So, denn jeht et mal flugs weider!
KAPITEL 5
In Windeseile wurden Anzeigen kontrolliert und Konsolen bedient. Panik drohte im gesamten Raum auszubrechen. Es war äußerst schwierig, in dieser Situation einen kühlen Kopf zu behalten.
In der Tat lag der Innendruck im Warpkern weit über normal. Möglicherweise ebenfalls eine Auswirkung von etwas, was von dieser Explosion verursacht wurde. Das einzige, was feststand, war, dass der Warpkern sich in wenigen Minuten überladen würde.
Der Druck würde so lange ansteigen, bis es zu einer unkontrollierten Reaktion zwischen Materie und Antimaterie kommen würde, die wiederum eine verheerende Explosion hervorrufen würde.
Eine Explosion, die das gesamte Schiff vernichten würde.
Dechent hatte den ersten Schock verarbeitet und versuchte mit seiner Sicherheitsgenehmigung den Abstoß des Warpkerns einzuleiten, doch die zuständigen Systeme reagierten nicht. Die Computerstimme wies darauf hin, dass nur noch zwei Minuten bis zur Überladung blieben.
Es gab nur noch einen Ausweg: Evakuierung.
Die Mannschaft musste die Genesis so schnell wie möglich mit den Rettungskapseln und den Shuttles verlassen, bevor die Explosion sie töten würde.
Die anwesenden Ingenieure machten sich bereits auf den Weg. Basti rief ihnen nach, jeden, den sie treffen würden, mitzunehmen.
Er war nicht sicher, ob alle ihn gehört hatten, doch auch er musste sich beeilen.
Seine Authorisation war höher eingestuft als die des Chefingenieurs und so versuchte er ebenfalls, den Warpkern abzuwerfen. Doch auch er hatte kein Glück. Auf dem Weg zu den Rettungskapseln kam ihm ein weiteres Problem in den Sinn.
Normalerweise war eine so gravierende Computermeldung wie diese überall im Schiff zu hören. Aber aufgrund der zuletzt aufgetretenen Defekte konnte er sich nicht sicher sein. Womöglich warteten die Brückenoffiziere mit den Scanergebnissen auf ihn und andere Crewman gingen wie gewohnt ihren Beschäftigungen nach, ohne zu wissen, dass das Schiff zu explodieren drohte.
„Warnung. Warpkernüberladung in einer Minute.“
Er konnte nur hoffen, dass alle die Meldung gehört hatten und ging weiter zum Turbolift, vor dem einige der Ingenieure standen. Das Turboliftsystem war nun auch ausgefallen. Gerade jetzt, wo man es am dringendsten benötigte.
Einige hatten versucht, ihr Ziel über die Jeffriesröhren zu erreichen, doch die Chance, auf diesem Wege schnell genug anzukommen, war äußerst gering.
Deshalb waren diese Mechaniker geblieben und hatten verzweifelt versucht, den Fehler zu finden. Dass ihnen dies nicht gelang, war aufgrund ihrer panischen Todesangst nicht verwunderlich.
Basti versuchte vergeblich, sie zu beruhigen, einige liefen planlos umher, andere schlugen verzweifelt gegen die Tür des Turbolifts. Ohne die Lifts würde es vermutlich niemand von der gesamten Besatzung rechtzeitig zur Shuttlerampe oder zu den Fluchtkapseln schaffen.
Basti eingeschlossen. Ebenso die anderen Führungsoffiziere.
Dechent versuchte in seiner Verzweiflung immer wieder den Warpkern abzuschalten oder auszustoßen, Sandras Fluchtversuche scheiterten an einer verschlossenen Tür, die sich nicht öffnen ließ, und der Rest der Offiziere saß auf der Brücke fest.
Ein gewaltiger Knall erschütterte die herumschwebenden Trümmer und alsbald waren es mehr Überreste als zuvor. Die Genesis – was von ihr noch übrig war – war dem Trümmerhaufen einverleibt worden.
Keine Überlebenden.
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Das kommt natürlich jetzt für Anhänger des Shanismus, der die Shan-Theorie vertritt, nicht gerade überraschend
