Kind der Nacht ~Vampirstory~

Hallo Leute,
hier geht's weiter... langsaaaam... aber sicher ;) Trotz Abi-Stress ein neuer Teil. Ich sag schonmal: viel Spaß damit. Freu mich sehr über eure zahlreichen Commis ^^

@Toffel: Wenn wir da an den selben Traum denken, werd ich dich wohl enttäuschen müssen. Das war schon etwas früher (da war der "kleine" Rayden noch Quark auf der Fensterbank, oder anders ausgedrückt: noch laaaange nicht geboren) Wird trotzdem noch schön gemetzelt das kann ich dir versichern ;)
@Kitti: Hast es fast auf den Punkt getroffen :lol2:
@lounalily: Höhö, wer weiß :naughty:

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Kapitel 10: Der Duft von Friedhofserde

Krachend landete Rayden in einem Regal, dessen metallischer Inhalt sofort klirrend zu Boden fiel.
„Schlecht, ganz schlecht“, tadelte ihn Auron. „Den Schwerthieb konntest du parieren, den Fußtritt jedoch nicht blocken.“ Er stand vor Rayden, die Gesichtszüge hart wie Fels, und hielt die Spitze seines Schwertes gegen dessen Kehle. „Du musst jederzeit auf alles gefasst sein. Im offenen Kampf hält man sich nicht an Regeln. Da geht es um Leben und tot.“ Dann steckte er das Schwert zurück in seine Scheide.
Rayden warf seinem Schöpfer einen wütenden Blick zu, während er das Blut, welches aus seiner geplatzten Lippe quoll, ableckte und sich wieder aufrappelte.
Das Training bei Auron war härter als er gedacht hatte. Sie waren nun schon seit Tagen in diesem Raum und unterbrachen die Übungen nur um ihren Durst zu stillen. Zudem hatte Auron soeben wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass er nicht vorhatte Rayden zu schonen. Eiskalt hatte er die Lücke in seiner Deckung ausgenutzt, um ihn mit seiner übermenschlichen Kraft etwa vier Meter quer durch den Raum zu befördern. Dies war natürlich nicht das erste Mal. Innerhalb der letzten Tage hatte er Rayden Hunderte von Schnittverletzungen, duzende von Knochenbrüchen und etwa drei bis vier für Sterbliche tödliche Stichwunden zugefügt, von den Tausenden blauen Flecken, die er eigentlich haben müsste, gar nicht erst zu sprechen. Wiedereinmal war er heilfroh über die regenerativen Fähigkeiten des vampirischen Organismus, obwohl diese auch sehr an seinen Kräften zehrten. Dabei hatte er sich schon mehr als einmal die Frage gestellt, ob Auron genauso hart mit ihm umgehen würde, wenn er diese Fähigkeit nicht besäße. Er war ein unerbittlich strenger Lehrmeister.
„Können wir nicht mal eine kleine Pause machen? Ich bin total fertig.“, klagte Rayden und lehnte sich erschöpft gegen eine Wand.
Auron zögerte einen Moment, stimmte jedoch dann mit einem Nicken zu und gesellte sich zu Jean, der an der Entgegengesetzten Wand stand.
Er stand dort die ganze Zeit, fernab der Trainingsfläche, und sah zu, ohne ein Wort zu sagen. Manchmal konnte Rayden jedoch Mitleid in seinen Gesichtszügen erkennen.
„Du nimmst ihn ziemlich hart rann.“, stellte Jean mit Blick auf Rayden fest. Dieser war mittlerweile an der Wand zusammengesunken und hatte die Augen geschlossen.
„Ich meine, was bringt er uns im Kampf, wenn du ihn hier schon umbringst?“, fing Jean erneut an und wartete auf eine Antwort von Auron, der etwas gedankenverloren zu dem kleinen Häufchen Elend an der gegenüberliegenden Wand sah.
„Er ist talentiert.“, gab Auron statt einer Antwort zurück. „Er lernt schnell, zumindest was die Praxis betrifft, und er ist sehr ehrgeizig, auch wenn er das manchmal zu überspielen mag. Das hätte ich anfangs nicht erwartet.“
Jean schien leicht verblüfft. „Na wenn du meinst. Waren deine anderen Zöglinge denn nicht so?“
„Nein, nicht ganz so oder auf eine andere Weise.“, er machte eine kurze Pause. „Außerdem haben die schon nach dem dritten Tag Training versucht das Weite zu suchen. Natürlich ohne Erfolg.“, stellte Auron fest und ging zurück zu Rayden. „So, genug geschlafen! Weiter!“
Jean musste schmunzeln. Er kannte Auron nun schon sehr lange. Er selbst hatte viel von ihm gelernt, auch wenn er nicht sein Schöpfer war. Er wusste, dass es Auron mit seinem harten Training nur gut meinte, denn er hatte zu den meisten seiner Zöglingen eine sehr väterliche Beziehung und wollte nicht, dass ihnen etwas passiert, wenn die Zeit kommt, wo sie ohne ihn auskommen müssen. Dies war bei Vampiren nicht allzu oft der Fall. Viele der älteren Vampire sahen die von ihnen Geschaffenen nur als Diener an. Sie umgaben sich mit ihnen um vor Angriffen anderer geschützt zu sein. Auron war da ganz anders. Er würde nie eines seiner Kinder opfern um sich selbst in Sicherheit zu bringen. Auron sprach nie viel über seine Zeit als Sterblicher, doch Jean hegte schon lange den Verdacht, dass der Grund für dieses Verhalten in seiner Vergangenheit lag.

Einige Nächte später machte sich Rayden in der Trainingshalle wieder einmal auf eine lange und anstrengende Nacht bereit. Ungeduldig ging er die Regale auf und ab, während er auf Auron wartete der sich heute etwas länger als sonst Zeit ließ. „Was wird es heute wohl sein? Schwert? Hatten wir schon. Schusswaffen? Zu laut um hier zu trainieren. Armbrust?“ Er erinnerte sich daran wie schmerzhaft es beim letzten Mal war den Bolzen aus seiner Schulter zu ziehen. „Ich hoffe nicht. Axt? Das wäre doch mal lustig.“
Endlich betrat Auron den Raum.
„Hey Alter, wo warst du denn? Können wir endlich anfangen? Ich hab mir eine tolle Taktik ausgedacht wie ich deinen Überkopfhieben ausweichen kann.“, meinte Rayden motiviert und demonstrierte ihm dies mehr oder weniger kläglich mit einem Schwert, das gerade griffbereit war. Erst jetzt bemerkte er, dass sich sein Schöpfer ausgehfertig gemacht hatte und ein längliches Bündel auf dem Rücken trug.
„Greif dir eines der besseren Schwerter, verberge es gut und zieh ein leichtes Kettenhemd unter deine Kleidung. Wir gehen eine Freundin besuchen.“
„Wieso? Ist sie bissig?“, fragte Rayden, erfreut über die Abwechslung.
„Das auch.“, gab Auron räuspernd zu. „Aber das ist es nicht. Man kann ja nie wissen, welchen Steunern man im Dunkeln begegnen kann.“
 
ich glaub bei der art von training hättich meine reißzähne schnell wieder an den nagel gehängt:D naja, aber schön dasses ihm spass macht
die anspielung auf aurons vergangenheit hat mir auch sehr gut gefallen, lässt hoffen, dass man da noch mehr erfährt
jetz hoffich mal, dass du sie schnell zu dieser ominösen freundin gelangen lässt, damits weitergeht (ich weiß, dieser stress is echt ungesund)
mh...dein avar...ich würd auf das underworld-mädel tippen
 
ne freundin besuchen, ja? hehehe... :naughty:

ohje... ^^' ich hätte nicht mal drei tage gebraucht um bei so einem training das weite zu suchen... aba jetzt kommt ja abwechslung harhar... (tztztz... andere gedanken hab ich wohl nicht -.-' )

ok, jetzt aba schnell weita bevor dich der abistress wieder zuviel in besitz nimmt! :)
 
Wow, das klingt ja mega interessant.
Wieso wohl weiter geht. Was als nächste geschieht.

Na ja, nur weiter so, freu mich schon auf den nächsten Teil.
*Bin nächste Woche net da; Schluschikurs*

Lg PanSSJ3
 
Da bin ich wieder!
Zur Abiturhalbzeit gibt's jetzt doch noch einen neuen Teil, bevor ich mich dann in 2 Wochen in die mündlichen Prüfungen stürtze. Drückt mir die Daumen ^^
Der nächste Teil ist etwas länger ausgefallen und ich hoffe er gefällt euch, weil er doch etwas... anders ist. Sozusagen eine kleine Geschichte in der Geschichte. Mein sogenannter "Beta-Leser" ;P hat ihn kurz überflogen und war nicht sooo begeistert. Aber bildet euch eure eigene Meinung. Kritik ist auch sehr willkommen ^^
Viel Spaß!

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Eine schwarze Kutsche, samt Kutscher und zwei kräftigen Zugpferden, wartete vor der Bibliothek. Als die beiden Vampire heraustraten, sprang der Kutscher galant herab und öffnete die Tür der Kutsche.
„Darf ich bitten meine Herren?“, meinte dieser und verbeugte sich mit gespielter Unterwürfigkeit.
Rayden tat es ihm gleich. „Guten Abend Jean, schön dich zu sehen. Machen wir ein Picknick?“ Dann sprang er in die Kutsche und machte es sich bequem.
„Kommt darauf an, ob uns etwas appetitliches begegnet.“, erwiderte er und wandte sich an Auron.
„Hast du worum ich dich gebeten habe?“, fragte dieser mit leiser Stimme.
„Ja, hier ist es. Ich kann aber keine Garantie für den Wert der Ware geben.“, sagte Jean und holte ein viereckiges Päckchen vom Kutschbock.
„Egal, es wird sie schon erfreuen.“
Jean hob die Augenbrauen und kletterte zurück auf die Kutsche, während Auron einstieg. „Wenn du meinst. Mir erscheint es etwas bizarr.“
Der weißhaarige Vampir nahm die Zügel fest in die Hände und trieb die Pferde an, die sich nach kurzen Wiehern in Bewegung setzten.
Eine holprige Fahrt durch die Straßen von Paris folgte. Vorbeiziehende Wolken entblößte einen grellen Halbmond, der mit seinem fahlen Licht die Stadt erhellte. Nebel stieg vom Fluss herauf und gespenstische Schwaden zogen durch die Gassen.
Rayden blickte aus dem Fenster und sah die Häuser an sich vorbeifliegen. Sie entfernten sich langsam aus dem Zentrum der Stadt und näherten sich dem Stadtrand.
Rayden wurde neugierig: „Wer ist diese Freundin, die wir besuchen?“
„Ihr Name ist Lydia, sie ist wie wir ein Vampir.“, erwiderte Auron seinem Zögling.
„Wieso überrascht mich das nicht? Ist das alles?“
„Nein.“, Auron pausierte und suchte nach den richtigen Worten. „Wie du ja weißt, besitzen wir Vampire spezielle Fähigkeiten, die durch das Blut weitergegeben werden können. Diese Fähigkeiten sind höchst unterschiedlich und können durch die eigenen, bereits vorhanden Fähigkeiten verstärkt werden.“
Rayden kuschelte sich weiter in den Sitz und schloss die Augen. „Wird das ein längerer Vortrag?“
„Unterbrich mich nicht!“, sagte Auron empört.
„Nun, Lydia hatte zu Zeiten, als sie noch als Sterbliche wandelte, bereits eine übersinnliche Gabe. Sie sah oft Dinge, die bereits längst vergangen waren und von denen sie eigentlich kein Wissen haben dürfte. Ihre Eltern, einfache Bauern, erkannten dies früh und versuchten sie zu schützen, indem sie sie so gut es ging vor der Außenwelt verbargen. Sie fürchteten, sie könnte als Ausgeburt des Teufels auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Damals reagierten die Menschen darauf etwas sensibel.“
„Ist das heute anders?“, warf Rayden ein.
Auron nickte bedächtig und fuhr fort. „Jedoch schlich sie sich eines Tages hinaus, um mit den Kindern des Dorfes, die sie schon so oft beim Spielen beobachtet hatte, hinunter zum Fluss zu gehen. Dort machten sie, während sie Schiffchen aus Holz bastelten und diese zu Wasser ließen, einen grausamen Fund. Eine junge Frau war ermordet worden und lag in der Nähe des Wassers. Die meisten Kinder liefen zurück ins Dorf und verbreiteten die schreckliche Neuigkeit, doch Lydia blieb und streichelte die Wangen der bleichen Frau ohne Furcht oder Abscheu. Auch die offenen, leeren Augen ängstigten sie nicht. Das ganze Dorf eilte herbei. Auch Lydias Eltern, die ihr Kind schnell von dem toten Körper wegholten. Die Dorfleute identifizierten das ermordete Mädchen als Magd eines angesehenen Viehzüchters. Dunkle Male an ihrem Hals zeugten davon, dass die erwürgt wurden war. Sofort machten die wildesten Gerüchte und Behauptungen die Runde. Sie sei in der Begleitung einen fremden Händlers gesehen worden, oder hätte Schulden bei dubiosen Gestalten gehabt. Doch all dieses laute Spekulieren hörte auf, als sich ein zartes Stimmchen erhob: ‚Sie trug ein Kind unter dem Herzen. Sie hatte es gestern erst gemerkt. Sie wollte nur das Beste für ihr Ungeborenes. Sie wünschte sich ein Mädchen mit blonden Löckchen.’ Alle waren still und sahen auf Lydia, die zu Füßen der Ermordeten stand. Der Priester, der zuvor ein Kreuz auf die Brust der Toten gelegt und sie mit einem Leichentuch bedeckt hatte, kniete sich vor das Mädchen. ‚Wann hat sie dir das gesagt, wann hast du sie zum letzten Mal gesehen?’, fragte dieser und Lydia gab verwundert zur Antwort: ‚Aber dort ist sie doch. Ich sehe sie doch jetzt.’ Der Priester streichelte ihr den Kopf. Er glaubte Lydia stehe unter Schock. Drei weitere Männer traten zu dem Mädchen. Der Richter, ein Wachmann und der Viehzüchter. Der Richter legte die Hand auf Lydias Schulter. ‚Der Priester meinte, wann sie gestern mit dir geredet hat, als sie noch lebte.’ Lydia schüttelte verständnislos den Kopf. ‚Ich habe sie gestern nicht gesehen. Ich habe sie so, wie sie hier liegt, zum ersten Mal gesehen.’ ‚Aber wie kannst du dann...’ ‚Sie hat es mir gezeigt. Sie hat mir gezeigt was passierte, durch ihre eigenen Augen, durch ihre eigenen Gefühle.’ Der Pfarrer und die drei anderen Männer wichen von ihr zurück. In der Menschenmenge machte sich unruhiges Gemurmel breit. Lydias Mutter schlug die Hände vor das Gesicht und flüchtete sich in die Arme ihres Mannes. Alle verstummten jedoch, als Lydia weitersprach. Ihre Stimme war emotionslos und ihre Augen ruhten auf dem verdeckten Körper. ‚Sie hatte ein wenig Angst, dass bekannt würde, dass sie ein Kind erwartete. Außerdem wusste sie nicht, wie der Vater des Kindes reagieren würde, wenn er davon erführe. Doch sie erzählte es ihm sofort. Sie war trunken vor Glück. Er bat sie, sich hier mit ihm zu treffen, er versprach ihr zu helfen und eine Lösung zu finden. Sie zweifelte. Er hatte ihr schon so viel versprochen und es nie eingehalten, sie schon oft maßlos enttäuscht.’ Lydia wandte sich von dem Tuch ab und ihr Blick wanderte durch die Menge. Ihre Augen fixierten sich auf den Viehzüchter, dem dicke Schweißperlen über die Stirn liefen. Sie fuhr fort, noch mit der selben emotionslosen Stimme: ‚Doch sie kam. Er wartete bereits. Sie sprachen miteinander und fingen an zu streiten. Sie war verzweifelt. Sie sollte gehen, er wollte sie nicht mehr sehen. All die Versprechungen, die er gemacht hatte waren nur Schall und Rauch. Sie war so naiv gewesen. Er hatte nie vorgehabt sie zu ehelichen, was auch gar nicht möglich war, da er schon vergeben war. Sie wusste nicht, wohin sie sonst sollte und fragte ihn, ob er ihr zumindest Geld geben könnte, damit sie einige Zeit überstehen könne. Doch er war nicht gewillt, ihr auch nur einen Krümel mit auf den Weg zu geben. Sie wurde wütend und schrie ihn an, sie wolle alles erzählen, damit seinen Ruf und seine Ehe zerstören. Sie wendete sich um und lief dem Dorf entgegen. Sie wollte es jedem sagen.’ Der Viehzüchter wurde nervös und begann zu zittern. Der hohle Blick des kleinen Mädchens machte ihn krank. ‚Er konnte das nicht zulassen. Seiner Frau gehörte all sein Reichtum, da er nur in die reiche Familie eingeheiratet war und dass wusste sie auch. Sie spürte einen Schmerz. Er hatte sie an ihren langen Haaren gepackt und zerrte sie zurück. Dann legte er seine großen Hände um ihren Hals und drückte zu.’ Lydias Gesichtsausdruck änderte sich nicht, jedoch begann ihre Stimme zu zittern. ‚Sie dachte nur an ihr Baby und wehrte sich, war aber zu schwach. In ihrer tiefen Traurigkeit und Verzweiflung, sagte sie mit ihrem letzten Atemzug: ‚Johann, es ist doch deins.’’ Aus dem Viehzüchter, der bisher versuchte unbehelligt zu wirken, platzte es daraufhin heraus: ‚Das ist doch gelogen! Wer weiß mit wem sich dieses Miststück noch vergnügt hat. Sie wollte nur mein Geld. Sie wollte mich ruinieren was hätte ich sonst tun sollen?!’ Das war ein klares Geständnis. Der Richter fällte sein Urteil und der Mord war geklärt.“
„Nette Geschichte, nur was hat das damit zu tun, dass sie jetzt ein Vampir ist?“, fragte Rayden, der Lydias Lebensgeschichte sehr interessant fand. Jedoch klang es für ihn mehr nach einem Märchen, als nach einer wahren Erzählung.
„Nun, alle waren verblüfft über die Erzählung des Mädchen und es wurde viel geredet. Doch diese unglaubliche Erzählung sollte lange die Dorfgrenze nicht überschreiten, dies hatte der Priester veranlasst, der nach einem Gespräch mit Lydias Eltern befand, dass diese Hellsicht doch eher ein Segen und von Gott gewollt war und kein Werk des Teufels. Denn nur so konnte böses Werk gesühnt werden. Doch irgendwann geschah es doch. Ein Messdiener, der ausgezogen war um Theologie zu studieren erzählte die Geschichte an höchster Kirchenstelle und so kam es, dass Lydia im zarten Alter von 20 Jahren als Hexe angeklagt, gefoltert und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde.“
„Ich glaube, wenn wir sie heute besuchen, wird es wohl nicht dazu gekommen sein, oder?“
„Richtig, bevor sie hingerichtet werden konnte, bekam sie seltsamen Besuch in ihrer Kerkerzelle. Ein Vampir hatte von dem Prozess Wind bekommen und hielt es für möglich, dass die dummen Sterblichen in ihren Wahn jeden zu verbrennen, der ihnen nicht passte, wirklich ein ganz besonderes Individuum auszulöschen gedachten.“
„Er verwandelte sie und bewahrte sie somit vor dem Tod?“, fragte Rayden nach.
„Ja, jedoch war dies kein großer Segen für sie. Seelisch und geistig war Lydia schon immer sehr labil. Die Folter durch die Inquisition trug ihren Teil dazu bei, ihren Geist noch mehr zu schwächen. Das Blut ihres Schöpfers verstärkte ihre natürliche Fähigkeit ins Unermessliche, so dass sie noch empfänglicher für Visionen wurde.“
„Stelle ich mir unangenehm vor. Gerade auf solche Todesvisionen könnte ich für meinen Teil gut verzichten.“
„Das stimmt. Lydia ist jetzt einige Jahrhunderte alt und hat sicher mehr Leid und Tod gesehen, als jeder andere. Das ist auch der Grund wieso ich dir das alles erzählt habe. Lydias Geist ist gespalten, vom Wahnsinn zerfressen. Es gibt Tage da vegetiert sich vor sich hin, Tage an denen verfällt sie in euphorischen Übermut und auch Tage wo sie eine erstaunliche Geistesklarheit aufweist. Sie ist eine sehr interessante Frau.“
Rayden hob skeptisch eine Augenbraue. „Ohja, das kann ich mir vorstellen.“
„Sie wird oft von anderen Vampiren aufgesucht, die sich ihre Kräfte zu nutze machen wollen. Sie ist sozusagen eine Händlerin für Informationen.“ Auron sah nach draußen. „Oh, wir sind gleich da.“
Rayden blickte ebenfalls nach draußen und sah einen riesigen Friedhof mit einer kleinen Kapelle in der Mitte vor sich.
Die Kutsche hielt an und die drei Vampire gingen durch das rostige Friedhofstor, welches vom Wind quietschend auf und zu schwang. Sie liefen auf einen gepflasterten Weg an unzähligen Gräbern vorbei. Viele von ihnen waren schlicht gehalten. Die Namen der Verstorbenen in die Steine unsauber eingemeißelt. Einige waren schon recht verwittert und ungepflegt, was ein Indiz dafür war, dass die Angehörigen der Toten schon selbst ihren Platz hier gefunden hatten.
Dies erinnerte Rayden wieder einmal an sein eigenes Schicksal. Er würde nie alt und gebrechlich werden und irgendwann durch Altersschwäche sanft im Schlaf dahinscheiden. Es würde nie ein Grab geben, auf dem sein Name eingemeißelt ist. Wenn nichts schlimmeres passiert, würde er noch auf dieser Welt wandeln, wenn diese Steine schon längst von Wind und Wetter zerstört worden sind. Sie näherten sie einem kleinen steinernen Häuschen, welches wohl ein Mausoleum war und Auron riss ihn aus seinen Gedanken: „Ich muss dich noch vorwarnen, damit du dich nicht wunderst. Sie hat ein recht eigenartiges Hobby. Lass dich davon nicht stören.“
 
Wow. Also ich fand den Teil gut.
Geschichten in einer größeren Handlung zu schreiben ist auch nicht einfach.
Aber ich finde du hast es gut zusammen bekommen.
Auch wenn mir Lydia etwas leid tut, sicherlich kein einfaches Schicksal, dass sie da hat/hatte.
Bin ja schon mal auf diese Hobby gespannt.

Natürlich freut es mich auch, dass du weiter geschrieben hast.

Ps: Viel Glück bei den mündlichen Prüfungen.
 
ih...mündliche prüfungen...hats dich mit dieser dämlichen 4-punkte-klausel erwischt? voll dumm sowas...

juti..aber zur story: ich fand den teil wirklich spitze, diese schöne erzählung erinnert mich ein wenig an die kleinen blonden psycho-gören, die zur zeit so gern bei pro7 rumwuseln...ich finde es in einer story immer sehr gut, wenn die charaktere einen hintergrund haben, das macht sie sehr viel facettenreicher
und der hintergrund, den du lydia verpasst hast, is einfach klasse geworden, sehr fantasievoll und auch noch sehr schön und plastisch geschrieben
bin schon gespannt was für ein charakter da auf uns wartet...un dieses seltsame hobby...naja, hab zumindest ne ahnung

ps.:du hast aber nen pingeligen beta-leser:rolleyes: was hatter den auszusetzen gehabt (außer einigen wenigen fehlerchen)
 
ich find die geschichte von Lydia klingt interessant. (unter uns..sie ist ein malkalvianer, oder? xD)

weiter so^^
 
Uiuiui, es wird wirklich mal wieder Zeit für einen neuen Teil. ^^°
1.000.000x Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat. Leider hatte ich in den letzten Monaten nicht wirklich viel Zeit und mein Leben hat sich auch ganz schön verändert.
Falls es jemanden interessiert xD :
Abi hab ich bestanden. Die mündlichen sind auch ganz gut gelaufen.
@Dark-Toffel: Unsere Abi-Prüfungen bestehen schon von Haus aus aus 3 schriftlichen (2 Leistungskurse und ein Grundkurs) und 2 mündlichen Prüfungen. Allerdings hast du auch nicht unrecht. Man kann auch durch weitere mündliche Prüfungen schlechte schriftliche Noten ausgleichen. Darauf hab ich aber dankend verzichtet ^^

Danach gabs natürlich erst mal viel zu feiern und schließlich hab ich dann am 1.9. eine Ausbildung zur Industriekauffrau angetreten. Leider ist der Ausbildungsbetrieb nicht gerade vor der Haustür, so dass ich einen Monat immer eine Stunde hin und zurück fahren musste (oder auch mal länger, kommt auf den Verkehr an). Da hatte man nix mehr vom Tag :(
Doch ab Oktober bin ich nun in eine eigene Wohnung in der Stadt, in der ich die Ausbildung mache, gezogen. Umzugsstress ahoi ^^ aber so ist es auch ganz schön und auch etwas stressfreier.

Aber jetzt genug von mir, hier der neue Teil. Würde mich über reichlich Comments sehr freuen ^^

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Auron klopfte dreimal an die massive Holztür des Mausoleums. „Lydia? Bist du da? Ich bin es, Auron.“
Im Inneren regte sich etwas. Ein schleifendes Geräusch näherte sich der Tür. Durch den Türspalt und das Schlüsselloch flackerte sanfter Lichtschein auf. Zögerlich wurde sie einen spaltbreit geöffnet. Große schwarze Augen sahen hindurch und musterten die drei Besucher kritisch. Eine sanfte Stimme erklang: „Die Friedhofserde riecht heute besonders frisch.“
„Es ist ein wahrlich schöner Abend.“, erwiderte Auron, der unbeeindruckt von der seltsamen Art der Frau war.
Die Tür öffnete sich ganz und gab den Blick auf die Vampirin frei. Rayden verschlug es den Atem. Er hatte ein in sich gekehrtes Mauerblümchen erwartet, doch das Bild was sich ihm von dieser Frau hier zeigte, ließ so etwas nicht vermuten. Sie war wunderschön. Ihre Augen waren tiefschwarz, umrahmt von langen geschwungenen Wimpern, ihre Lippen waren voll und ihre schwarzen Haare fielen glatt nach unten bis zu ihren Hüften. Sie trug ein sehr durchsichtiges Kleid, welches wohl einmal aus feiner Seide bestanden haben musste, aber von der Zeit so bearbeitet wurden war, das es mehr nach hauchdünnen Spinnenfäden aussah. Trotzdem konnte man ihre wohlgeformten Rundungen nur erahnen, da sie von ihren langen Haaren bedeckt waren. Ihr Teint erschien ihm im schwachen Licht der Kerze, welche sie bei sich trug, noch heller zu sein, als der seine, oder der der anderen beiden Vampire.
„Kommt herein, bevor es wieder Zeit wird zu gehen.“, sagte Lydia und führte sie in das Innere.
Sie gingen erst eine Treppe nach unten, dann einen schmalen Gang entlang, der in einen runden Raum führte. In dessen Mitte stand die Statue eines Engels, der in einer bittenden Geste die Hände nach vorn streckte. Dort stellte sie die Kerze ab und führte die drei Vampire durch einen weiteren Durchgang auf der anderen Seite des Raumes, der scheinbar für gewöhnlich als Familiengrab dienen sollte. Stattdessen war er sporadisch mit Mobiliar ausgestattet. Ein kleiner Kamin glomm in einer Ecke des Raums, er war wohl nachträglich in die Wand geschlagen worden. Zwei verstaubte Sofas boten Sitz und Liegemöglichkeiten. Ein paar Regale waren Ablagefläche für diversen Kram. Am außergewöhnlichsten waren allerdings die Wände. Vor ihnen türmten sich fast bis zur Decke Schädel - menschliche Schädel auf. Rayden versuchte zu schätzen wie viele es wohl sein mögen. Es mochten wohl über tausend Stück sein. An vielen hatte bereits der Zahn der Zeit deutlich genagt, andere wiederum schienen erschreckend frisch zu sein.
Lydia blieb mitten im Raum stehen und sah in die fast verloschene Glut des Kamins, als wäre sie allein im Raum.
Auron trat näher an sie heran und hielt dabei das Päckchen, welches ihm Jean gegeben hatte in beiden Händen. „Ich habe hier ein kleines Präsent für dich. Ich hoffe es entspricht deinem Geschmack.“
Sie wandte den Kopf und sah ihn über ihre Schulter hinweg an. Dabei glitt ihr Blick von seinem Gesicht hinab zu seinen Händen, erst dann drehte sie sich ganz zu ihm um. Emotionslos betrachtete sie das in schlichtes Papier verpackte Mitbringsel und nahm es dann entgegen. Ruhig und ohne die geringste Regung von Interesse öffnete sie es. Der Inhalt ließ Rayden erschaudern und auch Jean schien nicht unberührt. Auron lächelte nur freundlich und nahm Lydia die Reste der Verpackung ab. In ihren feingliedrigen Händen hielt sie einen Schädel in dessen Stirn kleine Edelsteine hineingearbeitet wurden. Für einen Moment stand die abwesend wirkende Vampirin regungslos da, doch dann zeigte sich etwas in ihren Augen. Sie schienen klar und lebendig zu werden und etwas wie ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Elftes Jahrhundert. Ich liebe tragische Liebesgeschichten. Eine Prinzessin, die ihre große Liebe zu Gunsten ihrer Familie aufgibt und einen anderen heiratet und sich doch am Ende selbst richtet.“
Rayden schluckte. Hatte sie soeben die Lebensgeschichte dieses Schädels, nein, dieser Verstorbenen wie einen Groschenroman gelesen?
Plötzlich traf ihr Blick den seinen und helle Begeisterung machte sich in ihrer Miene breit. Scheinbar hatte sie ihn jetzt erst bemerkt. „Wen hast du denn da mitgebracht, mein Lieber?“, fragte sie Auron und legte den Schädel an einen freien Platz oben auf den Haufen.
Rayden runzelte die Stirn, als sie auf ihn zu kam und ihm, anstatt ihm die Hand zu reichen, gleich beide Hände an den Kopf legte und diesen wie eine Blinde betastete. „Was für eine herrliche Schädelform!“, schwärmte sie. „Und diese Wangenknochen! Schade, dass dein Schädel nicht mehr Teil meiner Sammlung werden kann, aber so ist er auch gut bewahrt.“
Schockiert entwand sich der junge Vampir ihrem Griff, was sie aber nicht weiter zu stören schien, denn sie stürmte sogleich auf Jean zu um ihm der Selben unangenehmen Prozedur zu unterziehen. Dieser ließ es schweigend über sich ergehen.
Als sie sich schließlich auf eines ihrer Sofas niederließ, war ihr Blick offen und voller Lebensfreude. Von der abwesenden und verstörten Person, die ihnen die Tür geöffnet hatte war nichts mehr zu sehen.
„Nun Auron, ich glaube dein Weg führt dich nicht ohne Grund zu mir.“, stellte sie fest und bat die Anwesenden mittels einer Handbewegung sich zu setzen. „Eigentlich kommen meine Besucher nur selten ohne Grund zu mir.“, stellte sie fest und legte dabei nachdenklich einen Finger auf die Lippen.
„Wie immer hast du Recht, meine Teure.“, sagte der Angesprochene. „Ich suche dich auf, weil ich denke, dass du weißt, was derzeit in Paris Straßen vor sich geht.“
Ihr Blick verklärte sich wieder ein wenig und ihre Stimme wurde schwer, als sie sprach: „Was ich weiß, ist nur das was die Stimmen der Toten mir zutragen, doch in letzter Zeit sind es so viele wie lange nicht mehr- nicht so viele wie bei der Pest- aber trotzdem so viele, dass ich mir manchmal die Hände auf die Ohren drücke um sie nicht hören zu müssen. Doch sie erreichen mich auch so, flüstern in meinem Kopf...“ Ihre Stimme begann zu zittern und ihre Augen weiteten sich, doch dann schien sie sich zu fangen. „Doch nun sag mir, was genau du suchst.“
„Es verschwinden Menschen, sehr viele sogar und die Schuld liegt dabei nicht allein an den Sterblichen. Ich vermute, dass einer unserer Art seine Finger dabei im Spiel hat.“ „Ilias“, schoss es prompt aus Lydia hervor.
Auron zog eine Augenbraue hoch. „Du weißt also schon davon?“
Lydia kicherte. „Adré, ein eifriger Helfer Ilias’, ist einer meiner langjährigen Bewunderer.“ Sie zeigte auf einen Schädel ganz oben auf dem skurrilen Gebilde. „Dieser ist ein Geschenk von ihm.“
Rayden zuckte zusammen, als der Name erklang. Dieser Bastard, der sozusagen sein Mörder ist, ging hier also ein und aus? „Wo ist er?“, platze es aus ihm heraus. „Ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen.“
Lydia schlug die Beine übereinander und beugte sich zu Auron vor. „Wie du weißt war ich noch nie parteiisch und habe mich immer aus euren lächerlichen Fehden so gut es ging herausgehalten. Sollte ich euch in dieser Sache helfen, breche ich diese Angewohnheit und wie ich diese Leute kenne, würde mir das nicht gut tun, wenn sie es erfahren.“
„Was willst du?“, meldete sich Jean zu Wort.
Lydia bedachte ihn mit einem scharfen Blick. „Ich muss von hier weg, weit weg. So schnell wie möglich und so spurlos wie möglich. Ansonsten wird kein Wort über diese Lippen kommen.“
Auron schwieg und nickt dann. „Ich werde das veranlassen. Schon morgen Abend wirst du ein Schiff nehmen. Die nötigen Vorkehrung für eine gefahrlose Überfahrt werden natürlich auch getroffen, du hast mein Wort.“
Skeptisch blickte die schwarzhaarige Vampirin von einem zum anderen.
„Gut, dann werde ich euch sagen was ich weiß. Ilias ist wie ihr richtig vermutet habt ein Menschenhändler. Das er damit die Maskerade gefährdet ist ihm gleich. Er will mit dem Geld aus seinen Geschäften Fuß in der neuen Gesellschaft fassen, oder die alte retten, ich glaube das weiß keiner so genau.“
„Wer sind seine Kunden?“, hakte Jean ungeduldig nach.
Lydia seufzte. „Das kann ich euch leider auch nicht genau sagen, aber wer oder was es auch ist, verfolgt seine eigenen Ziele.“
„Also heißt das, dass Ilias nur die Spitze des Eisbergs ist?“, fragte der weißhaarige Vampir.
„So ziemlich, wenn man von den sterblichen und unsterblichen Handlangern absieht, die in seinen Diensten stehen. Um zum Kopf der Schlange vorzudringen, solltet ihr jedoch an der Schwanzspitze anfangen.“
„Das wird nicht einfach gegen diesen einflussreichen Gegner anzukommen, besonders zu dritt.“, stellte Auron fest. „Wo können wir ihn am empfindlichsten treffen?“
Lydia holte den Schädel, welchen sie von André bekommen hatte vom Stapel und atmete tief ein. Rayden konnte eine Veränderung in ihren Augen sehen. Zuerst erweiterten sich nur ihre Pupillen, doch dann verdrängte das Schwarz ihrer Augen alles weiße. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Lydia begann zu sprechen: „Er befand sich in einem Kerker. Verzweifelt und voller Sorge um seine Angehörigen zu Hause. Sein Delikt war eine Kleinigkeit, doch nun sollte er wegen Verrats hingerichtet werden. Was für eine Ungerechtigkeit. Ein Wärter kam und versprach ihm Rettung. Er führte ihn zum Gefängniswagen und fuhr ihn mit einigen anderen fort. Spät bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Erst als ein Eisentor hinter ihnen runtergelassen wurde. Eine Röhre, ein langer Fall, kalte, dunkle Schatten, Schreie, Angst, Schmerz, eine offene Tür, Chance zur Flucht, Schwärze.“ Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ sie den Schädel fallen. Dieser rollte klackernd über den Steinboden. Auron trat an ihre Seite und stütze sie.
„Manchmal ist es schwer sich von der Dunkelheit wegzureißen. Man verliert sich nur zu leicht in ihr, besonders wenn man versucht Dinge klar zu sehen.“
„Konntest du sehen wohin sie den Mann gebracht haben?“, fragte Jean, der indessen den Schädel wieder an seinen Platz stellte.
Kraftlos zeigte sie auf ein paar zerfledderte Blätter unter dem Sofa. Rayden zog sie hervor, entfaltete sie und brachte sie Lydia. Es handelte sich um eine alte Karte von Paris und der Umgebung. Sie deutete mit dem Finger auf eine Stelle in der Nähe des Flusses etwas außerhalb der Stadt.
„Die Gegend kenne ich.“, meinte Jean. „Nicht sehr einladend, weder für Sterbliche, noch Vampire.“
„Es wäre doch langweilig, wenn es zu einfach wäre.“, lachte Rayden.
„Dann lasst uns Vorbereitungen treffen.“, meinte Auron und half Lydia auf ein Sofa. „Ich werde dir morgen nach Sonnenuntergang jemanden schicken, der dich zum Hafen bringt. Ich befürchte jedoch, dass du deine Sammlung zurücklassen musst.“
Lydia nickte bedächtig. Der Abschied von den makaberen Sammlerstücken schien ihr sichtlich schwer zu fallen.
„So, nun denn. Lebewohl, meine Dame.“, mit diesen Worten und einen Kuss auf ihren Handrücken verabschiedete sich Auron von ihr und verlies mit den beiden anderen Vampiren das Mausoleum.
Rayden sah noch einmal zurück bevor er den Raum verlies. Lydias Blick erschien ihm wieder so leer und verloren wie zuvor.
 
Nett nett^^

(sie klingt wie eine Mischung aus Malkavianer und Kappadozianer, obwohl du sie noch hättest verrückter darstellen können, weil mir das noch zu klar war^^)
 
willkommen zurück^^
schön, dass du jetz erstma durchatmen (un schreiben) kannst
tja, das warten hat sich gelohnt, die szene war echt super "durchkomponiert"
die beschreibungen waren sehr atmosphärisch und lebendig, das verhalten der figuren detailliert und die charaktere selbst wunderbar farbig un die macke der vampirin echt originell und gut " zu-ende-gedacht"
wär schön wenn da bald mehr kommt
(ich bin zur zeit leider nich sehr gut drauf...hoffe ich komm auch bald ma weiter :rolleyes: )
 
Hi!

Interresting story. I found it a litte bit strange but it was very interessting to read it.
Yes, what else?
I like the way you tell the story about Rayden and his new life as a vampir. There are often moments when he is not sure what to do know or what is accept. I like these moments, because they show an interssing people.

Okay, that was it from me.

Yours PanSSJ3
 
Es ist soweit, ich melde mich zurück und kann euch sagen, es geht weiter!!!
Und ich habe noch eine gute Neuigkeit, falls es überhaupt noch jemanden gibt, der hier auf eine Fortsetzung wartet, dass ich die Geschichte fertig gestellt habe (ohne Gewähr, Änderungen nicht ausgeschlossen ^^) und sie euch nun in mundgerechten Häppchen posten werde. Also hoffe ich auf viele Kommentare und wünsche viel Spaß beim Lesen.

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Kapitel 11: Die Umklammerung der Schlange

Die Sonne senkte sich über den Friedhof und die verschwindenden Sonnenstrahlen hinterließen schaurige Düsternis.
Lydia saß auf einen ihrer Sofas und starrte verloren in die züngelnden Flammen ihres Kamins. Ein kleiner zerfledderter Koffer stand in einer Ecke des Raumes. Obenauf ein Schädel, ein Prachtstück, den sie sorgsam aus den hunderten ihrer Sammlung ausgewählt hatte. Diesen konnte sie einfach nicht zurücklassen.
Sie schloss die Augen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass die Nacht nun vollständig hereingebrochen war. So stand sie auf und ging zu ihrem Gepäck. Der Blick der schwarzhaarigen Vampirin streifte durch den Raum. Wehmut machte sich in ihr breit. So viele Jahre hatte ihr dieser Ort einen sicheren Unterschlupf gegeben und heute würde sie ihn verlassen. Dann bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen, endlich würde sie fernab all dieser verstörenden Bilder und Stimmen leben und vielleicht für kurze Zeit Frieden finden.
Von weit her drang ein lautes Klopfen. Es war wohl der Kutscher, der gekommen war um sie abzuholen.
Sie nahm ihre Habseligkeiten und ging zur Tür. Das Klopfen an der Tür wurde derweil energisch fortgesetzt. Wieso hatte es der Kutscher denn so eilig? Ohne zu zögern öffnete sie die Holztür. Als sie die Person vor der Tür erblickte, stolperte sie einige Schritte zurück.
„André!“, jappste sie.
„Nicht erfreut mich zu sehen, meine Liebe?“, fragte er höhnisch und trat durch die Tür. „Hast du jemand anders erwartet?“ Sein Blick fiel auf den Koffer, den sie bei sich trug. „Oh, wie ich sehe möchtest du verreisen. Wieso hast du mir denn nichts gesagt? Ich hätte dich gerne begleitet.“
„Ein Blatt fliegt dahin, wo der Wind es hinträgt.“, meinte Lydia und wich weiter in den Gang zurück.
Er kam ihr nach. „Ach was du nicht sagst. Aber reisen kann allein sehr unsicher sein. Besonders, wenn das Personal so kopflos ist.“
Lydia zuckte zusammen und ihre Augen weiteten sich. Soeben hatte sie gespürt, wie ein Sterblicher ganz in ihrer Nähe eines gewaltsamen Todes gestorben war.
Sie zitterte, doch plötzlich wurde sie ganz ruhig. „Wie unhöflich von mir. Wollen wir uns zum Plausch nicht setzen?“
Beide gingen gemeinsam zurück in ihre Wohnstube und setzten sich.
Kurz darauf ergriff André das Wort: „Du hattest gestern Abend Besuch.“
„War das jetzt eine Frage oder eine Feststellung?“, meinte Lydia und schlug die Beine übereinander.
André musterte sie lüstern und erwiderte dann: „Sag du es mir.“
„Ich empfange täglich Besuch, meist sind es aber nur die, die dabei sind zu gehen.“
Ihr Gegenüber schlug mit der Faust auf die Sofalehne, so dass sie krachend abbrach. „Du weißt was ich meine. Meine Beobachter haben drei Männer bei dir gesehen. Einer davon konnte als Mitglied der Ahnen identifiziert werden. Was wollten sie von dir wissen?“
„Wer sagt denn, dass sie etwas wissen wollten? Vielleicht kamen sie auch nur zum Reden vorbei?“
André riss sich zusammen nicht gleich vor Wut das gesamte Mobiliar auseinander zu nehmen. So wiederholte er noch einmal ruhig: „Was wollten sie?“
Lydia schwieg.
„Muss ich dich erst foltern, bis du es mir sagst?“
Sie schmunzelte. „Nichts kann schlimmer sein, als die Folter der Inquisition, mein Lieber. Nichts kann mich mehr erschrecken.“
André stand auf, ergriff Lydias Handgelenke und zog sie zu sich hoch. Sein Blick schien sie zu durchbohren, doch ihrer war leer und tot. Fest zog er sie an sich und presste seine Lippen auf die ihren. Als sie seinen fordernden Kuss nicht erwiderte, ließ er sie los. Sie sank zurück auf das Sofa, ihr Blick war unverändert.
Andrés Gesichtszüge verhärteten sich noch weiter. Seine Hand fuhr nach hinten an seinen Rücken und zog ein Schwert aus einer Scheide, welche dort mit einem Riemen über seine Schulter befestigt war.
„Lydia, du weißt was ich für dich empfinde.“ Er musterte noch einmal ihren Körper. „Doch du weißt auch, dass ich meinen Meister Ilias ewige Treue geschworen habe. Du lässt mir also keine Wahl.“ Er umklammerte den Griff des Schwertes mit beiden Händen und holte aus.
Lydia schloss die Augen und flüsterte leise: „Kommt ihr Stimmen und trägt mich mit euch fort.“
Die Klinge sauste zischend durch die Luft.

Derweil andernorts…
Dunkelheit hatte sich über die Stadt gelegt und ein schwacher Mond beleuchtete die Gassen, während sich auf einem der Häuserdächer etwas regte. Drei schattenhafte Gestalten hatten den Vorsprung eines Hausdaches erklommen und kauerten nun regungslos nieder um von keinem sterblichen und unsterblichen Auge gesehen zu werden.
„Es ist nicht mehr weit. Das Gebäude müsste gleich hier in der Nähe sein.“, flüsterte Auron und kramte ein Fernrohr aus einer Tasche und spähte die Straße hinunter.
„Also die beste Gegend ist es nicht, dass ist schon mal sicher“, sagte Rayden nicht ganz so leise und klopfte auf einen der Ziegelsteine des Daches, der sich sogleich löste und krachend runter auf die Straße fiel.
Auron nahm das Fernrohr herunter und warf ihm einen finsteren Blick zu. „Lauter geht es nicht, oder?“, fragte er ihn mürrisch.
Verlegen kratzte der junge Vampir sich am Kopf „Tschuldigung, war nicht meine Absicht.“
Auron schüttelte den Kopf und zeigte zum Ende der Straße. „Das müsste es sein. Es passt auf ihre Beschreibung.“
„Ein großes Gebäude mit einem großen Eisentor, welches wohl zu einem kleinen Innenhof führt.“, stellte Jean fest. Seine Augen weiteten sich dabei, während er das Gebäude fixierte. „Drei Sterbliche als Wachen überwachen den Außenbereich von den Mauern aus.“
Rayden hob skeptisch eine Augenbraue und sah zu dem Gebäude. Seine vampirischen Augen konnten da rein gar nichts erkennen. Dies musste wohl eine Fähigkeit Jeans sein.
„Na dann, worauf warten wir noch? Lass uns da reinmarschieren und etwas Stimmung machen.“, frohlockte Rayden und wollte sich gerade erheben, als ihm Auron eine Hand auf die Schulter legte und ihn niederdrückte. „Wir warten noch.“
„Auf was denn?“, meinte Rayden und im selben Augenblick zuckte er zusammen. Ein lautes Rascheln ging neben ihm nieder und als er den Kopf wandte, erblickte er eine Frau. Ein brauner Mantel wehte lose um ihren Körper, als wäre er gerade von einer starken Windböe erfasst worden. Doch das war kaum möglich, da es fast windstill war.
„Auf mich.“, meinte sie mit sanfter Stimme und streckte Rayden die Hand zur Begrüßung entgegen.
Verwundert musterte er sie. Ihre Kleider waren nicht gerade angemessen für eine Frau, denn sie trug eine Hose. Diese, sowie die Weste, die sie trug, bestanden aus braunen Lederstücken, die wahllos zusammengenäht waren und der Mantel, den sie trug war gespickt mit Vogelfedern.
Er schüttelte ihr sprachlos die Hand und drehte sich dann zu Jean: „Hast du sie kommen sehen?“
Dieser schüttelte lächelnd den Kopf.
„Hallo Nerissa, schön dass du gekommen bist. Ich weiß wie ungern du deinen Wald verlässt.“, meinte Auron und gab der seltsamen Dame einen Handkuss.
„Der ist auch nicht mehr was er einmal war. Die Sterblichen dringen immer weiter vor. Bald wird er wohl gänzlich verschwunden sein.“, meinte sie und musterte Rayden.
„Dein neuer Zögling?“, fragte sie. Dabei bemerkte Rayden erst jetzt, dass ihre Augen eine seltsame Farbe hatten. Sie waren gelb und in ihrer Mitte befanden sich schwarze Pupillen.
Auron nickte. „Du trägst die Haare kürzer, hab ich recht?“
Nerissa fasste sich an die kurzen hoch stehenden braunen Haare durch die sich blonde Strähnen zogen. „Ich finde sie so praktischer. Aber das ist jetzt unwichtig. Wie habt ihr vor dort einzudringen? Die Mauern sind sehr hoch und schwer zu überwinden. Das Tor öffnen sie nur um die Gefängniskutschen passieren zu lassen.“
Auron packte sein Fernrohr ein. „Lass das unsere Sorge sein. Du weißt was zu tun ist?“

Wenig später, unten auf der Straße…
Rayden hielt die Luft an. Der Geruch der von der Kloake ausging, die ihm gerade so nah war, war einfach unerträglich. Auron hatte sich wirklich einen ganz tollen Plan ausgedacht.
Jean, Rayden und dessen Schöpfer lagen flach in einer Senke, die sich quer über die Straße zog und für gewöhnlich dazu diente sich seiner Abwässer zu entledigen. Unauffällig hatten sie Bretter über sich gelegt um nicht entdeckt zu werden.
Wo sich die seltsame Frau befand, wusste Rayden nicht. Auron meinte nur zu ihm, dass sie ihre eigene Methode hätte in das Gebäude zu gelangen.
Der junge Vampir spitzte die Ohren. Aus der Ferne hörte er ein Klackern, was ihm verriet, dass der Karren nicht mehr fern war. Er blickte zur Seite, wo Auron lag. Er zählte mit dem Fingern einen Countdown. Als er bei Null angekommen war, rissen die Vampire die Bretter zur Seite und rammten spitze Haken in den Unterboden des Karrens. Der Kutscher bekam davon nichts mit, da die Erschütterung, die entstand als er durch den Graben fuhr, die Geräusche übertönte. An den so befestigten Haken hielten sich die drei fest und konnten sich so ungesehen dem Gebäude nähern. Ratternd wurde das Tor geöffnet und der Karren fuhr ein.
Rayden stockte der Atem als sich Personen dem Wagen näherten und direkt neben ihm stehen blieben. Sie trugen dieselben grünen Mäntel wie die Typen, die das Gasthaus überfallen hatten.
Eine der Personen sprach zu dem Kutscher: „Heute keine neue Lieferung? Darüber wird Meister Ilias sehr ungehalten sein.“
„Was soll ich tun, wenn ich keine bekomme? Soll ich sie von der Straße wegfangen?“, gab der Angesprochene patzig zurück.
Der Kerl vor dem Wagen lachte. „Wäre eine Idee, aber park erstmal deine Karre im Lager.“
Der Kutscher trieb das Zugpferd an, welches sich gleich in Bewegung setzte. Durch die Erschütterung, rutschte Rayden ab und einer der Haken löste sich und landete unter ihm im Staub. Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn.
Als sie durch den Torbogen in das Innere einer Halle fuhren, atmete er erleichtert aus.
„He Kutscher, dein Schrotthaufen hat was verloren.“, kam es vom Hof gerufen. Eine der Wachen hatte den Haken gefunden und kam auf den Wagen zu.
Ängstlich blickte Rayden zu Jean und dann zu Auron, die ebenfalls sehr besorgt dreinblickten und sich bereitmachten ihre Waffen zu ziehen.
„Glaub der gehört irgendwo da unten dran“, meint die Wache und bückte sich.
Plötzlich schoss vom Himmel ein großer Vogel herab und hackte auf die Wache ein, die vor Schmerz schrie, als sich große Krallen und ein spitzer Schnabel in sein Gesicht gruben. „Ah, wo kommt das Viech her?“, rief er und versuchte sich von dem Ungetüm, was Rayden als Adler identifizieren konnte, zu befreien.
Jean gab ein Zeichen und die drei Eindringlinge rollten sich unter dem Wagen hervor.
Der Kutscher der ebenfalls verblüfft über das Erscheinen des Vogels war, bemerkte erst zu spät wie sich der weißhaarige Vampir von hinten anschlich und ihm sein Schwert in den Rücken bohrte. Auron zog ebenfalls seine Waffe, ein Doppelklingenschwert, von dessen Griff zu jeder Seite eine scharfe Klinge abging. Mit diesem streckte er die um sich schlagende Wache nieder, die immer noch mit dem Vogel zu kämpfen hatte. Die Schreie verstummten und der geflügelte Retter löste sich von seinem Opfer um vor Raydens Füßen, der immer noch etwas gelähmt von dem Schrecken war, zu landen.
Raydens Augen weiteten sich vor Erstaunen, als der Vogel die Flügel über sich schlug, zu wachsen begann und schließlich seine Schwingen, oder besser den Mantel wieder senkte. Vor ihm stand Nerissa, deren Kleidung besudelt vom Blut der Wache war.
Rayden versuchte etwas zu sagen, aber kein Ton trat über seine Lippen.
Nerissa lachte. „Eine Spezialität meiner Blutlinie, musst du wissen und nun schlag hier keine Wurzeln, wir müssen weiter bevor hier noch mehr Wachen anrücken.“
Der kleine Trupp rannte auf eine Treppe zu, die ins Innere der Einrichtung zu führen schien. Plötzlich stoppte Rayden und drehte ab. Er hatte an den Wänden des Lagers eine Entdeckung gemacht. Große runde Löcher waren da, die steil nach unten in die Dunkelheit abfielen.
„Das müssen die Röhren sein von der Lydia gesprochen hat.“, rief er seinen Kameraden zu, die stehen blieben und sich zu ihm umdrehten.
„Weg da du Idiot!“, schrie Nerissa entsetzt.
Ein lauter Knall ertönte. Rayden sah an sich herab. Blut quoll aus einer Wunde in seiner Brust. Er sah sich um. Am Eingang der Halle standen zwei Wachen mit erhobenen Gewehren. Ein weiterer Schuss ertönte und die Kugel traf ihn an der Schulter. Die Wucht des Projektils ließ ihn schwanken. Benommen torkelte er, verlor das Gleichgewicht und fiel. Aus der Ferne hörte er noch Aurons Stimme, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.

Rayden war in eine der Röhren gestürzt.
„Nein!“, schrie Auron und stürmte auf die Wachen zu, noch bevor Jean oder Nerissa ihn zurückhalten konnten. Die Verteidiger zogen ebenfalls Schwerter, da ihre Gewehre nur einen Schuss fassten. Die Klingen trafen sich. Eine der Wachen wurde von der Wucht des Angriffs zurückgedrängt, die andere parierte. Auron begriff schnell, dass er es nicht mit normalen Sterblichen zu tun hatte. Wie es schien waren sie durch vampirisches Blut gestärkt. Das zeigten ihm auch die Blutunterlaufenen Augen, die ihre Abhängigkeit von dem roten Saft verdeutlichte.
Doch gegen den kampferprobten Vampir hatten sie keine Chance. Die gebrochene Deckung des ersten Kontrahenten nutzte Auron sofort um ihn, mit einer wirbelnden Bewegung seiner Waffe, eine tiefe Wunde quer über den Torso zu zufügen. Der andere versuchte derweil mit einem wuchtigen Schlag die Deckung des Vampirs zu durchbrechen. Dieser wich jedoch dem Angriff aus, anstatt ihn zu parieren, so dass der Angreifer selbst zum Ziel wurde und einem gezielten Stich in die Seite nicht entgehen konnte. Vor Schmerz krümmten sich beide Wachen auf dem Boden. Auron erlöste sie, indem er seine Klinge in ihre Körper grub.
Blut spritzte und befleckte seine Kleidung und sein Gesicht, welches keinerlei Emotionen zeigte.
Langsam bewegte er sich auf die Röhre zu in der sein Zögling verschwunden war. Nerissa und Jean stürzten herbei und hielten ihn an den Armen fest.
„Du darfst ihm nicht folgen, du weißt nicht, was dich da unten erwartet.“, meinte Nerissa, während sie sich mit ihrem gesamten Gewicht an ihn hängte.
Auch Jean redete auf ihn ein: „Ray ist ein kräftiger Bursche. Seine Verletzungen sollten nicht tödlich sein. Vergiss nicht, dass er einer von uns ist. Wir müssen weiter. Hast du vergessen weshalb wir hier sind?“
Auron blieb stehen und sah in das dunkle Loch vor ihm. Die Röhre glich einer Rutsche und war zu steil um sie von unten wieder zu erklimmen. Sollte er Rayden folgen gäbe es keinen Weg zurück.
Der ältere Vampir seufzte und ging wortlos Richtung Treppe.
 
Wow; erstmal möchte ich mich sehr dafür entschuldigen, dass ich erst so spät geschrieben haben und dann noch ein eindeutigs Lob an dich.
Der Teil war wirklich gut.

Selbst wenn er mich überrascht hatte, denn von Dir war ich es eher wenig gewöhnt, dass du so oft den Schauplatz wechselst. Dennoch kann ich mich nicht beklagen und nur sagen, dass es ein ausgezeichneter Teil war.

Überraschend fand ich auch den Part zwischen Lydia und Andre, welcher diese gewisse Spannung aufbaut. Auch fand ich, hast Du Lydia sehr gut beschrieben, als sie da so wusste, dass nun die letzten Minuten ihres (Untoten) Lebens auf sie warten. (--> Auch wenn ich hoffe, dass es nicht so ist).

Das einzige was ich mich nur immer noch frage ist weshalb sich Radyen so gut mit seinem Schicksaal abfinden konnte.
Ich meine er erfährt nicht nur auf Schmerzhafte Weise, dass es noch mehr zwischen Himmel und Erde gerät, nein er wird gleich in einen Kampf verwickelt und scheint da in etwas hineingeraten zu sein, was weitaus Wichtiger/ Geheimnissvoller als so manches anderes zu sein scheint.
Ich meine einerseits ist die Story - trotz dritter Person - großteils aus Radyens Sicht geschrieben. Wenn dem aber so währe, fehlen mir seine Gefühle etwas. Oder auch allgemein finde ich verlässt du die Gefühle, also was sie denken und fühlen in der Handlung.
Selbst Auron - falls Du es schreiben möchtest - hast Du von der Gefühlswelt her nicht beschrieben. Schon du hast seine Emotionen in seiner Handlung zum Ausdruck gebracht, aber nicht wirklich den brennenden Schmerz des Verlustest - nehm ich mal an, dass es sehr schlimm für Auron gewesen sein muss, damit er so handeln kann - hast du nicht beschrieben.

Ich hoffe, dass Du mir vergeben kannst, dass ich darauf vergessen habe einen Kommentar zu schreiben und wünsch Dir noch weiterhin viel Glück - in der Story und im Leben.


Love PanSSJ3
 
öhm...ja....huch
da gehts hier weiter un ich verpeil das voll...sorry ersma für meine tadelnswerte unaufmerksamkeit

mir hat der teil auch sehr gut gefallen...un ich kann mich meiner vorredmerin nur anschließen, wenn sie hofft, dass lydia noch nicht völlig aus der story gebannt ist...sie war einfach so wunderbar geheimnisvoll und exzentrisch...aber du hast ja auch prompt für einen passenden ersatz gesorgt. ich überlege grad, was dich zu dieser vogellady inspiriert haben könnte...vl olga aus wächter der nacht, oder doch ehr der prophet aus warcraft? auf jeden fall ein wirklich interessanter charakter, bin mal gespannt, was noch so alles in ihr steckt.

pans kritik über die spärlichen beschreibungen der emotionen würdich auch gerne aufgreifen. ich denke, du beschreibst sie ehr indirekt...also über die sprache, die mimik und gestik...man muss sich seinen teil also denken, aber es ist gut gemacht...aurons herzloser kampf gegen die armen wachen (was können die denn dafür...schnief...), oder er innere konflikt, als er die mission gegen seinen (tolpatschigen) zögling abwägt...erinnert mich ein wenig an mein lieblingsanime noir...da hat auch ein seufzen oder ein abgewendeter blick oft mehr gesagt als tausend worte...in diesem sinne..weiter so

was mir auch sehr positiv aufgefallen ist, ist die beschreibung der kampfszenen...rasant, aber doch detailreich

tja...jetz binnich ma gespannt, wies weitergeht...wie der arme rayden wohl seine verletzungen wegsteckt (die kugeln aus der revolutionszeit warn echt tierisch fies...haben furchtbare wunden gerissen...heutzutage wäre solche munition wohl international geächtet)
naja...dann hoffich mal, dasses bald weitergeht...wie wärs mit nem deal...ich zieh mein tempo an, wenn du das selbe tust ;)

in diesem sinne...auf ein baldiges wiederschreiben

der toffel
 
Hi,:)
ich bin da auf deine Geschichte gestosen und hab sie mir gleich durchgelesen.
Und ein Juwel der Schreibkunst gefunden! *schleim*
Danach habe ich mir gleich "Bloodlines" durchgelesen und frage mich warum du nicht weiter schreibst.Bis jetzt ist sie ja nicht schlecht.
Aber das musst du selber wissen.:rolleyes:
Wie süß! Ich hoffe so sehr, dass Ray und Marie zueinander finden!
Leider glaube ich,dass du nicht vor hast,sie glücklich werden zu lassen.:( :bawling:
Schreib bitte schnell weiter!!!!
LG Lili:D
 
Sorry, dass ihr mal wieder so lange warten musstet :(

@all: Danke für das Lob und natürlich auch für die Verbesserungsvorschläge! ^^

@Pan: Ich habe deinen Rat befolgt und bin im folgenden Teil mehr auf Raydens Gefühle eingegangen. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist. Freu mich auf einen Kommi dazu :)
Zu Aurons Gefühlswelt werde ich allerdings erst später kommen. Etwas Geduld noch ^^

@Toffel: Wie ich zu Nerissa gekommen bin, weiß ich nicht mehr so genau. War bestimmt ein Mix aus vielen Aspekten.
Bei den Kampfszenen gebe ich mir immer besonders Mühe, damit sie nicht zu eintönig und gleich werden und das ist verdammt schwer o.O
Übrigens ist noir ein wirklich toller Anime, auch wenn ich nicht alle Folgen gesehen habe.

@Lili: *freu* eine neue Leserin ^^ was aus Marie und Rayden wird... wer weiß?! ;)
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Kapitel 12: In der Dunkelheit

Rayden hörte Stimmen. Erst weit entfernt, doch dann immer lauter. Etwas zog an ihm. Sein Körper schmerzte.
Dann wurden die Stimmen deutlicher:
„Das gehört mir!“
„Was denkst du dir dabei? Lass den armen Jungen gehen.“
„Ach, was siehst du nicht die Wunden? Den hat’s erwischt. Der brauch das nicht mehr.“
Wieder riss und zerrte etwas an ihm. Mühsam versuchte er die Augen aufzuschlagen.
Als es ihm gelang, hörte er einen erschreckten Schrei. „Um Himmelwillen, der is ja noch lebig!“
Er versuchte sich umzusehen, doch vor seinen Augen tanzte alles. Erst nach kurzer Zeit konnte er wieder klar sehen.
Neben ihm saß ein älterer Herr, der noch halb an Raydens Mantel hing. Anscheinend hatte er vorgehabt ihm das Kleidungsstück zu stehlen.
„Das ist meiner!“, brachte Rayden gequält hervor.
Der Mann, der von der Auferstehung des jungen Mannes immer noch schockiert schien, ließ den Mantel sprachlos fallen.
„Danke!“, meinte Rayden und versuchte sich aufzustützen. Eine Welle des Schmerzes durchfuhr seinen Körper und ließ ihn noch einmal zurück sinken. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste er sich an den Kopf, zog die Hand aber gleich zurück, als er etwas Feuchtes spürte. Rotes Blut klebte daran. Anscheinend war er nach dem Fall sehr ungünstig aufgekommen.
Er sah an sich herab. Große Löcher und Blutflecken befanden sich da, wo die Kugeln ein und ausgetreten waren.
Plötzlich hörte er ein Wimmern und erst jetzt realisierte er wo er war.
Neben einer zitternden Frau, die zu seiner linken saß, befanden sich noch mehr Leute im Raum, der nur sehr spärlich beleuchtet war. Rayden schätzte, dass es wohl etwa dreißig Personen waren, die ihn da umringten. Viele von ihnen sahen kränklich und zermürbt aus.
Wie lange waren sie wohl schon hier unten?
Rayden wollte aufstehen, doch dann bemerkte er, dass seine Füße nackt waren.
Er warf einen wütenden Blick zu dem Mann, der ihm auch seinen Mantel rauben wollte. Dieser holte sie widerwillig hinter dem Rücken hervor und übergab sie Rayden.

Derweil setzten seine Mitstreiter ihren Weg in das Innere des Gebäudes fort. Immer wieder trafen sie auf sterbliche Wachen, die mutig genug waren sich ihnen in den Weg zu stellen. Jean packte einen von ihnen am Hals und rammte ihn gegen die Wand, dass seine Knochen knackten.
„Wo sind die verschwunden Menschen und was macht ihr mit ihnen?“, fragte er energisch.
Der Mann röchelte. „Das werde ich dir nicht verraten, du…“, Jeans Griff verstärkte sich.
„Ich wiederhole mich nicht gerne.“, meinte er gereizt.
Die Wache schien zu überlegen, welches Schicksal das bessere sei. Hier und jetzt zu sterben, oder später durch die Hand seines Meisters.
„Einige sind unten im Kellergewölbe.“, brachte er hervor.
„Und der Rest?“
„Weg.“
Jean zeigte die Zähne. „Wie meinst du das? Wo sind sie hin?“
„Das weiß ich nicht. Die Auslieferung übernimmt immer Meister Claudel.“
Jean wusste, dass damit Ilias rechte Hand André gemeint war.
„Gibt es nichts weiter? Informationen wohin er sie gebracht hat?“, fragte Jean weiter.
Die Wache rang nach Luft. „Meister Claudel hat Privatgemächer im obersten Stock. Vielleicht da…“
Jean befreite die Wache von seinem Griff, jedoch nur um auszuholen und ihm einen kraftvollen Schlag zu verpassen. Die Wache rutschte bewusstlos die Wand hinab.
„Danke, das wäre geklärt.“, meinte Jean erfreut und ging zu Auron und Nerissa die gerade eine Handvoll weiterer Wächter zur Strecke gebracht hatten.
„Ich schlage vor wir trennen uns. Ich gehe runter und ihr seht euch oben mal um.“
Auron klopfte ihm auf die Schulter. „Pass auf dich auf.“

Hufe klapperten über das Pflaster der Straßen. Drei Pferde trugen ihre Reiter im schnellen Galopp ihrem Ziel entgegen. André Claudel war der Vorderste und ließ sein Pferd seine Wut durch seine Sporen spüren.
Er hatte seinen Auftrag erledigt. Er hatte die Seherin für ihren Verrat gerichtet und damit den Wunsch seines Meisters erfüllt.
Seine Finger verkrampften sich in den Zügeln. Er dachte an die drei unerwünschten Besucher, die Lydias Tod zu verantworten hatten und schwor ihnen blutige Rache.

Rayden hatte es derweil geschafft sich aufzurichten und den Raum zu untersuchen.
Es gab, sah man von der Röhrenöffnung ab, nur einen Ein- und Ausgang und das war eine massive Stahltür. Ansonsten war der Raum eng und auf Grund der Menschen, die sich darin befanden, extrem stickig. Die Sterblichen wurden hier wie Tiere gehalten. Durch das Rohr warf man ihnen Essen zu, Wasser mussten sie sich von einem winzigen Rinnsal an der Wand auffangen und ihre Notdurft sollten sie in Eimern verrichten, die selten abgeholt wurden. Verzweiflung war ihnen ins Gesicht geschrieben und seine Anwesenheit schien sie auch nicht zu beruhigen.
Sie hielten Abstand zu ihm, verständlich, denn wer hatte jemals solche Verletzungen überstanden? Rayden hielt sich die schmerzende Schulter. Die Wunde hatte aufgehört zu bluten, tat jedoch noch höllisch weh.
Der junge Vampir schleppte sich mühsam quer durch den Raum zur Tür und sah sie sich genauer an. Zu seinem Unglück hatte sie kein Schloss, was er hätte knacken können.
„Keine Chance. Ist von außen verriegelt.“, sagte eine schwache Stimme zu seiner Rechten.
Rayden wandte sich um und sah einen alten faltigen Mann in der Ecke sitzen. Der Vampir stutzte. „Alter, bis du das?“
Der alte Mann sah in aus glasigen Augen heraus an. „Der kleine Engländer, bist du das Ray?“
Rayden trat näher. „Ich wusste, dass ich diese Falten kenne! Du siehst echt nicht gut aus.“
Der Alte hob zittrig seine Hände und tätschelte Raydens Arme. „Du lebst! Ich glaub das nicht. Hätte dich auch fast nicht erkannt, so adrett wie du aussiehst.“
Dem jungen Vampir tat es weh anzusehen wie hilflos der einst stolze Gildenmeister war.
Plötzlich fing der Alte an zu wimmern. „Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, weil ich dich verraten hatte, aber ich hatte keine andere Wahl.“ Er lächelte, dabei zeigte sich, dass er keinen Zahn mehr im Mund hatte. „Aber zum Glück ist dir nichts passiert.“
Rayden wollte schon fast widersprechen, aber ließ es dann doch lieber.
Der Alte sprach weiter: „So viele sind gekommen und gegangen, aber mich haben sie nicht geholt. Bin ihnen wohl zu alt, wer weiß. Aber ich will nicht in diesem Loch sterben.“ Er krallte sich in den Mantel des Jungen. „Hilf mir!“
Rayden befreite sich von seinem Griff und stand auf. „Ich werde mein Möglichstes tun.“
Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Es musste doch einen Ausweg geben!
Plötzlich wurde sein Blick von Etwas magisch angezogen.
Der Mann, der ihn vorhin den Mantel stehlen wollte, fuhr sich mit etwas durch die wenigen Haare, die er auf dem Kopf hatte. Bei genauerem hinsehen war es ein Kamm, ein goldener Kamm.
„Das kann nicht sein.“ Rayden rannte auf den Mann zu und packte ihn am Handgelenk. „Woher hast du den, du elender Gauner?“
„Was sollen diese Anschuldigungen? Das ist meiner.“, behauptete der Mann, doch Rayden glaubte ihm kein Wort und drückte zu.
Der Mann schrie vor Schmerz und ließ den Kamm fallen.
Rayden nahm ihn auf und hielt ihn den Dieb vor das Gesicht. „Dieser Kamm gehört einer jungen Frau mit roten Haaren. Ich habe ihn ihr selbst geschenkt, also woher hast du ihn?“
„Sie war hier.“, jappste der Angesprochene. „Sie haben sie erst gestern mit einigen anderen geholt. Bei dem Trubel hat sie ihn fallen lassen.“
Rayden warf den Mann zur Seite und rammte wutentbrannt seine Faust in die Wand, in der sich augenblicklich ein paar Risse bildeten.
„Verdammt!“, schrie er und alle im Raum, soweit sie es noch nicht taten, sahen ihn an.
„Verdammt!“, wieder wurde die Wand Opfer seiner blinden Wut.
Rayden war innerlich zerrissen. Auf der einen Seite war er froh, dass Marie wahrscheinlich doch noch am Leben war, auf der anderen Seite schmerzte es ihn unendlich, dass sie wegen ihm so lange Zeit in diesem Loch leiden musste.
„Das hast du nicht verdient.“, presste er unter zusammengebissenen Zähnen hervor.
In seinem Kopf erschienen Bilder, die er lange versucht hatte zu verdrängen. Er erinnerte sich daran wie sie ihn angelächelt hatte und wie sie friedlich neben ihm eingeschlafen war, ihr Atem auf seiner Haut. Dann kamen die Erinnerungen an die Nacht, als er zum Vampir wurde - ihr entsetztes Gesicht als sie André sah und wie sie ohnmächtig zu Boden sank.
Tränen der Verzweiflung schossen ihm in die Augen, doch er kämpfte sie nieder.
Er blickte zur Tür. Nur ein einziger Gedanke beherrschte sein Denken: Er musste hier heraus und sie finden, falls sie noch lebte. Dabei war ihm die Tür allerdings im Weg. Also nahm er Anlauf und rannte auf sie zu. Mit voller Wucht schmiss er sich mit der Schulter voran gegen das harte Metall.
Sterne tanzten vor seinen Augen, als er wieder zur Besinnung kam. Die Tür war immer noch da. Sie hatte lediglich eine Beule abbekommen und etwas Blut von Raydens bereits lädierter Schulter.
Der junge Vampir setzte sich mit dem Rücken zu ihr und begann apathisch mit dem Kopf an sie zu klopfen.
Alle im Raum betrachteten ihn sprachlos. Als Rayden dies bemerkte, hielt er inne und schloss die Augen.
 
wunderschön...jetz laufen die fäden also zusammen...klingt fast so, als würde sich hier ein finale ankündigen
bin schon gespannt, ob rayden es vom kleinen dieb zum tapferen ritter schafft, der seiner angebeteten zu hilfe eilt
das wiedersehen mit dem gildenmeister hat mir gut gefallen, den hattich scho fast vergessen...na bin ich mal gespannt darauf, wie die charas ihre konflikte untereinander alle austragen
geb mir auch mühe, unsern deal einzuhalten, aber hab nachsicht...schuffte zur zeit 8 stunden am tag als zivi...nich sehr förderlich für die kreativität ^^
 
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