Conan's neue Fälle: Tod in Raten

LadyRaven

Lady Raven
Conans neue Fälle.

Tod in Raten

Teil 1

„Hier wären wir also!“ Herr Mori stieg aus dem Auto aus und streckte sich. „Das wurde aber auch Zeit, ich bin schon ganz steif vom langen Sitzen.“

Conan und Ran sahen sich vielsagend an. „Wir haben ja vorgeschlagen, alle zwei Stunden eine Pause zu machen, Paps“, aber du wolltest unbedingt die ganze Strecke in einem durch fahren.“
„Wenn ich auf euch gehört hätte, wären wir wahrscheinlich noch zu spät gekommen“, winkte Herr Mori ab. „Ihr hättet ja nicht mitkommen müssen.“

„In dem Brief hieß es aber „Detektiv Mori und Begleitung“, oder?“, konterte Ran und öffnete den Kofferraum. „Jetzt sind wir jedenfalls alle zusammen hier und ich habe vor, das Wochenende auch zu genießen.“

„Mausebein, vergiss nicht, dass es ein geschäftliches Treffen ist, obwohl es in einem Landgasthof stattfindet.“ Herr Mori nahm Ran den größten Koffer ab und keuchte bei dessen Gewicht.
„Uns beiden kann es egal sein, mit wem du dich hier triffst, Paps, also werden wir dir sicher nicht im Weg rumstehen, versprochen.“

Conan nahm seine Reisetasche und nickte. „Vertrau uns nur, Onkel. Außerdem weißt du ja nicht einmal selbst, wer jetzt dein rätselhafter Kunde ist, oder?“

Herr Mori zog es vor, keinen Kommentar abzugeben und nahm statt dessen einen neuerlichen Anlauf, den Koffer zu heben. Diesmal schaffte er glatt drei Schritte, ehe er ihn wieder absetzte und verschnaufte.

*Was für eine Flasche*, dachte Conan und sah betont unschuldig zu Rans Vater hoch.
„Du solltest mehr Sport machen, Onkel Kogoro.“

„Jetzt wird nicht gleich wieder frech!“, schnauzte ihn der berühmte Privatdetektiv an. „Mein Job wir nun mal mit Hirnschmalz und nicht mit Muskeln erledigt.“

„Trotzdem würden dir ein paar Muskeln nicht schaden, Paps“, kam Ran Conan zu Hilfe. „Hier, nimm meinen Koffer.“ Sie stellte ihren kleine Koffer locker neben dem großen ab und wollte nach dessen Griff fassen, doch zu ihrem Erstaunen schüttelte ihr Vater den Kopf. „Nein, Mausebein, wie sieht denn das aus, wenn ich mir von meiner Tochter helfen lasse. Ich werde euch beiden zeigen, dass ich beides Habe, Hirn und Muskeln.“

Gesagt, geschnauft. Herr Mori war völlig am Ende, als er es endlich geschafft hatte, den Koffer die dreißig flachen Stufen den Hügel hinauf zu schleppen. Vor dem Eingang musste er erst mal drei Minuten nach Luft ringen, ehe er es die Türe aufstieß. Obwohl es von außen wie ein traditioneller Gasthof wirkte, war das Innere topmodern eingerichtet. Keine Tatamimatten, sondern goldbraune Fliesen und bunt gemusterte Teppiche bedeckten den Boden. An der Rezeption stand nur ein junges Mädchen in Jeans mit einem Pferdeschwanz und tippte Daten in einen Computer ein.

Als Ran, Conan und Herr Mori ihre Koffer vor der Rezeption abstellten, sah sie hoch und schenkte ihnen ein herzliches Lächeln. „Willkommen im Gasthof Herbstrauch, die Herrschaften. Haben Sie reseviert?“

„Wir sind uns nicht ganz sicher“, sagte Ran und fischte den Brief heraus. „Mein Vater hat diese Bestätigung zugeschickt bekommen. Ist sie echt?“

Das Mädchen warf einen Blick darauf und nickte. „Ja, bei uns wurden tatsächlich zwei Zimmer für Herrn Mori und Begleitung reserviert. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“

Auch die Zimmer, beide mit jeweils zwei Einzelbetten, entsprachen modernen westlichen Standards. Es gab zu Herrn Moris Entzücken eine gut sortierte Minibar und einen kleinen Kühlschrank mit kleinen Appetithäppchen. Ran freute sich über die geräumige Dusche und den Fernseher.

Conan hingegen beschäftigte vor allem ein Gedanke. Wem hatten sie diese großzügige Einladung zu verdanken?

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Ich würde mich über Kommentare sehr freuen!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe nichts gegen dich und schon gar nicht gegen conan, aber das ist ein bisschen viel für einen teil findest du nicht auch?? das liest sich doch keiner an einem stück durch...mach da ma ein bisschen kleiner ^^
 
Danke!

Danke für den Hinweis, ich habe einen Großteil des Kapitels herausgenommen. Ich hoffe, nun ist der Happen klein genug.
 
also der anfang nicht schlecht, soagr richtig interessant ^^
aber wieso die ganze Zeit 'Herr' mori ??? das klingt so komisch...sag doch lieber Rans Vater oder Onkelchen XD
 
nächstes Stück von Teil 1

Danke für den Kommentar. Sorry, wenn dich Herr Mori stört. Ich habe es automatisch verwendet. Onkelchen klingt für mich zu vertraulich für einen Erzähler in der dritten Person.

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Drei Tage zuvor:

Conan spielte mal wieder Kind und saß vor einem ätzend einfachen Rätsel. Es war einfach zum Gähnen. Die anderen drei von den Detective Boys waren mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren. Draußen staute sich der Verkehr in der feuchten Hitze und Rans Vater war mal wieder zu geizig, um die defekte Klimaanlage durch eine neue zu ersetzen.

Alle Türen standen weit offen, um nur jeden Luftzug zu erhaschen, der durch die halboffenen Fenster kommen wollte. Das Windspiel klingelte ab und zu leise.

Ran klapperte in der Küche mit den Töpfen, heute sollte es scharfe, gekühlte Nudeln geben. Der berühmteste Detektiv Japans hing mehr in seinem Sessel als er saß und kühlte sich mit einem Miniventilator die Frisur.

„Bring mir noch ein Bier, Ran!“, rief er in die Küche. „Die Hitze bringt mich noch um!“

„Jedes Jahr das gleiche, Paps“, sagte Ran kopfschüttelnd während sie die Dose aus dem Kühlschrank nahm und ihrem Vater auf den Tisch stellte. „Wann kaufst du uns endlich eine neue Klimaanlage?“
„Die Dinger kosten ein Schweinegeld, das können wir uns nicht leisten.“

„Wenn du ein Jahr lang kein Bier mehr trinken würdest, Onkel Kogoro, dann könnten wir uns sogar zwei Klimaanlagen leisten“, meldete sich Conan zu Wort. Er sehnte sich nach seinem alten Leben als Shinichi Kudo und nach dem großen, kühlen Haus. Nur konnte er Rans Vater ja schlecht vorschlagen, dorthin zu übersiedeln.

„Ein Jahr lang kein Bier?“ Der Schreck den dieser Gedanke in Kogoro Mori auslöste, war seinem Gesicht deutlich abzulesen. „Das würde ich nicht überleben.“

„Schaden würde es dir auf keinen Fall, Paps“, hieb Ran in die gleiche Kerbe. „In letzter Zeit trinkst du einfach zu viel. Irgendwann kriegst du einen Bierbauch, so groß wie ein Fußball.“

„So ein Unsinn!“ Herr Mori klopfte sich auf seine flachen, aber schlaffen Bauchmuskeln. „Ich bin immer noch in Topform.“ Er sah von Ran zu Conan. „Ihr könnt auf mich einreden wie ihr wollt, aber eine Klimaanlage ist zu teuer. Punktum.“

„Dann fahr wenigstens mit uns ans Meer oder zum Campen an einen Fluss“, drängte Ran. „Einfach irgendwohin wo es kühler ist.“

„Würde ich ehrlich gern, Mausebein, aber derzeit ist einfach Ebbe in der Kasse.“

*Kein Wunder, wenn er immer aufs falsche Pferd setzt*, dachte Conan und griff nach dem weißen Papierfächer, um die Hitze wenigstens ein bisschen abzumildern.

In diesem Moment läutete es an der Türe.

Ran ging zur Wohnungstür und öffnete sie. Es war der Briefträger. „Fräulein Mori, ich hätte da einen eingeschriebenen Brief für ihren Vater.“

„Paps, such dein Namenssiegel raus, es ist Post für dich!“

„Das auch noch!“, ächzte der Detektiv, legte widerwillig den Miniventilator beiseite und schloss die betreffende Schublade auf. Das Siegel lag wie immer an seinem angestammten Platz. Auf Ran war in der Hinsicht echt Verlass. Herr Mori drückte das Siegel in das dabei liegenden rote Stempelkissen und schleppte sich anschließend zur Haustüre, wo er den dicken Umschlag in die Hand gedrückt bekam und dessen Empfang bestätigte. Nachdem sich der Briefträger verabschiedet hatte, riss er gleich den Umschlag auf. Ein gutes Dutzend 10.000 Yen Scheine flatterte auf den Fußboden.

„Alle Achtung, Paps“, sagte Ran überglücklich und machte sich daran, die Scheine aufzuheben. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass dir ein Klient noch Geld schuldet.“

Mittlerweile hatte Herr Mori den Brief herausgezogen und überflog die wenigen Zeilen.
„Sag, Onkel Kogoro“, fragte Conan neugierig, „von wem ist denn das Geld?“

Statt ihm wie üblich einen Klaps zu geben, runzelte der Detektiv die Stirn. „Das wüsste ich auch gern.“
„Was soll das heißen?“ Ran sah auf das Büschel Geldscheine in ihrer Hand. „Ist das Geld am Ende gar nicht für dich?“

„Hier, lies selbst!“ Er reichte ihr den Brief.

„Lies laut vor, Ran!“, bettelte Conan und sie tat ihm den Gefallen.

„Sehr geehrter Privatdetektiv Mori,

Ihr vorzüglicher Ruf ist bis zu mir gedrungen und ich würde ihre Dienste gern in Anspruch nehmen. Beiliegend finden die erste Rate als Anzahlung. Bitte finden sie sich am 8. des Monats im Hotel Herbstrauch ein. Zimmer für sie und ihre Begleitung sind bereits reserviert. Eine Wegbeschreibung finden Sie auf der Rückseite.
Hochachtungsvoll,

Ihr Klient“

Ran ließ den Brief sinken. „Denkst du, dass das ein dummer Witz ist?“

„Bei den Scheinen?“, fragte Conan und schüttelte den Kopf. „Das wäre ein ziemlich teurer Scherz.“
„Vorausgesetzt die Scheine sind echt“, fügte Detektiv Mori hinzu. Er nahm das Büschel aus Rans Hand und hielt einen ans Licht. „Hmm... scheinen in Ordnung zu sein. Sicherheitshalber werde ich in der Bank nachfragen.“

„Kann man etwas an der Handschrift ablesen?“, fragte Conan neugierig.

„Wohl kaum, da der Brief ja offenbar per Computer getippt wurde, selbst die Unterschrift wurde nicht per Hand geschrieben und auch Empfänger und Absender auf dem Briefumschlag“, erklärte Rans Vater, nachdem er zweiteres näher in Augenschein genommen hatte.

„Tja, dann bleibt uns ja nichts übrig, als dieses Hotel aufzusuchen, oder?“, sagte Ran und drehte das Blatt um. „Wow, der liegt ja mitten in den Bergen und ganz in der Nähe ist ein See. Ich packe meine Badesachen am besten auch gleich mit ein. Wie ist das mit dir Conan, hast du überhaupt eine Badehose?“

„Moment mal“, ihr Vater hob abwehrend die Hände. „Wer sagt, dass ich euch überhaupt mitnehme?“

„Die Person, die uns die Reise bezahlt natürlich“, konterte Conan. „Es heißt ja, mit Begleitung, oder etwa nicht. Offenbar möchte dein Klient, dich unauffällig treffen und wir sind deine beste Tarnung.“
„Das hätte ich nicht besser sagen können“, stimmte ihm Ran zu. „Wie ist das jetzt mit deiner Badehose, Conan?“

„Hab ich nicht“, musste dieser zugeben.

„Dann gehen wir jetzt gleich eine kaufen. Ich rufe Sonoko an, sie kennt immer die besten Sonderangebote.“

„Und wer soll das bezahlen?“, brummte ihr Vater. „Das Geld hier wird jedenfalls nicht angerührt, bis ich den Fall gelöst habe, was für einer das auch immer ist.“

*Oho, welch ungewohnte Skrupel*, dachte Conan und sagte: „Ist von dem Geld, das meine Mutter da gelassen hat, noch etwas übrig?“

„Dass ich nicht gleich daran gedacht habe!“, Ran klatschte in die Hände. „Es würde auch für eine Klimaanlage noch locker reichen.“

„Ich hätte nichts dagegen“, stimmte Conan zu. Beide sahen sie Herrn Mori an, doch der winkte ab. „Wir wissen nicht, wie lange wir ihn noch füttern und neu einkleiden müssen, ehe seine Eltern einen weiteren Scheck schicken.“

Da Conan schon eine Weile nichts mehr von ihnen gehört hatte, konnte er Herr Mori nicht widersprechen.

„Was ist eigentlich mit den Nudeln, Ran?“, fragte er mit einem Seitenblick in die Küche.
„Du meine Güte!“ Ran sauste zu ihren Töpfen, während Conan sich den Brief schnappte, ehe dieser zu Boden flatterte. Tatsächlich, kein einziges, Hand geschriebenes Zeichen. Hier war jemand mit größter Sorgfalt vorgegangen.

*Ich wette, dass es keinen einzigen Fingerabdruck des Schreibers gibt. Warum aber hat er sich solche Mühe gemacht? Eine fremde Handschrift hätte Rans Vater so und so nicht erkannt. Bleibt also nur...* Weiter kam er mit seinen Überlegungen nicht.

„Nun gib schon her“, Detektiv Mori nahm ihm den Brief aus der Hand. „Andrer Leute Post zu lesen, sind sehr schlechte Manieren. Geh und fang an, den Tisch zu decken.“

„Dürfen wir nun mit, Onkel Kogoro?“, fragte Conan mit treuherzigem Blick.

„Meinetwegen, aber dass ihr mir die Besprechung mit dem Klienten nicht stört, verstaden?“

„Ehrenwort!“, kam es aus der Küche und auch Conan nickte eifrigst.
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Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
was ich denke? der mörder war der buttler XD
ne, is gut, und ich hab auch keine fehler entdeckt (die entdeckt ich noch nich ma bei mir XD)
schreib weida ^^
 
Danke für den netten Kommentar!

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Das war jetzt drei Tage her und nun waren sie endlich der Hitze der Stadt entronnen.

Conan sah aus dem Fenster des Zimmers, das er sich mit Ran teilte (Herr Mori wollte lieber allein ein Zimmer für sich, also gab es nur die eine Lösung).

„Schau Ran, da drüben ist der See!“

Ran trat zu ihm und atmete tief die frische Luft ein. „Herrlich wie kühl es hier ist. Was meinst du, ob man in dem See baden kann?“

„Am besten fragen wir an der Rezeption“, schlug Conan vor.

„Richtig, aber zuerst müssen wir noch auspacken.“ Ran hievte ihren Koffer auf ihr Bett und öffnete ihn. Conan tat das gleiche mit seiner Tasche. Es war ihm immer noch peinlich, wenn Ran seine Unterwäsche sortierte oder einräumte.

Während die beiden mit dem Auspacken beschäftigt waren, wurde im Flur gegenüber die Türe aufgerissen und eine junge Frau stürmte heraus. Conan, der zwecks Durchzug und frischer Luft, die Tür zum Flur nicht ganz geschlossen hatte, hielt inne, als er die helle Stimme rufen hörte: „Du verdammter Heuchler! Ich werde es dir schon heimzahlen, verlass dich drauf!“

Dann mischte sich eine Männerstimme ein: „Sakura, hör bitte auf, dich so hysterisch zu benehmen. Yuko hat gesagt, dass ich auch meinen Teil beitragen muss, also beschwere dich bei ihm!“

„Das werde ich auch, darauf kannst du Gift nehmen!“, fauchte die Frau und stürmte den Flur hinunter.
Der Mann seufzte hörbar und schloss die Zimmertüre hinter sich. Schritte waren zu hören und eine weitere Stimme mischte sich ein, ebenfalls die eines Mannes. „Was ist denn hier los, Koiji? Krach im Paradies?“

„Du musst gerade reden Yuko! Ich habe sie nicht zu dir geschickt, dass du sie gegen mich aufhetzt.“
„Nun krieg dich mal wieder ein. Ich werde mit ihr reden.“ Die Schritte entfernten sich.
Der Mann namens Koiji schloss das Zimmer ab und ging langsam den Flur hinab.
„Conan?“ Ran packte ihn an den Schultern und zog ihn vor der Türe weg. „Wie wäre es, wenn du fertig auspackst, statt anderer Leute Gespräche zu belauschen.“

„Aber Ran“, protestierte Conan, obwohl er wusste, dass er gegen ihre Kraft nichts ausrichten konnte. „Ich wollte doch nur herausfinden, ob einer von denen dieser Klient sein könnte. Er ist doch bestimmt auch schon hier im Hotel, oder?“

„Hmm... interessieren würde mich das ja auch, aber wir haben Paps versprochen, ihm nicht im Weg zu sein. Wenn der Klient ihn sprechen will, muss er nur das Telefon benützen, schließlich steht in jedem Zimmer eines davon.“

Conan hatte so seine Zweifel, was das direkte, offene Vorgehen des Klienten betraf. Als er und Ran mit dem Auspacken fertig waren und nach Herrn Mori sahen, lag dieser angezogen auf dem Bett und schnarchte. Sein Koffer stand noch immer ungeöffnet daneben.

„Armer Paps, die Autofahrt hat ihn müder gemacht, als ich dachte. Ich packe rasch mal seine Sachen aus, bringst du unseren Schlüssel zur Rezeption und fragst wegen dem See?“

„Klar doch!“, Conan nahm den Schlüssel entgegen und ging hinunter in die Eingangshalle. Von hier aus konnte man auch in den Speisesaal sehen, wo soeben der Tisch für das Abendessen gedeckt wurde. Offenbar war der Landgasthof (wie der Schreiber des Briefes es nur hatte „Hotel“ nennen können, konnte sich Conan nicht erklären) nicht stark belegt, lediglich zwei Tische waren gedeckt. An dem einen legte man gerade vier Gedecke auf.

„Das ist eines zuviel“, sagte die junge Frau, die zuvor noch an der Rezeption gestanden hatte, zur Kellnerin. „Frau Tsukimori wünscht, dass ihr das Essen aufs Zimmer gebracht wird.“
„Immer diese Extras“, brummte die Kellnerin und räumte das Besteck wieder fort. „Was ist, wenn sie es sich anders überlegt?“

„Das wird sie schon nicht, sie hat es die letzten zwei Tage so gehalten und so wird es auch dieses Mal sein.“

Da sah die junge Frau Conan und den Schlüssel, den er in der Hand trug. „Du willst wohl raus und die Umgebung erkunden. Für ein Kind ist das hier nicht gerade der ideale Ort.“

„Warum nicht, ich habe den See vom Fenster aus gesehen. Ich schwimme sehr gern.“

„Ohne deine große Schwester gehst du nirgendwo hin!“, sagte die Frau entschieden, nahm ihm aber den Schlüssel ab um diesen an den Haken über dem Fach zu hängen

„Wir sind nicht verwandt“, lachte Conan und rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Sie passt nur auf mich auf, damit ich nichts anstelle während meine Eltern im Ausland sind.“

„Ah, so ist das, daher die verschiedenen Familienamen im Gästebuch“, murmelte die Frau rasch.

„Und wie ist das jetzt mit dem See?“, wollte Conan wissen.

„Er gehört nicht zum Hotel, aber Baden ist dort nicht verboten“, formulierte sie sorgfältig. „Allerdings ist das Wasser sehr kalt und der Bootsteg ist schon ziemlich morsch und feucht. Ich würde dir nicht raten, dort baden zu gehen. Eine halbe Autostunde von hier gibt es ein großes Freibad mit Rutschen, mehreren Pools und so weiter. Ich kann Herrn Mori die Route aufzeichnen, wenn er möchte.“

„Mit dem See ist also Essig?“, Conan war ein wenig enttäuscht. Er hätte Ran gerne in dem knappen roten Bikini gesehen, den sie sich vom Wühltisch beim Abverkauf geschnappt hatte.

Jetzt erst bemerkte er, dass im Fach neben seinem und Rans, unter der Zimmernummer von Detektiv Mori ein Zettel steckte.

„Ist der für Onkel Kogoro?“, fragte Conan. „Ran ist noch oben und packt seine Sachen aus, weil er eingeschlafen ist. Vielleicht verpennt er auch das Abendessen. Soll ich ihm den Zettel geben?“

Die junge Frau zögerte. „Frau Kamako!“, rief die Kellnerin aus dem Speisesaal. „Soll ich die sechs Gedecke für die Gruppe aus Kyoto wieder so ordnen wie gestern?“

„Warte mal, ich komme gleich rüber und helfe dir!“, rief Frau Kamao und reichte Conan den Zettel. „Aber verlier ihn ja nicht, sonst komme ich in Teufels Küche.“

„Keine Sorge, ich passe gut drauf auf!“ rief Conan und ging mit dem Zettel in der Hand die Treppe hoch. Außer Sichtweite des Speisesaales faltete er das Blatt auseinander. Es war wieder ein Computerausdruck ohne ein einziges mit Hand geschriebenes Zeichen.

„Sehr geehrter Detektiv Mori!

Ich freue mich sehr, dass sie meiner Einladung gefolgt sind. Noch habe ich mich nicht vollends davon überzeugt, dass sie meinem Problem gewachsen sein werden. Vergeben Sie mir meine Zweifel, aber ich werde Sie noch ein wenig aus der Distanz im Auge behalten. Ihre Zimmer sind für 14 Tage gebucht und wenn Sie ihrem Ruf gerecht werden, steht dem lukrativen Auftrag nichts im Wege und ich werde mich Ihnen zu erkennen geben.

Hochachtungsvoll,

Ihr Klient“
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Das war das vorletzte Stück von Kapitel 1
 
letztes Stück von Teil 1

Schade, dass niemand das Stück davor kommentieren wollte.
Für alle, die trotzdem wissen wollen, wie es weiter geht, hier der letzte Abschnitt des ersten Kaptiels:

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Conan faltete den Zettel wieder sorgsam zusammen und steckte ihn ein. Als er gerade die Türe zu Herrn Moris Zimmer öffnen wollte, kam Ran heraus. „Nun, Conan, was hast du herausgefunden? Können wir im See baden?“

„Eher nicht, das Wasser ist zu kalt und der Bootssteg ist nicht sicher.“

„Aber so direkt verboten ist es nicht, oder?“

„Nein.“

„Gut, dann sehen wir uns den See gleich aus der Nähe an. Dafür müsste vor dem Abendessen noch Zeit sein.“

„Was ist mit Onkel Kogoro?“

„Paps schläft noch immer. Ich habe seinen Wecker mal auf die Zeit vom Abendessen gestellt, sonst ist er wieder so unleidig, wenn er nichts zu futtern kriegt.“

„Hier!“ Conan reichte Ran den Zettel. „Das hat mir die Frau an der Rezeption für Onkel Kogoro gegeben.“

Ran nahm das Blatt und drehte es hin und her. „Wahrscheinlich eine Nachricht von dem Klienten, nicht wahr?“

„Woher soll ich das wissen?“, fragte Conan.

„Spiel hier nicht den Unschuldigen, Conan“, lachte Ran, „vor dir ist doch kein Geheimnis sicher. Was steht drin?“

„Nun ja ...“ Conan wiederholte den Inhalt Wort für Wort.

„Dann ist es ja nicht so dringend. Warte mal kurz.“ Ran huschte ins Zimmer zurück und blieb dort für etwa eine Minute. Während Conan auf dem Flur stand wurde weiter unten eine Türe geöffnet und eine junge Frau mit einem Sommerhut und einem weit fallenden Kleid trat heraus. Im Arm hielt sie einen Strauß weiße Chrysanthemen.

Sie schritt an Conan vorbei und lächelte ihn dabei freundlich an. Dann stieg sie die Treppe hinab.
Conan überlegte ob sie wohl zu der Gesellschaft aus Kyoto gehörte. Da kam Ran wieder aus dem Zimmer. „Ich habe Paps den Zettel neben den Wecker gelegt und ihm eine Notiz geschrieben, woher der Zettel kommt. Los, gehen wir!“

Ran und Conan waren offensichtlich nicht die ersten, die den Gasthof verließen. Nachdem Conan und Ran ihre Schuhe angezogen hatten, befand sich im Schuhfach nur noch ein Paar blaue Sandaletten und die Sommerschuhe von Detektiv Mori.

Vor dem Hotel streckte sich Ran und atmete wieder tief die frische Luft ein. „Hier ist es einfach herrlich. Schade dass Sonoko nicht mit wollte, aber ihr war ja die Sommernachtsparty wichtiger.“
Der Weg zum See hinab war gut beschildert und bequem. Der See war wirklich nicht sehr groß, Conan bezweifelte, dass es mehr als zwei Stunden dauerte, ihn zum umwandern. Unter den Wipfeln der Bäume war von der Sommerhitze die in der Stadt geherrscht hatte, nichts mehr zu spüren.
Als der Weg eine Biegung machte, sah Conan die Frau mit den Blumen wieder. Sie kniete vor einem Stein und kratzte das Moos aus den Rillen des Schriftzuges, der darauf gemeißelt war. Die Blumen hatte sie vor den Stein hin gelegt.

Ran und Conan zögerten. Die Bewegung der Frau hatten etwas Andächtiges an sich, und ihnen beiden war nicht wohl dabei, sie zu stören.

Doch dann kam vom See herauf ein Mann spaziert, sah sie und blieb kopfschüttelnd stehen.
„Aya, tust du dir das schon wieder an?“

Die Frau hob den Kopf kurz, sah den etwa gleichaltrigen, korpulenten Mann an und widmete sich wieder stumm ihrer Arbeit.

„Aya, das ist nicht einmal ihr Grab, es ist nur ein Gedenkstein, den du selbst setzen hast lassen. Warum lässt du sie nicht ruhen?“

Jetzt kam Bewegung in die Frau und sie stand schwungvoll auf. „Du hast sie ja kaum gekannt, Hamako, oder? Dir bedeutete ihr Tod nicht mehr als sonst einem Fremden, der zufällig dabei war. Aber Sanae war meine beste Freundin, für mich ist damals die Welt untergegangen.“

„Und du hast Koiji bis heute nicht verziehen, das haben alle gestern Abend gemerkt.“

„Warum sollte ich diesem dreckigen Mörder auch verzeihen?“

„Sie vorsichtig, was du sagst, Aya, es war ein Unfall!“

„Auf dem Papier vielleicht. In meinen Augen hat Koiji absichtlich dafür gesorgt, dass Sanae mit ihrem schwachen Herzen völlig überhitzt ins kalte Wasser gesprungen ist.“

„Das war ihre Entscheidung. Sie hätte sich seinen dummen Witz nicht so zu Herzen nehmen müssen. Und reiß dich heute Abend bitte etwas zusammen. Es sind neue Gäste dazu gekommen, die müssen nicht unbedingt mit bekommen, was du von Koiji denkst.“

„Nimm ihn nicht in Schutz. Er ist der kaltblütigste Unmensch, der mir je begegnet ist. Hast du gestern Abend nicht seine Häme gehört, als er sich über Akrios Praxis lustig gemacht hat? Okay, Akira steht vor dem Bankrott, aber ihm dann auch noch zum Gespött machen und alle Hilfe verweigern, ist eindeutig zuviel. Und was ist mit dir? Hat er dir nicht seine neue Verlobte ausgespannt?“ Sie sah ihn herausfordernd an.

„So kann man das nicht nennen, wir waren lediglich ein paar Mal zusammen aus, ehe sie sich in Koiji verschaut hat. Und bitte komm nicht wieder mit der Behauptung, er hätte mir die Stelle als Assistent bei Professor Sagashi weggeschnappt. Es war eine faire Ausschreibung und seine Arbeit war nun einmal besser.“ Sein Versuch, sie zu beschwichtigen war nutzlos, so in Fahrt wie sie war.

„Aber wenn er nicht gewesen wäre, könntest du dich ins gemachte Nest setzen, so wie er das jetzt tut. Statt dessen hältst du dich als Landarzt über Wasser, dabei hast du den Uniabschluss mit weit größerem Erfolg gemacht als er, deine Doktorarbeit ist ausgezeichnet worden, oder?“

„Lassen wir die alten Kamellen, es müsste bald Zeit fürs Abendessen sein.“ Er fasste sie am Ellenbogen und versuchte, sie in Richtung Landgasthof zu ziehen.

„Du bist und bleibst eine Memme!“, fauchte Aya und riss sich los. „Ich kann allein laufen. Irgendwann werde ich Koiji für das bezahlen lassen, was er uns allen angetan hat.“

„So etwas zu sagen bringt Unglück“, seufzte Hamako.

„Ich denke, wir sollten auch zurückgehen“, flüsterte Ran. „Hoffentlich bemerken sie uns nicht, es wäre ihnen sicher peinlich und uns auch.“

Conan nickte und sie liefen rasch den Weg zurück.

*Hier gibt es mehr Spannungen als in einer Seifenoper*, ging es Conan durch den Kopf. Ob „Der Klient“ das geahnt hatte und ob er vielleicht jemand aus der Gruppe von Kyoto war, der wünschte, dass verschüttete Wahrheiten ans Licht kämen?

Selbst wenn sie nicht im See baden konnten, langweilig würde es sicher nicht werden, das hatte er im Gespür.

Ende von Teil 1
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Falls sich jemand findet, der einen Kommentar dazu schreibt, würde mich das sehr freuen!
 
auch keinen Conan Fans....

Schade, kaum Conan Fans in diesem Forum oder sie verstecken sich gut...
Nun, dennoch hänge ich noch ein Stück rein.
Hier ist es:

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Conans neue Fälle – Tod in Raten – Teil 2


Conan und Ran waren ein wenig außer Atem, als sie wieder vor dem Hotel standen. „Ich gehe mich noch duschen vor dem Abendessen“, sagte Ran und wischte sich den Schweiß ab. „Dir würde ein heißes Bad auch nicht schaden, Conan. Soviel ich weiß haben sie ein Gemeinschaftsbad für Männer in der unteren Etage.“

Das war ein Wink mit dem Zaunpfahl. „Klar, mach ich gern, Ran. Vielleicht treffe ich dort Onkel Kogoros Klienten.“

Privatdetektiv Mori schlief immer noch den Schlaf der Gerechten als Ran kurz drauf in sein Zimmer blinzelte. „Hoffentlich kriegt ihn der Wecker überhaupt wach“, murmelte sie und ging in ihr Zimmer, wo Conan sich die Sachen fürs Bad zusammensuchte. „Da das heute das erste Abendessen ist, wollen wir einen guten Eindruck machen, Conan. Nimm also die neue Hose und das Hemd, das ich dir gestern gebügelt habe.“

„Ist gut.“ Conan hätte lieber ein T-shirt getragen, aber da er die Fliege immer griffbereit haben wollte, blieben nur Hemden übrig. Mit seinen Sachen beladen fragte Conan die Kellnerin nach dem Männerbad. „Einfach die letzte Türe links“, sagte sie und hetzte wieder in den Speisesaal. Offenbar gab es noch Probleme mit der Sitzordnung.

Im Vorraum des Bades standen bereits zwei volle Körbe. Neugierig, wer da wohl außer ihm noch in heißen Wasser dämpfen würde, zog sich Conan rasch aus und trat ein.

„Du wirst dich doch nicht von Koiji fertig machen lassen, oder?“ Das war ganz klar die Stimme des Mannes, der Yuko hieß. Der andere, beide drehten Conan den Rücken zu, seufzte und rückte das zusammengelegte Handtuch auf seinem Kopf zurecht.
„Du hast leicht reden, Yuko. Deine Praxis läuft prima, aber ich habe kaum noch Patienten. Wenn es so weiter geht, werde ich bald dicht machen müssen.“
„Kopf hoch, Akiro. Die Stadt ist doch wahrlich groß genug, um zwei Heilpraktiker zu ernähren.“

*Ah, das ist also dieser Akiro, von dem die Frau am See gesprochen hat*, dachte sich Conan und begann, sich leise einzuseifen. Er wollte das interessante Gespräch nicht unterbrechen.

„Nicht wenn Koiji weiterhin allen seinen Patienten im Krankenhaus weismacht, dass ich ein unfähiger Kurpfuscher bin. Warum hast du unsere gemeinsame Praxis verlassen, Yuko? Es lief damals einfach blendend.“

„Tja, die gute, alte Zeit.“ Yuko lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich schätze, ich wollte einfach meine Selbständigkeit zurück, ganz unabhängig sein und so weiter... Wenn du ehrlich bist, Akiro, wir hatten uns ganz schön in den Haaren damals.“

„War das nicht auch wegen Koiji? Ich meine, er hat dir doch Geld geboten, wenn du dich in er Nähe seines Krankenhauses selbständig machst.“
„Stimmt, aber das hat sich dann als leere Luft erwiesen. Ich bin lange Zeit finanziell auf dem Zahnfleisch gegangen bis die Raten für die Praxisräume abgestottert hatte.“
„Glaubst du, er hat das absichtlich gemacht? Dir das Geld nicht gegeben?“

„Gefragt habe ich ihn nicht, aber ich denke, er hat mit einer Erbschaft spekuliert, die dann in die Hose gegangen ist. Und dann die Sache mit Sanae...“

„Ist das nicht die junge Frau, die vor drei Jahren im See ertrunken ist?“, mischte sich Conan ein und ließ sich am flachen Ende des Beckens vorsichtig ins Wasser gleiten.
„Nanu, wer bist du denn und woher weißt du davon?“ fragte Yuko erstaunt und verärgert gleichzeitig.

„Es ist nicht höflich, das Gespräch von Erwachsenen zu belauschen“, tadelte der magere Akiro mit scharfer Stimme.

„Aber ich habe gar nicht anders können. Sie beide haben mich ja weder reinkommen noch mich waschen hören“, sagte Conan betont unschuldig. „Mein Name ist Conan und ich bin heute erst angekommen. Am See habe ich einen Gedenkstein für diese Sanae gesehen. Der See sieht gar nicht so gefährlich aus, gibt es da drin Wirbel und giftige Moränen?“

„Aber, aber kleiner, da hast du in Biologie schlecht aufgepasst“, lachte Yuko. „Moränen leben im Meer. Wirbel gibt es gar keine in dem See, soviel ich weiß.“
„Dann konnte Sanae wohl nicht schwimmen“, mutmaßte Conan. „Hat sie ihren Schwimmreifen im Hotel liegen gelassen?“

„Du bist eine Neugiernase, was?“ Akiro seufzte. „Aber vielleicht ist es ganz gut, dass du es erfährst, damit du vorsichtiger bist als die arme Sanae. Sie konnte übrigens ganz gut schwimmen, nur leider hatte sie ein schwaches Herz.“

„Es war wirklich ein unglücklicher Zufall, dass sie beim Wettrennen in den Riesenbärenklau gefallen ist. Als sie am Ziel dann überall rote Flecken und Pusteln an Armen und Beinen bekam, hat Koiji einen blöden Witz darüber gemacht, dass sie ihr Leben lang so aussehen würde, wenn sie es nicht gleich mit viel kalten Wasser abspülen würde.“

„Tja und die arme, ziemlich eitle Sanae war ja leider kein Genie in Botanik oder Medizin. Sie ist wie eine Irre an den See runter gehetzt und vom Steg aus ins Wasser gesprungen. Koiji ist ihr zwar noch hinterher, aber ihr erhitzter Körper, der Schreck, das kalte Wasser...“

„Am Tag zuvor hatte es abgekühlt und wie aus Kübeln geregnet“, warf Akiro ein. „Das Wasser im See hatte allerhöchstens 16 Grad an der Oberfläche. Weiter unten muss es noch kälter gewesen sein und als sie rein sprang hat ihr Herz das nicht verkraftet. Als wir unten am See ankamen, war sie schon untergegangen. Koiji ist ihr nachgesprungen und hat nach ihr getaucht, bis er selber blau vor Kälte war. Aber erst die Taucher der Polizei haben ihren Körper vom Grund geborgen.“
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Wenn es euch nicht gefällt, dann sagt es mir. Ich würde wirklich gern eure Meinung wissen!
 
und auch ohne Leser

erzähle ich diesen Krimi weiter. Irgendwo in den Weiten dieses Forums gibt's vielleich doch den einen oder anderen Conan Fan, der auch Krimis mag.

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„Wirklich tragisch“, bemerkte Conan.

„Und was lernst du daraus?“, fragte Yuko mit erhobenem Zeigefinger.
„Mich nie in Riesenbärenklau setzen, niemals erhitzt in ein unbekanntes Gewässer springen. Richtig so?“

„Ganz genau. Sag, Akiro, ist es nicht langsam Zeit fürs Abendessen?“
„Du meine Güte, wir schwatzen und schwatzen und finden kein Ende. Was ist mit dir, Kleiner? Deine Eltern erwarten doch sicher auch, dass du pünktlich beim Essen bist, oder?“

„Ich bin mit Onkel Kogoro und seiner Tochter Ran hier“, erklärte Conan und stieg aus dem Becken.

Ein paar Minuten später hatte er seine gebrauchten Kleider in einem weißen Beutel mit der Aufschrift seiner Zimmernummer in den Wäscheschacht geworfen und stand frisch eingekleidet vor dem Zimmer des Detektivs. Ran hatte ihn doch noch eigenhändig aus dem Schlaf gerüttelt, damit er sich noch duschen und umziehen konnte, ehe es Zeit zum Abendessen war.

„Ich hätte noch so gut weiter schlafen können“, grummelte Mori während Ran ihm die Krawatte umband. „Wenn der Klient auch beim Essen auftaucht, musst du gut aussehen, Paps. Also reiß dich zusammen und trink nicht zuviel!“

„Immer diese Belehrungen, Ran. Du bist schlimmer als deine Mutter jemals war.“
Ran stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. „Danke, Paps. Das ist ein tolles Kompliment. Ich werde mich in Zukunft noch mehr anstrengen.“

Conan unterdrücke ein Lachen, als er Kogoros verdutztes Gesicht sah.
Unten im Speisesaal waren sie wieder mal die letzten. Die Gesellschaft am Nebentisch war bereits vollständig versammelt. Conan ließ seinen Blick flüchtig über die Gesichter streifen. Ja, er hatte jede dieser Personen bereits einmal gesehen.
„Hallo Kleiner!“, winkte ihm Yuko. „Willst du nicht mit deinen Leuten zu uns an den Tisch setzen? Es ist so bestimmt viel lustiger, oder?“

Nun ja, lustig sah es an dem Tisch auch nicht gerade aus. An der Fensterseite saßen Yuko, Koiji und Sakura, ihnen gegenüber Akiro, Hamako und Aya, wobei diese ein verschlossenes Gesicht machte und sich sicher nicht zum ersten Mal ihr Glas auffüllte.

„Wenn es Ihnen keine Umstände macht“, sagte Herr Mori ungewohnt zurückhaltend.
„Aber nicht doch“, winkte Koiji, „in diesem faden Ort ist jede Abwechslung willkommen. Ich bin Koiji Shihodai, Assistenzarzt am St. Anna Krankenhaus, das hier ist Sakura Hakobi, meine Verlobte und Tochter des Besitzers. Und zu meiner rechten...“

„Ich kann mich selbst vorstellen“, sagte Yuko entschieden. „Mein Name ist Yuko Eimin ich bin Heilpraktiker.“

„Akiro Omoni, ich bin ebenfalls Heilpraktiker wie Yuko.“

„Hamako Hasakeri, ich arbeite als Landarzt in einem Dorf ganz hier in der Nähe.“

„Aya Bumu. Ich arbeite als Ärztin im Kikoshi Krankenhaus.“

„Ist ja toll, lauter Ärzte“, freute sich Ran und verbeugte sich höflich. Conan tat es ihr gleich.

„Kogoro Mori“, stellte sich Rans Vater vor. „Meines Zeichens Privatdetektiv.“

„Ah, deshalb ist mir ihr Gesicht gleich so vertraut vorgekommen. Sie sind doch der berühmte Detektiv, der seine Fälle im Schlaf löst, nicht wahr?“, fragte Yuko.
„Der bin ich, aber dieses Mal bin ich nicht zum Arbeiten hier, ich mache hier Urlaub mit meiner Familie. Das ist meine Tochter Ran und Conan Edogawa, der lästige Knirps für den wir verantwortlich sind.“

*Lästiger Knirps? Du würdest ganz dumm gucken, wenn du wüsstest, wer deine Fälle alle gelöst hat*, schnaubte Conan gedanklich.

„Ah, den jungen Mann haben Yuko und ich zuvor schon im Bad getroffen“, lachte Akiro. „Setz dich doch zu mir rüber.“

„Gern, wenn ich darf, Onkel Kogoro?“

„Geh nur.“ Kogoro hatte es sich schon neben der hübschen Aya bequem gemacht. Ran setzte sich auf Conans andere Seite und die Kellnerin brachte neue Gedecke. Auch Frau Kamao gesellte sich zu ihnen und stellte eine zusätzliche Flasche Sake auf den Tisch.

„Was gibt es heute Abend? Wieder europäisch?“

„Ja, dieses Mal kann man zwischen Spinatsuppe und Tomatensuppe wählen und als zweiten Gang gibt es entweder Beefsteak mit Kartoffeln oder Spaghetti mit Broccolicremesauce. Zum Nachtisch werden Apfelkuchen oder Caramelcreme serviert.“

„Schon wieder Spinatsuppe?“ Akiro verzog das Gesicht. „Seit unserer gemeinsamen Studienzeit habe ich nicht mehr soviel Spinat bekommen.“

„Nun, damals musstest du ihn essen, weil wir uns nichts anderes leisten konnten“, sagte Koiji und bestellte Spinatsuppe, Spaghetti mit Broccolicremesauce und Caramelcreme.

„Früher hast du Spinat auch gehasst“, meine Akiro und wählte Tomatensuppe, Beefsteak und Apfelkuchen.

„Stimmt, aber mittlerweile mag ich ihn, der hier ist außerdem viel besser als jeder in Tokyo weil einer der Bauern aus der Umgebung ein ganzes Feld von Spinat hat, nicht wahr, Sara?“

Frau Kamao zuckte bei der Nennung ihres Vornamens zusammen, nickte dann aber zur Bestätigung.

„Sie scheinen sich hier gut auszukennen, Herr Shihodai“, sagte Conan bewundernd. „Kommen sie jedes Jahr hierher?“

„Ich bin zum letzten Mal vor drei Jahren hier gewesen, Kleiner. Da war das noch ein sehr traditionelles Haus“, sagte er scharf mit einem Seitenblick zu Frau Kamao, die schwer schluckte, aber nicht rasch genug den Kopf senkte, um das verärgerte Blitzen in ihren Augen zu verbergen. „Auf jeden Fall“, fuhr Koiji fort, „bin ich als Kind fast jedes Jahr mit meinen Großeltern hierher gekommen und während meiner Studienzeit, habe ich dann auch meine Kommilitonen und Freunde hierher gebracht.“
„Und deine Verlobte, die hier ihr Grab gefunden hat“, sagte Aya bitter und hob ihr Glas um einen tiefen Schluck daraus zu nehmen.

„Aya!“, zischte Akiro und deutete mit einem flüchtigen Kopfnicken auf Herrn Mori und die Kinder, „lass die Toten ruhen, ja?“

„Aber, aber Akiro“, sagte Koiji und lachte. „Ich nehme es Aya absolut nicht übel, dass sie vor meiner jetzigen Verlobten dauernd das Gespräch auf die arme, verblichene Sanae bringt. Schließlich haben wir alle aus dem tragischen Zwischenfall damals unsere Lehre gezogen.“ Wieder ein schmales Lächeln in Richtung Frau Kamakao, die nur kurz die Finger ihrer Hände zu Fäusten krümmte, sonst aber eisern jede weitere Reaktion missen ließ.

Conan beobachtete dies mit Interesse. *Dieser Koiji scheint es echt darauf anzulegen, sich mit jedem in die Haare zu kriegen. Was bezweckt er damit? Oder hat einfach nur Spaß daran, andere zu demütigen?*

„Lass es genug sein, Koiji“, sagte Yuko ruhig und gab seine Bestellung auf. Auch er wolle Spinatsuppe, dann die Sphagetti und den Apfelkuchen. Koiji sah ihn scharf an, sagte aber nichts. Sakura wählte die gleiche Kombination wie Yuko. Die anderen alle entschieden sich für Tomatensuppe, Beefsteak und Caramelcreme.

Das Essen kam rasch und schmeckte vorzüglich. Zumindest waren alle einhellig voll des Lobes, auch Koiji. Einzig Sakura und Yuko fühlten sich nach der sehr sahnigen Soße etwas übersättigt. Koiji riet ihnen zu einem weiteren Glas Sake als Verdauungshilfe, aber während Sakura nach dem Glas griff, begegnete sie Yukos Blick und zog die Hand wieder zurück. „Hier, Sakura!“ Yuko fischte ein kleines Glas mit gelben Globuli heraus und gab Sakura drei davon. Er selbst schluckte sie ebenfalls.

„Ist das eine Medizin?“, fragte Conan.
„Da ist ein homöopathisches Mittel“, erklärte Yuko bereitwillig und Akiro fügte hinzu: „Heilpraktiker dürfen keine echte Medizin verschreiben so wie Ärzte sondern nur zu Heilmitteln raten, die man auch ohne Rezept bekommen kann, so wie Tees, Salben, Tinkturen und Globuli.“

„Interessant“, sagte Conan. „Wenn sie alle Medizin studiert haben, warum sind sie beide nicht auch Ärzte geworden?“

„Meiner Familie ging während meines Studiums das Geld aus weil mein Vater sich zusammen mit einem Freund verspekuliert hatte“, erklärte Yuko mit einem undeutbaren Blick zu Koiji. „Mein Onkel war Heilpraktiker und bezahlt mir die Ausbildung.“

„Akiro ist zu oft durch die Prüfungen gerasselt“, grinste Koiji, noch ehe Akiro selbst etwas sagen konnte, „da haben ihm seine Alten den Geldhahn abgedreht und ihn gezwungen, auf die kürzere Ausbildung als Heilpraktiker zu wechseln, die er dann mit Ach und Krach geschafft hat. Anders als Yuko hat er nämlich kein bisschen Talent dafür...“

Akiro grinste und rieb sich den Hinterkopf. „Das ist leider richtig. Ich scheine für gar nichts so richtig Talent zu haben.“ Trotz seines Lachens entging Conan nicht, wie sich seine Hand fester und fester um das Glas schloss.
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Danke fürs Lesen und eure Meinung wäre wirklich gefragt!
 
Zuletzt bearbeitet:
wieder mal Zeit

eine Geschichte zu posten, die anscheinend keiner liest...
Vielleicht bin ich ja Masochist, so im geheimen ...;)

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Sakura, die den ganzen Abend über kaum ein Wort gesagt und nach dem Hauptgang keinen Bissen mehr angerührt hatte, erhob sich und murmelte etwas von Kopfschmerzen. Koiji sah sie scharf an und ihre Blicke folgten ihr, als sie den Raum verließ. Yuko, dem gerade der bestellte Tee serviert wurde, machte Anstalten, sich zu erheben, doch Koiji zog ihn am Ärmel und schüttelte den Kopf. „Sie ist meine Verlobte, vergessen? Ich werde mich um sie kümmern, du hast schon zuviel getan.“

Yuko hob abwehrend eine Hand und wollte sich verteidigen, aber ein scharfes Kopfschütteln von Koiji nahm ihm den Wind aus den Segeln. Koiji, der sich eben noch selbst einen Becher Tee eingegossen hatte, ließ diesen einfach stehen und eilte hinter Sakura her.

Der Rest des Abends verlief mehr oder weniger schweigsam. Kogoro Mori versuchte vergeblich, Aya mit seinen Geschichten über die komplizierten Fälle, die er gelöst hatte, zu beeindrucken, vor allem, weil er sich irgendwie nie daran erinnern konnte, was denn nun seine genialen Schlussfolgerungen gewesen waren.

Ran verabschiedete sich bald darauf und auch Conan war ziemlich müde. Aya schloss sich ihnen an und so blieben nur Hamada, Yuko und Akiro in Speisesaal zurück.

Auf dem Weg in sein Zimmer blieb Conan kurz vor der Zimmertüre stehen, hinter der er Sakura und Koiji wusste. Doch es war still. Entweder unterhielten sie sich nur leise, oder waren längst zu Bett gegangen oder sie waren gar nicht im Zimmer.
„Steh nicht so dumm da draußen rum, Conan!“, rief Ran ihm zu. „Zieh dir deinen Pyjama über und dann ab ins Bett. So kleine Kinder sollten so spät nicht mehr wach sein.“

Seufzend ergab sich Conan in die Zwänge seiner Schrumpfexistenz und befolgte Rans Anweisungen. Sie lag schon im Bett als er aus dem Badezimmer kam und hatte das Licht abgedreht. Die Laternen rings um den Gasthof zumindest hell genug, dass ihr Schein das Zimmer ein wenig heller machte.

„Schließ die Vorhänge“, tönte es schlaftrunken von Rans Bett her. „Ich will nicht gleich beim ersten Sonnenstrahl wach werden.“

„Ist gut Ran.“ Von Conans Bett war es nur ein Schritt bis ans Fenster. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Vorhänge weiter oben anfassen zu können, da fiel sein Blick zufällig nach unten. *Ist das nicht Sakura Hakobi, da unten? Was tut sie um diese Zeit noch draußen?* Conan beobachtete wie sie hastig etwas aus der Tasche zog. Im Licht der Laterne konnte er ihre Hände sehen, wie sie aus einem Röhrchen eine Tablette auf die Handfläche gleiten ließ und diese dann hastig hinunterschluckte. *Ihhh .. also ich könnte das nicht, so ganz ohne Wasser.* In dem Augenblick trat Koiji ins Licht, er musste sie aus dem Schatten die ganze Zeit beobachtet haben.

Durch das Fenster konnte Conan nicht hören, was er zu ihr sagte, aber sie zuckte zusammen und versuchte, das Röhrchen zu verstecken. Doch Koiji war schneller und entriss es ihr. Sie wollte es sich zurückholen, doch er gab ihr eine Ohrfeige. Einen Moment lang blieb sie erstarrt stehen, dann warf sie sich auf ihn und fuhr ihm mit den Fingernägeln ins Gesicht. Er wehrte sich und stieß sie mit dem Rücken gegen die Laterne, wobei er ihre Handgelenke zu fassen bekam und ihr die Arme nach hinten bog, sodass sie hilflos war. Sie jedoch trat ihm mit aller Gewalt auf den Fuß, er verzog schmerzhaft das Gesicht und ließ sie los, woraufhin sie heulend davon lief.

„Conan, was ist?“ Ran klang ziemlich ungeduldig. „Wie lange brauchst du noch?“
„Schon gut, Ran.“ Conan zog rasch die Vorhänge zu.

Er legte sich hin, konnte aber nicht einschlafen. Von Rans Bett her klangen tiefe, gleichmäßige Atemzüge und da ihm die Sache keine Ruhe ließ, stand Conan wieder auf und tappte auf Zehenspitzen zur Türe. Er öffnete sie nur einen Spalt, auf dem Flur war es dunkel und still und er wollte schon wieder umkehren, da hörte er hastige Schritte die Treppe herauf kommen. Das Licht flammte auf und wie erwartet war es Sakura. Sie ging nicht zu ihrem eigenen Zimmer sondern zu jenem Yukos, das zwei Türen weiter weg war. Conan öffnet die Türe noch ein wenig mehr, um besser sehen zu können, aber egal wie laut Sakura an die Tür von Yuko hämmerte, niemand öffnete ihr. Kein Wunder, Yuko war ja noch unten im Speisesaal. Aus den Augenwinkeln sah Conan einen weiteren Schatten in Richtung Treppe. Er wandte den Kopf und erhaschte einen Blick auf eine Frau mit Schleier und schwarzem Hut, die ein Stück kleiner war wie Aya ,Frau Kamao und die Kellnerin. Ihm fiel ein, dass ja noch ein Gast im Haus war, der offenbar lieber im Zimmer speiste als in den Speisesaal kam. Aber wenn diese Frau so menschenscheu war, weshalb stand sie da drüben im Schatten und beobachtete Sakura? Diese gab gerade auf und schlich mit hängenden Schultern zu ihrer Zimmertüre, die sie mit dem Schlüssel öffnete. Offenbar war Koiji noch nicht zurück. Conan sah wieder zur Treppe hinüber, aber die Frau mit dem Hut war verschwunden. Statt dessen kam Koiji die Treppe hoch und verschwand in seinem Zimmer.

Conan schloss die Türe leise und schlich zurück in sein Bett. Ran schlief immer noch tief und fest. Nun legte sich auch Conan aufs Ohr. Erst gegen Mitternacht wurde er nochmals wach, weil Herr Mori die Treppe heraufgewankt kam und unter viel Ächzen und Fluchen seinen Zimmerschlüssel ins Schloss steckte.

Erst gegen halb neun am nächsten morgen erwachte Conan. Die Sonne schien draußen schon kräftig und hell. Conan schlüpfte rasch in seine Kleider, spritze sich im Badezimmer leise ein bisschen Wasser ins Gesicht und huschte hinaus ohne Ran zu wecken. Sie hatte ohnehin ihren Reisewecker auf viertel vor neun gestellt, also würde sie sowieso bald aufwachen. Und was Onkel Kogoro betraf, so pflegte er an Tagen mit schlimmem Kater sowieso nicht vor dem Mittagessen aufzustehen. Der Speisesaal war bereits für das Frühstück gedeckt. Auf einem Seitentisch war ein kleines Buffet aufgebaut, von dem jeder sich bedienen konnte. Aus zwei großen Kannen dampfte es. Conan wollte in bisschen frische Luft genießen und ging Richtung Ausgang.
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Danke allen stummen Lesern, die zumindest mal draufklicken!
 
Ich hatte jetzt endlich mal Zeit, die FF zu lesen, und muss sagen, sie ist dir (wie so oft) gut gelungen. Bin schon gespannt, wer denn jetzt umkommt :D

Und ein kleiner Fehler ist mir im letzten Teil aufgefallen:
"die ein Stück kleiner war wie Aya" - nicht "wie", "als" wäre richtig.

So, dann hoffe ich mal, dass es hier noch irgendwann weitergeht :)
 
Re: wieder mal Zeit

Original geschrieben von LadyR
Er wandte den Kopf und erhaschte einen Blick auf eine Frau mit Schleier und schwarzem Hut, die ein Stück kleiner war wie Aya ,Frau Kamao und die Kellnerin.
hier müsstest du "Er wandte den Kopf und erhaschte einen Blick auf eine Frau mit Schleier und schwarzem Hut, die ein Stück kleiner war als Aya, Frau Kamao und die Kellnerin." schreiben. außerdem macht man immer nach dem beistrich ein leerzeichen, nicht vorher......bis auf das hab ich keine fehler gefunden. weiter so!
 
uch, na sowas...

...jetzt habe ich tatsächlich Leser und gleich drei. Na das ist ein guter Start ins Neue Jahr!
Die leidige Sache mit dem wie und als. Einer meiner Schwachpunkte, zugegeben.


Hier der nächste Teil:

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„Schon wach?“ Frau Kamao stand bereits wieder hinter dem Tresen und sortierte grade die Post ein. Für Korgoro Mori war dieses Mal kein Zettel dabei. Conan überlegte, wer von den Leuten, die sie bis jetzt getroffen hatten, am ehesten der Klient sein konnten, aber irgendwie konnte er sich das bei keinem vorstellen. Er war offensichtlich nicht der erste. Draußen vor dem Landgasthof traf er auf Koiji, der gerade vom Joggen zurück kam. Aya saß auf einer Bank neben der Treppe und las in einem Buch. Hamako, der ein wenig verkatert aussah, war offensichtlich beim See unten spazieren gewesen und auch Yuko kam von der anderen Richtung her geschlendert, in der Hand ein Büschel Kräuter, die er unterwegs gesammelt hatte.
Ein Gong mahnte, dass die Frühstückszeit bald zu Ende war. Conan ging wieder zurück ins Haus, wo er auf Ran traf, die ihre Haare in aller Eile zu einem Zopf geflochten hatte. Im Speisesaal hatten es sich Sakura und Akiro gemütlich gemacht und sich bereits mit Kaffee versorgt.

„Du solltest eines von den Globuli nehmen“, riet Akiro dem verkaterten Hamako. „Schau Yuko und mich an, keine Spur von Kater.“

„Danke, aber ich brauche jetzt vor allem einen starken Kaffee“, seufzte Akiro.
Da war er nicht der einzige. Bis auf Conan und Sakura, die beide Tee wählten, goss sich jeder die Tasse mit Kaffee voll. Koiji stieß zufällig gegen Yuko, worauf dessen Kaffee überschwappte und sowohl auf Yukos Hose wie auch auf jener Koijis Flecken hinterließ. Koiji schob die Schuld natürlich auf Yuko und Frau Kamao brachte ein neues Gedeck.

Erst dann konnte das Frühstück friedlich weitergehen. Conan bediente sich zweimal bei Toast mit Marmelade, Ran schob auch noch ein paar Würstchen und etwas Rührei nach. Das Frühstück war schon fast zu Ende, da tauchte endlich Herr Mori auf und verlangte lautstark nach Kaffee. Die große Kanne beim Buffet war inzwischen Leer, also wurde eine kleinere Kanne gebracht. Auch Koiji verlangte nochmals eine Kanne voll Kaffe, während der Rest schon genug hatte. Während Kogoro Mori sich noch rasch ein, zwei Brötchen strich, fingen Hamako und Akiro eine lebhafte Diskussion über verschiedene Behandlungsmethoden bei Schuppenflechte an, was Ran gründlich den Appetit auf eine zweite Portion Rührei verdarb. Koiji hatte sich beim Kaffee etwas übernommen, jedenfalls nippe er nur noch an seiner dritten Tasse und goss Yuko den Rest ein, der protestierte, weil er nie mehr als zwei Tassen trank.

„Warum kannst du ihn nicht in Ruhe lassen?“, kam es von Sakura. „Du weißt doch, dass Yuko von zu viel Kaffee Sodbrennen bekommt.“

„Mag sonst noch jemand eine Tasse?“, fragte Koiji und schwenkte die Kanne in der Luft. Doch jeder hatte bereits genug. „Also wirst du ihn trinken, Yuko. Keine Widerrede.“

Seufzend ergab sich Yuko, um des lieben Friedens willen und trank hastig die Tasse leer. Koiji bezwang seine Tasse auch noch bis zur Hälfte, musste dann aber passen, weil ihm übel wurde.

„So schlecht ist der Kaffee hier sonst nie“, ächzte er und schleppte sich Richtung Klo.
„Nimm am besten eine von deinen Tinkturen“, riet Hamako Yuko. „Du wirst doch was Passendes dabei haben?“

„Ach was, so schlimm ist eine dritte Tasse nicht, Koiji hat sonst auch keinen so empfindlichen Magen, vielleicht hätte er ein paar Würstchen weniger essen sollen.“
„Koiji bleibt aber lange weg“, meinte Akiro nach einer Weile.

„Ich sehe mal nach ihm, bestimmt ist er wieder in sein Zimmer gegangen, um sich hinzulegen“, sagte Yuko und stiefelte in Richtung Treppe.

„Du siehst am besten zuerst im WC nach!“, rief ihm Akiro hinterher, „falls er dort umgefallen ist.“

„Okay!“ Yuko wischte sich den Schweiß von der Stirn, und wandte sich in Richtung Klo.

„Du siehst auch nicht gut aus, Yuko“, Sakura stand auf. „Gib mir deinen Schlüssel, ich hole die Tinktur, du meist doch die Nummer 15 im blauen Fläschchen, oder?“

„Wäre nett, Koiji kann bestimmt auch einen Schluck davon vertragen“, sagte Yuko und gab ihr den Schlüssel. „Der Kaffee war doch etwas zu stark.“

„Finde ich nicht“, Herr Mori trank eben den letzten Schluck seiner vierten Tasse. „Er ist genau richtig, kräftig und belebend. Ihr jungen Leute vertragt eben nur dieses entkoffeinierte Zeugs oder die dünne Soße aus dem Automaten.“

Sakura war innerhalb von einer Minute wieder zurück und gab Yuko das blaue Fläschchen. Er stöpselte es auf und nahm einen kleinen Schluck davon, ehe er zum Klo schritt.

Sakura hörte drinnen zwei Männerstimmen, nickte beruhigt und ging zum Frühstückstisch zurück, um ihren Tee fertig zu trinken.

Zwei Minuten später, Conan hatte sein Frühstück beendet und wollte eben auch aufs Klo, um nach dem Rechten zu sehen. Er griff gerade nach der Türklinke, da hörte er ein dumpfes Geräusch und eine Männerstimme schrie um Hilfe.

Ende des zweiten Teils
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Viel Spaß beim Raten, wer wie warum und von wem ermordet worden ist...
 
ok, Yuko hat Koiji umgebracht, weil er von der dritten tasse kaffee bauchschmerzen bekam !!!
....
......
was besseres fällt mir jetzt noch nich ein :p
ich warte lieber auf die antwort in deinen neuen teilen ;)
 
Pff, ich fang grundsätzlich nicht zu spekulieren an, bevor ich nicht wenigstens das Opfer kenne... Man stelle sich vor, die Kripo würde schon vorher raten,w er der Mörder is :D
Der Teil war gut, der Kaffee scheinbar nicht, nun ja - weiter! :)
Bewertung: 2-
 
Verständlich. Und hier präsentieren wir das Opfer:

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Tod in Raten Teil 3

Der Schrei ging allen durch Mark und Bein. Selbst der trotz des vielen Kaffees noch nicht ganz wache Detektiv Mori war im Nu auf den Beinen.

Conan, der erschrocken zusammengezuckt war, drückte hastig die Klinke herunter und stürzte ins WC wo sich ihm ein grässliches Bild bot. Yuko lag gekrümmt vor dem Waschbecken, aus einer üblen Wunde am Kopf rann ein hellroter Blutfaden. Die Flasche mit der Tinktur war ihm aus der Hand gefallen und ein dünnes, hellblaues Rinnsal zog seine schmierige Bahn über die weißen Fliesen. Kreidebleich und zitternd hockte der sonst so lässige Koiji in der Ecke.

„Er ... er ist einfach umgefallen“, keuchte er bei Conans Eintreten. „Yuko! Yuko sag doch was!“
Conan sah mit einem Blick auf die starren Augen, dass hier jeder Rettungsversuch vergeblich wäre.
Hinter ihm stürmte Mori ins WC, dicht gefolgt von Aya und Akiro. Während Mori und Aya sofort neben der Leiche niederknieten, blieb Akiro erst mal geschockt im Türrahmen stehen, ehe er sich fasste. „Ich rufe die Rettung!“ Er wollte sich umdrehen, doch Conan packte ihn am Hemd. „Dazu ist es zu spät!“ sagte er ernst. „Rufen Sie bitte die Polizei.“

Es gab einen großen Tumult, ehe der zuständige Beamte, ein rundlicher, älterer Herr, auftauchte.
„Guten Tag, die Herrschaften“, sagte er nach kurzer Besichtigung des Tatorts. „Mein Name ist Inspektor Kiban. Da wir über die Todesursache noch nichts Genaueres sagen können, werden wir erst einmal eine Obduktion durchführen und alle Anwesenden befragen müssen. Daher bitte ich Sie alle, sich nicht unerlaubt zu entfernen.“

„Entschuldigen Sie“, Koiji wankte auf ihn zu. Sein Gesicht war immer noch bleich und er schwitzte. „Könnten Sie mich zum nächsten Krankenhaus bringen? Ich fühle mich elend...“ Er warf Frau Kamao einen scharfen Blick zu worauf diese eine wütende Miene aufsetzte

„An meinem Essen liegt es nicht“, zischte sie. „Was weiß ich, was ihr Ärzte an Bazillen von eueren Patienten aufgelesen habt.“

„Bitte keinen Streit vom Zaun brechen“, sagte der Inspektor beschwichtigend. „Natürlich bringt Sie einer meiner Beamten ins Krankenhaus, Herr Shihodai, und fährt sie auch wieder zurück. Und was die Sache mit dem Essen anbelangt,“ der ruhige Blick aus seinen dunkeln Augen fixierte Frau Kamao, „spricht im Moment alles für eine Vergiftung.“

Mori und Aya nickten zu diesen Worten. „Ich habe ihn flüchtig untersucht“, sagte sie. „Die Kopfwunde hat er sich beim Sturz zugezogen, aber gestorben ist er daran mit Sicherheit nicht.“

Die Wirtin verschränkte die Arme demonstrativ vor der Brust. „Für meinen Koch lege ich die Hand ins Feuer. Wir essen das gleiche wie unsere Gäste und dem ganzen Personal geht es blendend. An ihrer Stelle würde ich das komische Zeugs untersuchen, das er dauernd geschluckt hat.“

„Ganz sicher werden wir das“, sagte der Inspektor, „aber wir werden auch vom gestrigen Abendessen und vom Frühstück Proben nehmen.“ Frau Kamao presste die Lippen zusammen. „Es sind noch Reste im Kühlschrank“, sagte sie unwirsch. „Bedienen Sie sich.“

Die ganze Zeit über saß Conan still in der Ecke und runzelte die Stirn. Der Inspektor schien ein ziemlich abgeklärter und erfahrener Mann zu sein, keine Nullnummer wie der Detektiv, der sich bei der anschließenden Befragung wieder groß in den Vordergrund spielte.

„Mein Name ist Mori und ich bin Privatdetektiv“, sagte er in einem Tonfall, als erwarte er, dass sein Gegenüber vor Respekt erstarrte. „Vielleicht haben Sie schon von mir gehört...“

„Sie kommen aus Tokio, oder?“, fragte der Inspektor ungerührt. „Was hat sie in dieses Landgasthaus geführt?“

„Ich bin auf Einladung eines Klienten hier“, sagte Herr Mori und senkte bedeutungsvoll die Stimme. „Meine Tochter und der kleine Conan, der unter meiner Aufsicht steht, sind sozusagen die Tarnung für einen Auftrag.“

„Aha..“, der Inspektor sah von seinen Notizen hoch, „und was ist der Auftrag?“
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Was sind eure Gedanken dazu? Ich freue mich auf eure Kommentare!
 
*LOL* Was ist der Auftrag, da bin ich auf die Antwort gespannt :D
So, also zum Fall: Du hast ja viele Möglichkeiten zur Spekulation offengelassen. Ich muss zugeben, ich hab etwas den Überblick verloren, aber es war ja zumindest mal so, dass Koiji ihm eine Tasse Kaffee aufgeschwatzt hat, die er nicht wollte. Aber wäre Koiji der Mörder, wäre er niemals so blöde, danach mit seinem Opfer zusammen auf die Toilette zu gehen und sich so womöglich noch verdächtig zu machen.
Daher schließe ich den aus. Möglicherweise will ihm jemand anders aber den Mord anhängen, unbeliebt genug scheint er ja zu sein...
Bewertung: 2
 
Danke für den Kommentar. Ich lasse offen, wie richtig deine Vermutungen sind oder wie falsch.

Hier ist jedenfalls der nächste Teil:

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Conan, der alles mitanhörte, konnte sich eines schadenfrohen Grinsens nicht erwehren, als der große Detektiv auf einmal kleinlaut wurde und zugeben musste, dass er keine Ahnung hatte. Das spöttische Zucken der Mundwinkel des Inspektors sprach Bände, aber er blieb dennoch äußerst höflich und wünschte Herrn Mori viel Glück bei dem Auftrag, ehe er dazu überging, ihn zu seiner Meinung, die anderen Gäste betreffend zu befragen. Doch wie stets war Mori natürlich am Abend zu voll gewesen, um jetzt noch klare Erinnerungen zu haben.

Da war Ran ergiebiger. Sie berichtete dem Inspektor haarklein von ihren Eindrücken und Conan warf das eine oder andere ein, ohne zuviel zu verraten.

Den ganzen Vormittag über wurden Befragungen abgehalten. Die arme Sakura war völlig aufgelöst und heulte in einem zu, sodass ein Arzt gerufen werden musste, der ihr eine Beruhigungsspritze gab.
Erst gegen Mittag kam ein Anruf aus dem Krankenhaus in das sich Koiji hatte fahren lassen. Die Untersuchung hatte ergeben, dass Koiji an einer mittelschweren Vergiftung litt. Er würde die nächsten Tage stationär behandelt werden müssen. Der Inspektor war erleichtert, als es hieß, dass er dennoch vernehmungsfähig sei und da im Gasthof alle Arbeit getan war, fuhr er mit seinen Beamten zum Krankenhaus.

Die zurückgebliebenen hatten denkbar wenig Appetit beim Mittagessen, obwohl es ein sehr schön gerichtetes Buffet gab mit vielen kleinen Leckereien. Der einzige, der sich ungeniert den Bauch vollschlug war Detektiv Mori.

Ran und Conan beobachteten die übrig gebliebenen Mitglieder der Gruppe aus den Augenwinkeln.

„Conan“, fragte Ran während sie sich einen Teller Suppe schöpfte, „warum schaust du so düster drein? Ich weiß, es ist schrecklich, dass wir auch bei diesem Ausflug mitten in ein Verbrechen getappt sind, aber...“

„Das ist es nicht“, unterbrach sie Conan und balancierte seinen vollen Teller zu dem leeren Tisch abseits der Gruppe aus Kyoto. „Mich wundert nur, dass niemand von ihnen mit dem Inspektor ins Spital gefahren ist. Herr Shihodai ist doch ihr Freund!“

„Du hast recht!“ Ran stellte ihren Teller neben Conans und zog den Stuhl so her, dass sie die schweigsame Gruppe im Auge behalten konnte. „Selbst seine Verlobte hat nur diesem Yuko nachgetrauert und sich nicht einmal nach Shihodai erkundigt. Das ist schon komisch...“

„Wenn mich jemand fragen würde“, ertönte hinter ihnen Herrn Moris Stimme, „dann hatte diese Sakura etwas mit Yuko und als er ihr zu lästig wurde, hat sie ihn umgebracht.“

„Pssst!“, zischten Ran und Conan unisono, aber es war schon zu spät. Der ganze Raum hatte es gehört und Sakura wurde noch ein Stück blasser. Ihre Hand, die eben die Teetasse zum Mund hatte führen wollen, zitterte so sehr, dass sie die Tasse klappernd wieder aufsetzte und dabei einen Schluck Tee verschüttete.

Ihre rotgeweinten Augen fixierten Herrn Moris „ich weiß es längst“ -Miene und sie sagte deutlich: „Ich habe Yuko geliebt, richtig!“ Die anderen drei am Tisch erstarrten. Aus den Augenwinkeln sah Conan eine flüchtige Bewegung am Eingang des Speisesaals. Eine zierliche Gestalt in Mantel, Hut mit Schleier und Handschuhen stand im Türrahmen. Eine Sekunde lang erhaschte Conan einen flüchtigen Blick auf zwei volle, bebende Lippen, dann drehte sich die junge Frau (für eine ältere Dame war ihre Bewegung zu schwungvoll) auf den Absätzen um und fegte Richtung Haustüre davon.
Frau Kamao, die soeben eine Platte mit gegrillten Fischen zum Buffet stellte, fing Conans fragenden Blick auf. „Das ist Frau Tsukimori von Zimmer 9.“

„Weiß sie schon von dem Mord?“, fragte Conan rasch.

Frau Kamao kam zu ihnen herüber und nickte. „Die Polizei hat auch sie befragt. Ich habe den Inspektor selbst zu ihrem Zimmer geführt.“

„Bestimmt ist die Ärmste sehr erschrocken“, meinte Ran.

„Nun“, Frau Kamao zögerte, „ich bin ein bisschen vor der Türe stehen geblieben... weil, ähm... weil ich sehr besorgt war, immerhin ist Frau Tsukimori eine sehr zurückhaltende, scheue Person...“

„Wir verstehen“, drängte nun auch Mori, der in seiner sprunghaften Art sofort bereit war, die Rolle der Mörderin jener geheimnisvollen Frau zuzuschreiben, „sie haben also gelauscht. Was haben Sie gehört?“

Frau Kamao spielte mit ihren Schürzenbändern. „Es war schon komisch, aber es klang, als hätte Frau Tsukimori geweint...“

„Geweint?“, mischte sich jetzt auch Hamako ein, der vom Buffet aus, wo er sich noch etwas Fisch holen wollte, den letzten Teil des Berichts mitangehört hatte. „Warum hat eine wildfremde Person wegen Yuko geweint?“

„Das ist leicht zu erklären“, spielte sich Herr Mori wieder auf, „In Wahrheit ist sie natürlich nicht wildfremd. Sie wird eine Patientin sein, die das Opfer von einer falschen Behandlung wurde. Vielleicht hat eine seiner Salben ihr Gesicht entstellt. Nun hat sie ihn verschleiert bis hierher verfolgt, um Rache zu nehmen.“

„Schön und gut, Paps“, stutzte Ran ihn gleich wieder zurecht, „aber wenn sie mit seinem Tod bekommen hat, was sie wollte, warum hat sie dann geweint?“

„Aus Reue natürlich“, verteidigte der Detektiv seine wackelige Theorie. „Außerdem hatte die Polizei sie schon in der Mangel und da hat sie Angst bekommen.“

„Das Weinen klang nicht nach Angst“, mischte sich Frau Kamao ein, „es klang nach Zorn und nach Kummer.“

„Zudem“, sägte nun auch Conan an Moris Behauptung, „wenn sie schon vor Angst weinte, warum hat sie noch nicht gestanden? Die Polizei hätte uns doch Bescheid gegeben, wenn der Mörder gefasst ist und wir wieder nach Hause können.“

„Da hat der Knirps ganz recht“, sagte Akiro, den die rege Debatte an Conans Tisch heran gelockt hatte. „Yuko hatte seine Fehler wie jeder Mensch, aber er war ein ausgezeichneter Heilpraktiker und in der Zeit, als wir noch eine gemeinsame Praxis hatten, gab es nie auch nur eine einzige Beschwerde.“

„Nicht gegen ihn“, sagte Aya, die sich nun ebenfalls zu ihnen gesellte. „Aber wenn ich mich recht erinnere, hattest du mehr als nur einen Problemfall und da hat er sich nicht vor dich gestellt. Du hast dich noch beschwert, dass er dich habe im Regen stehen lassen.“

„Ach was!“, wischte Akiro dieses Argument leicht beiseite, „das sind alte Kamellen und er hatte ja recht, mich meine Fehler selbst ausbaden zu lassen. Ist ja nichts schlimmes passiert.“

„Außer, dass du fast deine Lizenz verloren hättest und deine Ersparnisse für den Anwalt drauf gegangen sind“, gab Aya trocken zurück. „Koiji hat es mir mal erzählt, als ich ihm wieder vorgehalten habe, dass Yuko der bessere Mensch wäre.“

„Hört damit auf!“ Sakura presste sich die Hände an die Ohren. „Yuko war ein guter Mensch, durch und durch. Er war der einzige Mensch, den ich jemals geliebt habe...“
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Ich hoffe, der Teil hat euch gefallen, ich freue mich über jeden Kommentar!
 
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