Draconia - aus einem Rollenspiel wird Ernst

rofl Valerian hat ja wohl keine andere Wahl und darf sich nun ins echte Abenteuer stürzen. Ich fand seine Begeisterung herrlich:D
Freu mich schon auf den nächsten Teil *wink*
 
:D Ja, Valerian ist echt der geborene Held... Mir hat jedenfalls gefallen, dass er sich nicht begeistert in die Aufgabe gestürzt hat, sondern alles versucht hat, um ihr zu entgehen. Und jetzt bin ich gespannt, wie er wohl auf der anderen Seite des Portals auftauchen wird... Wäre doch irgendwie blöd, wenn die Magier ihn angelogen haben und er so auftaucht, wie er auf der Erde ist *fg*...
 
Danke für eure Kommentare. Hier ist der nächste Teil:

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4. Kapitel

Valerian schrie. Das weißglühende Licht griff nach ihm, riß ihn in winzige Stücke und setzte ihn wieder zusammen. Ein harter Schlag ließ ihn vorwärtstaumeln. Er stolperte aus dem Licht und fiel hin.
Er landete im nassen Sand. Benommen wälzte er sich herum und hob die Hand, um sich die langen Haare aus der Stirn zu streifen. *Moment*. Vor seinen Augen hielt die Hand inne, ballte sich zur Faust, entspannte sich wieder, die Finger spreizten und krümmten sich. *Es ist nicht wirklich meine Hand, aber sie gehorcht mir. Das muß der neue Körper sein, den die Zauberkönige mir versprochen haben*. Er faßte nach einer Haarsträhne und zog sie vor die Augen. *Weißblond.* Valerian setzte sich auf und bestaunte sein neues Selbst. Ein Heldenkörper, braungebrannt, mit mächtigen Muskeln und so mindestens eins fünfundachtzig groß. *Daran könnte ich mich gewöhnen.* Als er aufstand, wurde ihm fast schwarz vor Augen. *Ich bin schwach wie ein neugeborenes Kätzchen,* dachte er entsetzt. *Und ich habe nur eine kurze Stoffhose an. Wenn irgendein Monster daherkommt, bin ich erledigt. Vielleicht kann ich nur einfach hier sitzen bleiben und warten bis eine mitleidige Seele vorbeikommt. Oder um Hilfe rufen.*
Valerian räusperte sich, holte tief Luft und rief: „Hallo! Hört mich jemand? Ist da irgendwer? Ich brauche Hilfe!“ Er rief und rief, bis er nur noch ein Krächzen herausbrachte. Doch niemand ließ sich blicken. Er reckte den Hals, aber egal wohin er starrte, es gab keine Zeichen einer menschlichen Siedlung, keine Schiffe auf dem Meer und keine Spuren im nassen Sand. Sein Magen knurrte laut.
*Wenn das Essen nicht zu mir kommt, muß ich es eben suchen gehen,* dachte er missmutig und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Dabei glitten seine Blicke immer wieder fieberhaft über den Strand. Der Sandstreifen war fast zehn Meter breit, dahinter kamen Felsen, Kies und dunkelgrünes Gras mit harten Spitzen. *Da schneide ich mir nur die Sohlen auf. Solange ich nicht mehr am Leib trage, kann ich nicht vom Sand runter.* Was hatten die Zauberkönige noch gesagt? *Geh nach Edesca und erzähle dem König, dass wir dich geschickt haben.* Er war auf Draconia. Gut. Aber wo genau und wo lag Edesca?
Er kniff die Augen zusammen. Weit, weit vorne ging der Sandstrand in Felsen und Klippen über. Dort, auf der höchsten Klippe ragte eine Felsformation in den Himmel, die einem Wolfskopf entfernt ähnlich sah.
Klippen und ein Wolf. Warum kommt mir das so bekannt vor? Es wollte ihm nicht einfallen und so ging er weiter bis er mit den Zehen gegen eine große Muschel stieß, die halb im Sand steckte. In irgendeiner Enterprisefolge hatte er gesehen, wie ein Schauspieler eine Muschel roh aß. Er kniete nieder und grub die Muschel aus. Sie war so groß wie seine Hand. *Wie kriegt man sie nur auf?* Er versuchte es mit den Fingern, doch kein Superkleber hätte die Schalenhälften besser zusammengehalten.
„Geh endlich auf, du blödes Ding!“ fluchte er halblaut. Valerian marschierte mit der Muschel zu den Steinen. Dann eben mit Gewalt. Er hob die Muschel über den Kopf und ließ sie fallen. Klack! Sie knallte sie auf den Stein und kullerte in den Sand. Valerian untersuchte sie. *Kein Loch, nicht einmal ein Kratzer.* Wütend schleuderte er die Muschel ins Meer. Vielleicht war sie ja überhaupt nicht genießbar. Bei diesem Gedanken fühlte er sich ein wenig besser.
Als nächstes stieß er auf ein paar Bruchstücke von Schiffsplanken. Damit vermochte er nichts anzufangen. Doch je näher er den Klippen kam, desto deutlicher wurde ein grauer Schatten, der am Fuß der schroffen Felsen lag und sich mit der Dünung leicht hob und senkte.
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Danke fürs Lesen!
 
Oha, jetzt hat Valerian also einen richtigen Heldenkörper, aber was seine Stärke betrifft scheint er noch auf Level 1 zu sein:D Sieht ja fast so aus, als ob er selbst im realen Drakonia seine Kraft erst noch durch Kämpfe antrainieren muss;)
Und wer ist der Schatten??? Sicher sein erster Gegner... vielleicht ein Wolf???
Freu mich schon auf den nächsten Teil!!!
 
Ich schätze mal, bei dem Schatten wird es sich um ein Schiff handeln... Ich finde es irgendwie lustig, dass sich die Magier so wenig Sorgen um die Bedürfnisse des Helden machen - aber wenn man schon ein paar Jahrhunderte tot ist, dann denkt man an sowas wohl nicht mehr...^^
 
Sorry, dass ich diese Geschichte vernachlässigt habe.

Hier ist der nächste Teil!

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*Ein Schiff?* Valerian schritt schneller aus. Noch mehr Schiffsplanken, Segeltuchfetzen und Stücke von Tauen tauchten im Sand auf. Endlich war er nah genug. *Ein Wrack!* Eigentlich ein Glücksfall, vorausgesetzt es wurde nicht völlig ausgeplündert. Aber das würde er ja bald wissen. Das letzte Stück Weg führte über Felsen. Valerian zauderte. *Ich kann hier herumstehen bis ich verhungert bin oder was riskieren. Die Zauberkönige hätten mich ruhig anständig ausstatten können.*
Wie er bald herausfand bestand ein Unterschied zwischen den Sohlen eines verweichlichten Jungen und denen eines Helden. Heldensohlen waren dick wie Leder. Er spürte die Felskanten kaum. Ab und zu blieb er stehen, um ein paar Steinchen aus seinen Schwielen zu picken. Ein paar Meter vor dem Wrack machte er seine erste grausige Entdeckung. Ein Beiboot hing mit der Spitze zwischen zwei Felsen, das hintere Ende dümpelte in der Brandung.
Valerian kletterte auf einen der Felsen, um in das Boot zu blicken. Ein kahler Schädel grinste ihm entgegen. In den Augenhöhlen hatten es sich zwei Krabben gemütlich gemacht und winkten mit ihren Scheren. Der Rest des Skelettes steckte in den Überresten seiner Kleidung. Valerian würgte. Er ballte die Hände zu Fäusten und starrte hinaus aufs Meer bis sich sein Magen wieder beruhigt hatte. Erst dann sah er wieder ins Boot. Sein Blick fiel auf die Stulpenstiefel. Sie sahen zwar nicht aus wie neu, aber... *Nein!* Keine zehn Wölfe brächten ihn in das Beiboot.
Er balancierte über die Felsen zum Schiff hinüber. Eine Strickleiter baumelte von der Reiling. Valerian watete hin und zog kräftig daran. Ratsch! Verärgert warf Valerian die unbrauchbare Strickleiter ins Wasser. Wie komme ich jetzt da rein? Er umrundete den Kiel. Auf der anderen Seite klaffte ein Loch, gerade groß genug für einen Menschen. Valerian gab acht, um sich nicht an den zerborstenen Planken zu verletzen. Im Inneren stand ihm das Wasser bis zur Hüfte. Die Ladung des Schiffes, Fässer mit Getreide waren aufgequollen und geplatzt. Valerian hatte Mühe, sich bei dem schwachen Licht, welches durch das Loch drang, den Ausgang zu finden. Er tastete sich bis zu den Mannschaftsräumen vor. Hier, zwischen Knochen und vermoderten Hängematten fand er eine kleine Truhe. Sie ließ sich leicht öffnen, aber die Stoffe darin waren feucht geworden und verschimmelt. Angewidert klappte Valerian den Deckel zu und suchte weiter. Die nächste Tür, die er öffnete führte in die Kombüse. Gusseiserne Töpfe rollten bei jedem Wellengang von einer Seite des Raumes auf die andere und prallten klirrend aneinander. Im einzigen noch heilen Fass hatten sich Maden über verdorbenes Salzfleisch hergemacht. Ein paar verschimmelte Flecken waren vielleicht einstmals Brot und Kohl gewesen. Valerian fand einen Kupferbecher und stopfte ihn in seine Hosentasche.
Nicht weit von der Kombüse stieß Valerian auf die Kajüte des Kapitäns. Die Motten hatten nicht viel von der Einrichtung übriggelassen. Der Teppich, die Polster, alles nur noch löchrige Fetzen. Eine Knochenhand baumelte von der Pritsche herab. Valerian schluckte. Jedes Mal, wenn das Schiff sich zur Seite neigte, bewegte sie sich, als würde sie leben. Nach ein paar tiefen Atemzügen fasste er endlich Mut und trat an die Pritsche heran. Der Kapitän war keines natürlichen Todes gestorben. Der rostige Griff eines Säbels ragte aus seinem Brustkorb. Die Klinge steckte zwischen den Rippen und nagelte den Kapitän auf seinem Lager fest. Die zweite Knochenhand umklammerte einen Dolch. Rauchquarze verzierten en Silbergriff und die Klinge schimmerte bläulich. Eine wertvolle Waffe. Dennoch konnte Valerian sich nicht dazu überreden, die Knochenfinger aufzubiegen.
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Danke fürs Lesen!
 
Ups, da lag ich ja völlig daneben mit meiner Vermutung:D
Also kein erster Kampf, dafür ein Schiffswrack voller Leichen ggg
Ich glaub Valerian sollte sich doch lieber überwinden, die Waffe zu nehmen, denn irgendwann tauchen sicherlich noch Feinde auf^^ und vielleicht überlegt er es sich ja dann doch noch mal und holt sich auch die Stiefel (ich fand die Stelle herrlich:D )
Freu mich, wenns weitergeht:)
 
Diesmal sind mir doch ein paar Fehlerchen aufgefallen... Aber sonst war der Teil gut - Helden haben also ganz besondere Fußsohlen :rofl:. Jetzt warte ich allerdings darauf, dass die Skelette aufstehen - sonst wäre es ja kein Rollenspiel... :D
 
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Hi!

Ich möchte allen Lesern noch offener Threads, die mich durch ihre Kommentare ermutigt haben, herzlich für ihre Unterstützung danken.

Nachdem ich mich von kompetent erscheinenden Lesern habe überzeugen lassen, dass ich bestenfalls druchschnittlich schreibe, und es mir offenbar nicht gelingt, mehr Leser als die treusten Seelen zu halten, bin ich nach längerem Ringen zum Entschluss gelangt, dass es auf diese Art wenig Sinn hat, hier im Dschungel so viel besserer Geschichten weiter zu kämpfen.


Meine Rolle als Autor in diesem Forum ist damit zu Ende und ich wünsche allen Besuchern noch viel Freunde mit den zahlreichen begabten Schreibern.

In diesem Sinne,

verabschiede ich mich

Lady Raven
 
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