ich finde die neue rechtschreibung schon sinnvoll, zumindest in den meisten dingen, und wenn zeitschriften und zeitungen um jeden preis an der alten festhalten oder zu ihr zurückkehren, ist das einfach nur kindisch. "Ich will nichts neues lernen, das alte is eh viel besser."
okay, wörter wie "Filosof" finde ich schrecklich, aber da bin ich der meinung, dass man ein wort einer anderen sprache eben wie in dieser sprache schreiben sollte, das gehört zur bildung.
viele vereinfachungen sind aber wirklich durchdacht und durchaus akzeptabel.
zum einen die trennung. der alte spruch "trenne nie st, denn es tut ihm weh", den fand ich schon immer dämlich. "Ki-ste" oder "Kis-te", das muss man nur mal laut aussprechen.
oh, und wie war das mit der regel, dass ein buchstabe nicht allein sein darf beim trennen? mist! da wird das bei "Ostern" aber echt schwierig! "O-stern"? geht ja nicht, das arme einsame O.
"Os-tern" ? oh verdammt, da haben wir das unzertrennliche st getrennt.
aber die alten regeln sind ja logischer, ich weiß. schon eine blöde sache, diese logik.
und diese dämlichen drei gleichen buchsatben hintereinander erst. diese schrecklichen "Metallleisten" und "Schifffahrten". schrecklich, das kann man sich ja gar nicht mit ansehen. da ist die alte rechtschreibung natürlich viel besser. vor allem, wenn beim trennen der guten alten "Metalleiste" dann etwa eine "Metal - leiste" wird? oder besser noch, aus einem eventuellen "Schalllimit" ein "Schal - limit" ? dann lieber doch das "Schall-limit"? das reinste buchstaben hin und her, praktisch für scrabble mit bindestrichen, falls man mal einen buchstaben zu wenig hat, was? aber wir nennen es ja logik. ist schließlich die gute alte rechtschreibung. wir lieben sie schließlich.
weiter gehts mit dem wort, bei dem ich bauchschmerzen kriege, wenn ich es sehe "Gross". in jeder werbung, auf den plakten, ah!!! "Grosser Sonderverkauf!"
FALSCH!!!
dabei ist diese regel so simpel, dass es unmöglich sein sollte, sie zu brechen. kurzer vokal: ss, langer: ß
dementsprechend sind die "Grossen Kekse" also eher "Krosse Kekse". ist ja immer schön, wenn die backsachen schön knusprig sind.
aber was ist nun an "dass", "muss", "Riss" und ähnlichem so schlimm? "Mann", "Ball", "Ritt", "Komm", "Pfiff" - immer verdoppelt sich der konsonant nach einem kurzen vokal. eine regel der guten alten rechtschreibung, wohl gemerkt.
aber okay, wir mögen dieses "muß" eben lieber. "müßen" wir auch. und wenn wir es trennen "mü-ßen" ? ach ne.... da schleichen sich ja doch diese bösen doppel ss wieder rein! "müs-sen" die denn überall auftauchen? sogar bei der guten alten rechtschreibung?
und kommt mir nicht mit tradition und dass sprache eben so ist. ich sage nicht, dass die neue rechtschreibung perfekt ist. zwischen "Bus" und "Kuss" ist kein großer unterschied, aber die leute haben sich was dabei gedacht. deutsch ist eine schwere sprache und viele werden sich leichter tun, sie mit diesen neuen regeln zu lernen. wer jetzt eben von alt auf neu umstellen muss, hat da eben pech gehabt.
man kann die schriftliche sprache nicht einfach an der gesprochenen ausrichten. unmöglich. sonst gäbe es ebenso viele schriftsprachen wie dialekte. ein hoch auf das chaos.
cya enemy
