Hallo Leute!!
Ähm, ich hab da eine Kurz- FF geschrieben, die mir eigentlich sehr gut gefällt und darum dachte ich mir, ich könnte sie doch ins Forum stellen.
Es geht um Marik (Malik) und Bakura aus Yu-Gi-Oh! und es wäre, glaube ich, leichter zu verstehen, wenn man das Manga bzw. das Anime kennt. Da Yu-Gi-Oh! zur Zeit mein erklärter Favourit ist, ist dies auch -bis jetzt- meine erste fertige FF. Noch zu sagen wäre, dass ich mich eigentlich nur dank den Überredungskünsten meiner lieben Beta-Leserin Yami-Yugi 17 dazu entschieden habe, zu posten. An dieser Stelle ein dickes dickes Dankeschön an sie!!!
Nun, dies ist meine erste gepostete FF, seit also nicht zu hart mit mir! Ich freue mich aber natürlich über jegliche Art von Kritik und hoffe auch auf Verbesserungsvorschläge!! Ich bin am Überlegen, ob ich eine Fortsetzung schreiben soll, also wenn's irgendjemandem gefällt, dann bitte sagt mir, ob ich weiterschreiben soll oder nicht!!
Soviel dazu!! Jetzt wünsche ich allen viel Spaß bei meiner Kurz-FF!!
mfG. Mira
Damals, ich war gerade auf dem Weg zu meinen Freunden, damals, in Battle City. Yugi duellierte sich mit jemandem, soweit ich sehen konnte. Ich hatte selbst gerade ein Duell hinter mir und auch gewonnen, so war ich noch von Euphorie durchflutet, als ich die vielen Stufen hinauf rannte. Es war ein Hotel, und wir hatten abgemacht uns oben zu treffen. Nach einigen Stockwerken ging mir jedoch langsam die Puste aus und ich erinnere mich noch genau daran, was ich in jenem Moment dachte. ‚Warum hat Kaiba keinen Fahrstuhl in die Hochhäuser eingebaut, dieser Idiot!’ Obwohl ich außer Atem war, hatte ich doch noch ein schnelles Schritttempo und bemerkte leider zu spät, dass ich meine Duell Monsters -Karten nicht richtig weggesteckt hatte. Bevor ich es verhindern konnte, rutschte mein Deck von der Duell Disk und verteilte sich auf den Stufen. Ich stieß einen Fluch aus und blieb stehen, in der Mitte der Treppe. So schnell ich konnte suchte ich meine Karten zusammen und ärgerte mich, dass ich mit meiner Unachtsamkeit mal wieder Zeit verlor. Dabei hatte ich den Anderen versprochen, nach meinem Duell auf dem schnellsten Wege zu ihnen zu kommen.
Ich war die Treppe wieder hinunter gegangen, wo die restlichen Karten verstreut lagen. Ich kniete mich auf den Boden und sammelte sie langsam wieder zusammen. Hektisch versuchte ich, sie gleich dabei zu ordnen, eine sinnlose Angewohnheit von mir, aber bei meinen Karten war es mir wohler, wenn sie in einer gewissen Ordnung waren.
Und dann ganz plötzlich standst Du da. Ich wollte gerade nach den letzten fünf Karten greifen, als ich Schritte bemerkte, die neben mir stoppten. Mein erster Gedanke war: ‚Mist, wie peinlich, ich mache sicher wieder einen total bescheuerten Eindruck!’, und so wollte ich noch schnell die letzten Karten aufheben. Doch Du kamst mir zuvor. Ich erinnere mich noch so genau an den Augenblick, in dem ich zum aller ersten Mal deine Stimme hörte, als wäre es erst gerade geschehen. "Entschuldige, gehört die vielleicht Dir?"
Und dann, als ich etwas überrascht aufsah, waren da nur deine wunderschönen, violetten Augen.
Glaub mir, hättest du mich in dem Moment gefragt wie ich heiße, hätte ich glaube ich nicht einmal meinen Namen gewusst. Ich hatte noch nie solche Augen gesehen, es war, als würde man in ihnen versinken, wenn man zu lange hinein sah. Und doch kam es mir vor, als wäre mehr hinter deinen Augen, mehr als dieses Undeutbare. Deine Augen wirkten irgendwie traurig und leer und doch so unglaublich geheimnisvoll.
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, doch es waren nur wenige Sekunden, als ich mich von deinem Blick losriss und auf die Karte sah, die Du mir hinhieltest. Es war ein ‚Schwarzer Magier', einer, wie Yugi ihn hatte. Zu erst einmal war ich überrascht, wer würde wohl eine so starke Karte nicht selbst behalten, anstatt auf die Suche nach dem richtigen Besitzer zu gehen? Deine Ehrlichkeit verwirrte mich für einen Moment völlig und ich musste annehmen, dass du ein ziemlich starkes Deck hattest. Doch ich riss mich zusammen und sah dir wieder ins Gesicht.
"J…ja, das ist meine…. Danke…"
Das war das einzig Sinnvolle, was ich zu Stande bringen konnte, während ich schnell nach den noch immer am Boden liegenden Karten griff und dann aufstand. Meine rechte Hand bebte leicht, als ich sie ausstreckte, um den ‚Schwarzen Magier' den du immer noch in der Hand hieltest entgegenzunehmen. Als sich dann unsere Fingerspitzen leicht berührten, war es wie ein elektrischer Schlag, der durch meinen Körper fuhr. Du warst nur ein Stückchen größer als ich, doch trotzdem kam ich mir neben dir wie ein Grundschüler vor. Ich schätzte dich auf etwa 16 Jahre, obwohl deine Gesichtszüge schon sehr erwachsen wirkten. In deiner schwarzen Hose und dem dunkelblauen T-Shirt sahst du einfach unverschämt gut aus.
Ein kleines, sanftes Lächeln umspielte deinen Mund in diesem Moment.
"Pass gut auf ihn auf, eine so starke Karte sollte man nicht verlieren.", sagtest du in dem Moment. Ich wich beschämt deinen Augen aus und sah zu Boden.
"Ja, ich weiß… ich war wohl zu hektisch…" murmelte ich kleinlaut.
Es war mir alles andere als recht, dass Du mich jetzt wahrscheinlich für einen unerfahrenen Anfänger halten würdest, der nicht einmal auf seine Karten acht geben konnte. Als ich verlegen wieder aufsah, hattest Du noch immer dein sanftmütiges Lächeln im Gesicht, Du warst so schön.
"Wie heißt du?" kam eine Frage von dir.
Da fiel mir auf, dass Du mit einem leichten Akzent sprachst und ich registrierte auch die ungewöhnlichen Dinge an dir, wie deinen Hals, der von drei breiten Goldstreifen geschmückt wurde, oder deine Ohrringe auch deine Unterarme, waren wie dein Hals in diesen seltsamen Goldstreifen verschwunden, es waren auf jeder Seite vier. Und auch deine Haut war dunkler als meine, jedoch nicht sehr auffällig. Das Erste, was mir zu deinem Aussehen einfiel, war ‚Ägypten' warum mir gerade das einfiel wusste ich nicht. Vielleicht warst Du ein Ägypter? Doch das war es nicht, was mich wirklich überraschte, sondern das, was Du in deiner linken Hand hieltest. Es war ein Zepter oder so etwas in der Art. Und es hatte dasselbe Symbol wie mein Millenniumsring. Doch ich schluckte meine Verwunderung und ein gutes Duzend Fragen hinunter und beantwortete mit zittriger Stimme deine Frage.
"Mein Name ist Bakura…"
Ich wurde furchtbar nervös als ich deinen Blick bemerkte, der mich von oben bis unten musterte. Und auch deine Augen blieben an meinem Millenniumsring hängen, den ich wie immer um meinen Hals trug. Du wolltest gerade etwas sagen, als ein Mann hinter dir auf der Treppe erschien. Er hatte hellgrüne Augen und das auffälligste an ihm war seine linke Gesichtshälfte, auf die Zeichen tätowiert waren - Hyroglyphen. Er sagte etwas zu dir was ich nicht verstand und als er näher kam, erkannte ich gut, dass es sich in seinem Gesicht wirklich um altägyptische Zeichen handelte. Also warst Du tatsächlich Ägypter? Du drehtest dich zu ihm und erwidertest etwas. Dann wandtest Du dich noch einmal an mich.
"Ich muss dann gehen. Bis bald Bakura" sagtest Du.
Und mit deinem sanften Lächeln sahst Du mir noch einmal in die Augen. Dann, gefolgt von dem anderen Mann verschwandest du im Gang.
Ich stand noch einige Minuten lang da, völlig perplex und erst dann fiel mir ein, dass ich dich gar nicht nach deinem Namen gefragt hatte. Ich wuschelte mir zerstreut durch die Haare und ärgerte mich über meine unkontrollierten Gefühle. Langsam ging ich wieder die Stufen hinauf und kam an einem Fenster vorbei. Als ich im vorübergehen mein Spiegelbild im Fenster sah, erschrak ich. Meine Wangen glühten rot und jetzt, wo ich es sah, wurde mir auch die Hitze, welche mein Gesicht erfasst hatte, bewusst. Wäre es möglich gewesen, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Ich hatte mich sicher mal wieder mächtig blamiert, kein Wunder, dass ich so schwer Freunde fand. Nach einem tiefen durchatmen war der Rotschimmer schon fast verschwunden und ich beeilte mich, nun endlich zu den anderen zu kommen. Doch meine Gedanken flogen immer wieder zu deinen schönen, violetten Augen und deinem sanften Lächeln zurück.
Es waren die schlimmsten Stunden, die ich je erlebt hatte, es war nun die erste Nacht auf dem Battle Ship. Ich hatte dich den ganzen Tag nicht einmal mehr gesehen und nun lag ich im Bett, in dem mir zugeteilten Zimmer, hier auf dem Battle Ship wo die Finalrunden stattfinden sollten. Von draußen kam nur Dunkelheit durch das Fenster und ich lauschte mit einer tiefen Leere im Herzen dem leisen Summen, welches die Getriebe verursachten. Hinzu kam noch, dass mein zweites Ich, die Seele aus dem Millenniumsring, wieder zum Vorschein gekommen war. Zwar war niemand verletzt worden, doch ich konnte spüren, wie unsicher die anderen waren, wenn sie mit mir sprachen. In Momenten wie diesen wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass ich den Millenniumsring doch nie erhalten hätte.
Es war wohl mein Schicksal. Und dafür hasste ich mich und mein Leben. Warum konnte diese Seele nicht auch freundlich sein, so wie die Seele in Yugi's Millenniums-Puzzle? Warum konnte ich nicht auch mit ‚Ihm' reden und meine Duelle bestreiten, wie Yugi es tat? Warum nur, zog ich immer die schlechtesten Karten?
Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich im Bett auf und starrte in Richtung Uhr. Sie zeigte 01.14 Uhr an. Ich seufzte erneut und schwang die Beine aus dem Bett. Es war überraschend kühl. Mit wenigen Handgriffen zog ich mich an und öffnete dann geräuschlos meine Zimmertür. Leise ging ich den Gang entlang, bei Nacht sah alles so anders aus. Doch ich fand auf Anhieb die Glastür, welche nach draußen zum Duellplatz führte.
Sachte öffnete ich sie - die Tür war nicht verschlossen. Die kalte Nachtluft ließ mich frösteln, trotz meiner Jeansjacke fror ich. ‚Liegt wahrscheinlich an der Höhe.’, dachte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Gedankenverloren spazierte ich das Geländer entlang und ließ meinen Blick über die Duellpodeste schweifen. Morgen - nein, heute schon würde ich also hier stehen und mein bestes versuchen. Das es außer mir und meinen Freunden noch andere Duellanten gab, war mir zwar klar, doch ich hatte noch keinen von ihnen gesehen. Ja, ich würde mein bestes geben! Und - meine Finger schlossen sich um das kalte Metall des Millenniumsringes und ich spürte Tränen, die brennend meine Wangen hinunter rannen - ich würde verhindern, dass ‚Er’ meinen Freunden weh tat.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, wie lange ich so in der Kälte stand, den eisigen Wind in meinen Haaren und auf meinem Gesicht spürte und den Duellplatz anstarrte wusste ich nicht. Zumindest so lange, bis ich bemerkte, dass jemand neben mir stand. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah dann in wunderschöne violette Augen. " Du…" hauchte ich. Mein Gesicht fing an zu brennen, nicht wegen der Kälte sondern wegen der Hitze, die meinen Körper übermannte. Ich wollte etwas sagen, doch mein Kopf war wie leergefegt. Stumm sahen wir uns an, bis sich wieder ein kleines Lächeln auf deine Lippen stahl und Du wie auch bei unserem ersten Aufeinandertreffen den Anfang machtest.
"Hallo Bakura … Du scheinst gut zu sein, wenn Du es bis hierher geschafft hast." In deiner Linken hattest du wieder dein Zepter, Du scheinst es immer mit dir zu tragen wie ich meinen Millenniumsring. Mich wunderte es, das dir nicht kalt zu sein schien, obwohl Du nur ein weißes, ärmelloses Shirt, noch dazu bauchfrei und wieder eine schwarze Hose an hattest. Deine silbrig weiß schimmernden Haare wehten dir ins Gesicht und umspielten sanft deine Wangen. Ich spürte, wie die Hitze in meinem Gesicht stärker wurde. Dein Lob machte mich verlegen.
"Na ja… es geht so…", murmelte ich leise zum Boden.
Mit deiner freien rechten Hand versuchtest Du vergeblich, dir die Haare aus dem Gesicht zu halten, doch irgendwie fanden sie immer wieder einen Weg zurück. Wie süß Du dabei aussahst, war dir wohl nicht wirklich bewusst.
"Was macht dich denn so traurig, dass Du in der Kälte hier draußen rumstehst?" fragtest du mich auf einmal.
‚Was sollte das werden? Warst Du etwa besorgt um mich, oder wusstest Du nur nichts Besseres worüber wir hätten reden können? Und wie hattest du das überhaupt bemerkt?’ dachte ich verwundert und antwortete gleichzeitig:
"Ach…nicht…nicht so wichtig…"
Wie glücklich ich war, dass es Nacht und dunkel war, kann wohl kaum jemand nachvollziehen. Mein Gesicht wäre wohl von keiner Tomate zu unterscheiden gewesen. Merktest Du denn gar nicht, wie nervös Du mich machtest? Nein, Du schienst es nicht zu merken, denn Du lächeltest wieder und verblüfftest mich dann vollkommen.
"Ist es deswegen?" fragtest du erneut nach und deutetest auf meinen Millenniumsring und sahst mich fragend an.
‚Woher weiß er das!?’, fragte ich mich überrascht. Dein Wissen verwirrte mich aber gleichzeitig fühlte ich mich auch ertappt. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf, meine Haare umstrichen mein Gesicht, so konntest Du meine Tränen nicht sehen. Obwohl ich nicht hinsah wusste ich genau, dass ich dir die Bestätigung für deine Theorie gegeben hatte. Wie musste ich dir jetzt erscheinen? Wie ein Jammerlappen, höchst wahrscheinlich. Und wieder überraschtest Du mich.
"Ich kenne das… zur genüge..." entgegnetest Du mir.
Als ich aufsah, hattest Du dich mit dem Rücken an das Metallgeländer gelehnt und die Augen stur auf den Boden geheftet. Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht. Nun war ich ganz sicher, dass dein Zepter auch ein Millenniumsgegenstand war, sonst hättest du so etwas wohl kaum gesagt. Obwohl mir mein Geheule eher peinlich war, wendete ich den Blick nicht von dir ab.
"W…wie meinst Du das?" fragte ich leicht verwundert nach.
Doch als Du deinen Blick wieder auf mein Gesicht richtetest, war alles wieder weg. Deine Augen sahen so traurig und verletzt aus, dein Lächeln war diesmal nur schwach. Als ich dich so sah, spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner Brust, es tat mir schrecklich weh, dich so leiden zu sehen und fast hätte ich dich umarmt, nur um dich wieder zum Lachen zu bringen.
"Nicht so wichtig… vergiss es wieder.", sagtest Du leise.
Und Du schenktest mir noch ein letztes trauriges Lächeln. Mit einem leisen "Gute Nacht Bakura...", wendetest Du dich wieder von mir ab und gingst mit gesenktem Kopf davon. Langsam gingst Du in Richtung Tür, doch diesmal schaltete mein Gehirn etwas schneller. Ich lief dir hinterher und hatte dich eingeholt, als Du gerade nach der Klinke greifen wolltest.
"W…warte… Wie heißt Du eigentlich?" fragte ich nun endlich.
Auf deinem erst leicht verwirrten Gesicht machte sich dein sanftmütiges Lächeln wieder breit, dass ich so liebte.
"Ich heiße Marik Ishtar" beantwortetest du meine Frage.
Und als Du mir so lächelnd die Hand gabst und sich ein zarter Rotschimmer auf deine Wangen stahl, hatte diese Geste mehr gesagt, als irgendein Wort es jemals vermocht hätte. Als ich mich dann nach einiger Zeit wieder in Bett legte, schlief ich sofort ein. Dein Lächeln jedoch begleitete mich in meinen Träumen.
Auf dem Battle Ship sah ich dich nur noch einmal, es war seltsam. Obwohl die böse Seele aus dem Millenniumsring doch wieder Besitz über meinen Körper erlangt hatte, während ich bewusstlos war, sah und hörte ich alles, was Du mit ‚Ihm' absprachst. Vielleicht, weil ich es so sehr wollte. Und dann, als wüsstest Du, dass ich da war, ließt du den kalten Blick aus deinem Gesicht verschwinden und schenktest dem überraschten Yami-Bakura, wie ihn die anderen nannten, dein strahlendes Lächeln und ein schlichtes aber ehrlich gemeintes Wort.
"Danke."
Als Yami-Bakura dann mit deinem bösen Ich duellierte und Du, als Schatten deines wahren Ichs neben ihm standst und dein Bestes versuchtest, begann ich langsam zu begreifen, was Du damals gemeint hattest, in jener Nacht.
Doch das eigentliche Verstehen kam erst, als ich hörte, wie deine Schwester Ishizu, Yugi und den anderen erklärte, warum du den Pharao so hasstest. Als ich erfuhr, was du in deiner Kindheit durchgemacht hattest, wurde mein Inneres schwer und ich verstand, was dir fehlte. Dein Gesicht, dass ich nur sanft lächelnd kannte, war nach außen hin eine kalte Maske mit leeren hasserfüllten Blicken und Du versuchtest das zu verbergen, was dir schon so lange Schmerz zufügte. Dein verzweifeltes Hoffen auf Frieden, Wärme und das Überwinden deiner Vergangenheit. Ob einer der Anderen das erkannt hatte, wusste ich nicht, doch mit einem Mal verstand ich dich besser als jemanden zuvor.
Die letzten Sonnenstrahlen schickten ihr wärmendes rotgoldenes Licht über den Horizont, weit über das Meer und erreichten gerade noch Domino City. Es war ein schwüler Tag gewesen, doch der anbrechende Abend ließ eine kühle Nacht vorausahnen. Ein Junge von 17 Jahren räkelte sich träge in den letzten Strahlen der Abendsonne. Hier, am Rand von Domino City, weit über dem Meeresspiegel im hohen Gras der Klippenlandschaft, hier kam er oft her, nur, um niemanden sehen zu müssen, um in Ruhe nachdenken zu können und alleine zu sein. So war er schon immer gewesen, doch seit er Ihn nicht mehr sah, wollte er kaum noch jemand anderes sehen.
Mit einem herzhaften Gähnen öffnete er die Augen einen Spalt weit. Schwarzbraun glitzerten sie, geblendet von der Abendsonne. Wie aus Gewohnheit strich er sich durch die langen weißen Haare, wieder ein Tag um. Mühsam rappelte er sich hoch und streckte sich nochmals. Ja, Bakura war erwachsen geworden. Erwachsen und einsam. Gleich nach der Schule kam er immer hier her, machte Aufgaben und war dann einfach nur alleine in der Stille. Und jeden Tag kehrten seine Erinnerungen zurück zu jenem Menschen, der ihm sein Herz geraubt hatte. Zu Marik Ishtar. Wo Er jetzt wohl war? Vielleicht zurück in Ägypten, mit seinen Geschwistern? Bakura wusste es nicht.
Mit traurigen Augen ließ er seinen Blick über das Meer schweifen, das tiefe Blau, welches in sanften Wellenbewegungen gen Strand rollte. Von hier oben konnte er fast die ganze Stadt überblicken. Nach was er eigentlich suchte, wusste er nicht. ‚Ach Marik, warum tust Du mir das an? Warum kommt ihr uns nicht mal besuchen, Du, Ishizu und dein Bruder Odeon? Was würde ich nicht geben, um dich wieder zu sehen?' Gedankenverloren warf er einen Blick auf die Uhr. ‚Oh Mist, schon halb Acht! Dabei hab ich Yugi doch versprochen, noch bei ihm vorbeizuschauen!’, dachte Bakura und griff hektisch nach seiner Tasche und rannte dann weiter zu dem schmalen Trampelpfad, auf welchem er sein Rad hatte liegen lassen. Bakura bemerkte nicht, dass er in seiner Eile eine Duell Monsters - Karte verloren hatte. Sie war ihm aus der Tasche gerutscht und zu Boden gefallen. Er sah nicht mehr, wie eine Gestalt aus dem nahen Wäldchen hervortrat, vor der Karte stehen blieb und sich dann nach ihr bückte. Es war der ‚Schwarze Magier' den Bakura verloren hatte. Ein Lächeln streifte das Gesicht des jungen Mannes, der die Karte aufhob und mit sich nahm.
So schnell er konnte fuhr Bakura zu dem Spielladen im inneren der Stadt. Zehn Minuten vor Acht bremste er schlitternd ab und rannte keuchend zum Eingang. Als er die schwere Glastüre aufstieß und den Laden betrat, sah Bakura, dass er bereits erwartet wurde. Yugi saß auf dem Verkaufspult und sortierte seine Duell Monsters - Karten während er seinen Großvater beobachtete, wie er den Laden aufräumte. Als Yugi Bakura bemerkte, sprang er von seinem Platz hinunter und kam ihm lachend entgegen.
"Hi Yugi, sorry dass ich zu spät komme, ich hab nicht auf die Uhr geschaut. Wie geht's?" fragte Bakura etwas außer Atem nach.
"Hallo Bakura! Mir geht's prima, ist ja kein Problem, Du warst wieder auf dem Hügel, nicht?" entgegnete Yugi.
"Ähm… ja, war ich… entschuldige noch mal… Guten Abend Herr Muto!" meinte Bakura an Yugis Großvater gewandt.
"Ah, guten Abend Junge, hast Du verschlafen?" fragte der alte Mann nach.
"Äh… so in etwa…" meinte Bakura.
"Wir gehen rauf, ja Opa?" sagte Yugi jetzt.
"Ja geht ihr beide nur… bis später!" antwortete Herr Muto seinem Enkel.
Sie beeilten sich nach Oben und setzten sich schließlich auf den Boden in Yugi's Zimmer gegenüber und begannen eine Partie Duel Monsters zu spielen. Es war schon fast neun Uhr, als Bakura sich schließlich verabschiedete. Er lehnte dankend das Angebot von Yugi's Großvater ab, er solle doch zum Abendessen bleiben. Nach dem er sich von allen verabschiedet hatte und versprochen hatte, bald wieder vorbei zu schauen, machte er sich auf den Heimweg. Als er so die von Laternen beleuchteten Straßen entlang fuhr, überlegte er fieberhaft, was Yugi gemeint hatte, als er zum Abschied sagte: "Vielleicht wirst Du ja heute noch Besuch bekommen!"
Vor dem Häuserblock in dem er wohnte angekommen, schob Bakura noch schnell sein Rad in den Abstellraum, dann lief er die Treppen hoch bis in den 3. Stock. Als er die Wohnungstür aufschließen wollte merkte er überrascht, dass nicht abgeschlossen war. ‚Hab ich vergessen zuzuschließen? Aber ich bin mir sicher, dass ich das noch gemacht habe…' dachte Bakura leicht verwundert. Vorsichtig betrat er die Wohnung und schloss sorgfältig hinter sich ab. Bakura ließ Jacke und Tasche auf die Kommode im Vorzimmer fallen, zog die Schuhe aus und marschierte dann schnurstracks in die Küche. Mit einem Blick stellte er zufrieden fest, dass sein Vater ihm die Überbleibsel seines Mittagessens in die Mikrowelle gestellt hatte. Da sein Magen schon mächtig knurrte, setzte er diese gleich in Betrieb. Als er weiter in Richtung Wohnzimmertür ging, sah er noch einen Zettel auf dem Küchentisch liegen. Er schnappte ihn im Vorbeigehen und erkannte sofort die Handschrift seines Vaters.
Hallo Bakura!
Ich wollte dich anrufen, aber Du bist mal wieder nicht ans Telefon gegangen. Hör mal, entweder, Du bist zu Hause oder Du schaffst dir endlich ein Handy an, das wäre so wieso längst fällig!! Also, was ich sagen wollte, ich hab heute erfahren, dass ich auf eine wichtige Schulung fahren muss. Ich komme in voraussichtlich 5 - 7 Tagen wieder zurück. Ich hab dir auf deinen Schreibtisch Geld für Essbares gelegt, aber wehe Du gibst wieder alles für diese Karten aus, hörst Du? Also, falls es irgendwelche Probleme gibt, Du kannst mich immer auf meinem Handy erreichen! Und geh' ja zur Schule!!!
Bis bald
Dein Vater
Bakura grinste vor sich hin, während er den kurzen Brief von seinem Vater las. ‚Dann kann ich wohl auch gleich den Anrufbeantworter abhören…' dachte er still bei sich als er den Zettel zusammenknüllte und dann etwas Schwarzes auf der Rückseite bemerkte. Also entfaltete er den Zettel wieder und besah sich die Rückseite genauer. Mit verwirrtem Blick begutachtete er das Papier. Mit etwas, dass aussah wie schwarze Tusche, waren seltsame Symbole auf das Blatt gemalt worden. Es war das Auge, wie es auf den Millenniumsartefakten gewesen war und es hatte drei kleine Striche am rechten oberen Eck, so dass es aussah, als würde das Auge gerade etwas bemerken. Daneben war ein Ankh, ein ägyptisches Kreuz gemalt, Bakura erkannte das Zeichen. Es war das Symbol für Leben. Daneben war eine Kartusche abgebildet, doch Bakura konnte sie nicht entziffern, wie auch, sie bestand aus Hyroglyphen. Am Schluss war noch ein kleines lächelndes Gesicht abgebildet.
‚Das soll einer verstehen, was soll das? Hat sich mein Vater mal wieder einen Scherz erlaubt?!' grübelte Bakura. Doch so lange er auch grübelte, es machte keinen Sinn.
"…Langsam finde ich das schon komisch…" murmelte Bakura zu sich selbst. ‚Zu erst sagt mir Yugi, dass ich heute vielleicht noch Besuch bekomme, dann ist die Wohnungstür offen, und jetzt diese komischen ägyptischen…’ dachte Bakura als es ihn plötzlich durchzuckte wie ein Blitz. Konnte das sein? Konnte das wirklich wahr sein? War sein sehnlichster Wunsch doch noch in Erfüllung gegangen? War Er wirklich da?
Mit unglaublich zittrigen Fingern griff er nach der Klinke der Tür, die ins Wohnzimmer führte, in der Linken noch immer den Zettel. Langsam drückte er die Klinke hinunter und drückte die Tür ein Stückchen auf. Im Zimmer war es stockdunkel. Langsam öffnete er die Tür ganz und drehte dann das Licht an. Für einen Moment war er geblendet und kniff die Augen zusammen. Doch als er in dem Augenblick eine vertraute Stimme vernahm, riss er sie sofort wieder auf.
"Hallo Bakura, du hast da mal wieder was verloren und ich dachte, ich könnte es dir zurückgeben…", meinte Marik und hielt eine Karte hoch.
Den ‚Schwarzen Magier'. Da stand er, neben dem Fenster, von dem er wohl beobachtet hatte, wie Bakura nach Hause gekommen war, in seiner schwarzen Hose und einem roten ärmellosen Shirt. Und er lächelte. Lächelte wie damals.
Bakura ließ den Zettel fallen, rannte zu ihm und fiel ihm halb lachend, halb weinend in die Arme. „Marik, ich weiß jetzt, was Schicksal ist. Mein Schicksal bist Du…“, flüsterte er Marik leise zu.
~~~~~>OWARI<~~~~~
Bitte bitte reviewt und sagt mir, was ihr davon haltet!!!
lg. Mira
Ähm, ich hab da eine Kurz- FF geschrieben, die mir eigentlich sehr gut gefällt und darum dachte ich mir, ich könnte sie doch ins Forum stellen.
Es geht um Marik (Malik) und Bakura aus Yu-Gi-Oh! und es wäre, glaube ich, leichter zu verstehen, wenn man das Manga bzw. das Anime kennt. Da Yu-Gi-Oh! zur Zeit mein erklärter Favourit ist, ist dies auch -bis jetzt- meine erste fertige FF. Noch zu sagen wäre, dass ich mich eigentlich nur dank den Überredungskünsten meiner lieben Beta-Leserin Yami-Yugi 17 dazu entschieden habe, zu posten. An dieser Stelle ein dickes dickes Dankeschön an sie!!!

Nun, dies ist meine erste gepostete FF, seit also nicht zu hart mit mir! Ich freue mich aber natürlich über jegliche Art von Kritik und hoffe auch auf Verbesserungsvorschläge!! Ich bin am Überlegen, ob ich eine Fortsetzung schreiben soll, also wenn's irgendjemandem gefällt, dann bitte sagt mir, ob ich weiterschreiben soll oder nicht!!

Soviel dazu!! Jetzt wünsche ich allen viel Spaß bei meiner Kurz-FF!!
mfG. Mira
DER TAG AN DEM ICH DICH TRAF ...
WURDEST DU MEIN SCHICKSAL
WURDEST DU MEIN SCHICKSAL
Weißt Du…noch heute frage Ich mich manchmal was es war, damals.
Zufall?
Schicksal?
Vielleicht…
Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment, als Ich zum ersten Mal in Deine geheimnisvollen Augen sah. Dieser erste Blick aus Deinen wundervollen blauvioletten Augen, seit damals lässt er mich nicht los. Es muss wirklich Schicksal gewesen sein, dass Wir uns trafen.
Zufall?
Schicksal?
Vielleicht…
Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment, als Ich zum ersten Mal in Deine geheimnisvollen Augen sah. Dieser erste Blick aus Deinen wundervollen blauvioletten Augen, seit damals lässt er mich nicht los. Es muss wirklich Schicksal gewesen sein, dass Wir uns trafen.
Damals, ich war gerade auf dem Weg zu meinen Freunden, damals, in Battle City. Yugi duellierte sich mit jemandem, soweit ich sehen konnte. Ich hatte selbst gerade ein Duell hinter mir und auch gewonnen, so war ich noch von Euphorie durchflutet, als ich die vielen Stufen hinauf rannte. Es war ein Hotel, und wir hatten abgemacht uns oben zu treffen. Nach einigen Stockwerken ging mir jedoch langsam die Puste aus und ich erinnere mich noch genau daran, was ich in jenem Moment dachte. ‚Warum hat Kaiba keinen Fahrstuhl in die Hochhäuser eingebaut, dieser Idiot!’ Obwohl ich außer Atem war, hatte ich doch noch ein schnelles Schritttempo und bemerkte leider zu spät, dass ich meine Duell Monsters -Karten nicht richtig weggesteckt hatte. Bevor ich es verhindern konnte, rutschte mein Deck von der Duell Disk und verteilte sich auf den Stufen. Ich stieß einen Fluch aus und blieb stehen, in der Mitte der Treppe. So schnell ich konnte suchte ich meine Karten zusammen und ärgerte mich, dass ich mit meiner Unachtsamkeit mal wieder Zeit verlor. Dabei hatte ich den Anderen versprochen, nach meinem Duell auf dem schnellsten Wege zu ihnen zu kommen.
Ich war die Treppe wieder hinunter gegangen, wo die restlichen Karten verstreut lagen. Ich kniete mich auf den Boden und sammelte sie langsam wieder zusammen. Hektisch versuchte ich, sie gleich dabei zu ordnen, eine sinnlose Angewohnheit von mir, aber bei meinen Karten war es mir wohler, wenn sie in einer gewissen Ordnung waren.
Und dann ganz plötzlich standst Du da. Ich wollte gerade nach den letzten fünf Karten greifen, als ich Schritte bemerkte, die neben mir stoppten. Mein erster Gedanke war: ‚Mist, wie peinlich, ich mache sicher wieder einen total bescheuerten Eindruck!’, und so wollte ich noch schnell die letzten Karten aufheben. Doch Du kamst mir zuvor. Ich erinnere mich noch so genau an den Augenblick, in dem ich zum aller ersten Mal deine Stimme hörte, als wäre es erst gerade geschehen. "Entschuldige, gehört die vielleicht Dir?"
Und dann, als ich etwas überrascht aufsah, waren da nur deine wunderschönen, violetten Augen.
Glaub mir, hättest du mich in dem Moment gefragt wie ich heiße, hätte ich glaube ich nicht einmal meinen Namen gewusst. Ich hatte noch nie solche Augen gesehen, es war, als würde man in ihnen versinken, wenn man zu lange hinein sah. Und doch kam es mir vor, als wäre mehr hinter deinen Augen, mehr als dieses Undeutbare. Deine Augen wirkten irgendwie traurig und leer und doch so unglaublich geheimnisvoll.
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, doch es waren nur wenige Sekunden, als ich mich von deinem Blick losriss und auf die Karte sah, die Du mir hinhieltest. Es war ein ‚Schwarzer Magier', einer, wie Yugi ihn hatte. Zu erst einmal war ich überrascht, wer würde wohl eine so starke Karte nicht selbst behalten, anstatt auf die Suche nach dem richtigen Besitzer zu gehen? Deine Ehrlichkeit verwirrte mich für einen Moment völlig und ich musste annehmen, dass du ein ziemlich starkes Deck hattest. Doch ich riss mich zusammen und sah dir wieder ins Gesicht.
"J…ja, das ist meine…. Danke…"
Das war das einzig Sinnvolle, was ich zu Stande bringen konnte, während ich schnell nach den noch immer am Boden liegenden Karten griff und dann aufstand. Meine rechte Hand bebte leicht, als ich sie ausstreckte, um den ‚Schwarzen Magier' den du immer noch in der Hand hieltest entgegenzunehmen. Als sich dann unsere Fingerspitzen leicht berührten, war es wie ein elektrischer Schlag, der durch meinen Körper fuhr. Du warst nur ein Stückchen größer als ich, doch trotzdem kam ich mir neben dir wie ein Grundschüler vor. Ich schätzte dich auf etwa 16 Jahre, obwohl deine Gesichtszüge schon sehr erwachsen wirkten. In deiner schwarzen Hose und dem dunkelblauen T-Shirt sahst du einfach unverschämt gut aus.
Ein kleines, sanftes Lächeln umspielte deinen Mund in diesem Moment.
"Pass gut auf ihn auf, eine so starke Karte sollte man nicht verlieren.", sagtest du in dem Moment. Ich wich beschämt deinen Augen aus und sah zu Boden.
"Ja, ich weiß… ich war wohl zu hektisch…" murmelte ich kleinlaut.
Es war mir alles andere als recht, dass Du mich jetzt wahrscheinlich für einen unerfahrenen Anfänger halten würdest, der nicht einmal auf seine Karten acht geben konnte. Als ich verlegen wieder aufsah, hattest Du noch immer dein sanftmütiges Lächeln im Gesicht, Du warst so schön.
"Wie heißt du?" kam eine Frage von dir.
Da fiel mir auf, dass Du mit einem leichten Akzent sprachst und ich registrierte auch die ungewöhnlichen Dinge an dir, wie deinen Hals, der von drei breiten Goldstreifen geschmückt wurde, oder deine Ohrringe auch deine Unterarme, waren wie dein Hals in diesen seltsamen Goldstreifen verschwunden, es waren auf jeder Seite vier. Und auch deine Haut war dunkler als meine, jedoch nicht sehr auffällig. Das Erste, was mir zu deinem Aussehen einfiel, war ‚Ägypten' warum mir gerade das einfiel wusste ich nicht. Vielleicht warst Du ein Ägypter? Doch das war es nicht, was mich wirklich überraschte, sondern das, was Du in deiner linken Hand hieltest. Es war ein Zepter oder so etwas in der Art. Und es hatte dasselbe Symbol wie mein Millenniumsring. Doch ich schluckte meine Verwunderung und ein gutes Duzend Fragen hinunter und beantwortete mit zittriger Stimme deine Frage.
"Mein Name ist Bakura…"
Ich wurde furchtbar nervös als ich deinen Blick bemerkte, der mich von oben bis unten musterte. Und auch deine Augen blieben an meinem Millenniumsring hängen, den ich wie immer um meinen Hals trug. Du wolltest gerade etwas sagen, als ein Mann hinter dir auf der Treppe erschien. Er hatte hellgrüne Augen und das auffälligste an ihm war seine linke Gesichtshälfte, auf die Zeichen tätowiert waren - Hyroglyphen. Er sagte etwas zu dir was ich nicht verstand und als er näher kam, erkannte ich gut, dass es sich in seinem Gesicht wirklich um altägyptische Zeichen handelte. Also warst Du tatsächlich Ägypter? Du drehtest dich zu ihm und erwidertest etwas. Dann wandtest Du dich noch einmal an mich.
"Ich muss dann gehen. Bis bald Bakura" sagtest Du.
Und mit deinem sanften Lächeln sahst Du mir noch einmal in die Augen. Dann, gefolgt von dem anderen Mann verschwandest du im Gang.
Ich stand noch einige Minuten lang da, völlig perplex und erst dann fiel mir ein, dass ich dich gar nicht nach deinem Namen gefragt hatte. Ich wuschelte mir zerstreut durch die Haare und ärgerte mich über meine unkontrollierten Gefühle. Langsam ging ich wieder die Stufen hinauf und kam an einem Fenster vorbei. Als ich im vorübergehen mein Spiegelbild im Fenster sah, erschrak ich. Meine Wangen glühten rot und jetzt, wo ich es sah, wurde mir auch die Hitze, welche mein Gesicht erfasst hatte, bewusst. Wäre es möglich gewesen, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Ich hatte mich sicher mal wieder mächtig blamiert, kein Wunder, dass ich so schwer Freunde fand. Nach einem tiefen durchatmen war der Rotschimmer schon fast verschwunden und ich beeilte mich, nun endlich zu den anderen zu kommen. Doch meine Gedanken flogen immer wieder zu deinen schönen, violetten Augen und deinem sanften Lächeln zurück.
Keiner meiner Freunde erfuhr, dass ich dich getroffen hatte. Ich konnte nicht darüber reden, ich war einfach noch viel zu verwirrt. Es fiel mir unglaublich schwer, mich noch auf irgendwelche Karten oder Spielzüge zu konzentrieren, weil vor meinem geistigen Auge immer und immer wieder dein Gesicht erschien. Damals noch wehrte ich mich mit Händen und Füßen gegen die Wahrheit.
Aber ich hatte mich verliebt.
In Dich…
Aber ich hatte mich verliebt.
In Dich…
Es waren die schlimmsten Stunden, die ich je erlebt hatte, es war nun die erste Nacht auf dem Battle Ship. Ich hatte dich den ganzen Tag nicht einmal mehr gesehen und nun lag ich im Bett, in dem mir zugeteilten Zimmer, hier auf dem Battle Ship wo die Finalrunden stattfinden sollten. Von draußen kam nur Dunkelheit durch das Fenster und ich lauschte mit einer tiefen Leere im Herzen dem leisen Summen, welches die Getriebe verursachten. Hinzu kam noch, dass mein zweites Ich, die Seele aus dem Millenniumsring, wieder zum Vorschein gekommen war. Zwar war niemand verletzt worden, doch ich konnte spüren, wie unsicher die anderen waren, wenn sie mit mir sprachen. In Momenten wie diesen wünschte ich mir nichts sehnlicher, als dass ich den Millenniumsring doch nie erhalten hätte.
Es war wohl mein Schicksal. Und dafür hasste ich mich und mein Leben. Warum konnte diese Seele nicht auch freundlich sein, so wie die Seele in Yugi's Millenniums-Puzzle? Warum konnte ich nicht auch mit ‚Ihm' reden und meine Duelle bestreiten, wie Yugi es tat? Warum nur, zog ich immer die schlechtesten Karten?
Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich im Bett auf und starrte in Richtung Uhr. Sie zeigte 01.14 Uhr an. Ich seufzte erneut und schwang die Beine aus dem Bett. Es war überraschend kühl. Mit wenigen Handgriffen zog ich mich an und öffnete dann geräuschlos meine Zimmertür. Leise ging ich den Gang entlang, bei Nacht sah alles so anders aus. Doch ich fand auf Anhieb die Glastür, welche nach draußen zum Duellplatz führte.
Sachte öffnete ich sie - die Tür war nicht verschlossen. Die kalte Nachtluft ließ mich frösteln, trotz meiner Jeansjacke fror ich. ‚Liegt wahrscheinlich an der Höhe.’, dachte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Gedankenverloren spazierte ich das Geländer entlang und ließ meinen Blick über die Duellpodeste schweifen. Morgen - nein, heute schon würde ich also hier stehen und mein bestes versuchen. Das es außer mir und meinen Freunden noch andere Duellanten gab, war mir zwar klar, doch ich hatte noch keinen von ihnen gesehen. Ja, ich würde mein bestes geben! Und - meine Finger schlossen sich um das kalte Metall des Millenniumsringes und ich spürte Tränen, die brennend meine Wangen hinunter rannen - ich würde verhindern, dass ‚Er’ meinen Freunden weh tat.
Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, wie lange ich so in der Kälte stand, den eisigen Wind in meinen Haaren und auf meinem Gesicht spürte und den Duellplatz anstarrte wusste ich nicht. Zumindest so lange, bis ich bemerkte, dass jemand neben mir stand. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah dann in wunderschöne violette Augen. " Du…" hauchte ich. Mein Gesicht fing an zu brennen, nicht wegen der Kälte sondern wegen der Hitze, die meinen Körper übermannte. Ich wollte etwas sagen, doch mein Kopf war wie leergefegt. Stumm sahen wir uns an, bis sich wieder ein kleines Lächeln auf deine Lippen stahl und Du wie auch bei unserem ersten Aufeinandertreffen den Anfang machtest.
"Hallo Bakura … Du scheinst gut zu sein, wenn Du es bis hierher geschafft hast." In deiner Linken hattest du wieder dein Zepter, Du scheinst es immer mit dir zu tragen wie ich meinen Millenniumsring. Mich wunderte es, das dir nicht kalt zu sein schien, obwohl Du nur ein weißes, ärmelloses Shirt, noch dazu bauchfrei und wieder eine schwarze Hose an hattest. Deine silbrig weiß schimmernden Haare wehten dir ins Gesicht und umspielten sanft deine Wangen. Ich spürte, wie die Hitze in meinem Gesicht stärker wurde. Dein Lob machte mich verlegen.
"Na ja… es geht so…", murmelte ich leise zum Boden.
Mit deiner freien rechten Hand versuchtest Du vergeblich, dir die Haare aus dem Gesicht zu halten, doch irgendwie fanden sie immer wieder einen Weg zurück. Wie süß Du dabei aussahst, war dir wohl nicht wirklich bewusst.
"Was macht dich denn so traurig, dass Du in der Kälte hier draußen rumstehst?" fragtest du mich auf einmal.
‚Was sollte das werden? Warst Du etwa besorgt um mich, oder wusstest Du nur nichts Besseres worüber wir hätten reden können? Und wie hattest du das überhaupt bemerkt?’ dachte ich verwundert und antwortete gleichzeitig:
"Ach…nicht…nicht so wichtig…"
Wie glücklich ich war, dass es Nacht und dunkel war, kann wohl kaum jemand nachvollziehen. Mein Gesicht wäre wohl von keiner Tomate zu unterscheiden gewesen. Merktest Du denn gar nicht, wie nervös Du mich machtest? Nein, Du schienst es nicht zu merken, denn Du lächeltest wieder und verblüfftest mich dann vollkommen.
"Ist es deswegen?" fragtest du erneut nach und deutetest auf meinen Millenniumsring und sahst mich fragend an.
‚Woher weiß er das!?’, fragte ich mich überrascht. Dein Wissen verwirrte mich aber gleichzeitig fühlte ich mich auch ertappt. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf, meine Haare umstrichen mein Gesicht, so konntest Du meine Tränen nicht sehen. Obwohl ich nicht hinsah wusste ich genau, dass ich dir die Bestätigung für deine Theorie gegeben hatte. Wie musste ich dir jetzt erscheinen? Wie ein Jammerlappen, höchst wahrscheinlich. Und wieder überraschtest Du mich.
"Ich kenne das… zur genüge..." entgegnetest Du mir.
Als ich aufsah, hattest Du dich mit dem Rücken an das Metallgeländer gelehnt und die Augen stur auf den Boden geheftet. Was ich davon halten sollte, wusste ich nicht. Nun war ich ganz sicher, dass dein Zepter auch ein Millenniumsgegenstand war, sonst hättest du so etwas wohl kaum gesagt. Obwohl mir mein Geheule eher peinlich war, wendete ich den Blick nicht von dir ab.
"W…wie meinst Du das?" fragte ich leicht verwundert nach.
Doch als Du deinen Blick wieder auf mein Gesicht richtetest, war alles wieder weg. Deine Augen sahen so traurig und verletzt aus, dein Lächeln war diesmal nur schwach. Als ich dich so sah, spürte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner Brust, es tat mir schrecklich weh, dich so leiden zu sehen und fast hätte ich dich umarmt, nur um dich wieder zum Lachen zu bringen.
"Nicht so wichtig… vergiss es wieder.", sagtest Du leise.
Und Du schenktest mir noch ein letztes trauriges Lächeln. Mit einem leisen "Gute Nacht Bakura...", wendetest Du dich wieder von mir ab und gingst mit gesenktem Kopf davon. Langsam gingst Du in Richtung Tür, doch diesmal schaltete mein Gehirn etwas schneller. Ich lief dir hinterher und hatte dich eingeholt, als Du gerade nach der Klinke greifen wolltest.
"W…warte… Wie heißt Du eigentlich?" fragte ich nun endlich.
Auf deinem erst leicht verwirrten Gesicht machte sich dein sanftmütiges Lächeln wieder breit, dass ich so liebte.
"Ich heiße Marik Ishtar" beantwortetest du meine Frage.
Und als Du mir so lächelnd die Hand gabst und sich ein zarter Rotschimmer auf deine Wangen stahl, hatte diese Geste mehr gesagt, als irgendein Wort es jemals vermocht hätte. Als ich mich dann nach einiger Zeit wieder in Bett legte, schlief ich sofort ein. Dein Lächeln jedoch begleitete mich in meinen Träumen.
Auf dem Battle Ship sah ich dich nur noch einmal, es war seltsam. Obwohl die böse Seele aus dem Millenniumsring doch wieder Besitz über meinen Körper erlangt hatte, während ich bewusstlos war, sah und hörte ich alles, was Du mit ‚Ihm' absprachst. Vielleicht, weil ich es so sehr wollte. Und dann, als wüsstest Du, dass ich da war, ließt du den kalten Blick aus deinem Gesicht verschwinden und schenktest dem überraschten Yami-Bakura, wie ihn die anderen nannten, dein strahlendes Lächeln und ein schlichtes aber ehrlich gemeintes Wort.
"Danke."
Als Yami-Bakura dann mit deinem bösen Ich duellierte und Du, als Schatten deines wahren Ichs neben ihm standst und dein Bestes versuchtest, begann ich langsam zu begreifen, was Du damals gemeint hattest, in jener Nacht.
Doch das eigentliche Verstehen kam erst, als ich hörte, wie deine Schwester Ishizu, Yugi und den anderen erklärte, warum du den Pharao so hasstest. Als ich erfuhr, was du in deiner Kindheit durchgemacht hattest, wurde mein Inneres schwer und ich verstand, was dir fehlte. Dein Gesicht, dass ich nur sanft lächelnd kannte, war nach außen hin eine kalte Maske mit leeren hasserfüllten Blicken und Du versuchtest das zu verbergen, was dir schon so lange Schmerz zufügte. Dein verzweifeltes Hoffen auf Frieden, Wärme und das Überwinden deiner Vergangenheit. Ob einer der Anderen das erkannt hatte, wusste ich nicht, doch mit einem Mal verstand ich dich besser als jemanden zuvor.
Seither habe Ich Dich nicht mehr gesehen… und trotzdem… kann ich dich nicht vergessen…
Noch heute sehe Ich Deine strahlenden violetten Augen und Dein sanftmütiges Lächeln, welches Du nur Mir gezeigt hattest.
Vielleicht, weil Du wusstest, Ich würde Dich verstehen?
Vielleicht, weil Ich Dich wirklich verstand?
Ich weiß es bis heute nicht.
Und Ich bin einsamer als je zuvor.
Yugi hat mit Seinem zweiten Ich die Erinnerungen bewältigt und hat Seinen Frieden gefunden. Seit damals ist nichts geschehen, Wir sind immer noch gute Freunde und sehen uns oft. Joey ist mit Mai zusammen, Ich glaube, sie lieben sich sehr. Das ist nun knapp ein halbes Jahr her, doch keiner scheint zu merken, wie sehr Ich Dich vermisse, wie sehr Ich leide.
Warum nur ausgerechnet Du?
Gefragt habe Ich mich das schon oft, viel zu oft.
Dabei hatte Ich doch meinen Frieden gefunden, seit Ich den Millenniumsring nicht mehr trug…
Aber es ist noch lange nicht alles… um endlich glücklich zu sein
Ich weis was mir fehlt…
Marik .....
Noch heute sehe Ich Deine strahlenden violetten Augen und Dein sanftmütiges Lächeln, welches Du nur Mir gezeigt hattest.
Vielleicht, weil Du wusstest, Ich würde Dich verstehen?
Vielleicht, weil Ich Dich wirklich verstand?
Ich weiß es bis heute nicht.
Und Ich bin einsamer als je zuvor.
Yugi hat mit Seinem zweiten Ich die Erinnerungen bewältigt und hat Seinen Frieden gefunden. Seit damals ist nichts geschehen, Wir sind immer noch gute Freunde und sehen uns oft. Joey ist mit Mai zusammen, Ich glaube, sie lieben sich sehr. Das ist nun knapp ein halbes Jahr her, doch keiner scheint zu merken, wie sehr Ich Dich vermisse, wie sehr Ich leide.
Warum nur ausgerechnet Du?
Gefragt habe Ich mich das schon oft, viel zu oft.
Dabei hatte Ich doch meinen Frieden gefunden, seit Ich den Millenniumsring nicht mehr trug…
Aber es ist noch lange nicht alles… um endlich glücklich zu sein
Ich weis was mir fehlt…
Marik .....
Die letzten Sonnenstrahlen schickten ihr wärmendes rotgoldenes Licht über den Horizont, weit über das Meer und erreichten gerade noch Domino City. Es war ein schwüler Tag gewesen, doch der anbrechende Abend ließ eine kühle Nacht vorausahnen. Ein Junge von 17 Jahren räkelte sich träge in den letzten Strahlen der Abendsonne. Hier, am Rand von Domino City, weit über dem Meeresspiegel im hohen Gras der Klippenlandschaft, hier kam er oft her, nur, um niemanden sehen zu müssen, um in Ruhe nachdenken zu können und alleine zu sein. So war er schon immer gewesen, doch seit er Ihn nicht mehr sah, wollte er kaum noch jemand anderes sehen.
Mit einem herzhaften Gähnen öffnete er die Augen einen Spalt weit. Schwarzbraun glitzerten sie, geblendet von der Abendsonne. Wie aus Gewohnheit strich er sich durch die langen weißen Haare, wieder ein Tag um. Mühsam rappelte er sich hoch und streckte sich nochmals. Ja, Bakura war erwachsen geworden. Erwachsen und einsam. Gleich nach der Schule kam er immer hier her, machte Aufgaben und war dann einfach nur alleine in der Stille. Und jeden Tag kehrten seine Erinnerungen zurück zu jenem Menschen, der ihm sein Herz geraubt hatte. Zu Marik Ishtar. Wo Er jetzt wohl war? Vielleicht zurück in Ägypten, mit seinen Geschwistern? Bakura wusste es nicht.
Mit traurigen Augen ließ er seinen Blick über das Meer schweifen, das tiefe Blau, welches in sanften Wellenbewegungen gen Strand rollte. Von hier oben konnte er fast die ganze Stadt überblicken. Nach was er eigentlich suchte, wusste er nicht. ‚Ach Marik, warum tust Du mir das an? Warum kommt ihr uns nicht mal besuchen, Du, Ishizu und dein Bruder Odeon? Was würde ich nicht geben, um dich wieder zu sehen?' Gedankenverloren warf er einen Blick auf die Uhr. ‚Oh Mist, schon halb Acht! Dabei hab ich Yugi doch versprochen, noch bei ihm vorbeizuschauen!’, dachte Bakura und griff hektisch nach seiner Tasche und rannte dann weiter zu dem schmalen Trampelpfad, auf welchem er sein Rad hatte liegen lassen. Bakura bemerkte nicht, dass er in seiner Eile eine Duell Monsters - Karte verloren hatte. Sie war ihm aus der Tasche gerutscht und zu Boden gefallen. Er sah nicht mehr, wie eine Gestalt aus dem nahen Wäldchen hervortrat, vor der Karte stehen blieb und sich dann nach ihr bückte. Es war der ‚Schwarze Magier' den Bakura verloren hatte. Ein Lächeln streifte das Gesicht des jungen Mannes, der die Karte aufhob und mit sich nahm.
So schnell er konnte fuhr Bakura zu dem Spielladen im inneren der Stadt. Zehn Minuten vor Acht bremste er schlitternd ab und rannte keuchend zum Eingang. Als er die schwere Glastüre aufstieß und den Laden betrat, sah Bakura, dass er bereits erwartet wurde. Yugi saß auf dem Verkaufspult und sortierte seine Duell Monsters - Karten während er seinen Großvater beobachtete, wie er den Laden aufräumte. Als Yugi Bakura bemerkte, sprang er von seinem Platz hinunter und kam ihm lachend entgegen.
"Hi Yugi, sorry dass ich zu spät komme, ich hab nicht auf die Uhr geschaut. Wie geht's?" fragte Bakura etwas außer Atem nach.
"Hallo Bakura! Mir geht's prima, ist ja kein Problem, Du warst wieder auf dem Hügel, nicht?" entgegnete Yugi.
"Ähm… ja, war ich… entschuldige noch mal… Guten Abend Herr Muto!" meinte Bakura an Yugis Großvater gewandt.
"Ah, guten Abend Junge, hast Du verschlafen?" fragte der alte Mann nach.
"Äh… so in etwa…" meinte Bakura.
"Wir gehen rauf, ja Opa?" sagte Yugi jetzt.
"Ja geht ihr beide nur… bis später!" antwortete Herr Muto seinem Enkel.
Sie beeilten sich nach Oben und setzten sich schließlich auf den Boden in Yugi's Zimmer gegenüber und begannen eine Partie Duel Monsters zu spielen. Es war schon fast neun Uhr, als Bakura sich schließlich verabschiedete. Er lehnte dankend das Angebot von Yugi's Großvater ab, er solle doch zum Abendessen bleiben. Nach dem er sich von allen verabschiedet hatte und versprochen hatte, bald wieder vorbei zu schauen, machte er sich auf den Heimweg. Als er so die von Laternen beleuchteten Straßen entlang fuhr, überlegte er fieberhaft, was Yugi gemeint hatte, als er zum Abschied sagte: "Vielleicht wirst Du ja heute noch Besuch bekommen!"
Vor dem Häuserblock in dem er wohnte angekommen, schob Bakura noch schnell sein Rad in den Abstellraum, dann lief er die Treppen hoch bis in den 3. Stock. Als er die Wohnungstür aufschließen wollte merkte er überrascht, dass nicht abgeschlossen war. ‚Hab ich vergessen zuzuschließen? Aber ich bin mir sicher, dass ich das noch gemacht habe…' dachte Bakura leicht verwundert. Vorsichtig betrat er die Wohnung und schloss sorgfältig hinter sich ab. Bakura ließ Jacke und Tasche auf die Kommode im Vorzimmer fallen, zog die Schuhe aus und marschierte dann schnurstracks in die Küche. Mit einem Blick stellte er zufrieden fest, dass sein Vater ihm die Überbleibsel seines Mittagessens in die Mikrowelle gestellt hatte. Da sein Magen schon mächtig knurrte, setzte er diese gleich in Betrieb. Als er weiter in Richtung Wohnzimmertür ging, sah er noch einen Zettel auf dem Küchentisch liegen. Er schnappte ihn im Vorbeigehen und erkannte sofort die Handschrift seines Vaters.
Hallo Bakura!
Ich wollte dich anrufen, aber Du bist mal wieder nicht ans Telefon gegangen. Hör mal, entweder, Du bist zu Hause oder Du schaffst dir endlich ein Handy an, das wäre so wieso längst fällig!! Also, was ich sagen wollte, ich hab heute erfahren, dass ich auf eine wichtige Schulung fahren muss. Ich komme in voraussichtlich 5 - 7 Tagen wieder zurück. Ich hab dir auf deinen Schreibtisch Geld für Essbares gelegt, aber wehe Du gibst wieder alles für diese Karten aus, hörst Du? Also, falls es irgendwelche Probleme gibt, Du kannst mich immer auf meinem Handy erreichen! Und geh' ja zur Schule!!!
Bis bald
Dein Vater
Bakura grinste vor sich hin, während er den kurzen Brief von seinem Vater las. ‚Dann kann ich wohl auch gleich den Anrufbeantworter abhören…' dachte er still bei sich als er den Zettel zusammenknüllte und dann etwas Schwarzes auf der Rückseite bemerkte. Also entfaltete er den Zettel wieder und besah sich die Rückseite genauer. Mit verwirrtem Blick begutachtete er das Papier. Mit etwas, dass aussah wie schwarze Tusche, waren seltsame Symbole auf das Blatt gemalt worden. Es war das Auge, wie es auf den Millenniumsartefakten gewesen war und es hatte drei kleine Striche am rechten oberen Eck, so dass es aussah, als würde das Auge gerade etwas bemerken. Daneben war ein Ankh, ein ägyptisches Kreuz gemalt, Bakura erkannte das Zeichen. Es war das Symbol für Leben. Daneben war eine Kartusche abgebildet, doch Bakura konnte sie nicht entziffern, wie auch, sie bestand aus Hyroglyphen. Am Schluss war noch ein kleines lächelndes Gesicht abgebildet.
‚Das soll einer verstehen, was soll das? Hat sich mein Vater mal wieder einen Scherz erlaubt?!' grübelte Bakura. Doch so lange er auch grübelte, es machte keinen Sinn.
"…Langsam finde ich das schon komisch…" murmelte Bakura zu sich selbst. ‚Zu erst sagt mir Yugi, dass ich heute vielleicht noch Besuch bekomme, dann ist die Wohnungstür offen, und jetzt diese komischen ägyptischen…’ dachte Bakura als es ihn plötzlich durchzuckte wie ein Blitz. Konnte das sein? Konnte das wirklich wahr sein? War sein sehnlichster Wunsch doch noch in Erfüllung gegangen? War Er wirklich da?
Mit unglaublich zittrigen Fingern griff er nach der Klinke der Tür, die ins Wohnzimmer führte, in der Linken noch immer den Zettel. Langsam drückte er die Klinke hinunter und drückte die Tür ein Stückchen auf. Im Zimmer war es stockdunkel. Langsam öffnete er die Tür ganz und drehte dann das Licht an. Für einen Moment war er geblendet und kniff die Augen zusammen. Doch als er in dem Augenblick eine vertraute Stimme vernahm, riss er sie sofort wieder auf.
"Hallo Bakura, du hast da mal wieder was verloren und ich dachte, ich könnte es dir zurückgeben…", meinte Marik und hielt eine Karte hoch.
Den ‚Schwarzen Magier'. Da stand er, neben dem Fenster, von dem er wohl beobachtet hatte, wie Bakura nach Hause gekommen war, in seiner schwarzen Hose und einem roten ärmellosen Shirt. Und er lächelte. Lächelte wie damals.
Bakura ließ den Zettel fallen, rannte zu ihm und fiel ihm halb lachend, halb weinend in die Arme. „Marik, ich weiß jetzt, was Schicksal ist. Mein Schicksal bist Du…“, flüsterte er Marik leise zu.
~~~~~>OWARI<~~~~~
Bitte bitte reviewt und sagt mir, was ihr davon haltet!!!
lg. Mira