Yahoo!
@Reika
Echt, muss dir danken, dass du dir immernoch die Mühe nimmst, das alles durchzulesen! Wenns irgendwie möglich ist, kriegst du bald dein Eis
Liefer gleich noch ein wenig nach...
Ist ein wenig lang...aber habs mit der Story nicht kürzer gekriegt...
Als Ion in das Zimmer eintrat, brannte keine Kerze, nur das Flackern der Flammen im Kamin warf seine Schatten an die Wand.
Ein dünner Dunst aus Rauch durchzog den Raum und legte sich wie ein Nebel zwischen alle Dinge.
In einem Sessel in der Nähe des Kamins sass Huy in tiefen Gedanken, seinen Kopf so nach unten gerichtet, dass sein blondes Haar das Gesicht verdeckte. Seine Füsse streckte er aus und seine Füsse berührten den gemusterten Teppich, der das Zimmer zierte.
Vor ihm auf einem kleinen tiefen Tisch lag eine Pfeife, die wohl schon eine ganze Weile benutzt worden war.
Langsam schritt Ion auf Huy zu, wissend, dass etwas nicht stimmte. Selbst wenn Huy manchmal schlecht gelaunt war, so liess er es sich nicht nehmen, Neuankömmlinge oder Bekannte zu grüssen oder zumindest anerkennend anzublicken.
Doch nun bewegte er sich kein bisschen. Ion war sich nicht einmal sicher, ob er ihn überhaupt bemerkt hatte, so still sass er da.
Gerade als Ion langsam eine Angst befiel, regte sich Huy und blickte Ion durch einige seiner Locken an.
Ion sah zu seinem Erschrecken, dass seine Augen dunkel glommen und auch nun der Schatten, den er vor einiger Zeit in den Gesichtern der Einwohner erblickt hatte, sich nun auch auf Huy’s Gesicht zeigte.
Beschleunigten Schrittes ging er auf ihn zu, setzte sich auf den Sessel nebenan und legte Huy die Hand auf die Schulter.
„Was ist passiert? Ist irgend etwas nicht in Ordnung?“, fragte er Huy, dessen Augen die ganze Zeit Ions Bewegungen folgten. Langsam spürte er Panik in sich aufkommen die bald auszubrechen drohte.
„Antworte mir. Was ist passiert?“ erneuerte Ion, diesmal energischer und mit leichtem Rüteln an Huy’s Schulter.
„Weshalb machst du dir Sorgen?“, erwiderte Huy. Seine Stimme klang ruhig und doch schwang eine tiefere Erregung mit.
„Du hast doch in den letzten zwei Wochen auch keinerlei Sorgen empfunden. Wieso überkommt dich dies jetzt? Hast du vergessen, was passiert ist, bevor du hierher kamst? Erinnere dich an den Fluss, an die Macht, der du nicht gegenübertreten konntest. Erinnere dich, Ion. Du wirst feststellen, dass dir die Vorstellung versagt, all dein Wissen, dass du darüber verfügst, besteht aus einer furchtbaren Angst, die dich überkommt, wenn du auch nur einen Gedanken daran verschwendest.“
Ion war nun noch unbehaglicher zumute als bevor, wenn dies möglich war, und zog seine Hand zurück und lehnte sich vollends in seinen Sessel, jeden Muskel angespannt.
Sein Gegenüber hatte den Kopf immernoch nach unten gerichtet und blickte ihn bedrohlich durch seine dunklen nun schon beinahe glühenden Augen an, während das Feuer immer wildere Schatten an die Wand hinter ihm warf.
„War dein Traum nicht schon seit wir uns kennen, einmal ein grosser Ritter zu werden?“, fuhr Huy in spöttischer Weise fort, „Ein Beschützer des Königs zu sein? Wenn du wüsstest, was es heisst, jemandem sein Leben auf einem Tablett anzubieten, wenn du dir nur ein Vorstellung von den Dingen hättest, die ich gesehen habe, dann wäre dein Traum als leeres Gebilde entblösst und du würdest auf der Stelle die Flucht ergreifen.
Mein lieber Ion, mir ist deine Neugier nicht entgangen, die du mir gegenüber gezeigt hast. So viele Fragen, so wenige Antworten. Was muss das ein trauriges Dasein in vollkommener Unwissenheit sein. Doch will ich dich nun aufklären. Ich werde dir die volle Wahrheit weismachen.“
Huy’s Schatten wuchs über die der Flammen hinaus und für einen Moment glaubte Ion ein Ungetüm darin zu sehen.
Huy erhob sich und schritt in bedrohlichen kleinen Schritten auf Ion’s Sessel zu. Seine Stimme wurde nun eindringlicher und zischender. Sein alter Freund war nicht wieder zu erkennen.
„Ist es nicht, was du immer wolltest? Lass mich dir demonstrieren, was es bedeutet, Gefahren gegenüber zu treten, dem Tode ins Antlitz zu blicken!“
Nun brannte ein Feuer in den Augen Huy’s.Die letzten Wörter Huys gingen in einem Dröhnen unter.
Mit einer schnellen Bewegung sprang sein Arm hervor und presste Ion mit unglaublicher Kraft auf die Brust, so dass er in den Sessel gequetscht wurde. Panik brach nun in Ion aus, doch konnte er keine Luft zum Atmen finden, noch weniger zu einem Schrei. Langsam wich jegliche Luft aus seinem Brustkorb und verzweifelt griff Ion um sich.
„Niemand kann ihn aufhalten! Weder du, der König, noch sonst ein Lebewesen auf dieser Welt. Es hat keinen Sinn sich zu widersetzen!“, zischte es nun drohend aus Huy heraus.
Ion schwindelten langsam die Sinne und es fiel ihm schwer, nicht das Bewusstsein zu verlieren, als plötzlich laut polternd die Tür aufkrachte.
Ein Blitzen fuhr durch den Raum und der Druck auf Ions Brust liess nach.
Benommen stürzte Ion aus dem Sessel und rang nach Luft. Als er aufblickte, sah er Prim mit gezogenem Schwert vor Huy stehen, der sich drohend aufstellte und ein unmenschliches Dröhnen von sich gab.
Doch Prim stand unbeeindruckt vor ihm, senkte sein Schwert und sprach leise wenige Worte, welche auf Huy grossen Enfluss hatten. Er begann zu zucken und stiess unwirkliche Schreie aus.
Immer mehr wich er zurück während Prim weiterhin still dastand. Dann fing Huy an zu zittern und mit einem Ruck, der ihn durchzog, wurde er an die Wand geschleudert und blieb dort liegen, während der Schatten auf seinem Gesicht langsam verschwand.
Prim steckte sein Schwert in die Scheide und eilte zu Ion, der mit weit aufgerissenen Augen auf Huy starte.
„Bist du verletzt?“, fragte Prim besorgt, der zum ersten Mal, eine sichtbare Emotion an den Tag legte.
Er erwiderte nichts, lediglich seinen Kopf wandte er Prim zu und blickte diesen voller Verzweiflung an.
Prim half ihm auf die Beine und sah dann nach Huy. Er nahm seinen Körper auf die Schultern und trug ihn hinaus, während er Ion deutete ihm zu folgen.
Doch Ion sah beklommen auf Huy und musste erstaunt feststellen, dass dieser noch atmete, während er an ihm vorbeigetrugen wurde.
„Wir müssen zum König. Folge mir.“
Und Ion folgte dem Ritter aus dem Haus in die dunkle Nacht hinein.
Sooo

Na, ist dieser Teil gut gekommen?