Son Lienk
Kratérrekonstruierer
Autor: Son Lienk
Titel: Closing Circle
Teile: Sehr wenige. (Vielleicht 3?)
Genre: Drama (Death, darcfic, depri, kk?!)
Serie (Original oder Fanfiction): Fanfiction?
Pairing (wenn vorhanden): Bulma/Vegeta, ChiChi/Goku
Disclaimer: Die Charaktere sind Eigentum von Akira Toriyama; ich leih sie mir freundlicherweise aus, zwing sie, das zu tun, was ich will und geb sie danach brav zurück. Und nein, ich nehme kein Geld dafür - das würde mir in meinen kühnsten und hochfliegendsten Träumen unter Garantie nicht einfallen!
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- 1. Langer Abschied -
Er beugte sich über seinen weißen Kampfstiefel, den er sich grade anzog und hielt inne. Wie lange mochte er dieses Paar schon beseßen haben? 20, 30, 40 Jahre? Er konnt es nicht mehr mit letzter Gewissheit sagen. Jedenfalls waren diese Stiefel vermutlich seine treuesten Begleiter, wenn man von einer bestimmten Person absah. Er stand auf. Seine schwarzen Augen streiften umher. Die vertraute Umgebung, sein zu Hause seit schon so langer Zeit. Und nun war eine Stille eingekehrt, die für ihn ungewohnt war und schmerzhafter war, als der schlimmste Lärm. Er spürte, eine Person würde bald von ihm gehen, er ahnte es. Nein, er wusste es. Schon seit geraumer Zeit. Und sie wusste es auch. Doch sie gab sich damals betont lässig und kämpferisch. Das geht vorbei, hat sie gesagt. Das kriegen die Ärzte schon hin. Irgendwie. Hat sie gesagt. Er schüttelte den Kopf und musste doch feststellen, dass ihm unwillkürlich ein Lächeln entfleuchen würde. Er kannte sie als zäh, standhaft und voller Lebensenergie. Auch jetzt noch. Sie würde nicht aufgeben. Aber er wusste, ihr Schicksal war besiegelt, und er konnte nichts mehr für sie tun. Gar nichts. Er verschränkte die Arme, so wie er es oft tat, wenn sie sich stritten. Er wusste, wirklich sauer aufeinander waren sie - zumindest in den letzten paar Jahren - nicht. Er konnte sich noch daran erinnern, mit welchem Ärger sie zu Beginn seiner Anwesenheit in der Capsule Corp. auf ihn reagiert hatte. Ein süffisantes Grinsen flackerte in seinem Gesicht auf. Ohja, wie oft war sie wegen ihm total entnervt, gefrustet und schob eine unbändige Abneigung auf ihn, den herrischen, egomanischen, arroganten und selbstverliebten Exzentriker, der auf seine Edle Herkunft pochte und keine Gelegenheit verpasste, diese zu betonen - vor allem gegenüber Kakarott.
Er schritt zur gegnüberliegenden Seite des Raumes. Er schaute noch einmal zurück. Es war alles wie immer. Dass sie nicht da war, war nichts ungewöhnliches, denn für normal war sie schon lange bei der Arbeit ein paar Stockwerke unter diesem Zimmer. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihn damals aus den Trümmern der völlig zerstörten GR gezogen hatte und danach verarztete und nicht mehr von seinem Bett wich. Daran konnte er sich nur zu gut erinnern. Und das würde er ihr nie vergessen. Anfangs war es ihm zuwider, so behandelt zu werden - soviel Nähe konnte er nicht zulassen und reagierte mit Abneigung, beinahe schon mit Hass. Doch das legte sich. Schnell sogar.
Und irgendwie, irgendwann, irgendwo, wie es in einem Lied heißt, passierte es dann doch; etwas, was er selbst für sich kategorisch ausgeschlossen hatte. Er kam mit ihr zusammen und aus ihnen beiden wurde sehr bald eine kleine Familie. Sie schenkte ihm einen Sohn, der ihn mit einem mehr als gerechtfertigen Stolz erfüllte.
"Trunks, es ist Zeit", sagte er knapp zu seinem Sohn, den er so sehr liebte und dem er - das wusste er - ein Vorbild war. In seine Stimme lag eine ungeheure Schwere, Trauer, Schmerz, Selbstzweifel. Hatte er alles getan? Hatte er versagt? Gab es keine bessere Hilfe für seine schwerkranke Frau? Er fühlte sich niedergeschlagen und in seinem Herzen machte sich ein Gefühl der Machtlosigkeit breit. Warum musste er mit ansehen, wie das, was ihm am liebsten war, so brutal von ihm genommen wurde? Er senkte seinen Blick, als würde er sich dafür schämen. Trunks kam auf ihn zu. Selten waren sie sich so nahe. Der junge Halbsaiyajin zögerte. Er wusste nicht so recht, ob er seinen stolzen Vater den Trost geben sollte, von dem er ahnte, dass er ihn brauchte?
"Nein. Es macht es auch nicht besser.", sagte dieser schwer atmend und blickte Trunks ernst in die Augen. Vegetas schwarze Pupillen strömten ein Gefühl der Beklemmung aus, der Machtlosigkeit, der Suche nach dem Sinn, dem Warum. Er drehte sich um und wandte sich zum Gehen. Trunks folgte ihm schweigend. Ihm war klar, dass sein Vater so reagierte. Es war, als hätten sie beide ein stillschweigendes Abkommen gefasst, einen Vertrag, der sie beide dazu verpflichtete, dass jeder selbst damit klarkommen muss. Irgendwie. Aber ein Saiyajin ist nun mal ein Einzelkämpfer und das galt vor allem für Vegeta. Auch das Ringen um das Leben seiner Liebsten war für ihn ein Kampf, den er allein - und nur er allein - führen wollte, sofern das möglich war.
Sie gingen schweigend die endlosen Gänge des Gebäudes der Capsule Corp. entlang. Jeder Centimeter des Weges verbanden sie beide mit einer Erinnerung an frühere, bessere, teilweise auch gefährliche Zeiten. Vegeta erinnerte sich daran, wie Trunks in diesen Gängen immer gespielt hat, als dieser noch jünger war. Er blieb stehen und fasste mit einer Hand an die kalte Wand. 'Wenn man eine Sache berührt, dann macht es sie realer.', hatte mal jemand vor langer zeit gesagt. Er wollte, dass die Gedanken und Erinnerungen, die er mit dem Gebäude verband, die er mit ihr verband, wieder real wurden, dass sie wieder 'da' waren, greifbar, für ihn. Nah und nicht fern, lebendig und nicht nur nachvollzogen und abgehakt. "Ich kann es nicht mehr länger ertragen.", flüsterte er leise. "Vater?" Trunks blickte Vegeta besorgt an, wie dieser die Wand, die er berührte mit seinen Onyxaugen fixierte. "Warum sie?", fragte er und blickte diesmal Trunks direkt in die Augen. Dieser meinte zu bemerken, dass Vegetas Augen feucht wurde. Er blinzelte und starrte erneut in die unergründliche Schwärze und stellte fest, dass er sich wohl geirrt hatte. Aber Trunks wusste, dass in Vegeta eine ungeheure Feinmechanik an Trauergefühlen, Selbstzweifel und Schmerz in allen Bandbreiten, Paletten und Schattierungen ablief und unablässig weiterratterte und arbeitete. Ja, die Schmerzen über den bevorstehenden Verlust bearbeiteten Vegeta wie eine Stahlwalze... Seine Gedanken fügten ihm mehr Pein zu als jeder Gegner mit dem er bis jetzt gekämpft hatte. 'Das Bewusstsein, einen geliebten Menschen womöglich nie wieder zu sehen, das ist das schlimmste, das furchtbarste, das grauenhafteste Gefühl, was ein empfindsames Wesen erleben kann...'
War er schwach geworden? Hatte die lange Zeit unter den Menschen und die Freundschaft zu Kakarott ihn weich gemacht? Hatte das alles... nein. Er war stark. Und so ballte er die Hand, die soeben noch die Wand berührte zu einer Faust. "Komm weiter, es ist Zeit, mein Sohn."
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Fortsetzung folgt.
Titel: Closing Circle
Teile: Sehr wenige. (Vielleicht 3?)
Genre: Drama (Death, darcfic, depri, kk?!)
Serie (Original oder Fanfiction): Fanfiction?
Pairing (wenn vorhanden): Bulma/Vegeta, ChiChi/Goku
Disclaimer: Die Charaktere sind Eigentum von Akira Toriyama; ich leih sie mir freundlicherweise aus, zwing sie, das zu tun, was ich will und geb sie danach brav zurück. Und nein, ich nehme kein Geld dafür - das würde mir in meinen kühnsten und hochfliegendsten Träumen unter Garantie nicht einfallen!
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- 1. Langer Abschied -
Er beugte sich über seinen weißen Kampfstiefel, den er sich grade anzog und hielt inne. Wie lange mochte er dieses Paar schon beseßen haben? 20, 30, 40 Jahre? Er konnt es nicht mehr mit letzter Gewissheit sagen. Jedenfalls waren diese Stiefel vermutlich seine treuesten Begleiter, wenn man von einer bestimmten Person absah. Er stand auf. Seine schwarzen Augen streiften umher. Die vertraute Umgebung, sein zu Hause seit schon so langer Zeit. Und nun war eine Stille eingekehrt, die für ihn ungewohnt war und schmerzhafter war, als der schlimmste Lärm. Er spürte, eine Person würde bald von ihm gehen, er ahnte es. Nein, er wusste es. Schon seit geraumer Zeit. Und sie wusste es auch. Doch sie gab sich damals betont lässig und kämpferisch. Das geht vorbei, hat sie gesagt. Das kriegen die Ärzte schon hin. Irgendwie. Hat sie gesagt. Er schüttelte den Kopf und musste doch feststellen, dass ihm unwillkürlich ein Lächeln entfleuchen würde. Er kannte sie als zäh, standhaft und voller Lebensenergie. Auch jetzt noch. Sie würde nicht aufgeben. Aber er wusste, ihr Schicksal war besiegelt, und er konnte nichts mehr für sie tun. Gar nichts. Er verschränkte die Arme, so wie er es oft tat, wenn sie sich stritten. Er wusste, wirklich sauer aufeinander waren sie - zumindest in den letzten paar Jahren - nicht. Er konnte sich noch daran erinnern, mit welchem Ärger sie zu Beginn seiner Anwesenheit in der Capsule Corp. auf ihn reagiert hatte. Ein süffisantes Grinsen flackerte in seinem Gesicht auf. Ohja, wie oft war sie wegen ihm total entnervt, gefrustet und schob eine unbändige Abneigung auf ihn, den herrischen, egomanischen, arroganten und selbstverliebten Exzentriker, der auf seine Edle Herkunft pochte und keine Gelegenheit verpasste, diese zu betonen - vor allem gegenüber Kakarott.
Er schritt zur gegnüberliegenden Seite des Raumes. Er schaute noch einmal zurück. Es war alles wie immer. Dass sie nicht da war, war nichts ungewöhnliches, denn für normal war sie schon lange bei der Arbeit ein paar Stockwerke unter diesem Zimmer. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie ihn damals aus den Trümmern der völlig zerstörten GR gezogen hatte und danach verarztete und nicht mehr von seinem Bett wich. Daran konnte er sich nur zu gut erinnern. Und das würde er ihr nie vergessen. Anfangs war es ihm zuwider, so behandelt zu werden - soviel Nähe konnte er nicht zulassen und reagierte mit Abneigung, beinahe schon mit Hass. Doch das legte sich. Schnell sogar.
Und irgendwie, irgendwann, irgendwo, wie es in einem Lied heißt, passierte es dann doch; etwas, was er selbst für sich kategorisch ausgeschlossen hatte. Er kam mit ihr zusammen und aus ihnen beiden wurde sehr bald eine kleine Familie. Sie schenkte ihm einen Sohn, der ihn mit einem mehr als gerechtfertigen Stolz erfüllte.
"Trunks, es ist Zeit", sagte er knapp zu seinem Sohn, den er so sehr liebte und dem er - das wusste er - ein Vorbild war. In seine Stimme lag eine ungeheure Schwere, Trauer, Schmerz, Selbstzweifel. Hatte er alles getan? Hatte er versagt? Gab es keine bessere Hilfe für seine schwerkranke Frau? Er fühlte sich niedergeschlagen und in seinem Herzen machte sich ein Gefühl der Machtlosigkeit breit. Warum musste er mit ansehen, wie das, was ihm am liebsten war, so brutal von ihm genommen wurde? Er senkte seinen Blick, als würde er sich dafür schämen. Trunks kam auf ihn zu. Selten waren sie sich so nahe. Der junge Halbsaiyajin zögerte. Er wusste nicht so recht, ob er seinen stolzen Vater den Trost geben sollte, von dem er ahnte, dass er ihn brauchte?
"Nein. Es macht es auch nicht besser.", sagte dieser schwer atmend und blickte Trunks ernst in die Augen. Vegetas schwarze Pupillen strömten ein Gefühl der Beklemmung aus, der Machtlosigkeit, der Suche nach dem Sinn, dem Warum. Er drehte sich um und wandte sich zum Gehen. Trunks folgte ihm schweigend. Ihm war klar, dass sein Vater so reagierte. Es war, als hätten sie beide ein stillschweigendes Abkommen gefasst, einen Vertrag, der sie beide dazu verpflichtete, dass jeder selbst damit klarkommen muss. Irgendwie. Aber ein Saiyajin ist nun mal ein Einzelkämpfer und das galt vor allem für Vegeta. Auch das Ringen um das Leben seiner Liebsten war für ihn ein Kampf, den er allein - und nur er allein - führen wollte, sofern das möglich war.
Sie gingen schweigend die endlosen Gänge des Gebäudes der Capsule Corp. entlang. Jeder Centimeter des Weges verbanden sie beide mit einer Erinnerung an frühere, bessere, teilweise auch gefährliche Zeiten. Vegeta erinnerte sich daran, wie Trunks in diesen Gängen immer gespielt hat, als dieser noch jünger war. Er blieb stehen und fasste mit einer Hand an die kalte Wand. 'Wenn man eine Sache berührt, dann macht es sie realer.', hatte mal jemand vor langer zeit gesagt. Er wollte, dass die Gedanken und Erinnerungen, die er mit dem Gebäude verband, die er mit ihr verband, wieder real wurden, dass sie wieder 'da' waren, greifbar, für ihn. Nah und nicht fern, lebendig und nicht nur nachvollzogen und abgehakt. "Ich kann es nicht mehr länger ertragen.", flüsterte er leise. "Vater?" Trunks blickte Vegeta besorgt an, wie dieser die Wand, die er berührte mit seinen Onyxaugen fixierte. "Warum sie?", fragte er und blickte diesmal Trunks direkt in die Augen. Dieser meinte zu bemerken, dass Vegetas Augen feucht wurde. Er blinzelte und starrte erneut in die unergründliche Schwärze und stellte fest, dass er sich wohl geirrt hatte. Aber Trunks wusste, dass in Vegeta eine ungeheure Feinmechanik an Trauergefühlen, Selbstzweifel und Schmerz in allen Bandbreiten, Paletten und Schattierungen ablief und unablässig weiterratterte und arbeitete. Ja, die Schmerzen über den bevorstehenden Verlust bearbeiteten Vegeta wie eine Stahlwalze... Seine Gedanken fügten ihm mehr Pein zu als jeder Gegner mit dem er bis jetzt gekämpft hatte. 'Das Bewusstsein, einen geliebten Menschen womöglich nie wieder zu sehen, das ist das schlimmste, das furchtbarste, das grauenhafteste Gefühl, was ein empfindsames Wesen erleben kann...'
War er schwach geworden? Hatte die lange Zeit unter den Menschen und die Freundschaft zu Kakarott ihn weich gemacht? Hatte das alles... nein. Er war stark. Und so ballte er die Hand, die soeben noch die Wand berührte zu einer Faust. "Komm weiter, es ist Zeit, mein Sohn."
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Fortsetzung folgt.