Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Teil:
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„Langsam, Goku! Sie tun dem Doktor ja weh!“ Auch Tama war ein wenig erschrocken. „Chichi hat blauschwarze Haare, ist etwa so alt wie ich und sie ist sehr nett, sie nörgelt kaum!“
Das Feuer in Gokus Blick erlosch augenblicklich. „Also nur der gleiche Name...“, murmelte er und fuhr sich durch die Haare während sich der Arzt die schmerzenden Schultern rieb. „Ich kann wohl von Glück sagen, dass du nicht mit voller Kraft zugepackt hast, Goku“, sagte er und musterte den Saiyajin verwundert. „Warum bringt dich der Name Chichi so aus der Fassung.“
„Meine Frau ...“ er räusperte sich, „.. meine geschiedene Frau heißt so und ich dachte ...“
„Du dachtest, sie wäre hier?“ Sunizir schüttelte den Kopf. „Dann würde sie doch mit dir reden wollen und wäre längst bei Ririka ins Haus geschneit, oder?“
„Das stimmt!“, hieb Tama in die gleiche Kerbe. Echt schade, dass dieser knackige Typ noch immer an dieser anderen Chichi hing. Es würde wohl noch eine Weile dauern, ehe er wirklich wieder zu haben wäre. Mit einem Seufzen hakte sie den Gedanken ab, sie hatte wirklich andere Sorgen, als sich schon wieder einem Fremden an den Hals zu werfen. Zu bitter hatte sie für ihren letzten Irrtum bezahlen müssen. Dennoch, er tat ihr leid, wie er da so enttäuscht vor ihr stand. „Komm doch mit, Goku“, sagte sie, ohne viel zu denken, auf das Du wechselnd. „Ein gutes Essen bringt dich auf andere Gedanken.“
Sein Blick hellte sich auf und er nickte. Zu dritt spazierten sie über die Wiese auf die Straße und zum Gasthof. Als Suninzir die Türe öffnete und der Essensduft aus dem Speisesaal Gokus Nase umschmeichelte, wurde ihm gleich der Mund wässrig. Das waren keine noblen Sandwiches, keine delikaten Happen für Verwöhnte, das roch nach Reis und Curry, nach sehr viel Reis und Curry.
Tama entschuldigte sich, da sie in der Küche helfen wollte und Sunizir fand mit Mühe noch einen Tisch für zwei Personen, an den er Goku bat.
„Ah, da bist du ja, Tama!“, empfing Chichi ihre beste Helferin. „Wir haben jede Menge Gäste.“
„Und einen ganz besonderen dazu“, sagte Tama und band sich die Schürze um, ehe sie nach dem Messer griff, um noch mehr Karotten und Zwiebeln zu schneiden.
„Den Doktor?“, fragte Chichi und kostete die Sauce.
Tama lachte. „Das wäre ihm recht, wenn er als VIP behandelt würde.“ Ihr Messer sauste gleichmäßig und stetig auf das Gemüse herab und kaum waren die Schüssel voll, trug sie diese zu Chichi hinüber, die bereits das Fleisch für die nächsten Portionen anröstete. „Nein, ich meine den Wundermann, diesen netten Kerl namens Goku.“
Der Kochlöffel hielt inne. Chichis Augen starrten auf die Pfanne, aber sie sahen nicht die feingeschnittenen Rindfleischstreifen oder die Karotten und Zwiebeln, welche darauf warteten auch in die Pfanne zu wandern. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es Chichi ihrer Stimme einen neutralen Klang zu verleihen. „Bekommt er bei Ririka nicht genug zu essen?“
„Na hör mal, Chichi!“ Tama schüttelte den Kopf. „Das ist doch DIE Gelegenheit zu demonstrieren, dass sich der Wundermann lieber bei uns satt isst, als dem feinen Haus dort oben. So wie er aussieht, verdrückt er eine Menge.“
Sie konnte das geisterhafte Lächeln nicht sehen, das für einen Moment über Chichis Gesicht huschte. „Da könntest du recht haben“, murmelte Chichi kaum hörbar und gab sich einen Ruck. „Dann wollen wir mal dafür sorgen, dass er nicht hungrig aus dem Haus geht. Das wäre denkbar schlechte Publicitiy, oder?“ Sie zwinkerte Tama zu und diese nickte eifrig. „Das ist die richtige Einstellung!“
Die beiden Frauen rollten die Ärmel hoch und gingen ans Werk. Nachdem endlich die neun Riesenportion fertig war, wischte sich Chichi den Schweiß vom Gesicht. „Das wäre geschafft, hoffentlich macht ihn das satt.“
„Er ist ja nicht allein“, sagte Tama. „Der Doktor sitzt da draußen und die anderen Gäste...“
„... die haben schon genug gehabt“, sagte Sumira, Tamas Mutter, die gerade den Servierwagen mit den leeren, benutzten Tellern hereinschob. „Sind noch Kirschpastetchen im Kühlschrank?“
„Klar doch!“, Tama riss den Kühlschrank auf und nahm ein Tablett voller kleiner Törtchen heraus. „Die sind wirklich sehr schön geworden!“, lobte ihre Mutter und Tama blühte förmlich auf. Chichi freute sich. Süßspeisen waren bei ihren Männern noch nie sehr hoch im Kurs gestanden, daher waren Kuchen und Torten nicht ihre Stärken. Umso besser, dass Tama es offenbar liebte zu backen. Sie lernte auch mit Feuereifer, was Chichi ihr über das Kochen beibringen konnte. Es war abzusehen, dass sie sehr bald in der Lage sein würde, die Küche alleine zu führen. Obwohl Chichi als Tamas Lehrerin stolz darauf war, blieb das wehmütige Gefühl, bald nicht mehr gebraucht zu werden. Ein Platz mehr, an dem sie dann überflüssig war.
„Ach ja, Chichi“, sagte Tama, während sie ihrer Mutter half den Kaffee aus der Maschine in die bauchigen Kannen zu füllen und die Törtchen auf die Teller anzurichten, „weißt du, dass du den gleichen Namen hast wie die Exfrau von dem Wundermann?“
„Wirklich?“ Chichis Hand zitterte unmerklich, als sie den nächsten Schöpflöffel Reis auf den größten Teller klatschte, der im Haus zu finden war. „Was für ein Zufall. Woher weißt du das denn?“
„Der Doktor hat deinen Namen erwähnt und Goku, so heißt der Wundermann nämlich, wäre fast ausgerastet. Er hat nämlich gedacht, dass du sie wärst, bis ich ihm erzählt habe wie jung du bist, hat er eingesehen, dass du eine andere sein musst.“
„Ach so...“ Mehr sagte Chichi nicht. In ihr stritt sich Enttäuschung mit Erleichterung. Ihr Vater hatte Goku nichts von ihrer Verjüngung erzählt. Er wusste nicht wer sie war und wie sie jetzt aussah. Natürlich durfte er sie nicht sehen, sonst würde er sich erinnern... erinnern an das Turnier, wo sie ihn herausgefordert hatte und wo sie sich verlobt hatten. Wehmut durchzog ihr Herz, Wehmut und Reue. Wenn sie nicht so über beide Ohren in Goku verliebt gewesen wäre, hätte sie bemerkt, wie falsch es war, ihn zu einer Heirat zu drängen, die er aus Gutmütigkeit und Ehrlichkeit geschehen ließ. Ihr Rückzieher damals war auch nur halbherzig gewesen, und wie erhofft, hatte er auf der Einhaltung seines Wortes bestanden. Kein „Ich liebe dich.“ Kein einziges ... das sie nicht aus ihm hatte heraus locken müssen, indem sie ihn zuerst umarmte, ihn küsste, ihm gestand was sie fühlte. Er war wie er war und sie war zufrieden gewesen, mit dem was sie sich nahm ... bis vor kurzem. Jetzt, da ihre Kinder groß waren, da sie nicht mehr als Glucke gebraucht wurde, jetzt, in der Zeit, wo sich Paare vom Elterndasein wieder dem Paardasein zuwenden sollten, um die gemeinsamen Jahre zu genießen, da grinste sie die Leere in ihrem Herzen an, verhöhnte sie und hielt ihr vor, dass es nie ein Liebespaar Chichi und Goku gegeben hatte. Sie unterdrückte den traurigen Seufzer und schöpfte fleißig von dem Curry, bis der Teller randvoll war.
Ein kleinerer Teller für den Doktor kam daneben und sie musste Tama nicht zweimal bitten, die Teller zu den beiden zu tragen. Im sicheren Schatten der Küchentüre, schielte sie durch den Spalt nach draußen in den Speisesaal, wo Sumira inzwischen den Nachtisch und den Kaffee verteilt hatte und Tama die beiden Teller soeben vor Goku und Sunizir hin stellte. „Lasst es euch schmecken“, sagte das junge Mädchen. Die beiden Männer ließen sich nicht lange bitten und schaufelten das Curry nur so in sich hinein. „Das ist gut!“, lobte Goku mit vollem Mund und Doktor Sunizir nickte dazu. „Ja, Chichi hat sich mal wieder selbst übertroffen.“
Goku verschluckte sich fast am nächste Bissen und erst ein tiefer Schluck aus dem Wasserglas half ihm. „Also das ist wirklich fast wie das, was meine Chichi gemacht hat. Es ist ein bisschen schärfer als ihres, aber genauso gut.“
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