Gequältes Herz - Sidestory zu Du bist Mein

Aha, nun gibt es also ein Fest und ein Turnier und Chichi schmiedet einen Plan *neugierig ist*... Die ominösen Pläne der Mönche klingen ja auch sehr vielversprechend vom spannungstechnischen Standpunkt aus und die Frage, warum Tana gegangen ist, wurde auch beantwortet... Ein sehr gelungener Teil also!
 
Eigentlich sollte Goku das Aurengespür genug gut kennen, um damit Chi Chi zu finden. Für Momentane Teleportation muss man vermutlich diese auch trainieren. Daher denke ich, er sollte sie finden. Auch wenns sie jünger geworden ist, die Seele ist noch die gleiche und damit auch die Aura. Meiner Meinung nach bestimmt diese die Einzigartigkeit der Aura. Ririka hat sich ja gegenüber Gokus Frau wirklich sehr fair verhalten. Es ist sicher schwierig so zu handeln, wenn die Person, welche man liebt, immer in der Nähe ist. Wer weiss, vielleicht wird am Ende aus dem Doktor und Tana noch ein Pärchen.
Da ist wohl Tana das Stadtleben nicht gut ergangen. Aber wenn man noch jung ist, lernt man wohl am Besten aus eigener Erfahrung. Auf jeden Fall hat sie grosszügige Eltern, welche verzeihen.

Dachte mir doch, dass diese Idylle hier nicht lange anhalten kann. Schon wird wieder was neues böses ausgeheckt. Aber Kräfte, die man sich unerlaubt annimmt, bewirken meist schlechtes. Das bringt doch gleich mehr Spannung und Mysterie in die Geschichte. Vor allem nimmt mich auch Chi Chi's spezielle Bedingung wunder.
 
Würd mich ja wirklich interessieren was Chichi für nen Plan hat :p
Es gibt also ein Turnier bei dem Chichi kochen muss. Interessant :D Und Goku macht auch mit, vielleicht erkennt er Chichi ja an ihrem Essen wenn ers isst :D Könnte ja sein.
Und was dies komischen Mönche wohl vorhaben? Bin ja mal gespannt.
 
Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Abschnitt:

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Gequältes Herz Teil 3

Chichi sah Tana an und die junge Frau nickte. „Das klingt gut!“, sagte sie. Chichi war erleichtert. Lange hatte sie überlegt, welche Köstlichkeiten sie für das Fest zubereiten wollte. Von einer Vielzahl exotischer Häppchen, wie Ririka sie letztes Jahr geboten hatte, war sie rasch abgekommen. Die Leute hier würden sich lieber satt essen, und außerdem würde Goku dabei sein, der hatte ja immer Hunger für zehn.

Somit kam nur eines in Frage: „Also gefüllter Ochse am Spieß, gefüllte Truthähne und Spanferkel. Dazu Fisch vom Grill und Grillkartoffeln, sowie Berge von Reis.“

„Damit werden alle zufrieden sein“, versicherte Tana. „Wir sind eben kein nobles Haus wie das von Ririka.“

Dem musste Chichi zustimmen. Sie verstand zwar vom Kochen so einiges, aber sie war kein Chefkoch für exquisite Speisen. Leckere Hausmannskost musste eben reichen.
Nachdem sie die benötigten Zutaten für doppelt so viele Gäste wie letztes Jahr aufgelistet hatte, ging sie damit zum Bürgermeister.

Dem fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Was? Das alles?“
„So schlimm ist es nicht“, sagte Chichi. Sie hatte ihr Haar zu einem dicken Zopf geflochten und diesen hochgesteckt, damit er bei der Arbeit nicht im Weg war. Sie wusste, dass dies sie älter machte, aber in den Verhandlungen mit dem gierigen und zugleich geizigen Bürgermeister war es nicht von Nachteil. „Immerhin stehen weder Kaviar, noch Hummer oder Trüffel auf meiner Liste, oder?“

„Aber“, der Bürgermeister fischte ein Tuch aus seiner Hosentasche und fuhr sich damit über das rote Gesicht, „aber da steht etwas von den Kosten für 20 Reiskocher, 10 Angler und 15 Hilfskräfte.“

„Ich wüsste nicht, wie wir ohne genügend Fisch und Reis die Leute satt kriegen sollen.“ Chichi zuckte mit den Achseln. Sie war es gewohnt zu feilschen und zu verhandeln. Nicht umsonst hatte sie für ihr mageres Haushaltsbudget stets die besten Teile des Sonderangebotes noch mal verbilligt ergattert.

„Das meine ich nicht!“ Der Bürgermeister knallte die Liste auf die lackierte Schreibtischoberfläche. „Wir haben hier im Dorf doch genügend Haushalte mit Reiskochern, und eine reihe alter Herren, die das Angeln lieben. Unsere Frauen würden es sicher als Ehre betrachten, an das Festmahl mit Hand an zu legen. Diese drei Posten können wir uns sicher sparen.“ Er zückte einen Stift und machte sich auf dem Blatt die nötigen Notizen. „Dann wären da die Schweine, Truthähne und die drei Ochsen, ... ich kenne ein paar Bauern, denen täte ein Beitrag zur Allgemeinheit nicht schlecht und außerdem könnten sie ihre Abhofprodukte bewerben.“ Zwei weitere Notizen. „Dann das Geschirr, ... Pappteller und Becher genügen, dann geht zumindest nichts zu Bruch.“

Als er fertig war, betrugen die Kosten nur noch ein Zehntel der von Tana und Chichi geschätzten Summe. Der Bürgermeister war zufrieden und Chichi war es auch. Es würden genügend Hände zu ihrer Unterstützung da sein, nur so konnte ihr Plan gelingen.

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„Noch immer keinen Appetit, Goku?“, fragte Ririka besorgt und stellte den Korb mit den Köstlichkeiten vor ihn auf den Tisch.
Seit er von seiner vergeblichen Suche zurück gekommen war, hatte er zwar nach wie vor mit Oob trainiert, aber von seinem Schwung und seiner Fröhlichkeit war nicht viel geblieben. Ririka ärgerte es, dass er so sehr an seiner reizlosen Frau zu hängen schien. Am Abend aß er immer seinen Teller leer, aber er zeigte mit keiner Mine ob es ihm auch geschmeckt hatte. So konnte sich Ririka des Eindrucks nicht erwehren, dass sie Goku genauso Sägespäne mit Soße hätte vorsetzen können.

Goku warf einen Blick in den Korb und griff sich eines der Sandwiches heraus. In zwei Bissen hatte er es verdrückt, ohne zu wissen, ob es mit Thunfisch oder Salami belegt gewesen war. Da Oob dem Turnier entgegen fieberte, hatten sie es sich angewöhnt im Garten hinter dem Gasthof zu trainieren, wo Ririka einen Kampfring gemäß den Turnierregeln hatte aufbauen lassen. „Du wirst keine Gegner haben, die dir auch nur im mindesten das Wasser reichen können“, hatte Goku im Hinblick auf das letzte Turnier gesagt. „Also feilen wir an der Kontrolle deiner Kraft, damit du niemanden aus Versehen tötest.“ Und Gokus Gedanke, dabei in der Nähe des Gasthofes zu trainieren wirkte sich dämpfend auf Oobs Übereifer aus. Schließlich wusste der Kleine, was ihm blühte, sollte er auch nur ein Fenster zertrümmern.

Ririka war das nur recht, so konnte sie die Trainingspausen nützen, um Goku zu verwöhnen. Ihr Pech war nur, dass er es nicht zu bemerken schien. Zwar war er immer freundlich und dankbar, aber er schien weder ihr Makeup, noch ihre neue Frisur oder den offenherzigen Ausschnitt ihres neuen Kleides zu sehen.

Vielleicht würde er eher auftauen, wenn sie über das Einzige sprach, das ihn zu interessieren schien, das Kämpfen. „Wie ich gehört habe, sind sie in Sandberg schon fleißig dran, den Ring zu zimmern. Vielleicht sollte man mal hingehen und sich das aus der Nähe ansehen. Wäre doch möglich, dass sie ein paar Maße geändert haben. Sollen wir vielleicht heute Abend...“

Sie hatte noch nicht fertig gesprochen, da war Goku bereits aufgesprungen. „Heute Abend?“ Er schüttelte den Kopf. „Einzelheiten sieht man bei Tageslicht am besten. Sag Oob er soll sich aufwärmen, bis ich zurückkomme!“

Damit flog er davon. Oob, der kurze Zeit später aus dem Gasthof kam, sah sich vergeblich nach seinem Trainer um. Seine Mutter hockte etwas frustriert dreinblickend auf dem Rand des Ringes und futterte ein Roastbeefsandwich. Als sie seinen hungrigen Gesichtsausdruck bemerkte hielt sie ihm den Korb hin. „Iss du den Rest!“

„Goku?“, fragte Ob zwischen zwei Bissen. Seine Mutter glitt von ihrem Sitzplatz, strich sich die Falten ihres weiten Rockes glatt und seufzte. „Der macht einen Erkundungsflug. Du sollst dich aufwärmen. Ich muss mich um die Gäste kümmern.“

Man sah ihr an, dass sie mit ihrem Latein so ziemlich am Ende war. Noch war sie nicht zum Äußersten gegangen, aber wenn Goku sich weiter so stur stellte....

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Danke fürs Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!
Ich find deine Sidestory einfach super. (Bei deinen Schreibstil kein wunder *schleim*) Naja ich fand schon die anderen beiden toll.
Das mit Chichi tut mir aber irgentwie leid und Goku kommt anscheinend überhaupt nicht mit dieser Situation klar. Ich frag mich ja ob er sie finden wird... vielleicht läuft er ihr über den weg und erkennt sie nicht...tja. Ausserdem weiß man immer noch nicht was die Mönche vorhaben. Also bitte schreib schnell weiter.
Jun_chan
 
So, jetzt habe ich mich auch wieder vo allem frei gemacht, um hier in deinen unterhaltsamen Teilen zu schwelgen. *freu* Und die Dinge nehmen ja so richtig ihren Lauf. *lob*
Da lässt das große Erwachen wohl nicht mehr lange auf sich warten, egal ob das Oob ist, der wohl gehörig eins vor den Bug bekomt, oder Goku, der ja auch noch irgendwann einen gewaltigen Schock bekommt. In kämpferischer wie auch in gefühlsmäßiger Ebene. *neugierigist*
Danke, deine Reka. *liebknuddel*
 
Politiker sind wohl überall gleich geizig. Der Bürgermeister ist ja Spitze im Geld einsparen. Da könnten andere Finanzminister noch was dazulernen. Die Geldprobleme von Cih Chi fand ich immer ein wenig komisch. Bulma hätte ihr da sicher ein wenig ausgeholfen. Und wenn Chi Chi zu stolz war, dieses anzunehmen, hätte sie doch einen Job dafür anbieten können. Jedenfalls fühlt sich Chi Chi an Zuhause erinnert, ob das wohl gut oder schlecht ist. Wenigstens scheint ihr Plan jetzt ja zu klappen.

Jetzt scheint mir Ririka aber ein wenig unfair zu werden. Wieso bezeichnet sie Chi Chi als reizlose Frau? Sie hat sie doch nie gesehen. Weil sie anscheinend nicht um Goku kämpft? Aber Ririka schätzt Goku falsch ein, wenn sie denkt, er könnte das so schnell vergessen. Gerade die Charakterzüge, welche sie so an ihm schätzt, sollten sie eines besseren belehren. Aber wenn man verliebt ist, übersieht man wohl so einiges. Ihr Plan von einem romantischen Abendspaziergang hat sich nicht erfüllt. Mal schauen, was sie mit zum Äussersten gehen meint.

Was sollte Oob wohl blühen, wenn er ne Scheibe zerdeppert? Aber trotzdem schön eigentlich, dass er trotz seiner Kraft Angst davor hat. War in DBZ auch so lustig anzusehen, als Goten von Chi Chi Prügel bekam. Weh getan hat es ihm wohl kaum. Und jetzt bin ich mal gespannt auf das Turnier und die Mönche.
 
Das hat Chichi ja wieder toll hingekriegt :D Jetzt hat sie ja alles was sie wollte für das Fest :D
Goku hat ja noch nie viel auf äußeres geachtet da is es ja kein Wunder das Goku net mitgekriegt hat was Ririka alles gemacht hat :D
Wenigstens scheint es noch Hoffnung für Chichi und Goku zu geben, denn Goku scheint die Trennung von Chichi doch net so egal zu sein. Bin echt auf das Fest gespannt :D
 
Das wundert mich jetzt aber schon... Erst ist Ririka so verständnisvoll und ihr ist klar, dass Goku Zeit brauchen wird... Und dann wirft sie sich ihm gleich an den Hals, obwohl nur ein Tag oder so vergangen ist?

Der Bürgermeister und seine Kostenpolitik, das hat mir gut gefallen, ebenso wie Oobs Furcht vor seiner Mutter...^^ Passt ja ausgezeichnet ins DBZ-Bild...
 
Tja wegen Ririka, sie hatte zwar den guten Vorsatz Goku Zeit zu lassen, aber der Geist mag willig sein ...

Okay, hier ist der nächste Teil, es ist der letzte Abstecher zu Bulma während dieser Sidestory.

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Weit von den beiden Dörfern entfernt, schultere Bulma ihren Rucksack und überprüfte ein letztes Mal ihre Frisur.
„Du siehst gut aus, Mädchen“, lächelte Nasumi, Lumias Mutter.
„Ist es wirklich okay, dass ich ihre Sachen trage?“, fragte Bulma und strich sich über die weiche blaue Wildlederjacke.

„Wer soll die Sachen sonst tragen?“, gab Nasumi zurück und wischte sich kurz über die feuchten Augen. „Ich hätte sie schon lange an einen Secondhandladen verkaufen können, aber irgend etwas hat mich abgehalten. Mein Gefühl sagt mir, dass es gut ist die Sachen dir zu überlassen. Du hast so viel für Lumia getan, ohne deine Unterstützung hätte sie nie die teuren Fernkurse belegen können. Auf diese Weise kann ich mich endlich erkenntlich zeigen und außerdem ist es sehr nett, dass du hier wohnen bleibst, obwohl die Unterkunft bescheiden ist.“

„Ach das...“ Bulma wurde kurz rot, „das tue ich hauptsächlich für mich. Ich habe meiner Familie diese Nummer hier angegeben und wenn jemand anruft ...“
„Könnte ich doch jederzeit sagen, in welchem Hotel du wohnst“, meinte Nasumi. „Streite es nicht ab, du willst mir alten Frau nur ein bisschen Gesellschaft leisten.“

„So alt bist du nicht!“ Bulma und Nasumi waren beim Frühstück überein gekommen, sich zu duzen, weil sich Bulma trotz ihres jungen Körpers Lumias Mutter dem Alter her nahe fühlte. Bei der Erinnerung an ihre eigene Einsamkeit und das trotz eines Mannes und zweier Kinder im Haus, stieg wieder Wut und Schmerz in ihr hoch. Nein, sie würde alles dafür tun, dass Nasumi sich nicht einsam fühlte. Niemand würde ihr je Lumia ersetzen können. Doch nach Nasumis Erzählung war ihr Mann schon kurz nach Lumias Geburt gestorben und so hatte sich Bulma zum Ziel gesetzt, dass sie nicht eher nach Hause zurückkehren würde, bis dass Nasumi einen netten Mann gefunden hatte.

Auf dem Weg vom Haus zur Universität sah sie sich unauffällig um, ob nicht der eine oder andere nette Jungeselle oder Witwer in Nasumis Alter in der Nähe anzutreffen war. Doch ihr begegneten vor allem Hausfrauen und junge Leute. Kurz vor der Universität schließlich beschloss sie, die Suche für heute bleiben zu lassen, jetzt stand ihr Wichtigeres bevor. Der Gebäudekomplex des Campus befand sich mitten in einem sehr großzügig angelegten Park. Scharen von Studenten strömten über den breiten, gepflasterten Hauptweg auf das Verwaltungsgebäude zu.

Da Bulma sich noch ein wenig sammeln wollte, schlug sie einen Seitenweg ein, den sonst niemand zu benützen schien. Da sie den ganzen Vormittag Zeit hatte, schlenderte sie gemütlich zwischen Blutahorns, Ginkobäumen und verstreuten Springbrunnen auf ihr Ziel zu. An einer Biegung schließlich nahm Bulma den Rucksack ab und kramte die Papiere hervor, die ihre Einschreibung bestätigten. Gleich würde sie ihren Studentenausweis abholen und sich endlich für jene Vorlesungen und Kurse eintragen lassen, die sie schon immer mal hatte besuchen wollen. Ihr Vater war ein genialer Erfinder, aber immer ein lausiger Lehrer gewesen. Ihre eigene Stärke lag in der Praxis, aber von Theorie hatte sie nie viel mitbekommen. Das alles würde sich nun ändern. Das alles war Teil ihres neuen Lebens.
Gerade als sie den Rucksack wieder schultern wollte, wurde sie von hinten angerempelt und stolperte.

„Was zum Teufel..“, schimpfe sie und drehte sich um. Vor ihr stand ein junger Mann mit verstrubbelten, honiggoldenen Haaren, dessen leicht verwirrte, graugrüne Augen den Boden zwischen ihnen absuchten. „Wo ist sie nur..“, murmelte der Student und kniff die Augen zusammen. Neugierig geworden schluckte Bulma ihren Ärger hinunter und folgte seinem Blick. Nach ein paar Augenblicken entdeckte sie die Brille im Gras und hob sie auf. „Suchst du das?“

Erst jetzt sah er sie an und lächelte erleichtert. „Ja, danke!“ Sie reichte ihm die Brille und er setzte sie mit einem Seufzer auf. Sein Blick wurde klar und scharf. „Tut... tut mir leid, dass ich dich angerempelt habe, aber ich habe es eilig...“ Damit wollte er an ihr vorbei, doch da waren schon eilige Schritte zu hören. „Er muss da vorne sein“, sagte eine helle Mädchenstimme.

„Genau“, stimmte ihr eine etwas dunklere Stimme zu. „So leicht kommt er uns nicht davon. Erst soll er uns den Campus zeigen und dann sehen wir weiter.“

„Denkst du nicht, dass wir zu aufdringlich sind, Imai?“, fragte eine dritte Stimme. „Nur weil Cano der Sohn von Professor Shido ist, sollten wir ihn nicht so in die Enge treiben.“

„Du bist gut“, ereiferte sich die erste Stimme. „Wenn wir uns nicht beeilen, schnappt ihn sich noch eine andere und wir schauen durch die Lappen. Sein Vater ist nicht umsonst Mitbegründer der Universität und schwimmt in Geld.“

Bulma sah den gehetzten Ausdruck im Gesicht des blonden Studenten und gab den Weg frei. Doch dieser schien den Gedanken an Flucht aufgeben zu haben. Statt dessen trat er ganz nah an sie heran, und da er gut einen Kopf größer war, hatte er keine Mühe ihr Gesicht genau zu studieren. „Du bist sehr schön“, sagte er und es klang als neutrales Kompliment, fast als wäre sie eine Blume. Sein nächster Satz war schon weit weniger neutral. „Entschuldige bitte...“ Ehe sie wusste, was er im Sinn hatte, fasste er sie an den Schultern, zog sie an sich und küsste sie. Just da bogen die drei Verfolgerinnen um die Ecke, sahen die Szene und erstarrten. Bulma, die vor Schreck einen Moment lang nicht reagiert hatte, registrierte, dass sein Kuss alles andere als eine Verführung war, er war vielmehr kühl und unbeholfen, fast ein Hilferuf. So zögerte sie lange genug, um das falsche Bild zu unterstreichen.

„Verflucht!“, zischte Imai und drehte sich auf der Stelle um. Ihre beiden Freundinnen folgten ihr und kaum waren sie außer Sichtweite, da riss sich Bulma los und knallte Cano ihre flache Hand ins Gesicht.

„Aua!“ Er trat zurück und rieb sich die gerötete Stelle. „Ich habe mich doch entschuldigt.“
„Ich mag es nicht, benutzt zu werden“, sagte Bulma kühl und hob ihren Rucksack auf. „Und jetzt entschuldige mich.“

Damit drehte sie ihm den Rücken zu und ging mit raschen Schritten quer über den Rasen, um auf den Hauptweg zu gelangen.
„So warte doch!“ Er holte sie ein und ging neben ihr her. „Es tut mir wirklich leid“, sagte er ehrlich zerknirscht. „Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen, ich war einfach in Panik...“ Ein rascher Blick in sein Gesicht überzeugte Bulma, dass er die Wahrheit sagte. „Okay, Entschuldigung akzeptiert“, sagte sie und wedelte mit der Hand. „Würdest du mich bitte in Ruhe lassen und mir nicht nachlaufen?“

„Sorry“, er lachte verlegen und fuhr sich durch die Haare, „aber wir haben das gleich Ziel. Soll ich dich vorgehen lassen? Ich kann dir aber auch zeigen, wo alles ist, so als Entschuldigung. Mein Vater“, er zögerte, „mein Vater ist Professor Shido, daher kenne ich mich hier gut aus.“

„Shido?“, Bulma runzelte die Stirn, „der Professor Shido, der mit seiner Theorie über die Krümmung der Realität in Kombination mit einem Zeitparadoxon so viel Aufsehen erregt hat?“

„Ja, er unterrichtet hier Quantenmechanik, aber das wird dich kaum interessieren.“
„Und ob mich das interessiert.“ Sie hielt ihm die Liste mit den Kursen hin, das rote X bei der Quantenmechanik war nicht zu übersehen. „Besuchst du den Kurs auch?“

„Ich?“ Er lachte. „Nein, ich werde mich für kreative Physik anmelden. Die Vorträge meines alten Herrn kenne ich schon auswendig und beide Veranstaltungen finden gleichzeitig statt.“

Bulma seufzte. „Leider. Kreative Physik hätte mich auch interessiert. Aber ich schätze, der Kurs wird nächstes Semester wiederholt.“ Da fiel ihr ein, dass sie sich ja nur für ein Semester frei genommen hatte. Jetzt, da die Universität zum Greifen nahe war, bedauerte sie insgeheim nicht mehr Zeit zu haben. Andererseits … ihr fehlten die Kinder und natürlich Vegeta. Sie hätte ihnen gern von Luminas Tod erzählt… doch …. wäre sie getröstet worden? Bei dem Gedanken blieb ein bitterer Nachgeschmack. Irgendwie … irgendwie fehlte ihr der Glauben daran, dass ihre Familie sich sonderlich um ihren persönlichen Schmerz gekümmert hätte. Hauptsache, das Essen stand pünktlich auf dem Tisch, Hauptsache, man hatte genügend Taschengeld und durfte am Abend länger ausbleiben…

„Da drüben ist der Eingang zu den Büros“, sagte Cano fröhlich. Bulma schüttelte den Kopf, um ihre düsteren Gedanken loszuwerden. Ihre Familie war wohlbehalten zuhause. Bestimmt würde sich in den nächsten Tagen Vegeta bei ihr melden und ihr wütend befehlen, zurückzukommen. Ganz bestimmt. Sie würde nicht vergessen sein…. Mit diesem positiven Gefühl schritt sie beschwingt die Treppen hinauf. Bis es soweit war, würde sie die Zeit hier genießen, dieses Stück Jugend, das sie sich selbst zum Geschenk gemacht hatte…

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Danke fürs Lesen!
 
:D Und schon hat Bulma einen neuen Freund gefunden... Ich kann verstehen, dass es ihr um die verpassten Chancen Leid tut, immerhin weiß man jenen Lebensabschnitt, in dem man gerade steckt normalerweise nicht zu würdigen... Sie trauert einer Studentenzeit nach, während die meisten Studenten sie schon aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten beneiden würden...

Aber dass sie Lumias Mutter verkuppeln will, das beweist, dass sie eben doch nicht so deprimiert sein kann, sonst würde sie nicht glauben, dass man in einer Beziehung auch glücklich sein kann - und es spricht eindeutig gegen eine Suizidgefahr.
 
Ich finde es ein wenig übertrieben, dass Bulma so wenig Ahnung von der Theorie haben soll. Auf solche einem hohen Niveau wie sie, genügt Praxiswissen alleine nicht. Man muss schon auch mit den Theorien vertraut sein. Vielleicht stellt sie sich unter dem Studentenleben auch ein wenig zuviel vor. So hochintelligent wie sie ist, könnte es ihr schon bald langweilig werden. Aber wir werden ja sehen.

Mal schauen, ob sich da was anbahnt. Sie sucht einen geeigneten Partner für Lumias Mutter und stolpert dabei über Freund für sie. Ob ihr aber Fachsimpeleien für eine Beziehung genügen. Wie man sieht, hängt sie ja noch sehr an ihrer Familie. Mal schauen wie sie reagiert, wenn sich niemand meldet, weil ja alle glauben, sie habe sich das Leben genommen.
 
Schade das es der letzte Teil zu Bulma ist. Hätte mich wirklich ineterressiert was Bulma noch alles so erlebt hat auf der Universität :D Und ob sie noch nen Mann für Lumias Mutter finden wird :D Naja egal ist ja auch ineteressant zu erfahren was Chichi und Goku so machen :D Auf jeden Fall freu ich mich auf den nächsten Teil!
 
Über Bulmas Zeit wird man in "Du bist mein" dann noch mehr erfahren, ich habe nicht vor, die hier eingeführten Figuren komplett von der Bildfläche verschwinden zu lassen.

Hier der nächste Teil:

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„Und jetzt langsam loslassen!“ Doktor Sunizir rieb sich die Stirn und schob seinen Strohhut zurück. In der Hand hielt er den Plan für den Ring. „Hmm…“ Irgendetwas kam ihm daran nicht so richtig vor.
„Was soll den das?“, hörte er hinter sich eine nicht ganz unbekannte Stimme. Sunizir drehte sich um. „Ah, der Bezwinger aller!“, grinste er. „Wie gefällt dir unser Ring, Goku?“

Der Saiyajin kratze sich am Kopf. „Ich habe schon in vielen Ringen gekämpft, die Platten, die Größe, es passt alles, aber was der Fahnenmast in der Mitte soll…“

Der Arzt schlug sich auf die Stirn. „Das also ist es!“ Er hielt den Plan ins Licht, sodass Goku ihn sehen konnte. „Der stammt vom Bürgermeister. Ich hätte mir gleich denken können, dass da etwas faul dran ist.“

„Das kriegen wir rasch in Ordnung!“ Goku sprang auf den Ring, spazierte zu dem Fahnenmast, den die stärksten Männer des Dorfes gerade eben unter viel Ächzen und Schwitzen im Loch in der Mitte des Ringes versenkt hatten, und hob den hohen Holzpfahl locker mit einer Hand heraus. Da er nicht so recht wusste, was er damit tun sollte, sah er Sunizir fragend an. Dieser hatte ihn mit offenem Mund beobachtet, genauso wie die verschwitzten Männer, von denen die meisten in Gedanken davon Abstand nahmen, sich für das Turnier eintragen zu lassen.

„Ab besten hier drüben“, sagte Sunizir, nachdem er sich von der Verblüffung erholt hatte. „Hier ist ausreichend Platz dafür.“

„Gut.“ Ohne erkennbare Mühe rammte Goku den Fahnenmast in die weiche Erde außerhalb des Ringes.
„Was soll denn das?“ Der Bürgermeister kam daher gewieselt und starrte Goku und den Arzt anklagend an. „Ich habe doch extra alles so abmessen lassen, dass die Flagge unseres Dorfes...“
„Unser Dorf hatte keine Flagge bis Sie auf die Idee gekommen sind eine machen zu lassen“, schnitt ihm Sunizir das Wort ab. „Goku hat völlig richtig gehandelt. Dieser Holzpflock gehört keinesfalls mitten in den Ring. Wenn sie diesen hässlichen Fetzen Stoff unbedingt flattern lassen wollen, Herr Bürgermeister, dann kann man ihn da drüben genauso gut sehen.“

„Aber, ... aber...“ Man sah dem Bürgermeister förmlich an, wie sehr er danach lechzte, seinem Dorf und somit seiner eigenen Position einen übertrieben großartigen Anstrich zu geben.
„Sie wollen doch nicht, dass ihr schöner Mast bei einem Kampf irrtümlich zu Bruch geht“, warf Goku ein.

„Zu Bruch geht?“ Der Bürgermeister sah den Mast an. „Das ist bestes Eisenholz, hart wie Stein und mindestens so schwer, hat man mir versichert. Den bricht niemand.“
„Das mit dem Eisenholz mag schon stimmen“, grinste Sunizir, „aber erinnern sie sich an die Kämpfe im letzten Jahr?“

„Da war ich auf Dienstreise“, erinnerte der Bürgermeister, „und auf den ganzen Tratsch darüber gebe ich nichts. Der da“, er wies auf Goku, „mag hundertmal „Wundermann“ heißen, aber außer dass er fliegen kann und rumbrüllen wie ein Stier ...“

Mit einem Seufzer nahm der Arzt seinen Hut ab. „Mal sehen... ah ja...“ Er zeigte auf den mannshohen Felsen auf der anderen Seite des Baches. „Goku, könntest bitte...“
Der Saiyajin nickte und setzte mit einem gewaltigen Sprung über den Bach hinweg. Die alten Herren, die dort eifrigst beim Angeln saßen, ließen um ein Haar ihre Angelruten fallen, als er so plötzlich neben ihnen auftauchte. „Entschuldigt...“

Mehr sagte er nicht, als seine Handkante auf den Felsen niederfuhr und diesen mit einem kaum hörbaren Knacksen in zwei Teile spaltete.
Dem Bürgermeister sackte die Kinnlade nach unten. „Wie ...?“

Aber Goku war noch nicht fertig. Wieder und Wieder hagelte es Schläge auf den Felsen (sehr zarte Schläge, nach Gokus Maßstäben, er wollte ja nicht, dass herum fliegende Steinsplitter die alten Herren trafen) und als er endlich zurücktrat, war von dem Felsen nur noch ein Haufen faustgroßer Brocken übrig.

„Sind Sie immer noch der Meinung, dass Ihr Fahnenmast in die Mitte des Ringes gehört?“, fragte Sunizir. „Ich habe sagen hören, dass Oob inzwischen längst zu Ähnlichem imstande ist und im Gegensatz zu Goku, der nur ehrenhalber eine Runde mit dem Sieger kämpfen wird, muss Oob mehrmals in den Ring steigen.“

Der Bürgermeister klappte den Mund zu und schluckte. „Der Mast sieht wirklich besser aus, hier draußen, meinen Sie nicht auch?“

Der Arzt verkniff sich eine ironische Antwort und nickte nur. „Da haben Sie ja so recht, vor allem wenn Sie dann die Eröffnungsrede halten. Ist sie denn schon fertig?“
„Du lieber Himmel... die Rede!“ Der Bürgermeister griff sich an die Stirn und nach einem flüchtigen Nicken in die Richtung der arbeitenden Männer lief er zurück zu seinem Büro.
„Das war echt schlau von Ihnen, Doktor“, sagte eine helle Stimme. Tama lachte. „Ich hoffe nur, er redet nicht stundenlang, sonst werden unsere Gäste einschlafen ehe das Turnier beginnt.“

„So einfallsreich ist er Gott sei Dank nicht“, grinste Sunizir. „Und wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich duzen kannst?“ Er fing Gokus fragenden Blick auf und stellte Tama vor. „Das ist die Tochter unserer Wirtsleute und einer der guten Geister, die dafür sorgen werden, dass keiner hungrig nach Hause geht.“

Wie auf das Stichwort hin, begann Gokus Magen zu knurren. Tama zog die Augenbrauen hoch und der Arzt beeilte sich, ihr Goku vorzustellen. „Das ist der Wundermann von dem alle reden. Sein Name ist Goku und er wird eine Ehrenrunde mit dem Turniersieger kämpfen. Er hat vorhin den Felsen dort zu Kiesel verarbeitet und hätte sich einen Imbiss verdient.“

„Dann ist es uns natürlich eine ganz besondere Ehre, ihn in unser bescheidenes Gasthaus einzuladen“, lächelte Tama. Dieser Goku hatte wirklich tolle Muskeln und sein schwarzes Haar strotzte förmlich vor Gesundheit und Kraft. Dazu kam diese Ausstrahlung von großem Ernst und kindlicher Offenheit, die sofort die mütterliche Seite in Tama ansprach.
Sunizir beobachtete ihr Lächeln mit einem Stirnrunzeln. Er konnte nicht sagen warum, aber ihn störte es, dass Tama so weiche, große Augen bekam. Früher hatte sie ihn so angesehen, damals als sie noch ein Kind war. Nun war sie eine sehr schöne, junge Frau und ihre Interessen hatten sich offenbar gewandelt. Mit einem Räuspern unterbrach er Tamas Flirtversuch. „Goku, das Wirtshaus ist dort drüben. Du wirst es kaum wieder erkennen. Seit Chichi dort das Ruder führt ..“

Mit einem Schlag war Goku ein anderer. Seine Hände packten die Schultern des Arztes mit schmerzhaftem Griff und die Intensität seines Blickes brannte sich in dessen erschrocken geweitete Augen. „Chichi? Eine neue Köchin namens Chichi? Schwarze Haare, über vierzig und ständig nörgelnd?“
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Danke fürs Lesen!
 
*ganz unauffällig nen Lutscher fallen läst*

:rofl: Irgendwie fand ich den letzten Satz ziemlich komisch :rofl: Goku liegt voll daneben :D Bis auf die schwarzen Haare ist alles falsch :p Aber es hat mich auch schon gewundert das Chichi überhaupt nicht mehr nörgelt, sie ist inzwischen richtig nett geworden.
Die Idee mit dem Fahnenmast in der Mitte fand ich witzig :rolleyes: Da braucht Goku oder Oob nur mal mit dem Finger dranstupsen und der Mast is kaputt :D
Naja bin ja mal gespannt ob Goku Chichi jetzt zur rede stellt und wie das Gespräch aussieht.
 
Öhm, ja, der Teil zu Bulma hat mir auch schon gefallen, aber im Moment hat mich die Story zu Goku und chichi viel mehr im Griff. Ich finde es richtig spannend, so zu sehen, welche Reaktionen und Wandlungsfähigkeiten du den beiden so zugestehst. *freu*
Also Goku hat Chichi, ziemlich perfekt beschrieben, aber trotzdem wird es nicht hinhauen, da Chichi eine andere geworden ist. *nickt* Und da erzähl mir noch mal einer, dass die Wünsche mit den Dragonballs nicht den Charakter eines Menschen beeinflussen können.
Danke, deine Rekama *liebknuddel*
 
:D Nun bin ich aber gespannt, ob Goku Chichi erkennt. Immerhin kannte er sie ja schon in dem Alter, das sie jetzt wieder hat... (Bescheuerter Satz, ich weiß!) Oder ob er vielleicht annimmt, dass es nur eine Namensähnlichkeit ist - dann wäre Chichi sicher noch mehr in ihrer Ansicht bestärkt, dass sie ihm gleichgültig ist.
 
Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Teil:

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„Langsam, Goku! Sie tun dem Doktor ja weh!“ Auch Tama war ein wenig erschrocken. „Chichi hat blauschwarze Haare, ist etwa so alt wie ich und sie ist sehr nett, sie nörgelt kaum!“
Das Feuer in Gokus Blick erlosch augenblicklich. „Also nur der gleiche Name...“, murmelte er und fuhr sich durch die Haare während sich der Arzt die schmerzenden Schultern rieb. „Ich kann wohl von Glück sagen, dass du nicht mit voller Kraft zugepackt hast, Goku“, sagte er und musterte den Saiyajin verwundert. „Warum bringt dich der Name Chichi so aus der Fassung.“

„Meine Frau ...“ er räusperte sich, „.. meine geschiedene Frau heißt so und ich dachte ...“
„Du dachtest, sie wäre hier?“ Sunizir schüttelte den Kopf. „Dann würde sie doch mit dir reden wollen und wäre längst bei Ririka ins Haus geschneit, oder?“

„Das stimmt!“, hieb Tama in die gleiche Kerbe. Echt schade, dass dieser knackige Typ noch immer an dieser anderen Chichi hing. Es würde wohl noch eine Weile dauern, ehe er wirklich wieder zu haben wäre. Mit einem Seufzen hakte sie den Gedanken ab, sie hatte wirklich andere Sorgen, als sich schon wieder einem Fremden an den Hals zu werfen. Zu bitter hatte sie für ihren letzten Irrtum bezahlen müssen. Dennoch, er tat ihr leid, wie er da so enttäuscht vor ihr stand. „Komm doch mit, Goku“, sagte sie, ohne viel zu denken, auf das Du wechselnd. „Ein gutes Essen bringt dich auf andere Gedanken.“
Sein Blick hellte sich auf und er nickte. Zu dritt spazierten sie über die Wiese auf die Straße und zum Gasthof. Als Suninzir die Türe öffnete und der Essensduft aus dem Speisesaal Gokus Nase umschmeichelte, wurde ihm gleich der Mund wässrig. Das waren keine noblen Sandwiches, keine delikaten Happen für Verwöhnte, das roch nach Reis und Curry, nach sehr viel Reis und Curry.
Tama entschuldigte sich, da sie in der Küche helfen wollte und Sunizir fand mit Mühe noch einen Tisch für zwei Personen, an den er Goku bat.

„Ah, da bist du ja, Tama!“, empfing Chichi ihre beste Helferin. „Wir haben jede Menge Gäste.“
„Und einen ganz besonderen dazu“, sagte Tama und band sich die Schürze um, ehe sie nach dem Messer griff, um noch mehr Karotten und Zwiebeln zu schneiden.
„Den Doktor?“, fragte Chichi und kostete die Sauce.

Tama lachte. „Das wäre ihm recht, wenn er als VIP behandelt würde.“ Ihr Messer sauste gleichmäßig und stetig auf das Gemüse herab und kaum waren die Schüssel voll, trug sie diese zu Chichi hinüber, die bereits das Fleisch für die nächsten Portionen anröstete. „Nein, ich meine den Wundermann, diesen netten Kerl namens Goku.“

Der Kochlöffel hielt inne. Chichis Augen starrten auf die Pfanne, aber sie sahen nicht die feingeschnittenen Rindfleischstreifen oder die Karotten und Zwiebeln, welche darauf warteten auch in die Pfanne zu wandern. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es Chichi ihrer Stimme einen neutralen Klang zu verleihen. „Bekommt er bei Ririka nicht genug zu essen?“

„Na hör mal, Chichi!“ Tama schüttelte den Kopf. „Das ist doch DIE Gelegenheit zu demonstrieren, dass sich der Wundermann lieber bei uns satt isst, als dem feinen Haus dort oben. So wie er aussieht, verdrückt er eine Menge.“

Sie konnte das geisterhafte Lächeln nicht sehen, das für einen Moment über Chichis Gesicht huschte. „Da könntest du recht haben“, murmelte Chichi kaum hörbar und gab sich einen Ruck. „Dann wollen wir mal dafür sorgen, dass er nicht hungrig aus dem Haus geht. Das wäre denkbar schlechte Publicitiy, oder?“ Sie zwinkerte Tama zu und diese nickte eifrig. „Das ist die richtige Einstellung!“
Die beiden Frauen rollten die Ärmel hoch und gingen ans Werk. Nachdem endlich die neun Riesenportion fertig war, wischte sich Chichi den Schweiß vom Gesicht. „Das wäre geschafft, hoffentlich macht ihn das satt.“

„Er ist ja nicht allein“, sagte Tama. „Der Doktor sitzt da draußen und die anderen Gäste...“
„... die haben schon genug gehabt“, sagte Sumira, Tamas Mutter, die gerade den Servierwagen mit den leeren, benutzten Tellern hereinschob. „Sind noch Kirschpastetchen im Kühlschrank?“

„Klar doch!“, Tama riss den Kühlschrank auf und nahm ein Tablett voller kleiner Törtchen heraus. „Die sind wirklich sehr schön geworden!“, lobte ihre Mutter und Tama blühte förmlich auf. Chichi freute sich. Süßspeisen waren bei ihren Männern noch nie sehr hoch im Kurs gestanden, daher waren Kuchen und Torten nicht ihre Stärken. Umso besser, dass Tama es offenbar liebte zu backen. Sie lernte auch mit Feuereifer, was Chichi ihr über das Kochen beibringen konnte. Es war abzusehen, dass sie sehr bald in der Lage sein würde, die Küche alleine zu führen. Obwohl Chichi als Tamas Lehrerin stolz darauf war, blieb das wehmütige Gefühl, bald nicht mehr gebraucht zu werden. Ein Platz mehr, an dem sie dann überflüssig war.

„Ach ja, Chichi“, sagte Tama, während sie ihrer Mutter half den Kaffee aus der Maschine in die bauchigen Kannen zu füllen und die Törtchen auf die Teller anzurichten, „weißt du, dass du den gleichen Namen hast wie die Exfrau von dem Wundermann?“

„Wirklich?“ Chichis Hand zitterte unmerklich, als sie den nächsten Schöpflöffel Reis auf den größten Teller klatschte, der im Haus zu finden war. „Was für ein Zufall. Woher weißt du das denn?“
„Der Doktor hat deinen Namen erwähnt und Goku, so heißt der Wundermann nämlich, wäre fast ausgerastet. Er hat nämlich gedacht, dass du sie wärst, bis ich ihm erzählt habe wie jung du bist, hat er eingesehen, dass du eine andere sein musst.“

„Ach so...“ Mehr sagte Chichi nicht. In ihr stritt sich Enttäuschung mit Erleichterung. Ihr Vater hatte Goku nichts von ihrer Verjüngung erzählt. Er wusste nicht wer sie war und wie sie jetzt aussah. Natürlich durfte er sie nicht sehen, sonst würde er sich erinnern... erinnern an das Turnier, wo sie ihn herausgefordert hatte und wo sie sich verlobt hatten. Wehmut durchzog ihr Herz, Wehmut und Reue. Wenn sie nicht so über beide Ohren in Goku verliebt gewesen wäre, hätte sie bemerkt, wie falsch es war, ihn zu einer Heirat zu drängen, die er aus Gutmütigkeit und Ehrlichkeit geschehen ließ. Ihr Rückzieher damals war auch nur halbherzig gewesen, und wie erhofft, hatte er auf der Einhaltung seines Wortes bestanden. Kein „Ich liebe dich.“ Kein einziges ... das sie nicht aus ihm hatte heraus locken müssen, indem sie ihn zuerst umarmte, ihn küsste, ihm gestand was sie fühlte. Er war wie er war und sie war zufrieden gewesen, mit dem was sie sich nahm ... bis vor kurzem. Jetzt, da ihre Kinder groß waren, da sie nicht mehr als Glucke gebraucht wurde, jetzt, in der Zeit, wo sich Paare vom Elterndasein wieder dem Paardasein zuwenden sollten, um die gemeinsamen Jahre zu genießen, da grinste sie die Leere in ihrem Herzen an, verhöhnte sie und hielt ihr vor, dass es nie ein Liebespaar Chichi und Goku gegeben hatte. Sie unterdrückte den traurigen Seufzer und schöpfte fleißig von dem Curry, bis der Teller randvoll war.

Ein kleinerer Teller für den Doktor kam daneben und sie musste Tama nicht zweimal bitten, die Teller zu den beiden zu tragen. Im sicheren Schatten der Küchentüre, schielte sie durch den Spalt nach draußen in den Speisesaal, wo Sumira inzwischen den Nachtisch und den Kaffee verteilt hatte und Tama die beiden Teller soeben vor Goku und Sunizir hin stellte. „Lasst es euch schmecken“, sagte das junge Mädchen. Die beiden Männer ließen sich nicht lange bitten und schaufelten das Curry nur so in sich hinein. „Das ist gut!“, lobte Goku mit vollem Mund und Doktor Sunizir nickte dazu. „Ja, Chichi hat sich mal wieder selbst übertroffen.“

Goku verschluckte sich fast am nächste Bissen und erst ein tiefer Schluck aus dem Wasserglas half ihm. „Also das ist wirklich fast wie das, was meine Chichi gemacht hat. Es ist ein bisschen schärfer als ihres, aber genauso gut.“
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Danke fürs Lesen!
 
Chichi ergeht sich aber schon ein wenig in Selbstmitleid, oder? Ich meine, sie hat ihren Schlussstrich gezogen, jetzt sollte sie auch den Mut haben, Goku ins Gesicht zu sehen. Ihm einfach so aus dem Weg zu gehen, das passt irgendwie nicht zu ihr - sie hat sich doch noch nie gescheut, sich Luft zu machen... Ich würde es nur sehr amüsant finden, wenn Goku sie an ihrer Kochkunst erkennen würde - das ist schließlich das, womit man bei ihm am meisten Eindruck schinden kann...^^

Ach ja, vor einem Kapitel hieß die junge Tochter der Wirtsleute noch Tana... Was stimmt denn da nun?
 
Hm ich muss Shan´xara recht geben :D Wie heißt denn jetzt die Tochter???
Sonst war der Teil super!!! Tja war wohl wieder nix mit der Aussprache :D Naja irgendwann werden sie sich schon noch treffen vermutlich bei dem Tunier :D
Freu mich schon auf den nächsten Teil!
 
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