswerden wollen?

Schön für dich daß du beide gelernt hast, mir wollten sie in der zwölften Klasse noch mit sowas ankommen, da habe ich mich aber geweigert.

Was soll dieses absolut unsinnige Argument in jeder dieser Diskussionen? Wir sollten nach acht Jahren... bla bla... Wird nach acht Jahren aus Scheiße Gold? Ich glaube nicht, also!

Ja, wäre mir auch lieber gewesen wenn sie Geld für Bildung anstatt für die Rechtschreibreform ausgegeben hätten... Aber für Sachen die keiner braucht ist ja immer Geld da...

Och, die armen Schüler...
Hat man die gefragt die auf die neue umlernen mußten?
Hat man die Bevölkerung gefragt?
Hat man überhaupt irgendwen gefragt?

Also zuerst habe ich nie gesagt das 90% der Bevölkerung die Rechtschreibung nicht beträfe, sondern 90% der Rechtschreibreform die Doppel-S-Regel beträfe.

Aber ich versteh nicht wieso du dich so darüber aufregst, ich wurd damals auch net gefragt in der Schule und musste sie lernen. Und ich hab sie halt auch gelernt, weil mir halt nix andres übrig blieb.
Aber was ist denn mit den Schülern, die nur die neue gelernt haben, für die ist das umlernen doch jetzt genau so schwer oder für diejenigen, die jetzt nur nach der neuen Reform schreiben.

Es gibt schließlich solche und solche.

Und man fragt nie die Bevölkerung oder irgendwelche Leute bei einer Reform, oder hat man die Bevölkerung gefragt ob sie Hartz IV wollen? Nein, also. Jeder muss halt in der Bevölkerung opfer bringen, seies in der Rechtschreibung seies auf dem Arbeitsmarkt. So ist nun mal leider die Politik. Wir bestimmen nur alle vier Jahre den Typen der das dann verkündet und sonst Nichts.
 
Sway_Dizzle schrieb:
Also zuerst habe ich nie gesagt das 90% der Bevölkerung die Rechtschreibung nicht beträfe, sondern 90% der Rechtschreibreform die Doppel-S-Regel beträfe.

"Zitat von Sway_Dizzle
Ja das mag ja sein, dass ich die neunzig Prozent der Bevölkerung beiseite lasse, aber ich glaube dass die das auch nicht mehr so viel betrifft wie die Schüler."
äh... ???

Sway_Dizzle schrieb:
Aber ich versteh nicht wieso du dich so darüber aufregst, ich wurd damals auch net gefragt in der Schule und musste sie lernen. Und ich hab sie halt auch gelernt, weil mir halt nix andres übrig blieb.
Aber was ist denn mit den Schülern, die nur die neue gelernt haben, für die ist das umlernen doch jetzt genau so schwer oder für diejenigen, die jetzt nur nach der neuen Reform schreiben.

Es gibt schließlich solche und solche.

Und man fragt nie die Bevölkerung oder irgendwelche Leute bei einer Reform, oder hat man die Bevölkerung gefragt ob sie Hartz IV wollen? Nein, also. Jeder muss halt in der Bevölkerung opfer bringen, seies in der Rechtschreibung seies auf dem Arbeitsmarkt. So ist nun mal leider die Politik. Wir bestimmen nur alle vier Jahre den Typen der das dann verkündet und sonst Nichts.

Du hast ein sehr bedenkliches Demokratieverständnis möchte ich dir mal mitteilen...
Auch wenn wir eine representative Demokratie sind sollte der gesunde Menschenverstand schon noch funktionieren und nicht der Denkvorgang durch blingen Gehorsam bzw. in sein Schicksal ergeben erstetz werden. Das Volk kann die Politik außer durch die Wahlen nur durch Druck beinflussen. Vielleicht ist dir aufgefallen daß Politiker immer so lange machen was sie wollen bis das Volk sich lautstark zu Wort meldet, denn dann geht es um etwas daß ihnen mehr bedeutet als die Zukunft Deutschlands, nämlich ihre Wiederwahl...

Und zwischen Hartz IV und der Rechtschreibreform besteht ein klitzekleiner Unterschied. Hartz IV muß her weil die Kassen leer sind, aber was war noch gleich der Grund für die Rechtschreibreform?!?
 
Rechtschreibung ist nicht auf die Schule beschränkt. Die Informationsgesellschaft braucht für die digitale Organisation und Archivierung Eindeutigkeit. Die Rechtschreibung seit 1996 erlaubt aber verschiedene Schreibweisen. Informationstechnisch ist das eine Katastrophe.

Die ganzen Schreibverwirrungen seit 1996 sind in der Schule nur lästig, aber im echten Leben schlagen sie sich in handfesten Reibungen, Zeitverlusten, Geldverlusten und Unwilligkeit gegenüber dem Schreiben nieder.

Sprache lässt sich nicht per Gesetz bestimmen. Sie ist ein soziologisches Phänomen, kein staatliches. Die Kultusministerkonferenz hat, wenn man so will, einen dicken Kategorienfehler begangen. Sprachregeln entstehen durch den akzeptierten Gebrauch und sind sozusagen völlig demokratisch und dezentral.
Vor hundert Jahren war eine Rechtschreibreform interessanterweise noch möglich, aber da stellt sich eher die Frage, warum das klappte. Vielleicht, weil damals die staatliche Gewalt auf dem Höhepunkt ihrer Autorität stand und man in Deutschland auch besonders autoritäre Charaktere hatte. Ich notiere mir das mal und werde bei den Soziologen annerven.

Dass die Sache für die Schüler sehr ekelig ist, muss man natürlich auch einsehen. Allerdings gilt es, das Debakel einzusehen und die Verluste zu realisieren, bevor man sich noch mehr blutige Nasen holt. Noch mehr hineinzubuttern, ist einfach nur Verschwendung und schadet den Schülern noch mehr.

Die einzigen, die davon profitieren, sind Schulbuchverlage.
Und Sprachwissenschaftler. :biggrin2:
 
Haggismchaggis schrieb:
Die einzigen, die davon profitieren, sind Schulbuchverlage.
Und Sprachwissenschaftler. :biggrin2:

Die Schüler profitieren auch, von den vereinfachungen, wie auch alle andere Menschen die Deutsch lernen ( natürlich ist dies rein subjektiv )...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich wäre eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung ein Sieg derjenigen, die geglaubt haben, sie müssen die neue niemals lernen.

Gämse und Stängel sehen vielleicht nicht so vertraut aus wie Gemse und Stengel, aber ein daß sieht in meinen Augen einach nur falsch aus.

Ich bin mit der alten Rechtschreibung groß geworden und habe sie in der Schule gelernt. Für die neue musste ich umlernen, Bücher wälzen und Kurse besuchen und mache immer noch eine Menge Fehler. Trotzdem will ich nicht zurück. Die anderen sollen sich gefälligst auch die Mühe machen, statt denken, nur weil sie Zeitungen herausgeben und Bücher drucken, dürften sie die Lernarbeit aller Schüler der letzten paar Jahre zunichte machen.
 
LadyRaven schrieb:
Für mich wäre eine Rückkehr zur alten Rechtschreibung ein Sieg derjenigen, die geglaubt haben, sie müssen die neue niemals lernen.

Gämse und Stängel sehen vielleicht nicht so vertraut aus wie Gemse und Stengel, aber ein daß sieht in meinen Augen einach nur falsch aus.

Ich bin mit der alten Rechtschreibung groß geworden und habe sie in der Schule gelernt. Für die neue musste ich umlernen, Bücher wälzen und Kurse besuchen und mache immer noch eine Menge Fehler. Trotzdem will ich nicht zurück. Die anderen sollen sich gefälligst auch die Mühe machen, statt denken, nur weil sie Zeitungen herausgeben und Bücher drucken, dürften sie die Lernarbeit aller Schüler der letzten paar Jahre zunichte machen.

Genau! Weil du dich bückst sollen das die anderen gefälligst auch! Ob der ganze Scheiß einen Sinn macht ist erstmal egal.
 
Ich halte die Rückkehr zur alten Rechtschreibung für Quatsch. Wer die neue lernen will, kann sie auch lernen und wer nicht will, soll es eben lassen.
Diese Aktion von Spiegel und Co war meiner Meinung nach nur ein bisschen Publicity-Mache im "Sommerloch".
Habt ihr überhaupt schon einmal daran gedacht, was es kosten würde, alles wieder auf alte Rechtschreibung umzustellen?? Ich finde, diese Millionen kann man auch anders investieren.
 
Fellfie schrieb:
Habt ihr überhaupt schon einmal daran gedacht, was es kosten würde, alles wieder auf alte Rechtschreibung umzustellen?? Ich finde, diese Millionen kann man auch anders investieren.
250Millionen€ an neuen Schulbüchern. Und das geld würde nicht mit einmal fällig weil man kauft schulbücher wenn sie veraltet und zerlumpt sind neu, ich habe bis letzte schuljahr noch mit büchern in der schule gearbeitet die nach alter rechtschreibung verfasst wurden, daher wäre geld wirklich ähnlich hoch wie bei ner beibehaltung (weil die neuen schuöbücher müssen auch wieder nachgekauft werden)
 
Fellfie schrieb:
Wer die neue lernen will, kann sie auch lernen und wer nicht will, soll es eben lassen.
du schlägst also vor, dass die schüler machen können was sie wollen? dass also faktisch beide schreibweisen korrekt sind? genau das wäre aber das von allen so gefürchtete chaos .....wobei ich mich aber frage, wo genau bei diesem chaos der letzten jahre, also während der übergangszeit, die negativen folgen im alltag zu sehen waren.
die traurige realität sieht doch so aus: nur ein bruchteil der bevölkerung ist durch den beruf gezwungen, formelle texte zu verfassen und bei der masse kann man froh sein wenn sie nicht mit ´ich währe so gerne millioner´daherkommen und einen fragen ´wie morgen das wedter wirt´:rolleyes:

haggismchaggis schrieb:
Die ganzen Schreibverwirrungen seit 1996 sind in der Schule nur lästig, aber im echten Leben schlagen sie sich in handfesten Reibungen, Zeitverlusten, Geldverlusten und Unwilligkeit gegenüber dem Schreiben nieder.
gibts dazu irgendwelche studien oder belege? sind die verluste dadurch denn wirklich so gravierend? und war es denn nicht so, dass seit 96 offiziell die neue rechtschreibung gültig war und nur die schüler für verwendung der alten r.s. noch keine rüge bekamen? oO

Sprache lässt sich nicht per Gesetz bestimmen. Sie ist ein soziologisches Phänomen, kein staatliches. Die Kultusministerkonferenz hat, wenn man so will, einen dicken Kategorienfehler begangen. Sprachregeln entstehen durch den akzeptierten Gebrauch und sind sozusagen völlig demokratisch und dezentral.
da haben wirs ja: was wenn von medien und bevölkerung akzeptierte sprachgebrauch nichtmehr eindeutig ist? laut deinen aussagen hier wären dann ja beide varianten korrekte schreibweisen.


aber um wieder zum eigentlichen thema zu kommen: einerseits verhindert man durch die rücknahme der rechtschreibreform womöglich noch weiterreichende folgen aber andererseits entspricht das faktisch der kapitulation vor der macht der gewohnheit. sprache ist kein selbstzweck sondern muss so zweckdienlich wie möglich sein(deshalb plädiere ich ja schon seit eh und je für die abschaffung der grossschreibung innerhalb der sätze). dazu wird irgendwann eine neue reform der sprachregeln vonnöten sein und da frage ich mich dann schon, wie man die durchbringen soll wo doch schon die eher marginalen vereinfachungen anno 2004/5 gescheitert sind. ich persönlich fürchte da eben, dass unsere sprache auf dauer einfach veraltet. deshalb würde ich dazu tendieren, die rechtschreibreform nicht abzublasen.
 
@ Nataku-san: Ist vielleicht von Schule zu Schule verschieden, aber ich habe vorrangig mit Büchern gearbeitet, die bereits in der neuen RS verfasst waren. Das heißt, dass da bereits eine Menge Geld investiert wurde und ich finde es ganz einfach unsinnig, die Reform nach all der Zeit zurückzunehmen, denn obwohl sich viele darüber aufregen, hat man sich schon daran gewöhnt (das gilt selbstverständlich nicht für alle, aber für viele).

@ BlackBlade: Ich weiß, dass es sich verrückt anhört, beide Schreibweisen gelten zu lassen und dass man damit unter Umständen ein noch größeres Chaos provoziert (wobei ich von diesem angeblichen Chaos in den letzten Jahren ehrlich gesagt nicht viel mitbekommen habe. Ein paar Probleme hier und da, aber auch die alte RS war nicht ohne Tücken), aber es wäre zumindest mal ein Vorschlag, der beide Seiten zufrieden stellt und dann müssten wir hier nicht mehr endlos diskutieren.
Ich komme jedenfalls gut mit der neuen RS zurecht (fast besser als mit der laten) und ich fände es ehrlich gesagt schade, wenn man sie so kurz vor Toresschluss wieder zurücknehmen würde und damit seitens der Politik mal wieder mangelndes Durchhaltevermögen demonstrieren würde.
 
BlackBlade schrieb:
sprache ist kein selbstzweck sondern muss so zweckdienlich wie möglich sein(deshalb plädiere ich ja schon seit eh und je für die abschaffung der grossschreibung innerhalb der sätze).

Das sehe ich nicht so. Die Sprache selbst ist eine Kunst und durch diverse Vereinfachungen landen wir über kurz oder lang beim englischen einheitsgebrabbel für die ganze Welt. Wem das gefällt, ok. Mir ist die Vorstellung jedenfalls ein Graus.

BlackBlade schrieb:
dazu wird irgendwann eine neue reform der sprachregeln vonnöten sein und da frage ich mich dann schon, wie man die durchbringen soll wo doch schon die eher marginalen vereinfachungen anno 2004/5 gescheitert sind. ich persönlich fürchte da eben, dass unsere sprache auf dauer einfach veraltet. deshalb würde ich dazu tendieren, die rechtschreibreform nicht abzublasen.

Was ist es daß eine Sprache "alt" sein lässt? Gegen eine vernünftige Reform hätte vielleicht auch keiner etwas, doch alles zu "vereinfachen" oder anders ausgedrückt wegzustreichen ist meines Erachtens nach nichts erstrebenswertes. Wenn wir uns in Zukunft nur noch mit Wortfetzenkombinationen unterhalten und die Hälfte davon englisch ist sehe ich für das selbsternannte Volk der Dichter und Denker jedenfalls schwarz...
Und solange es in Bayern erlaubt ist der Radio zu sagen sowieso.
 
BlackBlade schrieb:
gibts dazu irgendwelche studien oder belege? sind die verluste dadurch denn wirklich so gravierend? und war es denn nicht so, dass seit 96 offiziell die neue rechtschreibung gültig war und nur die schüler für verwendung der alten r.s. noch keine rüge bekamen? oO

Studien habe ich keine parat, aber sprachwissenschaftlich kann man es beweisen. Mit Sicherheit gibt es dazu mittlerweile Zahlenmaterial, und nicht zuletzt wird es wohl seine Gründe haben, dass Wirtschaftsverbände ebenfalls gegen die neue Rechtschreibung protestiert haben. Du kannst dir das auch ganz einfach mal so vorstellen: Wir haben zur Zeit eine Informationsgesellschaft, in der die schriftliche Kommunikation ganz zentral ist. Überall dort, wo schriftliche Kommunikation stattfindet, können die Schäden durch die neue Rechtschreibung auftauchen. Weil die Schäden häufig nicht vermieden werden können, sondern ihr Auftreten häufig auftretende Ursachen hat, sind sie in ihrer Summe garantiert immens. Am germanistischen Institut hier kursieren Schätzungen im ein- bis gering zweistelligen Milliardenbereich.

Die Vorstellung einer zentral vorgenommenen Festsetzung, ob bestimmte Schreibungen gültig sind, greift bei natürlichen Sprachen nicht. Der Duden Verlag kann sagen: "Man schreibt das jetzt so", aber damit rückt er sich immer ins Abseits - der empirische Nachweis dazu ist die neue Rechtschreibung. Bis 1996 waren die Duden-Leute so klug, die Sprache nur zu beobachten und die Veränderungen festzustellen. Ein Rechtschreiblexikon hat die Aufgabe, Nachschlagende zu informieren, wie ein Wort geschrieben wird bzw. wie man es schreibt - nicht, eine Schreibung eigenmächtig festzulegen.

da haben wirs ja: was wenn von medien und bevölkerung akzeptierte sprachgebrauch nichtmehr eindeutig ist? laut deinen aussagen hier wären dann ja beide varianten korrekte schreibweisen.

Erstmal: Der Sprachgebrauch tendiert von selbst zur Eindeutigkeit, homonyme (exakt gleichbedeutende) Begriffe werden nach kurzer Zeit durch einen einzigen verdrängt. Zum Beispiel hat das Wort "Taxi" nach wenigen Jahren das gleichbedeutende Wort "Kraftdroschke" verdrängt, ohne irgendein Zutun unausgelasteter Kultusministerkonferenzen.

Korrekt ist eine Schreibweise genau dann, wenn sie so gut wie immer gebraucht wird und abweichender Gebrauch Leute irritiert. Zur Zeit existieren zu vielen Wörtern und Konstrukten verschiedene Schreibweisen parallel nebeneinander. Ich würde nicht so weit gehen, allen Korrektheit zu bescheinigen - falsch sind diese Schreibungen aber nicht.

Bei der Rechtschreibung ist es ganz wichtig, unsere Sprache als natürliche Sprache zu behandeln. Häufig taucht eine Betrachtung auf, die so tut, als sei der Gegenstand eine formale Sprache. Dort kann man klar unterscheiden zwischen richtig und falsch.
Natürliche Sprachen sind auf theoretischer Ebene übrigens verdammt schwer zu handhaben. Fruchtoase hat vor einigen Monaten die Eigenschaften natürlicher Sprachen mal eingebracht. Wenn man sich die ansieht, hat man schon eine grobe Ahnung, welche Fehlannahmen in die neue Rechtschreibung eingegangen sind. Und das sind bei weitem noch nicht alle, man hat mich wohl nicht umsonst zwei Semester NUR DAMIT traktiert. :bawling:
 
Haggismchaggis schrieb:
Die Vorstellung einer zentral vorgenommenen Festsetzung, ob bestimmte Schreibungen gültig sind, greift bei natürlichen Sprachen nicht. Der Duden Verlag kann sagen: "Man schreibt das jetzt so", aber damit rückt er sich immer ins Abseits - der empirische Nachweis dazu ist die neue Rechtschreibung. Bis 1996 waren die Duden-Leute so klug, die Sprache nur zu beobachten und die Veränderungen festzustellen. Ein Rechtschreiblexikon hat die Aufgabe, Nachschlagende zu informieren, wie ein Wort geschrieben wird bzw. wie man es schreibt - nicht, eine Schreibung eigenmächtig festzulegen.
Sofern ich mich aber nicht irre hat der letzte Deutsche Kaiser anfang des letztens Jahrhunderts die Rechtschreibung schon gesetzich Geregelt. Das heißt Deutschland stellt da einen Sonderweg dar, kein anderes Land hat gesetzliche Rechtschreibung, wir ja.
Und diese Gesetzte aus dieser Zeit gibs ja bei uns immer noch (sogar welche aussem dritten Reich) daher.
Natürlich hast du recht mit deinem Argument, da kann ich dir nur zustimmen. aber ich will auch wissen ob meine Infomation da richtig ist, daher.
 
Nataku-san schrieb:
Sofern ich mich aber nicht irre hat der letzte Deutsche Kaiser anfang des letztens Jahrhunderts die Rechtschreibung schon gesetzich Geregelt. Das heißt Deutschland stellt da einen Sonderweg dar, kein anderes Land hat gesetzliche Rechtschreibung, wir ja.
Und diese Gesetzte aus dieser Zeit gibs ja bei uns immer noch (sogar welche aussem dritten Reich) daher.
Natürlich hast du recht mit deinem Argument, da kann ich dir nur zustimmen. aber ich will auch wissen ob meine Infomation da richtig ist, daher.

Ich zitiere mich mal selbst:
Vor hundert Jahren war eine Rechtschreibreform interessanterweise noch möglich, aber da stellt sich eher die Frage, warum das klappte. Vielleicht, weil damals die staatliche Gewalt auf dem Höhepunkt ihrer Autorität stand und man in Deutschland auch besonders autoritäre Charaktere hatte. Ich notiere mir das mal und werde bei den Soziologen annerven.

Da muss man ziemlich tief in die historischen Rahmenbedingungen eintauchen, denn der Fall ist die Ausnahme.
 
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