Also erstmal ein herzliches Danke an alle, die meinen letzten Teil gelobt haben, obwohl ich immer noch finde, dass er mir ganz und gar nicht gelungen ist

ach ja, PiccolosWife: Du solltest mich mittlerweile kennen, Mom, sowas mach ich doch immer wieder gern
So... tja.. dieser Teil... hm, was soll ich dazu sagen? Ich hoffe, die Gefühle kommen gut rüber. Der letzte Absatz mag etwas komisch erscheinen (das mit der Blumenwiese, etc). Ich habe während des Schreibens einen Song mit dem Titel "The Dream Must Stay Alive" gehört, vielleicht lässt sich das damit erklären. Aus dem Song stammt auch die allerletzte Zeile. Na ja, genug der Vorrede, hier kommt das Ende...
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„NEIN!!!“ Vegeta schloss die Augen und hielt die Arme hoch, um das grelle Licht abzuschirmen. Wie konnte Kakarott es wagen? Das war eine Familienangelegenheit, ein Kampf zwischen Prinz und Prinzessin, wie konnte er, ein einfacher, dummer, unwürdiger Kämpfer, es nur wagen, sich da einzumischen?
Das Licht verschwand, aber Vegeta war noch für einen Moment geblendet. Er wischte sich ein paar Strähnen seines nassen, blonden Haares aus dem Gesicht und öffnete die Augen. Durch den dichten Regen war schwer zu erkennen, was mit Naiya passiert war, doch ein greller Blitz ermöglichte dem Saiya-jin einen mehr oder weniger genauen Blick auf seine Schwester.
Sie stand noch immer zu Kakarott gewandt. Ihre Arme baumelten schlaff neben ihrem Körper und Blut tropfte von ihren Fingerspitzen Ihr ebenso nasses, wie blutverklebtes Haar schwang unter dem Wind leicht hin und her und glänzte blond und rot. Sie stand mit leicht gespreizten Beinen fest im schlammigen Boden, doch ihre Knie waren nach innen gewandt und aufeinander zugeknickt. Mit ein paar Metern Abstand stand Kakarott vor ihr, der Baka. Sein Blick war böse auf Naiya gerichtet und sein Atem ging schwer, da er für sein Kame Hame Ha alle Kraft gebraucht hatte. Die Arme hatte noch immer in der Abschussposition.
Für ein paar Sekunden herrschte eine eisige und erdrückende Stille. Vegeta hatte das Gefühl von dieser Stille fast erdrückt zu werden. Wie in Zeitlupe drehte sich Naiya stocksteif zu Vegeta herum und sah mit weit aufgerissenen Augen direkt in seine. Ihr Gesicht war blutverschmiert und als Vegeta seinen Blick senkte, bemerkte nun auch die klaffende Wunde in ihrem Bauch. Das Kame Hame Ha hatte ihren Körper beinahe vollständig durchbohrt.
Alle Energie wich aus der Saiya-jin Prinzessin. Ihr Haar wurde wieder schulterlang und schwarz, doch noch immer konnte man das dunkle Rot darin glitzern sehen. Wie in Zeitlupe wanderte ihr Blick an ihrem Körper hinab zu der tödlichen Wunde in ihrem Bauch. Eine zitternde Hand hob sie ebenfalls dorthin.
Vegeta hatte das Gefühl, auch seine Energie würde ihm einfach entrissen werden und sein nasses, langes Haar färbte sich nun wieder schwarz, ebenso wie seine Augen. Er konnte sich nicht rühren, konnte einfach nur auf die nun zerbrechlich wirkende Gestalt seiner kleinen Schwester starren. Ganz langsam hob sie wieder den Kopf und starrte erneut in Vegetas Augen. Sie öffnete den Mund ein wenig, als ob sie etwas sagen wollte. Ein dünnes Rinnsaal aus Blut floss aus ihrem Mundwinkel, über ihr Kinn, tropfte dann zu Boden. Es schienen Stunden zu vergehen, doch Vegeta wusste, dass es allerhöchsten Sekunden waren, bis Naiya auf die Knie fiel und während des Fallens einen markerschütternden Schmerzensschrei ausstieß, bevor auch ihr Oberkörper schlaff in den Schlamm fiel.
Nun endlich gelang es Vegeta sich aus seiner Starre zu befreien. Mit einem verzweifelten Aufschrei sprintete er zu Naiya. Vorsichtig drehte er ihren Körper herum, dass sie nun auf dem Rücken lag. Der strömende Regen wusch Schlamm und Blut aus ihrem Gesicht und ihren Haaren, aber sie sah trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen erbärmlich aus. Die Königlichkeit war aus ihrem Antlitz gewichen, ihr Gesicht war nun weiß und leer. Sie war noch immer bei Bewusstsein und blinzelte verwirrt zu Vegeta hoch. Dieser hob den Kopf und knurrte Son Goku an: „Kakarott, wie konntest du nur?“
Der andere Saiya-jin hob verdutzt die Hände in einer abwehrenden Geste. „Vegeta, das Mädchen wollte dich umbringen. Sie wollte einen Final Flash auf dich abfeuern, das hätte verheerende Folgen gehabt.“
„Na und? DU BAKA! Das ist meine kleine Schwester!!!“ Vegeta war so erzürnt, dass er nicht merkte, wie er zum Super Saiya-jin wurde. „Du hattest nicht das Recht dich einzumischen, das war Familiensache! Es ging dich nichts an!!!“
Nun war Son Goku seinerseits erbost. „Sie hat Yamchu auf dem Gewissen! Ist dir das egal?“
Vegetas Augen verengten sich und er sprach nun sehr, sehr leise. „Ja, allerdings. Der Typ war doch sowieso wertlos, sein Leben war nichts wert, im Gegensatz zu ihrem. Sie ist eine Prinzessin, sie ist meine Schwester!“
Ein leises Wimmern erklang und sofort wandte Vegeta seine Aufmerksamkeit Naiya zu. Sie öffnete den Mund und versuchte ein Wort über die zitternden Lippen zu bringen. Der Saiya-jin Prinz beugte sich vor, um sie besser zu verstehen, und er sprach mit ganz sanfter Stimme zu ihr. „Was ist es, das du mir sagen willst, Kleines?“
„Es tut mir leid...“ hauchte Naiya schwach und in ihren Augen bildeten sich blutige Tränen. Das Blut begann in größeren Mengen aus ihrem Mundwinkel zu laufen.
Vegeta lächelte sie liebevoll an und strich ihr eine nasse Haarsträhne aus den Augen. „Shhhh, sprich nicht soviel. Es wird wieder gut.“ Dann sah er auf und schrie: „Kakarott! Hol magische Bohnen. SOFORT! Und wehe du wagst es zu wiedersprechen!!!“ Seine Stimme verriet, dass Vegeta wirklich keine Wiederrede dulden würde. Son Goku nickte, auch wenn es ihm nicht gefiel diesem Mädchen das Leben zu retten. Dann flog er los.
Vegeta wandte sich wieder Naiya zu. „Siehst du? Bald bist du wieder fit und ganz die Alte, meine kleine Prinzessin.“
„Mir ist kalt, Bruderherz...“ Naiya schluchzte. „Ich fühl mich so leer... und allein...“
Bulma, die bisher nur neben dem Loch in der Hauswand gestanden hatte, lief nun ebenfalls zu Naiya und ließ sich neben ihr auf die Knie fallen. Sie sah Vegeta für einen Moment an, dann blickte sie zu Naiya, deren Augen halb geschlossen waren. Sie nahm Naiyas Hand und murmelte leise und beruhigend: „Bitte halt durch...“
Die Prinzessin sah auf Bulmas Hand und dann in die Augen der Blauhaarigen. „Tut mir leid...“ hauchte sie. „Du bist kein Stück Dreck. V-Vegeta kann sich... glücklich schätzen... dass er dich hat...“
Nun konnte selbst der stolze Vegeta seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Oder war es etwa doch nur der Regen, der sein Gesicht benetzte? Nein, er weinte tatsächlich. „Siehst du, Naiya? Du bist nicht allein, und das wirst du auch nie wieder sein.“ Er schloss für einen Moment seine Augen und wischte sich schnell die Tränen weg, als wären es Spinnenweben, die an seiner Haut klebten. Als er die Augen wieder öffnete sah er, dass Naiya den blassen Arm zu ihm hochgestreckt hatte und ihm den kleinen Finger entgegenhielt.
Mittlerweile liefen blutige Tränen über Naiyas Gesicht, wurden aber fast augenblicklich von dem strömenden Regen wieder weggewaschen. „V-Versprochen?“
Vegeta zitterte heftig. Ihm war kalt. Das kam vom Regen. Oder nicht? Zitternd hakte er seinen kleinen Finger bei ihrem ein und schloss für einen Moment wieder die Augen, bevor er entgegnete: „Versprochen!“
Ob die Geräusche, die Naiya von sich gab, der klägliche Versuch eines Lachens waren, oder ob sie nur noch heftiger schluchzte, konnte weder Vegeta noch Bulma sagen. Jedenfalls lächelte sie Vegeta müde und erschöpft an. „L-Leb w-wohl... B-Bruder...“ Dann schlossen sich ihre Augen, ihre Hand fiel leblos hinab und ihr Kopf rollte auf die Seite. Eine letzte, blutige Träne kullerte aus ihrem Augenwinkel, vermischte sich mit dem Regen und wurde so auf den schlammigen Boden gespült.
Vegeta legte den Kopf in den Nacken und stieß einen langen, verzweifelten Schrei aus. Dann begann er zum ersten Mal in seinem Leben hemmungslos zu Weinen. Er schrie Naiyas Namen laut in den wolkenverhangenen Himmel, wollte nicht glauben, dass er sie noch einmal verloren hatte, konnte nicht wahrhaben, dass alles, was sie in letzter Zeit getan hatte, ein stummer Hilfeschrei gewesen war, den er, ihr Bruder, nicht erkannt hatte.
Der Saiya-jin Prinz spürte, wie sich zwei sanfte Arme um ihn legten und ihn sanft an den ihm mittlerweile zu vertrauten Frauenkörper zogen. Er fühlte schlanke Finger, die ihm zärtlich und tröstend durch das nasse Haar strichen. Er vernahm die zitternde Stimme, die ihm unter Tränen Worte des Trosts spendete, spürte, wie der ganze Körper, der ihn sanft hielt, zitterte. Er wusste, dass sie mit ihm litt. Vegeta konnte nicht in Worte fassen, wie sehr ihre Gegenwart ihm wohl tat, wie sehr er sie dafür bewunderte, dass sie bei ihm blieb, mit ihm fühlte, und ihn nicht allein ließ, obwohl sie vollkommen durchnässt sein musste. Niemals hätte er zugegeben, dass er sie brauchte, aber er wusste, dass es so war. Erschöpft schloss der Prinz die Augen und ließ die Tränen einfach weiterfließen.
Und für einen Moment glaubte er ein lachendes Mädchen vor sich auf einer Blumenwiese stehen zu sehen, mit wehendem schwarzem Haar und strahlenden Augen, ein glückliches Mädchen, dass frei von allem war und barfuß und mit einem leichten Gewand bekleidet über die Wiese davon lief auf ein helles Licht zu, das sie durchschritt, nachdem sie ihm ein letztes Mal gewunken hatte...
Out of the darkness, a light shines... burning through the coldest night… If we’re gonna survive, the dream must stay alive…
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So... okay... also, wenns euch interessiert, dann schreib ich euch mal den ganzen Songtext hier rein. Ansonsten: Biiiiiiiitte Comments!