Danke für die Kommentare. Zu den Spekulationen sage ich lieber nichts.
Hier ist das nächste Stück:
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Du bist mein
Teil 2
Lumia hörte, wie seine Schritte verhallten und atmete auf. Das war ja mehr als knapp gewesen. Mit leicht zitternden Knien stelle sie sich vor den Spiegel und besah ihr bleiches Gesicht. Nein, er hatte bestimmt nicht gespürt was in ihr vorgegangen war. Und das war auch gut so. Sie fasste sich wieder und griff nach dem Föhn, um ihre roten Locken zu trocknen.
Danach sah sie die anderen Sachen im Schrank durch und entschloss sich, mal gründlich auszumisten. Die meisten Dinge warf sie in den Mülleimer, nur ein blutroter Nagellack fand Gnade vor ihren Augen.
Frisch angezogen und sauber schlich sie sich wenig später in ihr Zimmer zurück. Es war ein Glück, dass weder Trunks noch Vegeta in Hör- und Sehweite waren, sie hätte keinem der beiden ins Gesicht sehen mögen.
In ihrem Zimmer angelangt machte sie es sich auf dem Bett bequem und fing an, sich die Zehennägel blutrot zu lackieren. Da piepstet ihr Handy.
Lumia fischte das Handy aus ihrer Tasche und... „Bra, bist du es?“ Lumia lachte erfreut und klemmte sich das Handy zwischen Schulter und Ohr, während sie fortfuhr, ihre Zehennägel zu lackieren. „Gut, wieder von dir zu hören, Kleines.“ Lumia lauschte der Antwort und nickte. „Ja, sicher bin ich gut angekommen. Du wirst nicht glauben, wie viel Schnee es liegt. Dein Vater und dein Bruder waren am Anfang nicht sehr erfreut, dass ich mich hier einquartiert habe...“ wiederum lauschte sie. „Nein, nein, es ist nicht nötig, dass du Fürsprache für mich einlegst, die beiden wissen ja nichts von meinem Zwischenstopp bei euch. Ach ja, könntest du mal deinen Großvater fragen, ob er sich sicher ist, dass das Verzeichnis in Kapsel 23 steckt? Ich sehe mir morgen mal die Werkstatt an und so wie du es mir erzählt hast, liegt da ziemlich viel im argen.“ Während Bra Prof. Briefs suchen ging, lackierte Lumia die letzten Nägel und schraubte das Fläschchen dann wieder zu. Einen Moment lang wog sie es prüfend in der Hand, dann warf sie es in den Mülleimer unter dem Waschbecken.
„Ah... er ist sich also ganz sicher? Na gut, ich werd’s morgen herausfinden. Ja, ich habe nicht vergessen, ich gehe gleich morgen in die Stadt. .... Nein, ich werde dir keine Konzertkarten besorgen, deine Großeltern würden mir den Kopf abreißen.“ Jetzt verging fast eine Minute während Bra lautstark protestierte und auf ihr Alter hinwies. „Nein, auch wenn du noch dreißig Gründe nennst, es geht einfach nicht während der Schulzeit.“ Sie seufzte und wackelte mit den Zehen, damit der Lack schneller trocknete, „gut, in Ordnung. Ich werde statt dir hingegen, ich besorge dir die neue CD und ich stelle mich in Schlange für die Autogramme, egal ob es stürmt oder schneit. Du musst es nicht hundert Mal wiederholen. Jeder weiß, dass die Crying Potatoes der letzte Renner sind, aber ehrlich, die Musik der Black Snappers ist Äonen besser.“ Sie hüpfte vom Bett und lief barfuss zu dem Schreibtisch, wo sie ihre Bücher und anderen Unterlagen gestapelt hatte. Der schwarze Timer lag ganz oben auf und sie blätterte hastig darin, während ihr Bra des Langen und Breiten die Qualitäten der Crying Potatoes (welche sich vorwiegend auf den ultrasüßen Leadsänger beschränkten) aufzählte.
Mittlerweile hatte Lumia die gesuchte Seite gefunden und fischte einen Kugelschreiber aus einer Schublade, um sich den Termin zu notieren. „Ja, ich habe es mir notiert. Samstag, um acht. Das mit den Karten lass mal meine Sorge sein, so ausverkauft ist kein Konzert, dass sich nicht ein paar VIP Karten in Reserve halten. An die komme ich ran, da sei unbesorgt.“ Sie tauschten noch ein paar Floskeln aus, dann beendete Lumia das Gespräch. Sie wollte heute abend weder Vegeta noch Trunks ein weiteres Mal begegnen, also zog sie sich mit einer Schachtel Pralinen und einem Buch ins Bett zurück.
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Der nächste Tag begrüßte Lumia mit strahlendem Sonnenschein und einem blauen Himmel wie von einer Ansichtskarte.
Unter der Dusche machte sie einen Riesenlärm und sang aus vollem Halse einen der neuesten Hits, nur damit Vegeta und Trunks schon von weitem wussten, dass die Dusche besetzt war.
Als sie frisch angekleidet und guter Dinge die Küche betrat, war weder Kaffee gemacht noch der Tisch gedeckt. Die beiden schliefen doch nicht etwa noch?
Lumia seufzte. Egal, Trunks musste in etwa ein einhalb Stunden in der Schule sein und Vegeta, der war sicher bereits wach und trainierte irgendwo. Sie krempelte die Ärmel ihres Pullovers hoch und durchstöberte den Kühlschrank sowie die angrenzende Speisekammer und alle Schränke. Zwar fand sie nicht alle Zutaten, die sie wollte, aber es genügte.
Trunks, den der Wecker eine gute halbe Stunde später aus dem Bett läutete, blieb auf seinem Weg zu Dusche verdutzt stehen und schnupperte. Frischer Kaffee, Rühreier mit Schinken, frische Brötchen und Waffeln... ahh wie das duftete! Er steckte kurz den Kopf zur Küchentüre herein.
„Guten Morgen“, begrüßte ihn Lumia fröhlich und stellte den Korb mit den Brötchen (Fertigteigprodukte sind eine sehr nützliche Erfindung) auf den Tisch. „Die Waffeln sind in gut drei Minuten fertig, das Rührei ebenfalls. Wann glaubst du, will dein Vater frühstücken?“
Trunks störte es etwas, dass sie nach Vegeta fragte, aber da ihre Frage einen neutral-höflichen Tonfall hatte, schluckte er die aufwallende Eifersucht hinunter und sah kurz auf die Küchenuhr. „In etwa einer halben Stunde müsste er mit dem Training fertig sein.“
„Ich habe im Briefkasten keine Zeitung gefunden und Milch stand auch keine vor der Tür...“, sagte sie vorsichtig.
„Oh.. na ja, Mama war die einzige, welche die Zeitung gelesen hat und wir zwei kommen ganz gut mit Haltbarmilch aus, die ich am Samstag immer in der Stadt besorge...“
„Hmm... leuchtet ein. Dann werde ich das wieder in die Wege leiten. Ich mag nämlich frische Milch lieber und eine Zeitung gehört für mich zum Frühstück dazu.“
„Sie ist eben eine Intellektuelle wie Mama“, dachte Trunks und verspürte ganz kurz einen Stich. Ein weitere Blick auf die Uhr und mit einem erschrockenen „schon so spät!“ sauste er unter die Dusche.
Das Frühstück verlief relativ schweigend, was vor allem daran lag, dass Lumia es vorzog, eine lange Liste zu schreiben, statt sich mit Trunks zu unterhalten. Endlich, Trunks hatte schon geglaubt, er sei Luft für sie, sah sie hoch und schenkte ihm ein warmes, entschuldigendes Lächeln. „Tut mir leid, dass ich dich ignoriert habe, du wirst denken, ich hätte keine Manieren...“ Sie sah auf die Liste herab. „Was hältst du von den Crying Potatoes?“
Erfreut, dass sie nicht ganz so weltfremd war wie er erwartet hatte, begann er über die Gruppe herzuziehen und schimpfte vor allem auf den Leadsänger, der keine zwei Töne richtig singen konnte. Als er die viel bessere Musik der Black Snappers erwähnte, leuchteten Lumias Augen auf und Vegeta, der nach dem Training auf dem Weg zur Dusche an der offenen Küchentüre vorbeikam, wurde Zeuge einer sehr regen Diskussion über die Feinheiten des letzten Songs der Black Snappers.
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Danke fürs Lesen!