Tia schlief schnell ein diese Nacht, noch völlig fertig vom vielen Herumtoben. Sie kuschelte sich in ihre seidenweichen Kissen und begann augenblicklich zu träumen..
Tia lief freudig eine Blumenwiese entlang, sie suchte jemanden. Sie sah sich fragend in den Blumenfeldern um, hörte immer wieder ein kichern, wie von Kinderstimmen. Plötzlich wandelte sich das sanfte Lachen zu einer grausigen Stimme. Der sonnige Himmel verdunkelte sich und die Stimme wuchs zu einem tiefen überheblichen Lachen an. Aus der Dunkelheit tauchte eine große Gestalt auf. Seine Augen glühten rot wie Feuer. Sie hielt sich immer im Schatten, er folgte ihm egal wie nah er kam. Sie sich ängstlich zurück doch die Schattengestalt kam näher. An den Umrissen konnte sie erkennen, dass es sich um einen Mann handeln musste, mehr aber auch nicht, da er sich in der ewigen Dunkelheit verbarg. „Was willst du von mir?“, rief sie ihm entgegen und trat weiter zurück. „Du bist die letzte Hoffnung die diese Wesen am Leben hält.. weißt du das eigentlich meine Kleine? Komm zu mir, komm..“ Sie ließ sich von seinen Worten nicht überzeugen und wich ihm weiter aus. „Nein! Geh weg!“ Plötzlich wandelte die Wiese um sie herum, der Himmel färbte sich in ein blutrot, sie befand sich mitten in einer Stadt, oder besser gesagt dem, was davon übrig war. Die gesamten Dächer und Häuser brannte. Laute Schmerzensschreie klangen an ihr Ohr, entsetzlich entstellte Menschen krochen auf dem Boden, halb tot und litten offensichtlich unsägliche Schmerzen. „Lasst mich zu Frieden!“ Die in Schatten gehüllte Person lächelte und die roten Augen blitzten auf. Diese Wesen, ob lebendig oder nicht krochen langsam auf sie zu. In Massen, alle toten Augen starr auf sie gerichtet. „Du bist ihr letzter Hoffnungsschimmer.. aber wirst du ihnen helfen können?“ Tia machte kehrt und rannte, egal wie schnell sie jedoch lief, die schwarze Schattengestalt flog immer dich neben ihr. „Sackgasse..“ Tiara stoppte vor einer hohen Steinwand. Sie hörte schon das Stöhnen und Ächzen auf sich zukommen, was langsam um die Ecke kroch. „Doch ich werde dich zuerst kriegen.. ich werde dich auslöschen und dann gibt es niemanden mehr der mich aufhält!“ Er packte sie grob am Hals und würgte sie bis ins Unermessliche..
Tia erwachte schreiend in ihrem Bett, total verschwitzt und zitternd vor Angst. Selbst die Tempeldienerinnen konnten sie nicht mehr beruhigen. „Wir müssen Adreya holen.. nur sie kann sie jetzt noch beruhigen.“ Eine von ihnen eilte los und holte die Seherin, die jetzt besorgt in Tiaras Zimmer trat. Sie setzte sich ans Bett, nahm die bebende Hand Tiaras und strich behutsam rüber. „Du hattest eine Vision, nicht?“, fragte sie sanft und strich ihr über das angstverzerrte Gesicht. „Was hast du gesehen?“ Tiara drückte fest die Hand ihrer Tante und erneute Tränen rannen über ihr Gesicht. „Tote.. überall nur Tote und schwer Verwundete Menschen.“, schluchzte sie. „Und.. und eine dunkle Gestalt. Sie will uns alle vernichten.. und ich muss sie erlösen.. aber ich kann es nicht! Er würgt mich.. er würgt mich..“ Adreya drückte das Mädchen sanft in die Kissen zurück und lächelte. „Alles ist in Ordnung.. du hast nur geträumt Tiara. Schlaf jetzt weiter. Morgen wird alles wieder vergessen sein.“ Tiara schüttelte wild den Kopf und hielt die Hand ihrer Tante fest, die aufstand und zurück ins Bett gehen wollte. „Nein! Es war eine Vision.. ich sah alles genau vor mir, so klar als würde ich es erleben!“, beharrte sie schluchzend auf ihrer Meinung. „Das war kein Traum! So glaub mir doch..“, flehte sie, doch die Seherin Adreya schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Schlaf gut mein Engel..“ Alle verließen den Raum und ließen sie wieder alleine. „Aber.. aber.. das war kein Traum!“ Niemand hörte auf sie.. aber Tiara war sich 100%ig sicher, dass es keiner war. Adreya musste sich täuschen. Wütend, dass keiner ihr glaubte schlug sie in die Kissen ein. Doch! Es gab jemanden der ihr glauben würde.. Sie stand auf und schlich sich rüber zu den Schlafsälen der Priester und Mönche. Es dauerte nicht lange, bis sie sein Zimmer gefunden hatte. Leise öffnete sie die Holztüre, die beim Öffnen knarrte. Dann huschte sie zu seinem Bett und rüttelte an seinen Schultern. „Amos! Amos.. wach auf!“, raunte sie ihm flehend zu.
Filia griff nach seinen Händen und versuchte sie in ihrem Laufe zu stoppen. „Weil.. weil Ihr mich als diese behandelt.“, sagte sie und wagte es dabei ihm nicht in die Augen zu sehen. „Ihr spielt mit mir.. schon die ganze Zeit über. Warum tut Ihr das.. warum verunsichert Ihr mich immer so.“
"Und was jetzt? Wirst du deinen Kampf weiter alleine kämpfen.. oder wirst du mit mir kommen? Der Kampf steht an.. bald musst du dich enscheiden auf welcher Seite der Fronten du stehen willst."