Richtig getippt. Chichi hatte einen ganz speziellen Wunsch an den Drachen.
Hier ist der nächste Teil:
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Der klappte den Mund wieder zu und atmete tief durch, ehe er den bewusstlosen Oob entgegen nahm und ihn zu seiner Mutter brachte, die völlig aufgelöst mit einem Riechfläschchen und einem feuchten Taschentuch hantierte.
„Wer ist dieses Monster von einer Frau“, fragte Ririka Goku. „Ich dachte, du seist der einzige, der meinen Sohn übertreffen kann.“
„Ich weiß es nicht“, sagte Goku langsam. Etwas nagte in seinem Unterbewusstsein, ein Lichtblitz, ein Fragment, das ihm helfen konnte, das Mysterium um Sochinchi zu lösen oder ihm zumindest näher zu kommen. Dieser Hieb mit der Handkante, wo hatte er ihn schon gesehen, in der gleichen Eleganz, wenn auch nicht mit soviel Power?
Doch zum Grübeln blieb keine Zeit, da nun das lang ersehnte Finale beginnen würde. Auf der Wiese standen die Zuschauer dicht an dicht und es herrschte eine geteilte Meinung über den Ausgang.
Von dem Rummel völlig unbeeindruckt maßen sich die beiden Finalisten. Sochinchi spürte die Gefahr, die von Hanakir ausging und sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, es hier nicht mit einem Menschen zu tun zu haben. Das war nicht die Ausstrahlung von einem Gegner ... es war die Ausstrahlung von vielen, sehr vielen einzelnen Auren, eine bösartiger wie die andere, sich mühsam zurückhaltend, verschmolzen zu einem unruhigen, brodelnden Ganzen. Das würde nicht leicht werden und doch, sie musste siegen. Die massige Gestalt Hanakirs bewegte sich etwas unbeholfen, so als ob er an Fäden gelenkt würde und sich die Puppenspieler nicht einig wären, was als nächstes zu tun sei.
Der Kampfrichter erklärte das Finale für eröffnet und sogleich verschwand jedes Zögern, jede Unbeholfenheit. Mit einer für seine Größe erstaunlichen Geschwindigkeit warf sich Hanakir auf Sochinchi. Diese hatte alle Mühe, den Schlägen auszuweichen und wurde mehr und mehr an den Rand des Ringes getrieben. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Goku Oobs Seite verlassen hatte und sich durch die Menge drängte, um nur ja nichts vom Finalkampf zu versäumen. Sie hatte noch warten wollen, ehe sie es wieder tat, aber Hanakir würde nicht mit halbherzigen Mitteln zu besiegen sein. Die Unterarme zur Abwehr vor dem Gesicht gekreuzt murmelte sie wieder dieses Wort und ihr Haar wechselte die Farbe. „Das ist fast wie bei dir, wenn du zum Supersaiyajin wirst“, sagte Oob, der sich wieder erholt hatte und nun neben Goku stand. „Sie ist genauso stark wie du, vielleicht noch stärker.“
Goku nickte, seine Augen blitzten. Er konnte es kaum erwarten gegen Sochinchi anzutreten. Doch – würde sie auch siegen? Hanakir war von der Wucht ihrer Ausstrahlung etwas zurückgewichen, doch er sah nicht so aus, als hätte er Angst davor.
„Wunderbar“, klang es krächzend aus seinem Mund. „Du wirst ein würdiges Gefäß für UNS sein!“
Verblüfft über diese Aussage ließ Sochinchi die Arme sinken. „Gefäß? Sag mal, wie redest du mir mir, du verrückter Mönch?“
„Er ist nicht nur verrückt!“, ertönte eine Stimme. Der weißbärtige Abt des blauen Klosters der Singenden Nebel zwängte sich schwer keuchend durch die Menge. Ihm folgten zehn grimmig dreinblickende Priester.
„Wie meint Ihr das?“, fragte der Bürgermeister verwirrt. „Und warum kommt Ihr erst jetzt? Auch von seinem Kloster ist nur er aufgetaucht und das finde ich uns gegenüber ein wenig schäbig.“
„Jetzt halte mal die Luft an!“, fauchte ein junger Mönch und stützte den Abt, dessen Stirn vor Schweiß glänzte. „Wir haben zuerst mal die wenigen Überlebenden seines Klosters ausgraben und versorgen müssen.“
„Ach, es gab Überlebende?“, fragte Hanakir mit kalter Stimme. „Dann waren WIR wohl nicht gründlich genug...“
„Du warst mehr als gründlich“, ächzte der Abt. „Vom Kloster des Zornigen Drachen sind nur Ruinen übrig geblieben und es haben nur wenige Novizen überlebt. Auch mein Kollege weilt bei den gelben Quellen, aber bevor er diese Welt verließ konnte er mir noch berichten, was vorgefallen ist. Du bist nicht Hanakir, du bist die Legion der Finsternis, ein Bündnis aus 6000 Ausgeburten einer Dimension, die schlimmer ist als die Hölle selbst!“
„6000?“ Sochinchi schluckte. „Dann hat mich mein Gefühl nicht getäuscht. Was willst du von mir?“
„Deinen Körper, deine Macht, deine Stärke!“, lachte der Besessene. „Dieses Gefäß wird nicht mehr lange von Nutzen sein, denn seine Lebenskraft weicht durch UNSERE Gegenwart. Doch du – du wirst UNS lange Zeit dienen können, zumindest lange genug bis WIR diese Welt fest in der Hand haben und UNS an der Kraft des Gewürms, das sich Mensch nennt, laben können.“
„Kurzum, du willst diese Welt aussaugen wie ein Vampir, nicht wahr?“ Sochinchi ballte die Fäuste. „Und du denkst, dass ich das so einfach mit mir machen lasse, wie?“
Sie riss die Arme hoch und öffnete die letzten Schleusen. Goku sog scharf die Luft ein, als er spürte, dass hier eine Kampfkraft am Werke war, die seine selbst als dreifacher Supersaiyajin überragte. Diese gewaltige Kraft warf sich mit schweigender Entschlossenheit auf Hanakir, der mit einem grässlichen Brüllen seine rote Aura aufflammen ließ. Kraft prallte auf Kraft, ein stummes Ringen, das über das Austeilen von Schlägen und Tritten ging, der Mönch und Sochinchi hatten ihre Hände ineinander verschränkt und ihre Auren fochten einen Kampf weit Jenseits des Körperlichen aus. Die Zuschauer wichen weiter und weiter vom Ring zurück, auch Ririka, die den widerstrebenden Oob mit sich zog. Lediglich Goku stand immer noch am selben Platz, seine Aura glühte golden und ein kuppelförmiger Schutzschirm hatte sich über ihn gewölbt. Selbst der Kampfrichter hatte den Rückzug angetreten und verfolgte das Geschehen aus hundert Meter Entfernung mit einem hastig organisierten Fernglas.
Unter den Sohlen der beiden Kontrahenten bildeten sich Risse in den blanken Fliesen, dann barsten sie mit lautem Krachen. Der Bürgermeister hörte es und stöhnte, waren diese Teile doch eine teure Spezialanfertigung aus der östlichen Hauptstadt gewesen.
Die Splitter der geborstenen Keramikfliesen spritzten herum und jene, die an Gokus Schirm prallen zerfielen im goldenen Licht zu Staub. Einige jedoch schossen in andere Richtungen und einer traf ein kleines Mädchen, das neugierig hinter dem Tisch hervor schaute, hinter den es seine Mutter zur Deckung gezogen hatte. Die Scherbe war so groß wie eine Handfläche und sie bohrte sich in die Schulter des Mädchens. Sein angstvoller Schrei, das erschrockene Weinen der Mutter – Sochinchi hörte es und was einen Mann kalt gelassen hatte, sprach ihr Mutterherz an und für einen Augenblick ließ ihre Konzentration nach. Mit einem Triumphschrei drückte Hanakir ihre Hände nach unten und ehe sie ihre Kraft wieder zu sammeln vermochte, presste er seine Lippen auf ihren Mund. Ein erschrockenes Ächzen ging durch die Reihen der Zuschauer und während Sunizir die Atempause nutzte, um sich des kleinen Mädchens anzunehmen, spürte Goku einen dumpfen Schmerz in der Brust, so als ob ihm etwas sehr Kostbares gestohlen worden wäre.
„Oh nein!“, rief der Abt des blauen Klosters aus, „Auf diese Weise wird die Legion den Körper wechseln!“
Doch ehe jemand einschreiten konnte, wicht Hanakir bereits wieder zurück ... das rote Leuchten in seinen Augen war erloschen. Er griff sich an die Stirn, wankte und brach zusammen.
Sochinchi schlug die Hände vors Gesicht und ging keuchend in die Knie. „Nein ... ich bin ich ... lass mich in Ruhe ... verschwinde aus mir!“ Ihre Finger krümmten sich, fassten nach der Maske und rissen sie entzwei.
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Danke fürs Lesen!