Gequältes Herz - Sidestory zu Du bist Mein

Shan'xara

Prodigal Princess
Na, ich bin neugierig, was Chichi vorhat... Will sie die Scheidung einreichen? Oder Goku am Ende für tot erklären lassen?

Jedenfalls ist der Anfang schön vielversprechend, ich kann mir richtig vorstellen, wie sehr Bulma und Chichi es genießen, mal ganz unbeschwert und heiter tun und lassen zu können, was sie wollen, so ohne Verpflichtungen und Verantwortung...

Und was haben sie sich eigentlich alles gewünscht? Wird das noch geklärt? Muss ja bemerkenswert kompliziert gewesen sein... :D
 
Is echt interessant was die zwei so gemacht haben in der Zeit :D
Mich würd interessieren was die beiden sich noch gewünscht haben außer der Jugend :D Und natürlich würd ich auch gern wissen was Chichi aufm Rathaus macht, will sie sich veilleicht scheiden lassen??? Kann ich mir allerdings net wirklich vorstellen. Sie war zwar immer schon n richtiger Drache aber immerhin hat sie Goku zum heiraten gezwungen. Das würd sie doch net über sich bringen oder doch???
Wie auch immer, weiter!
 
Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Abschnitt:

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Etwa gut zwei Stunden später kam sie zurück. Sie war sehr in sich gekehrt und schweigsam, aber beim Abendessen im Speisesaal wollte sie genauso wenig darüber reden wie später, als sie im Zimmer noch einen letzten Drink nahmen, um sich endgültig von ihrem alten Leben zu verabschieden und den Neuanfang zu feiern.

Am nächsten Morgen hob der Hubschrauber vom Flachdach des Hotels ab und Bulma steuerte ihn zielsicher zu jener Insel, auf der das Erholungsheim lag, in welchem der Rinderteufel betreut wurde.
Chichi verabschiedete sich von ihrer Freundin mit einer herzlichen Umarmung. „Wir bleiben in Kontakt!“, hieß es auf beiden Seiten, dann lief Chichi zur Eingangstür und sah unter Tränen zu, wie der Hubschrauber abhob. Sie winkte heftig und zwinkerte ihre Tränen weg. Als der Hubschrauber nur noch ein winziger Punkt am Himmel war, gab sie sich einen Ruck und marschierte in das Gebäude.
Dort wollte man ihr zunächst nicht glauben, dass sie dieselbe Person war, wie die Frau mittleren Alters, die vor wenigen Wochen ihren Vater hierher gebracht hatte.
Erst als der Rinderteufel mit einem staunenden Gesicht seine kräftigen Arme um sie schlang und sie drückte, gaben die Schwestern nach und ließen die beiden allein.

„Geht es dir auch gut, Vater?“, fragte Chichi besorgt. „Wir haben alles so gemacht, wie wir es uns vorgenommen haben, aber wenn es dir schlechter geht…“

„Keine Angst, Kind, so rasch werde ich nicht die Radieschen von unten betrachten“, lachte er und da sein Gesicht dabei eine gesunde Farbe hatte, nickte Chichi und beließ es dabei.

„Gut, aber du hast meine Handynummer, oder? Falls irgendetwas ist, ruf sofort an und ich werde das mit Bulma regeln.“

„Jetzt geh erst mal und hol dir deinen Ehemann zurück“, sagte der Rinderteufel polternd. „Es wird Zeit, dass du diesem Sturkopf deinen Eigensinn entgegen hältst. Du bist doch meine Tochter, oder?“
Chichi öffnete den Mund, um es auszusprechen, doch dann schluckte sie nur und lächelte. „Ich werde tun, was ich tun muss“, sagte sie einfach und nach einer kurzen Besprechung mit den Ärzten, machte sie sich auf den Weg zum Hafen der Insel, um einen Platz auf der nächsten Fähre Richtung Festland zu ergattern.

Die Reise dauerte gut zwei Wochen, da das Dorf von Oob wirklich am hintersten Ende der Zivilisation zu finden war. In diesem recht breiten, aber insgesamt doch sehr wasserarmen Tal lagen insgesamt drei Dörfer von etwa derselben Größe. Die Straßen waren schmal und schlecht gepflastert, eine Eisenbahnverbindung gab es nicht.

Chichi war ziemlich müde und ihre Füße brannten, als sie beim ersten Dorf angekommen war. Die Blicke der recht einfach gekleideten Leute sprachen von einem grundlegenden Misstrauen allen Fremden gegenüber. Trotzdem beschloss Chichi, sich davon nicht einschüchtern zu lassen. Ein Glück, dass ihr das Tragen des Gepäcks nicht sonderlich schwer fiel. Das einzige Gasthaus war rasch gefunden.

Im Empfangsraum war es staubig und dunkel, nicht zu übersehen, dass hier kaum einmal Gäste willkommen geheißen werden konnten. Die Reisetasche plumpste in den Staub und Chichi hielt sich hustend die Nase zu. Ihre Hand sauste auf die Klingel herab und nach einem müden „Drriing!“ näherten sich schlurfende Schritte. Eine hagere, grauhaarige Frau mit einer vergilbten Schürze und einem strengen Gesicht erschien. Der Duft nach frischem, gebratenem Reis umgab sie und Chichis Magen begann zu knurren.

„Ja?“, fragte die Frau mürrisch. Es war ihr anzusehen, dass sie lieber leere Zimmer als einen unliebsamen Gast hatte.

Chichi besann sich auf ihre Manieren und verbeugte sich höflich. „Könnte ich bei Ihnen ein Zimmer bekommen? Ich bleibe etwa einen Monat.“

Die Frau zog die Augenbrauen hoch. „Einen Monat? Wir sind doch kein Kurort für Zierpüppchen! Und wenn du es auf diesen knackigen Wundermann abgesehen hast, den der kleine Oob mitgebracht hat, der hat sich bei Oobs Mutter Ririka einquartiert und die wohnt im dritten Dorf ganz hinten im Tal.

„Ich bin nur zur Erholung hier“, schwindelte Chichi. „Ich bin gerade selbst mit einer Beziehung fertig und habe keine Lust auf etwas Neues. Außerdem, was kann an einem Mann schon Wunderbares dran sein?“

Das schien genau der richtige Ton zu sein, denn die Frau lachte herzhaft. „Da spricht ein frisch gebrochenes Herz, Kleines. Wenn man so jung ist wie du, dann verheilen solche Wunden rasch, glaub mir nur. Also kannst du das Zimmer auch wirklich bezahlen?“

Sie nannte eine Summe, die für die Gegend und den Mangel an Luxus gerade richtig zu sein schien und Chichi fischte ohne lange zu feilschen ein Bündel Geldscheine heraus. Ihr Vater hatte ihr eine Vollmacht gegeben und sie gedachte, diese auch weidlich auszunützen. Nachdem sie so lange in immer den gleichen Kleidern herum gelaufen war. Wortlos zählt sie den Betrag ab und legte die Scheine auf den Tresen. Ihr Gegenüber nickte zufrieden. „Na, wenigstens mangelt es dir nicht an Barem, Kindchen. Es muss schon ein ziemlich schlimmer Kummer sein, der dich in diese verlassene Gegend treibt.“

Chichi seufzte nur und nickte. Dann griff sie nach ihrem Gepäck. „Wo ist mein Zimmer?“

„Im ersten Stock, das mit der Nummer drei“, sagte die Frau und nahm einen der klobigen Schlüssel von seinem Haken. Auf dem runden, grün angelaufenen Messinganhänger stand schwarz die Nummer drei. „Wir nennen es das ‚Glückszimmer’. Wer dort allein übernachtet, wird bald ein neues Herzblatt finden, wer dort zu zweit übernachtet, ist glücklich bis an sein Lebensende.“

Diese Geschichte rang Chichi ein Lächeln ab. Sie würde das als gutes Zeichen nehmen, dass ihrem Plan Erfolg versprach.

Ohne viel Mühe trug sie locker ihr Gepäck nach oben und schloss das Zimmer auf. Der Anblick, der sich ihr bot, war eine angenehme Überraschung. Bei dem Staub im Empfangsraum hatte sie schon das Schlimmste befürchtet: Silberfischen in der Wanne, Küchenschaben unter dem Bett, Rattenkot in den Ecken und Spinnweben überall. Doch das Zimmer war geräumig und blitzte vor Sauberkeit.

„Na, da bist du überrascht, wie?“, fragte die Frau hinter ihr mit gutmütigem Grinsen. „Der Empfangsraum ist Sache meines Mannes, doch er hat in den letzten zwei Wochen Probleme mit dem Fuß und da er es hasst, wenn ich mich in seinen Bereich einmische, habe ich den Staub dort gelassen. In ein paar Tagen wenn der Doktor es zulässt, wird mein Mann da unten für Sauberkeit sorgen.“

Chichi stellte ihr Gepäck ab, zog die geblümten Vorhänge zurück und öffnete die Fenster weit. Die klare, saubere Luft tat einfach gut.
„Abendessen ist um acht, Frühstück um acht und Mittagessen um 12. Vollpension ist im Preis inbegriffen und wir haben fast die beste Küche im Tal. Einzig Ririka kocht noch besser, aber sie verlangt auch das Doppelte von ihren Gästen.“

Chichi bedankte sich und begann mit dem Auspacken. Für die erste Erkundung der Umgebung nahm sie sich eine neue sandfarbene Hose und einen dunkelblauen Pulli. Die schwarze Kunstlederjacke und die Sonnenbrille mit den blau getönten Gläsern, jetzt fehlten nur noch die schwarzen Trainingsschuhe und etwas Make up und sie war gerüstet. Die schwarze Umhängetaschte nahm sie dann auch noch mit.

Auf dem Weg hinunter zum Ausgang begegnete ihr niemand. Es schien wirklich so, als wäre sie der einzige Gast.
Sie spazierte gemütlich die Straße hinunter und ignorierte die neugierigen und ablehnenden Blicke der Leute. Ihr ging es nur darum, Goku endlich wieder zu sehen.
Dazu musste sie das Dorf verlassen, auch das zweite durchqueren und dann endlich stand sie im dritten Dorf. Hier sah alles ein wenig anders aus als in den anderen beiden Dörfern. Hier gab es sogar gleich drei Gasthäuser und sie schienen gut belegt zu sein.

„Ah, du bist wohl auch da, um den Wundermann zu sehen?“, fragte ein stämmiger, junger Mann, der neben der Eingangstüre des größten Gasthofes lehnte.

„Welchen Wundermann?“, gab sich Chichi unwissend.

„Sag nur, du hast noch nie von ihm gehört?“, lachte der Mann. Es schien ihm zu gefallen, dass sie nicht wegen der Hauptattraktion des Dorfes kam. Er streckte ihr die Hand hin und stellte sich als Taishi vor. „Ich arbeite als zweiter Koch in dem Gasthof hier. Ririka ist eine gute Chefin, und seit dieser Wundermann hier aufgetaucht ist, kommen aus den nächsten Städten die Leute in Scharen, um ihn und Oob kämpfen und fliegen zu sehen. Die beiden sind schuld daran, dass es den Leuten hier inzwischen viel, viel besser geht als jemals zuvor. Der kleine Oob hat ja eine Menge Geld von Mr. Satan bekommen, weil er so toll gekämpft hat, bei dem Turnier. Das hat er brav an alle verteilt und von da an ging es aufwärts. Aber erst seitdem dieser Wunderkämpfer sich mit ihm in der Luft Kämpfe liefert, rollt der Yen so richtig. Demnächst wird Ririka noch Bürgermeisterin werden und Oob bekommt die Ehrenbürgerschaft.“

„Klingt ja super für euch“, sagte Chichi. „Hat dieser Wunderkämpfer auch einen Namen?“

„Ja, er heißt Son Goku. Ein netter Bursche und dabei so bescheiden. Ein anderer würde sich seinen Anteil an dem Gewinn sichern, aber er ist zufrieden mit einem Zimmer bei uns und gratis Mahlzeiten. Allerdings futtert er wie ein Scheunendrescher.“ Taishi grinste. Es kam nicht oft vor, dass er bei einer so schicken, jungen Städterin derart Eindruck schinden konnte, daher tat er sehr geheimnisvoll, beugte sich vor und winkte Chichi näher zu sich heran: „Wie es scheint sit er Ririka nicht abgeneigt, kein Wunder, ist sie doch die schönste Frau im Dorf, hat einen prächtigen Jungen und kann kochen wie keine zweite.“
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Danke fürs Lesen!
 
Der Teil war wieder klasse :lol2:
Jetzt wird Chichi bestimmt eifersüchtig :D Bin mal auf ihr erstes Zusammentreffen mit Ririka gespannt :D Und was Goku sagt wenn er Chichi sieht, er hat bestimmt nicht damit gerechnet das sie dort auftaucht :D Ich freu mich auf jeden Fall auf den nächsten Teil!
 
So, ich glaube ich bin richtig. Wir sollten doch erst diese Zeilen zu den Abenteuern von Chichi und Bulma nach ihrer Verjüngung lesen. *lacht* Schöne Dinge, die du da so erzählst. *freu* Und der Goku hat sich mal ne neuen tätigkeit zugelegt. *grins* Fremdgehen. *lacht* Nicht schlecht, mal sehen, was daraus entsteht.
Ich würde schon gerne wissen, ob Chichi jetzt so zickig bleibt oder auch ein bisschen zufriedener geworden ist. *lacht* Schönheit und Jugend könnte doch glücklich machen. *grins*
Danke, deine Rekama. *winke*
 
So da ich ja die anderen beiden Storys hierzu auch schon immer sehr gespannt verfolgt hab(aber zu faul war nen komment zu schreiben:dodgy: ) Kommt jetzt auch mal nen Kommentar von mir.
Also ich muß sagen ich liebe diese Geschichte (meine alle drei:D)
Aber trotzdem hab ich ein Problem und zwar das es irgendwann zu Ende geht. Naja wahrscheinlich haben alle damit ein Problem, aber ich wollts halt nur mal gesagt haben. Ich hoffe übrigens, dass das nich zu schnell passiert und wir noch viele schöne Teile von dir zu erwarten haben.

Bye Vir
 
:D Tja, kochen können ist offensichtlich der richtige Weg zum Herzen eines Saiyajins... Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Goku Chichi wirklich betrügen würde. Andererseits ist er schon ziemlich gedankenlos, was die Gefühle seiner Freunde betrifft. Den Wirtschaftsaufschwung in Oobs Dorf halte ich für eine wirklich gute Idee - immerhin haben sie ja jetzt eine erstklassige Fremdenverkehrsattraktion... Es gefällt mir, dass du auch immer an solche Sachen denkst und nicht nur an das, was die Z-Leute so treiben.
 
Die ersten beiden teile sind schon sehr vielversprechend.

Chichi ist also losgezogen um Goku zurück zu holen!?
Bin gespannt was sie jetzt vorhat.
Bitte schreib bald weiter.
 
Heftig! Wenn das wirklich so sein sollte, wie du die Gerüchte hier aufkommen lässt, dann sieht es sehr schlecht für Son Goku aus! Denn ich glaube kaum, dass Chichi in dem Dorf einen Stein auf den anderem lassen wird, wenn es sich als wahr herausstellen wird... Allerdings, wenn Goku wirklich fremdgehen sollte, dann schreibe ich das seiner Einfältigkeit zu. Absichtlich würde er Chichi bestimmt nicht betrügen!
Ich bin nur auf seine Reaktion bespannt, wenn er seine Frau erkennt. Und auf die Reaktion der angeblichen Superköchin....
Dass Goku allerdings sämtliche Vorräte innerhalb kürzester Zeit vernichten würde, hätte ich den Dorfbewohnern auch schon vorher sagen können... :D
Gut finde ich auch, dass Oob seinen Gewinn geteilt hat, obwohl er das doch gar nicht hätte tun müssen. Da kommt so ein bissl die Dorfgesellschaft durch: Jeder hilft jedem und jeder teilt mit jedem. (Kenn das, wohn selbst in nem größeren Dorf, was sich Kleinstadt nennt...)
Aber ich bin, wie schon gesagt, auf die Reaktionen der einzelnen gespannt!
 
Danke für die Kommentare. Ich bin echt froh, dass doch einige den Weg von Du bist mein hierher gemacht haben, sodass ich beim vierten Teil von Du bist mein dann später nicht mit Fragen bombardiert werde, wie das und jenes hat geschehen können...


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Chichi war, als hätte er ihr einen Schlag in den Magen versetzt. Ihr Goku und eine andere? Nur mit großer Mühe konnte sie sich zurück halten und die Rolle einer Touristin weiterspielen. Sie bedankte sich artig für das interessante Gespräch und machte sich auf den Rückweg. Noch ehe sie die nächste Straßenkreuzung hinter sich gelassen hatte, hörte sie ein dumpfes Grollen.

„Sie kommen, sie kommen, Chefin!“, rief Taishi und eilte in den Gasthof. Chichi blieb stehen und sah zum Himmel. Wie ein goldener Komet schoss Goku als Supersaiyajin über die Dächer, dem kleinen Oob dicht auf den Fersen. Über dem Platz vor dem Gasthof stellte sich der Junge seinem Verfolger und die beiden lieferten sich eine Prügelei, die Chichi wenig beeindruckte, das sie in ihren geübten Augen viel zu sehr gestellt wirkte.

Doch die Leute, die in Scharen aus dem Gasthof strömten, hielten zum Teil den Atem an, die anderen jubelten den beiden zu, fast wie beim großen Turnier. Lanzen aus Licht, blau glühende Energiebälle, es war kein allzu übles Feuerwerk. Schließlich landeten die beiden auf dem Dach des Gasthofs und lieferten sich einen handfesten Schlagabtausch, den (wen wunderte es) schließlich der kleine Oob gewann und Goku mit einem sauberen Treffer vom Dach fegte. Doch statt wie ein Mehlsack auf den Boden aufzuschlagen machte Goku eine Rolle in der Luft und landete vor den begeisterten Zuschauern auf deinen Beinen. Sein golden leuchtendes Haar wurde schwarz und er brachte sogar eine Art linkischer Verbeugung zustande. Chichi war froh, dass er sie hinter der Menschentraube nicht sehen konnte.

Aus dem Gasthof trat jetzt eine Frau so um die Mitte dreißig mit schimmernden rotbraunen Haaren und warmen, honiggoldenen Augen. Oob sprang vom Dach und landete direkt vor ihr. Sie lachte und umarmte ihn. Die Menge applaudierte. Ein kleines Mädchen mit krausen, schwarzen Haaren ging mit einem Hut reihum und die Leute ließen sich nicht lumpen.

„Eine klasse Show, Ririka!“, sagte eine rundliche Frau und spielte mit ihren schweren, goldenen Ringen, an denen Edelsteine von Walnussgröße glitzerten. „Dein Sohn und dein Mann sind echt klasse Kämpfer.“

„Aber nicht doch, Frau Fuko“, wehrte Ririka lachend ab, „Goku ist nur der Trainer meines Jungen und ein guter Freund der Familie.“ Sie winkte Goku lachend zu. „Das Essen steht schon bereit, heute gibt es wieder Extragroße Sauriersteaks.“

Goku grinste erfreut und zog Oob hinter sich her in den Gasthof.
„Liebe geht nicht umsonst durch den Magen“, sagte Frau Fuko vielsagend und ein paar andere Frauen in der Runde nickten dazu.

„Goku ist doch schon verheiratet und hat eigene Kinder“, sagte Ririka und deutete auf die Eingangstüre. „Ihr Essen sollte auch gleich soweit sein. Möchten Sie nicht hinein gehen?“

Doch Frau Fuko war sehr hartnäckig. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt, dass der goldene Kämpfer und Ririka blendend zusammen passen würden. „Und wo ist seine Familie jetzt?“, frage sie bohrend. „Seine Frau hat er offenbar zurück gelassen und deinen Oob scheint er seinen Kindern vorzuziehen.“
„Goku hat schon eine Enkeltochter, also sind seine Söhne viel älter als Oob“, wandte Ririka ein, um Goku zu verteidigen, „und seine Frau … offenbar kommt sie ganz gut ohne ihn zurecht, immerhin ist er schon mehrmals für lange Zeit weg gewesen von zuhause.“

„Wenn das so ist, dann ist Goku ja um einiges älter als ich gedacht habe und da er immer noch so jung wirkt, ist er wohl ein Übermensch. Seine Frau ist sicher bereits eine alte, vergrämte Schachtel, die den lieben langen Tag nur jammern und sich beschweren kann, verbittert, dass sie altert und er nicht, neidisch und missgünstig, kurz niemand, um den man sich Gedanken machen muss. Ihr braucht ja keinen Trauschein, um den kleinen Oob zusammen großzuziehen.“

Chichi stand wie erstarrt da. Früher, ja früher wäre sie vor Wut schnaubend auf die dicke Pute losgegangen, hätte sie am Kragen gepackt und geschüttelt und angeschrieen. Doch was würde es ihr dieses Mal noch nützen. So bitter es auch war, Goku hatte sie immer wieder verlassen, und ihr zu verstehen gegeben, dass sie nicht genug war, um sein Leben auszufüllen.

Goku fühlte sich nur wohl, wenn er trainieren, kämpfen und sich steigern konnte, er brauchte ein Ziel, eine hohe Mauer, die es zu überwinden galt. Nach dem Ende des bösen Boo war einfach nichts mehr da gewesen, vor allem da Goten mit Einsetzen der Pubertät anderes im Kopf hatte als Trainingskämpfe und Pan einfach noch zu klein war, um ihrem Opa eine gute Partnerin abzugeben.

Chichi liebte diese Seite an Goku und doch hasste sie diese im gleichen Atemzug nicht minder. Seine Hartnäckigkeit, seine Ausdauer und sein eiserner Wille hatten diese Welt immer wieder gerettet, aber sie hatten ihr, seiner Frau, auch die bitteren, einsamen Stunden beschert, in denen eine kleine, hartnäckige Stimme in ihrem Hinterkopf immer wieder gefragt hatte, ob Goku überhaupt etwas an ihr lag.

Goku liebte seine Söhne, da gab es nichts zu zweifeln. Er mochte auch die Mahlzeiten, die sie kochte, er schätze die sauberen Kleider und das kleine Haus.

Doch was lag ihm an ihr, an ihr als Mensch, als Frau?

Zärtlichkeiten waren selten genug von ihm ausgegangen, meist war sie es gewesen, die sich an ihn schmiegte, wenn ihre Sehnsucht zu groß geworden war. Was war so falsch daran, wenn man sich wünschte, spontan in die Arme genommen zu werden, wenn man von einem leidenschaftlichen Küssen träumte und von dem einen oder anderen lieben Wort, das man nicht durch Andeutungen und Hinweise erbetteln musste?
Mit einem traurigen Lächeln griff Chichi in ihre Tasche und spürte das Rascheln des Papiers unter ihren Fingerspitzen. Sie war einfach müde. Bulma und ihr Vater glaubten, sie wäre hierher gekommen, um Goku zurück zu holen. Doch dem war nicht so.
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Danke fürs Lesen!
 
Irgendwie mag ich Chichi in deiner Geschichte, normalerweise kann ich sie überhaupt net leiden :rolleyes: Ich finde sie einfach nur nervig! Aber irgendwie tut sie mir sogar Leid. Mit Goku hat sie es wirklich net leicht. Bulma mit Vegeta zwar auch net, aber der haut wenigstens net jedes 2. Jahr ab um irgendwo zu trainieren.
Naja mal gucken ob Goku vielleicht doch net so dumm is wie er tut und es noch checkt. Freu mich auf den nächsten Teil.
 
Offensichtlich hat zumindest Goku nicht vor, Chichi zu betrügen, sonst hätte er Ririka wohl kaum so ausführlich über seine Familie erzählt. Aber gegen das Gerede der Leute ist er machtlos. Allerdings stellt sich wirklich die Frage, was ihm an Chichi liegt... Das wird sich jetzt hoffentlich bald herausstellen...

Nur eine Anmerkung: Müsste Oobs Mutter nicht logischerweise dunkelhäutig sein? So wie du sie schilderst, scheint sie aber eine Weiße zu sein...
 
Danke für die Kommentare. Bei der Sache mit der Hautfarbe hast du vermutlich recht, ich war mir nicht mehr sicher, wie braun Oob jetzt im Anime war und ob seine Mutter wirklich eine helle Haut haben kann.

Hier ist der nächste Teil:
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Sie gab sich einen Ruck und drängte sich durch die Menge bis sie vor Ririka stand, die gerade zu einer Erwiderung ansetzen wollte.

„Entschuldigen Sie vielmals“, sagte sie und zog den Umschlag aus ihrer Tasche. „Ich hätte hier eine Nachricht für Son Goku abzugeben.“

Ririka nahm den schweren Umschlag entgegen und drehte ihn um, doch da war kein Absender.

„Keine Angst“, sagte Chichi mit einem schiefen Lächeln, „ich bin kein verrückter Fan und das ist kein Liebesbrief.“

„Und von wem kommt der Brief?“, fragte Ririka verwundert.

„Goku wird es wissen, wenn er ihn öffnet“, sagte Chichi nur und lächelte bittend. „Es ist wirklich sehr wichtig, sonst kann ich den Brief auch mit der Post schicken, wenn es Ihnen zuviel Mühe bereitet…“

Ririka sah der jungen Frau fest in die Augen und nickte langsam. Irgendetwas lag in diesem Blick der dunklen Augen, das sie bewog, die Bitte ernst zu nehmen. „Ich gebe ihm den Brief gleich, nachdem er gegessen hat, einverstanden?“

Chichi nickte. Ririka war keine schlechte Person, das konnte sie spüren. Offenbar hatte Goku seinen Platz gefunden, an dem er glücklich war. Es hatte gut getan, ihn noch einmal zu sehen, aber so weh es auch tat, sie musste endlich diesen Schritt machen. Wie hieß es doch? – Lieber ein Ende mit Schrecken ...

Ehe die dicke Frau, die offenbar vor Neugier barst, sie mit Fragen löchern konnte, drehte sich Chichi nach einem kurzen Dank und Gruß um und ging mit langsamen, aber festen Schritten die Straße hinunter zu ihrem Quartier im vordersten Dorf.

Der Fußmarsch tat ihr gut und so waren ihre Tränen getrocknet, ehe sie die Türe zum Eingangsraum aufstieß. Hunger hatte sie auch und als sie in den Speisesaal blickte, wurde ihr klar, dass sie tatsächlich der einzige Gast hier war. Anders als der verstaubte Empfangsraum, war hier alles so sauber wie in ihrem Zimmer. Ein kleiner Tisch mit Blick auf den großen Garten war für sie gedeckt worden und da sie sich vor lauter Weinen ganz ausgelaugt fühlte, ging sie zunächst rasch nach oben, um sich das Gesicht zu waschen. Ein Blick in den Spiegel zeigte ihr, dass selbst einem jungen Gesicht wie dem ihren rotgeweinte Augen nicht standen und sie fand sich viel zu blass. Mit einem Seufzer fragte sie sich, warum sie gleich für einen Monat hier reserviert hatte. Konnte es sein, dass sie sich trotz allem nicht sicher war, das richtige getan zu haben?
Ihre Hände umklammerten das weiße Porzellan des Waschbeckenrandes und wieder stieg der ganze Schmerz in ihr hoch. Sie war doch wieder jung, schön und stark – hatte sie wirklich gedacht, dass Goku sie allein deshalb zurückhaben wollte? Sie war auch jung, schön und stark gewesen, damals, als sie im Turnier gegen ihn angetreten war, und selbst da war kein Funken Bewunderung in seinen Augen zu lesen gewesen, jede Art von Anhänglichkeit schien ihm schon damals peinlich zu sein.

Wie konnte sie nur glauben, dass sie sein Herz besaß wie er das ihre?
.... weil sie zusammen gelebt hatten all die Jahre?
.... weil er seine Pflichten als Vater und Familienversorger erfüllte so gut es ging?
.... weil sie frührer ab und zu seine Leidenschaft wecken konnte?
.... weil sie für ihn sorgte?
... weil es eben Gewohnheit war.....


Ja, er mochte sie, dessen wenigstens war sie sich sicher, aber er mochte auch die Flugsaurier und die Leute nebenan und Muten Roshi und viele andere.
Wenn sie es recht bedachte, dann stand ihm Bulma vielleicht noch näher wegen der Abenteuer, die sie geteilt hatten. Ob er auch Bulma geheiratet hätte, wenn diese an Chichis Stelle ihn als erste gefragt hätte?

Chichi ließ das Waschbecken los und setzte sich auf das Bett. Man kann sich Männer erziehen, das hatte sie in einem Buch gelesen und dem entsprechend hatte sie gehandelt, doch wenn sie es recht bedachte, so war Goku zwar immer bereit gewesen sich ihrer Haushaltsführung zu fügen, aber er hatte nie von sich aus, irgendwelches Interesse an häuslichen Dingen gezeigt. Er sorgte für das Essen, weil er selber gern und viel futterte, aber das Dach zu reparieren oder einen Garten anzulegen oder auch nur das Auto zu waschen, all die Dinge, die Ehemänner laut dem Buch sonst gern für ihr Heim erledigen, die blieben letztendlich immer an ihr hängen.

Goku war jemand, der gern Porzellan zerschlug, aber er war niemand, dem es in den Sinn käme, es zu flicken...

Im Grunde seines Herzens, war er zum Teil immer noch ein Kind, ihr Kind, dem sie alle Alltagssorgen abgenommen hatte, so gut sie es vermochte, aber ... und dem sah sie jetzt tapfer ins Auge, ohne sie und ihre Heirat hätte er diese Sorgen nie gehabt. Goku fühlte sich wohl in der Wildnis, sofern er ein Feuer hatte, um seine Beute zu braten und einen warmen Platz zum Schlafen. Er brauchte weder Vorhänge noch Teppiche, keine sauberen Fenster und keine polierten Möbel um sich wohl zu fühlen. Alles, was sie ihm zu geben vermochte, hatte er im Grunde nicht gebraucht, jedenfalls nicht so nötig wie seine Freiheit und die Aussicht auf einen guten Kampf....

Mit eiserner Gewalt schob Chichi die neuen Tränen zurück. Es half nicht, über vergossene Milch zu weinen war nutzlos. Sie hätte längst merken müssen, dass er sie nie geliebt hatte. Sein erster freier Tag vom Totenreich war der Tag des Turniers gewesen, nicht Gohans Geburtstag, nicht ihr Hochzeitstag....

Mit einem Ruck erhob sie sich, strich sich ihr Haar glatt und straffte die Schultern. Sie hatte ihren Schritt getan, jetzt hieß es, damit zu leben.
Entschlossenen Schrittes verließ sie ihr Zimmer und ging hinunter in den Speisesaal, um dort einen Happen zu essen, obwohl sie gar keinen Appetit verspürte ....

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Goku schaufelte die letzte Ladung Reisklöße ins ich hinein und lehnte sich dann satt und zufrieden zurück. „Ahh.... das war mal wieder köstlich, vielen Dank!“, sagte er in Richtung Ririkas, die sich neben Oob gesetzt hatte und seinen Bericht des heutigen Trainings anhörte.

„Keine Ursache, Goku, immerhin hat das Dorf dir zu verdanken, dass so viele Touristen hierher strömen. Aber ihr müsst euren Kampf wieder ein bisschen verändern, wir haben ein paar Leute hier, die übernachten wollen und sie wollen morgen was Neues sehen.“

Goku runzelte die Stirn. Sein Training mit Oob war nicht als Attraktion gedacht gewesen, die Showeinlage am Schluss machte er nur mit, weil er dafür gratis hier übernachten und soviel essen konnte wie er wollte. Das eigentliche Training fand auf der Hochebene, ein ganzes Stück weit weg von den Dörfern statt und dort ging es auch nicht so gemütlich zu wie bei dem Schaukampf.
Dennoch kostete das Einüben einer neuen Vorführung jedes Mal wertvolle Zeit, die er lieber in echtes Training investiert hätte.

„Ach ja“, Ririka zog den Umschlag aus der Schürze, „hier, das ist für dich, Goku.“

„Wieder ein Liebesbrief?“, fragte Oob grinsend. Er freute sich schon auf das knallrot verlegene Gesicht Gokus, wenn er mühevoll die Schriftzeichen enträtselt hatte und ihm der Sinn der Worte klar wurde.

„Das glaube ich nicht“, sagte Ririka. „Die junge Frau, die mir das gab, war keine von den hysterischen jungen Gänschen, die ihn für einen jungen Gott halten, weil er goldene Haare hat und fliegen kann.“

Goku riss den Umschlag vorsichtig auf und zog mit verwundertem Gesicht das Bündel amtlich aussehender Papiere heraus. „Was soll das?“, fragte er Ririka so hilflos, dass sie ihm die Blätter aus der Hand nahm und selber drüberlas.

„Du liebes Bisschen“, sagte sie und schluckte. „Goku, das sind amtliche Scheidungspapiere. Deine Frau hat sich von dir getrennt.“

Ende des ersten Teils
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Danke fürs Lesen!
 
Also will sich Chichi doch scheiden lassen... Ich bin neugierig, was Goku dazu sagt. Ich glaube nämlich schon, dass sie ihm etwas bedeutet; er ist nur genauso unfähig wie Vegeta, das zu zeigen. Das äußert sich bei den beiden nur auf ganz verschiedene Art... Es hat mir auch gefallen, dass Ririka hier nicht die Böse ist, sondern sie ist nett und ehrlich besorgt... Wieder einmal gibt es bei dir keine einfachen Antworten, das ist einer der Gründe, warum ich deine Geschichten so mag.
 
Klasse Teil!
Also will sich Chichi wirklich scheiden lassen. Aber ich finde es irgendwie etwas feige von Chichi das sie ihm den Brief nicht mal persönlich gibt oder wenigstens vorher mit ihm geredet hat. Aber ich kann sie schon verstehen.
Jetzt würd mich nur noch interessieren was Goku zu der ganzen Sache sagt und wie er darauf reagiert. Goku is ja sonst net so der schnellste und hellste :D Freu mich auf den nächsten Teil.
 
Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Abschnitt:

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Gequältes Herz

Teil 2


Goku sah verwundert in Ririkas Gesicht. „Getrennt? Natürlich sind Chichi und ich getrennt, ich bin ja hier und sie ist zuhause.“

Ririka strich sich eine Strähne aus der Stirn. „Ja, aber das hier ist amtlich. Ihr seid nicht länger mehr verheiratet. Du kannst dir jetzt eine andere Frau suchen und sie sich einen anderen Mann. Wer weiß“, fügte Ririka mit einem Seitenblick auf Goku hinzu, „kann ja sein, dass sie sich in jemand anderen verliebt hat. Auf jeden Fall“, sie faltete die Blätter sauber zusammen und gab sie ihm zurück, „bist du jetzt frei.“

Der Saiyajin saß da wie vom Donner gerührt und starrte auf die Zettel in seinen Händen. „Soll das heißen, Chichi will mich nicht mehr zurück?“

„Genau!“ Oob nickte und strahlte über das ganze Gesicht. „Du kannst jetzt für immer hier bleiben.“

Goku stand auf und schob den Stuhl zurück. Die Papier noch immer in den Händen schritt er aus dem Speisezimmer.

„Wo willst du hin?“, rief ihm Oob zu.

„Zu Chichi!“, kam es zurück. „Sie muss mir erklären, was das zu bedeuten hat.“ Mit diesen Worten stürmte er aus dem Gasthof und flog davon, in Richtung seines Hauses.

…………………………………

Als Chichi an den vorbereiteten Tisch trat, war sie äußerlich wieder ruhig. Irgendwie würde sie es schon schaffen, hier den Monat zu überstehen. Er wusste ja nicht, dass sie in seiner Nähe war, falls es ihm überhaupt etwas ausmachte.

Sie setzte sich und entfaltete die Serviette. Hoffentlich war das Essen bald fertig, sie hatte einen Bärenhunger. Da erklang aus der Küche ein dumpfes Poltern. Erschrocken sprang Chichi auf und eilte in die Küche. Die Wirtin stand gebückt am Küchentisch gelehnt und rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Rücken.

„Haben Sie sich verletzt?“, fragte Chichi besorgt.

Die Wirtin versuchte, sich aufzurichten. „Halb so schlimm“, versuchte sie, ihre Schmerzen zu überspielen, „nur ein alberner Hexenschuss…“

„Was heißt hier albern!“, Chichi konnte nicht aus ihrer Haut. Sie half der Wirtin auf eine Bank in einem Nebenraum und rief nach deren Mann.

„Ach, lassen Sie nur, Kindchen“, wehrte die Frau ab, „er muss sich doch noch schonen, ich will nicht, dass er sich Sorgen macht.“

Chichis Magen knurrte vernehmlich und sie wurde rot vor Verlegenheit.

„Ich bin eine schlechte Wirtin“, jammerte die Frau, „mein Gast muss hungern, nur weil ich…“
„Ich bin alt genug, um mich selbst zu versorgen“, sagte Chichi energisch. „Überlassen Sie die Küche nur mir.“

An einem Haken hingen ein paar saubere Schürzen. Vor den erstaunten Augen der Wirtin nahm sich Chichi eine davon und band sie sich um. „Ich bin älter als ich aussehe“, grinste sie und war froh, etwas gefunden zu haben, das sie tun konnte. Wenn etwas über Kummer hinweghalf, das hatte sie in ihren vielen einsamen Stunden lernen müssen, dann war das Arbeit.

Die Ärmel hochgekrempelt marschierte sie ohne Zögern in die Küche. Das meiste Gemüse war schon geschnitten, das Fleisch bereits mariniert. Sie musste wirklich nicht mehr viel machen. Die Pfannen waren rasch gefunden, das Öl stand bereit und der Reiskocher musste nur noch eingeschaltet werden. In Windeseile hatte Chichi die Speisekammer entdeckt und mit entzücktem Gesicht spähte sie in die irdenen Gewürztöpfe, Fässer und Bottiche. Hier fehlte es an nichts. Ein wenig von diesem und etwas von jenem und ein paar Tropfen hiervon. Der Duft, der wenig später durch den Raum zog, lockte den Ehemann der Wirtin aus seinem Bett. Der grauhaarige Mann mit dem rundlichen Gesicht und dem struppigen Schnurrbart sog den Geruch tief ein und wunderte sich nicht wenig, eine junge, hübsche Städterin anstelle seiner Angetrauten den Kochlöffel schwingen zu sehen. Er erschrak, als sich Chichi als zahlender Gast vorstellte und ihn zu seiner Frau führte, die sich noch immer vergeblich bemühte, wieder hoch zu kommen.

„Das muss sich der Arzt anschauen“, sagte er schaufend. „Doktor Sunizir wohnt im dritten Haus am Marktplatz, das mit den blauen Schwertlilien im Garten.“

Chichi strich sich durch die Haare, die sie unter eine weiße Papierhaube gesteckt hatte, ehe sie mit dem Kochen begonnen hatte. „Gut, ich mache rasch das Essen fertig, dann sause ich los und bringe den Arzt her.“

Es bedurfte einiger Überredungskunst, ehe Chichi den alten Mann an einen Tisch gelotst hatte. Sie legte noch zwei weitere Gedecke auf und sorgte dafür, dass das Essen warm gehalten wurde. Dann erst nahm sie Haube und Schürze ab, strich sich das Haar glatt und schlüpfte in ihre Straßenschuhe.
Ein Glück, dass es bis zum Haus des Arztes wirklich nur ein paar Schritte waren.

„Hallo, Doktor Sunizir?“, rief sie durch die offen stehende Tür, „es gibt einen Fall für sie?“
Sie hörte wie sich Schritte näherten und dann ging weiter drin im Haus eine weiß gestrichene Türe auf und ein attraktiver Mann um die dreißig mit lebhaften, grünen Augen und verstrubbelten, kaffeebraunen Haaren stand ihr gegenüber.

„Hallo“, sagte er lächelnd und sah sie verwundert an, „Sie müssen die junge Städterin sein, die bei Surima und Cheny Quartier bezogen hat. Ich bin Janin Sunzizir, wie kann ich Ihnen helfen?“
Seine Stimme hatte ein wunderbar warmes Timbre und seine verschmitzte Art zu lächeln, ließ ihn jünger erscheinen als er war, Chichi schätzte ihn auf Anfang dreißig.

Als sie ihm in knappen Worten das Problem schilderte, wurde er schlagartig ernst. „Warten Sie bitte einen Augenblick, ich hole meine Tasche!“ Und schon war er hinter der weißen Türe verschwunden.
Es dauerte wirklich nur ein paar Atemzüge, ehe er wieder in den Flur trat.
„Ich habe schon die längste Zeit befürchtet, das Surima es irgendwann übertreiben wird“, seufzte er, während sie über den Platz zum Gasthof liefen. „Sie und Cheny führen den Gasthof jetzt schon in der achten Generation und da ihre einzige Tochter mit einem gelackten Städter schon vor Jahren auf und davon ist, wird es wohl die letzte Generation sein.“

Im Gasthof angekommen, entschuldigte sich Chichi rasch, nachdem sie den Arzt zu Surima geführt hatte. Er nickte nur, seine ganze Konzentration galt der Patientin. Eine Spritze später half er der alten Frau in den Speisesaal, wo Chichi soeben die dampfenden Schüsseln vom Seriverwagen auf den Tisch stelle.
„Das riecht ja verboten gut“, sagte er mit einem anerkennenden Blick auf die appetitlich angerichteten Happen.

„Bitte setzen sie sich doch“, sagte Chichi und als er ihre Schürze und Haube verwundert musterte, fügte sie hinzu, „ich bin froh, dass ich helfen kann. Etwas Arbeit tut mir gut und vertreibt die Spinnweben aus meinem Kopf.“

Doktor Sunizir ließ sich nicht lange bitten und wie die beiden alten Leute kostete er zunächst vorsichtig von jedem Gericht. Doch dann langten sie alle kräftig zu und im Nu waren alle Platten leer. Chichi sorgte für Nachschub und war froh, dass sie beim Probieren in der Küche bereits ihren Hunger gestillt hatte.

„Also ich denke, Sie kochen mindestens ebensogut wie Ririka“, sagte der Arzt, als auch vom Nachschlag kein Krümel mehr übrig war. „Beachtlich für eine so junge Dame.“

Chichi wollte das Kompliment abwehren, vor allem da sie sich trotz ihres Äußeren nicht so jung fühlte, aber dann lächelte sie nur und dankte ihm. Ihre Familie zuhause futterte zwar auch immer die Teller leer, aber den dreien wären auch gegrillte Fische genug gewesen und zu den Gourments konnte man sie schwerlich zählen.
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Danke fürs Lesen! Ich freue mich über jede Rückmeldung.
 
Klasse Teil!
So wies aussieht scheint es Goku wohl doch was auszumachen das sich Chichi von ihm scheiden lässt. Obwohl er ja erst ziemlich lange gebraucht hat bis er es geschnallt hat :rolleyes:
Du hast einmal Sunizir falsch geschrieben :D Aber egal, hm du hast mit Chichi und diesem Doktor bestimmt noch was vor so wie sich das anhört :D Bin schon gespannt also weiter.
 
Da bin ich wieder und geb auch mal wieder einen Kommentar ab.

Die Sidestory gefehlt mir sehr gut. Chi Chi hätte ich einen Verjüngungswunsch weniger zugetrau als Bulma, aber ich denke, Gokus Weggang war der Auslöser. Gut beschrieben, wie die beiden am Anfang ihren Spass haben und ihr Jungsein sichtlich geniessen. Aber ich denke, das Aufwachen wird auch noch kommen. Eine junge Person zu sein, kann auch Nachteile haben, wie schon Chi Chi erfahren hat. Man wird nicht immer Ernst genommen, es könnten also schon noch ein paar gesellschaftliche Schwierigkeiten auf die beiden zukommen.

Chi Chi's Scheidung ist schon ein starkes Stück. Aber eigentlich auch ein wenig feige. Sie macht es erst, als sie wieder jung ist und ein neues Leben beginnen kann. Ehrlicher (auch zu sich selbst) wäre gewesen, wenn sie dies schon früher gemacht hätte. Wahrscheinlich hat ihr die Jugend neue Kraft für diesen schweren Schritt gegeben. Sie hatte ja auch 2 Jahre Zeit, sich alles zu überlegen und an ein Leben ohne Goku kennenzulernen. Ich glaube, sie tut Son-Goku unrecht. Natürlich bedeutet er ihr was und sicher liebt er sie auch. Er ist halt nun mal zu jeder Person nett und hat von Natur aus ein freundliches Wesen. Da fällt es halt manchmal schwer, einen Unterschied in seinem Verhalten zu seiner Ehefrau und den anderen Personen zu bemerken. Goku bevorzugt halt auch niemand. Er kann seine Gefühle zu ihr möglicherweise auch schlecht speziell hervorheben.

Was wohl Bulma in diesem halben Jahr noch vorhat. Wahrscheinlich will sie sich noch ein wenig amüsieren und ihre neugewonnene Freiheit geniessen. Goku wird Chi Chi zu Hause ja nicht finden. So wird er möglicherweise zurückkehren und Ririka genauer ausfragen. Wenn sie sagt, der Brief wäre von einer, wenn auch jungen Frau, könnte er sich vielleicht denken, dass es Chi Chi ist und dann Aurengespür einsetzen. So findet er sie natürlich. Vielleicht trifft er auf Gohan und erfährt von Bulmas angeblichem Tod. Falls er dann Chi Chi findet, wäre es interessant zu erfahren, ob sie ihm die Wahrheit über Bulma sagt oder nicht. Hast auf jedenfall genug Stoff zu verarbeiten. ;)

Als Goku mit Oob einen Showkampf inszeniert hat, war ich schon erstaunt. Das ist nicht Gokus Art. 1. wegen dem Geldverdienen und 2. ist Goku echtes Kämpfen und Trainieren viel zu wichtig, als dass er es mit Solchem vertrödelt. Zum Glück zeigst du ja, dass es ihm ganz und gar nicht recht ist und er es nur für die Dorfbewohner macht. Oob ist wirklich noch ein Kind (12 Jahre oder?), dass er über die Scheidung freut. Aber er hat wohl Goku lieb gewonnn und ist nur ehrlich. Kinder könne sich einfach noch nicht so gut in andere Personen hineinfühlen, meistens spielen sie bei sich selbst die 1. Geige.

@Shan'xara
Um unsere kleine Diskussion mit Chi Chi fortzusetzen:
Klar ist Goten ihr zweites Kind und sie ist deshalb nicht mehr so ehrgeizig, aber sie hat sich sicher auch entwickelt. Denn immerhin lässt sie Goten kämpfen, auch wenn es gut möglich ist, dass er stirbt. Sie ist doch früher immer durchgedreht, wenn Gohan kämpfen sollte, auch wenn er die einzige Chance für die Menschen war. Das war ihr damals sowas von egal. Sie ist schon einsichtiger geworden und das will bei ihr doch was heissen.
 
*esendlichmalwiederzumlesenschafft*
So, so, die Scheidung will Chichi also. *grübel* Aber ich pflichte ihr bei. Nur weil SonGoku der stärkste Mann des Universums ist, imer jung bleibend und auch ungelogen sehr attraktiv, trotzdem fehlen ihm doch ganz gewaltig ein paar Seiten, die schon nicht so ganz einfach für eine Frau hinzunehmen sind. *grins*
Tja, aber diese Problem sind soalltäglich und weitverbreitet, dass es da sicherlich nie eine Lösung für geben wird und man sich eben irgendwann vor lauter Resignation in sein Schicksal fügt oder eben einen neuen Mann mit neuen Macken sucht. *lacht* Na mal sehen, wie die Romanze zwischen Chichi und dem Arzt ausgeht. *grins* Und ganz neugierig bin ich auf SonGoku niedere *breitgrins* Beweggründe, gerade jetzt zu Chichi zurück zu kehren. *lacht*
Danke deine Rekama. *winke*
 
Da hat sich Chichi ja gleich unentbehrlich gemacht... Stimmt, die Geschichte mit dem Doktor riecht hundert Meilen gegen den Wind nach einer Romanze... Bin ja nur neugierig, was daraus wird. Ach ja, es wundert mich schon, dass Goku sich nicht einfach zu Chichi teleportiert... Mir ist schon klar, dass das dann die Geschichte sehr drastisch abkürzen würde, aber es sollte zumindest eine Erklärung geben, warum er es nicht tut.

@beowulf: Sicher ist Chichi ruhiger geworden und vielleicht auch einsichtiger. Aber mir schien immer, dass sie sich bei Goten nicht so aufregt, weil er ihr gleichgültiger ist als Gohan. Das ist jetzt vielleicht unfair, aber es war mein Eindruck.
 
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