Inuka - Gut oder Böse

Ich schreibe morgen bzw übermorgen weiter. Muss erst meinen PC einrichten, der morgen kommt. Erst dann bin ich wieder voll und ganz da :)
Also keine Angst, es geht 100% weiter!!
 
Alles installiert... alles läuft... Mystik froh :D
Und damit andere nicht noch länger warten müssen, hab ich natürlich das neue Kapitel mit dabei.
Viel Spass beim lesen.

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8. Kapitel

Wärme, Vogelgezwitscher. In der Ferne ein paar Stimmen. Lilly blinzelte mit den Augen. Ihr Schädel brummte. Ein leises gleichmäßiges Atmen neben ihr machte sie wacher. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite. Braune, wild abstehende Haare, starke Arme und dieses alte, vertraute Gefühl von Geborgenheit. Sie fuhr ihm mit der Hand durch die Haare und ließ sie langsam über seine Lippen wandern. Sein Arm zog sie plötzlich näher zu sich heran. Lilly hielt den Atem an. <„Nein. Ich darf mich nicht noch einmal in ihn verlieben. Wir sind gute Freunde und so soll es auch bleiben. Es hat so lange gedauert.“>

Kenny war Lilly´s erste große Liebe. Sechs Monate waren sie zusammen. Das war nun schon 3 Jahre her. Er war eigentlich immer charmant und nett zu ihr, doch er konnte auch ziemlich verletzend sein. Als er mit Lilly Schluss machte, zerbrach ihr Herz in tausend Stücke. Sie wollte ihn nie wieder sehen. Das hatte sie auch ganze zwei Jahre gut hinbekommen, doch dann starb Kenny´s Vater. Ihre Eltern bestanden darauf, das sie mit zur Beerdigung kam.
Still und leise saß er alleine in einer abgelegenen Ecke. Der Tod seines Vaters hatte ihn sehr mitgenommen. Seine Mutter schickte Lilly schließlich zu ihm. Da sie nicht unfreundlich sein wollte, tat sie ihr den Gefallen, und setzte sich neben ihn auf den Boden. Lilly wollte nicht mit ihm reden, auch war seine Nähe unertragbar. Immer wieder fragte sie sich, wie man jemanden so hassen konnte, wenn man ihn zuvor aus vollem Herzen liebte. Als sie aufstand und gehen wollte, hielt er sie zurück. Wie ein Blitz durchströmte seine Berührung sie. „Lilly... es tut mir leid,“ sagte er schließlich nach langem schweigen leise und blickte zu ihr auf. Sie schüttelte seine Hand ab und ging, ohne etwas zu erwidern. Einzig allein ihr Blick ließ Kenny vermuten was sie dachte. Er war kalt, ohne jegliche Emotion.

Lilly schluckte. Wieso fiel ihr das alles jetzt wieder ein. Sie schloss die Augen wieder um auf andere Gedanken zu kommen, doch es misslang.

„Du bringst es nicht mehr. Ich habe ein anderes Mädchen kennen gelernt. Sie ist perfekt. Geiler *****, große Brüste... da kannst du nicht mithalten Kleines.“ Ja, damals mit 15 war sie noch flach wie ein Brett und hatte noch eine recht kindliche Figur... trotzdem. War das ein Grund jemanden so abzuweisen, nachdem man sechs Monate zusammen war? „War nett mir dir im Bett, hätte aber besser sein können.“ Sie wollte mit dem ersten Mal warten, doch blind vor Liebe lief dann alles anders als geplant. Der Höhepunkt war, als er meinte, das sie mit seinem Freund weiter üben konnte, da er sie recht niedlich fand. Sie kam sich wie ein Stück Fleisch, das man einfach weiterreichte. Sie hatte ihm eine geknallt und rannte heulend davon. Autoreifen quietschten und die Fahrer schimpften, doch das alles war ihr egal. Mit verschleiertem Blick erreichte sie den Park und ließ sich auf die Wiese fallen.

„Lilly? Bist du wach?“ kam es leise von ihm. Sie tat als würde sie noch schlafen.

„Hey Schatz, ein Anruf für dich,“ rief Frau Kisugi. Lilly nahm ihr den Hörer aus der Hand und fragte wer dran sei. „Ich bin es, Kenny. Leg jetzt bitte nicht auf. Ich muss endlich etwas wichtiges los werden. Ich habe es ohnehin viel zu lange herausgezögert. „Was?“ fragte sie mit kalter Stimme und schaute grimmig. „Es tut mir leid. Ich hätte nie so gemein zu dir sein dürfen. Sie war es nicht wert, das wir uns nun so fern sind. Können wir nicht noch einmal von vorne anfangen und gute Freunde sein?“ „Wie stellst du dir das vor? Meinst du ich kann alles was war so einfach vergessen? Du hast mir weg getan, Kenny. Sehr sogar!“ „Als ich dich auf Vater´s Beerdigung sah tat es mir innerlich richtig weh. Du warst du kalt und abweisend... Lilly, lass es uns wenigstens versuchen. Wir können es schaffen, aber nur wenn wir es beide wollen!“ Erst blieb sie still. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis sie sagte, das sie es gerne versuchen würde. Sie trafen sich ein paar mal. Die Mauer, die Lilly aufgebaut hatte war schnell durchbrochen. Sie verstanden sich besser denn je. Sie alberten zusammen herum und gingen oft zusammen weg. Lilly hatte gemerkt das er erwachsener geworden ist. Es war eine neu erblühte Freundschaft, die durch nichts zerstörbar war, so dachte Lilly jedenfalls.

Als sie die Augen öffnete war Kenny nicht mehr da. Sie setzte sich auf und schaute zum Fenster hinaus. Die Frühlingssonne kämpfte sich durch Wolkenfelder und erwärmte den Boden. Lilly stand auf und ging in ihr Zimmer hinüber. Dort lagen Peggy und Adrian eng umschlungen. Lilly huschte ein lächeln ins Gesicht. Sie sahen einfach zu niedlich aus. Leise öffnete sie den Kleiderschrank und holte frische Wäsche heraus. Danach verließ sie das Zimmer leise und tapste zum Bad.
Als sie fertig war, lief sie einen Stock tiefer. Shingo, ihre Eltern, Oma, Opa und Kenny saßen am Frühstückstisch und unterhielten sich. „Guten Morgen alle zusammen. Mom, hast du mal eine Aspirin für mich?“ Die Runde lachte. „So kommt es, wenn man nicht weiß wann genug ist.“ Sie setzte sich mit an den Tisch und lauschte den Gesprächen, während sie an einem Brötchen knabberte. „Ich muss dann langsam los. War nett bei euch. Ich hoffe wir kommen bald wieder zusammen,“ sagte Kenny und erhob sich. „Warte, ich bringe dich noch zur Tür,“ antwortete Lilly und hüpfte auf.
„Hier, die hattest du gestern in der Hand.“ Er legte Lilly die Kette um und musterte sie zufrieden. „Steht dir ziemlich gut!“ „Danke,“ murmelte diese und schaute zu Boden. „Na ja, ich bin dann weg. Grüß mir deine Freunde recht herzlich.“ Schon war die Tür ins Schloss gefallen.
„Hallo Sonnenschein. Na, auch schon auf den Beinen?“ fragte Peggy, die Lilly an der Haustür stehen sah. „Ja, ich konnte nicht mehr schlafen...“ „Hast du für Adrian und mich eine Aspirin? Uns dröhnt der Schädel,“ fragte Peggy leise. Lilly lächelte verschmitzt. „Ich bringe euch welche. Falls ihr Hunger habt beeilt euch. Noch gibt es Frühstück.“ Peggy nickte dankend und eilte wieder die Treppe hinauf.


Ein Handy klingelte. Lilly schaute auf ihr Display, musste dann aber feststellen das es nicht ihres war. Sie suchte weiter, und fand kurz darauf ein anderes Handy auf dem Fensterbrett liegen. Sie nahm ohne längerer Überlegung das Gespräch an. „Ahh, endlich. Ich dachte schon du gehst mir fremd.“ Lilly hörte ein herzliches Lachen am anderen Ende. „Ähm, Entschuldigung. Ich bin Lilly. Wen willst du denn sprechen?“ Das lachen verstummte schlagartig. „Ist Kenny in der Nähe?“ „Nein, er ist vor ein paar Stunden nach Hause gefahren.“ „So ein Mistkerl. Ich bin ja mal gespannt wie er mich das erklären will,“ knurrte die weibliche Stimme am anderen Ende. „Was denn?“ „Stell dich nicht so doof, du dumme Gans. Gib besser gleich zu das ihr die Nacht zusammen verbracht habt!“ fuhr sie Lilly an. „Hey stopp mal! Du missverstehst hier etwas, und zwar gewaltig! Ich bin Kenny´s Cousine. Ich habe gestern Geburtstag gefeiert und all meine Verwandte eingeladen. Das ist der einzige Grund, wieso Kenny hier war!“ „Ach... ehrlich nun?“ „Ich schwöre! Du kannst gerne meine Mutter fragen, wenn du mir nicht glaubst.“ „Na dann hat mein Knuffel ja noch einmal Glück gehabt. Ich bin sehr eifersüchtig musst du wissen.“ Lilly lachte. „Kann ich verstehen. Ich denke mal das er bald merken wird, das er sein Handy vergessen hat. Ich sag ihm Bescheid, das du angerufen hast, okay?“ „Ja, mach das bitte. Alles gute nachträglich zum Geburtstag und einen schönen Tag noch.“
Ein leises seufzen entwich Lilly´s Kehle. <„Er hat eine Freundin. Wieso hat er mir das nicht erzählt? Er hätte mir ruhig von ihr erzählen können.“>

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Mhm.... hoffentlich war das nun nicht zu verwirrend zu lesen... sweatdrop
 
Lesenswert. Aber, ehrlich gesagt, es war sogar SEHR verwirrend. Vermutlich deshalb, weil du das mit den Zeiten (PLusquamperfekt) so gar nicht hinbekommst und man deshalb nie weiß, was gerade passiert und was schon viel früher passiert ist. Und ich dachte eigentlich bis kurz vor Ende, da wäre ein 3-Jahre-Zeitsprung gewesen :rolleyes:
 
Ich habs geahnt -.-"""
Aber irgenwie weiss ich nicht wie man das richtig hinbekommt... O.o
Naja, hier der nächste Teil... diesmal ohne viel Verwirrung. Hoffe ich jedenfalls sweatdrop

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9. Kapitel

Es war spät in der Nacht, als Lilly durch ein Geräusch wach wurde. Müde rieb sie sich die Augen. Plötzlich erhöhte sich ihr Pulsschlag schlagartig. Dieser Geruch... Durch den Türschlitz drang dicker Rauch ins Zimmer hinein. <„Ich muss träumen. Es kann nur ein Traum sein!“> sagte sich Lilly. Als der Rauch jedoch mehr und mehr das Zimmer füllte bekam sie es immer mehr mit der Angst zu tun. Sie sprang auf, zog sich in Windeseile an, schnappte sich ihren Mantel und riss die Tür zum Gang auf. „Raus hier! Es brennt!“ Lilly zuckte innerlich zusammen. <„Mein Traum... oh nein. Mein Traum ist doch nicht etwa wahrgeworden?“> Sie hustete. Der Rauch war sehr stark und nahm ihr den Atem. Im Haus blieb es still, nur das knistern und krachen von Holz war zu hören. Unaufhaltsam breitete sich das Feuer aus. „Mama, Papa, Shingo, es brennt! Wir müssen raus!“ Tränen der Verzweiflung stiegen ihr in die Augen. Mit verschleiertem Blick rannte sie die Treppe hinunter. Hinter ihr brachen Balken und fielen brennend zu Boden. <„Oh bitte. Bitte lass sie nicht mehr im Haus sein!“> Gerade als sie ins Freie hastete gab es eine Explosion, die Lilly mehrere Meter weit vom Haus wegschleuderte. „Mama, Papa, Shingo... wo seid ihr?” Sie zog die frische Luft tief ein und hustete. Noch immer brannte der Rauch in der Nase und in den Augen. Sie wollte aufstehen, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Die Knie waren weich und die Hände zitterten. Schreie drangen aus dem Haus. Qualvolle, laute Schreie. Lilly hob sich die Ohren zu. Sie wollte es nicht hören. Allein der Gedanke, das ihre Familie noch drin war, ließ sie innerlich zerbrechen.
Quietschende Autoreifen. Die Feuersirenen ertönten in der Ferne. Jemand musste den Alarm ausgelöst haben. „Ich muss da rein. Ich... ich kann nicht einfach zusehen...“ Hustend richtete sie sich langsam auf. Als sie auf das brennende Haus zuschwankte, wurde sie durch einen kräftigen Ruck zurück auf den Erboden befördert. „Bleib! Versuch erst gar nicht ins Haus einzudringen!“ Eine ihr fremde Person rannte auf das brennende Haus zu und war kurz danach darin verschwunden. „Nicht!“ Lilly´s ausgestreckter Arm senkte sich langsam. Sie konnte nicht klar denken. Das einzige was sie wahr nahm, war das brennende Haus.
Wenige Minuten später trat der Fremde aus den Flammen hervor. Auf dem Arm trug er jemanden. Als sie sich Lilly näherten, erkannte sie Shingo´s Schlafanzug. Abermals stockte ihr der Atem. Er legte ihn neben Lilly auf den Boden. „Ist... ist er tot?“ krächzte sie. Er schüttelte den Kopf. „Er wird es überleben.“ Lilly schloss erleichtert die Augen. „Sag mir wer du bist!“ Er zögerte. Sein Blick hing auf der Kette, um ihren Hals. „Du bist in Gefahr. Wenn er erfährt das du überlebt hast, wird er wieder kommen!“ Lilly verstand nicht, was der Fremde meinte. „Man will mich töten?“ Er nickte. Seine gelben Augen funkelten im Vollmondlicht. „Dein Name... sag ihn mir.“ „Ich werde ein Auge auf dich haben. Du wirst mir noch nützlich sein. Nun schließe die Augen und schlafe!“ Ihre Augenlider wurden schwer. „Was... was geschieht mit mir. Nicht... Inuka...“ Ihr Körper sackte zu Boden. Der Fremde beugte sie über sie. „Ob das wirklich die richtige Entscheidung war? Vielleicht ist sie gar nicht so stark und mutig, wie man sich erzählt.“ Als er verschwand, hinterließ er einzig und allein die Baseballkappe, die seine schwarzen Haare bedeckt hatte.


Ihr Brustkorb senkte sich ruhig auf und ab. Langsam kam sie zu sich und öffnete die Augen. <„Wo bin ich? Etwa im Krankenhaus?“> Sie zog sich die Atemmaske von ihrem Gesicht. „Nicht, lass sie auf. Du hast eine Rauchvergiftung.“ Sachte drückte Kenny sie zurück ins Kissen. „Streng dich nicht zu sehr an.“ „Shingo, wo ist Shingo?“ „Er ist in einem anderen Zimmer, aber keine Angst, ihm geht es den Umständen entsprechend gut.” Lilly atmete erleichtert auf. „Und unsere Eltern? Wo sind sie?“ Kenny senkte den Blick. Lilly schüttelte den Kopf. „Nein, sag dass das nicht wahr ist. Meine Eltern, sie leben doch noch, oder?“ Langsam schüttelte er den Kopf. Sie fühlte sich mit einem mal so leer. Wie weggeblasen war alles um sie herum. Nur sie allein stand inmitten von einem dunklen Raum.
Peggy kam leise ins Zimmer herein. „Hallo. Alles okay bei dir?“ Lilly drehte den Kopf langsam in ihre Richtung und blinzelte ein paar mal. „Peggy... Hallo. Alles okay. Ich lasse mich nicht unterkriegen.“ Sie lächelte zaghaft, jedoch war es ein falsches, das Kenny keineswegs entging. „Fein. Ich war bei Shingo. Die Ärzte meinten, das sie euch zusammen in einem Zimmer unterbringen können, wenn du willst.“ „Ist er wach?“ fragte Kenny. „Ja, seid einer halben Stunde ist er munter. Er hat nur leichte Verbrennungen an den Armen und eine leichte Rauchvergiftung. Er hat zwar gequengelt, als sie ihm die Verbände anlegten, danach war er aber gleich wieder ruhig.“ „Sie sollen ihn herbringen. Kenny, sag den Ärzten, das sie ihm auf gar keinen Fall etwas über unsere Eltern sagen sollen!“ „Ist okay. Ich sag ihnen Bescheid.“ Kenny verließ das Zimmer.
Ich war an euerem Haus. Also, da könnt ihr auf gar keinen Fall mehr wohnen.“ „Habe ich mir schon gedacht... ich überlege schon die ganze Zeit wohin wir nun sollen.“ „Wie wäre es bei mir?“ fragte Kenny, als er die Tür schloss. „Ich weiß nicht,“ gab Lilly zu bedenken. „Das ist doch eine gute Idee. Ich würde zusagen, wenn ich du wäre,“ antwortete Peggy. „Du Kenny. Deine Freundin hat angerufen. Du hattest dein Handy bei mir vergessen. Du sollst sie zurückrufen. Seid mir nicht böse, aber ich wäre jetzt gerne alleine...“ „Das verstehen wir. Wir gehen in die Cafeteria und essen etwas, oder Kenny?“ Zusammen verließen sie das Zimmer.
Lilly zog die Atemmaske herunter und stand auf. „Ich muss ihn finden. Er muss mir da einiges erklären.“ Sie öffnete das Fenster und blickte hinaus. Der Wind wehte sanft durch ihr Haar und die Sonne strahlte ihr sanft ins Gesicht. <„Er hat ein Auge auf mich? Ob er etwa in der Nähe ist?“> „Hey, wer immer du bist! Komm her!“ Lilly hustete. „Beweg deinen ***** hierher, oder ich springe aus dem Fenster!“ Um dem ganzen einen Nachdruck zu verleihen, kletterte sie aufs Fensterbrett. „Tss... was wohl dein kleiner Bruder von deiner Idee hält?“ Vor Schreck wäre Lilly beinahe rückwärts vom Fensterbrett gefallen, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Er hüpfte ins Zimmer und setzte sich auf einen freien Stuhl. „Sag mir endlich deinen Namen!“ „Wieso denn? Du weißt ihn doch schon längst, woher auch immer. Ich bin Inuka!“

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Gut. Dass der Traum doch noch wahr geworden ist, ist nun alles andere als originell, aber doch interessant. Überhaupt klingt das alles nicht besonders innovativ, aber dennoch eine unterhaltsame Lektüre, muss ich sagen. Etwas gestört hat mich nur, dass Lilly sich jetzt Gedanken darum macht, wo sie wohnen sollen, wo gerade ihre Eltern gestorben sind... Sehr praktisch veranlagt, oder? :D
Und bei ihrer Flucht aus dem brennenden Haus hättest du noch ein paar Beschreibungen einbauen können.
 
@stLynx: Jupp, das der Traum wahr wird, wahr vorraus zu sehen... aber najaaa ^^"""
Praktisch veranlagt würde ich es nicht nennen. Ich würde es einfach verdrängen nennen... wobei das genauso doof ist.

Hier nun erst einmal das nächste Kapitel!!!

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10. Kapitel

„Also doch... irgendwie habe ich geahnt, das ich früher oder später auf dich stoße,“ meinte Lilly und setzte sich aufs Bett. Sie musterte ihn. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Sie wusste nur nicht, wo sie dieses Gesicht schon einmal gesehen hatte. „Was willst du von mir?“ raunte er. „Du hast gesagt das man mich töten will, aber warum?“ „Liegt doch klar auf der Hand. Du kannst Dämonen sehen, deswegen bist du eine Gefahr für sie.“ „Woher...,“ setzte sie an. „Woher ich das weiß? Ein Vogel hat es mir unfreiwillig zugezwitschert. Ich habe zufällig ein Gespräch von Luzifon´s Späher belauscht. Sie hatten von einem Mädchen erzählt, das ein kleiner Dämon bei sich hausen ließ.“ Lilly schaute erschrocken auf. „Skipo! Geht es ihm gut?“ „Wer soll das sein?“ „Na der kleine Fuxkater, der ab und zu bei mir war!“ Inuka zuckte mit den Schultern. „Kenne ich nicht.“ Lilly seufzte. „Hoffentlich ist ihm nichts geschehen.“ Inuka stand auf und trat vor ihr. Er zog sie mit seinen grünen Augen regelrecht in einen Bann. <„Grün? Waren seine Augen gestern nicht noch gelb, oder habe ich mir das nur eingebildet?“> Seine Augen waren tief und unergründlich. Irgendwie mysteriös, beruhigend und doch bedrohlich. Eine Mischung aus allem.
„Lege die Kette niemals ab! Sie ist ein Schutz gegen Dämonen, außerdem fühle ich dann, wenn du in Gefahr bist.“ Lilly´s Blick wanderte von seinen nun ernst schauenden Augen zu ihrer Kette an ihrem Hals. „Ist die Kette von dir? Wieso willst du mich beschützen? Bist du etwa auch ein Dämon, der nicht auf den Boss hören will?“ Inuka lachte laut auf. „Ich höre doch nicht auf diesen dummen Dämon!“ „Also bist du keiner?“ fragte Lilly vorsichtig nach. Inuka zögerte für einen Moment. „Nun sag es mir schon! Ja oder nein?“ Lilly wurde ungeduldig. „Na ja... ich bin ein Mischling. Einer meiner Ur-Großeltern war ein Dämon, daher habe ich auch Dämonenblut in mir. Mich jedoch können alle Menschen sehen. Ich bin viel zu sehr Mensch, als das es auffallen würde.“
Stille breitete sich im Raum aus. Es war für beide eine unerträgliche Ruhe. „Danke das du meinen Bruder aus dem Haus gerettet hast,“ sagte Lilly schließlich zögernd. „Habe ich doch gerne gemacht. Ich lasse nicht zu, das Luzifon Unschuldige mit hinein zieht. Er hat kein Recht, sich hier auf der Erde auszubreiten. Das Klima würde sich ändern und all die Menschen würden unweigerlich zu Grunde gehen. Er muss zurück, so schnell wie möglich!“ „Sind die Dämonen an dieser Kälte verantwortlich?“ Inuka nickte. „Ich frage mich, wie ich Shingo erklären soll das seine Eltern... das er sie nie wieder...“ Lilly´s Stimme schien zu versagen. Es war zu schlimm, um es auszusprechen. Immer mehr wurde ihr klar, das sie ihre Eltern nie wieder sehen würde. „Gestern, da haben wir noch zusammen gelacht und gefeiert. Alles war perfekt. Jetzt, jetzt sind sie... tot. Nur meinetwegen! Ich will diese Gabe doch gar nicht haben. Wieso, wieso muss ausgerechnet ich sie besitzen?“ Inuka zog seine Hand zurück, die er ihr tröstend auf die Schulter legen wollte. „Du machst es dir sehr einfach meine Liebe! Statt sich die Schuld zu geben und eine wertvolle Gabe zu verfluchen, würde ich gegen den wahren Täter etwas unternehmen!“ schnaubte er. „Ach ja? Wie soll ich das denn bitte machen?“ schrie Lilly und schluckte die Tränen hinunter. „Zusammen mit mir, wenn du willst,“ kam als Antwort.
Die Tür ging auf und ein Bett wurde hineingerollt. Sofort legte Lilly einen normalen Gesichtsausdruck auf. Der Arzt schickte sie mahnend unter die Decke. Folgsam tat sie, wie man ihr sagte. „Wann können wir entlassen werden?“ fragte Lilly zaghaft. „Ich denke mal übermorgen.“ „Gut...“ Lilly ließ ihren Blick zu Shingo wandern. „Lilly?“ „Ja, was ist?“ fragte sie zögernd, während der Arzt das Zimmer wieder verließ. „Wer ist dieser Junge da? Ist er dein Freund?“ „Nein. Er hat dich...“ „Ich bin dein Retter. Ich habe dich aus dem Haus geholt,“ antwortete Inuka, der Lilly unterbrochen hatte. „Oh... Wo sind Mama und Papa? Wann kommen sie uns besuchen?“ Lilly schluckte. Das war der Moment den sie am liebsten so lang wie möglich rauszögert hätte. Hilfesuchend blickte sie zu Inuka. Er wendete jedoch seinen Blick von ihr ab.
Sie werden sicherlich bald kommen... Sie müssen nur etwas erledigen.“ Lilly tat diese Lüge innerlich weh. Sie hasste es, wenn sie ihren kleinen Bruder anlügen musste. Sie konnte ihm aber auch nicht die Wahrheit sagen, das wäre noch viel schlimmer gewesen. „Hey du! Überlege es dir. Ich will nicht sofort eine Antwort. Du musst selber wissen was du willst.“ Inuka lief zum Fenster und sprang hinaus. Shingo schaute mit offenem Mund hinterher. „Hey, ist der verrückt?“ „Ihm macht diese Höhe nichts aus. Er macht das immer so. Komm mir aber nicht auf die Idee das nachzumachen!“ „Nein, nie im Leben! Ich hänge schließlich an meinem Leben!“ beteuerte Shingo.
Einige Zeit später kamen Peggy und Kenny zurück. Beide blickten Lilly fragend an. Diese schüttelte leicht den Kopf. „Achja, hier. Wir haben euch aus der Cafeteria Kuchen mitgebracht. Er schmeckt echt klasse!“ Peggy überreichte beiden einen Teller mit einem Stück Schokoladentorte. Shingo schlug unbekümmert zu, während Lilly in ihrem Kuchenstück herumstocherte. Inuka hatte vollkommen recht. Es half nicht, sich selber die Schuld zu geben. Doch was konnte sie gegen dieses Monster ausrichten? Sie war nun mal ein Mädchen und daher nicht sonderlich stark. Wie sollte sie also diesem Monster gegenübertreten? Mit einer Dose Insektenvernichter? Lilly seufzte. „Ist was nicht in Ordnung?“ fragte Shingo. „Nein... alles okay.“ „Wieso isst du dein Kuchen nicht?“ Shingo hatte sein Stück längst verputzt. „Ich habe keinen Appetit auf Schokoladentorte. Wenn du willst kannst du mein Stück auch noch haben.“ Shingo strahlte fröhlich. Er liebte Schokolade über alles. Egal in welcher Variante.
„Du Lilly, ich muss langsam los. Meine Freundin wartet auf mich. Wenn ihr was braucht, ruf mich an.“ Er umarmte sie. „Du musst jetzt stark sein. Dein Bruder braucht dich nun mehr denn je,“ flüsterte er ihr ins Ohr. Peggy verabschiedete sich ebenfalls. „Sorry, aber ich muss noch lernen.“ „Ja gut. Ich werde mich jetzt eh etwas ausruhen.“ „Mach das. Bis Morgen dann,“ rief Peggy und schloss die Tür hinter sich. „Tun die Verbrennungen denn sehr weh?“ fragte Lilly. „Am Anfang ja, aber jetzt merke ich fast gar nichts mehr. Hast du dich auch irgendwo verletzt?“ „Nein, ich habe nur zuviel Rauch eingeatmet und muss nun meine Lunge etwas schonen.“ „Fein, ich dachte schon du hast dich schlimm verletzt.“ Shingo legte sich zurück und rieb sich den Bauch. „Man war das lecker. Jetzt brauche ich erst einmal ein Verdauungsschläfchen.“ Lilly schenkte ihm ein lächeln und drehte sich dann zur Seite, um ebenfalls etwas zu schlafen.


Es war dunkel. Nur einzelne Fackeln erleuchteten den dunklen Gang. Es sah aus wie ein altes Verlies. Irgendwo tropfte Wasser taktvoll zu Boden. Es war kalt und zugig. „Lass mich endlich aus dieser Zelle. Ich werde hier noch verrückt. Luzifon, lass mich bitte raus!“ Es klang kläglich. „Ich will auch alles tun was du verlangst, nur lass mich aus diesem dunklen Loch heraus!“ „Das hört sich nicht sehr überzeugend an. Du willst mich doch nicht etwa belügen? Ich muss mich auf die Auserwählte verlassen können, sonst gibt es nur Ärger!“ „Was soll ich tun? Was soll ich tun, damit du mir glaubst?“ Ein hässliches lachen, dass das Blut in den Adern erfrieren ließ, hallte durch die dunklen Gänge. „Ich wüsste da schon was.“

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Zuletzt bearbeitet:
mal wieder hast du es so gedeichselt, dass ich fast entzugserscheinungen bis zum nächsten teil habe!!!! AAAAHHH!!!
is das wesen im verlies etwa skipo??? bitte nicht!!!
 
ICH MAG DAS NEUE BOARDSYSTEM NET *knurr*

@gato: Jupp ich weiss, hab wieder ne ewig lange Zeit gebraucht bis das nächste Kapitel hier stand, tut mir auch ehrlich leid :(
Ob es Skipo ist verrat ich nicht ^^
Das klärt sich von alleine auf.
P.S. Danke das du meine FF in deiner Sig erwähnst *ganzdollknuddel*
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut. Nur gegen Ende war es etwas übersichtlich, so im vorletzten Absatz, da weiß man nicht so richtig, wer da spricht. Beispiel:
<„Du Lilly, ich muss langsam los. Meine Freundin wartet auf mich. Wenn ihr was braucht, ruf mich an.“ Er umarmte sie.>
Wer, "er"?
 
Also ich finde die Stelle eigentlich recht klar. Inuka ist da ja schon lange nimma da... und Shingo wird damit wohl kaum gemeint sein, da der ja sowieso im Krankenhaus bleiben muss. Also, bleibt nur noch einer, und das ist Kenny ^^

Hier das nächste Kapitel.... mir gefällt es aber irgendwie net so ganz... egal wie ich es drehe sweatdrop

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11. Kapitel

„Lilly, Lilly meine Große, wach auf.“ Langsam öffnete sie die Augen. Es war dunkel im Zimmer. Nur das Mondlicht drang spärlich zum Fenster herein. „Mama... Mama?“ Außer Shingo, der querliegend im Bett schlief war niemand zu sehen. Lilly schluckte. Aus ihrem Augenwinkel rollte eine Träne. „Ich muss stark sein, wenn nicht für mich, dann für Shingo!“ sagte sie sich leise und dachte über ihren Traum nach. <„Ob er eine Bedeutung hat? Sicher hat er das. All die Träume, die ich in letzter Zeit hatte habe ich verdrängt, doch wie ich sehe hilft das nichts. Sie verfolgen mich weiterhin Tag und Nacht.“> Sie stand leise auf und lief ans Fenster. Sie zog den Vorhang auf und blickte in die Dunkelheit hinaus. Sie setzte sic aufs Fensterbrett und zog die Beine an. Den Kopf legte sie auf ihre Knie. „Mama, Papa, was soll ich tun? Ich fühle mich so hilflos. Ich kann doch nicht so tun, als sei nichts passiert! Shingo, er ist doch noch so jung. Ich kann meinem 7 jährigen Bruder nicht sagen das er euch nie wieder sehen wird. Er braucht doch Vater und Mutter... und ich auch. Ich bin nicht so stark wie ich immer tue!“> Lilly seufzte leise. Weiße Flöckchen fallen langsam vom Himmel und bedeckten die Erde. Vom Frühling war schon bald nichts mehr zu sehen. Kalt, nass und düster war es.
Lilly lief zum Schrank. Wie erwartet fand sie dort ihre Kleidung. Sie rochen nach Rauch. Bei dem Geruch schnellte ihr Puls in die Höhe. Es war etwas wovor sie Angst hatte. Sobald sie Rauch roch, spielte sich die Nacht in ihrem Haus vor ihren Augen ab. Obwohl sich in ihr alles sträubte, zog sie sich um. Leise öffnete sie die Tür und linste durch den Spalt. Die Luft war rein. Keiner war zu sehen. „Schlaf du ruhig weiter. Mach dir um mich keine Sorgen. Ich komme bald wieder,“ sprach sie leise und huschte hinaus. Am Schwesternzimmer kroch sie duckend vorbei. Als sie auch das geschafft hatte, fiel auch schon die Stationstür hinter ihr ins Schloss. Mit dem Aufzug fuhr sie hinunter. Keine Menschenseele war ihr begegnet. Einzig und allein die Rezeptionsdame hatte sie gesehen, als sie das Gebäude verließ.
Sie irrte eine Weile durch die Gegend, bis sie an einem Taxistand vorbeikam. Neben ihr blieb sogleich eins stehen und die Scheibe ging herunter. „So spät und alleine in dieser Kälte unterwegs?“ Ein freundlich aussehender Mann mittleren Alters blickte sie fragend mit seinen grauen Augen an. „Ich habe kein Geld bei mir. Ich kann mir kein Taxi leisten, also fahren sie ruhig weiter,“ hauchte Lilly vor Kälte. „Steig ein Mädel. Ich fahre dich nach Hause. Kostenlos. Ich bin selbst Vater einer 17 Jährigen. Ich weiß also welche Sorgen sich Eltern da machen.“ Lilly wehrte erst ab und meinte das sie lieber hier bliebe, doch dann stieg sie doch ins Taxi. „Es ist doch viel zu kalt da draußen. Außerdem sollte sich ein so hübsches Mädel nicht alleine um die Zeit rumtreiben. Es laufen immer eine Menge verrückte rum!“ Lilly nickte mit dem Kopf. „Ich weiß. Ich brauche das aber manchmal um abschalten zu können. Alleine durch die Gegend streifen und sich frei fühlen...“ „Ja, ich verstehe das schon. Nun sag, wo kann ich dich hinfahren?“ Lilly gab ihm ihre Adresse. „Kein Problem. Ist ja nicht weit von hier.“
15 Minuten später bogen sie in die Straße ein. „Wo genau ist dein Zuhause?“ „Noch ein Stück weiter.“ Als sie an den Überresten vorbei kamen, bat sie den Fahrer anzuhalten. „Genau hier stand gestern noch mein Zuhause... das ist alles, was davon übrig geblieben ist.“ „Ohje, sieht übel aus. Was willst du um diese Zeit denn hier? Du siehst ja kaum was.“ „Ich wollte schauen ob mein Auto den Brand überlebt hat...“ „Ach, meinst du das schwarze am Zaun?“ Lilly nickte. „Das ist wahrscheinlich alles, was mir von meinen Eltern geblieben ist...“ Der Fahrer spürte die Trauer in ihrer Stimme. „Du armes Ding. Das muss ziemlich schwer für dich sein. So jung, und dann schon seine Eltern verloren. Kann ich dir irgendwie helfen?“ Lilly schüttelte verneinend den Kopf. „Danke, aber sie haben mir schon durch die Fahrt hierher geholfen.“ Lilly öffnete die Wagentür und stieg aus. „Passen sie gut auf ihre Tochter auf. Man weiß nie was der nächste Tag bringen wird.“ „Kopf hoch. Das Leben wird wieder besser werden.“ „Ich hoffe doch,“ antwortete Lilly und lächelte tapfer. „Nochmals vielen Dank fürs bringen.“ Sie schloss die Tür und lief zu ihrem Wagen. Aus dem Mantel holte sie den Autoschlüssel und öffnete die Autotür. Sie schaltete die Heizung und die Musik an, und lehnte sich traurig zurück.

Lautes, ungleichmäßiges klopfen. Lilly blinzelte verschlafen. Wieder klopfte es. Sie öffnete die Tür und stieg aus. Vor ihr stand Inuka und schaute sie böse an. „Guten Morgen Inuka,“ begrüßte Lilly ihn und streckte sich. „Du bist schwerer als ein Sack Flöhe zu hüten. Da passt man einmal nicht auf und fort ist sie.“ „Ich brauche keinen Leibwächter, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt.“ Lilly lief aufs Haus zu und betrat es, trotz polizeilicher Absperrung. Die Wände waren schwarz, die Fensterscheiben von der Hitze zersprungen. Die Möbel im Wohnzimmer waren von Brandlöcher und Flecken übersäht. Überall stand noch das Löschwasser. In Schubladen, auf dem Flur... einfach überall. Langsam stieg sie die Marmortreppe hinauf. Bei jedem Schritt hatte sie Angst, das alles in sich zusammen fiel. Ihre Zimmertür hing schräg in der Halterung. Als Lilly sie öffnen wollte, brach sie heraus. Ihr Herz klopfte wie wild und ihr Atem war flach und ungleichmäßig.“
„Ich kann sie deutlich spüren, deine Angst!“ Inuka stand wie aus dem Nichts neben ihr. „Und wenn schon!“ knurrte Lilly und betrat ihr Zimmer, oder das, was davon übrig war. „Oh nein. Nichts ist verschont geblieben. Überall diese hässlichen Brandflecken...“ „Etwas ist noch in Ordnung. Ich würde mal den Schrank öffnen,“ meinte Inuka und lehnte sich gegen die schwarze Wand. Lilly trat vor den Schrank und drehte den Schlüssel herum. Die Schranktür sprang auf. „Meine Kleidung... wie kann das möglich sein?“ „Sehr feuerfester Schrank, würde ich sagen. Pack ein was du brauchst, ich bring es zu deinem Wagen.“ Lilly nickte dankend. Während die vorderen Klamotten von der Hitze etwas kaputt waren, hatten die dahinterliegenden alles heil überstanden. Sie packte alles in eine Tasche, die ebenfalls im Schrank lag. Hier und da konnte sie noch Sachen aus der Asche bergen. Selbst in Shingo´s Zimmer fand sie noch tragbare Kleidung, sogar ein paar Spielsachen, die er immer im Schrank versteckte.
Als Lilly das elterliche Schlafzimmer stand schluckte sie schwer. „Nichts ist zu retten, absolut nichts. Wie kann hier alles so zerstört sein, während ein paar Räume weiter noch Sachen heil blieben?“ Das Zimmer war ausgebrannt, wie die Räume daneben auch. Die qualvollen Schreie hallten durch ihren Kopf. Überall begann es zu knistern und zu knacken. Lilly hob sich die Ohren zu. „Aufhören! Es soll aufhören!“ Inuka riss ihr die Hände von den Ohren. „Da ist nichts! Das bildest du dir nur ein. Reiß dich gefälligst zusammen!“ Mit Tränen in den Augen stand sie vor ihm. Sie fragte sich, was er bloß für ein Mensch war. Es klang richtig herzlos. Sie eilte an ihm vorbei und stieg die Treppe hinunter. „Weiber,“ knurrte Inuka genervt und folgte ihr. Als er das Haus verließ hörte er nur quietschende Autoreifen und sah ein schnell davonfahrendes, schwarzes Auto. „Ich sag es doch, Weiber! Sie hätte ruhig auf mich warten können. Dumme Kuh!“ Er stieg in sein Auto und verließ ebenfalls den Platz. Er wusste genau, wo er sie wieder finden würde.

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Lesenswert. Lillys Spaziergang hättest du etwas eingehender beschreiben können und am Ende fand ich Inukas Auftritt etwas dürftig - vor allem, dass der ein Auto fährt, passte irgendwie nicht zu dem Bild, das ich von ihm hatte.
 
lynx, du nimmst einem immer die kritikpunkte vorweg... *seuftz* ich kann eigentlich nur das gleiche sagen, du könntest dich mit manchen begebenheiten etwas mehr befassen. aba sonst recht interessant.

gato
 
@stLynx:Nun musst du dir wohl nun ein neues Bild von ihm machen. Das tut mir nun aber echt leid *gg* Aber eigentlich weiss man über den Chara noch net allzu viel... da gibts für den ein oder anderen noch einige Überraschungen :)
Versucht das Kerlchen also nicht in irgend ne Schublade zu packen, wo er nix zu suchen hat. :kawaii:
@gato: Ja ich weiss... der Spaziergang hätte bissel ausführlicher sein können... aber dann wäre dasa Kapitel zu lang geworden ^^""

BTW: Der nächste Teil kommt wahrscheinlich morgen!
 
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Mpff... eigentlich wollte ich gestern posten, aber das Board wollte nicht so, wie ich wollte :dodgy:
Also, hier das nächste Kapitöl ^^

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Kapitel 12

„Hallo Shingo, ich bin wieder da!“ Als Lilly das Zimmer betrat wurde sie bereits vom Arzt erwartet. „Schön das sie auch mal wieder kommen,“ brummte er ärgerlich. „Ach Doktorchen, sie wissen doch das ich nicht lange faul herumliegen kann,“ meinte sie abwinkend. „Wo warst du?“ fragte Shingo neugierig. „Zuhause. Ich habe ein paar Sachen eingepackt. Tante Anja holt dich heute Abend ab.“ „Stop mal! Ihr sollt doch bis morgen hier blieben. Was, wenn es einen Zwischenfall gibt?“ „Ach, es wird schon nichts passieren. Ob Shingo nun hier, oder bei unserer Tante rumliegt ist doch nun echt egal. Außerdem könnte ich in so einem kalten Zimmer nicht gesund werden.“ „Kalt? Es ist doch recht warm hier drin,“ meine Shingo. „Von der Temperatur her vielleicht, aber sonst nicht. Diese kalten, weißen Wände und Betten finde ich recht ungemütlich. In solchen Räumen halte ich es nie lange aus.“ „Verstehe ich nicht,“ meinte ihr kleiner Bruder bedauernd. Lilly lächelte. „Macht nichts mein Kleiner. Früher oder später wirst du verstehen, was ich meinte.“ Der Arzt schüttelte den Kopf. „Dir kann passieren was will. Die große Klappe wird wohl immer die gleiche bleiben. Dich kann ich gehen lassen, doch dein Bruder nicht.“ „Ich weiß, sie benötigen eine Unterschrift. Keine Angst, die werden sie von unserer Tante schon bekommen.“
Der Arzt verließ das Zimmer. „Na ja, der hatte auch schon bessere Laune. Was dem wohl über die Leber gelaufen ist?“ fragte Lilly sich. „Er hat sich nur doll aufgeregt, weil du weg warst. Hast du Mama und Papa gesehen?“ „Ja, sie müssen für einige Zeit nach Amerika, zu Papa´s Bruder. Leider hatten sie keine Zeit mehr, hierher zu kommen, deswegen soll ich dich ganz doll von ihnen drücken und dir sagen, das du dir keine Sorgen machen musst. Außerdem haben sie dich ganz doll lieb!“ „Nach Amerika? Wieso nehmen sie uns nicht mit?“ Lilly überlegte kurz. „Na ja, wegen der Schule. Wir haben keine Ferien.“ „Wie schade. Das Haus ist kaputt, Mama und Papa sind in Amerika und ich muss nun zu Tante Anja.“ Shingo seufzte traurig. „Och Kleiner, Kopf hoch! Anja ist doch total nett, und ihr Haus liegt nah an deiner Schule. Du musst nicht einmal mit dem vollem Bus fahren!“ Shingo lächelte leicht. „Du hast recht. Vielleicht ist alles gar nicht so schlimm.“ <„Wenn du wüsstest,... wenn du wüsstest...“>
Lilly setzte sich auf ihr Bett und trank einen Schluck Orangensaft. Die Krankenschwester brachte das Mittagessen herein. Lilly runzelte die Stirn. „Pass auf. Wetten es gibt wieder etwas mit Spinat?“ flüsterte sie zu ihrem kleinen Bruder. Shingo kicherte. Er wusste das Lilly dieses Grünzeug ganz und gar nicht mochte. Vorsichtig hob er den Deckel an. „Oh toll! Pfannkuchen!“ Shingo begann zufrieden zu essen. Lilly hob ebenfalls den Deckel hoch. Auch ihr kam ein süßlicher Duft in die Nase gekrochen. „Da haben sie ja noch einmal Glück gehabt. Den Spinat hätten sie vom Fenster kratzen können!“ meinte sie grinsend zu Shingo.
Als Lilly gerade das letzte Stück in den Mund schob, tauchte Inuka vor dem Fenster auf. Vor Schreck hatte sie das Stück verschluckt. Während Shingo ihn hereinließ, rang Lilly nach Luft. Schnell schnappte sie sich ihr Glas und spülte das Stückchen, das ihr im Hals stecken geblieben war hinunter. „Sag mal spinnst du? Erschrecke mich nie wieder so!“ „Jaja, ich freue mich auch dich zu sehen. Na Kleiner, wie geht’s?“ lachte Inuka und setzte sich zu Shingo aufs Bett. „Du hast doch einen Vogel. Wenn du schon nerven kommen willst, dann gehe wie normale Menschen durch die Türe! Am Ende kommt mein Bruder deinetwegen auf dumme Gedanken.“ „Eins müsste dir langsam klar sein. Ich bin kein stinknormaler Mensch!“ „Du, wo hast du das gelernt? Wir liegen hier im 2. Stock,“ meinte Shingo. “Weiß ich nicht mehr. Ich kann es einfach.“ „Mischling,“ murmelte Lilly und funkelte Inuka mit einem verächtlichen Blick an. „Heulboje,“ knurrte dieser leise zurück, und streckte ihr die Zunge heraus. Beleidigt drehte Lilly ihm den Rücken zu. „Bist du nur gekommen um mich zu nerven?“ „Ich wollte nur schauen wie es meinem kleinen Freund,“ meinte Inuka und wuschelte Shingo durchs Haar. „Schön, dann kannst du ja jetzt wieder gehen. Da ist die Tür!“ knurrte Lilly. „Du, ich glaub meine Schwester mag dich nicht,“ meinte Shingo leicht bedauerlich. Er fand den Fremden klasse. Schon allein wie er zum Fenster ein und aus ging.
Fluchs war er von einem Bett aufs nächste gekrabbelt und schlang seine Arme um Lilly. „Wer wird denn da so böse sein? Ein Lächeln in deinem Gesicht sieht doch viel süßer aus,“ raunte er ihr ins Ohr. Erst war Lilly verblüfft und sprachlos, doch dann, als sie ihre Fassung wieder gefunden hatte, sprang sie vom Bett auf und hinterließ auf Inuka´s Gesicht einen Abdruck. „Aber Lilly, Inuka wollte doch nur nett sein,“ sagte Shingo verblüfft. So kannte er seine Schwester gar nicht. „Er hat es nicht anders verdient!“ „Auaa... ganz schön harter Schlag für ein Mädchen. Fast hätte es weh getan.“ Lilly kochte innerlich vor Wut. <„Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Ich bin der Große, Starke, mich müssen alle Mädchen lieben? So eine Tour zieht bei mir nicht!“> „Typisch Weiber. Lass dich bloß nie mit so einer, wie deiner Schwester ein. Das bringt nur Ärger,“ meinte Inuka zu Shingo. „Ich finde sie klasse. Eine bessere Schwester könnte ich gar nicht haben!“ Inuka zog eine Augenbraue hoch und musterte Lilly. „Du weißt aber schon, das sie doch belügt? Findest du das etwa okay?“ Lilly´s Gesicht wurde mit einem Schlag ganz weiß. Wie konnte er ihr nur so in den Rücken fallen? Sie überwältigte ihn auf ihrem Bett und setzte sich auf ihn. „Mein lieber Freund... Finde ich ja toll, wie du mich einschätzt. Du kennst mich erst lächerliche zwei Tage... wie kannst du so was behaupten?“ Shingo war nun verwirrt. „Was meint er damit? Hast du mich jemals angelogen?“ „Denkst du ich würde das tun? Wem glaubst du mehr? Mir, deiner Schwester, oder diesem dahergelaufenem Kerl?“ „Dir natürlich,“ meinte Shingo lächelnd. Lilly beugte sich zu Inuka hinunter. Ihre Gesichter trennten nur wenige Zentimeter. „Noch so eine linke Nummer und du kannst dein blaues Wunder erleben,“ zischte sie sauer. „Blaues Wunder? Im Moment erlebe ich dicke Brüste,“ meinte er mit einem breiten grinsen. Lilly´s eben noch blasse Gesicht wechselte zu einem rot. Jedoch weniger aus Scharm, als vor Wut. Schneller als Inuka reagieren konnte fand er sich auf dem Fußboden vor. Beleidigt klopfte er mit einem Finger auf dem Boden, während er mit der anderen Hand seinen Kopf stützte. „Menno, wieso gleich so brutal?“ „Als ob dir das jetzt weh getan hätte!“ fauchte Lilly. „Das nicht, aber was muss dein Bruder nun von mir denken?“ „Ich glaube nun fest daran! Meine Schwester kann dich ganz und gar nicht leiden!“ sagte Shingo. „Die kleine Bestie werde ich schon noch zähmen. Wirst schon sehen.“ „Wer´s glaubt,“ meinte Lilly abwinkend.
„Heute Abend starte ich Luzifon einen Besuch ab. Wenn du mit willst sei um 22 Uhr im Stadtpark. Es liegt an dir!“ Inuka sprang vom Boden auf und hüpfte aufs Fensterbrett. „Also, man sieht sich.“ Weg war er wieder. Lilly reagierte erst gar nicht, doch dann sprang sie vom Bett auf und eilte zum Fenster. „Inuka, warte! Ich glaube nicht das ich mich stark genug fühle!“ Doch Inuka kam nicht wieder.

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Hallo erstaml und frohe Weihnachten!

1. Der Schreibstil ist echt klasse, obwohl am Anfang sah es gar nicht so aus, dass es so gut werden würde wie jetzt. Du erzählst echt spannend.
2. Schön dass du keine Fehler machst, aber mir fehlen irgendwie die Absätze, es ist nicht gerade lustig, so einen langen Teil zu lesen, zumindest nicht dann, wenn keine Spannung da ist.

So und ich hoffe du schreibst bald weiter!!!

Greetz Yahya
 
Gut. Nur die Situation mit Lilly und Inuka konnte ich mir nicht wirklich vorstellen... Wie überwältigt die den denn bitte, dass sie so auf ihm sitzt, dass er einen Kommentar zu ihren Brüsten abgeben muss? Hab ich zu wenig Phantasie dafür? :D
 
@Yasha: Ich probier ja schon immer genug Absätze reinzumachen. Aber im allgemeinen geht es ja, oder? ^_^
@Lynx: *lach* also ich glaub da braucht man wirklich bissel Fantasie... weiß auch nimma genau wie ich mir das vorgestellt hatte, aber es geht bestimmt ;)

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Kapitel 13

Gegen Abend kam ihre Tante, um Shingo und Lilly abzuholen. Den Papierkram hatte sie schon, bevor sie das Zimmer betrat, erledigt. „Hallo meine Lieben. Da bin ich.“ Lilly war froh das sie endlich kam. Sie hatte ihrer Tante die Lage erklärt, auch hatte sie ihr erzählt, was sie ihrem Bruder erzählt hatte. Sie fand das zwar nicht gut, würdigte dennoch Lilly´s Bitte, es vorerst dabei zu belassen. „Lasst uns hier nicht rumsitzen. Wir können das Krankenhaus verlassen,“ meinte Lilly und warf Shingo eine Jacke zu. „Ja, lass uns gehen. Hier ist es langweilig,“ sagte Shingo, und schlüpfte in die Jacke.
Zehn Minuten später standen sie auf dem eingeschneiten Parkplatz. „So ein lausiges Wetter. Wo nur die warmen Temperaturen bleiben? All meine neu erblühten Blümchen gehen bei der Kälte ein,“ meinte Anja bedauernd. „Ich fahre auch mit meinem Auto hinterher.“ „Tu das. Ich verstehe aber nicht, wieso du nicht zu meinem Sohn gehst. Er wohnt doch viel näher an deiner Schule. Um Shingo musst du dir keine Sorgen machen.“ „Ja aber...“ „Nichts aber. Ich werde ihn gleich anrufen, sobald wie Zuhause sind!“ „Ja aber...“ „Nix aber! Steig in dein Auto. Es ist verdammt kalt.“ Lilly gab erst einmal seufzend nach und lief zu ihrem Auto.

Als Anja Zuhause ihren Sohn anrief, erfuhr sie natürlich das Kenny Lilly schon längst angeboten hatte bei ihm zu wohnen. Sie beteuerte ihm, das Lilly käme. Er solle nur vorher etwas aufräumen.
„Lilly, du haust später ab. Kenny weiß Bescheid das du kommst.“ „Aber...“ „Lilly! Fang nicht schon wieder mit Widerreden an. Was ich sage gilt, und das weißt du!“ „Shingo? Ist es okay für dich, wenn ich zu Kenny gehe?“ „Mach dir um mich keine Sorgen. Wie du siehst ergeht es mir hier gut,“ antwortete er und trank einen Schluck Kakao. Lilly runzelte die Stirn. Sie ließ ihren Bruder ungern bei anderen, auch wenn es die Tante war. Außerdem hatte sie mit einer Widerrede gerechnet. „Bist du dir sicher?“ fragte sie noch einmal. „Ja. Du musst mir aber versprechen, mich zu besuchen. Sooft du kannst! Und bring Inuka mal mit. Ich mag ihn irgendwie.“ Lilly lächelte. „Abgemacht mein Kleiner!“
Sie saßen noch ein paar Minuten zusammen, bevor Lilly entgültig aufbrach. „Ciao, und Gute Nacht Shingo. Sei brav und mach Anja keinen Kummer.“ „Werde ich schon nicht. Tschüß Lilly!“ Anja brachte sie noch zur Tür. „Sei mir bitte nicht böse, weil ich dich zu meinem Sohn abschiebe. Es hat doch fast nur Vorteile, wenn du bei ihm wohnst.“ „Ach ja? Ich sehe nur einen Vorteil, dafür aber einige Nachteile.“ „Kenny´s Wohnung liegt näher an deiner Schule, außerdem hat er mehr Platz. Ihr kennt euch doch gut. Wovor graut es dir dann?“ „Vor nichts. Seiner Freundin wird das aber sicher nicht gefallen,“ beteuerte sie.
Grauen. Natürlich gab es einen Grund, wieso sie nicht zu ihm wollte. Er war ihre erste große Liebe, hatte sie bitter enttäuscht. Sie hatte zwar versprochen die Vergangenheit ruhen zu lassen, da sie einen Neustart wagten, aber sie war nun mal da, und ließ sich nicht abschalten. Es waren aber nicht nur diese bittere Zeiten, nein, da war noch viel mehr.

Lilly fuhr nicht gleich zu Kenny. Sie schickte ihm eine SMS in der stand, das sie erst sehr spät käme, da sie noch etwas zu erledigen hatte. Sie fuhr zum Stadtpark. Dort wartete Inuka schon ungeduldig auf sie. „Mensch da bist du ja. Dachte schon du kneifst! Steig ein, wir fahren mit meinem Wagen weiter!“ „Ich bin mir nicht sicher ab ich mit will.“ „Willst du dich nun für den Tod deiner Eltern rächen, oder nicht? Dir passiert schon nichts, solang du in meiner Nähe bleibst.“ „Versprochen?“ fragte sie skeptisch. „Ja doch! Steig endlich ein!“ meckerte Inuka. „Okay. Mitfahren kann ich ja. Danach sehen wir weiter.“
Sie fuhren eine ganze Weile durch die dunkle Schneelandschaft. Nach einer Stunden schienen sie ihr Ziel erreicht zu haben. Hoch oben auf einem Berg stand eine alte, leerstehende Burg. Lilly fühlte sich beobachtet und unwohl. „Inuka... hier ist es unheimlich.“ „Na ja, hier und da lauern ein paar Dämonen im Gebüsch. Schau einfach nicht zum Fenster hinaus.“ „Na toll. Du bist dran Schuld, wenn ich heute Nacht wieder schlechte Träume habe.“ „Träume sind Schäume. Mach dir also nicht in die Hose.“ „Du hast leicht reden! Meine Träume sind anders. Sie sind wahr!“ Inuka trat ohne Vorwarnung auf die Bremse. „Man! Was soll das nun schon wieder?“ „Deine Träume, woher willst du wissen das sie real sind?“ „Ich habe mich davon überzeugt. Weißt du noch das Mädchen im kleinen Waldstück, vor gut 6 Monaten? Ich habe genau das geträumt. Jede kleine Einzelheit. Daher wusste ich auch deinen Namen. Das mein Haus niederbrennt habe ich vor einiger Zeit auch geträumt.“ „Seit wann hast du diese Visionen?“ „Seid ich deinen Gegner am Himmel leuchten sah. Ich bekam starkes Fieber. Als ich mich davon erholte, waren diese Visionen da.“ Inuka fuhr langsam wieder an. „Du hast das Luzifon- Fieber überlebt? So etwas habe ich noch nicht erlebt. Normal ist es nicht möglich diesem Fluch zu entgehen.“ „Wenn Menschen wie ich Luzifon sehen, sterben sie? Habe ich das richtig verstanden?“ „So ist es.“ Lilly schaute Inuka wütend an. „Schön das ich das auch erfahre! Ich hege schon lange den Wunsch durch einen Dämon zu sterben.“ „Hey, hey, ruhig bleiben. Die Kette, die ich dir gegeben habe, schützt dich vor diesem Fluch. Also, keine Angst.“ Lilly schnaubte sauer und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. <„Wieso bin ich nur mitgefahren? So eine Schnapsidee. In der Burg wird es nur so von Dämonen wimmeln. Da soll ich mich auf einen fremden Möchtegernheld verlassen?“>
Sie waren angekommen. Inuka stellte den Motor ab und öffnete die Tür. „Nun komm. Lass uns nicht rumtrödeln.“ Langsam stieg Lilly aus dem Auto und musterte die alte Burg. „Komm mit. Hier geht es lang.“ Dicht an Inuka gedrängt folgte Lilly ihm ins Innere. Sie kam nur mit, weil sie alleine noch viel mehr Angst hatte, und den Dämonen in den Gebüschen nicht traute. Fackeln an der Wand erleuchteten den langen Flur nur spärlich. <„Oh nein. Diese Gegend kommt mir irgendwie vertraut vor. Das ist kein gutes Zeichen.“> Lilly lief es eiskalt den Rücken hinunter. Mittlerweile hing sie regelrecht an Inuka´s Arm, um ihn ja nicht zu verlieren. „Klammer doch nicht so! Du bist ja schlimmer als ein Affenbaby!“ raunzte er. „Hallo! Ich habe Angst! Kannst du wohl nicht verstehen, aber es ist so!“ knurrte Lilly. Inuka öffnete die Saaltür. Sofort kamen kleine und mittlere Dämonen auf sie zu. „Wer dringt hier unbefugt ein? Meinem Boss wird das nicht gefallen!“ knurrte es aus der Menge. „Wo ist euer Boss? Wir haben ein Wörtchen mit ihm zu reden!“ rief Inuka laut. „Er ist auf Jagd.“ „Gut, dann warten wir eben bis er zurück kommt.“ Lilly zupfte nervös an seiner Jacke. „Lass uns gehen. Hier zu bleiben wäre verrückt!“
„Verschwindet, oder ich geben ihnen den Befehl anzugreifen!“ <„Diese Stimme... sie kommt mir so vertraut vor.“> „Ich will keinen von euch töten. Ich will nur das ihr in eure Welt zurückkehrt. Die Menschen werden sterben, wenn ihr es nicht tut. Das Klima hat bereits angefangen sich zu ändern!“ erklärte Inuka. „Die Menschen sind uns egal.“ „Skipo? Sag mir das ich mich irre. Du bist es nicht. Du kannst es nicht sein.“ Der mittlere Gang wurde freigegeben und ein junger Katzenfux kam auf sie zu. Die Augen glühten in einem tiefen rot. „Wer bist du? Woher kennt ein Mensch meinen Namen?“ Lilly schluckte. Ihre Befürchtung war wahr geworden. „Erinnerst du dich denn nicht an mich? Ich bin es, Lilly!“ „Nie gehört. Trotzdem freue ich mich, dich hier zu sehen. Meister Luzifon wird begeistert sein!“ Skipo kam noch ein Stück näher und fuhr sich genüsslich mit der Zunge über sein Maul. „Inuka, was ist mit ihm? Wieso erkennt er mich nicht?“ „Luzifon scheint ihn zu kontrollieren. Die roten Augen sagen mir, das er keinen freien Willen mehr hat.“ „Oh nein. Es ist meine Schuld! Meinetwegen hat man ihm das angetan. Ich muss den alten Skipo irgendwie zurückholen. Koste es, was es wolle. Das bin ich ihm schuldig!“
„Holt euch das Mädchen. Ich will sie aber lebend! Mit Inuka könnt ihr machen was ihr wollte!“ Lilly schrie laut auf, als sich die Dämonenschar auf sie zustürzte. Sie ergriff die Flucht. So schnell die Füße sie trugen, stürmte sie aus dem Saal. „Lilly bleib stehen!“ rief Inuka noch, aber sie rannte weiter.

Lilly rannte und rannte. Schon bald wusste sie nicht mehr wo sie war. Sie musste wohl falsch abgebogen sein und hatte sich nun unwiderruflich verlaufen. Ihre Lunge schmerzte, und sie bekam nur noch schwer Luft. Leises tropfen von Wasser war zu hören. Langsam stieg sie die Steintreppe hinunter. Das Geräusch wurde lauter. <„Genau diese Umgebung habe ich in meinem Traum gesehen.“> Es war ein altes Verlies. Sie lief von Zelle von Zelle und schaute vorsichtig hinein. Hier und da lagen noch Knochen herum. „Ich will hier raus. Wo ist Inuka nur geblieben? Von wegen beschützen. Ich bin hier mutterseelenallein,“ seufzte sie.
„Hallo? Ist da jemand?“ Lilly zuckte erschrocken zusammen. <„Vielleicht bin ich doch nicht so alleine, wie ich dachte.“> Langsam lief sie zur nächsten Zelle.

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Lesenswert. Ich find es nur etwas seltsam, dass die mal zu zweit in das Dämonen-Spukschloss gehen. Und warum sollte Lilly da nun eigentlich mit?
 
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