Kind der Nacht ~Vampirstory~

wunderschön...jetz laufen die fäden also zusammen...klingt fast so, als würde sich hier ein finale ankündigen
da kann ich dark troffel nur zustimmen.^^
Auf Raydens Gefühlswelt bist du mehr eingegangen,das hat mir sehr gefallen.
In diesem stinkenden Loch würd ich nicht mal meinen schlimmsten Feind hineinwerfen (oder doch?). :sagrin:
Ich fänds ja besser,wenn Marie noch nicht abgeholt wäre,denn
1.sie sieht Rayden wieder 2.wer weiß,was die mit ihr machen und ob sie überhaupt noch lebt.
Wär das aber so,würd es nicht so spannend sein.>.<gemein!
Er rettet sie in letzter Sekunde ODER sie stirbt vor seinen Augen.
*Taschentüchervorrat für den nästen Post kauf*
Ich bin vorbereitet,jetzt fehlt nur noch der näste Post! *Dark Lady anguck*:stareup:

LG Lili:D
 
Hier der nächste Post, viel Spaß damit ;)

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Auron und Nerissa hatten es derweil geschafft in die oberen Stockwerke vorzudringen. Hier hatte André allerlei überflüssigen Kitsch angesammelt, um eine Art Wohlstand auszudrücken. Überall standen ungeordnet Statuen herum, edle Teppiche lagen quer über den Boden und das Mobiliar war wild aus allen Stilen zusammengestückelt.
„Der Mann hat keinen Geschmack.“, bemerkte Nerissa.
„Und das von einer Frau, die in einer Erdhöhle haust.“, bemerkte Auron schmunzelnd.
Nerissa rümpfte die Nase, verzieh dem älteren Vampir jedoch diese Äußerung.
„Ich glaube ich hab hier etwas gefunden.“, stellte Auron fest und zeigte auf einen riesigen Schreibtisch.
„Und Ordnung kann er scheinbar auch nicht halten.“, meinte Nerissa mit einem Blick auf das Chaos von Schriftstücken, wovon das meiste nur Rechnungen für den überflüssigen Kram in diesem Raum waren.
Auron holte ein in rotes Leder gebundenes Buch unter dem Stapel hervor.
Er schlug es auf. „Volltreffer!“, kommentierte der Vampir. „Eine Liste aller Ein- und Auslieferungen. Hier sind auch die Namen und Orte verzeichnet, wo die Menschen hingebracht wurden.“
Nerissa trat neben ihn und schlug die Hände vor den Mund. Ihre Finger durchblätterten das Buch. „Das müssen hunderte oder gar tausende sein.“
Aurons Blick verfinsterte sich. „Er hat mit den Menschen gehandelt wie Vieh. Siehst du das?“ Er deutete auf die Tabellen im Buch. „Sie sind nicht einmal nach Namen verzeichnet, sondern nur nach Geschlecht und…“, Nerissa beendete seinen Satz: „Güteklassen.“

Jean stieg eine lange dunkle Treppe hinab. Es war stockdunkel, doch durch seine ausgezeichneten Augen, hatte er keine Probleme zu sehen.
Plötzlich hörte er Schritte von unten und Lichtschein tauchte auf. Der Vampir zog sein Schwert und machte sich bereit.
Eine Wache kam herauf. Jean ließ ihr keine Zeit zu reagieren. Er trat ihr die Fackel, die sie bei sich trug, aus der Hand und nutzte die aufkommende Dunkelheit um sein Opfer zu überwältigen.

„Drei Asse!“
„Du schummelst!“
Zwei Wächter saßen an einem Tisch und spielten Karten. Sie hatten von dem Tumult, der im Gebäude herrschte noch nichts mitbekommen. Sie wachten hier unten an den Zellen der ‚Ware’, wie sie von den sterblichen Dienern Ilias nur genannt wurde. Sie wollten sich keine Gedanken darüber machen, dass die Ware, mit der sie handelten, auch nur Menschen wie sie selbst waren. Sie sahen nur den hohen Verdienst, den Ilias ihnen bot und die Chance einmal die Ehre zu erhalten selbst Unsterbliche zu werden.
Plötzlich hörten sie ein Geräusch von der Treppe kommen.
Panisch griffen sie zu ihren Waffen, als sie sahen was das Geräusch ausgelöst hatte.
Am Fuße der Treppe lag der Leichnam einer ihrer Kollegen, der gerade gegangen war, um etwas zu essen zu holen. Sein Gesicht war bleich und eine blutige Bisswunde zierte seinen Hals. Über ihm stand ein weißhaariger Mann, der sich genüsslich die Lippen leckte.
Eine der Wachen trug ein Gewehr und zielte damit auf Jean.
Der weißhaarige Vampir lächelte selbstsicher: „Versuchs doch!“
Die Wache schoss, doch Jean wich der Kugel mit Leichtigkeit aus.
„Jetzt bin ich dran.“, meinte er und rannte mit erhobenen Schwert auf den Wächter zu, wurde jedoch von dem anderen gestoppt.
„Nicht so voreilig.“, meinte dieser, als Jeans Klinge auf seine prallte. „Ich stehe nur noch eine Stufe vor dem Aufstieg zur Unsterblichkeit.“, er deutete auf ein Abzeichen auf seinem Arm. „Das werd ich mir von dir nicht nehmen lassen.“
Jean schwieg und startete einen weiteren Angriff, der jedoch wieder pariert wurde. Die Kraft des Sterblichen war erstaunlich. Die zweite Wache kam hinzu und Jean wurde zurückgedrängt, dabei stieß er an den Tisch, an dem die beiden Grünmäntel gerade noch Karten gespielt hatten. Eine kleine Öllampe, die einzige Lichtquelle im Gang, wackelte und drohte umzufallen.
Jean lachte: „Ihr habt vielleicht ein Stück der Kraft eines Vampirs aber habt ihr auch die Sinne?“, mit diesen Worten blies er das Lämpchen aus und hüllte die drei in tiefste Dunkelheit.
Die Wachen schlugen daraufhin unkoordiniert um sich, wobei sie sich fast gegenseitig verletzt hätten. Jean war leicht in die Hocke gegangen und lauerte wie ein Raubtier auf den richtigen Moment. Er sah nicht nur gut im Dunkel, er konnte auch ihre Körperwärme spüren. Dann schoss er los, stellte sich zwischen seine Gegner und erledigte sie mit gezielten Schwerthieben.
Jean entzündete wieder das Lämpchen und betrachtete die beiden Sterblichen, deren Blut einen roten Teppich über den Steinboden ausbreitete. Dann sah er sich den Gang genauer an. Zu beiden Seiten waren jeweils drei Stahltüren, die mit schweren Riegeln versehen waren. Jean öffnete den ersten und sah in einen leeren Raum. Als er den nächsten öffnete, glaubte er seinen Augen kaum. Dutzende von Menschen waren hier auf engsten Raum zusammengepfercht und sahen ihn erwartungsvoll an.
„Rayden?“, rief er fragend, doch keine Antwort folgte.
Er ging zur nächsten Tür. Die Insassen der ersten Tür sahen ihm ängstlich nach. Er ging noch einmal zurück. „Worauf wartet ihr? Haut hier ab, verdammt.“ Die Menschen ließen sich das nicht zweimal sagen und verließen ihr Gefängnis.
Der weißhaarige Vampir öffnete die nächste Tür und sprang sogleich zurück, als ihm etwas vor die Füße fiel. Zu seiner Verwunderung war es Rayden, der ihn vom Boden aus mit großen Augen ansah.
Rayden verzog schmollend das Gesicht. „Wieso hat das so lange gedauert?“
 
Hallo,
ich bin durch eine Geschichte eines Freundes hier gelandet und mir fehlen die Worte.
Du schreibst großartig,ich würde dir wirklich raten daraus mehr zu machen denn du hast wirklich Talent.
Wie Rayden anfangs als kleiner Dieb durch die Gassen schleicht und später dann zu einem mächtigen Vampir wird,ist einfach klasse.
Jean gefällt mir von allen Charakteren am besten,weißhaariger Vampir einfach klasse^^
Als Auron fast unkontrolliert hinter Rayden her will,als der in die Röhre fällt tut er mir schon leid.Er muss schreckliches erlebt haben,als er noch unter den Sterblichen weilte.

Etwas seltsam finde ich es,das Rayden erst jetzt an Marie denkt.Er wusste ja,das die Vampire das Gasthaus angriffen,mich wundert es das er nicht früher auf die Idee kam nachzusehn was aus ihr wurde.
Aber gut,nun weis er es ja.

Das Ende des postes jetzt,find ich sehr geil.Ist ne schöne Vorstellung wie Rayden Jean vor die Füße fällt und dann noch so schmollig sagt,ob das nicht früher ging.
Kann mir die reaktion von Jean schon gut vorstellen,bin aber riesig gespannt darauf wann es weiter geht.

Hoffe du lässt uns nicht all zu lange warten,bin gespannt was aus Marie wird.
schreib schnell weiter,ist einfach großartig.

Liebe grüße,Blacki
 
damn! jetz habich glatt vergessen nen kommentar zu posten...ich bitte das zu entschuldigen, hab zur zeit ne menge um die ohren...aber das zu vergessen...böser toffel:(
ich kann mich meiner neu hinzugekommenen vorrednerin nur anschließen, das ganze wird immer spannender.
was marie angeht habich irgendwie kein gutes gefühl, aber ich lass mich gerne vom gegenteil überraschen.
irgednwie geht das ganze jetz so stramm auf das finale zu, dassich mich am liebsten mit ner tüte chips zurücklehnen un gleich die nächsten teile lesen würde.
ich hoffe die hast du schon geschrieben und mit dem post nur auf die schmählich versäumten kommies gewartet.
ich kanns jedenfalls kaum erwarten, dass du deine vampirsaga zum finale bringst
 
Ich hab die letzten Kapitel nochmal überarbeitet (ja, es liegt noch etwas Lesestoff vor euch ;) ).
Hier geht's weiter. Zur Entschädigung ist der Teil auch schön lang.

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Auron und Nerissa waren auf dem Weg zum Hof, in der Hoffnung dort bereits ihre beiden Kameraden anzutreffen.
„Ob Jean Rayden finden konnte?“, fragte Nerissa, während sie sich dem Tor des Lagers näherten. Doch sie erhielt keine Antwort. Auron war stehen geblieben und starrte auf den Platz des Hofes.
Eine gehässige Stimme ertönte: „Willkommen in meinem bescheidenen Heim! Es ist sehr unhöflich von euch einfach so ohne Einladungen hier zu erscheinen.“ In der Mitte des Hofes stand André mit verschränkten Armen und zwei seiner Schergen an der Seite.
Auron trat vor und hielt das Buch in die Höhe. „Es ist aus, wir haben Beweise für eure abscheulichen Taten. Ihr habt gegen die Maskerade verstoßen. Ergebt euch der Justiz der Ahnen.“
André und seine Begleiter lachten schallend. „Uh, jetzt hab ich aber Angst.“ Er zog sein Schwert aus seiner Scheide und wirbelte es über den Kopf. „Die Ahnen sind ein schwacher Haufen verweichlichter Aristokraten, die Anspruch auf eine Stadt haben wollen, in der sie nichts zu sagen haben.“
Auron zog ebenfalls seine Waffe und übergab das Buch an Nerissa, die ihn verwundert ansah. „Bring es in Sicherheit.“, meinte der ältere Vampir nur und Nerissa schwang sich in Adlergestalt in die Lüfte. Oben auf dem Dach des Gebäudes ließ sie das Beweisstück fallen.
André fluchte und gab einem seiner Begleiter ein Zeichen. Dieser machte sich davon und verschwand aus Aurons Sichtfeld.
André grinste höhnisch und ließ seinen Kopf im Nacken kreisen, so dass es knackte. Sein Gesichtsausdruck wurde hart und er näherte sich zusammen mit seinem Diener Auron.
Plötzlich krümmte sich sein Begleiter und riss panisch seinen Umhang auf. Überall auf seinem Körper krabbelten Käfer, die anscheinend gefallen daran gefunden hatten, sich unter seine Haut zu graben. André sah noch oben zum Dach, wo Nerissa stand und mit ausgestreckter Hand auf den Befallenen zeigte.
Der rot-blonde Vampir knurrte wütend und ging dann mit seinem Schwert, welches eine stattliche Größe hatte, so dass er es mit zwei Händen tragen musste, auf Auron los.
Dieser hatte alle Mühe die machtvollen Schläge zu parieren.
Der ältere Vampir war ohne Zweifel ein erfahrener Kämpfer, aber gegen die rohe Gewalt und Wut seines Gegenübers hatte er kein leichtes Spiel.

„Wegen dir musste sie sterben.“, brüllte André in seiner Wut, während er Auron einen Hieb verpasste, der ihn an der Schulter streifte.
Auron strauchelte und warf sich zur Seite, um sich gekonnt abzurollen und etwas Abstand zwischen sich und seinen Gegner zu bringen.
„Wer?“, keuchte Auron.
André zog etwas aus seiner Tasche und warf es Auron vor die Füße. Dieser erkannte es als Fragment des Schädels, den er letzte Nacht Lydia überreicht hatte.
„Du Untier! Dafür wirst du bezahlen.“, sagte Auron und seine Augen glühten vor Hass.
Beide Gegner umkreisten sich wie Raubtiere, jederzeit bereit zuzuschlagen.

Andrés Diener hatte sich derweil von fast allen Krabblern befreien können, die in seinem Körper noch kein neues zu Hause gefunden hatten.
Nerissa verwandelte sich um ihrem Gegner den Rest zu geben. Mit einem schrillen Schrei und angewinkelten Flügeln stürzte sie nach unten.
Plötzlich durchschnitt etwas die Luft und warf den Adler aus seiner Bahn. Der Greifvogel wirbelte durch die Luft und krachte unsanft gegen die Mauer des Gebäudes. Ein Bolzen hatte ihn durchbohrt. Nerissa fiel zu Boden und nahm wieder ihre ursprüngliche Gestalt an, das Geschoss immer noch im Körper steckend.
Auron sah zu einem der Wachtürme. Dort saß der Schütze und spannte die Armbrust erneut für einen weiteren, vielleicht tödlichen Schuss.
Der ältere Vampir zögerte nicht lange. Es war ihm zwar verboten worden diese Fähigkeit, die er vor langer Zeit erlernt hatte anzuwenden, doch blieb ihm jetzt keine andere Wahl. Blitzschnell faltete er seine Hände und sprach Worte, die nur wenigen Kreaturen auf der Welt bekannt waren. Auf seinen Handflächen begannen Flammen zu lodern, die größer wurden, sich verbanden und bündelten. Mit einer ruckartigen Bewegung schleuderte er den Feuerball seinem Ziel entgegen. Der Schütze im Turm war gelähmt vor Angst und versuchte erst zu spät seinem brennenden Schicksal zu entkommen. Die magischen Flammen erfassten ihn und verzehrten ihn wie ein Stück Papier. Vor Schmerz schreiend stürzte er vom Turm und verkürzte somit sein Leiden.
Auron taumelte und sackte auf die Knie. Er hatte ganz vergessen wie kraftaufwendig es doch war einen Zauber mit einer solchen Zerstörungskraft zu wirken.
André, der so etwas noch nie zuvor gesehen hatte, war für einen Moment abgelenkt, fasste sich jedoch wieder und nutzte Aurons Blöße. Er lachte und erhob das Schwert. „Sag Lydia herzliche Grüße von mir, wenn du ihr in der Hölle begegnest.“
Plötzlich wurde es laut auf dem Hof. André wandte den Kopf und sah, dass aus dem Lager Menschen gerannt kamen.
„Die Gefangenen! Welcher Bastard…?“, fluchte André, ließ von seinem Opfer ab und stellte sich den Flüchtlingen in den Weg. „Bleibt stehen ihr Hunde!“
Doch die Gefangenen ließen sich bei ihren Streben nach Freiheit nicht aufhalten und rannten direkt auf das geöffnete Tor zu. Einen der Gefangenen hielt er am Arm fest. Dieser wehrte sich mit Leibeskräften, was ihm jedoch nichts nützte. „Schön hier geblieben. Meister Ilias bringt mich um, wenn ich sein Kapital laufen lasse.“, sagte André und sein Blick wanderte wild umher.
„Huhu!“, jemand tippte Ilias Diener auf die Schulter. Als dieser sich umwandte, traf ihn ein Schlag mitten ins Gesicht. Er fiel hin und der Gefangene konnte fliehen. Blut quoll aus seiner Nase und als er wieder klar sehen konnte, erschrak er bis ins Mark.

„Der Dieb! Das kann nicht sein!“, der Vampir glaubte einen Geist zu sehen.
„Oh doch, zur Stelle, dein ganz persönlicher Racheengel.“, meinte Rayden und verpasste ihm noch eine. „Der erste war für die ganzen Menschen, die ihr gequält habt, der zweite für meinen Tod und der…“, er verpasste den anderen Vampir noch einen kräftigen Hieb. „Der ist für Marie! Hast du genug?“
André zwang sich auf die Beine und lachte herzhaft bis ein Schwall Blut aus seinem Mund trat. „Du bist wirklich nicht totzukriegen, oder?“ Er sog die Luft durch die Nase ein, als wollte er die Nachtluft genießen. „Und ein Vampir wie ich rieche. Doch noch ein ganz junger, an dir hängt noch der Hauch der Sterblichkeit.“, er leckte sich lasziv über die gesprungenen Lippen. „Es wird mir ein Vergnügen sein, dich ein weiteres Mal in den Tod zu schicken, aber diesmal endgültig.“
„Dafür müsstest du aber erst an mir vorbei.“, meinte Jean und stellte sich zwischen sie.
Rayden drängte ihn zur Seite. „Nein, das ist mein Kampf. Meine Rechnung mit ihm ist noch lange nicht beglichen. Kümmere du dich um den Bücherwurm und die Vogellady.“
„Aber…“, Jean wollte widersprechen, doch er sah Raydens Entschlossenheit.
André stellte sich in Position. „Na dann komm kleiner Welpe.“

Jean eilte zu Auron, der immer noch zu geschwächt war, um sich aufzurichten.
„Geht es dir gut? Und was ist mit deinen Händen? Sie sehen aus, als hättest du dich verbrannt.“
Auron keuchte. „Ich hab einen verbotenen Zauber angewendet. Ich bin darin etwas aus der Übung, deshalb hatte der Zauber leichte Nebenwirkungen.“ Er sah zu dem kleinen Haufen Asche am Fuße des Turms. „Aber sein Ziel hat er nicht verfehlt.“
Jean half Auron auf die Füße.
„Was ist mit Nerissa?“, fragte der ältere Vampir.
Die Vampirin lag immer noch bewusstlos neben dem Gebäude.
„Sie ist verletzt und verliert fiel Blut.“, sagte Jean und entfernte den Bolzen aus ihrem Bauch. „Jetzt sollte es heilen können.“

Rayden und André standen sich gegenüber.
„Ich sollte dir danken.“, meinte Rayden und hielt sich kampfbereit. „Wenn du mich nicht getötet hättest, könnte ich dir jetzt nicht in deinen Hintern treten.“
„Du glaubst doch nicht etwa, dass du mir gewachsen bist?“, schnauzte der andere Vampir und holte aus.
Rayden konzentrierte sich auf die Sachen, die er von seinem Schöpfer gelernt hatte und konnte so dem Schlag ausweichen und kontern. Die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts.
„Wo hast du Marie hingebracht?“, fragte Rayden eindringlich, während er Andrés Klinge kurz vor seinem Gesicht abblockte. „Ein Mädchen mit lockigen roten Haaren. Du hast sie gestern weggebracht. Wohin?“
André holte ein weiteres Mal aus. „Ah, ich erinnere mich, die Kleine, die wir aus dem Gasthaus mitgenommen haben. Wieso? Ist die Süße dein Mädchen?“
„Wo ist sie?“, fragte Rayden und wich dem Schlag aus, indem er auf eine herumstehende Kiste sprang.
André lachte. „Das werd ich dir ganz sicher nicht verraten.“ Er trat die Kiste um und setzte Rayden nach. „Aber es ist schon schade um das hübsche Ding. Ich hätte sie gerne für mich gehabt. Sie wäre sicher köstlich.“, sagte er und leckte sich abermals über die Lippen.
Rayden kochte vor Wut und bedachte seinen Gegner mit kräftigen Hieben. Er schaffte es sogar seine Deckung zu durchbrechen und trieb sein Schwert in Andrès Brust. Dieser bedachte dies nur mit einem diabolischen Grinsen und beförderte Rayden mit einem Tritt auf den Boden.
Rayden schellte sich selbst, er hatte denselben Fehler gemacht wie beim Training mit Auron. Auch sein Schwert war ihm abhanden gekommen und lag nur unweit von ihm entfernt im Staub. Als er danach greifen wollte, wurde er gewaltsam zu Boden gedrückt. André hatte seinen Fuß auf seinen Brustkorb gestellt. Seine Augen glänzten, als er sein Schwert erhob um Rayden zu enthaupten. Doch dieser war gewappnet und zog einen Dolche aus einer Tasche an seinem Oberschenkel. Blitzschnell rammte er den Dolch in Andrés Fuß, der mit schmerzverzerrtem Gesicht einen Schritt zurückging.
Rayden konnte sich befreien und gelangte an sein Schwert. Er zögerte nicht lange und führte einen schnellen Hieb aus.
Ein Schwall roten Blutes verdeckte seine Sicht. Doch als er es sich aus dem Gesicht wischte, wusste er, dass er gesiegt hatte. Funken und Ascheflocken erhoben sich vom Boden und setzen sich auf seine Kleidung.
Kraftlos sackte er auf die Knie. Eine Mischung aus Erleichterung und Verzweiflung machte sich in ihm breit.
Er hatte den Dämon besiegt, der schuldig an seinem Schicksal war, doch er hatte die Chance vertan Maries Aufenthaltsort zu erfahren.
„Keine Sorge, es ist nicht hoffnungslos.“, erklang eine Stimme und eine Hand legte sich auf seine Schulter.
Rayden sah auf und erblickte Auron, der ihn erschöpft, aber freundlich ansah. Fast hätte man denken können der Lehrmeister sei stolz auf seinen Schüler. „Wir haben Aufzeichnungen gefunden, in denen Ilias Kunden verzeichnet sind.“
„Wo?“, Rayden sprang auf die Beine.
Plötzlich hörte man das Geräusch von Pferdehufen. Andrés letzter Handlanger hatte sich unbemerkt in die Ställe schleichen können und ritt nun im wilden Galopp durch das Haupttor.
Jean fluchte laut und Auron runzelte besorgt die Stirn.
Nerissa, die es geschaffte hatte sich wieder zu verwandeln, ließ das rotgebundene Buch aus der Luft in Aurons Hände fallen. Rayden riss es ihm aus den Händen. Ungeduldig blätterte er durch die Seiten und fand schließlich den letzten Eintrag.
„Gestern gab es nur eine Lieferung, das muss sie sein!“, meinte er erfreut. „Hier steht auch der Ort.“
Jean hatte sich derweil zum Stall begeben und drei Pferde geholt. Rayden rannte auf ihn zu, riss ihm die Zügel aus der Hand und schwang sich auf den Rücken des Tieres.
„Los, wir müssen dorthin! Ich hoffe wir kommen nicht zu spät.“, rief er und wollte seinem Reittier schon die Sporen geben, als er Aurons betretenen Gesichtsausdruck sah.
„Rayden, ich weiß, dass du dich schuldig für das fühlst, was dem armen Mädchen passiert ist, aber wir müssen so schnell wie möglich zu Ilias. Andrés Gehilfe wird sicher schon auf dem Weg sein ihn zu warnen.“
Rayden schnappte nach Luft, doch Auron redete weiter. „Wenn wir Ilias nicht stellen, wird er vielleicht mit seinen schrecklichen Geschäften fortfahren. Vielleicht nicht in Paris, aber sicher an einem anderen Ort.“ Er wandte sich an Nerissa. „Jetzt da wir endlich die benötigten Beweise haben, werden die Ahnen gezwungen sein zu handeln. Nerissa wird sie zu ihnen bringen und sie werden dafür sorgen, dass jeder einzelne von Ilias Kunden aufgespürt und bestraft wird.“ Er übergab das Buch an die Vampirin, die sich sogleich mit einem lauten Vogelschrei in die Lüfte erhob.
Raydens Hände ballten sich zu Fäusten. Er senkte den Blick und lose Strähnen seines Haares bedeckten seine Augen. „Du hast Recht.“
Auron atmete erleichtert aus. „Gut, dass du es einsiehst.“
Rayden sah auf und sein Blick war kalt und hart. „Ihr werdet Ilias stellen und ich werde mich aufmachen Marie zu retten, wenn sie noch zu retten ist.“, mit diesen Worten trieb er seine Pferd an und preschte davon. Auron wollte ihn stoppen, doch Jean hielt ihn an der Schulter fest. „Wir müssen uns beeilen.“, meinte der weißhaarige Vampir und übergab Auron die Zügel.
 
Hallo ^^,
ich freue mich riesig das du eine Fortsetzung gemacht hast und wir noch viele weitere Teile zu lesen bekommen.
Wie immer fand ich diesen Teil einfach klasse, ich wusste Auron würde sich so einfach nicht unterkriegen lassen und wie du dann Rayden hast auftauchen lassen, toll ^^
Auch wenn ich nicht ganz verstehe, wie er es den nun schaffte den anderen zu töten. Schade das es nicht etwas genauer beschrieben wird, aber gut ^^

Ich freue mich schon auf die weiteren teile, auf bald ^^
LG
BlackiAngel ^^
 
hallooo...so, wie versprochen^^
ja, man merkt richtig wie sich die story zum höhepunkt hin zuspitzt
ich finde deinen rasanten und und gleichzeitig detailierten schreibtsstil super, man fühlt sich echt, als würde man sich nen film ansehn.
an manchen stellen isses mir sogar fast schon zu rasant, da würde ich irgednwie gerne mal durchatmen und einen blick in die hübsche landschaft werfen, oder auf das innere der charaktere. auch wirkt die action auf mich an einigen stellen doch etwas klischeehaft, aber das ist wohl ziemlich subjektiv.
auf jeden fall ist es wirklich spannend und ich freu mich schon auf den showdown
riecht auf jeden fall so, als würde es wieder eine menge asche regnen *schirm aufspann*:)
 
Wünsche euch noch nen frohes neues Jahr!
Heute spendier ich euch mal ein Kapitel in voller Länge. Das Kapitel hat mich etwas länger beschäftigt, da mein Beta-Leser meinte, dass eine Stelle etwas zu schmalzig geraten ist. Hab's dann noch ein bisschen umgeschrieben, aber keine Ahnung, ob's mir jetzt besser gelungen ist, aber bildet euer eigenes Urteil. Viel Spaß damit!! ^_^

@toffel: It's your turn... oder wie man so schön sagt ;)
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Kapitel 13: Klauen des Schreckens

Rayden trieb sein Pferd weiter an. Schaum trat aus dem Maul des Tieres, welches vor Erschöpfung zusammenzubrechen drohte. Doch dem jungen Vampir war das egal. Im Kopf ging er immer wieder die Wegbeschreibung durch, um auch ja kein Detail zu vergessen. Die Nacht war zwar noch lang, aber sollte er sich verirren, würde er zu viel kostbare Zeit verlieren.
Die Hufen des Pferdes prasselten dumpf auf den belaubten Waldweg nieder.
Rayden sah sich nervös um. Dieser Wald war ihm unheimlich. Die Äste ragten auf den Weg, als wollten sie nach ihm greifen und er spürte wie ihm aus dem Dickicht leuchtende Augen nachsahen.
Auch dem Reittier schien das nicht zu entgehen, denn plötzlich stoppte es und drehte sich verängstigt im Kreis. Rayden konnte es jedoch wieder unter Kontrolle bringen und lenkte es den Weg weiter.
Nach kurzer Zeit erreichte er einen Hügel zu dem ein schmaler Weg weiterführte. Durch die Baumkronen hindurch, konnte man bereits erkennen, dass sich auf dessen höchster Stelle ein Gebäude befand.
Rayden ritt hinauf und erkannte, dass es sich um ein Herrenhaus handelte, welches hohen Adligen als Jagdresidenz diente.
Das Pferd scheute abermals, als es sich dem Gemäuer näherte und warf Rayden von dessen Rücken. Schnell schnappte er sich die Zügel und zwang das Tier mit seiner übermenschlichen Kraft zu einem Baum, wo er es festband. Verängstigt wieherte es und scharrte mit den Hufen.
Rayden ließ es stehen und näherte sich dem Eingang des Hauses, die Hand bereits am Griff seines Schwertes.
Sein Blut kochte vor Wut. Wenn man Marie irgendetwas zu Leide getan hatte, würde er das ganze Haus auseinander nehmen.
Auch sein Plan war einfach und praktisch - er würde die Tür aus den Angeln reißen, jeden zur Strecke bringen, der es wagt sich ihm in den Weg zu stellen und dann mit Marie nach Paris zurückkehren.
Er näherte sich der Tür und nahm Anlauf um sie mit einem gewaltigen Tritt einzutreten, doch just in diesem Moment würde die Tür von Innen geöffnet und der Vampir stolperte unbeholfen herein.
Nun sah er sich einem älteren Mann gegenüber, der ihn fragend anblickte. Wenn man von seiner Kleidung ausgehen konnte, so war er wohl ein Diener des Hauses. Rayden sah sich um. Der Eingangssaal in dem er sich befand war verziert mit allerlei Trophäen und Gemälden erfolgreicher Jagden. Ein Kronleuchter geschmückt mit Hirschgeweih tauchte alles in helles Licht, so dass er für einen Moment die Augen zusammenkneifen musste.
„Guten Abend der Herr.“, meinte der Mann und machte eine einladende Geste.
„Paulus, wer ist denn da? Wir erwarten doch keine weiteren Gäste.“, kam eine Stimme aus einem Nebenraum.
„Ein Fremder, mein Herr.“, gab der Diener zur Antwort.
Ein Mann trat aus dem Nebenraum und lächelte bei dem Anblick von Rayden. Der Mann war groß und muskulös gebaut, lange blonde Haare fielen lockig über seine Schultern und ein ebenso blonder Bart umzog sein Gesicht. „Nächtlicher Besuch… wie interessant. Mit wem habe ich die Ehre?“
Rayden, der sich derweil von seinem peinlichen Auftritt erholt hatte, antwortete bissig: „Das hat euch nicht zu interessieren. Ich bin hier, weil ich ein Mädchen suche. Ihr Name ist Marie und ich schwöre euch, wenn Ihr ihr etwas angetan habt, dann…“ Er zog sein Schwert.
Der Mann schien belustigt. „Bitte nehmt diese antiquierte Waffe weg. Ihr wollt doch nicht meine Gäste erschrecken.“ Er deutete in den Raum hinter sich. „Das Mädchen ist mir bekannt und ihr geht es gut. Sie ist seit gestern meine Magd und richtet im Moment das Essen für die Feier.“ Er zögerte kurz, dann sprach er weiter. „Wenn ihr wollt, könnt ihr uns Gesellschaft leisten und mit uns dinieren. Wenn Marie ihre Arbeit verrichtet hat, können wir darüber reden wie wir dieses unangenehme Problem lösen.“ Er wies Rayden an ihm zu folgen.
Widerwillig steckte der junge Vampir sein Schwert weg und folgte dem Mann in einen Saal, in dem eine lange Tafel stand, an der etwa zwanzig Personen Platz gefunden hatten. Alle unterhielten sich angeregt und die Tafel war bereits bestückt mit allerlei Köstlichkeiten. Vom gebratenen Fasan bis zum Kaviarhappen war alles vertreten.
„Mein Name ist übrigens Illunis Lupus, aber nennt mich einfach Lupus.“, meinte der blonde Mann.
„Rayden Lancaster.“, gab Rayden als Antwort und roch den Duft der leckeren Speisen. Doch noch ein Geruch mischte sich unter diesen und der ließ Rayden schaudern. Er wusste nicht wieso, aber irgendetwas Bedrohliches lag in der Luft.
„Setzt Euch neben mich und seid mein Gast.“, meinte Lupus und wies Rayden seinen Platz zu.
Rayden besah sich die Gäste genauer und konzentrierte sich auf ihre Körperbeschaffenheit. Keiner von ihnen schien ein Vampir zu sein.
„Wollt ihr nicht etwas essen?“, fragte der Gastgeber und reichte Rayden einen Teller mit gebratenen Wachteln.
Er schob den Teller von sich weg. „Nein danke, ich habe keinen Hunger.“
Ein wissendes Funkeln war in Lupus Augen zu erkennen, als er den Teller zurücknahm und sich selbst auftat.
„Sagt, wie kommt es dass Ihr von jemanden wie Ilias mit Personal versorgt werdet?“, fragte Rayden nachdem Lupus einen Happen gegessen hatte.
Lupus lächelte. „Nun, wie ich aus Eurer Stimme entnehmen kann, sind Euch Ilias Methoden bekannt.“, er wischte sich mit einer Serviette den Mund ab. „Nun, leider sind sie mir auch bekannt. Da ich selbst nicht die Macht besitze aktiv gegen Ihn vorzugehen, ist dies mein Beitrag den armen Menschen zu helfen. Indem ich sie käuflich erwerbe, befreie ich sie aus ihrer Not.“
„Wann werde ich Marie sehen können?“
„Sie wird jeden Moment eintreffen.“, meinte Lupus und zeigte zu einer Tür zu ihrer rechten.
Rayden wartete und ignorierte das Geplapper der anderen Gäste.
Die Tür öffnete sich und ein paar Menschen kamen heraus. Jeder von ihnen trug neue Speisen heran. Darunter ein Spanferkel und eine Platte toter Kaninchen.
Dann sah er sie. Marie trat aus der Tür. Sofort stand Rayden auf den Füßen und ging auf sie zu.
Sie sah verändert aus. Ihr rotes Haar hing ihr ins Gesicht und ihr Körper war um einiges schmaler geworden.
„Marie...“, sagte er und dann versagte ihm die Stimme.
Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie ihn erblickte und dann ohne auf die Sachen zu achten, die sie trug, fiel sie ihm um die Arme und drückte ihn ganz fest, als fürchtete sie er wäre ein Geist und würde ihrer Berührung nachgeben. Zögernd legte er auch seine Arme um sie.
„Rayden, du… wie kann das sein? Du lebst? Ich dachte du wärst…“, der Rest ihrer Worte ging in heftiges Schluchzen über.
Rayden betrachtete sie. Sie sah müde und erschöpft aus. Ihr Körper hatte sichtbar unter den Strapazen der letzten Monate gelitten.
Er fand seine Stimme wieder. „Es tut mir so Leid, so unendlich Leid.“, flüsterte er.
„Es war so schrecklich. Ich hatte noch nie solche Angst.“, wimmerte sie.
Zärtlich streichelte er ihr über den Kopf, doch seine Augen blickten ins Leere. Er trug die Schuld an ihrem Leid. Er hätte eher etwas unternehmen müssen, schallte es durch seinen Kopf. Langsam ließ er sie los und sie wischte sich ihre Tränen weg.
„Was tust du hier?“, fragte sie auf einmal seltsam gefasst, während sie sich daran machte die Reste des Essens zusammenzutragen, welches ihr aus der Hand gefallen war.
„Ich bin hier um dich wegzubringen. Ist das nicht offensichtlich?“
„Ist das Blut auf deiner Kleidung?“
„Hast du mir nicht zugehört?“
Sie seufzte. „Und dann? Wohin soll ich gehen? Mit meiner alten Tätigkeit fortfahren? Die letzten Monate waren die Hölle auf Erden, doch seit ich hier bin, sei es auch als erkaufte Sklavin, wurde ich gut behandelt.“ Sie sah zu Lupus. „Er gab mir viel zu essen und gute Kleidung. Vielleicht finde ich ja als Dienstmagd meine Bestimmung.“
Rayden wusste nicht was er sagen sollte.
Plötzlich erhob Lupus das Glas und stand auf. Die anderen Gäste taten es ihm nach.
„Danke, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Heute ist ein großer Tag für unsere Familie. Endlich haben wir uns den Grund und Boden zurückerobert, der uns rechtmäßig zusteht. Zudem konnten wir auch endlich untereinander Einigkeit finden.“ Er prostete der linken Seite des Tisches zu. „Endlich können wir nach all den Jahren des blutigen Kampfes wieder Seite an Seite stehen und als Ganzes unseren Feinden widerstehen.“ Er zeigte auf die Diener. „Natürlich begrüße ich auch unsere werte Dienerschaft, die uns freundlicherweise von unseren geschätzten Freund Ilias zur Verfügung gestellt wurden.“ Ein Lachen ging durch den Raum. Dann deute Lupus auf Rayden. „Und natürlich begrüße ich auch unseren besonderen Ehrengast. Unseren sonnenlichtscheuen Rayden Lancaster.“ Ein böses Lächeln ging über seine Lippen.
„Was meint er damit Rayden?“, fragte Marie.
Der Angesprochene schwieg und legte die Stirn in Falten. Etwas war hier ganz und gar faul.
Marie machte sich auf den Weg in die Küche, doch Rayden hielt sie zurück. „Bleib bei mir, ich habe ein ungutes Gefühl.“
Lupus fuhr mit seiner Rede fort: „Und nun, meine Lieben, will ich zum Höhepunkt des Abends kommen.“
Alle im Raum klatschten, außer die Diener und Rayden.
„Nachdem wir selbst lange Zeit die Gejagten waren, werden wir uns nun selbst eine kleine Hatz gönnen.“
Ein Rumpeln und Klappern ging durch das Haus. Alle Fenster und Türen, die nach draußen führten wurden geöffnet und kalte Nachtluft strömte herein.
Lupus Augen verengten sich zu Schlitzen, als er zu den Dienern sah, sie sich ratlos ansahen. Plötzlich sprach er mit einer unnatürlich tiefen Stimme: „Lauf ihr rohes Fleisch, belustigt euren Herren.“
Kaum hatte er die Worte ausgesprochen krümmte er sich. Seine Muskeln spannten sich und dehnten sich aus, bis die Kleidung, die er trug zu bersten begann. Sein Gesicht zog sich in die Länge und seine Beine krümmten sich, dass man die Sehnen und Knochen knacken hörte. Die Körperbehaarung des Mannes wuchs an allen Stellen seines Körpers und bedeckte ihn gänzlich mit schwarzem Fell. Nach und nach verlor er all seine menschlichen Züge.
Als die Transformation abgeschlossen war, trat aus dem Maul der Kreatur, die gerade noch ein Mensch gewesen war, ein wölfisches Geheul.
Panische Schreie gingen durch die Dienerschaft, die sogleich versuchte zu flüchten, als sich die Kreatur auf sie zu bewegte.

Rayden war wie erstarrt. Wie gebannt sah er der Bestie nach wie es einen der Diener ins Freie nachjagte.
Erst als sich auch die anderen Gäste am Tisch auf dieselbe Weise krümmten wie Lupus reagierte er.
Schnell packte er die verängstige Marie am Arm, zog sie mit sich und eilte mit ihr zur Tür. Doch kurz bevor sie die Tür erreichten, stellte sich einer der Gäste, der noch nicht ganz verwandelt war, ihnen in den Weg. Rayden stieß die Kreatur mit einem Tritt zurück und bahnte sich so den Weg nach draußen.
„Was… was war das?“, fragte Marie ängstlich und versuchte mit Rayden Schritt zu halten.
Von weitem waren panische Schreie zu hören.
„Ich weiß es nicht genau, aber ich tippe auf Werwölfe.“
Beide näherten sich Raydens Pferd was immer noch ängstlich an den Zügeln riss.
„Schnell steig auf.“, meinte Rayden und half Marie auf den Sattel.
„Vorsicht hinter dir!“, schrie sie und zeigte über seine Schulter.
Ruckartig drehte er sich um und sah einen der Werwölfe auf ihn zu rennen.
Schnell zog er sein Schwert aus der Scheide und richtete es auf die haarige Bestie, die kurz vor ihm zum Stehen kam.
„Also dumm sind sie nicht, auch wenn sie sich verwandelt haben.“, meinte Rayden und wich Schritt für Schritt zurück um die festgebunden Zügel zu erreichen.
Der Werwolf knurrte bedrohlich und fletschte die Zähne. Rayden erreichte die Zügel und band sie mit einer Hand los, ohne den Gegner aus den Augen zu lassen.
Der Werwolf kam näher und Rayden schlug nach ihm.
„Los reite davon!“, befahl Rayden, doch Marie die das Pferd versuchte zu beruhigen, schüttelte den Kopf. „Und was ist mit dir? Ich kann doch nicht ohne dich weg.“
„Ich komm schon klar.“, meinte er und drängte die Kreatur weiter zurück, die sich das jedoch nicht gefallen ließ und sich auf Rayden stürzte.
Marie stieß einen entsetzten Schrei aus.
Rayden wich dem Angriff jedoch aus und versenkte sein Schwert in der Flanke des Werwolfs, der aufjaulte und zusammenbrach. Der Vampir wollte jedoch sichergehen, dass sich die Kreatur nicht wieder erholte und trennte den Kopf von dessen Rumpf. Er wusste nicht viel über die Fähigkeiten von Werwölfen, aber er wollte sicher gehen.
Dann schwang er sich ebenfalls auf den Rücken des Pferdes und trieb das unruhige Tier mit den Hacken an. Noch einmal sah er zurück und sah weitere Werwölfe aus dem Haus strömen.
Wolfsgeheul und Schreie durchbrachen die Stille der Nacht, als das Ross im schnellen Ritt durch den Wald preschte.
Marie saß hinter Rayden und klammerte sich an ihn. „Werwölfe? Aber ich dachte die gibt’s nur im Märchen!“
Rayden musste kurz lachen. „Wenn du wüsstest…“
Ein Heulen ertönte, welches nicht fern war. Dunkle Schatten huschten durch das Baumdickicht am Wegesrand. Rayden trieb das Pferd weiter an.
Nach kurzer Strecke sah sich Marie um und sagte erleichtert: „Scheinbar haben wir sie abgehängt.“
Plötzlich brach aus dem Gebüsch vor ihnen ein großer Werwolf hervor und stellte sich auf den Hinterbeinen vor das Pferd. Dieses scheute und hieb mit den Hufen nach dem Untier. Der Werwolf zeigte sich davon unbeeindruckt und grub seine Krallen und Zähne in das Fleisch des Tieres.
Von der Seite kam ein weiterer herbei gesprungen und prallte gegen das Reittier, welches samt Reiter und Angreifer zur Seite fiel und eine Böschung hinabrutschte.
 
na das klappt ja ganz wunderbar...na dann werd ich wohl wieder ranmüssen:D
oh mann, das is echt ein schöner schlamassel...zu gast bei werwölfen...zum essen versteht sich...ich muss sagen, bei dem namen des gastgebers hatte ich eine sehr leise ahnung...der vorname sagt mir zwar nix, aber lupus war doch irgendwie hund, bzw wolf, oder? bin kein lateiner^^
der armen marie bleibt auch nix erspart oder...aber immerhin ist sie jetzt wieder mit rayden vereint...auch wenn die beiden jetzt wohl zu fuß weitermüssen...vorrausgesetzt sie entkommen dem werwolf, aber da binnich zuversichtlich^^
der stil ist wieder einmal sehr bildhaft und detailliert...ich hab bei dir immer das gefühl, einen kinofilm zu lesen. im grunde stellt das auch schon den so ziemlich einzigen negativen kritikpunkt dar, den ich in der story sehe: irgendwie bewegt sich die handlung stets im rahmen dieser kino-konventionalität (aus irgendeinem grund sehich rayden immer mit owen wilson besetzt vor mir^^)
ich glaube, es würde das ganze noch spannender machen, wenn du den ein oder anderen schritt aus diesem konzept hinauswagen würdest...is meine meinung;)
spannend ist sie natürlich trotzdem...allerdings vor allem deshalb, weil man sich fragt wie das happy end nun zustandekommt, denn daran, dass es zustandekommt, hegt man irgendwie kaum einen zweifel, da die geschichte eben ziemlich stark den bewährten hollywood konzepten folgt...sicher ein äußerst subjektiver kritikpunkt...vl ist das deinerseits ja volle absicht, denn dieses konzept setzt du wirklich hervorragend um, es ist eben das konzept an sich, das mich zuweilen etwas stört
diese story hast du jetzt sicher schon bis zum ende durchgeplant, aber ich persönlich (als dein leser auch in zukunft;)) würde mich freuen, wenn du dich bei der nächsten geschichte auf ein paar mehr experimente einlassen würdest

ich freu mich dann schon auf den nächsten teil...ach ne, halt...jetz bin ich ja erstma dran...nagut...dann schreibich ma schnell weiter, damit ich weiterlesen darf;)

liebe grüße, der toffel
 
So, geschafft, fertig gelesen. Sehr solide Geschichte, gut erzählt. Einige Ungereimtheiten waren auch drin, warum z.B. Rayden sich im Spiegel so blass findet, wo doch Vampire eigtl. gar kein Spiegelbild haben (ich hab jedenfalls nie einen getroffen, der eins hatte :D ).
Was mir so ein bisschen fehlt, sind Aha-Erlebnisse. Das ist aber wohl auch das schwere Los einer Vampirgeschichte, dass man den Leser nur noch mit sehr wenig überraschen kann.
 
Hey,
ich glaub Lupus würde nie beim "Perfektem Dinner" gewinnen.:laugh:
Rayden ist echte ein Hitzkopf, aber deswegen lieben wir ihn ja so sehr! :blush::D
Er muss echt aufpassen, dass er nicht auch noch zum Werwolf wird.
Denn erschaft er eine neue Rasse: ;)
Vampwolf oder Werpir.
Wenn die Beiden alles überleben, muss ja Rayden Maria alles beichten.
Wie soll das blos aussehen?

"Maria ich muss dir was sagen...
Sonnenlicht wird doch völlig überbewertet, Nachtspaziergänge sind doch viel romantischer, was meinst du? ^^"

So oder so ähnlich könnte das Gespräch von den Beiden verlaufen.
(Ich hab extra das Gespräch nicht weiter geschrieben, denn das hätte die Geschichgte ins Lächerliche gezogen ^^"):embarasse:

Hoffe DU schreibst einen besseren Dialog, als den in meinem Kopf! :embarasse:

Schreib fleißig weiter!
lg Lili:)
 
Hey Dark Lady,
ich schäme mich ja schon das ich es nicht mit gekriegt habe das es hier weiter ging *schämt sich und stellt sich in die Ecke* o.o"
Aber ich find den teil einfach Klasse, auch wenn ich erst mal wieder nachlesen musste wo das stehen blieb^^
Bin schon gespannt wie es weiter geht, vor allem mit Jean und Auron. Und wie Rayden mit Marie vor den Werwölfen flüchten kann, das dürfte schwierig werden.
Zumal ich dachte, das Marie von Ilias gebissen wurde und nen Vampir wäre.. Aber da hab ich mich geirrt, um so besser ^^

Find den teil toll, auch wenn ich mir anfangs mit der vorstellung der Werwölfe schwer tat. Ich hatte den einen satz falsch verstanden und dachte, der wäre in seine Haare eingepackt oO"
Jedenfalls mach weiter so, freu mich drauf und diesmal les ichs früher^^

Liebe grüße
BlackiAngel
 
Meine Damen und Herren,
ich präsentiere Kapitel 14! ^^

Und wieder begrüße ich einen neuen Leser. *freu* xD

@toffel: Ja, Lateiner bin ich auch nicht. Schade eigentlich. Habe den Namen in einem Wörterbuch nachgeschlagen. Rayden als Owen Wilson? o.O Die Nase?! :laugh: Bin gespannt wie du den nächsten Teil so findest. Teilweise wird er wohl doch wieder in das Hollywood-schema passen... hatte da wohl meine Underworld-Phase ^^° Werd mir aber für die Zukunft deinen Rat zu Herzen nehmen. :)

@stLynx: Vampire haben keine Spiegelbild? Aaaaaaaalles nur ein böses Gerücht. ^^ Obwohl man weiblichen Vampiren damit sicher nen Gefallen tun würde. Vampirin vor Spiegel: "Man is mein Hintern dick geworden, demnächst cholesterinfreies Blut trinken." xD
Im Ernst: Finde diese Darstellung der Vampire einfach albern. Genau wie die panische Angst vor Kruzifixen. Is nicht soooo mein Stil.

@Lili: Ja, doch... da muss Lupus noch etwas üben. Besonders, weil seine Speisen, doch noch etwas sehr roh waren. Deinen Dialog fand ich klasse, hab mich gekringelt vor Lachen :rofl:

@BlackiAngel: Freu mich, dass du wieder vorbeiguckst... vorbeiliest... wie auch immer xD Deshalb gibts jetzt auch ganz schnell den nächsten Teil. ;)
In seine Haare eingepackt?! *sich Lupus als Fellkugel vorstell* :laugh:

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Kapitel 14: Engel des Todes

Auron und Jean näherten sich Ilias Haus. Kurz davor kamen sie zum stehen und stiegen von ihren Pferden.
„Meinst du es macht noch Sinn höflich anzuklopfen?“, fragte Jean mit Blick auf die Haustür.
„Man wird sicher schon von unseren Aktionen berichtet haben.“. antwortete Auron und zeigte auf das grasende Pferd im Vorgarten des Grundstückes, welches wohl Andrés Diener zu gehören schien.
„Na dann.“, meinte Jean und trat die Eingangstür mit voller Wucht ein.
Das Innere des Hauses lag ruhig und friedlich da.
„Ilias scheint sich wohl schon aus dem Staub gemacht zu haben.“, stellte Jean enttäuscht fest und steckte sein Schwert, was er schon halb gezogen hatte, wieder zurück.
„Nein, ich spüre immer noch eine seltsame Präsenz in diesem Haus.“, meinte Auron bedächtig.
Plötzlich fiel die Tür hinter ihnen zu und verschmolz mit der Wand.
„Was für ein fauler Zauber ist das?“, fragte der weißhaarige Vampir und tastete die Wand nach der Tür ab. Knurrend entblößte er seine Fänge.
Auron runzelte die Stirn und zog seine Waffe.
Der Raum um sie herum veränderte sich langsam. Aus der langen Treppe wurde auf einmal ein plätschernder Wasserfall und grünes Gras wuchs zu ihren Füßen empor, wo gerade noch weicher Teppich lag. Blumen und Bäume traten an Stellen, an denen sich vorher Möbel befunden hatten und leises Vogelgezwitscher drang an ihr Ohr. Sie befanden sich plötzlich auf einer malerischen Waldlichtung.
„Lass dich nicht täuschen, das ist alles nur Illusion.“, meinte Auron und sah sich um.
„Seid Ihr Euch da sicher?“, ertönte eine liebliche Stimme.
Aus einer mit blumenbehängten Wand trat eine wunderschöne Frau im weißen Kleid. Ihre blonden langen Haare wallten sich über ihren Körper und weiße Flügel ragten aus ihrem Rücken. „Alles hier kann so real sein, wie ihr es wollt.“, meinte sie weiter lächelnd. Sie machte eine Handbewegung und zwei Liegen aus bemoostem Stein schossen aus dem Boden unter den beiden Vampiren.
„Was zur Hölle?“, fragte Jean, der sich sitzend auf der Liegefläche wieder fand.
„Nein, zum Paradies, könnte man meinen.“, kicherte der schöne Engel und pustete den beiden Vampiren spielerisch Blütenblätter entgegen, die einen süßen Duft verströmten. „Entspannt euch.“
Jean und Auron sackten zurück. Ihre Glieder wurden taub und schlaff.
„Ich kann mich nicht mehr bewegen.“, keuchte Jean panisch, bevor seine Augen leer und ausdruckslos wurden.

Rayden rappelte sich benommen auf die Füße. Er war scheinbar während des Sturzes an einen Baum geraten und hatte kurz das Bewusstsein verloren.
Suchend sah er sich um. „Marie?!“
Er erblickte ihren regungslosen Körper unweit des Pferdes, um dessen Überreste sich die beiden Werwölfe zu streiten schienen.
„Marie!“, rief er und eilte zu ihr, stoppte jedoch jäh.
Durch sein Rufen wurden die beiden zänkischen Werwölfe wieder daran erinnert, auf welche Beute sie es eigentlich abgesehen hatten und näherten sich dem jungen Vampir.
„Ups!“, meinte Rayden und zog sein Schwert. „Hey, ich wollte euch nicht beim Essen stören, macht ruhig weiter.“
„Keine Angst, das tust du nicht kleiner, unerfahrener Vampir.“, sagte eine dunkle Stimme, die aus der Kehle des Werwolfs trat. „Es ist schon amüsant, dass du nicht einmal in der Lage warst uns Werwölfe zu wittern, obwohl der ganze Raum mit uns angefüllt war.“
Rayden erkannte die Stimme des Werwolfs. Sie gehörte Lupus.
Keck antwortete er: „Ach das war der üble Gestank. Ich dachte schon Ihr hättet einen Misthaufen im Nebenzimmer.“
Die Wölfe knurrten gefährlich. „Es wird mir ein Vergnügen sein dir deine Gedärme aus dem Körper zu reißen, diese auf dem Waldboden zu verteilen, dir deine Glieder abzureißen und dich mit ansehen zu lassen wie wir deine kleine Freundin verspeisen, während du auf den nahenden Sonnenaufgang wartest.“
„Klingt ja spannend!“, meinte Rayden und blickte in das Dunkel des Waldes. „Hey, Hündchen! Du wolltest doch eine Jagd, du sollst sie bekommen!“, mit diesen Worten spurtete er los.
Er wusste, dass er das nicht lange durchhalten würde, aber er würde sie erstmal von Marie weglocken. Wie geplant, waren beide Werwölfe auf seiner Spur. Flink und wendig bewegte er sich durch den Wald, getragen von vampirischer Schnelligkeit, die allerdings an seinen Kräften zehrte.
Wie konnte er sich nur dieser Bestien entledigen?
Rayden führte seine Flucht in ein Dickicht voller stachliger Sträucher und sperriger Bäume, die seinen Weg zum Hindernislauf machten. Er hoffte inständig, dass dies den Werwölfen die Verfolgung erschweren würde.
Doch die kräftigen Ungetüme brachen ungehindert durch das Geäst.
Plötzlich lichtete sich der Wald und der Boden wurde abschüssig. Zu spät erkannte Rayden die Gefahr vor sich. Unweit vor sich klaffte ein düsterer Abgrund. Er wollte seinen Lauf stoppen, doch der feuchte Untergrund und das lose Laub, ließen das nicht zu. Er fiel und rutschte unaufhaltsam seinem Verderben entgegen. Verzweifelt griff er nach Steinen und Wurzeln, die aus dem Boden ragten, doch nichts vermochte ihm sicheren Halt zu geben. Ein Jaulen ertönte und der braunhaarige Vampir sah herauf. Auch die beiden Werwölfe hatten im Jagdfieber den Abgrund nicht kommen sehen und verloren den Halt.
Rayden reagierte. Er zog seinen Dolch und stach ihn mit aller Kraft in den Boden unter sich. Es dauerte einige Meter bis er stoppte, doch er war vorerst sicher.
Lupus tat es ihm gleich und rammte seine Krallen in den Boden, was ihm aber nicht viel half, denn der andere Werwolf prallte gegen ihn und zog ihn mit sich hinab. Beide erreichten die Kante und fielen. Die Schlucht musste sehr tief sein, denn Rayden hörte erst einige Sekunden später das Geräusch des dumpfen Aufpralls.
Mühsam kämpfte er sich Stück für Stück wieder nach oben.

„Das war ja leichter als ich erwartet hatte!“, rief der blonde Engel entzückt und tänzelte um die beiden Vampire herum, die mit leeren Augen in den Raum starrten. Sie blieb bei Jean stehen und wuschelte in dessen weißen Haaren herum. „Hm, fast zu schön, um ihn ins Jenseits zu schicken, aber so will es eben der Meister.“, sagte sie bedauernd und gab den willenlosen Vampir einen Kuss auf die Stirn. Eine steinerne Säule schoss aus dem Boden. Auf ihr befanden sich eine Karaffe und ein kristallener Kelch. In diesen goss sie ein. „Aber ich verspreche euch, dass es ein ganz süßer Tod wird.“, meinte sie vergnügt und beugte sich über Jean. „Zuerst du mein Süßer!“
Gerade wollte sie den Kelch an seine Lippen setzen, als sie am Arm gepackt und herum gerissen wurde. Vor ihr stand Auron und funkelte sie zornig an. Dann schlug er ihr den Kelch aus der Hand.
„Aber… aber…“, stotterte sie und sah auf die Flüssigkeit, die den Boden unter ihr verätzte.
„Es braucht schon etwas mehr, als etwas faulen Zauber, Illusionskunst und etwas lähmenden Staub um einen alten Vampir wie mich zu betören.“ Dann packte er ihre Flügel und riss sie ab. „Und ein Engel bist du auch nicht.“
Sie schrie schrill, als hätte ihr das Abreißen der falschen Schwingen Schmerzen bereitet.
Auron fuhr fort: „Du bist Janine, eine Gespielin Ilias, habe ich Recht?“
Sie wich zurück und fauchte ihn mit entblößten Eckzähnen an. Die gefiederten Flügel, die Auron noch in den Händen hielt, lösten sich auf. Lose Federn fielen zu Boden. Die Umgebung verschwamm und schmolz dahin wie das Wachs einer Kerze.
„Ich wollte euch einen angenehmen Tod bereiten, aber nun geht zur Hölle!“, rief sie und lachte.
Der Boden unter Auron und dem betäubten Jean gab nach und verschlang beide wie Treibsand.

Erschöpft kehrte Rayden zu Marie zurück, die immer noch regungslos auf dem Waldboden lag. Ihr Körper zeigte einige Schürf- und Schnittwunden, aber sie schien noch zu atmen.
Besorgt beugte sich Rayden über sie und schloss die Augen.
Er fühlte die Wärme, die ihr Körper ausstrahlte und das Blut, was unablässig durch ihren Körper gepumpt wurde.
Für einen kurzen Moment spürte er das animalische Verlangen seine Zähne in sie zu rammen, um von ihren süßen Saft zu kosten. Von sich selbst angewidert, konzentrierte er sich wieder auf Marie. Ihr Herz schlug langsam aber regelmäßig. Scheinbar war sie nicht schwer verletzt.
Rayden biss sich auf den Finger und benetzte ihre Lippen mit seinem Blut. „Damit wirst du schnell wieder auf die Beine kommen.“, flüsterte er und machte sich daran sie auf seine Arme zu heben, als er plötzlich zusammenzuckte. Seine Sinne schlugen Alarm.
Hastig sah er sich um. Seine Augen weiteten sich und er wollte weg springen, als er schon umgerissen wurde.
„Lupus!“, keuchte er und versuchte den Werwolf von sich wegzudrücken, der es scheinbar auf seine Kehle abgesehen hatte.
„So schnell wirst du mich nicht los, kleiner Vampir!“, knurrte er und fletschte die Zähne. Rayden griff instinktiv nach seinem Schwert, doch er musste es wohl bei dem unerwarteten Angriff verloren haben. Innerlich fluchte er. Irgendwann würde er das Teil an sich festnageln.
Hilflos zappelnd griff er die Lefzen der Bestie und versuchte seine gefährlich scharfen Zähne von sich fern zu halten. „Man, hast du Mundgeruch!“, keuchte er. Das Gewicht des Werwolfs erdrückte ihn und seine scharfen Krallen bohrten sich tief in sein Fleisch. Er schrie vor Schmerz.
Er wünschte sich, er wäre aufmerksamer gewesen, als Auron versucht hatte ihn den Trick mit dem Betäuben beizubringen. Dann hätte er das Viech einfach ausschalten können.
Das Maul des Monstrums schnappte wieder und wieder nach ihm. Rayden spannte all seine Muskeln an um gegenzuhalten.
Plötzlich sah er aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Marie war erwacht und holte zitternd mit einen großen Ast zum Schlag aus.
„Marie, tu das nicht!“, hustete der junge Vampir.
Das Holz krachte auf den Nacken des Werwolfs, der davon ziemlich unbeeindruckt blieb. Er schlug mit der Pranke nach dem Mädchen.
Marie fiel zu Boden und schnappte nach Luft. Da fiel ihr Blick auf das Schwert, welches direkt vor ihrer Nase lag. Sie schlotterte vor Angst, doch die Lage ließ kein Zögern zu. Sie zog die Klinge aus seiner Scheide. Mit aller Kraft ihres sterblichen Körpers warf sie sich auf den Rücken der Bestie und bohrte die scharfe Klinge so weit es ging in dessen Körper.
Der riesige Wolf brüllte, jaulte vor Schmerz und erhob sich ruckartig, so dass das rothaarige Mädchen von seinem Rücken geschleudert wurde. Die Kreatur wendete sich von dem am Boden liegenden Vampir ab und versuchte das Schwert aus seinem Rücken zu ziehen, was ihm aber nicht recht gelingen wollte.
Rayden sah seine Chance und sprang auf den Rücken des Werwolfes. Das Schwert half ihm dabei Halt zu finden. Die Kreatur bäumte sich auf und versuchte das lästige Anhängsel abzuschütteln. „Stirb endlich!“ Rayden fasste von hinten sein Maul und drehte es ruckartig zu sich. Ein lautes Knacken war zu hören und die Bestie ging zu Boden.
Ermattet stützte sich der junge Vampir auf und zog sein Schwert aus dem Rücken des toten Werwolfs, nur um es abermals niedergehen zu lassen, um zu sichern, dass Lupus sich nicht doch wieder aufrappelte. Nachdem er das vollbracht hatte, verwandelte sich Lupus wieder in seine ehemalige, menschliche Gestalt zurück.
Marie saß verstört auf dem Waldboden und sah mit geweiteten Augen auf den Leichnam des Mannes. Ein Wimmern drang aus ihrer Kehle, bevor sie ihre Stimme wieder fand: „Wie sehr ich mich doch in diesem Mann… dieser Kreatur getäuscht habe. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst“, meinte Marie, das Haar voller nasser Blätter und kleiner Äste. Instinktiv fasste sie sich an die Kehle.
Rayden streckte ihr die Hand entgegen. Sie fasste sie, zögerte jedoch, bevor sie sich erhob. „Ray…?“, begann sie.
„Ja?“, entgegnete der Angesprochene.
„Du…“, sie brach ab und verstummte. Wirr blickte sie noch einmal auf den Toten.
Rayden zog sie weg. „Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen, bevor uns noch mehr von denen aufspüren. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu einem kleinen Dorf. Ich hoffe, dass sie uns dann nicht mehr verfolgen.“
 
Hey ^^
Also erst mal, wuhu es geht weiter ^__^ Und dann zur erläuterung, wegen meinem letzten Kommi:
Die Körperbehaarung des Mannes wuchs an allen Stellen seines Körpers und bedeckte ihn gänzlich mit schwarzem Fell.

Das klang so als wäre der in seine Haare eingewickelt :rofl:

Naja, zu dem Teil muss ich sagen. Fand das bisschen komisch als ich las das die beiden gleich so schnell K.O. gingen, aber das war ja dann gott sei dank doch net so ^^ Wobei ich mir von Jean auch bisschen mehr erwartet hätte. Ging mir alles bisschen zu einfach, das er betäubt wurde. Ist aber nicht böse gemeint, nur meine kleine unbedeutende meinung xD'
Der Teil mit Rayden und den Werwölfen fand ich sehr geil. Sowieso die Stelle, als Lupus sich fest krallen will und dann der andere auf ihn knallt. Ich hab mir das so bildlich vor gestellt und musste so Lachen :laugh:
Das mit Marie fand ich auch toll, das sie sich dann gewehrt hat und auf ihn los gegangen ist. Rayden hätte das alleine nicht geschafft.
Nur jetzt ist er ihr rechenschaft schuldig, das dürfte Intressant werden ^^

Ich bin jedenfalls riesig gespannt darauf wie´s weiter geht und wann Ilias wieder auftaucht.

Also schnell weiter ^^
Ich werds weiter verfolgen, will doch wissen ob es ein Happy-End gibt ^^
 
hellas^^
ach du je...hier gehts weiter un toffel hat selbst noch nix gepostet...peinlich das:rolleyes:

aber was solls^^
jau...der kampf zwischen rayden un den werwölfen war wiedermal rasant, aber dennoch sehr detailiert...ganz wie man es von dir gewohnt ist.
auf den guten rayden kommt jetz sicher ein sehr ernstes gespärch mit seinem schatz zu...darauf binnich schonmal gespannt^^

du idee mit dem 'engel' hat mir wirklich sehr gut gefallen. fandich sehr originell das, auch mit den illusionen un so...was ich mich frage: war dies eine malerische waldlichtung bei tag oder nacht...nicht, dass eine sonnen-illusion für vampire tödlich sein müsste, aber für jemanden, der jahrhundertelang nur die nacht gesehn hat, dürfte es schon ein toller anblick gewesen sein^^
vl hättest du ein wenig mehr drauf eingehen können, wie auron sich aus dieser starre befreien konnte..aber gut...der alte rockt halt einfach

jo...wiedermal sehr schön...ich freu mich auf den nächsten teil...und hoffe natülich, bis dahin meinen rückstand ausgleichen zu können :rolleyes:
liebe grüße, der toffel
 
Hey,
neuer post, neuer kommi! :D
Das mit dem Teamwork fand ich richtig gut, als sie Lupus erledigt haben.
Sonst sind die Frauen ja immer hilflos und schwach und zittern nur rum. :rolleyes:
Das die Frau ein Engel sein würde kam mir schon nicht ganz koscha vor und es hat sich ja auch bestätigt.
Würden Auron und Jean gleich schlappmachen wärs ja echt schon ein bischen peinlich...
"ich wurde von einen blonden Engel mit entspannungszeug erledigt und du?", fragte Jean, als er im Jenseits leute traf. :rotfl: :rotfl:
peinlich... peinlich... *kopfschüttel*:rolleyes:

Ah, das klärende Gespräch zwischen Marie und Rayden..:biggrin2:

"Ich muss dir was wichtiges sagen Marie."
"Was den Ray? Ist es den sooo wichtig, dass du damit nicht warten kannst, bis wir unsere verfolger los geworden sind?"
Ja, es verändert unsere ganze Beziehung zueinander...."
"Oh mein GOTT, bist du etwa SCHWUL GEWORDEN?"
"Äh....ähm....." :sweatdrop
"Du bist..." :eek:*ohnmächtig vom Pferd kippt*

Einige Stunden, Erklärungen, Tassen Beruhigungstee und Schreie später...

"Wenn ich das richtig verstehe, bist du ein Vampir,durch eine Mann namens Auron geworden, der dir kämpfen beigebracht hat.
Ihr beide seid mit einem komischen Jon.. Jen.. Jaon.., ach egal , und einer Frau in dieses Haus eingebrochen um mich zu retten."
"Ja, so im Goßen und Ganzen stimmt das, hast du jetzt angst vor mir, weil ich ein Vampir bin?"
"Ach was, dass ist doch nicht so wichtig, hauptsache, du bist nicht schwul!"

ENDE:laugh:
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Jetzt hab ich doch die Geschichte ins Lächerliche gezogen. *sich schäm und in ecke verkriecht*
Ihr müsst nicht darüber lachen, denn ich weiß, dass ich nicht schreiben kann.

Ich bin auf jeden Fall auf das echte Gespräch gespannt!

lg Lili:D
 
Tantamtan, das vorletzte Kapitel bahnt sich an,
doch nur kein Verdruss, noch ist nicht ganz Schluss...

... ok, mir war mal so danach. ^_^

Und wieder danke für die Kommis :)

@Blacki: tjaja, der Jean ist eben auch nur ein "junger" Mann, wer könnte denn so einer blonden Schönheit widerstehen ;)

@toffelchen: *tipp* du bist dran xD
Hm... also im Kopf hatte ich schon eine malerische Waldlichtung bei zwielichtigem Mondschein. Hätte ich doch vielleicht etwas näher ausführen sollen.
Ja, der alte Auron hat schon was aufn Kasten, aber jeder hat eine Schwäche, nicht wahr? Aber ich will mal nicht zu viel verraten... *Spannung aufbau* ^^

@Lili: Also für einen Moment hab ich ja schon überlegt, deine Version des Gespräches einzubringen xD Und ja, ich habe sehr gelacht :laugh: Einfach genial! Aber ich hab dann doch eine andere Variante gewählt. Kannst ja mal schreiben wie sie dir gefallen hat ^^

Und hier geht's los:

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Kapitel 15: Kammer des Schmerzes

Auron fand sich zusammen mit Jean in einem dunklen Verlies wieder. Aufmerksam sah er sich um. „Hm, Ilias private Folterkammer, wie es scheint.“
Plötzlich regte sich etwas neben ihm. Jean schien aus seiner Trance wieder zu erwachen.
„Guten Morgen Dornröschen, gut geschlafen?“, meinte Auron, ohne dabei besonders belustigt zu klingen, während sich Jean den Kopf rieb und sich verwundert umsah. „Wo ist die blonde Schönheit hin?“
„Glaub mir, mein Freund, sie wäre nicht dein Typ gewesen.“
„Aber vielleicht bin ich es ja.“, ertönte eine verführerische Stimme aus einer dunklen Ecke des Raumes. Zum Vorschein kam eine Frau mit langen schwarzen Haaren, aus deren Rücken zwei lederne, fledermausähnliche Flügel ragten. „Ich bin Celine und heiße euch in meiner Kammer des Schmerzes willkommen. Ich verspreche euch, es wird ein höllischer Spaß… für mich.“, ihre Lippen formten ein böses Grinsen.
Auron verdrehte genervt die Augen. „Dieselbe Masche noch mal?“
Jean lachte und zeigte auf die Foltergeräte. „Was willst du tun? Uns Daumenschrauben anlegen oder uns auspeitschen?“
Celine schüttelte den Kopf. „Nicht doch. Was ich mit euch geplant habe ist viel schöner, obwohl die neunschwänzige Katze natürlich auch nicht zu verachten ist.“ Der Boden unter den beiden Vampiren gab abermals nach und verschlang sie wie ein schwarzes Loch.

Derweil andernorts erreichten Rayden und Marie den Waldrand. Unweit von ihnen konnte man bereits die ersten Häuser eines kleinen verschlafenen Dorfes erblicken. „Wir haben es geschafft!“, frohlockte Rayden und wollte schon lossprinten, doch Marie blieb stehen. „Was ist mit dir?“, fragte er sie.
Die junge Frau zögerte, begann dann jedoch zu sprechen: „Ich wollte es erst nicht wagen, doch jetzt muss ich es dich doch fragen. Was ist mit dir geschehen, dass du dich so verändert hast?“
Rayden schwieg.
Sie sprach weiter und dabei sprudelten die Worte einfach so aus ihr heraus: „Du siehst anders aus, deine Hände und dein Körper sind so kalt wie Eis, deine Kraft und dann noch die seltsame Bemerkung von Lupus.“
Rayden ging weiter, ohne ihr eine Antwort zu geben.
„Wieso schweigst du?“, rief sie ihm nach und machte sich daran mit ihm Schritt zu halten. „Wieso sagst du es mir nicht?“
Rayden blieb stehen und sah ins Leere. „Ich habe Angst, dass du mich verabscheuen wirst, wenn du die Wahrheit erfährst.“, dann setzte er seinen Weg fort.
„Das könnte ich nie.“, meinte sie entschlossen.
Er drehte sich um und sah sie mit kalten Augen an. „Wie kannst du so etwas so leichtfertig sagen?“ Sein sonst so freundliches Gesicht war zu einer Maske aus Stein geworden.
Marie wich instinktiv einen Schritt zurück. Unsicher musterte sie ihn. Hatte sie da gerade Fänge, anstelle seiner Eckzähne gesehen, als er gesprochen hatte?
Rayden wandte sich wieder von ihr ab und schritt voran. Es schmerzte ihn so ruppig mit ihr umzugehen, nach all dem was passiert war. Aber wie sollte er ihr nur klarmachen, dass er zu einem der Ungeheuer geworden war, denen sie so viel Leid zu verdanken hatte? Sollte er es wagen sie noch tiefer mit in diese dunkle Welt zu ziehen, von der er selbst noch so wenig wusste?
Marie sah dem davonlaufenden Rayden hinterher. „Ich könnte es trotz allem nicht.“, flüsterte sie, kaum hörbar.
Der junge Vampir vernahm es trotzdem, doch er ignorierte ihre Worte und zeigte zum Dorf. „Da vorn ist eine Stallung. Wir werden uns dort ein Pferd borgen.“

Auron erwachte. Er hörte ein Rascheln um sich herum und fühlte eine warme Briese auf seiner Haut. Als er die Augen öffnete, erblickte er eine endlos wirkende Wiese mit hohem Gras. Obwohl alles um ihn herum sehr schemenhaft war, wusste er sofort, dass ihm dieser Ort vertraut war. Dies war einmal sein Grund und Boden gewesen, vor langer Zeit, in einem anderen Leben. Damals war er noch sterblich gewesen.
Plötzlich drang Kinderlachen an sein Ohr. Er wandte den Kopf und erblickte einen kleinen Jungen. Sein Teint war bronzen vom Spielen in der Sonne und sein frecher brauner Haarschopf war in alle Richtungen verwuschelt. „Papa, komm und kämpf mit mir.“, rief der Kleine und fuchtelte mit einem Holzschwert vor Auron herum. Erst jetzt erkannte er den Burschen. Es war sein Sohn. Gerade als er einen Schritt auf ihn zu tun wollte, entflammte alles um ihn herum und gab ein neues, erschreckendes Bild frei.
Auch der neue Schauplatz war Teil seiner Erinnerungen. Eine Erinnerung, die er lange Zeit vergessen wollte, doch nun sah er wieder alles vor sich, wie damals. Tote, verstümmelte, zerschlagene Körper lagen um ihn herum, so weit das Auge reichte. Er ging weiter, den Selben traurigen Weg, den er schon einmal gegangen war. Innerlich hoffte er, dass er diesmal anders sein würde. Doch so war es nicht. Vor ihm im staubigen, von Blut getränkten Boden lag ein junger Mann, die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Seine Rüstung wies ihn als Soldaten aus. Auron ließ sich auf die Knie fallen und nahm den Mann in seine Arme. „Oh Gott, mein kleiner Junge.“, presste Auron aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Ein Schmerz, verdrängt über viele hundert Jahre, kam in ihm auf und er verlor sich in ihm.

Rayden war mit Marie auf dem gestohlenen Pferd nach Paris zurückgekehrt und mit ihr zu dem Hotel geritten, in dem er zum ersten Mal getrunken hatte. „Steig bitte ab.“, meinte er zu ihr.
Sie tat wie ihr geheißen.
„Geh zur Empfangsdame an der Rezeption und sage ihr, dass du ein Gast von Henry Bordeaux bist. Sage ihr, dass du den Schlüssel für Suite Nr. 5 haben möchtest. Lass dir bringen was du möchtest. Auch neue Kleider. Wenn ich nicht bis morgen um Mitternacht zurückgekehrt bin, verlasse Paris. Lasse dir aber vorher an der Rezeption die Rücklage für Suite Nr. 5 geben, darin findest du etwas Geld. Das Schlüsselwort für die Übergabe ist ‚Ahne’.“ „Aber…“, unterbrach ihn Marie, doch er ließ sie nicht ausreden. „Stell keine Fragen. Auch das Personal wird dir keine Fragen stellen, habe keine Angst, sie sind so etwas… gewohnt.“
Rayden wollte schon das Pferd antreiben, da hielt sie sich am Sattel fest. „Wo willst du hin?“
„Ich will verhindern, dass noch mehr so leiden müssen wie du.“, meinte er und zog ihren goldenen Kamm aus seiner Hosentasche. Behutsam legte er ihn in ihre Hand und ließ sie hinter sich zurück.
Er musste sich beeilen, der Tag war nicht mehr fern.
 
Hallo Dark Lady,
na das ist ja mal wieder ein Genialer Teil geworden. Boahr... Mir fällt gar nicht viel dazu ein. Die beschreibung wie Auron und Jean im Verlies erwachen und der kühle Spruch von ihm an das 'Dornröschen' :rofl: Einfach toll.
Traurig fand ich dann, als es so kam das sie mit den Erinnerungen von ihm spielte. Alte schmerzliche Erinnerungen wach rufen, das ist echt ne miese Folter..
Schade finde ich nur, das du nicht viel darüber geschrieben hast mit seinem jungen. Erst ist er ein kleines Kind und später liegt er Tod am Boden. Hätte mir bisschen mehr Erinnerungen gewünscht, mit seinem Sohn und dann wenn er glücklich ist der Schlag das er ihn wieder verloren hat.
Ich weis ich bin gemein ^^'''
Aber ansonsten find ich es wirklich sehr gelungen. Auch der Teil mit Rayden und seiner Freundin, man kann sich das so schön bildlich vorstellen wie sie ihn anstarrt. Es ist wirklich schwierig für ihn.. Aber jetzt weis sie es eh schon fast.

Naja, mach schnell weiter. Will mehr ^__^
 
boah...du hetzt mich alten mann ja ganz schön...na dann versuchich mal, mitzuziehen^^

jau, der teil hätte für meinen geschmack ruhig ein wenig länger sein können, aber gefallen hats mir wieder mal sehr gut.
raydens geständnis muss wohl noch ein wenig warten, aber ich bin schonmal gespannt drauf
tja...mensch...is die story auch schon bald wieder zu ende...stimmt einen schon fast melancholisch.
ich freu mich echt aufs finale...bin sicher, du hast dir noch ein paar echte knüller für den schluss einfallen lassen;)
der einblick in aurons vergangenheit hat mir wirklich gefallen...vl ein wenig spät, so kurz vorm ende, aber schön, dass auf diese nebulöse gestalt mal ein wenig licht fällt^^
tja...was kann man dazu noch sagen
ich lehn mich zurück in erwartung auf das große finale ;)
 
Hey,
super Teil!
WAS?! Schon ein Ende in Sicht.:(
Man soll ja aufhören,wenns am schönsten ist.:)
Der Dialog war miserabel, zumindest kam ein Gespräch und Pferde vor.
Nee, jetzt mal im ernst, dein Gespräch war super. Zwar nicht DAS klärende Gespräch,aber ,dass kommt bestimmt noch.;)
Diese mysteriösen Andeuteungen von Rayden fand ich noch am besten.
Ich sah richtig seinen ernsten Blick vor meinem geistigem Auge.
Ach ja Auron und Jean, die ziehen ja nur pseudo Engel und Teufel an.:rolleyes:
Seelische Folter ist immer noch die schlimmste Folter,
körperliche hätte bei Vampieren auch nur wenig Sinn.:rolleyes:

Und Rayden reitet fort, um die Welt für seine Geliebte sicherer zu machen (und natürlich um sich zu rechen).
Das trieft ja nur so vor Schmalz. Ein wenig schmalz gehört aber in jede Lovestory.;)

Bin gespannt wie es weiter geht!
lg Lili:D
 
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