Genesis - Ersatzthread

Hm, ob die sich auch gegenseitig beeinflussen können... keine Ahnung ^^" Zu Bastis Haltung gegenüber dem Interesse seiner Crew sag ich jetzt mal mangels Argumenten nix :rolleyes:

Und hier noch mal der Überblick (wobei dein Unverständnis möglicherweise auch damit zu tun hat, dass du Star Trek nicht genauer kennst ^^):

DAS IST PASSIERT:
- die Föderation (eine Völkergemeinschaft von 150 Planeten aus Star Trek) gibt Basti im 24. Jahrhundert (da spielt ST ja [jaja, Shan, bevor du was sagst, die Originalserie nicht ;) ]) das Kommando über ein Raumschiff
- in einer Schlacht fliegt irgendein anderes Schiff in so eine Zeitspalte (siehe letzter Teil), Basti mit seinem Schiff hinterher
- sie landen auf der Erde im 21. Jahrhundert (wie man bei ST irgendwie sowieso bei allen Zeitreisen auf der Erde landet ;) ). Weil sie nicht zurückkönnen, beschließen sie, soweit wie möglich ein normales Leben zu führen und sich "aus der Geschichte rauszuhalten".
- ein paar spinnen aber ein bisschen (was bei dieser FF ja nichts Ungewöhnliches ist) und nutzen ihr Wissen von der Zukunft aus, um die Geschichte doch zu ändern und selbst an die Macht zu kommen
- dazu haben sie doch ein bisschen rumgeforscht und sind irgendwie auf die Sache mit den Zeitspalten gekommen. Anstatt nun brav in ihre Zeit zurückzukehren, haben sie lieber den Roddenberry in die Vergangenheit geschickt, damit der die Entwicklung der menschlichen Technologie etwas ankurbelt, es früher zum ersten Kontakt mit Außerirdischen kommt und damit diese "bösen" ehemaligen Crewmitglieder von Bastis (und dem anderen) Schiff dann die Panik (jaja, die Menschheit war noch nicht reif ^^" ) ausnutzen können, um die "Weltherrschaft an sich zu reißen" (die E.M.O. ist die "Earth Military Organisation" aus der 1. Folge, sozusagen die vereinte Armee der Erde, unter der Führung eben dieser Zukunftsheinis, die allet beherrschen)
- Basti kriegt es nicht gebacken, sie aufzuhalten. Also lässt er sich einfrieren, um erst Jahrhunderte später aufzuwachen, dann, wenn die Föderation (s.o.) schon gegründet sein wird - also quasi in "seiner" Zeit, aus der er kommt
- er wacht dann also wieder auf, nur ist die E.M.O. immer noch an der Macht und von der Föderation keine Spur. Also ist die Zeitlinie offenbar zu stark geändert (was man sich auch vorher hätte denken können...)
- mehr durch Zufall stößt Basti nun in der Zukunft auf die inzwischen ein wenig (!) eingehender erforschten Zeitspalten-Theorien, bastelt sich ein Schiff zusammen (so McGyver-mäßig ^^) und fliegt damit in der 1. Folge zu einer Zeitspalte und zurück ins 20. Jahrhundert, um den Roddenberry zu überzeugen, doch seine wissenschaftlichen Erkenntnisse für sich zu behalten und lieber ne Fernsehserie draus zu machen...
- anschließend versucht Basti, wieder in seine Zeit zu gelangen, bleibt aber, weil die Zeitspalte nicht so will, wie er wohl will, um das Jahr 2000 (wann war's nochmal genau?) hängen, holt sich die Kiddies an Bord, um mit ihnen zu ner anderen Zeitspalte zu finden, die etwas weiter weg ist, weshalb er entgegen seines Ursprungsplans eben doch mal ne Crew braucht. Diese Zeitspalte führt (zumindest nach seinen Berechnungen) zurück ins 24. Jahrhundert, in seine Zeit also.
- ABER das sagt er den Kiddies nicht. Schon unwahrscheinlich/unlogisch genug, dass die bereit sind, ein paar Jahre in die Zukunft zu jetten, aber so 300 Jahre verpassen, dazu das Risiko, dass sie WIEDER ganz woanders bzw. wannanders stranden... damit die eben doch mitkommen, war Basti da nicht so ganz ehrlich zu ihnen (außerdem hat er ihnen ja, wenn ich mich recht entsinne, auch Bezahlung/Geld versprochen, wenn sie am Ziel ankommen; bloß gibts im 24. Jahd. gar keins ^^). Stattdessen hat er den Anfang des Ganzen verschwiegen und BEHAUPTET:

- er ist im 21. Jhd. geboren
- "irgendwie" ist der Roddenberry inne Vergangenheit gekommen, zu früher Erstkontakt mit Aliens, EMO an der Macht
- Basti wird von der EMO verfolgt (schließlich ist er angeblich ein Agent der ehemaligen Weltregierung, oder so... HAHA! Wat sind die dumm, dass die ihm so nen Quatsch abkaufen :D ), lässt sich daher für "ein paar Jahre" (so 2, 3) einfrieren
- dass es eher 2, 3 Jahrhunderte waren am Ende, erklärt er mit einem ominösen Computerfehler
- da die EMO dann immer noch an der Macht ist, ist er als Ex-Agent natürlich gefordert, spioniert ein bisschen und findet die Zeitspaltenpläne
- er baut ein Schiff und heizt auch in die Vergangenheit, löst das Roddenberry-Problem und bleibt dann im Jahr 2000 hängen.

Und da behaupte noch einer, Zeitreisen wären verwirrend und voller Logikfehler ^^"

PS: IMHO heißt es "jemandem Leid tun". Sicher weiß ich, dass es heißt "es tut mir Leid", insofern würd ich den ersten Fall auch großschreiben.
 
Ich denke, die Einstellung, dass Zeitreisen prinzipiell unlogisch sind, ist schon mal eine gute Generalerklärung ^^". Zu deiner Frage: Basti nimmt an, dass er das, was seine Ex-Kollegen an der Zeitlinie "kaputt gemacht" haben, wieder repariert hat, weil der Roddenberry ja nun doch nur ne TV-Serie gemacht hat, den ersten Kontakt nicht früher herbeiführt und damit die Föderation am Ende gegründet werden kann, so, wie es sein soll...
Wie gesagt, Zeitreisen... :dodgy:
 
Sorry für die Verspätung, hatte ein paar Probleme mit AOL und der Telefongesellschaft ;)...

Dafür, dass es so ne große Eröffnung sein sollte, war es doch verdammt wenig... Mitgekommen bin ich eigentlich ganz gut, aber ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass Basti über den Zeitrahmen gelogen hatte (dass es ein paar Jahrhunderte sind), denn sonst wäre das ja irgendwie Banane, wenn die alle zweimal in der Gegenwart rumlaufen...

Ach ja, eines verstehe ich da noch nicht: Wenn Basti aus dem 24. Jh. ist, wie kann er dann in der Gegenwart mit seinem Teenager-Ich verschmelzen? Das dürfte es doch überhaupt nicht geben...
 
Wieso der "verschmolzen" ist? Aus storytechnischen Gründen, würd ich sagen :rolleyes: Vielleicht hat ja auch Q seine Finger im Spiel... oder es ist doch einfach nur eine logische Fragwürdigkeit... Neeee, unmöglich! ;)

KAPITEL 5

Unter der versammelten Menge kam es zu der von Basti erwarteten wie befürchteten Reaktion. Quälende Augenblicke lang war es totenstill, während die Informationen vollständig aufgenommen und verarbeitet wurden, dann brach ein ohrenbetäubendes Gemurmel aus.
An Basti selbst wurde kein einziges Wort gerichtet, aber um die Stimmung wahrzunehmen, genügten ihm die Gesprächsfetzen, die er mitbekam.

Er konnte den Schock der anderen nachvollziehen. Sie mussten mit einem Mal erfahren, dass ihr Ziel, auf das sie seit Wochen, Monaten hinarbeiteten, Jahrzehnte weiter in der Zukunft lag, als sie es geahnt hatten. Dass sie in eine ihnen fremde Welt unterwegs waren, ohne es zuvor gewusst zu haben.
Natürlich wäre ihnen auch ihr ursprüngliches Ziel fremd gewesen, doch es gab gute Gründe für sie, jenes Ziel erreichen zu wollen. Seien es Neugierde, bloße Geldgier oder andere Motive. Es existierten für sie jedoch keine plausiblen Gründe dafür, sich ins 24. Jahrhundert vorzuwagen.

Die, die jemals Star Trek gesehen hatten, wussten, dass es dort kein Geld gab. Aus ihrer finanziellen Entlohnung konnte demnach nichts werden. Und auch wenn es dort noch mehr kennenzulernen gab – der Kontakt mit Außerirdischen war dort ebensowenig etwas Aufsehenerregendes wie Reisen durchs Weltall.
Es war zu diesem Zeitpunkt nichts wirklich Besonderes, ein Forscher und Entdecker zu sein. Nicht zu vergessen, dass es ihnen nicht einmal zweifelsfrei erlaubt sein würde, weiterhin durch den Weltraum zu reisen. Offizier wurde man nicht durch Zufall, Glück oder einen Lottogewinn, sondern durch Absolvierung der Akademie. Und die Ausbildung dauerte Jahre. Es war ein herber Rückschlag für all jene, die sich eine Zukunft im All hatten vorstellen können.

Für die anderen gab es andere abschreckende Vorstellungen. Diejenigen, die Mediziner werden wollten, mussten sich an völlig neue medizinische Verfahren gewöhnen, die mit Sicherheit noch wesentlich komplexer und neuartiger waren als die, die an Bord der Genesis eingesetzt wurden, eingesetzt werden konnten.

Jedermann in der Bar konnte förmlich beobachten, wie sein Gegenüber depressiv wurde. Oder aber vor Wut rot anlief. Wut auf Basti, der die Wahrheit verheimlicht hatte. Der sie angelogen hatte, zweifellos mit dem einzigen, niederen Beweggrund, sie dazu zu bringen, ihn zu begleiten.
Unwillkürlich schwenkten alle Blicke zurück zur Bühne, ohne eine spezielle Absicht, vielleicht in Erwartung einer Entschuldigung, die sie doch nicht akzeptieren konnten, vielleicht um sich auf irgendeine Weise abzureagieren, niemand wusste es genau. Erst einmal, um Bastis Gesicht zu sehen, die Fassungslosigkeit, wenigstens das Bedauern in seinem Gesicht.

Es war ihnen nicht vergönnt.
Basti war nicht mehr anwesend. Geflohen. Einfach abgehauen, ohne die endgültige Reaktion abzuwarten.
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:dodgy: Hammer.
 
Feigling. Basti kommt aber echt nur wie n Teenager rüber... Ganz schön risky, denen das da zu erzählen, die hätten ihn genauso gut gleich über dne Haufen schießen können... Wenn schon lügen, warum dann nicht all the way und drauf warten, dass sie von selbst draufkommen, wenn sie durch sind?
 
Nun ja, warum er nun nicht noch gewartet hat... ich würd's mal auf so ne Art schlechtes Gewissen schieben. Wenn er es ihnen jetzt sagt, denkt er sich, er hat sie ja nicht vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern ihnen noch eine Gelegenheit zum Absprung gegeben.
Nur dass das natürlich ne Hammer-realistische Gelegenheit ist, so mitten im Weltraum :dodgy:

KAPITEL 6

Als Jonathan den Bereitschaftsraum betrat und gegenüber von Basti Platz nahm, zeigte sein Gesicht denselben Ausdruck, den Basti schon in der Bar wahrgenommen hatte, ohne überhaupt hinzusehen. Der innere Kampf, der in Jonathan tobte, zwischen seiner Freundschaft, seinem Vertrauen Basti gegenüber und der Enttäuschung, dem Erbosen über die Lüge, drang nach außen und spiegelte sich in dem seltsam verzerrten Gesicht wieder, das sich nicht recht auf einen Ausdruck festlegen zu wollen schien.

Basti rechnete damit, beschimpft zu werden, erwartete, wie die Worte aus Jonathan herausplatzten. Doch nichts dergleichen geschah. Der Schwall blieb aus, nur ein einziges Wort kam über die Lippen des ersten Offiziers.
„Warum?“

Eine gute Frage.
Basti hatte sie sich in den zurückliegenden Tagen immer wieder selbst gestellt. Er hätte den anderen von Beginn an reinen Wein einschenken können. Doch er hatte es nicht getan. Es war ihm selbst nicht mehr eindeutig klar, warum er davon abgesehen, nur die halbe Wahrheit erzählt hatte.
Insgeheim hatte er wohl befürchtet, die anderen dadurch abzuschrecken. Sei es durch die Tatsache, dass es im 24. Jahrhundert kein Geld mehr gab. Oder Basti hatte die Geschichte – die wahre Geschichte – selber für zu unglaubwürdig gehalten.
Es war in der Tat merkwürdig; Lügen konnten viel glaubhafter klingen als die reine, unzensierte Wahrheit.

Doch nun, im Nachhinein, wo man stets schlauer zu sein pflegte als im Vorfeld, bereute er seinen Entschluss ein wenig. Nein, er bereute ihn sehr. Natürlich konnte er nicht definitiv ausschließen, dass es sogar die bessere Alternative gewesen war, einen Teil der Wahrheit zu verschweigen. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass unter diesen Voraussetzungen kaum jemand mitgekommen wäre.

Basti vermochte Jonathan nicht zu erklären, warum er es getan hatte. Nicht ausführlicher, als er es bereits in seiner Rede getan hatte. Das einzige, was er tun konnte, war sein Bedauern über die Entscheidung, die er inzwischen für falsch erachtete, auszudrücken.

Jonathan wirkte nicht wirklich zufriedengestellt, aber er sah von weiteren Fragen ab. Das Beeindruckendste: Obwohl man ihm deutlich ansah, wie Zweifel in ihm wüteten, behielt er die Kontrolle, fand darüber hinaus die Kraft, den Ansatz eines freundlichen Lächelns auf seinen Lippen erscheinen zu lassen, das, obwohl man es nicht eindeutig erkennen konnte, eindeutig eine Botschaft zu vermitteln versuchte.
Das sagen wollte: All das war dein Fehler, allein dein Fehler, aber dennoch wird es nicht zwischen uns stehen. Es war ein Ausdruck des Fortbestands des Vertrauens. Ein Zeichen, das Basti ebenso mühsam zu erwidern versuchte.

Beide nickten sich zu, als wäre die Sache schon vollkommen aus der Welt geschafft. Auch wenn beide wussten, dass dies nicht der Fall war. Beide saßen da, rangen mit sich und kämpften um den einen gutmütigen Gesichtsausdruck. Minutenlang. Schweigend.
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Buäh. Wer braucht schon Dialoge? *autsch*
 
*ROFL* Genau. Wie schafft man es, einen hochemotionalen Dialog so spannend zu machen wie den Wetterbericht von Gestern? Ist ja schön, dass Jonathan ihm verzeiht, aber was ist mit dem Rest?
 
@Tiara: Können täte ich schon, aber wollen wollte ich nicht - Oder, anders ausgedrückt: "Ick hab keene Böcke druff, wa!?" :D Das Fehlerbeseitigen ist ja bei so einem Geschwurbel nur schwer zu ertragen, umschreiben will ich das lieber nicht mehr... ^^"

KAPITEL 7

Nachdem Jonathan den Bereitschaftsraum verlassen hatte, ließ Basti seinen Blick zur Tischplatte sinken, nachdenklich. Doch ihm blieb keine Zeit dazu nachzudenken.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen, vernahm Basti wieder das Zischen, das beim Öffnen der Tür entstand. Zunächst dachte er, Jonathan hatte noch etwas zu sagen, aber es war nicht der erste Offizier, der den Raum betreten hatte.

Kwunx stand vor ihm und in seinen Augen war der Wunsch abzulesen, sich setzen zu dürfen, um mit Basti etwas zu besprechen. Auf ein Nicken des Captains hin nahm der Forscher Platz.
Er hatte Bastis Ansprache mitbekommen, verstand sie jedoch nicht vollkommen, da er nichts über die Hintergründe wusste. Und eben dieses Fehlen versuchte er nun auszugleichen.

Eigentlich widerstrebte es Basti schon ein wenig, Informationen an Personen weiterzugeben, die sie nichts angingen. Dennoch begann er zu erzählen, was sich auf dem Schulhof zugetragen hatte, welche Gründe die Reise hatte. Er wusste nicht genau, wieso er es tat.
Wie damals, als er die Lüge erzählt hatte. Er spürte, dass es richtig war. Aber das hatte er auch von der Lüge geglaubt.

Vielleicht erhoffte er sich, von dem Forscher mehr über die Zeitspalte zu erfahren. Doch Kwunx ging nicht auf dieses Thema ein, es schien ihm nicht so wichtig zu sein. Und Basti hielt es in dieser Situation für unangebracht, weiter nachzufragen. Vielleicht brauchte er auch nur jemandem, der ihm aufmerksam zuhörte.
Einen Außenstehenden, der sich seine Geschichte ohne Vorurteile und vollkommen neutral anhörte. Und tatsächlich, irgendwo, tief im Inneren der Augen des Jwak, konnte er so etwas wie Verständnis erkennen.

Bastis Gedanken schweiften ab. Er überlegte sich, wie seltsam, fast lächerlich das alles aussehen musste. Ein Schiff voller Jugendlicher, ein Captain, der vor versammelter Mannschaft eine Lüge offenbart, die Reaktion der Crew, die am Sinn der Reise mit einem Mal Zweifel hegten, an ihrem Wunsch das Ziel zu erreichen, das da hieß Zukunft.
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*LOL* Ich nehme nicht an, dass ich das damals beabsichtigt hab, aber ich finde, den letzten Absatz kann man als selbstironisch verkaufen und damit positiv herausheben, findet ihr nicht? :D
 
Doch, könnte man so sehen ;). Vor allem, wenn man es als Fernsehserie versteht und "Zukunft" mit 2. Staffel übersetzt :rofl:...

Und wieso bin ich mir sicher, dass Basti für diese Offenheit noch ein böses Erwachen abkriegen wird?
 
OOOOkay, dann gehts auch weiter...

KAPITEL 8

Basti begleitete Kwunx zum Turbolift, mit dem der Jwak die Brücke verließ. Dechent hatte ihn gebeten, eine seiner Theorien näher zu erläutern. Basti hatte etwas verwirrt schmunzeln müssen, als er es erfahren hatte. So viel Wissensdurst war ungewöhnlich, nahezu verdächtig.
Aber es war auch ein positives Zeichen, dass nicht alle Aktivitäten an Bord von einem Moment zum anderen eingestellt worden waren, nur aufgrund seiner Rede.

Auch die auf der Brücke anwesenden Offiziere taten ihre Arbeit. Janina an der OPS, Alex an der Taktik, Jonathan im Kommandosessel. Dass Imke nicht anwesend war, empfand Basti nicht als störend, eher als Erleichterung – sie konnte mitunter recht impulsiv reagieren.
Janina saß an ihrer Konsole, offenbar sehr nachdenklich. Alex machte hingegen eher einen unruhigen, unsicheren Eindruck. Lediglich Jonathan hatte seinen Blick fest nach vorn gerichtet auf den Schirm, der die Sterne und das Jwak-Schiff zeigte.

Basti nahm neben Jonathan Platz, beobachtete ihn, wie er auf den Schirm starrte und keinerlei Anstalten machte, zu Basti hinüberzusehen.
Basti fühlte sich unwohl. Keiner der drei Anwesenden hatte ihn eines Blickes gewürdigt, seit er die Brücke wieder betreten hatte. Es würde nicht einfach sein, seinen Fehler wieder gutzumachen, die Mannschaft wieder vollständig hinter sich zu bekommen, auf seine Seite zu ziehen. Das war ihm erst jetzt richtig bewusst.

Doch es war unbedingt notwendig, dass alle an einem Strang zogen. Möglicherweise war es auch mit einer innerlich gespaltenen Crew möglich, die Zeitspalte zu erreichen. Aber es würde ein keineswegs gutes Gefühl hinterlassen. Zumal bei dem Flug durch die Spalte Koordination, Zusammenarbeit und Timing das Allerwichtigste, ja unabdingbar waren.

Basti überlegte, ob seine offensichtlich falsche Entscheidung, die er Monate zuvor getroffen hatte, wohl zu jenen Fehlern gehörten, die verzeihbar waren. Er kam zu dem Schluss, dass dies der Fall sein musste.
Er musste die Besatzung nur davon überzeugen, dass die Zukunft, auch wenn es sich um das 24. Jahrhundert handelte, ein lohnendes Ziel war, das die harte Arbeit, die Gefahren, die gesamte Reise voll und ganz rechtfertigte.

Für einen Moment war er sich sicher, dass es ihm gelingen würde. Bis er nochmals die drei Offiziere ansah, einen nach dem anderen, die weiterhin stur in eine Richtung starrten.
Nein, es würde nicht leicht werden. Es kam noch ein hartes Stück Arbeit auf ihn zu.
 
Jo, er kann leicht sagen, dass seine Fehler verzeihbar sind... Da ist er ja auch wirklich der richtige objektive Richter :P...

Mal wieder so emotional wie der Börsenbericht ;)...

Sorry, ist hier heiß und ich bin müde, da werde ich ungnädig :D...
 
KAPITEL 9

Die Tür des Turbolifts öffnete sich und Basti trat heraus. Deck 13. Er hatte bereits mehr als die Hälfte des Schiffes hinter sich gebracht. Auf der Brücke hatte er es zwischen den Schweigenden nicht mehr ausgehalten und so war er aufgebrochen, um Deck für Deck zu ergründen, wie die Mannschaft reagierte.

Er hatte einsehen müssen, dass die Stimmung tatsächlich sehr schlecht war. Kaum jemand hatte mit ihm gesprochen. Und wenn, dann waren es keine freundlichen oder aufbauenden Worte gewesen. Eher im Gegenteil.
Die meisten Crewmitglieder gingen ihm aus dem Weg, starrten steif gegen eine Wand, wenn er vorbeikam, vermieden jeden Blickkontakt mit ihm. Oft wurden Gespräche abrupt eingestellt, sobald er sich näherte, die Blicke wurden von ihm abgewandt, um sich wieder neugierig, misstrauisch fast, auf ihn zu richten, wenn er vorbeigeschritten war.

Er konnte es nicht sehen, aber er spürte es genau. Und manchmal vernahm er leise, flüsternde Stimmen, die das Gespräch vorsetzten, wenn er um die nächste Ecke verschwunden war.
Er konnte nie wirklich hören, um welches Thema es ging, doch er konnte es sich beileibe denken.

Es gab Augenblicke, in denen er glaubte, in denen er sich gar beinahe sicher war: Wäre er nicht die Person, die er war – die einzige nämlich, die wusste, wie man durch die Zeitspalte navigierte, die einzige, die vollständige Kontrolle über die einzelnen Schiffssysteme hatte – man hätte ihn tätlich angegriffen.
Es musste ihn niemand ansehen, um es zu bemerken, um es in den Augen erkennen zu können. Seine Menschenkenntnis reichte aus, um es zu bemerken. Jeder, der nicht blind war oder es einfach nicht sehen wollte, musste es bemerken.

Gerade in diesem Moment kam Basti erneut an einigen Mannschaftsmitgliedern vorbei, die sich zu einer kleinen Gruppe versammelt hatten. Es war auffallend, dass sich bis auf wenige Ausnahmen alle an Bord zu kleinen Gruppen zusammengefunden hatten.
Diese war anders als die anderen. Sie schaute nicht weg, sie starrte ihn an. Alle drei starrten ihn an. Jan, Christoph, Timo. Auffällig.
Privat hatte er sie eigentlich nie besonders leiden können, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie machten einen ausgesprochen wütenden Eindruck. Einen, der seine These nur bestätigte.

Zum ersten Mal seit Jahren war er froh, der zu sein, der er war. Woran sich eine andere Frage anschloss: Wer war er?
Er hatte es nicht erwähnt, um die anderen nicht noch weiter zu verwirren, es ging sie ohnehin nichts an. Und er war glücklich, dass bislang noch niemand auf die Idee gekommen war, ihn danach zu fragen. Vermutlich hatten auch alle andere Dinge zu tun. Basti jedoch beschäftigte dieser Gedanke schon eine Weile.
Seit er in diesem Körper gefangen war.

Er wusste, er war geboren am 27. Februar 1985, er kannte seine Freunde, erinnerte sich an Ereignisse seiner Kindheit. Er wusste es alles. Ebenso wie er wusste, dass er geboren wurde bei Sternzeit 28436.2. Nur besaß er keinerlei Erinnerungen mehr an diese Kindheit.
Es war verrückt. Aber er musste eine gehabt haben, bevor er ins 20. Jahrhundert zurückgereist und in diesem Körper gelandet war. Es war, als ob in seinem Kopf eine Mischung existierte aus den Erinnerungen zweier Personen, von jeder war etwas enthalten, aber von jeder fehlte auch etliches.
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Verehrte Leser, ich bitte um Ihre Mithilfe:
Gegen Ende des Absatzes ist mir die Logik, die schon eine ganze Weile vermisst wurde, endgültig abhanden gekommen. Wer sie findet, darf sie behalten :dodgy:
 
*ROFL* Ja, ich glaube, sie ist grade an mir vorbeigerannt und murmelte etwas von "nach Australien auswandern"...

Ich bin noch gespannt, wohin das alles führen soll...
 
KAPITEL 10

Es war zu erwarten gewesen, dass so etwas passieren würde. Dass sich, nachdem sich die erste Überraschung, der erste Schock gelegt haben würde, mehrere kleine Gruppen zu einer großen versammeln würden und nicht bereit sein würden, weiter zu arbeiten. Nun war es geschehen.
Etwa zwei Dutzend Personen unter der Führung von Jan waren in der Bar zusammengekommen und hatten einen Streik verkündet.

Die Türen des Turbolifts öffneten sich und Alex sah mit eigenen Augen, was ihm zuvor nur beschrieben worden war. Auf den ersten Blick war alles friedlich, alle saßen an Tischen. Doch sobald man einen Gesprächsfetzen aufschnappte oder einfach nur bewusst die herrschende, allgegenwärtige Stimmung wahrnahm, merkte man genau, wie prekär die Situation tatsächlich war.

Ausgerechnet Alex hatte sie zu bereinigen. Gerade er, der er selbst alles andere als überzeugt von Bastis Motiven war. Das konnte vermutlich niemand an Bord von sich behaupten.
Doch wer außer ihm hätte es sonst tun können? Auf der Brücke befanden sich ohnehin nur drei Offiziere, man konnte also nur einen schicken, und es hatte Alex getroffen. Von Imke, Sandra und Dechent hatte man immer noch keine Meldung erhalten, es war wahrscheinlich, dass sie in ihren Quartieren verblieben oder sich in Diskussionen stürzten, um sich über ihre Ansicht klar zu werden.

Vorsichtig trat Alex an das Rednerpult. Niemand war dazu gekommen, es abzubauen, ein jeder hatte wirklich andere Dinge im Kopf. Einige Augen richteten sich auf ihn, aber die meisten sahen weiterhin ihre Gesprächspartner an. Eigentlich empfand Alex diesen Umstand als angenehm – er wusste nicht, was er eigentlich sagen sollte.
Er konnte sie auffordern, ihren Dienst wiederaufzunehmen, den Streik mit sofortiger Wirkung zu beenden. Er war Brückenoffizier, er konnte es ihnen theoretisch sogar befehlen - aber er bezweifelte, dass dies einen Sinn gemacht hätte.

Jede Form von Vertrauen, die die Crew im Laufe der Zeit in die Offiziere gesetzt hatte, die nie enttäuscht worden war – sie war nicht mehr vorhanden. Nicht nach dem, was Basti gebeichtet hatte.
Auch Alex fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, dass er aufgrund von falschen Tatsachen auf diese Reise mitgekommen war. Nichtsdestotrotz musste er die Anwesenden davon überzeugen, wieder voll hinter Basti zu stehen, obwohl er es selbst nicht tat. Sie zumindest dazu zu bewegen, wieder konzentriert die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu bewältigen, die er selbst kaum noch bewältigen konnte.

Er empfand fast wie einer von ihnen, nur durfte er seinem Unmut in keinem Fall freien Lauf lassen. Er war Führungsoffizier. Er hatte die Privilegien genossen. Jetzt war es an der Zeit, seine Pflichten wahrzunehmen. Auch wenn es ihm noch so schwer fiel.
Irgendetwas würde ihm schon einfallen. Er öffnete den Mund zögerlich, gab einige Laute von sich, aber in jedem Ton schwang die Unsicherheit mit, die Zweifel an dem, was er sagte, als wäre ein Modul in seinem Gehirn vorhanden, das ihn gegen seine Überzeugung wie ein Instinkt dazu zwang, so zu handeln, wie er es tat.
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Hm, ja... :dodgy:
 
*G* Tja, Macht bedeutet Verantwortung... Und die ist manchmal ganz schön schwer zu tragen... ;)

Na, mal sehen, was hier noch irgendwie rauskommen kann - und ob der obligitorische Feind Ex Machina auftaucht, damit alle zusammen arbeiten müssen ;)...
 
Wörtliche Rede? Was ist das? :rolleyes:

KAPITEL 11

Irgendwoher tauchte auf einmal Jonathan auf. Erst im Nachhinein meinte Alex nachvollziehen zu können, dass er aus dem Turbolift gekommen war. Er hatte kaum auf das geachtet, was in der Umgebung geschah, zu sehr hatte er sich darauf konzentriert, was er sagte, streng darauf geachtet, dass er nichts Unüberlegtes von sich gab.

Dennoch war er sich nicht sicher, ob es ihm gelungen war. Auf jeden Fall hatte seine Ansprache nichts Offensichtliches bewirkt. Die Streikenden waren immer noch mindestens so überzeugt von ihrer Sache wie sie es bis vor kurzem von Bastis gewesen waren.
Jonathan gab Alex ein Zeichen, das Zeichen, auf das er schon lange gewartet hatte. Endlich konnte er diese Aktivität abbrechen. Die Belastung fiel von ihm ab, das konnte man deutlich sehen.

Seine Gedanken konnten nun abschweifen, wie sie es schon seit Minuten zu tun versuchten. Bislang hatte er es unterbinden müssen, um nicht die letzte Möglichkeit aufzugeben, die Anwesenden zu überzeugen. Jetzt jedoch gestattete er seinem Gehirn, nachzudenken.
Nachzudenken über eine Frage, die ihn mehr oder weniger unbewusst beschäftigt hatte, seit er Bastis Rede gehört hatte: Hätte er von Anfang an um die genauen Umstände gewusst – wäre er dann trotzdem auf die Reise mitgekommen?

Er war sich nicht sicher. Und bevor er sich darüber klar werden konnte, kam ihm ein anderer Einfall. Es gab nur zwei Möglichkeiten, die Frage zu beantworten. Und er wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass Bastis Verhalten auf irgendeine irrsinnige Weise entschuldbar sein musste.
Sollte er zu dem Schluss kommen, auch ohne die Lüge mitgekommen zu sein, so sprach theoretisch nichts dagegen, weiterhin an Bord zu bleiben. Abgesehen davon, dass Basti sie belogen hatte.
Wie oft hatte er selbst schon gelogen? Wie oft hatte er selbst schon Fehler gemacht? Er musste in der Lage sein, so etwas zu verzeihen.

Die andere Alternative: Er wäre auf der Erde geblieben, wenn er die wahre Situation gekannt hätte. In diesem Fall – nun, in diesem Fall hatte Basti, wenn man so wollte, richtig gehandelt. Er hatte gelogen, um die anderen zum Mitkommen zu bewegen, was sie sonst nicht getan hätten. Es entschuldigte seine Tat nicht, aber es erklärte sie.
Entschuldigen konnte nur Alex sie. Und nur für sich allein. Wenn alle an Bord genauso verfahren würden wie er, dann würden vielleicht doch einige beschließen, zu vergeben und zu bleiben.

Alex wollte Jonathan seine Idee unterbreiten, musste jedoch feststellen, dass er schon wieder verschwunden war, ohne dass es ihm aufgefallen wäre. Erneut begab er sich nach vorn zur Bühne, diesmal im Laufschritt, diesmal ohne Belastung. Weil er dieses Mal eine Idee hatte, die das Problem vielleicht würde vermindern, gar lösen können.
Zwar war er sich selbst noch nicht sicher, wie er sich entscheiden sollte, welche der beiden Möglichkeiten er für sich als richtig erkannte. Aber es würde nach dem kurzen Vorschlag genug Zeit bleiben, darüber nachzudenken.

Er öffnete über seinen Kommunikator einen Kanal zum gesamten Schiff und begann zu reden. Vielleicht nicht mit so etwas wie Überzeugung, zumindest aber mit so etwas wie Hoffnung.
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Uäääh... ick weeß nich... die Gedankengänge von Alex sind ein bisschen wie die Gänge auf der Enterprise: Alle etwas steril und langweilig - und es GIBT nur einen! :D
 
Autsch. Ja, steril trifft es. Das ist irgendwie eine klassische "ich weiß, wo es hingehen soll, aber ich hab keine Lust, das ausführlich darzulegen" Stelle ;)...
 
"Irgendwie" habt ihr Recht :rolleyes: Ich lass das mal schnell unter den Tisch fallen und mach einfach mit dem nächsten Teil weiter :dodgy:

KAPITEL 12

Basti saß am Tisch, den schweren Kopf auf die Fäuste gestützt. Saß einfach nur da. Bewegte sich nicht. Nur in seinem Kopf herrschte Betrieb.
Er hatte über die Brücke gehen müssen, als er zu seinem Bereitschaftsraum zurückgekehrt war, vor einer halben Stunde. Alex und Jonathan waren beide nicht anwesend gewesen. Nur Janina war da gewesen, es war beinahe wie leergefegt gewesen.

Doch Basti hatte andere Sorgen als diese. Seinen Kommunikator hatte er abgelegt, um nicht gestört zu werden. Er wollte nur allein sein. Die Schuld lastete schwer auf ihm und es kam ihm kein Weg in den Sinn, sie abzubauen.
Wie sollte es weitergehen? Womöglich würde die gesamte Crew darauf bestehen, zur Erde zurückzukehren – zur Erde dieser Zeit. Es würde kein technisches Problem darstellen, allein den restlichen Weg bis zur Zeitspalte zurückzulegen. Nur ein moralisches.

Aber er konnte keineswegs allein von der Erde bis zur Zeitspalte kommen. Er konnte also nicht mit der Genesis umkehren, die Mannschaft zurückbringen, und sich erneut auf den Weg machen. Ganz abgesehen davon, dass ein solch riesiger Umweg Monate benötigen würde und die Zeitspalte in maximal einer Woche nicht mehr existieren würde.
Es war einfach nicht machbar.

Jemand schien seine inneren Gespräche belauscht zu haben und betätigte in diesem Moment die Türklingel. Nur widerwillig erlaubte Basti es ihm einzutreten. Es war Kwunx.
Basti musste eingestehen, ihn fast vergessen gehabt zu haben. Sicher wollte er von Bord gehen und es war seine Pflicht als Captain, ihn zum Transporterraum zu begleiten.

Doch Basti täuschte sich. Wie er es schon so oft getan hatte. Ein Hilfsangebot war der Grund dafür, dass der Jwak ihn aufsuchte. Er war nicht umhin gekommen, die Gespräche, die die Crewmitglieder führten, zu ignorieren und hatte so mitbekommen, was vorgefallen war.
Basti stimmte in Gedanken zu, es war sicher schwer, bei einem Spaziergang durch das Schiff nicht mitzubekommen, was geschehen war.

Ohne es bewusst wahrzunehmen nickte er Kwunx zu, der dies als Aufforderung zu verstehen schien fortzufahren. Sein Angebot kam überraschend, würde aber womöglich in der Tat das Problem lösen. Vorausgesetzt, dass die Mannschaftsmitglieder bereit dazu waren, es anzunehmen.
Er konnte so etwas kaum für sie entscheiden. Gerade nicht so etwas. Gerade nicht er.

Kwunx' Schiff war erst kürzlich zu nah an einen explodierenden Stern geflogen und er hatte dabei mehrere Crewmen verloren. Er hatte nicht genug Personal, um solch einen Verlust ersetzen zu können. Er brauchte neue Crewmitglieder, während welche von der Genesis das Schiff verlassen wollten – die Lösung beider Probleme lag auf der Hand.
Wer gehen wollte, konnte auf Kwunx' Schiff überwechseln. Dort einige Monate probehalber arbeiten, bis sie die Erde erreichen. Sich dann entscheiden, ob sie ihr altes Leben wiederaufnehmen oder bei den Jwak bleiben wollten.

Basti war nicht gerade begeistert davon, dennoch erschien es ihm die einzige Möglichkeit zu sein. Er würde seiner Besatzung den Vorschlag unterbreiten. Wenn ihm die Vorstellung auch nicht sonderlich behagte.
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Und wieder ein Abschnitt voller Tempo und rasanter Action. Von den ausgefeilten Dialogen ganz zu schweigen! ^^"
 
Nicht zu vergessen, dass Basti nach den bisherigen Erfahrungen mit den Jwak denen eigentlich nicht weiter trauen sollte, als er sie werfen kann... ;)
 
@Shan: Äh, äh... *universalausrede rauskram* nuschel... Jwak... bla... Überzeugungskraft... murmel...

@Xusw.: Mit dem Satz ("technisch wäre es kein Problem" und so) war gemeint, dass er von der aktuellen Position der Genesis nicht mehr auf die anderen angewiesen is. Wenn die also von Bord gingen, wärs nicht so das Problem, die Frage is nur, wohin mit denen? ^^

KAPITEL 13

Basti starrte wieder auf die Tischplatte. Er fühlte sich noch nicht bereit dazu, den Vorschlag Kwunx' zu unterbreiten. Er war sich nicht sicher, ob man ihm überhaupt zuhören würde. Immerhin hatte die Besatzung an Bastis Reden sicher keine gute Erinnerung.
Er vernahm, wie sich die Tür zischend öffnete und wieder schloss. Der Forscher hatte den Raum verlassen. Nun war er allein, konnte sich nochmals konzentrieren, bevor – ein Geräusch unterbrach seine Gedanken. Die Türklingel. Schon wieder.

Basti wunderte sich etwas. Kwunx schien der einzige an Bord zu sein, der noch mit ihm sprechen wollte, aber es gab eigentlich nichts mehr zu sagen. Widerwillig gestattete Basti einzutreten, sah kurz auf zur Tür und erblickte Jonathan. Er machte ein merkwürdiges Gesicht. Es zeigte einerseits eine Spur von Unverständnis, Verachtung, andererseits wesentlich mehr Freundlichkeit, als dies auf der Brücke der Fall gewesen war.
Basti hätte ihm Vorwürfe machen können, weil er sich von der Brücke entfernte und nur einen Offizier zurückließ, doch er war viel zu neugierig, was der erste Offizier wollte.

Basti wartete darauf, dass Jonathan sich setzte, was er jedoch nicht tat. Er blieb stehen und forderte den Captain auf ihn zu begleiten.
Basti war verwirrt. Wohin sollte er ihn begleiten? Jonathan hatte nicht in dem Tonfall voller Misstrauen gesprochen, den jemand benutzen konnte, der sich mit der Absicht trug die Führung des Schiffs selbst zu übernehmen.

Die Stimme war wie ein Spiegelbild seiner Mimik, aufgespalten in einen Teil, der von Unverständnis zeugte, und in einen anderen, der freundlich klang. Basti spielte mit dem Gedanken, Jonathan nach dem Ziel zu fragen, wohin er ihn begleiten sollte. Doch schließlich entschied er sich gegen diese Möglichkeit. Vielleicht tat es ihm ganz gut, diesen kleinen, einsamen Ort zu verlassen. Und wenn er schon einmal im Schiff umherging, würde er sich womöglich nochmals ein aktuelleres Bild von der Stimmung machen können, das ihm abschätzen helfen konnte, wie sein Vorschlag, auf Kwunx Schiff zu gehen, aufgenommen werden würde.

Basti konnte sich auch gut vorstellen, dass er, wenn er durch Zufall die Gelegenheit bekommen würde, den Vorschlag vor einer größeren versammelten Menge vorzutragen, diese Gelegenheit ausnutzen würde – es würde ihm die Last der vorhergehenden Überlegungen abnehmen.
Auch wenn es Basti weiterhin ein Rätsel war, was Jonathan bezweckte, was er vorhatte, wieso er darauf bestand, dass Basti mitkam und vor allem wohin, erhob er sich gemächlich und trat vor Jonathan. Einen Moment lang suchte er in seinen Augen nach einem Indiz für seine Absichten, fand jedoch nichts.
Um herauszufinden, was all dies sollte, musste er sich wohl darauf einlassen und ihn begleiten.

Jonathan deutete ihm über ein Handzeichen an, voraus zu gehen, und wieder einige Sekundenbruchteile später überwand sich Basti und ging durch die Tür, die sich zischend öffnete, gelangte auf die Brücke. In jenen Raum, der noch eine halbe Stunde zuvor fast leer gewesen war. Doch nun war dies beileibe nicht mehr so.
Im Gegenteil. Die Brücke quoll fast über. Es mussten Dutzende Menschen anwesend sein. Die offen stehenden Turbolifttüren ließen zu Recht vermuten, dass sich auch darin noch Personen aufhielten.

Ein Großteil der Crew hatte sich versammelt, nicht raunend und gesprächig, wie in der Bar bei Bastis Rede. Still, schweigend, strammstehend. Lächelnd.
Bastis Verwunderung wurde immer größer. Ein Zischen hinter ihm machte ihn darauf aufmerksam, dass sich die Tür zum Bereitschaftsraum geschlossen hatte, dass Jonathan inzwischen neben ihm stand. Basti bekam nicht alles mit, was er sagte, aber das Wichtigste bekam er doch mit:
"Melden uns zum Dienst".

Sie hatten sich tatsächlich dazu entschlossen, an Bord zu bleiben. Basti hätte zu gern gewusst, wie es dazu gekommen war, doch er verschwendete keine Zeit damit zu fragen. Er war überhaupt nicht imstande dazu, er bekam keinen Ton heraus. Vor Rührung.
Es fiel ihm schwer, nach diesem Ereignis noch an Kwunx' Vorschlag zu denken, aber er hatte ihn vorzutragen. Nicht den Anwesenden. Darüber war er sehr glücklich. Aber jenen, die nicht gekommen waren. Und das mussten etwa zwei Dutzend Crewmitglieder sein.
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Oh mein Gott, was für ein Blödsinn!!!
Kleine Anekdote: Ich habe aus diesem Teil einen Satz gelöscht, der, als ich ihn lesen musste, einen Lachanfall bei mir ausgelöst hat: Eigentlich stand da hinter "Vor Rührung" ungefähr: "Es war der emotionalste Moment seit Antritt der Reise" *LOOOL* :D
Wenn es in dieser FF etwas nicht gibt, dann emotionale Momente -.-"
 
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