Genesis - Ersatzthread

Das mit dem "ehrbaren Mensch" sollte sowas wie Ironie sein. Glaub ich wenigstens :rolleyes: ...

KAPITEL 10

Die Drohungen, die die bekannte Stimme aussprach, störten Imkes Konzentration nur zusätzlich. Sie war ohnehin angespannt genug. Jetzt wäre es gut gewesen, wenn Dechent an Bord gewesen wäre. Er verstand sich besser auf Reparaturen als sie.
Auf irgendeine Weise konnte sie die Schuldzuweisungen an sie fast verstehen. Immerhin war sie zu ungeduldig gewesen, um weiter das Feld zu verfolgen, und sie hatte das riskante Manöver versucht, das nicht so funktioniert hatte, wie es hatte funktionieren sollen.

Ein einziges weiteres Rammen hatte schwere Schäden verursacht. Vor allem war der Antrieb ausgefallen, und ohne ihn war es recht schwierig, zu siegen.
Wieder sah Imke in den Augenwinkeln, wie ein Gleiter sie überholte. Sie war wieder an die 32. Position zurückgefallen. Es lief einfach nicht wie geplant. 29% der Strecke waren absolviert. Es gab nur eines, das die Hoffnung aufrecht erhielt: Die letzte Information über den Streckenverlauf bestand darin, dass die Konkurrenten durch ein Asteroidenfeld fliegen mussten. Dort bestand die Möglichkeit, dass etliche Piloten ausfielen – und Imke hatte Erfahrung mit solchen Manövern.
Nun gut, vom Holodeck. Aber das war immerhin besser als nichts.

Aber das half alles nichts, wenn sie den Antrieb nicht wieder in Funktion brachte. Sie kletterte von dem hinteren Teil des Shuttles zurück ans Steuer und hielt einen Moment inne, als ein erneuter stechender Schmerz von ihren Bauchwunden ausging. Mit schmerzverzerrtem Gesicht betätigte sie eine Taste, doch nichts tat sich. Imke musste einen Fehler bei der Reparatur gemacht haben. Sie kannte sich mit diesen Maschinen einfach nicht aus, die auf der Genesis funktionierten vollkommen anders.
Wieder der mühselige Gang nach hinten, wieder leichte Veränderung, wieder der Versuch. Und wieder stellte sich kein Erfolg ein. Vielleicht war der Antrieb einfach zu schwer beschädigt, um noch repariert werden zu können.

Wieder hielt sie sich den Bauch. Diesmal waren nicht die Wunden Auslöser für ihre Schmerzen, sondern der Hunger. Sie hatten seit ihrem Aufbruch von der Genesis nichts mehr gegessen. Und ihrem Magen zufolge musste das bereits Tage her sein. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Sie wusste nur, dass ihr nicht mehr allzu viel davon blieb, wollte sie ihre geringe Siegchance wahren.

Ein erneuter Versuch. Ein leises Summen ertönte.
Imke lächelte. Endlich, es funktionierte wieder! Die Aufholjagd konnte beginnen. Sie war zwar nicht sicher, dass sie überhaupt Sinn machte, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Es standen immerhin Menschenleben auf dem Spiel.
Ihres.
Das von Dechent.
Und die Leben etwaiger Piloten, die Imkes Gleiter bei dessen Explosion im Falle einer immer wahrscheinlicher werdenden Niederlage zu nah waren.
 
Ich finde es schon etwas seltsam, dass die da ihre Pilotin verhungern lassen *lol*... Immerhin sollte der nicht unbedeutende Zusammenhang zwischen körperlichem Befinden und Leistung auch doofen Piraten ohne Persönlichkeit bekannt sein ;)...
 
Hm, ja, sind halt besonders blöde Entführer :D ^^"

KAPITEL 11

Er hätte eigentlich eher darauf kommen müssen. Es war so naheliegend, und es gab nichts, das ihn zumindest an einem Versuch hinderte. Er hätte sich einige Arbeit ersparen können, doch es half nichts.
Dechents Beweglichkeit war stark eingeschränkt, weil er wegen der Schmerzen immer wieder zusammenzuckte. Daher waren gerade die feinen Einstellungen, die erforderlich waren, schwierig zu bewerkstelligen. Er würde aus dem Kommunikator ein Kommunikationsgerät bauen.

Richtig, er war bereits eines. Aber eines, das zur Kommunikation im Kurzbereich entwickelt worden war. Vielleicht würde er durch Veränderung der Frequenzen und durch einige kleine Umbauten ein Signal verschicken können, das stark genug war, das, was diesen Raum abschirmte, zu durchdringen, was auch immer es war.
Zusätzlich musste er ein System einbauen, das die Botschaft verschlüsselte. Nur die Crew der Genesis sollte in der Lage sein, sie zu entziffern. Wenn sie den Entführern in die Hände fallen würde, konnte sich das als hilfreich erweisen.

Wieder fiel das Gerät zu Boden. Es war schwer genug, aus etwas etwas Besseres zu machen, ohne etwas hinzufügen zu können. Aber diese zittrigen Hände erschwerten das Unternehmen zusätzlich.
Glücklicherweise schien es durch den Sturz nicht beschädigt worden zu sein. Zum Glück. Zum dritten Male bereits. Vielleicht wäre es besser gewesen, gleich auf dem Boden weiterzuarbeiten, aber dort war es so staubig, dass sich Dechent sicher nicht besser würde konzentrieren können. Eher im Gegenteil.

Er war gespannt, ob sein Plan funktionieren würde. Wenn nicht, hatte er während des Bastelns bereits weitere Ideen gesammelt. Nur für den Fall, dass Plan A schiefging. Ausprobieren konnte er es ja. Es würde eine willkommene Ablenkung von seinem Hunger sein.
Vielleicht konnte er aus dem Kommunikator ja einen Peilsender bauen, der seine Position verriet. Oder ein winziges Sensorensystem, das Imkes Kommunikator und damit Imke selbst aufspüren konnte. Vorausgesetzt, sie trug ihren Kommunikator überhaupt noch. Allerdings war er ihm nicht abgenommen worden – somit erschien es ihm wahrscheinlich, dass man bei Imke ebenso verfahren war.

Womöglich hatten die Entführer auch einfach nicht begriffen, wozu das Gerät diente. Zutrauen tat es Dechent ihnen. Immerhin wirkte diese Umgebung doch arg primitiv.
Die Sicherheitsvorkehrungen, also das Kraftfeld und das, was Kommunikation vom Zellenkomplex aus unmöglich machte, konnten auch gestohlen sein. Oder man hatte Techniker entführt, um sie zu bauen.

Ihm fiel erst jetzt etwas ein, auf das er die ganze Zeit nicht gekommen war. Womöglich war der Grund, dass niemand kam, um ihn zu holen, der, dass man gar nicht an ihm interessiert war. Vielleicht war Imke diejenige, die für die Entführer von Nutzen war. Aus welchem Grund, wusste Dechent zwar selbst nicht genau, aber es konnte durchaus sein.
Er wusste nicht recht, ob er es hoffen oder fürchten sollte. Wenn es der Fall war, würde niemand kommen. Das bedeutete keine Störung, keine Gefahr, beim "Basteln" erwischt zu werden, aber auch keine Nahrung und kein Wasser. Und keine Antworten.
Und es bedeutete, dass Imke irgendetwas für die Verbrecher tun musste. Irgendetwas, zu dem sie selbst nicht in der Lage waren. Oder – noch schlimmer – etwas, das sie nicht wagten, selbst zu tun.
 
Und warum kommt er nicht auf die Idee, dass die Imke am nächsten Sklavenmarkt verticken wollen? ;) Ich weiß nicht, wenn die nur an der weiblichen Gefangenen interessiert zu sein scheinen, dann könnte man doch eigentlich auf so einen Gedanken kommen, oder?
 
Yeah, die Logik von den Entführern könnte glatt von mir stammen *sweatdrop*
Hum, aber ansonsten fand ich's gut. Nur irgendwie seltsam, dass Dechent gleich an sowas denkt. Ich würde mir da sonstwas zusammenreimen^^"
 
Öööööh.... Dechent ist halt ein besonders cleveres Kerlchen ^^"

KAPITEL 12

Der Flug durch das Asteroidenfeld hatte Imke auf Platz 29 nach vorn gebracht. Es war ein kleiner Triumph, eine kleine Genugtuung gewesen, sich gegen die erfahrenen Piloten durchzusetzen, wenn auch nur auf einem Teil der Strecke, doch sie hatte es inzwischen abgehakt.

34% der Route lagen hinter ihr und ihre Gedanken schweiften erneut ab. Diesmal jedoch tat sie nichts dazu, dies zu unterbinden.
Das Asteroidenfeld war ihr bekannt vorgekommen. Sicher, Asteroidenfelder waren typisch für diese Region des Weltraums, aber sie hätte schwören können, es bereits gesehen zu haben.

Ein Piepsen. Der Computer hatte seine Berechnungen beendet. Er war ziemlich altmodisch und benötigte daher lange Zeitspannen für das, was der Computer der Genesis in wenigen Sekunden oder Minuten vollbracht hätte.
Sie schielte kurz für einen Augenblick auf die Anzeige, dann wieder geradeaus, um den Kurs und ihre Gegner nicht aus den Augen zu verlieren, dann wieder zurück. Tatsächlich, sie hatte sich doch richtig erinnert. Der Computer hatte den Kurs der Genesis über die Rennstrecke gelegt. Und an diesem Asteroidenfeld war die Genesis kurz vor Imkes und Dechents Aufbruch vorbeigekommen.

Es war interessant, und mehr. Da die Genesis das Außenteam zurückerwartete, flog sie nur mit Impulsgeschwindigkeit; da es nun bereits länger weg war als geplant, vermutlich noch langsamer. Vielleicht waren sie sogar umgekehrt, um nach ihnen zu suchen. Möglicherweise würde Imke in der Lage sein, sie einzuholen. Rennstrecke und Genesiskurs verliefen noch etwa zwei Stunden beinahe parallel.

Die Entfernung war zwar immens, aber vielleicht würde sie von den Sensoren entdeckt und – nein, etwas hatte sie übersehen. Selbst wenn ihr Gleiter von den Sensoren der Genesis entdeckt werden würde, was würde sie davon haben?
Es war ein normaler Gleiter, wie sie Dutzende an diesem Rennen teilnahmen. Konnte man erkennen, dass gerade sie sich darin befand? Man konnte! Sie trug ihren Kommunikator ja noch! Die Entführer waren so unvorsichtig gewesen, ihn ihr nicht abzunehmen (vielleicht wussten sie ja nicht einmal, dass Dechent und Imke zur Besatzung eines größeren Schiffes gehörten).

Die Chance war zwar gering, dass die Genesis gerade die Rennstrecke scannte, aber unmöglich war es nicht. Vielleicht würde es Imke auch gelingen, irgendwie ein Notsignal zu senden, das nur die Crew der Genesis verstand. Vielleicht konnte sie durch irgendwelche optischen Impulse Morsezeichen geben oder... irgendeine Möglichkeit musste es jedenfalls geben!

Imke war aufgeregt, sie musste nun alles richtig machen.
Und sie beschleunigte und überholte einen Gegner nach dem anderen. Nicht eines Sieges willen, sondern um die Genesis einzuholen.
 
Und warum klappt das auf einmal? *g+ Ich dachte ihre Krücke ist viel lahmer als die anderen Schiffe... Aber den Entführern würde ich mal gleich den Award für den blödesten Plan alle Zeiten verleihen... :D
 
Also wenn die Genesis auf dem selben Kurs zurückfliegt, könnte es ja noch mal nen hübschen Zusammenstoß geben, falls einer der Gleiter von der Strecke abkommt^^"
Uh... aber können die Entführer den Gleiter nicht einfach in die Luft jagen, wenn die Imke zurück auf die Genesis geht, falls sie auftaucht?? Na, jedenfalls gut geschrieben^^
 
@Shan/Tiara: Mei, die is jetzt halt motivierter... oder so :rolleyes:
@Rei: Naja, wenn die Genesis bemerkt, dass Imke da in diesem Gleiter hockt und gern rauswill, könnte sie sie ja einfach an Bord beamen. Bis die (blöden) Entführer das merken, wärs längst zu spät...

KAPITEL 13

„Computerlogbuch der Genesis, Captain Thomas. Unsere Scans haben endlich Dilithium entdeckt und wir konnten es problemlos bergen, wir mussten nicht einmal die vorgeschriebene Route verlassen. Unsere Energiereserven sollten nun ausreichen. Allerdings hat sich das Außenteam nicht zum vereinbarten Zeitpunkt an den Rendezvouskoordinaten eingefunden. Wir wissen nicht genau, weshalb, es mag sein, dass sie noch mit dem Abbau von Dilithium beschäftigt sind, oder aber es ist etwas passiert. Befürchtungen in dieser Beziehung sind leider nach dem Unfall bei der letzten solchen Shuttlemission naheliegend.“

Alex‘ Stimme störte die Ruhe im Bereitschaftsraum und beorderte Basti auf die Brücke. Nur wenige Sekunden später traf er dort ein. Immerhin konnte es Neuigkeiten vom Außenteam geben.
Nach den letzten Ereignissen war er sehr um es besorgt. Er wollte es tunlichst vermeiden, denselben Fehler erneut zu begehen und darauf zu vertrauen, dass alles unter Kontrolle war.

In der Tat hatte Janina etwas entdeckt. Da war ein Notsignal, das vom Außenteam stammen musste. Sehr schwach zwar, aber es war zweifelsfrei da. Und auch die Position ließ sich isolieren. Es war eines der Raumschiffe, wie sie die Rennteams zu benutzen pflegten und wie sie sich deshalb in großer Zahl um die Rennstrecke herum aufhielten. In das Signal eingebettet: ein Sicherheitscode. Der von Dechent. Es war der letzte Beweis, das es von ihm stammte.

Basti befahl Julian, der am Steuer saß, Kurs dorthin zu setzen, und nahm im Kommandosessel Platz. Er wurde zwar noch darauf hingewiesen, dass dieser Kurs eine Verletzung der vorgeschriebenen Route darstellte. Aber er war sich sicher, dass die Behörden einsichtig sein würden, wenn man ihnen den Sachverhalt erklärte.
Und das würde er tun.
Hinterher.
Nach der Rettung von Dechent. Sein Leben war mehr wert als diese Vorschrift. Und er war in Gefahr, soviel verriet allein das Notsignal.

Eine halbe, vielleicht eine Stunde bis dorthin. Hoffentlich war das nicht zu lange.
 
Och ne. Jetzt finden sie Dechent vor Imke... Aber was anderes - ein Raumschiff mit Steinwänden? :dodgy: Den Ingenieurspreis kriegt man dafür aber nicht ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, meine Rede: was ist mit Imke? Die scheinen sich entweder gar nicht für die zu interessieren oder die halten es für selbstverständlich, dass sie bei Dechent ist...
Na, jedenfalls treffen sie jetzt sicher auf Imke, wenn sie jetzt genau darauf zufliegen.
 
@Shan: Natürlich sind die Steinwände nur IM Raumschiff. Ich glaube, das sollte ursprünglich mal dazu dienen, dass die Gefangenen denken sollten, sie wären nicht in einem Raumschiff, sondern auf nem Planeten. Oder so. Herrgott, is halt lang her ;)

Wegen des Signals: Naja, sie wissen, dass das Signal von Dechent gesendet worden ist, also wissen sie auch, dass auf jeden Fall mal ER da ist, wo das Signal ist. Und (vermutlich :rolleyes: ) vermuten sie weiter, dass Imke entweder bei ihm ist oder er weiß, wo sie sich befindet...

KAPITEL 14

Das, was er sich lange erwünscht hatte, trat nun ein. Jetzt, wo er es lieber vermieden hätte. Ein großer, bulliger Mann hatte seine Zelle betreten. Er stand nur da, schwieg. Und sah sich um.
Für Dechent war die Situation klar. Sein Notsignal war entdeckt worden, und dieser Kerl war nun gekommen, um die Quelle zu lokalisieren. Und um sie unbrauchbar zu machen.

Einige Minuten lang änderte sich nichts. Beide standen nur da. Dechent versuchte, so ruhig wie möglich auszusehen, was ihm nur teilweise gelang.
Mit einem Mal machte der Mann, der wohl eine Wache sein musste, einen Schritt vorwärts und versetzte dem Gefangenen einen so starken Hieb, dass der auf das Steinbett, oder was es sein mochte, sackte.
Es war nicht einmal der Schlag, der das bewirkte. So heftig war er auch wieder nicht gewesen, aber er hatte genau die Wunden am Bauch getroffen.

Dechent blieb einen Moment lang benommen liegen und sah dann hinauf in das grimmige Gesicht, versuchte die Mimik zu erwidern.
Der Wächter ließ sich endlich dazu hinab, mit ihm zu sprechen. Nein, sprechen war ein zu positiver Ausdruck. Er befahl Dechent regelrecht, das Signal abzustellen.

Der jedoch rührte sich nicht. Wenn er die Gewissheit gehabt hätte, dass die Genesis die Botschaft schon empfangen hatte, hätte er es natürlich auf der Stelle getan. Aber er konnte nicht riskieren, es zu deaktivieren, bevor die Genesis ihn lokalisiert hatte. Und dass dies der Fall war, würde er erst dann wissen, wenn man ihn befreit haben würde.

Wieder vergingen einige Minuten, ohne dass ein Wort fiel oder einer der beiden eine Bewegung machte. Dann setzte der Wächter erneut seine grimmige Maske auf. Diplomatie schien nicht seine Stärke zu sein.
Er hob drohend die Hand, ballte sie zur Faust. Keine erkennbare Reaktion von Dechent (das hoffte er wenigstens).
Die Wache holte aus.

Dechent kniff die Augen zusammen, besann sich dann aber eines Besseren. In dem Moment, in dem der Mann zuschlug, sprang er von dem Bett hinunter, sofern das aufgrund seiner Verletzungen möglich war, und humpelte, so schnell er dazu in der Lage war, zum Ausgang - und stieß gegen das Kraftfeld.
Mist!
Es war also immer noch - bzw. wieder - aktiviert. Er hatte eigentlich gehofft, der Riese hätte beim Betreten der Zelle vergessen, es zu reaktivieren.

Er sah über die Schulter und erblickte den Wächter, der auf ihn zustürmte. Dechent versuchte auszuweichen, vergeblich. Ein Hieb traf ihn irgendwo am Rücken.
Was er noch mitbekam, war sein Aufprall auf dem Boden, das brutale Gesicht des Kerls, der sich über ihn beugte, die graue Decke der Zelle – dann, plötzlich, die der Krankenstation.
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Nein, wie spektakulär, nicht wahr? ;)
 
Definitiv. Unwahrscheinlich spektakulär. Ist ja nicht so, dass Star Trek sich nicht gelegentlich solche Kaninchen aus dem Hut-Aktionen geleistet hätte, aber irgendwie passiert das hier am laufenden Meter ;).
 
Also das einzige, was ich seltsam fand, war die Sache, dass sie sich immer einige Minuten lang nichts tun oder sagen. Einmal kann das ja sein, aber das klingt irgendwie so, als würde dieser Kerl erstmal überlegen ob er jetzt zuschlagen soll oder doch net. Hm, der Wächter entsprach ja richtig dem Motto, wer nicht hören will, muss fühlen.
 
Naja, irgendwie hat die Handlung in "Genesis" die Dynamik der Queen Mary im Slalom ;)

Nun ja, es folgt auch schon wieder das vorletzte Kapitel der Folge. Immer, wenn ich das sage, muss ich irgendwie an Shans Aussage mit den zum Ende implodierenden Plots denken, weiß der Himmel, wieso... :rolleyes:

KAPITEL 15

Das bekannte Gesicht von Sandra, dann das von Basti. Er wusste nicht, wie er hergekommen war, aber er wusste, dass er hier in Sicherheit war. Das Notsignal hatte seinen Zweck erfüllt.
Leider wurde ihm keine Zeit gelassen, um sich zu erholen. Eine Lawine von Fragen drohte ihn zu überrollen. Hauptsächlich über Imke. Aber über sie wusste auch er so gut wie nichts. Bevor er das Bewusstsein verlor - vielleicht war der Schlag des Wächters im Nachhinein doch härter gewesenm als er zunächst gedacht hatte -, konnte er noch eine wichtige Information preisgeben: die Frequenz, die er für das Signal verwendet hatte.

Janina konnte mit den Sensoren nach Imkes Kommunikators suchen. Sie würde ihn jedoch nicht finden, wenn sie sich in einem Gebäude oder einem Schiff befand, wo ebenfalls ein solches Schutzfeld installiert war, das auch Dechents Kommunikator blockiert hatte. Es sei denn, man kannte die Frequenz des Feldes.
Und es war wahrscheinlich - naja, wenigstens war es möglich -, dass es sich um dieselbe handelte wie die, die Dechent herausgefunden hatte.

Basti nahm den Datenblock und verließ sofort die Krankenstation, um von der Brücke aus die Suche durchzuführen. Sobald das erledigt sein würde, würde er sich um den Abgesandten kümmern können, der immer noch im Konferenzraum auf eine Erklärung für das Abweichen von dem festgelegten Kurs wartete.
Es würde Basti sicher gelingen, ihn zu überzeugen, dass dies notwendig gewesen war. Das hoffte er zumindest. Doch er wusste, dass es ihm sicher leichter gefallen wäre, hätte sich Imke bereit an Bord und somit in Sicherheit befunden. Das würde aber ja bald soweit sein.

Sein Zweckoptimismus war völlig überzogen, fiel ihm auf. Angesichts der Brutalität, die Dechent beschrieben hatte, konnte man nicht einmal sicher sein, dass sie noch lebte. Geschweige denn, dass sie ihren Kommunikator noch trug.
Aber wenn beides der Fall war, dann würden sie sie finden und retten.

Es war ein Versprechen. Allein die Wunden, die er an Dechents Körper gesehen hatte, und die Vorstellung, Imke konnte es noch schlimmer ergangen sein – er blockierte die Gedanken immer an dieser Stelle. Es war nicht auszudenken, was dann war. Immerhin war es allein sein "Verdienst", dass Imke und all die anderen sich im Weltraum herumtrieben, wo sie eigentlich nichts zu suchen hatten!
Und deshalb würde er nicht zulassen, dass sie starb. Er würde nicht zulassen, dass überhaupt jemand aus seiner Crew starb!
 
Oh Gott, Basti ist ja richtig emotional geworden... Natürlich könnte man das jetzt etwas ernster nehmen, wenn er nicht grade Basti heißen würde ;). Und ja, der Plot implodiert mal wieder - aber zum Trost, das passiert nicht nur dir, das fällt mir in letzter Zeit recht häufig auf auch bei richtigen Büchern.
 
Ahja, zuerst dachte ich ja noch, dass der jetzt im Krankenzimmer von den Entführern aufwacht, also insofern war ich ja schonmal überrascht. Allerdings kommen Bastis plötzliche Emotionen wirklich etwas übertrieben rüber, aber ansonsten fand ich den Teil ganz gut. Und äh ja, jetzt haben die ja noch ein Kapitel Zeit Imke zu befreien und (eventuell) die Entführer hinter Schloss und Riegel zu bringen/bringen zu lassen.
 
@Tiara: Ja, das sollte "bereits" heißen.

So, dann wollen wir es mal hinter uns bringen...

KAPITEL 16

Die Ziellinie kam in Reichweite der Sensoren.
Aber sie war nicht schnell genug gewesen. Längst hatte sie sich mit ihrem Tod und dem von Dechent abgefunden, und sie trauerte bereits innerlich. Die ersten sieben standen fest, das bedeutete, sie konnte nicht mehr den Sieg davontragen. Und das wiederum bedeutete, dass von ihr und ihrem Gleiter in wenigen Momenten nicht mehr übrig sein würde als Fetzen.

Da, was war das?
Da war ein Rauschen. Und eine vertraute Stimme.

Nein, nicht die Stimme. Nicht jene, die sie im Laufe der vergangenen Stunden fürchten gelernt hatte. Nicht die ihres Entführers. Es war eine andere. Phantasierte sie, oder war es Bastis?
Vorsichtig, wie in Trance, berührte sie ihren Kommunikator, flüsterte eine Begrüßungsformel hinein. Wieder Rauschen, wieder eine Stimme.

Sie vermochte nur einige Worte zu verstehen zwischen all den Störgeräuschen, aber sie wusste, dass dies die Rettung war. Hatte man ihre Morsezeichen tatsächlich bemerkt?
Unerheblich. Das Wort „beamen“ hatte sie mitbekommen. Sie lächelte, in der Gewissheit, gleich sicher zu sein.

Aber etwas hatte sie noch zu tun.
Ein letztes Mal berührte sie die Kontrollen vor ihr, setzte ein letztes Mal einen neuen Kurs und beschleunigte ein letztes Mal.

Ein Ticken hinter ihr. Die Bombe war scharf. Sie konnte nicht sehen, wie lange es noch bis zur Detonation dauern würde, aber es war ohnehin unbedeutend. Sie genoss vorab das Gefühl von Geborgenheit, dann verschwand sie aus dem Cockpit.


Der Gleiter verließ die vorgegebene Strecke, ein rotes Leuchten neben der Rennstrecke und im Cockpit zeigten die Disqualifikation an. Der Kurs blieb bestehen.
Ein Schiff, in der Ferne – in einer Ferne, die immer näher kam –, näherte sich dem Hauptgebäude der Rennleitung. An Bord: grimmige Gestalten, boshafte, gewalttätige Entführer. Zu spät bemerkten sie den bekannten Flugkörper, der sich ihnen näherte, zu spät erfolgte der vergebliche Versuch, die eigene Bombe rechtzeitig abzuschalten.
Eine Explosion beendete ihre Raubpläne. Für immer.
---
Ich möchte mal dezent drauf hinweisen, dass es ausnahmsweise mal beabsichtigt ist, dass die Folge mit einer moralischen Fragwürdigkeit endet... Ich bin auch ein bisschen stolz ;)
So, nun mal ernsthaft: Ich warte dann auf die Noten. Macht mich fertig! :rolleyes:
 
*lol* Also, die moralische Fragwürdigkeit ist mir gar nicht so aufgefallen ;) - dafür die Frage, woher Imke denn wusste, wo die Entführer langfliegen werden?

Gesamtbeurteilung: Tja, teilweise ziemlich strange (die Steinwände... die gesichts- und persönlichkeitslosen Entführer *g*), und Spannung kam auch nicht wirklich auf. Das Ende implodiert mal wieder wie üblich ;). Note daher: 4.
 
Ach ja, ich könnt ja hier eigentlich auch mal weiter machen :rolleyes:

@Shan: Hm, die hat sie da langfliegen sehen, würd ich sagen :rolleyes:
@Tiara: Ja, das meinte ich. Fies von ihr, gell? :D Und wegen des Notenvergebens: Mei, brauchst du dir doch deswegen keinen Kopf machen! Dient mir ja nur so als Orientierungshilfe, um zu sehen, welche Art Folgen im Großen und Ganzen ankommt. (*tröst* ;) )

Sodele, kann ich ja weiter machen mit der nächsten Folge...

EPISODE #12:
"HEAT AND COLDNESS" / "HITZE UND KÄLTE"


Es war einer jener Tage, an denen man besser gar nicht aufstehen sollte. Dechent stützte sich erschöpft auf einer Konsole auf. Es war immer noch nicht Mittag. Irgendwann musste dieser grausame Tag doch beendet sein!
Im Maschinenraum ging es drunter und drüber, wegen Lappalien, aber wegen Massen von ihnen. Hier ein durchgebranntes EPS-Relais, dort Fehlfunktionen bei einem Replikator, gelegentliche Schwankungen des Luftdrucks in Frachtraum zwei. Und er wusste nicht, wo er mit der Arbeit beginnen sollte.

Erstmals hatte er das Gefühl, dass es zu wenige Techniker gab. Alle hatten Aufgaben zugewiesen bekommen und dennoch blieben noch Probleme, um die er sich selbst kümmern musste – zu viele davon.
Und dann all die zwischenmenschlichen Aspekte, die an diesem Tage ebenfalls ungewöhnlich kompliziert erschienen. Ständig stand ihm irgendjemand im Weg herum, jemand wollte eine neue Aufgabe zugewiesen bekommen oder benötigte Hilfe bei einer anderen, oder irgendjemand von der Brücke fragte zum dritten Mal innerhalb einer Stunde nach dem Status.

Dabei ging es ihm ohnehin nicht besonders gut. Er fror ein wenig seit diesem Morgen. Der Computer gab zwar die optimale Temperatur an, aber es änderte nichts an der Sache. Vielleicht war auch der Computer defekt, was die Temperatur betraf. Doch das Letzte, was er jetzt hatte, war Lust darauf oder Zeit dazu, auch noch diese Möglichkeit zu überprüfen.
Vielleicht war er aber auch einfach nur krank. Er hatte vorsorglich überprüft, ob er Fieber hatte, doch er war offenbar gesund. Noch im Thermometer Fehlfunktionen zu vermuten, war ihm zu abstrakt, also wohl doch der Computer.
Obwohl er der einzige zu sein schien, dem es zu kalt erschien.

Es half nichts, darüber nachzudenken. Er würde später eine Diagnose durchführen. Das auch noch – als ob er nichts anderes zu tun gehabt hätte.
---

Kurzes Nachwort: Falls es euch noch nicht selbst aufgefallen ist, möchte ich noch eins generell anmerken. Nachdem die ersten Folgen ja relativ, nun ja, allgemein waren, beschäftigen sie sich jetzt seit einer Weile meistens immer hauptsächlich mit einer Person.
Wäre schön, wenn ihr mal kurz notieren könntet, was euch besser vom Konzept her gefällt.
 
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