Lestat und die Rückkehr der Vampire

Kurz vor Sonnenaufgang. Ich hatte mir die Hilfe der Polizei zunutze gemacht und herausgefunden, dass der Cadillac zuletzt an einer Tankstelle gesehen wurde. Leer. Als ich mit einem gestohlenem Taxi bei der Tankstelle ankam, war die Polizei schon wieder weg. Ich schaute mir den Cadillac an und öffnete mit einem Gedanken den Kofferraum. Der Cadillac war leer. Die Vampire hatten sich anscheinend ein neues Fahrzeug besorgt. Ich zog mein Handy aus der Tasche und rief Maharet an. Ich erzählte ihr, dass die Vampire bereits weg waren und das Kayman vernichtet war. Maharet verbarg ihre Trauer und sagte mir, ich sollte mich nach New York aufmachen. Dort würde ich zwangsläufig auf die anderen Vampire treffen.
Ich beendete das Gespräch. Die Sonne ging bald auf. Worauf hatte ich mich da eingelassen? Ich, der Vampir Lestat als
Retter aller Vampire und vielleicht sogar aller Menschen? Ich erinnerte mich, was Akascha damals angerichtet hatte. Aber Akascha war nicht so verrückt wie diese drei Kerle, die gerade durch die Staaten zogen. Ich sollte besser aufpassen.
Ich suchte Zuflucht im Sand. Ja, Sie lesen richtig. Der Vampir Lestat verbuddelt sich selber im Sand, um der Sonne zu
entrinnen. Wie entwürdigend. Wie sehr sehnte ich mich nach meinem Sarg oder einer Dusche.

Und nach Einbruch der Nacht schoss ich aus meiner sandigen Zuflucht, schüttelte mich gründlich. Ich sah ganz und gar nicht
gut aus. Langsam nervte mich diese ganze Geschichte. Ich hatte Lust auf Ruhe, Blut und Bach´s Goldberg Variationen. Ich erhob mich in den Himmel, bis der Wind das letzte Sandkorn von meinem Körper geweht hatte. Ich versuchte vergeblich, die Vampire ausfindig zu machen. Anscheinend wussten sie nun, wie sie ihre Gedanken blockieren konnten. Sie hatten das Blut von Kayman getrunken, eines sehr alten und mächtigen Vampirs. Wenn sie auch noch Mekare fanden und austranken, würde ich es mit einem Gegner zu tun bekommen, der Menschen mit einem Gedanken auslöschen konnte. Aber immerhin: Ich konnte das auch.
Ich flog also gen Westen und bereite mich seelisch auf eine Konfrontation vor, die mich wirklich an meine Grenzen bringen
konnte. Aber andererseits war ich der Vampir Lestat. Ich hatte schon so viel überstanden. Da konnten mich doch jetzt keine neugeborenen Unruhestifter besiegen, oder?
 
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Unterdessen waren die 4 Vampire aus ihrem gestohlenem Lieferwagen gestiegen. Sie hatten bereits letzte Nacht Las Vegas erreicht. "Was habt ihr vor?", fragte Lilly vorsichtig, als sie das Grinsen auf den Gesichtern der anderen sah. Joey
grinste und seine Augen hatten einen boshaften Glanz. Bolt und Rocket schauten sogar noch gemeiner drein.
"Wir werden bald die mächtigsten Wesen dieser Welt sein", antwortete Joey. "Es ist Zeit, dass wir uns diesen jämmerlichen
Wesen zu erkennen geben!" Rocket lachte und steckte sich eine Zigarette an. Bolt knackte mit den Fingerknöcheln. "Du kannst ja hier warten, wenn es dir nicht passt!" Joey und die anderen gingen ins Ceasar´s Palace.
"Wir amüsieren uns ein wenig!"
Lilly sah den dreien hinterher. Sie hatte langsam Angst. Was war aus ihr geworden? Und warum war sie noch immer bei diesen Drei Monstern? Lilly schluchzte und merkte, wie blutige Tränen ihre Wangen hinab kullerten. Sie schlug die Hände vors Gesicht. Gleichzeitig begann im Ceasar´s Palace wortwörtlich der Weltuntergang:
"Tut mir leid, in diesem Aufzug können sie nicht hier rein", sagte einer der Türsteher und stellte sich Joey und den anderen in den Weg. Joey schlug ihm die Faust durch die Rippen und lächelte in die Überwachungskameras.
"Sagt Cheese, Jungs. Heute Nacht werden wir berühmt!" Die drei marschierten ins Casino und fegten jeden, der sich ihnen in den Weg stellte beiseite wie eine lästige Fliege. Bolt stellte sich an einen Einarmigen Banditen und nachdem er das erste
Spiel verloren hatte, riss er den Kasten aus dem Boden, bis das Geld über den Boden rollte. "Hauptgewinn!", rief er.
Rocket schummelte beim Roulette, als er in einem Sekundenbruchteil die Kugel auf das richtige Feld legte. Joey packte sich gezielt ein paar hübsche Frauen und saugte sie aus. Natürlich kamen sofort Sicherheitsleute. Und als sie die Vampire selbst mit ihren Pistolen nicht aufhalten konnten, begann das richtige Massaker: Menschen rannten panisch durchs Casino und zwischen ihnen waren Joey, Rocket und Bolt. Wie drei Todesboten metzelten sie sich durch die Menge, während die Kameras alles aufnahmen. Und als der Teppich des Casinos rot von Blut und Fleisch war, spazierten die Vampire nach draussen umd verschwanden blitzschnell im Lieferwagen. Schließlich hatten sie ein Date mit Mekare.
 
Ich war nach einigen Zwischenstops endlich wieder in New York angekommen. Ich stellte mich sofort unter die Dusche, während Bach aus den Boxen dröhnte. Ich wollte garnicht mehr aufhören zu duschen. Aber als ich es irgendwann trotzdem tat, mich abtrocknete und umzog, fühlte ich mich fast wie neu erschaffen. Ich legte mich aufs Sofa. Jetzt konnte ich nur noch warten. Irgendwann mussten sie in New York auftauchen. Ich hatte einen leichten Vorsprung. Maharet rief mich an. Sie saß im Flieger nach New York. Und natürlich riet sie mir, nichts voreiliges zu unternehmen. Mich nervte ihr Gerede langsam. Natürlich war ich mir dem Ernst der Lage bewusst, aber ich konnte alleine damit fertig werden. Ich brauchte sie und ihre neunmalklugen Ratschläge nicht. Ich schaltete den Fernseher an, um mich abzulenken. Und während Maharet noch immer auf mich einredete, sah ich im TV einen Bericht über ein Massaker in Las Vegas.
Ich sah Kameraaufnahmen von den 3 Vampiren und dann etliche Leichen. Und dieses ganze Blut. Ich hielt den Hörer in
Richtung des Fernsehers und drehte die Lautstärke auf: "...Es sind Szenen wie aus einem Horrorfilm. Drei unbekannte,
männliche Täter richteten vergangene Nacht ein Massaker im Nobel-Casino Ceasar´s Palace an. Aufgrund der Bilder und der
unglaublichen Widerstandskraft der Täter wird vermutet, dass sie kugelsichere Westen tragen und verschiedene Drogen
konsumieren. Unklar ist, wie sie es schaffen, derartige... Verstümmelungen mit bloßen Händen zu verursachen und wie sie immer wieder spurlos verschwinden können..." Die Reporterin sah fix und fertig aus, während weitere Bilder aus dem Ceasar´s Palace gezeigt wurden. Ich hielt mir den Hörer wieder ans Ohr. "Hast du das gehört?" Maharet am anderen Ende der Leitung brauchte einige Sekunden, um zu antworten: "Lestat... Pass auf dich auf. Ich bin morgen abend da. Mach bis dahin am besten garnichts!" Ich seufzte. "Warum", fragte ich neugierig, "Warum sagst du mir nicht, wo Mekare ist? Dann warte ich dort..." Maharet antwortete nicht. "Wir sehen uns..." Dann legte sie auf.
Interessant. Sie misstrauen mir noch immer. Ich bettete meinen Kopf auf ein Kissen und schaute weiter auf den Fernseher. Ich wurde plötzlich müde. Zulange hatte ich kein Blut mehr getrunken. Meine Augen fielen zu. Mit Kraft meiner Gedanken zog ich die Jalousinen herunter und fiel in einen tiefen Schlaf.
 
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Am nächsten Abend landete kurz nach Sonnenuntergang ein Flugzeug auf dem New Yorker Hauptflughafen. Ein reicher Schnösel war am vergangenen Abend von Las Vegas gestartet. Natürlich nicht ohne seine wertvolle Fracht: Eine Luxuslimosine der Marke Pullman, eine Sonderanfertigung die man als Sohn eines Firmenbesitzers schon mal gebrauchen konnte. Doch was jener reiche Schnösel nicht wusste, als er und seine Begleiter in den gerade aus dem Laderaum gefahrenen Luxusschlitten stiegen: Am vergangenen Abend hatten sich vier Gestalten in den Laderraum des Flugzeuges geschlichen, dort genächtigt und sahen in der Limosine die beste Chance, ungesehen durch New York zu fahren. Joey und Bolt begrüssten die neuen Fahrgäste und massakrierten sie binnen Sekunden. Dann fuhr Rocket vom Gelände des Flughafens Richtung Stadt.
"Mekare ist eigentlich ziemlich leicht zu finden", begann Joey und warf an einer roten Ampel die Leichen aus dem Auto.
"Ein verlassener U-Bahn Schacht. Rocket, benutz das Navigationssystem der Karre und bring uns in die Ecke Hudson Street/Miller Street!" Rocket gehorchte. "Am Ende dieses Abends steigen wir in den Kreis der Götter auf!" Eine halbe Stunde später hatten sich die 4 Vampire gewaltsam Zugang in den alten U-Bahn Schacht verschafft. Lilly zitterte
bei dem Gedanken daran, was wohl passieren würde, wenn diese drei Bestien derart mächtiges Blut tranken. Die Gier stand Joey, Bolt und Rocket förmlich im Gesicht geschrieben. Nach einigen Metern veränderte sich der U-Bahn Tunnel: Er war plötzlich vollkommen sauber und in einem ägyptischen Stil bearbeitet worden. Sie kamen an einer alten U-Bahn Station an. Hier waren die Wände voller Hieroglyphen, die Säulen waren kunstvoll verziert. Fackeln brannten an den Wänden.
"Ich rieche es", flüsterte Joey und sah sich um. Und als er durch die Gänge schritt, vorbei an den Säulen und Fackeln,
wurde sein Blick immer gieriger. Dann waren sie am Ziel: Eine Halle mit einer hohen Decke, ein roter Teppich der zu einem
Thron führte. Und dort saß sie, weiss wie Marmor. Mekare, die Königin der Verdammten. Bolt und Rocket wollten ihren
Augen nicht trauen. Joey lachte leise. Lilly zitterte und wollte am liebsten weg laufen.
"Schappen wir sie uns!", rief Rocket und seine Worte hallten von den Wänden zurück. "Gleich sind wir Götter!", geiferte
Bolt. Joey´s Augen funkelten. "Ihr nicht..."
Lilly wich einen Schritt zurück. Ehe die langsamen Gehirne von Bolt und Rocket die Lage verstanden hatten, schnellte Joey
zu ihnen und schlitzte ihnen mit einem Klappmesser die Kehlen auf. Aber damit micht genug: Er packte Rocket und warf ihn auf eine der Fackeln, die sich durch seinen Oberkörper bohrte. Bolt schlug nach Joey, doch dieser wich mühelos aus. Dann packte er Bolt´s Hals und riss ihm seinen großen Kopf ab. Lilly saß am Boden und zitterte. Doch Joey kümmerte sich nicht um sie. Er ging wie in Trance auf Mekare zu. Und als er bei ihr angekommen war, warf er sich wie ein Rauptier auf sie und rammte seine Zähne in ihren Hals. Und während er noch am Trinken war, landete am Flughafen der Flieger von Maharet. Und als der letzte Tropfen die Kehle von Joey hinabrinnte, wusste sie sofort, dass sie ihre Schwester nie wieder sehen würde.
 
hui..
hab wohl etwas länger nicht reingeschaut... *sorry*
die Teile waren super...
schreib schnell weiter...
deien FF ist absolut spitze!!!
 
einspruch : wenn sie ausgesaugt wird muss sie sich wenigstens wehren. das hat akasha auch getan. Mekare ist wohl der mächtigste vampir auf der welt neben maharat.
da hat doch so ne kleine körte wie joey der vielleicht 10 jahre seines lebens vampir ist keine chance. nee das kannst du mir nciht erzählen.
 
Original geschrieben von Niataki
einspruch : wenn sie ausgesaugt wird muss sie sich wenigstens wehren. das hat akasha auch getan. Mekare ist wohl der mächtigste vampir auf der welt neben maharat.
da hat doch so ne kleine körte wie joey der vielleicht 10 jahre seines lebens vampir ist keine chance. nee das kannst du mir nciht erzählen.

Stimmt, du hast Recht, das war ein kleiner Fehler von mir. Ursprünglich hatte ich vor, dass Joey, Bolt und Rocket zusammen Mekare angreifen. Ich kann mich nur damit rechtfertigen, dass Joey Kaymans Blut getrunken hat, der immerhin der älteste Vampir ist und somit stark genug wurde, um Mekare fest zu halten. Ich gelobe Besserung.

An dieser Stelle möchte ich mich bei all meinen Lesern bedanken. ;) Bei solchen Lesern muss man einfach weiter schreiben
 
ich hab mir alles durchgelesen :) .. wird ja immer besser :D .. aber was Niataki gesagt hat stimmt schon .. ansonsten .. SCHREIB WEITER!!!!! :D :D ...
 
Puh und ich dachte schon du wärst eingeschmappt wegen meiner kritik.
aber jetzt mal weiter was macht joey als neuer könig und wann trifft er mit lestat zusammen( ob der wohl könig wird)
 
voll cool die beiden teile^^

könnt ich , wenn ich ganz lieb drum bitte, noch so ein paar teile zum lesen bekommen? ;)
biiiiiiitttttttttttteeeeeeeeeeeeeeeeee
 
Ich wurde von meinem Handy geweckt. Es war Maharet. Ihr Flieger war gerade gelandet. "Lestat. Es ist zuspät. Sie haben
Mekare ausgesaugt..." Weiter kam sie nicht, denn die Trauer nahm die Überhand und ich hörte eine Weile nur Schluchzen.
"Wo war sie denn versteckt?", fragte ich. Maharet war anscheinend nicht in der Lage, zu antworten. Sie und Mekare waren Zwillingsschwestern. Ich konnte mir sicher nicht annähernd vorstellen, wie sie sich momentan fühlte.
Ich beendete das Gespräch und nahm eine kalte Dusche. Also war nun einer dieser Verrückten Vampire der sprichwörtliche König der Verdammten. Das machte es nicht gerade einfach, seinen nächsten Schritt zu überlegen. Die Kerle hatten in Las Vegas schon ein Massaker angerichtet. Es war ihnen egal, was das für Konsequenzen nach sich ziehen konnte. Und nun hatte einer von ihnen so mächtiges Blut in den Adern, dass er nicht vernichtet werden durfte. Wenn der König der Verdammten starb, würden alle anderen Vampire ebenfalls sterben. Ich kam aus der Dusche und kleidete mich in schwarze Seide. Maharet war momentan keine Hilfe. Jetzt lag es alles an mir. Ich konzentrierte mich und ließ die Gedanken der Menschen auf mich einschlagen wie eine Tsunami. Ich steigerte meine Wahrnehmung und versuchte, die anderen Vampire ausfindig zu machen.
Und diesmal hatte ich sogar Erfolg. Ich sah den Thron und Mekare. Sie saß da, mit zerfleischter Kehle. Ihr Körper sah aus wie eine Sandskulptur, die bei kleinster Berührung zerfallen konnte. Ich konzentrierte mich auf die Aura der Person, die dass alles gerade sah. Ich wusste nun, wo der Thron war. Ich rannte zum Balkon und warf mich vom Gebäude in die Tiefe.
Das war jetzt nicht die Zeit, auf die Maskerade zu achten. Ich war sowiso zu schnell, um von menschlichen Augen gesehen
zu werden. Ich ließ mich fallen, sah wie der Boden auf mich zukam. Dann breitete ich die Arme aus und flog wie ein
Falke durch die Straßenschluchten. König der Verdammten, gib Acht. Der Vampir Lestat kommt dich besuchen...
 
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